Der gegenwärtige und der zukünftige Zeitlauf (9)
Kennzeichen des Antichristen

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© SoundWords, online seit: 27.09.2006, aktualisiert: 21.10.2022

Leitverse: Daniel 8,9-14.23-25

Dan 8,9-14: Und aus dem einen von ihnen kam ein kleines Horn hervor; und es wurde ausnehmend groß gegen Süden und gegen Osten und gegen die Zierde. Und es wurde groß bis zum Heer des Himmels, und es warf von dem Heer und von den Sternen zur Erde nieder und zertrat sie. Selbst bis zu dem Fürsten des Heeres tat es groß; und es nahm ihm das beständige Opfer weg, und die Stätte seines Heiligtums wurde niedergeworfen. Und das Heer wurde dahingegeben samt dem beständigen Opfer, um des Frevels willen. Und es warf die Wahrheit zu Boden und handelte und hatte Gelingen. – Und ich hörte einen Heiligen reden; und ein Heiliger sprach zu jenem, welcher redete: Bis wann geht das Gesicht von dem beständigen Opfer und von dem verwüstenden Frevel, dass sowohl das Heiligtum als auch das Heer zur Zertretung hingegeben ist? Und er sprach zu mir: Bis zu 2300 Abenden und Morgen; dann wird das Heiligtum gerechtfertigt werden.

Dan 8,23-25: Und am Ende ihres Königtums, wenn die Frevler das Maß voll gemacht haben werden, wird ein König aufstehen, frechen Angesichts und der Ränke kundig. Und seine Macht wird stark sein, aber nicht durch seine eigene Macht; und er wird erstaunliches Verderben anrichten und Gelingen haben und handeln; und er wird Starke und das Volk der Heiligen verderben. Und durch seine Klugheit wird der Trug in seiner Hand gelingen; und er wird in seinem Herzen großtun und unversehens viele verderben. Und gegen den Fürsten der Fürsten wird er sich auflehnen, aber ohne Menschenhand zerschmettert werden.

Kennzeichen des Antichristen

Dieser Stellvertreter Satans ist im Gegensatz „zu dem Herrn des Heils, welches Gott Israel in dem Hause Davids, seines Knechtes, aufgerichtet hatte“ (Lk 1,69), das kleine von Daniel gesehene Horn (Dan 7,8.24-26 „Während ich auf die Hörner Acht gab, siehe, da stieg ein anderes, kleines Horn zwischen ihnen empor, und drei von den ersten Hörnern wurden vor ihm ausgerissen; und siehe, an diesem Horn waren Augen wie Menschenaugen und ein Mund, der große Dinge redete.“ „(24) Und die zehn Hörner: Aus jenem Königreich werden zehn Könige aufstehen; und ein anderer wird nach ihnen aufstehen, und dieser wird verschieden sein von den vorigen und wird drei Könige erniedrigen. (25) Und er wird Worte reden gegen den Höchsten und die Heiligen der höchsten Örter vernichten; und er wird darauf sinnen, Zeiten und Gesetz zu ändern, und sie werden eine Zeit und Zeiten und eine halbe Zeit in seine Hand gegeben werden. (26) Aber das Gericht wird sich setzen; und man wird seine Herrschaft wegnehmen, um sie zu vernichten und zu zerstören bis zum Ende.“), welches zwischen den zehn Hörnern hervorkommt, vor welchem drei von den vorigen Hörnern ausgerissen werden, und welches Augen hat wie Menschenaugen und ein Maul, das große Dinge redet.

Es ist auch das von demselben Propheten gesehene kleine Horn in Daniel 8,9-14.23-25. Und im Gegensatz zu Jesus, „dem sanftmütigen König“, ist er ein König „frechen Angesichts und der Ränke kundig. Und seine Macht wird stark sein, aber nicht durch seine eigene Macht; und er wird erstaunliches Verderben anrichten, und Gelingen haben und handeln; und er wird Starke und das Volk der Heiligen verderben. Und durch seine Klugheit wird der Trug in seiner Hand gelingen; und er wird in seinem Herzen großtun und unversehens viele verderben. Und gegen den Fürsten der Fürsten wird er sich auflehnen, aber ohne Menschenhand zerschmettert werden.“

Er ist im Gegensatz zu Christus, dem Fürsten – „der Fürst, der kommen wird“ (Dan 9,26).

Er ist im Gegensatz zu Jesus, dessen Speise es war, den Willen seines Vaters zu tun (Joh 5,30; 6,38 (5:30) Ich kann nichts von mir selbst aus tun; so, wie ich höre, richte ich, und mein Gericht ist gerecht, denn ich suche nicht meinen Willen, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat.“ „(6:38) denn ich bin vom Himmel herabgekommen, nicht um meinen Willen zu tun, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat.“) – „der König, welcher tun wird, was er will, und sich erhebt, und sich aufwirft wider alles, was Gott ist, und der wider Gott wunderliche Dinge reden wird, und es wird ihm gelingen, bis der Zorn vorüber ist“ (Dan 11,31-45).

Ist er nicht auch im Gegensatz zu dem König von Zion – dieser König von Babel, welchen Israel höhnt, nachdem sein hartes Joch von ihm genommen ist? Dieser „Morgenstern“ (wir wissen, dass Jesus sich selbst diesen Titel gibt; Off 22,16 „Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt, um euch diese Dinge zu bezeugen in den Versammlungen. Ich bin die Wurzel und das Geschlecht Davids, der glänzende Morgenstern.“), der in seinem Herzen spricht: „Ich will in den Himmel steigen und meinen Thron über die Sterne Gottes erhöhen; ich will mich setzen auf dem Berg der Zusammenkunft im äußersten Norden und will auf der Wolken Höhen steigen und gleich sein dem Allerhöchsten“ (Jes 14). Alle diese Züge haben eine eigentümliche Beziehung mit dem, was anderswo von dem Antichristen gesagt ist. Ebenso ist es auch wahr, dass besonders das, was Jesaja 13,19 „Und Babel, die Zierde der Königreiche, der Stolz des Hochmuts der Chaldäer, wird sein wie die Umkehrung Sodoms und Gomorras durch Gott.“ vorangeht und das, was auf Jesaja 14,22 „Und ich werde gegen sie aufstehen, spricht der HERR der Heerscharen, und werde von Babel ausrotten Namen und Überrest und Sohn und Nachkommen, spricht der HERR.“ folgt, buchstäblich Babel und einen König von Assyrien anzudeuten scheint.

Der Antichrist ist im Gegensatz zum himmlischen Menschen (1Kor 15,47 „Der erste Mensch ist von der Erde, von Staub; der zweite Mensch vom Himmel.“) und zu dem Gerechten in den Psalmen – „der Mensch von der Erde“ (Ps 10,18), „der Tor, der Übeltäter, der in seinem Herzen spricht: Es gibt keinen Gott!“ (Ps 14,53), „der Feind, der Tyrann, der sich rühmt, Böses tun zu können“ (Ps 52).

