Die himmlischen Segnungen nach 5. Mose (4)
5. Mose 8

Dirk Schürmann

© SoundWords, online seit: 17.12.2011, aktualisiert: 20.02.2023

Leitverse: 5. Mose 8

Eine Prüfungszeit

5Mo 8,1: Das ganze Gebot, das ich dir heute gebiete, sollt ihr halten, es zu tun; damit ihr lebt und euch mehrt und hineinkommt und das Land in Besitz nehmt, das der HERR euren Vätern zugeschworen hat.

Gott gibt alle diese Belehrungen, weil sie für uns Notwendigkeiten für den Genuss der Segnungen des Landes beinhalten. Wie sollen wir das Land – die Segnungen des Himmels – wertschätzen, wenn unsere Herzen nicht mit Gottes Herzen geistlich in Übereinstimmung sind? Das ist unmöglich.

5Mo 8,2a: Du sollst dich an den ganzen Weg erinnern, den der HERR, dein Gott, dich hat wandern lassen diese vierzig Jahre in der Wüste, …

Damit wir das Land wertschätzen können, sind die Wüstenerfahrungen nötig. Gerade durch den Hunger in der Wüste bekommen wir Appetit auf das Brot des Lebens. Im Gegensatz zu den Israeliten halten wir Christen uns während unseres Aufenthalts auf der Erde gleichzeitig im Land (d.h. in den Dingen Gottes) und in der Wüste auf (den irdischen Umständen). Für uns erweist sich die Qualität der Segnungen des ewigen Lebens gerade dadurch, dass sie ihre Kraft und Schönheit in den oft traurigen und schwierigen Umständen des irdischen Lebens zeigen. Die Prüfungsperiode in den irdischen Umständen, die Gott für uns vorgesehen hat, ist für einen jeden von uns eine von Ihm abgemessene Zeit: vierzig geistliche Jahre. Die Zahl Vierzig spricht in der Schrift von dieser abgeschlossenen Prüfungsperiode.

5Mo 8,2b: … um dich zu demütigen, um dich zu prüfen, um zu erkennen, was in deinem Herzen ist, ob du seine Gebote halten würdest oder nicht.

Diese Prüfungszeit lässt uns erkennen, wer wir selbst sind. Sie zeigt uns unser Versagen und bringt uns zur Demütigung.

5Mo 8,3: Und er demütigte dich und ließ dich hungern; und er speiste dich mit dem Man, das du nicht kanntest und das deine Väter nicht kannten, um dir kundzutun, dass der Mensch nicht von Brot allein lebt, sondern dass der Mensch von allem lebt, was aus dem Mund des HERRN hervorgeht.

Aber in der Not offenbart Gott seine Hilfe. Und so lernen wir nicht nur, wer wir selbst sind, sondern auch, wer Gott ist. Allerdings bringt uns das noch mehr zur Demütigung, weil wir erfahren, dass Gott trotz unseres Versagens so gnädig ist.

Um in diesen Umständen unseren Weg nach Gottes Gedanken gehen zu können und nicht durch den Druck und die Not unterzugehen, nähren wir uns von dem Manna, dem Herrn Jesus, so wie Er in der Wüste – das heißt in den Umständen hier auf der Erde – war. Darin finden wir sowohl die Motivation als auch die Belehrung und die Kraft, um uns Ihm ähnlich zu verhalten. Aber in dieser Niedrigkeit entdecken wir auch die Herrlichkeit des ewigen Lebens, eine in dieser Welt völlig unbekannte Sache: Wir sollen „den allein wahren Gott, und den du [Gott] gesandt hast, Jesus Christus, erkennen“ (Joh 17,3).

Dieser Vers aus 5. Mose 8 ist das Wort, das der Herr als Erstes dem Teufel entgegenhielt (Mt 4,4 „Er aber antwortete und sprach: Es steht geschrieben: „Nicht von Brot allein soll der Mensch leben, sondern von jedem Wort, das durch den Mund Gottes ausgeht.““), als Ihn hungerte. Es geht um alles, was Gott sagt. Wir können uns nicht das aussuchen, was uns passt. Wir sollten auch nicht nur bei bestimmten Gelegenheiten, wenn es schwierig ist, nach dem Wort Gottes fragen, sondern immer auch in den Kleinigkeiten. Dann können wir großartige Erfahrungen mit Gott machen, wie wir das in Vers 4 finden:

5Mo 8,4: Deine Kleidung ist nicht an dir zerfallen, und dein Fuß ist nicht geschwollen diese vierzig Jahre.

Die Kleidung, die Gott uns schenkt, ist der Herr Jesus (Röm 13,14 „sondern zieht den Herrn Jesus Christus an, und treibt nicht Vorsorge für das Fleisch zur Befriedigung seiner Begierden.“; Gal 3,27 „Denn so viele ihr auf Christus getauft worden seid, ihr habt Christus angezogen.“). Der „neue Mensch, der nach Gott geschaffen ist in wahrhaftiger Gerechtigkeit und Heiligkeit“ (Eph 4,24; Kol 3,10 „und den neuen angezogen habt, der erneuert wird zur Erkenntnis nach dem Bild dessen, der ihn erschaffen hat;“), und seine Waffenrüstung (Eph 6,11-18) verschleißen nicht und werden nicht beschädigt. Auch „herzliches Erbarmen, Güte, Demut, Sanftmut, Langmut“, die Kleidung von Kolosser 3,12 „Zieht nun an, als Auserwählte Gottes, als Heilige und Geliebte: herzliches Erbarmen, Güte, Demut, Sanftmut, Langmut,“, veralten nicht.

5Mo 8,5.6: 5 So erkenne in deinem Herzen, dass, wie ein Mann seinen Sohn züchtigt, der HERR, dein Gott, dich züchtigt; 6 und halte die Gebote des HERRN, deines Gottes, um auf seinen Wegen zu wandeln und ihn zu fürchten.

Zucht sieht vordergründig nicht nach Liebe aus. Doch ist es bei Gott gerade Liebe, wenn Er uns züchtigt. Das ist schon in irdischen Familien zwischen Eltern und Kindern so (Heb 12,4-8 (4) Ihr habt noch nicht, gegen die Sünde ankämpfend, bis aufs Blut widerstanden (5) und habt die Ermahnung vergessen, die zu euch als zu Söhnen spricht: „Mein Sohn, achte nicht gering des Herrn Züchtigung, noch ermatte, wenn du von ihm gestraft wirst. (6) Denn wen der Herr liebt, den züchtigt er; er geißelt aber jeden Sohn, den er aufnimmt.“ (7) Was ihr erduldet, ist zur Züchtigung: Gott handelt mit euch als mit Söhnen; denn wer ist ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt? (8) Wenn ihr aber ohne Züchtigung seid, deren alle teilhaftig geworden sind, so seid ihr denn Bastarde und nicht Söhne.“).

