Sei, was du bist!
1. Johannes 3,1-3

Botschafter

© SoundWords, online seit: 23.11.2008, aktualisiert: 17.02.2022

Leitverse: 1. Johannes 3,1-3

1Joh 3,1-3: Seht, welch eine Liebe uns der Vater gegeben hat, dass wir Kinder Gottes heißen sollen! Und wir sind es. Deswegen erkennt uns die Welt nicht, weil sie ihn nicht erkannt hat. Geliebte, jetzt sind wir Kinder Gottes, und es ist noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden; wir wissen, dass wir, wenn es offenbar werden wird, ihm gleich sein werden, denn wir werden ihn sehen, wie er ist. Und jeder, der diese Hoffnung zu ihm hat, reinigt sich selbst, wie er rein ist.

Es gibt hier drei Dinge:

  1. der Mensch und seine Verantwortung
  2. das Verhältnis des Kindes Gottes
  3. der Wandel, der daraus hervorgeht

Der Mensch muss wissen, was er ist und was er getan hat. Das, was Gott in Liebe tut, ist die Wirkung der Gnade. Der Mensch kann nicht zu Gott kommen; Gott kommt zum Menschen. Wenn Gott uns gerettet hat, so hat das nichts mit dem Kommen zu unserem Gericht zu tun. Wenn wir das, was wir sind, mit dem, was Gott für uns getan hat, vermischen, dann entsteht daraus kein Heil. Wenn man erkannt hat, dass man nichts Gutes in sich hat, ergibt man sich ganz der Gnade.

Was unsere Taten betrifft, so hat Christus unsere Sünden an seinem Leib auf dem Holz getragen. Was unsere Natur betrifft, sind wir mit Christus gestorben. Ich bin gestorben, ich habe das Recht, zu meinem Fleisch zu sagen: Ich kenne dich nicht mehr, ich bin dir nichts mehr schuldig. – Christus hat mich verstehen lassen, wie Er mich ganz für sich erworben hat.

Es war der Ratschluss Gottes, uns Jesus ähnlich zu machen! Wir sind Kinder Gottes in dem letzten Adam. Durch den Glauben bin ich nicht mehr ein Kind Adams, sondern Gottes. Christus sagt: Ich gehe zu meinem Vater und zu eurem Vater; ihr seid bei mir und wie ich vor Gott – nämlich wie ich als Mensch.

Wir haben den Geist. Wir müssen das Bewusstsein haben, dass Christus in uns ist und dass wir in Ihm sind. Außerdem gibt es noch ein Zweites. Er wird erscheinen und wir werden Ihm ähnlich sein. Aber wir sind uns unserer Stellung durch den Heiligen Geist bewusst. Es ist nicht nur, was wir sein werden, sondern auch was wir sind.

In Bezug auf das, was wir sind, lesen wir: „Jeder der diese Hoffnung zu ihm hat, reinigt sich selbst.“ Wir haben als Kinder Gottes eine neue Verantwortung. Jede Verantwortung rührt von der Stellung oder dem Verhältnis her, die man hat; man muss in einem bestimmten Verhältnis stehen, um eine Verpflichtung zu haben. Ich bin ein Kind Gottes; mein Wandel muss deshalb der eines Kindes sein; das ist das Maß meiner Verantwortung. Christus ist das Muster eines Menschen, der ein Kind Gottes ist. Wenn wir in Christus sind und Christus in uns ist, dann müssen wir dies auch beweisen und Christus in unserem ganzen Leben offenbaren. Wir haben jetzt das Bewusstsein unseres Verhältnisses, aber sein wirklicher Besitz ist erst in der Zukunft unser Teil! Wir werden Christus gleich sein, deshalb sollten wir Ihm auch jetzt so viel wie möglich gleichen. Wenn ich mit Christus gestorben bin, dann ist dadurch jede Verbindung mit der Welt abgeschnitten. Was soll ich in dieser Welt tun, wenn ich gestorben bin?

Lasst uns daher diese Worte wohl zu Herzen nehmen: „Seht, welch eine Liebe uns der Vater gegeben hat, dass wir Kinder Gottes heißen sollen! Deswegen erkennt uns die Welt nicht, weil sie ihn nicht erkannt hat. Geliebte, jetzt sind wir Kinder Gottes, und es ist noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden; wir wissen, dass, wenn es offenbar werden wird, wir ihm gleich sein werden, denn wir werden ihn sehen, wie er ist. Und jeder, der diese Hoffnung zu ihm hat, reinigt sich selbst, gleich wie er rein ist.“


Originaltitel: „Einige Gedanken zu 1. Johannes 3,1-3
aus Botschafter des Heils in Christo, 1870, S. 159–160


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