Er ist dieses „Haupt“, an welchem in den letzten Tagen des Zeitlaufes das Gericht des Herrn ausgeübt wird (5Mo 32,42.43 (42) Meine Pfeile werde ich berauschen mit Blut, und mein Schwert wird Fleisch fressen – mit dem Blut der Erschlagenen und Gefangenen – vom Haupt der Fürsten des Feindes. (43) Jubelt, ihr Nationen, mit seinem Volk! Denn er wird das Blut seiner Knechte rächen und Rache erstatten seinen Feinden, und seinem Land, seinem Volk, vergeben. –“; Ps 110,6 „Er wird richten unter den Nationen, er füllt alles mit Leichen; das Haupt über ein großes Land zerschmettert er.“), weil sich in ihm der Stolz des Menschen und seine Empörung gegen Gott in jenem erhabenen Augenblick konzentriert.

Im Gegensatz zu Jesus, dem Heiligen und Gerechten, der sich selbst erniedrigte und Knechtsgestalt annahm (Phil 2,6-11), ist der Antichrist „der Mensch der Sünde, der Sohn des Verderbens …, welcher widersteht und sich selbst über alles, was Gott heißt, oder ein Gegenstand der Verehrung ist, erhöht, so dass er sich in den Tempel Gottes setzt und sich selber darstellt, als sei er Gott … dieser Gesetzlose, welchen der Herr Jesus mit dem Hauch seines Mundes verzehren und durch die Erscheinung seiner Ankunft vernichten wird“ (2Thes 2,3-10; Jes 11,4 „und er wird die Geringen richten in Gerechtigkeit und den Sanftmütigen des Landes Recht sprechen in Geradheit. Und er wird die Erde schlagen mit der Rute seines Mundes, und mit dem Hauch seiner Lippen den Gottlosen töten.“).

Er ist derjenige, von welchem der Herr zu den Juden redete, als Er ihnen sagte: „Ich bin im Namen meines Vaters gekommen, und ihr nehmt mich nicht auf; wenn ein anderer in seinem eigenen Namen kommt, den werdet ihr aufnehmen“ (Joh 5,43).

Er ist endlich „der Antichrist, welcher den Vater und den Sohn leugnet“ (1Joh 2,22; 4,2.3).

In der Offenbarung ist er nacheinander dargestellt: als „ein Mund, der große Dinge und Lästerungen redet“; als „das wilde Tier, das zwei Hörner hatte gleich einem Lamm und redete wie ein Drache“; als „ein achter König“; und endlich als „der falsche Prophet“ (Off 13,5.11-18; 17,11; 19,19.20).

Übereinstimmung von Daniel und der Offenbarung

Wenn man sich wundert, dass dieselbe Persönlichkeit nacheinander durch so viele verschiedene Bilder dargestellt ist, so möge man beachten, wie sehr diese Bilder im Grunde übereinstimmen, obgleich sie dem besonderen Gesichtspunkt eines jeden der heiligen Schreiber entsprechend sind. Daniel, welcher von den mit seinem Volk und mit seiner heiligen Stadt in Beziehung stehenden Nationen und Reichen weissagt, sieht in dem Antichristen den falschen Propheten, welcher, nachdem er die verirrten Kinder seines Volkes verführt hat, die Getreuen verfolgen wird, und zwar als der letzte König dieser Nationen, in deren Hände Jerusalem für einige Zeit überliefert worden ist.

Für die Versammlung, welche sich nicht mit den Nationen dieser Welt, noch mit ihren Revolutionen abgibt, sondern alles von dem geistlichen und himmlischen Gesichtspunkt aus betrachtet, ist dieser König „der Mensch der Sünde, der Sohn des Verderbens, der Antichrist“.

Die Offenbarung, welche in ihren Gesichten über die letzten Tage den Himmel und die Erde zusammenfasst, stellt uns den Antichristen als König, Prophet und endlich als ein in gewisser Beziehung dem Lamm ähnliches Tier dar, welches aber wie der Drache redet. Auch bemerken wir, dass das kleine Horn des Daniel (Dan 7,8 „Während ich auf die Hörner Acht gab, siehe, da stieg ein anderes, kleines Horn zwischen ihnen empor, und drei von den ersten Hörnern wurden vor ihm ausgerissen; und siehe, an diesem Horn waren Augen wie Menschenaugen und ein Mund, der große Dinge redete.“) Augen hat wie Menschenaugen und einen Mund, der große Dinge redet. Dies alles bezeichnet sehr gut den Propheten, den man in Israel Seher nannte (1Sam 9,9 „(Früher sprach man in Israel so, wenn man ging, um Gott zu befragen: Kommt und lasst uns zum Seher gehen; denn den, der heutzutage der Prophet heißt, nannte man früher den Seher.)“) und der auch ein „Mund“ ist (2Mo 4,16 „Und er soll für dich zum Volk reden; und es wird geschehen, er wird dir zum Mund sein, und du wirst ihm zum Gott sein.“ verglichen mit 2Mo 7,1 „Und der HERR sprach zu Mose: Siehe, ich habe dich dem Pharao zum Gott gesetzt, und dein Bruder Aaron soll dein Prophet sein.“). Dies wird auch von einer anderen Seite bestätigt, indem der falsche Prophet (Off 19,20 „Und das Tier wurde ergriffen und der falsche Prophet, der mit ihm war, der die Zeichen vor ihm tat, womit er die verführte, die das Malzeichen des Tieres annahmen und die sein Bild anbeteten – lebendig wurden die zwei in den Feuersee geworfen, der mit Schwefel brennt.“) gerade dasselbe ausübt, was auch das Tier mit den zwei Hörnern tut (Off 13). Der Antichrist kann ein achter König sein, sei es als achte Form der römischen Herrschaft, wovon sechs bis heute vorhanden gewesen sind und die siebente, die Genossenschaft der zehn Könige, dann ihre Zeit vollendet haben wird, sei es, weil er neben und über den sieben Königen, dem Rest der zehn ist, welche durch zehn Hörner dargestellt sind, von denen er drei ausgerissen hat.

Wenn wir endlich das Endziel von diesem allem, wie es uns in Daniel und in der Offenbarung mitgeteilt wird, zusammen vergleichen, so haben wir in Daniel das Tier mit seinen sieben Hörnern, den Rest der zehn und das kleine Horn, nämlich das Tier oder das wiedererstandene Römische Reich, die sieben Könige und den Antichristen. Diese werden getötet und ins Feuer geworfen. In der Offenbarung (Off 19,19.20 (19) Und ich sah das Tier und die Könige der Erde und ihre Heere versammelt, um den Krieg zu führen mit dem, der auf dem Pferd saß, und mit seinem Heer. (20) Und das Tier wurde ergriffen und der falsche Prophet, der mit ihm war, der die Zeichen vor ihm tat, womit er die verführte, die das Malzeichen des Tieres annahmen und die sein Bild anbeteten – lebendig wurden die zwei in den Feuersee geworfen, der mit Schwefel brennt.“) haben wir das Tier, die Könige der Erde und den falschen Propheten. Diese wurden in den Feuersee geworfen, welcher mit Schwefel brennt. Und die Übrigen wurden durch das Schwert dessen getötet, welcher auf dem Pferd saß.