Gott möchte, dass wir wirklich nicht nur Kinder, sondern Söhne sind. Sohnschaft ist etwas zur Freude Gottes und nicht in erster Linie für uns selbst. In Matthäus 3,17 „Und siehe, eine Stimme ergeht aus den Himmeln, die spricht: Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe.“ finden wir den vollkommenen Sohn, der in dreißig Jahren verborgenen Lebens immer zur Freude des Vaters war. Auch die Jahre seines Dienstes änderten daran nichts (Mt 17,5 „Während er noch redete, siehe, da überschattete sie eine lichte Wolke, und siehe, eine Stimme erging aus der Wolke, die sprach: Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe; ihn hört.“). Er musste nie gezüchtigt werden. Auch wir sind nach Epheser 1,5 „und uns zuvor bestimmt hat zur Sohnschaft durch Jesus Christus für sich selbst, nach dem Wohlgefallen seines Willens,“ zur Freude Gottes bestimmt. Aber wir sind keine vollkommenen Söhne. Daher benötigen wir Züchtigung, damit wir in Übereinstimmung mit Gottes Gedanken und zu seiner Freude leben. Diese Züchtigung bewirkt, dass immer mehr von dem verschwindet, was nicht zu Gottes Freude ist: „Denn wen der HERR liebt, den züchtigt er, und zwar wie ein Vater den Sohn, an dem er Wohlgefallen hat“ (Spr 3,12). „Züchtige deinen Sohn, so wird er dir Ruhe verschaffen und deiner Seele Wonne gewähren“ (Spr 29,17).

Sohnschaft hat viel mit dem Land, dem Bereich der himmlischen Segnungen – wie uns das Epheser 1,3-5 (3) Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit jeder geistlichen Segnung in den himmlischen Örtern in Christus, (4) wie er uns auserwählt hat in ihm vor Grundlegung der Welt, dass wir heilig und untadelig seien vor ihm in Liebe; (5) und uns zuvor bestimmt hat zur Sohnschaft durch Jesus Christus für sich selbst, nach dem Wohlgefallen seines Willens,“ zeigt – zu tun, weil Gott mit seinen Söhnen Gemeinschaft haben möchte über das, was Ihm am wichtigsten ist. Aber auch ein anderer Aspekt der Sohnschaft verbindet sie mit dem Land: Wenn wir Söhne sind, so sind wir auch Erben (Gal 4,6.7 (6) Weil ihr aber Söhne seid, so hat Gott den Geist seines Sohnes in unsere Herzen gesandt, der da ruft: Abba, Vater! (7) Also bist du nicht mehr Knecht, sondern Sohn; wenn aber Sohn, so auch Erbe durch Gott.“). Sohnschaft ist also nicht nur etwas für Gott, sondern sie bedingt für uns auch Erbschaft. Beides ist aufs engste miteinander verbunden. Die Ausbildung für die Übernahme der Erbschaft findet aber in der Wüste statt:

5Mo 8,6.7: 6 Und halte die Gebote des HERRN, deines Gottes, um auf seinen Wegen zu wandeln und ihn zu fürchten. 7 Denn der HERR, dein Gott, bringt dich in ein gutes Land.

Der Gehorsam Gott gegenüber sollte nicht aus Zwang bestehen, sondern eine Antwort auf die Güte Gottes sein. Weil Er so viel Gutes für uns vorgesehen hat, kann es eigentlich nicht anders sein, als dass wir Ihn lieben und die Liebe sich in Gehorsam beweist.

Der Segen des Landes

5Mo 8,7: Denn der HERR, dein Gott, bringt dich in ein gutes Land, ein Land von Wasserbächen, Quellen und Gewässern, die in der Niederung und im Gebirge entspringen.

Dieser Vers bringt uns nun zu den Segnungen des Landes. Zunächst werden uns drei Sorten Gewässer vorgestellt (Wasserbäche, Quellen, Gewässer):

  • Das lebendige Wasser (Wasserbäche) ist ein Bild des Heiligen Geistes, wie uns Johannes 7,38.39 (38) Wer an mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat, aus dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen. (39) Dies aber sagte er von dem Geist, den die an ihn Glaubenden empfangen sollten; denn noch war der Geist nicht da, weil Jesus noch nicht verherrlicht worden war.“ belehrt. Dabei reden die Wasserbäche insbesondere von dem Transportieren des Segens zu anderen. Das ewige Leben ist nicht nur für uns. Der Heilige Geist will uns gebrauchen, damit auch andere den Segen des ewigen Lebens kennenlernen. So sollen aus unserem Leib Ströme lebendigen Wassers fließen. Es ist nicht Gottes Absicht, dass wir diese Dinge für uns behalten und nur für uns selbst genießen.

  • Die Quellen reden davon, dass der Geist uns mit dem ewigen Leben im Himmel verbindet; Er ist in uns eine „Quelle, die ins ewige Leben quillt“ (Joh 4,14). Ohne das Wirken des Geistes, der nach der Himmelfahrt des Herrn aus dem Himmel gekommen ist, wird die Beschäftigung mit den Segnungen des ewigen Lebens nur eine theologische Wissensbereicherung sein, die uns kaum glücklich machen wird. Die Wasser sind nötig, um die Frucht hervorkommen zu lassen. So ist der Heilige Geist nötig, um die Frucht für uns genießbar zu machen.

  • Die Gewässer oder Tiefen (oder anders übersetzt: „der reichste Wasservorrat“) erinnern an die Tiefen der Gedanken Gottes, mit denen der Heilige Geist uns bekanntmachen möchte. Dafür ist Er von dem verherrlichten Menschen, dem Herrn Jesus, herabgesandt worden: „Der Sachwalter aber, der Heilige Geist, den der Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe“ (Joh 14,26). „Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, gekommen ist, wird er euch in die ganze Wahrheit leiten … Er wird mich verherrlichen, denn von dem Meinen wird er empfangen und euch verkündigen. Alles, was der Vater hat, ist mein; darum sagte ich, dass er von dem Meinen empfängt und euch verkündigen wird“ (Joh 16,13-15).

Der Heilige Geist ist immer und in allen Umständen für uns da. Die Wasser stehen uns in der Niederung (in traurigen Umständen) sowie im Gebirge (in freudigen Umständen) zur Verfügung. Die Wasser sind notwendig, damit die folgenden Früchte des Landes hervorkommen können:

Sieben Sorten Frucht

5Mo 8,8.9: 8 … ein Land von Weizen und Gerste und Weinstöcken und Feigenbäumen und Granatbäumen; 9 ein Land von ölreichen Olivenbäumen und Honig;

In diesen beiden Versen werden uns sieben Sorten Frucht vorgestellt, die uns das Licht des ewigen Lebens wie durch ein Prisma in einzelne Farben aufsplitten:

1. Weizen

Von dem Weizen heißt es in 2. Mose 34,22: „Das Fest der Wochen, der Erstlinge der Weizenernte, sollst du feiern.“ Das Fest der Wochen fand fünfzig Tage nach dem Fest der Erstlingsgarbe statt. Das griechische Wort pentecoste („fünfzig“) wurde zur Zeit des Herrn „Pfingsten“ genannt. Hier steht also der Weizen mit dem Fest der Pfingsten in Verbindung. Dieses Fest wird nach Apostelgeschichte 2 durch die Bildung der Gemeinde gekennzeichnet. Gottes himmlisches Volk, das verbunden ist mit dem verherrlichten Herrn im Himmel, wurde dort gebildet (1Kor 12,13 „Denn auch in einem Geist sind wir alle zu einem Leib getauft worden, es seien Juden oder Griechen, es seien Sklaven oder Freie, und sind alle mit einem Geist getränkt worden.“). Der Herr Jesus war als Mensch im Himmel verherrlicht worden, und der Heilige Geist hatte diese Verherrlichung gesehen. Er konnte jetzt durch sein Kommen auf die Erde von dieser Verherrlichung Zeugnis geben (vgl. Joh 7,39 „Dies aber sagte er von dem Geist, den die an ihn Glaubenden empfangen sollten; denn noch war der Geist nicht da, weil Jesus noch nicht verherrlicht worden war.“). Die Bildung der Gemeinde hängt untrennbar mit dem Kommen des Geistes zusammen, denn das Kommen des Heiligen Geistes ermöglichte es erst, dass zerstreute Kinder Gottes, die Frucht des Weizenkorns, zu einem Leib zusammengetauft (1Kor 12,13 „Denn auch in einem Geist sind wir alle zu einem Leib getauft worden, es seien Juden oder Griechen, es seien Sklaven oder Freie, und sind alle mit einem Geist getränkt worden.“) und mit diesem verherrlichten Haupt im Himmel verbunden werden konnten (Eph 1,22 „und hat alles seinen Füßen unterworfen und ihn als Haupt über alles der Versammlung gegeben,“).

Von dieser gerade erwähnten Frucht des Weizenkorns spricht Johannes 12,23-26: „Jesus aber antwortet ihnen und spricht: Die Stunde ist gekommen, dass der Sohn des Menschen verherrlicht werde. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht. Wer sein Leben lieb hat, wird es verlieren; und wer sein Leben in dieser Welt hasst, wird es zum ewigen Leben bewahren. Wenn mir jemand dient, so folge er mir nach; und wo ich bin, da wird auch mein Diener sein. Wenn jemand mir dient, so wird der Vater ihn ehren.“

Wir erfahren in diesen Versen, auf welche Weise das ewige Leben zu uns gekommen ist. Das ewige Leben kam nicht zu uns, indem der Herr Jesus Mensch wurde; auch nicht, indem der Herr Jesus ein heiliges Leben zur Freude des Vaters lebte. Wenn es nur dabei geblieben wäre, dann wäre das Weizenkorn allein geblieben und die vielen Wohnungen im Vaterhaus würden auf ewig leer bleiben. Allein dadurch, dass der Herr Jesus als das wahre Weizenkorn in die Erde gelegt wurde, starb und wieder auferstand, konnte viel Frucht hervorkommen, und unzählig viele Menschen konnten in den Besitz des Lebens des Herrn, des ewigen Lebens, kommen. Nur weil der Herr Jesus als das wahre Weizenkorn starb, konnte Er anschließend viele Söhne zur Herrlichkeit führen (Heb 2,10 „Denn es geziemte ihm, um dessentwillen alle Dinge und durch den alle Dinge sind, indem er viele Söhne zur Herrlichkeit brachte, den Urheber ihrer Errettung durch Leiden vollkommen zu machen.“) und können die „vielen Wohnungen“ (Joh 14) im Vaterhaus gefüllt werden. Aufgrund seines Werkes wurde der Herr als Mensch verherrlicht. Jetzt kann Er sein Leben mit anderen Menschen teilen, die der Vater Ihm gegeben hat; Er ist jetzt mit seinem himmlischen Volk aufs engste verbunden, ja Er ist in ihnen und sie in Ihm. Sie werden jetzt durch dasselbe Leben gekennzeichnet, das Er hat und das sich in Ihm offenbart hat – sie „sind alle von einem“ (Heb 2,11).

In diesem Vers (5Mo 8,8.9 (8) ein Land von Weizen und Gerste und Weinstöcken und Feigenbäumen und Granatbäumen; ein Land von ölreichen Olivenbäumen und Honig; (9) ein Land, in dem du nicht in Dürftigkeit Brot essen wirst, in dem es dir an nichts mangeln wird; ein Land, dessen Steine Eisen sind und aus dessen Bergen du Kupfer hauen wirst.“) wird das ewige Leben als etwas Zukünftiges in der Herrlichkeit gesehen. Der Herr Jesus hat diesen Platz jetzt schon eingenommen. Und wir sind zwar noch in der Welt, doch sind wir dort mit Ihm schon heute als die Frucht seiner Auferstehung verbunden. Wir sind nicht mehr mit der Welt verbunden. Wir hassen unser Leben in der Welt, das heißt, wir verleugnen jeden Anspruch für das Leben in dieser Welt im Hinblick auf das, was das ewige Leben angeht. Doch obwohl wir jetzt noch in der Welt sind, ist unser Anteil am ewigen Leben bereits völlig sicher. Das ewige Leben finden wir dort, wo die Heimat dieses Lebens ist, nämlich da, wo der Herr Jesus als Vorläufer bereits hingegangen ist: zum Vater. Um das zu bestätigen, fügt der Herr hinzu: „Wo ich bin, da wird auch mein Diener sein“ (Joh 12,26). Selbst wenn wir unser irdisches Leben verlieren sollten, werden wir durch die Auferstehung einmal im Vaterhaus ankommen, wohin der auferstandene Herr vorausgegangen ist. Paulus hat es so ausgedrückt: „Wie der Himmlische, so sind auch die Himmlischen“ (1Kor 15,48).

Dass wir so geworden sind, ist dadurch möglich geworden, dass der Herr Jesus durch sein Werk am Kreuz nicht nur das Problem der Sünde und unserer Sünden gelöst hat, sondern weil Er als Mensch Gott so besonders verherrlicht hat. Deshalb kann Gott jetzt Menschen mit jeder geistlichen Segnung in den himmlischen Örtern segnen: „Als er nun hinausgegangen war, spricht Jesus: Jetzt ist der Sohn des Menschen verherrlicht, und Gott ist verherrlicht in ihm. Wenn Gott verherrlicht ist in ihm, wird auch Gott ihn verherrlichen in sich selbst, und sogleich wird er ihn verherrlichen“ (Joh 13,31.32).

Der Herr Jesus teilt jetzt seine Herrlichkeit mit uns und wird bald auch seine Wohnung, das Haus des Vaters, mit uns teilen. Weil Er der Erstgeborene unter vielen Brüdern und der Erstgeborene aus den Toten ist, besitzt Er allerdings auch eine einzigartige Herrlichkeit, die wir zwar anschauen, aber nicht teilen werden.

2. Gerste

So wie der Weizen mit dem Fest der Wochen (Pfingsten) in Verbindung steht, so steht die Gerste besonders mit dem Fest der Erstlingsgarbe in Verbindung. Dieses Fest fand an einem Sonntag fünfzig Tage vor dem Pfingstfest statt und spricht daher, wie wir im ersten Korintherbrief lesen, von der Auferstehung des Herrn, dem Erstling der Entschlafenen: „Nun aber ist Christus aus den Toten auferweckt, der Erstling der Entschlafenen; denn da ja durch einen Menschen der Tod kam, so auch durch einen Menschen die Auferstehung der Toten. Denn wie in dem Adam alle sterben, so werden auch in dem Christus alle lebendig gemacht werden. Jeder aber in seiner eigenen Ordnung: der Erstling, Christus; dann die, die des Christus sind bei seiner Ankunft“ (1Kor 15,20).

Von der Gerste lesen wir auch in Johannes 6,9.13 „Es ist ein Knabe hier, der fünf Gerstenbrote und zwei Fische hat; aber was ist dies für so viele?“ „Sie sammelten nun und füllten zwölf Handkörbe mit Brocken von den fünf Gerstenbroten, die denen, die gegessen hatten, übrig geblieben waren.“, wenn es um die Speisung der Fünftausend mit Gerstenbroten geht. In allen Evangelien kommt diese Speisung vor, doch nur hier in Johannes 6, wo uns über das ewige Leben erzählt wird, wird uns mitgeteilt, dass es Gerstenbrote waren. Besonders dieses Kapitel spricht viermal von der Auferstehung (Joh 6,39.40.44.54 (39) Dies aber ist der Wille dessen, der mich gesandt hat, dass ich von allem, was er mir gegeben hat, nichts verliere, sondern es auferwecke am letzten Tag. (40) Denn dies ist der Wille meines Vaters, dass jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, ewiges Leben habe; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag.“ „Niemand kann zu mir kommen, wenn der Vater, der mich gesandt hat, ihn nicht zieht; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag.“ „Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat ewiges Leben, und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag;“), fünfmal vom „ewigen Leben“ (Joh 6,27.40.47.54.68) und zweimal von „leben in Ewigkeit“ (Joh 6,51.58). Die regelmäßige Beschäftigung – so wie das tägliche Essen von physischem Brot – mit dem Herrn Jesus als dem, der von Gott gesandt wurde wie das Brot aus dem Himmel und der gestorben ist (Blut und Fleisch getrennt und für uns gegeben), ist die praktische Verbindung mit seinem Leben, dem ewigen Leben in uns. So wie es in Johannes 6,56 „Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, bleibt in mir und ich in ihm.“ heißt: „Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, bleibt in mir und ich in ihm.“ Wir bleiben in Ihm, wo Er jetzt ist, in der Lebenssphäre, an dem Platz, den Er jetzt einnimmt bei dem Vater. Und Er ist in uns hier auf der Erde.

Als das lebendige Brot ist Er vom Himmel gekommen, damit wir Leben haben: „Wie der lebendige Vater mich gesandt hat und ich lebe des Vaters wegen, so auch, wer mich isst, der wird auch leben meinetwegen“ (Joh 6,57).

So wie die Gerste die erste Frucht ist, die die Ernteperiode einleitet, die erste, die beweist, dass aus dem in die Erde gelegten Samenkorn segensreiche Frucht hervorgekommen ist, so erinnert sie uns neutestamentlich an die Kraft und die Ergebnisse der Auferstehung Christi, an denen wir teilhaben dürfen.

3. Wein

Der Wein erfreut Gott und Menschen (Ri 9,13 „Und der Weinstock sprach zu ihnen: Sollte ich meinen Most aufgeben, der Götter und Menschen erfreut, und sollte hingehen, um über den Bäumen zu schweben?“). Der neutestamentliche Wein kommt von dem „wahren Weinstock“ (Joh 15), dem Herrn Jesus, und wird durch uns, die Reben, hervorgebracht, wenn wir in Ihm bleiben. Das geschieht unter der Pflege und durch die Fürsorge des Vaters, damit wir nicht nur Frucht, sondern mehr Frucht und vor allen Dingen bleibende Frucht bringen. Das Ergebnis ist Freude: „damit meine Freude in euch sei und eure Freude völlig werde“ (Joh 15,11) – unsere Freude wird immer mehr in Harmonie mit seiner Freude sein.

Der Herr Jesus möchte, dass seine Freude wirklich vollkommen in uns ist: „Jetzt aber komme ich zu dir; und dieses rede ich in der Welt, damit sie meine Freude völlig in sich haben“ (Joh 17,13). Das ist der Inhalt des ewigen Lebens. Unsere Gemeinschaft ist mit dem Sohn und dem Vater, damit unsere Freude völlig werde: „Das Leben ist offenbart worden, und wir haben gesehen und bezeugen und verkündigen euch das ewige Leben, das bei dem Vater war und uns offenbart worden ist); was wir gesehen und gehört haben, verkündigen wir euch, damit auch ihr mit uns Gemeinschaft habt; und zwar ist unsere Gemeinschaft mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus. Und dies schreiben wir euch, damit eure Freude völlig sei“ (1Joh 1,2-4). Wir erkennen nun den Vater, weil wir den Sohn erkannt haben, und wir kennen den Sohn, wie der Vater den Sohn kennt, obwohl es in dieser Erkenntnis auch einen Bereich gibt, den wir nicht ergründen können (Mt 11,27 „Alles ist mir übergeben von meinem Vater; und niemand erkennt den Sohn als nur der Vater, noch erkennt jemand den Vater als nur der Sohn und wem irgend der Sohn ihn offenbaren will.“). Ist das nicht Grund genug, um „nur fröhlich zu sein“ (5Mo 16,15)?

So wie die Gerste mit dem Fest der Erstlingsgarbe zu tun hat und der Weizen mit dem Fest der Wochen, Pfingsten, so hat der Wein mit dem Fest der Laubhütten zu tun, dem letzten Fest nach der letzten Ernte der Weinlese. Dann sind auch die Weintrauben eingesammelt und gepresst: „Das Fest der Laubhütten sollst du dir sieben Tage feiern, wenn du den Ertrag von deiner Tenne und von deiner Kelter einsammelst“ (5Mo 16,13). Auch hier ist das Ergebnis Freude: „Und du sollst nur fröhlich sein“ (5Mo 16,15).

Diese in 5. Mose 8,8.9 (8) ein Land von Weizen und Gerste und Weinstöcken und Feigenbäumen und Granatbäumen; ein Land von ölreichen Olivenbäumen und Honig; (9) ein Land, in dem du nicht in Dürftigkeit Brot essen wirst, in dem es dir an nichts mangeln wird; ein Land, dessen Steine Eisen sind und aus dessen Bergen du Kupfer hauen wirst.“ genannten drei Früchte Weizen, Gerste und Wein finden wir buchstäblich im Johannesevangelium. Sie finden sich auch in den Symbolen des Mahles des Herrn, das von seinem Tod und dessen Folgen spricht: die Auferstehung, die Verherrlichung, die Gabe des Geistes, mit der wir zu einem Leib getauft und mit Ihm als verherrlichtem Haupt aufs engste verbunden sind. In ähnlicher Weise sprich auch der Kelch voller Segnungen zu unserer Freude von den Segnungen des Todes Christi.

Nun kommen wir zu den drei Baumfrüchten des Landes: Feigen, Granatäpfel, Oliven. Die ersten drei Früchte – Weizen, Gerste und Wein – haben wir besonders in den Schriften des Johannes gefunden. Die folgenden drei Früchte vom Feigen-, Granatapfel- und Olivenbaum finden wir mehr in den Schriften des Paulus. Denn so wie Johannes spricht auch Paulus von der Frucht. Er schreibt in Philipper 1,11 „erfüllt mit der Frucht der Gerechtigkeit, die durch Jesus Christus ist, zur Herrlichkeit und zum Preise Gottes.“ und Hebräer 12,11 „Alle Züchtigung aber scheint für die Gegenwart nicht ein Gegenstand der Freude, sondern der Traurigkeit zu sein; danach aber gibt sie die friedsame Frucht der Gerechtigkeit denen, die durch sie geübt worden sind.“ von der „Frucht der Gerechtigkeit“, in Römer 6,22 „Jetzt aber, von der Sünde frei gemacht und Gott zu Sklaven geworden, habt ihr eure Frucht zur Heiligkeit, als das Ende aber ewiges Leben.“ von der „Frucht der Heiligkeit“ (auch wenn dort steht „Frucht zur Heiligkeit“), und in Galater 5,22 „Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue,“ von der „Frucht des Geistes“. Und ich denke, dass wir diese drei Früchte auch in jenen drei Früchten wiedererkennen, die uns jetzt in den drei Fruchtbäumen vorgestellt werden: Feigenbaum, Granatapfelbaum und Olivenbaum.