Das fortschreitende und außerordentliche Wachstum dieser Persönlichkeit erklärt auch die Verschiedenheit der Bilder, unter welchen er dargestellt ist. Im Buch Daniel haben wir zuerst nur ein kleines Horn, welches zwischen den zehn Hörnern hervorkommt; aber bald reißt es drei aus. Man sieht in ihm Augen wie Menschenaugen und einen Mund, der große Dinge redet, und sein Ansehen ist größer als das seiner Gefährten (Dan 7,8.20 „Während ich auf die Hörner Acht gab, siehe, da stieg ein anderes, kleines Horn zwischen ihnen empor, und drei von den ersten Hörnern wurden vor ihm ausgerissen; und siehe, an diesem Horn waren Augen wie Menschenaugen und ein Mund, der große Dinge redete.“ „und über die zehn Hörner auf seinem Kopf und über das andere Horn, das emporstieg und vor dem drei abfielen; und das Horn hatte Augen und einen Mund, der große Dinge redete, und sein Aussehen war größer als das seiner Genossen.“). In der Offenbarung ist zuerst dem Tier nur ein Mund gegeben; aber bald wird es selbst ein zweites Tier, welches alle Macht des ersten Tieres in seiner Gegenwart ausübt; ein Tier mit zwei Hörnern, denen des Lammes ähnlich, was ohne Zweifel die bürgerliche und religiöse Macht dieser Person darstellt, welche der große Staats- und Kriegsmann ist und zugleich der verführerische Prophet, der große Wunder tut und die Bewohner der Erde verführt. Man hat schon mehr als einmal Ähnliches gesehen. Personen, gering und unbeachtet in ihrem Ursprung, erhoben sich nach und nach und wie das kleine Horn in der Mitte der Zehn, und indem sie diejenigen, welche ihre Oberen waren, beherrschten und durch ihre Redekunst, durch ihre bürgerliche Klugheit und ihre Kriegstalente der Mund und der Arm der Nation wurden, welche sie hervorgebracht hatte, vereinigten sie endlich alle Macht in ihrer Hand und wurden selbst eine Macht.

Woher kommt der Antichrist?

Was den Ursprung dieser Persönlichkeit betrifft, so scheint er uns dadurch bezeichnet, dass dieselbe in Daniel 7,8 „Während ich auf die Hörner Acht gab, siehe, da stieg ein anderes, kleines Horn zwischen ihnen empor, und drei von den ersten Hörnern wurden vor ihm ausgerissen; und siehe, an diesem Horn waren Augen wie Menschenaugen und ein Mund, der große Dinge redete.“ aus dem vierten Tier zur Zeit der zehn Könige, das heißt aus dem wiedererstandenen Römischen Reich hervorkommt und in Daniel 8,9 „Und aus dem einen von ihnen kam ein kleines Horn hervor; und es wurde ausnehmend groß gegen Süden und gegen Osten und gegen die Zierde.“ aus dem dritten Königreich. Dies erklärt sich durch die Annahme, dass diese Person aus einem Teil des Reiches Alexanders kommt, welcher mit dem Römischen Reich vereinigt sein wird. Der Antichrist könnte nach diesem sogar ein Jude sein, wie einige, aufgrund von 1. Mose 49,17.18 (17) Dan wird eine Schlange sein am Weg, eine Hornotter am Pfad, die in die Fersen des Rosses beißt, und rücklings fällt sein Reiter. (18) Auf deine Rettung harre ich, HERR!“, in Verbindung mit der Abwesenheit Dans in Offenbarung 7,5-8 (5) Aus dem Stamm Juda 12.000 Versiegelte, aus dem Stamm Ruben 12.000, aus dem Stamm Gad 12.000, (6) aus dem Stamm Aser 12.000, aus dem Stamm Naphtali 12.000, aus dem Stamm Manasse 12.000, (7) aus dem Stamm Simeon 12.000, aus dem Stamm Levi 12.000, aus dem Stamm Issaschar 12.000, (8) aus dem Stamm Sebulon 12.000, aus dem Stamm Joseph 12.000, aus dem Stamm Benjamin 12.000 Versiegelte.“ und nach Nahum 1,11 „Von dir ist ausgegangen, der Böses ersann gegen den HERRN, ein nichtswürdiger Ratgeber.“; Jeremia 8,16 „Von Dan her wird das Schnauben seiner Pferde gehört; vom Schall des Wieherns seiner starken Pferde erzittert das ganze Land. Und sie kommen und verzehren das Land und seine Fülle, die Stadt und ihre Bewohner.“; 5. Mose 33,22 „Und von Dan sprach er: Dan ist ein junger Löwe, der hervorspringt aus Basan.“; Johannes 5,43 „Ich bin in dem Namen meines Vaters gekommen, und ihr nehmt mich nicht auf; wenn ein anderer in seinem eigenen Namen kommt, den werdet ihr aufnehmen.“ und 2. Thessalonicher 2,4 „der widersteht und sich erhöht über alles, was Gott heißt oder verehrungswürdig ist, so dass er sich in den Tempel Gottes setzt und sich selbst darstellt, dass er Gott sei.“ glauben.

Das Auftreten des Antichristen

In jedem Fall wird er in Verbindung mit Judäa und den Juden treten, welche dann in ihrem Land im Unglauben gesammelt sein werden. Das kleine Horn (Dan 8,9 „Und aus dem einen von ihnen kam ein kleines Horn hervor; und es wurde ausnehmend groß gegen Süden und gegen Osten und gegen die Zierde.“) „wächst gegen Mittag, und gegen Morgen, und gegen das werte Land“, das ist Judäa (Hes 20,6 „an jenem Tag erhob ich ihnen meine Hand, dass ich sie aus dem Land Ägypten führen würde in ein Land, das ich für sie erspäht hatte, das von Milch und Honig fließt; die Zierde ist es von allen Ländern.“). „Dem frechen und tückischen König“, welchen dieses kleine Horn vorstellt, „wird es gelingen; er wird die Starken, samt dem heiligen Volk verstören. Durch seine Klugheit wird ihm der Betrug geraten; und er wird sich in seinem Herzen erheben, und durch Sicherheit (oder unversehens) wird er viele verderben.“ Dies scheint anzudeuten, dass er durch seine Schmeicheleien viele aus den Kindern Israels verderben wird. Das sind die „vielen, welchen er den Bund stärkt“, oder „mit welchen er einen starken Bund macht“, und zwar am Anfang der letzten Woche (Dan 9,27 „Und er wird einen festen Bund mit den Vielen schließen für eine Woche; und zur Hälfte der Woche wird er Schlachtopfer und Speisopfer aufhören lassen. Und wegen der Beschirmung der Gräuel wird ein Verwüster kommen, und zwar bis Vernichtung und Festbeschlossenes über das Verwüstete ausgegossen werden.“). Dies ist auch wahrscheinlich in Daniel 11,30.32 „Denn Schiffe aus Kittim werden gegen ihn kommen; und er wird verzagen und umkehren, und er wird gegen den heiligen Bund ergrimmen und handeln: Er wird umkehren und sein Augenmerk auf diejenigen richten, die den heiligen Bund verlassen.“ „Und diejenigen, die gottlos handeln gegen den Bund, wird er durch Schmeicheleien zum Abfall verleiten; aber das Volk, das seinen Gott kennt, wird sich stark erweisen und handeln.“ angezeigt: „Er wird auf die, welche den heiligen Bund verlassen haben, achtgeben … und den Bundbrüchigen wird er mit süßen Worten schmeicheln.“