4. Feigen

Der Feigenbaum ist ein Bild von Israel in seiner Verantwortung, Frucht für Gott zu bringen. So lesen wir in Jeremia 8,13: „Wegraffen werde ich sie, spricht der HERR. Keine Trauben am Weinstock und keine Feigen am Feigenbaum, und das Blatt ist verwelkt: So will ich ihnen solche bestellen, die sie verheeren werden.“

Wir sehen das aber auch in neutestamentlichen Stellen, wo der Herr Jesus über Israel spricht: „Frühmorgens aber, als er in die Stadt zurückkehrte, hungerte ihn. Und als er einen Feigenbaum am Weg sah, ging er auf ihn zu und fand nichts daran als nur Blätter. Und er spricht zu ihm: Nie mehr komme Frucht von dir in Ewigkeit! Und sogleich verdorrte der Feigenbaum. Und als die Jünger es sahen, verwunderten sie sich und sprachen: Wie ist der Feigenbaum sogleich verdorrt!“ (Mt 21,18-20). Ebenso in Lukas 13,6-9: „Er sagte aber dieses Gleichnis: Es hatte jemand einen Feigenbaum, der in seinem Weinberg gepflanzt war; und er kam und suchte Frucht an ihm und fand keine. Er sprach aber zu dem Weingärtner: Siehe, seit drei Jahren komme ich und suche Frucht an diesem Feigenbaum und finde keine; hau ihn ab, wozu macht er auch das Land unnütz? Er aber antwortet und sagt zu ihm: Herr, lass ihn noch dieses Jahr, bis ich um ihn herum gegraben und Dünger gelegt habe; und wenn er etwa Frucht bringt, gut, wenn aber nicht, so kannst du ihn künftig abhauen.“ Der Herr Jesus hatte die Frucht der Gerechtigkeit an diesem Feigenbaum gesucht, sie aber nicht gefunden.

Es gab eine Zeit, als dieser Feigenbaum keine praktische Frucht der Gerechtigkeit brachte, und diese Zeit dauert noch heute an. Aber er wird diese Frucht bringen. Das Hohelied zeigt uns prophetisch, was sich noch kurz vor dem Tausendjährigen Reich mit Israel ereignen wird: „Der Feigenbaum rötet seine Feigen, und die Weinstöcke sind in der Blüte, geben Duft. Mache dich auf, meine Freundin, meine Schöne, und komm!“ (Hld 2,13). Das wird auch in Matthäus 24,32 „Von dem Feigenbaum aber lernt das Gleichnis: Wenn sein Zweig schon weich wird und die Blätter hervortreibt, so erkennt ihr, dass der Sommer nahe ist.“ angedeutet: „Von dem Feigenbaum aber lernt das Gleichnis: Wenn sein Zweig schon weich wird und die Blätter hervortreibt, so erkennt ihr, dass der Sommer nahe ist.“ Wenn Israel umkehren und in das Reich eingehen wird, dann werden alle Gerechte sein (Jes 60,21 „Und dein Volk, sie alle werden Gerechte sein, werden das Land besitzen auf ewig, sie, ein Spross meiner Pflanzungen, ein Werk meiner Hände, zu meiner Verherrlichung.“).

Der Feigenbaum hatte schon einmal Frucht gebracht. Die Erzväter waren die erste Frucht des Feigenbaums: „Ich fand Israel wie Trauben in der Wüste; wie eine Frühfrucht am Feigenbaum, in seinem ersten Trieb, ersah ich eure Väter“ (Hos 9,10a). Aber dann kam das Böse, das ungerechte Verhalten Gott gegenüber, indem sie seine Anrechte missachteten: „Sie aber gingen nach Baal-Peor und weihten sich der Schande, und sie wurden Gräuel wie ihr Liebhaber“ (Hos 9,10b).

In Jeremia 24 zeigen uns die guten Feigen die Gerechten und die schlechten Feigen die Ungerechten. Jeremia 24,7 „Und ich will ihnen ein Herz geben, mich zu erkennen, dass ich der HERR bin; und sie werden mein Volk, und ich werde ihr Gott sein; denn sie werden mit ihrem ganzen Herzen zu mir umkehren.“ zeigt uns dann, dass der Zeitpunkt kommt, dass sie dieses ungerechte Verhalten einmal bereuen werden: „Ich will ihnen ein Herz geben, mich zu erkennen, dass ich der HERR bin; und sie werden mein Volk, und ich werde ihr Gott sein; denn sie werden mit ihrem ganzen Herzen zu mir umkehren.“

Das „unflätige Kleid“ selbstgewirkter Gerechtigkeit (Jes 64,5 „Und wir sind allesamt wie ein Unreiner geworden, und alle unsere Gerechtigkeiten wie ein unflätiges Kleid; und wir verwelkten allesamt wie ein Blatt, und unsere Ungerechtigkeiten rafften uns dahin wie der Wind.“), mit dem Adam und Eva sich bekleideten, bestand aus Feigenblättern. Die Feigen sprechen somit von der Frucht der Gerechtigkeit. Diese steht nach Philipper 1,10.11 (10) damit ihr prüfen mögt, was das Vorzüglichere ist, damit ihr lauter und ohne Anstoß seid auf den Tag Christi, (11) erfüllt mit der Frucht der Gerechtigkeit, die durch Jesus Christus ist, zur Herrlichkeit und zum Preise Gottes.“ in Verbindung mit der Verantwortlichkeit bezüglich des Tages des Herrn und wird durch Ihn bewirkt: „… damit ihr prüfen mögt, was das Vorzüglichere ist, damit ihr lauter und ohne Anstoß seid auf den Tag Christi, erfüllt mit der Frucht der Gerechtigkeit, die durch Jesus Christus ist, zur Herrlichkeit und zum Preise Gottes.“

Damit diese Frucht der Gerechtigkeit bei uns zustande kommt, haben wir die Züchtigung des Vaters nötig, um Gehorsam (unsere Verantwortlichkeit) zu lernen: „Alle Züchtigung aber scheint für die Gegenwart nicht ein Gegenstand der Freude, sondern der Traurigkeit zu sein; danach aber gibt sie die friedsame Frucht der Gerechtigkeit denen, die durch sie geübt worden sind“ (Heb 12,11).

Diese Friedsamkeit finden wir auch in Jakobus 3,18 „Die Frucht der Gerechtigkeit in Frieden aber wird denen gesät, die Frieden stiften.“. Wenn dort von Frieden als der Frucht der Gerechtigkeit gesprochen wird („Die Frucht der Gerechtigkeit in Frieden aber wird denen gesät, die Frieden stiften“), dann wird vorher in Jakobus 3,12 „Kann etwa, meine Brüder, ein Feigenbaum Oliven hervorbringen oder ein Weinstock Feigen? Auch kann Salziges nicht süßes Wasser hervorbringen.“ von der Frucht des Feigenbaums gesprochen. Diese Frucht möchte der Geist in uns bewirken (Jak 4,5 „Oder meint ihr, dass die Schrift vergeblich rede? Begehrt der Geist, der in uns wohnt, mit Neid?“).

Wenn der Feigenbaum Israels wieder Frucht tragen wird, werden Frieden und Gerechtigkeit sich küssen: „Güte und Wahrheit sind sich begegnet, Gerechtigkeit und Frieden haben sich geküsst. Wahrheit wird sprossen aus der Erde, und Gerechtigkeit herniederschauen vom Himmel“ (Ps 85,11.12).

Eine weitere Frucht der Gerechtigkeit ist Heilung. So lesen wir in Jesaja 38,21: „Jesaja hatte gesagt, dass man einen Feigenkuchen als Pflaster nehmen und ihn auf das Geschwür legen solle, damit er genese.“ Wenn der Feigenbaum keine Frucht bringt, gibt es weder Frieden noch Heilung: „Und sie heilen die Wunde der Tochter meines Volkes leichthin und sprechen: ,Frieden, Frieden!‘, und da ist doch kein Frieden. Sie werden beschämt werden, weil sie Gräuel verübt haben. Ja, sie schämen sich keineswegs, ja, Beschämung kennen sie nicht. Darum werden sie fallen unter den Fallenden; zur Zeit ihrer Heimsuchung werden sie straucheln, spricht der HERR. Wegraffen werde ich sie, spricht der HERR. Keine Trauben am Weinstock und keine Feigen am Feigenbaum, und das Blatt ist verwelkt: So will ich ihnen solche bestellen, die sie verheeren werden. Wozu bleiben wir sitzen? Versammelt euch, und lasst uns in die festen Städte ziehen und dort umkommen. Denn der HERR, unser Gott, hat uns zum Untergang bestimmt und uns mit bitterem Wasser getränkt, weil wir gegen den HERRN gesündigt haben. Man hofft auf Frieden, und da ist nichts Gutes; auf die Zeit der Heilung, und siehe da, Schrecken“ (Jer 8,11-15).

Auch diese Frucht steht mit dem ewigen Leben in Verbindung. So lesen wir in Römer 5,21: „… damit … die Gnade herrsche durch Gerechtigkeit zu ewigem Leben.“

5. Granatäpfel

Diese Früchte finden sich am Saum des Kleides des Hohenpriesters: „Mache das Oberkleid des Ephods ganz aus blauem Purpur. Und seine Kopföffnung soll in seiner Mitte sein; eine Borte soll es an seiner Öffnung haben ringsum, in Weberarbeit; wie die Öffnung eines Panzers soll es daran sein, damit es nicht einreiße. Und an seinen Saum mache Granatäpfel aus blauem und rotem Purpur und Karmesin, an seinen Saum ringsum, und Schellen aus Gold zwischen ihnen ringsum; eine Schelle aus Gold und einen Granatapfel, eine Schelle aus Gold und einen Granatapfel an den Saum des Oberkleides ringsum. Und Aaron soll es anhaben, um den Dienst zu verrichten, damit sein Klang gehört werde, wenn er ins Heiligtum hineingeht vor den HERRN und wenn er hinausgeht, damit er nicht sterbe“ (2Mo 28,31-35; siehe auch 2Mo 39,24-26 (24) Und sie machten an den Saum des Oberkleides Granatäpfel aus blauem und rotem Purpur und Karmesin, gezwirnt. (25) Und sie machten Schellen aus reinem Gold und setzten die Schellen zwischen die Granatäpfel an den Saum des Oberkleides ringsum, zwischen die Granatäpfel: (26) eine Schelle und einen Granatapfel, eine Schelle und einen Granatapfel an den Saum des Oberkleides ringsum, um den Dienst zu verrichten: so wie der HERR Mose geboten hatte.“).

Das Kleid des Hohenpriesters war blau, die Farbe des Himmels. Und der Saum enthielt abwechselnd goldene Schellen und Granatäpfel aus blauem und rotem Purpur sowie Karmesin. Diese Farben zeugen besonders von der Herrlichkeit des Herrn Jesus, des himmlischen Menschen, so wie Er sie hier auf der Erde offenbart hat. Das, was sich unmittelbar über der Erde, am Saum, an dem Kleid befand, sollte Herrlichkeit offenbaren, und es bildete den Kontrast zu dem Staub und Sand der Erde. So war der Herr Jesus auch in der Welt, aber nicht von der Welt. Er lebte ein Leben durch den Geist, so wie das Öl bei der Salbung des Hohenpriesters auf diesen Saum floss (s. Ps 133).

Seine Position ist auch die unsrige. Und so sind auch wir nicht von der Welt, wir gehören schon jetzt zum Vaterhaus, weil wir Söhne Gottes sind. Das muss praktisch durch ein abgesondertes, für Gott geheiligtes Leben verwirklicht werden, so wie wir das in 2. Korinther 6,17 „Darum geht aus ihrer Mitte hinaus und sondert euch ab, spricht der Herr, und rührt Unreines nicht an, und ich werde euch aufnehmen;“ beschrieben finden: „Darum geht aus ihrer Mitte aus und sondert euch ab, spricht der Herr, und rühret Unreines nicht an, und ich werde euch aufnehmen; und ich werde euch zum Vater sein, und ihr werdet mir zu Söhnen und Töchtern sein, spricht der Herr, der Allmächtige.“ Auch in 1. Timotheus 6,11 „Du aber, o Mensch Gottes, fliehe diese Dinge; strebe aber nach Gerechtigkeit, Gottseligkeit, Glauben, Liebe, Ausharren, Sanftmut des Geistes.“ finden wir diesen Gedanken: „Du aber, o Mensch Gottes, fliehe diese Dinge; strebe aber nach Gerechtigkeit, Gottseligkeit, Glauben, Liebe, Ausharren, Sanftmut des Geistes.“ In Übereinstimmung damit bittet der Herr den Vater in Johannes 17,17.19: „Heilige sie durch die Wahrheit: Dein Wort ist Wahrheit. … Ich heilige mich selbst für sie, damit auch sie Geheiligte seien durch Wahrheit.“

Des Weiteren finden wir Granatäpfel an den Kapitellen im Heiligtum des Tempels (1Kön 7,18.20.42 „Und er machte Granatäpfel, und zwar zwei Reihen ringsum, über das eine Flechtwerk, zur Bedeckung der Kapitelle, die oben auf den Säulen waren; und ebenso machte er es an dem anderen Kapitell.“ „Und auch waren Kapitelle auf den beiden Säulen oben, dicht an dem Wulst, der jenseits des Flechtwerks war. Und es waren 200 Granatäpfel, in Reihen ringsum, an dem anderen Kapitell.“ „und die vierhundert Granatäpfel zu den beiden Flechtwerken: zwei Reihen Granatäpfel zu jedem Flechtwerk, zur Bedeckung der beiden krugförmigen Kapitelle, die auf den Säulen waren;“). Auch das zeigt uns, dass sie die sichtbare Zierde der Heiligkeit sind.