So werden also die Kinder Juda, weil sie den nicht aufnahmen, welchen Gott ihnen in seiner Treue sandte, um sie zu segnen, indem Er einen jeglichen unter ihnen von seiner Ungerechtigkeit erlöste, preisgegeben den Verführungen und Verfolgungen dieses Ungeheuers von Ungerechtigkeit, dem es gelingen wird, bis der Grimm Gottes ein Ende genommen hat (Dan 11,36 „Und der König wird nach seinem Gutdünken handeln, und er wird sich erheben und sich groß machen über jeden Gott, und gegen den Gott der Götter wird er Erstaunliches reden; und er wird Gelingen haben, bis der Zorn vollendet ist, denn das Festbeschlossene wird vollzogen.“; Joh 5,43 „Ich bin in dem Namen meines Vaters gekommen, und ihr nehmt mich nicht auf; wenn ein anderer in seinem eigenen Namen kommt, den werdet ihr aufnehmen.“). Weil sie den guten Hirten verwarfen, welcher kam, „um das Verlorene zu suchen, das Verjagte zurückzubringen, das Verwundete zu verbinden, das Schwache zu stärken“, werden sie für etliche Zeit in die Hände des Hirten fallen, „der das Verkommene nicht heimsucht, den Jungen nicht nachfragt, das Verwundete nicht heilt, das Stillstehende nicht versorgt, sondern das Fleisch der fetten Schafe frisst, und ihre Klauen abreißen wird“ (Hes 43,15.16; Sach 11,16 „Denn siehe, ich erwecke einen Hirten im Land: Der Umkommenden wird er sich nicht annehmen, das Versprengte wird er nicht suchen und das Verwundete nicht heilen; das Gesunde wird er nicht versorgen, und das Fleisch des Fetten wird er essen und ihre Klauen zerreißen.“).

Er wird aber nicht nur bei der Rolle eines Verführers stehen bleiben. Durch sein Gelingen stolz gemacht, wird er sich in seinem Herzen erheben, und „wird wider den Allerhöchsten reden“, „wird wider den Gott aller Götter wunderliche Dinge reden“ (Dan 7,25; 11,36). Während der Herr Jesus nicht gekommen ist, das Gesetz und die Propheten aufzulösen, sondern sie durch eine gänzliche Unterwerfung unter den Willen Gottes zu erfüllen (Mt 5,17 „Denkt nicht, dass ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen.“), wird sein Gegner „sich unterstehen, Zeiten und Gesetz zu verändern“ (Dan 7,25), das heißt das Gesetz und die Rechte Moses, welche dann in Israel in Kraft sein werden. Er wird insbesondere das tägliche Opfer abschaffen (Dan 9,27; 11,31 (9:27) Und er wird einen festen Bund mit den Vielen schließen für eine Woche; und zur Hälfte der Woche wird er Schlachtopfer und Speisopfer aufhören lassen. Und wegen der Beschirmung der Gräuel wird ein Verwüster kommen, und zwar bis Vernichtung und Festbeschlossenes über das Verwüstete ausgegossen werden.“ „(11:31) Und Streitkräfte von ihm werden dastehen; und sie werden das Heiligtum, die Festung, entweihen und werden das beständige Opfer abschaffen und den verwüstenden Gräuel aufstellen.“ usw.), welches dann durch die Juden wieder aufgerichtet sein wird und vielleicht aufgerichtet unter dem Schutz des Antichristen selbst, als er ihnen noch schmeichelte. Dann wird er, indem er keinen Gott annimmt und sich wider alles erhebt, an seinem Ort den Abgott der Gewalt ehren (Dan 11,38.39 (38) Und an dessen statt wird er den Gott der Festungen ehren: Den Gott, den seine Väter nicht gekannt haben, wird er ehren mit Gold und mit Silber und mit Edelsteinen und mit Kleinodien. (39) Und er wird gegen die starken Festungen so verfahren mit dem fremden Gott: Wer ihm Anerkennung zollt, dem wird er viel Ehre erweisen, und er wird ihm Herrschaft verleihen über die Vielen und das Land austeilen zum Lohn.“); ohne Zweifel die Gewalt des Menschen, welche in dem Bild des vierten Reiches, dessen Haupt er selbst ist, personifiziert ist. Er ist das Bild des Tieres, welchem er eine lebendige Seele geben kann, dass es redet, und welches man bei Todesstrafe anbeten muss (Off 13,13-15 (13) Und es tut große Zeichen, so dass es sogar Feuer vom Himmel auf die Erde herabkommen lässt vor den Menschen; (14) und es verführt die, die auf der Erde wohnen, wegen der Zeichen, die vor dem Tier zu tun ihm gegeben wurde, indem es die, die auf der Erde wohnen, auffordert, ein Bild dem Tier zu machen, das die Wunde des Schwertes hat und wieder lebendig wurde. (15) Und es wurde ihm gegeben, dem Bild des Tieres Odem zu geben, damit das Bild des Tieres sogar redete und bewirkte, dass alle getötet wurden, die das Bild des Tieres nicht anbeteten.“). Er ist „der Gräuel der Verwüstung an heiligem Ort“, welchen Jesus seinen Jüngern ankündigte, und von welchem der Prophet Daniel zuvor gesprochen hatte (Mt 24,15 „Wenn ihr nun den Gräuel der Verwüstung, von dem durch Daniel, den Propheten, geredet ist, stehen seht an heiligem Ort – wer es liest, beachte es –,“). „Gräuel“ – so nannten die Juden die Götzen (1Kön 11,5-8 (5) Und Salomo wandelte der Astoret nach, der Gottheit der Sidonier, und dem Milkom, dem Gräuel der Ammoniter. (6) Und Salomo tat, was böse war in den Augen des HERRN, und er folgte dem HERRN nicht völlig nach wie sein Vater David. (7) Damals baute Salomo eine Höhe für Kamos, den Gräuel der Moabiter, auf dem Berg, der vor Jerusalem liegt, und für Molech, den Gräuel der Kinder Ammon. (8) Und so tat er für alle seine fremden Frauen, die ihren Göttern räucherten und opferten.“) – „der Verwüstung“ oder der Trostlosigkeit, weil alle, welche sich weigern, ihn anzubeten, getötet werden. Dies ist es, was der Welt zur Anbetung dargestellt wird! So will dieser freche Lästerer alles, was an Gott, an sein Gesetz und seinen Dienst erinnert, sowohl den Menschen im Allgemeinen, als auch Israel insbesondere, hinwegtun, um sich selbst als Gott darzustellen. Ja, dies ist „der Mensch der Sünde, der Sohn des Verderbens; welcher widersteht, und sich selbst über alles, was Gott heißt, oder ein Gegenstand der Verehrung ist, erhöht, so dass er sich in den Tempel Gottes setzt, und sich selber darstellt, als sei er Gott“ (2Thes 2,3.4).