Ähnlich ist der Gedanke im Hohenlied, wo wir die Granatäpfel als ein Bild der Hingabe der Braut an den Bräutigam finden: „Ein verschlossener Garten ist meine Schwester, meine Braut, ein verschlossener Born, eine versiegelte Quelle. Was dir entsprosst, ist ein Lustgarten von Granatbäumen samt edlen Früchten, Zyperblumen samt Narden; Narde und Safran“ (Hld 4,12-14).

Die Braut ist ein Paradies von Granatäpfeln für den Bräutigam, ein geschlossener Garten, geschlossen für alle anderen, offen nur für den Bräutigam. Das, was sich im Inneren an Emotionen für den Bräutigam abspielt, wird äußerlich als Erstes an der Rötung der Schläfen sichtbar, und so wird die Schläfe mit einem aufgeschnittenen Granatapfel verglichen, das heißt mit seiner stark roten Schnittfläche: „Wie ein Schnittstück eines Granatapfels ist deine Schläfe hinter deinem Schleier“ (Hld 6,7).

Heiligkeit hat ihre Quelle in der Liebe der Hingabe, nicht im Gesetz, selbst nicht im Glauben: „Euch aber mache der Herr völlig und überströmend in der Liebe zueinander und zu allen (wie auch wir euch gegenüber sind), um eure Herzen zu befestigen, dass ihr untadelig seid in Heiligkeit, vor unserem Gott und Vater, bei der Ankunft unseres Herrn Jesus mit allen seinen Heiligen“ (1Thes 3,12.13).

In der frühen Gemeinde finden wir diese Wirksamkeit der Liebe. So lesen wir in Apostelgeschichte 4,32: „Die Menge derer aber, die gläubig geworden waren, war ein Herz und eine Seele; und auch nicht einer sagte, dass etwas von seiner Habe sein Eigen wäre, sondern sie hatten alles gemeinsam.“ Hier wurde die natürliche Selbstsucht des menschlichen Herzens durch die der göttlichen Liebe innewohnende Kraft verdrängt. Auch der Kommunismus hatte dieses Ziel, nicht aber diese Kraft der Liebe, sondern nur die Kraft der Gewalt und des Zwangs. Damit konnte dieses Ziel aber niemals erreicht werden und blieb bei all diesen Versuchen immer Utopie.

Eines der Besonderheiten des Granatapfels ist, dass er voller Kerne ist, voller Zeugungskraft. Daran werden wir erinnert, wenn wir dann weiter in Apostelgeschichte 4,33 „Und mit großer Kraft legten die Apostel das Zeugnis von der Auferstehung des Herrn Jesus ab; und große Gnade war auf ihnen allen.“ lesen: „Mit großer Kraft legten die Apostel das Zeugnis von der Auferstehung des Herrn Jesus ab; und große Gnade war auf ihnen allen.“ Dieses Wirken der Liebe führte zu wahrer Absonderung: „Von den Übrigen aber wagte keiner, sich ihnen anzuschließen, sondern das Volk rühmte sie“ (Apg 5,13).

In Hohelied 6,11 „In den Nussgarten ging ich hinab, um die jungen Triebe des Tales zu besehen, um zu sehen, ob der Weinstock gesprosst hätte, ob die Granatbäume blühten.“ finden wir die Blüten der Granatäpfel, und auch dort ist der Gedanke, dass der Garten des Bräutigams – die Braut, wie wir in Hohelied 4,12 „Ein verschlossener Garten ist meine Schwester, meine Braut, ein verschlossener Born, eine versiegelte Quelle.“ gesehen haben – sich für den Bräutigam entwickelt: „In den Nussgarten ging ich hinab, um die jungen Triebe des Tales zu besehen, um zu sehen, ob der Weinstock gesprosst hätte, ob die Granatbäume blühten.“

Insgesamt wird also deutlich, dass der Granatapfel von Heiligung, Absonderung und Hingabe spricht. Auch diese Eigenschaften stehen mit dem ewigen Leben in Verbindung, wie uns Römer 6,22 „Jetzt aber, von der Sünde frei gemacht und Gott zu Sklaven geworden, habt ihr eure Frucht zur Heiligkeit, als das Ende aber ewiges Leben.“ zeigt: „Jetzt aber, von der Sünde freigemacht und Gott zu Sklaven geworden, habt ihr eure Frucht zur Heiligkeit, als das Ende aber ewiges Leben.“

6. Oliven

Mit dem Ausdruck „ölreiche Olivenbäume“ (5Mo 8,9) wird schon darauf hingewiesen, worum es bei den Olivenbäumen geht. Aus Oliven gewonnenes Öl ist in der Heiligen Schrift ein Bild vom Heiligen Geist. So wie einst Priester, Propheten und Könige mit Salböl gesalbt wurden, so sind auch wir mit dem Heiligen Geist gesalbt.

In Römer 11 finden wir in dem Ölbaum die Wirksamkeit des Geistes Gottes, um ein königliches und priesterliches Zeugnis auf der Erde aufrechtzuerhalten. Es geht um Teilhabe an der Fettigkeit des Ölbaums, den Segnungen, die Gott durch seinen Geist an dem Baum schenkt.

Die zwei Ölbäume in Sacharja 4,3-6 (3) und zwei Olivenbäume neben ihm, einer rechts des Ölbehälters und einer links von ihm. (4) Und ich hob an und sprach zu dem Engel, der mit mir redete, und sagte: Mein Herr, was sind diese? (5) Und der Engel, der mit mir redete, antwortete und sprach zu mir: Weißt du nicht, was diese sind? Und ich sprach: Nein, mein Herr. (6) Da antwortete er und sprach zu mir und sagte: Dies ist das Wort des HERRN an Serubbabel: Nicht durch Macht und nicht durch Kraft, sondern durchmeinen Geist, spricht der HERR der Heerscharen.“ stellen den Messias als König und Priester in der Kraft des Geistes Gottes dar, der nicht durch menschliche Macht und menschliche Kraft wirkt, sondern durch den Geist Gottes: „… und zwei Olivenbäume neben ihm, einer rechts des Ölbehälters und einer links von ihm. Und ich hob an und sprach zu dem Engel, der mit mir redete, und sagte: Mein Herr, was sind diese? Und der Engel, der mit mir redete, antwortete und sprach zu mir: Weißt du nicht, was diese sind? Und ich sprach: Nein, mein Herr. Da antwortete er und sprach zu mir und sagte: Dies ist das Wort des HERRN an Serubbabel: Nicht durch Macht und nicht durch Kraft, sondern durch meinen Geist, spricht der HERR der Heerscharen.“

Dafür wohnt auch der Geist Gottes in uns, dass wir das ewige Leben kennenlernen: „Wer irgend aber von dem Wasser trinken wird, das ich ihm geben werde, den wird nicht dürsten in Ewigkeit; sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm eine Quelle Wassers werden, das ins ewige Leben quillt“ (Joh 4,14). Diese Quelle Wassers ist nach Johannes 7,39 „Dies aber sagte er von dem Geist, den die an ihn Glaubenden empfangen sollten; denn noch war der Geist nicht da, weil Jesus noch nicht verherrlicht worden war.“ der Heilige Geist.