Schatten und Vorläufer des Antichristen

Er ist im Keim und im Bild in Pharao, dem stolzen Feind Gottes und seines Volkes, welcher sagt: „Wer ist der Herr, dass ich seiner Stimme gehorche?“ Er ist der Nebukadnezar, der bei Todesstrafe gebietet, dass alle Völker und Sprachen vor dem goldenen Bild, welches er in der Landschaft Babylons hatte errichten lassen, niederfallen sollen (Dan 3). Er ist ein Darius, welcher verbot, dass jemand etwas begehre von irgendeinem Gott oder einem Menschen, es sei denn von ihm (Dan 6). Er ist Alexander, genannt der Große, der sich als Sohn Jupiters ausgeben wollte, das heißt des großen Gottes des Himmels. Er ist das heidnische Rom, welches sich in den Symbolen seiner Macht, den Bildern seiner Kaiser, vor welchen man bei Todesstrafe Weihrauch anzünden musste, anbeten ließ. Denn Satan hat nie seinen Vorsatz aufgegeben, den Menschen dahin zu bringen, dass er sich an die Stelle Gottes setze und sich also selbst anbete; und die Reiche der Nationen waren besonders der Schauplatz seiner Anstrengungen. Er ist, wenn man will, der Papst, der sich in seinem Bischofssitz anbeten lässt; er ist in allen falschen Lehrern, welche auf irgendeine Weise Jesus Christus, den im Fleisch offenbarten Gott, verleugnet haben oder Ihn einiger Strahlen seiner Herrlichkeit beraubten. Alle diese waren vom Geist des Antichristen beseelt, diesem Geist, welcher schon zur Zeit des Johannes in der Welt war; sie waren Antichristen, aber nicht der Antichrist (1Joh 2,18; 4,3 (2:18) Kinder, es ist die letzte Stunde, und wie ihr gehört habt, dass der Antichrist kommt, so sind auch jetzt viele Antichristen geworden; daher wissen wir, dass es die letzte Stunde ist.“ „(4:3) und jeder Geist, der nicht Jesus [Christus im Fleisch gekommen] bekennt, ist nicht aus Gott; und dies ist der Geist des Antichrists, von dem ihr gehört habt, dass er komme, und jetzt ist er schon in der Welt.“).

Dies waren nur Versuche, durch welche Satan von dem ein Vorspiel machte, was er in den letzten Tagen des Zeitlaufes, in dem letzten Haupt des vierten Reiches, erfüllen wird, wenn er offen den Vater und den Sohn leugnen und keinen anderen Gott als sich selbst anerkennen wird.

Gewiss wird er dann durch die Wirkung Satans kommen; denn Satan gibt ihm nicht nur seinen Thron, diese Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit, welche Jesus anzunehmen verweigerte (Mt 4,8-10 (8) Wiederum nimmt der Teufel ihn mit auf einen sehr hohen Berg und zeigt ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit (9) und sprach zu ihm: Dies alles will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest. (10) Da spricht Jesus zu ihm: Geh hinweg, Satan! Denn es steht geschrieben: „ Den Herrn, deinen Gott, sollst du anbeten und ihm allein dienen.““), sondern er gibt ihm auch seine Macht und große Gewalt, um große Zeichen zu tun, dass er sogar Feuer vom Himmel auf die Erde vor den Menschen herniederkommen macht (Off 13,2.13-15 „Und das Tier, das ich sah, war gleich einem Leoparden, und seine Füße waren wie die eines Bären, und sein Maul war wie das Maul eines Löwen. Und der Drache gab ihm seine Macht und seinen Thron und große Gewalt.“ „(13) Und es tut große Zeichen, so dass es sogar Feuer vom Himmel auf die Erde herabkommen lässt vor den Menschen; (14) und es verführt die, die auf der Erde wohnen, wegen der Zeichen, die vor dem Tier zu tun ihm gegeben wurde, indem es die, die auf der Erde wohnen, auffordert, ein Bild dem Tier zu machen, das die Wunde des Schwertes hat und wieder lebendig wurde. (15) Und es wurde ihm gegeben, dem Bild des Tieres Odem zu geben, damit das Bild des Tieres sogar redete und bewirkte, dass alle getötet wurden, die das Bild des Tieres nicht anbeteten.“). „Er kommt“, dieser Mensch der Sünde, „in aller Kraft und Zeichen und Wundern der Lüge“ (2Thes 2,9). Es scheint selbst, dass er nicht der einzige Besitzer dieser teuflischen Macht sein wird, weil der Herr, als Er von diesem Augenblick spricht, sagt: „Es werden falsche Christi und falsche Propheten aufstehen, und werden große Zeichen und Wunder tun, so dass sie, wenn möglich, selbst die Auserwählten verführen würden“ (Mt 24,24). Übrigens wird ihnen Gott (allen denen, die verlorengehen, weil sie die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben)„die Wirkung des Irrtums schicken, dass sie der Lüge glauben, auf dass alle, die der Wahrheit nicht geglaubt, sondern Wohlgefallen an der Ungerechtigkeit gefunden haben, gerichtet werden“ (2Thes 2,10-12).

Ach!, wie schrecklich sind diese Zeiten! Welch eine Zukunft für die Welt! Wenn schon heute, wo Gott die Seelen zum Glauben nötigt, um sie zu erretten, die Wahrheit für die meisten so wenig Anziehendes und der Irrtum so große Wirkung hat, was wird es dann erst sein?

Verfolgung für alle, die sich dem Antichristen nicht unterwerfen

Der Antichrist wird übrigens mit allen seinen Verführungen schreckliche Verfolgungen verbinden, und zwar gegen alle die, welche sich seinem Willen nicht unterwerfen, noch das Bild des Tieres anbeten wollen; denn „er wird die Heiligen des Allerhöchsten zerstören“ (Dan 7,25; 8,24). Es wird ihm gegeben, mit den Heiligen Krieg zu führen und sie zu überwinden (Off 13,7.8 (7) Und ihm wurde gegeben, mit den Heiligen Krieg zu führen und sie zu überwinden; und ihm wurde Gewalt gegeben über jeden Stamm und jedes Volk und jede Sprache und jede Nation. (8) Und alle, die auf der Erde wohnen, werden es anbeten, jeder, dessen Name nicht geschrieben ist in dem Buch des Lebens des geschlachteten Lammes von Grundlegung der Welt an.“). Er wird insbesondere diese beiden Zeugen töten (wahrscheinlich Mose und Elia, Lk 9,30.31 (30) Und siehe, zwei Männer unterredeten sich mit ihm, welche Mose und Elia waren. (31) Diese erschienen in Herrlichkeit und besprachen seinen Ausgang, den er in Jerusalem erfüllen sollte.“; 2Kön 1,10 „Aber Elia antwortete und sprach zu dem Obersten über Fünfzig: Und wenn ich ein Mann Gottes bin, so fahre Feuer vom Himmel herab und fresse dich und deine Fünfzig! Da fuhr Feuer vom Himmel herab und fraß ihn und seine Fünfzig.“; 1Kön 17,1 „Und Elia, der Tisbiter, von den Beisassen Gileads, sprach zu Ahab: So wahr der HERR lebt, der Gott Israels, vor dessen Angesicht ich stehe, wenn es in diesen Jahren Tau und Regen geben wird, es sei denn auf mein Wort!“; Jak 5,17 „Elia war ein Mensch von gleichen Empfindungen wie wir; und er betete ernstlich, dass es nicht regnen möge, und es regnete nicht auf der Erde drei Jahre und sechs Monate.“; 2Mo 7,17 „So spricht der HERR: Daran sollst du erkennen, dass ich der HERR bin: Siehe, ich will mit dem Stab, der in meiner Hand ist, auf das Wasser schlagen, das im Strom ist, und es wird in Blut verwandelt werden.“), welche weissagen, angetan mit Säcken, in dieser Stadt Gottes, welche dann nur noch Sodom und Ägypten ist (Off 11,3-12). Auch schreien die Getreuen in ihrer Angst zu Gott und sagen: „Herr, warum stehst du von ferne? Warum verbirgst du dich zur Zeit der Not? … Hilf, Herr, denn die Heiligen haben abgenommen, und der Wahrhaftigen, der Getreuen sind wenig unter den Menschenkindern … Der Gottlose spricht in seinem Herzen: Es ist kein Gott … Sie verschlingen mein Volk, als verschlängen sie Brot … Wer wird dem Israel das Heil aus Zion geben!“ (Ps 7,10-14.52.53 usw.). „Schaue vom Himmel herab“, sagen sie, „schaue herab von der Höhe deines Heiligtums und deiner Herrlichkeit: Wo ist nun dein Eifer und deine Stärke, die Menge deiner Erbarmungen?“ „Ach, dass du den Himmel zerrissest und herabstiegest!“ (Jes 63,15–64,1).

Aber es ist das ungestüme Wetter des Herrn, sein grimmiger Zorn, der ausgeht. … Der Zorn des Herrn wird sich nicht wenden, bis er die Ratschläge seines Herzens vollbracht und ausgerichtet hat (Jer 23,19.20 (19) Siehe, ein Sturmwind des HERRN, ein Grimm, ist ausgegangen, ja, ein wirbelnder Sturmwind; er wird sich herabwälzen auf den Kopf der Gottlosen. (20) Nicht wenden wird sich der Zorn des HERRN, bis er getan und bis er ausgeführt hat die Gedanken seines Herzens. Am Ende der Tage werdet ihr es ganz verstehen.“). Dies sind „die Tage der Rache, damit alles, was geschrieben steht, erfüllt werde“ (Lk 21,22-27). Alle Völker sammeln sich zur Schlacht gegen Jerusalem, welches auch mit Donner und Erdbeben, mit Zeichen im Himmel und auf der Erde, mit Blut und Feuer heimgesucht wird (Jes 29,6 „Von dem HERRN der Heerscharen wird sie heimgesucht werden mit Donner und mit Erdbeben und großem Getöse – Sturmwind und Gewitter und eine Flamme verzehrenden Feuers.“; Mt 24,29 „Sogleich aber nach der Drangsal jener Tage wird die Sonne sich verfinstern und der Mond seinen Schein nicht geben, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden.“). Die Stadt wird genommen, die Häuser geplündert, und der halbe Teil der Stadt wandert in die Gefangenschaft (Sach 14). Das Blut der Heiligen wird vergossen um Jerusalem her wie Wasser; ihre Leichname werden den Vögeln unter dem Himmel zu fressen gegeben und ihr Fleisch den Tieren im Land (Ps 79,2.3 (2) Die Leichen deiner Knechte haben sie den Vögeln des Himmels zum Fraß gegeben, das Fleisch deiner Frommen den wilden Tieren der Erde. (3) Sie haben ihr Blut wie Wasser vergossen rings um Jerusalem, und niemand war da, der begrub.“).

Dies ist „die große Trübsal, dergleichen nicht gewesen ist, seit Völker gewesen sind, und wie sie nicht mehr werden wird“ (Jer 30,4-7; Dan 12,1 „Und in jener Zeit wird Michael aufstehen, der große Fürst, der für die Kinder deines Volkes steht; und es wird eine Zeit der Drangsal sein, wie sie nicht gewesen ist, seitdem eine Nation besteht bis zu jener Zeit. Und in jener Zeit wird dein Volk errettet werden, jeder, der im Buch geschrieben gefunden wird.“; Mt 24,21 „denn dann wird große Drangsal sein, wie sie seit Anfang der Welt bis jetzt nicht gewesen ist und auch nicht wieder sein wird.“). Dies ist die Versuchung, welche über den ganzen Erdkreis kommen wird, um die, welche auf Erden wohnen, zu versuchen, und vor welcher Stunde die Versammlung die Verheißung hat, bewahrt zu werden (Off 3,10 „Weil du das Wort meines Ausharrens bewahrt hast, werde auch ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die über den ganzen Erdkreis kommen wird, um die zu versuchen, die auf der Erde wohnen.“). In der Tat ist sie zu dieser Stunde bei ihrem Herrn, fern von dem Bereich Satans und der Boshaftigen.

Die Verständigen unter den Heiligen auf der Erde werden sich jedoch, wenn sie den Gräuel an heiliger Stätte stehen sehen, der Worte des Herrn erinnern und in die Wüste fliehen (Mt 24,15-18 (15) Wenn ihr nun den Gräuel der Verwüstung, von dem durch Daniel, den Propheten, geredet ist, stehen seht an heiligem Ort – wer es liest, beachte es –, (16) dann sollen die, die in Judäa sind, in die Berge fliehen; (17) wer auf dem Dach ist, steige nicht hinab, um die Sachen aus seinem Haus zu holen; (18) und wer auf dem Feld ist, kehre nicht zurück, um sein Oberkleid zu holen.“; Jes 26,20.21 (20) Geh hin, mein Volk, tritt ein in deine Gemächer und schließ deine Tür hinter dir zu; verbirg dich einen kleinen Augenblick, bis der Zorn vorübergeht! (21) Denn siehe, der HERR tritt hervor aus seiner Stätte, um die Ungerechtigkeit der Bewohner der Erde an ihnen heimzusuchen; und die Erde enthüllt ihr Blut und bedeckt nicht länger ihre Ermordeten.“). Von dort aus werden sie zu Gott schreien, wie ein Hirsch nach frischem Wasser schreit (Ps 42–44; 74 usw.). Sie sind die Frau, welcher ein Ort in der Wüste bereitet ist, auf dass sie dort fern von dem Angesicht der Schlange 1260 Tage oder zwei Zeiten, eine Zeit und eine halbe Zeit ernährt werde (Off 12,6.14 „Und die Frau floh in die Wüste, wo sie eine von Gott bereitete Stätte hat, damit man sie dort ernähre 1.260 Tage.“ „Und der Frau wurden die zwei Flügel des großen Adlers gegeben, damit sie in die Wüste fliege, an ihre Stätte, wo sie ernährt wird eine Zeit und Zeiten und eine halbe Zeit, fern vom Angesicht der Schlange.“); und dies ist gerade die Zeit der großen Macht des Antichristen (Dan 7,25 „Und er wird Worte reden gegen den Höchsten und die Heiligen der höchsten Örter vernichten; und er wird darauf sinnen, Zeiten und Gesetz zu ändern, und sie werden eine Zeit und Zeiten und eine halbe Zeit in seine Hand gegeben werden.“). Sie stellen den mitten in den Wassern der Sintflut in der Arche bewahrten Noah dar, um die Welt wieder zu bevölkern – so wie der vor dem Gericht entrückte Henoch die Versammlung vorstellt.

Stellt das Papsttum den Antichristen dar?

Nun sind wir freilich sehr weit von dem System entfernt, welches aus dem Papst den Antichristen macht. Allein wenn man einmal diese große Grundlage verstanden hat, dass die Versammlung, mit allem, was sie betrifft, den Sehern des alten Volkes ein verborgenes Geheimnis war – wenn man gesehen hat, dass dieser durch die Gesamtheit der Weissagung gerechtfertigte Grundsatz ein Schlüssel wird, um mehrere Stellen, welche sonst unerklärlich wären, zu verstehen, wie könnte man dann noch an einem System festhalten, nach welchem, ganz in Widerspruch mit diesem Grundsatz, Daniel im kleinen Horn die ganze Geschichte des Papsttums gesehen hätte?

Wenn übrigens, wie wir gesehen haben, die zehn Könige, dargestellt durch die zehn Hörner, erst in dem vierten wiedererstandenen Reich erscheinen, so kann der durch das kleine Horn dargestellte König nicht der Papst sein, weil er erst nach ihnen aufsteht. „Die zehn Hörner sind zehn Könige, die aus diesem Reich aufstehen werden; und nach denselben wird ein anderer aufstehen“ (Dan 7,24). Er folgt sogar erst auf die Zerstörung der Hure, weil diese durch die zehn Könige zerstört wird (Off 17,16 „Und die zehn Hörner, die du sahst, und das Tier, diese werden die Hure hassen und werden sie öde und nackt machen und werden ihr Fleisch fressen und sie mit Feuer verbrennen.“), während das kleine Horn, indem es drei zerstörte, dieselben auf sieben herabsetzt.

Wenn das kleine Horn in Daniel 7 und 8, wie wir gesehen haben, ein und dieselbe Persönlichkeit bezeichnet, so kann diese nicht der Papst sein, weil er, um sowohl die eine als auch die andere Prophezeiung zu erfüllen, aus einem Teil des Reiches Alexanders, welches mit dem Römischen Reich vereinigt ist, herkommen muss – weil er, „gegen das Ende des Zornes“ erscheinen (Dan 8,19 „Und er sprach: Siehe, ich will dir kundtun, was in der letzten Zeit des Zorns geschehen wird; denn es geht auf die bestimmte Zeit des Endes.“), weil er„ sehr stark gegen Mittag, gegen Morgen und gegen das werte Land wachsen“ (Dan 8,9-13), und weil er endlich den Tempel wiederhergestellt finden und dann das wieder eingeführte tägliche Opfer abschaffen muss.

Man hat in dem kleinen Horn des 8. Kapitels auch den Mohammed gesehen; aber unter allen Zügen, welche diese Prophezeiung bezeichnet, könnte nur ein einziger sich besser auf ihn beziehen, als auf den Papst, nämlich der, dass er gegen Mittag, gegen Morgen und gegen das werte Land wächst. Was seinen Ursprung betrifft, so ist Mohammed aus Arabien gekommen, ein Land, weit entfernt, dem Alexander und den Römern unterworfen gewesen zu sein. Er kann also das kleine Horn nicht sein, weil es von den Kindern Israels stammt, diesem„wilden Esel, dessen Hand wider jedermann sein wird, und jedermanns Hand wider ihn, und der vor allen seinen Brüdern wohnen wird“ (1Mo 16,12).

Der Antichrist soll sich in den Tempel Gottes setzen und vorgeben, er sei Gott (2Thes 2,4 „der widersteht und sich erhöht über alles, was Gott heißt oder verehrungswürdig ist, so dass er sich in den Tempel Gottes setzt und sich selbst darstellt, dass er Gott sei.“). In welchen Tempel nun setzt sich der Papst? Etwa in die Peterskirche zu Rom? Aber wie schon gesagt, man tut einem Götzentempel zu viel Ehre an, wenn man ihn Tempel Gottes nennt. Das Wort, welches sich immer selbst erklärte, kennt keinen anderen Tempel Gottes, als das Haus, das Ihm auf dem Berg Zion zu Jerusalem gebaut wurde, und von welchem Er sagte: „So habe ich nun dieses Haus erwählt und geheiligt, dass mein Name daselbst sein soll ewiglich“ (2Chr 7,16); dann wird der Leib des Christen Tempel Gottes genannt (1Kor 6,19 „Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib der Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt, den ihr von Gott habt, und dass ihr nicht euer selbst seid?“) und endlich die Versammlung; aber die Versammlung, welche aus Heiligen in Christus Jesus zusammengesetzt ist und nicht die abgefallene Christenheit (1Kor 3,16.17 (16) Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt? (17) Wenn jemand den Tempel Gottes verdirbt, den wird Gott verderben; denn der Tempel Gottes ist heilig, und solche seid ihr.“; vgl. mit 1Kor 1,1-9.6.11). Da sich nun der Antichrist in diesen beiden letzteren Bedeutungen nicht in den Tempel Gottes setzen kann, so kann also nur der Tempel zu Jerusalem gemeint sein. Dies ist übrigens durch andere Einzelheiten der Prophezeiung bestätigt, z. um Beispiel das Erwähnen des täglichen Opfers, welches kein anderes sein kann, als das, von dessen Aufrichtung wir 2. Mose 29,38-42 (38) Und dies ist es, was du auf dem Altar opfern sollst: zwei einjährige Lämmer an jedem Tag beständig. (39) Das eine Lamm sollst du am Morgen opfern, und das zweite Lamm sollst du zwischen den zwei Abenden opfern, (40) und ein Zehntel Feinmehl, gemengt mit einem viertel Hin zerstoßenem Öl, und ein Trankopfer, ein viertel Hin Wein, zu dem einen Lamm. (41) Und das zweite Lamm sollst du zwischen den zwei Abenden opfern; wie das Morgen- Speisopfer und sein Trankopfer sollst du zu diesem opfern, zum lieblichen Geruch, ein Feueropfer dem HERRN: (42) Ein beständiges Brandopfer bei euren Geschlechtern am Eingang des Zeltes der Zusammenkunft vor dem HERRN, wo ich mit euch zusammenkommen werde, um dort mit dir zu reden.“ lesen.

„Dies ist der Antichrist“, sagt die Schrift (1Joh 2,22 „Wer ist der Lügner, wenn nicht der, der leugnet, dass Jesus der Christus ist? Dieser ist der Antichrist, der den Vater und den Sohn leugnet.“), „welcher den Vater und den Sohn leugnet.“ Der Papst aber hat nie eigentlich weder den einen noch den anderen geleugnet. Im Gegenteil baut er auf ihre Existenz das Lehrgerüst seiner Irrtümer. Und wenn man dahin kommt, den Vater und den Sohn völlig zu verwerfen, so wird man auch den Papst, der sich für ihren Stellvertreter ausgibt, verwerfen.

Der wesentlichste Charakterzug des Antichristen ist der Gegensatz, in welchem er zu Christus in seinen Ämtern und Aufträgen steht, wie der Name selbst es andeutet. Wo ist aber zum Beispiel von Jesus, der als Mensch in Israel einen Dienst von drei bis vier Jahren versieht und sich diesem Volk als König und Prophet darstellt, der Gegensatz in dem Papsttum, das ist in einem religiösen System, oder wenigstens in einer Reihenfolge von Menschen verschiedener Charaktere, welche während Jahrhunderte im Westen aufeinander folgen, ohne etwas mit den Juden zu tun zu haben? Der Gegensatz mangelt hier gänzlich. Hingegen besteht er in seiner ganzen Kraft, wenn der Antichrist ein Mensch ist, der in Israel während dreieinhalb Jahren ein Amt versieht, indem er sich diesem Volk als König und Prophet darstellt und von demselben aufgenommen wird. Man begreift dann dieses sonst unverständliche Wort Jesu: „Ich bin im Namen meines Vaters gekommen, und ihr nehmt mich nicht auf. Wenn ein anderer in seinem eigenen Namen kommt, den werdet ihr aufnehmen“ (Joh 5,43).

Endlich sollte man glauben, dass eine ruhige Beobachtung dessen, was in der Christenheit vor sich geht, genügen würde, um aufzuhören, aus dem Papsttum den Antichristen zu machen. Findet man denn nur im Papsttum die falschen Lehrer, den Rationalismus, die Liebe zur Welt, zu deren Güter und Herrlichkeit? Was für traurige Christen sind die meisten, welche Gegner des Papstes sind! Was wäre das für ein Reich Gottes, wenn man von der Christenheit den Papst und die Päpstlichen weggetan hätte! Und dann, wo soll man heutzutage im Papsttum diese Macht der Verblendung suchen, welche dem Antichristen Massen nachziehen soll, wo die Auserwählten selbst verführt würden, wenn es möglich wäre? Er kann diese Macht bis auf einen gewissen Punkt gehabt haben, als die Völker noch ein Bedürfnis nach einer Religion hatten; aber Satan hat unterdessen mit Erfolg gearbeitet, um sie davon abzubringen. Wenn das Papsttum seine Anhänger behält, so ist es, weil wenigstens die meisten zu einem solchen Grad des Unglaubens und der Gleichgültigkeit gelangt sind, dass es ihnen abgeschmackt vorkommt, irgendeine religiöse Überzeugung ernst genug zu nehmen, um sich der einen mehr als der anderen anzuschließen. Sie bleiben, wie auch die meisten Protestanten, da, wo ihre Geburt sie hinstellte. Das Papsttum ist heutzutage ein von den unterirdischen Feuern des Unglaubens untergrabenes Feld, das nur mit einer dünnen Lage falschen Christentums überdeckt ist; sobald diese Lage verschwindet, wird der Unglaube wie ein Vulkan in Empörung und Lästerung gegen Gott und seinen Gesalbten ausbrechen.

Der antichristliche Geist

Der wahrhaftige, antichristliche Geist ist in der ganzen Christenheit, im Protestantismus ebenso gut wie im Katholizismus; er ist der Unglaube, welcher den Menschen an Gottes Stelle setzt, und der Materialismus, welcher aus der Erde seinen Himmel macht. Dies ist das Antichristentum, vor welchem wir uns hauptsächlich heutzutage in Acht zu nehmen haben, denn wir können es bis in die Kirche hinein einatmen.

Wenn man sich zum Beispiel zum Richter macht, bis zu welchem Grad dieser oder jener Teil der Schrift Vertrauen verdient, oder wenn man dessen bestimmteste Aussprüche fruchtlos macht, indem man sie vergeistigt; wenn man in der Kirche dem menschlichen Talent, dem Geld oder einer hohen weltlichen Stellung einen Platz einräumt, was ist das anderes, als den Menschen an Gottes Stelle setzen? Wenn man, anstatt den seine Versammlung abholenden Herrn zu erwarten, um sie aus der Welt zu nehmen, sich hier unten ein vermeintliches durch das Evangelium herbeigeführtes Reich Gottes zurechtmacht mit Hilfe aller Zivilisationsquellen; wenn man denselben Eifer zeigt wie die Kinder dieses Zeitlaufs, um Geld zu gewinnen, um sich die Annehmlichkeiten dieses Lebens und den Genuss des Luxus zu verschaffen; heißt das nicht, aus der Erde seinen Himmel machen?

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Originaltitel: „Der gegenwärtige und der zukünftige Zeitlauf“
aus Botschafter des Heils in Christo, 1857, S. 121–131
aus dem Französischen übersetzt
von der Redaktion sprachlich leicht angepasst


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