Auch 1. Johannes 5,6.11 „Dieser ist es, der gekommen ist durch Wasser und Blut, Jesus Christus; nicht durch das Wasser allein, sondern durch das Wasser und durch das Blut. Und der Geist ist es, der Zeugnis ablegt, weil der Geist die Wahrheit ist.“ „Und dies ist das Zeugnis: dass Gott uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in seinem Sohn.“ zeigt uns diesen Gedanken: „Dieser ist es, der gekommen ist durch Wasser und Blut, Jesus Christus; nicht durch das Wasser allein, sondern durch das Wasser und durch das Blut. Und der Geist ist es, der Zeugnis ablegt, weil der Geist die Wahrheit ist. … Und dies ist das Zeugnis: dass Gott uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in seinem Sohn.“

Galater 6,8 „Denn wer für sein eigenes Fleisch sät, wird von dem Fleisch Verderben ernten; wer aber für den Geist sät, wird von dem Geist ewiges Leben ernten.“ zeigt uns, dass dies in unserem Leben verwirklicht werden muss: (1) indem wir auch die Dinge tun, zu denen der Geist uns Kraft geben möchte und die seine Früchte hervorbringen, und (2) indem wir die Dinge meiden, die die böse Frucht des Fleisches hervorbringen: „Wer für sein eigenes Fleisch sät, wird von dem Fleisch Verderben ernten; wer aber für den Geist sät, wird von dem Geist ewiges Leben ernten.“ Nur auf diesem Weg können wir auch praktisch etwas von dem ewigen Leben erfahren. In den folgenden beiden Versen wird uns gezeigt, wie wir „für den Geist säen“: „Lasst uns aber nicht müde werden, Gutes zu tun, denn zu seiner Zeit werden wir ernten, wenn wir nicht ermatten. Also nun, wie wir Gelegenheit haben, lasst uns das Gute wirken gegenüber allen, am meisten aber gegenüber den Hausgenossen des Glaubens“ (Gal 6,9.10). Es geschieht durch die Betätigung der Liebe. Auch der Anfang dieses Kapitels zeigt uns das schon: „Einer trage des anderen Lasten, und so erfüllt das Gesetz des Christus“ (Gal 6,2).

Wenn uns in Galater 5,22 „Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue,“ die neunfältige Frucht des Geistes beschrieben wird, dann steht dabei ein Aspekt im Vordergrund: die Liebe. So lesen wir in Galater 5,9-15: „Lasst uns aber nicht müde werden, Gutes zu tun, denn zu seiner Zeit werden wir ernten, wenn wir nicht ermatten. Also nun, wie wir Gelegenheit haben, lasst uns das Gute wirken gegenüber allen, am meisten aber gegenüber den Hausgenossen des Glaubens. … Denn ihr seid zur Freiheit berufen worden, Brüder; nur gebraucht nicht die Freiheit zu einem Anlass für das Fleisch, sondern durch die Liebe dient einander. Denn das ganze Gesetz ist in einem Wort erfüllt, in dem: ,Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.‘ Wenn ihr aber einander beißt und fresst, so seht zu, dass ihr nicht voneinander verzehrt werdet.“ Das ist die Anleitung zu der Entfaltung des Gedankens über die Frucht des Fleisches (Gal 5,19-21 (19) Offenbar aber sind die Werke des Fleisches, welche sind: Hurerei, Unreinheit, Ausschweifung, (20) Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Streit, Eifersucht, Zorn, Zank, Zwietracht, Sekten, (21) Neid, [Totschlag,] Trunkenheit, Gelage und dergleichen, von denen ich euch vorhersage, wie ich [auch] vorhergesagt habe, dass die, die so etwas tun, das Reich Gottes nicht erben werden.“), die das Gegenteil von Liebe ist („Feindschaft, Streit, Eifersucht, Zorn, Zank, Zwietracht, Sekten, Neid, Totschlag“), und über die Frucht des Geistes (Gal 5,22 „Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue,“), deren erster von neun Aspekten die Liebe ist .

Liebe, insbesondere Bruderliebe, und das ewige Leben gehören zusammen. Das sehen wir schon im Alten Testament. Wenn in Psalm 133 „Brüder einträchtig beieinander wohnen“, dann ist das „wie das kostbare Öl auf dem Haupt, das herabfließt auf den Bart, auf den Bart Aarons, das herabfließt auf den Saum seiner Kleider“ (Ps 133,1.2). Und schon hier finden wir einen Hinweis auf das ewige Leben, auch wenn der Gedanke hier sicher nicht so weit geht wie im Neuen Testament: „Dort hat der HERR den Segen verordnet, Leben bis in Ewigkeit“ (Ps 133,3).

Hass unter Brüdern und ewiges Leben – das geht nicht zusammen: „Jeder, der seinen Bruder hasst, ist ein Menschenmörder, und ihr wisst, dass kein Menschenmörder ewiges Leben in sich bleibend hat“ (1Joh 3,15).

Die Gabe des ewigen Lebens hat uns nicht nur Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn gebracht, sondern auch – und das wird sogar als Erstes genannt – untereinander (1Joh 1,3.7 „was wir gesehen und gehört haben, verkündigen wir auch euch, damit auch ihr mit uns Gemeinschaft habt; und zwar ist unsere Gemeinschaft mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus.“ „Wenn wir [aber] in dem Licht wandeln, wie er in dem Licht ist, so haben wir Gemeinschaft miteinander, und das Blut Jesu [Christi], seines Sohnes, reinigt uns von aller Sünde.“).

7. Honig

Die letzte Frucht ist eine mehr indirekte Frucht, die Frucht eines fleißigen Bienenvolkes. Es wird durch ein Volk zustande gebracht, das von Eintracht und Zusammengehörigkeit gekennzeichnet ist. Eine Biene an sich bringt nichts besonders Nennenswertes zustande und bestimmt keinen Honig, der sich ernten lässt. Ein Bienenvolk zusammen aber ist stark, und andere können von der Produktion ihrer Süßigkeit genießen.

Die Stärke finden wir zum Beispiel in 5. Mose 1,44 „Und die Amoriter, die auf jenem Gebirge wohnten, zogen aus, euch entgegen, und verfolgten euch, wie die Bienen tun, und zersprengten euch in Seir bis Horma.“ angedeutet: „Die Amoriter, die auf jenem Gebirge wohnten, zogen aus, euch entgegen, und verfolgten euch, wie die Bienen tun, und zersprengten euch in Seir bis Horma.“ Auch Psalm 118,12 „Sie hatten mich umringt wie Bienen; sie sind erloschen wie Dornenfeuer; gewiss, im Namen des HERRN vertilgte ich sie.“ spricht davon: „Sie hatten mich umringt wie Bienen; sie sind erloschen wie Dornenfeuer; gewiss, im Namen des HERRN vertilgte ich sie.“

Richter 14,8.14 „Und er kehrte nach einiger Zeit zurück, um sie zu nehmen, und er bog ab, um das Aas des Löwen zu besehen, und siehe, ein Bienenschwarm war im Körper des Löwen und Honig.“ „Und er sprach zu ihnen:Aus dem Fresser kam Fraß, und aus dem Starken kam Süßigkeit.Und sie konnten das Rätsel drei Tage lang nicht kundtun.“ dagegen zeigt uns die Produktion der Süßigkeit zum Nutzen anderer. „Er kehrte nach einiger Zeit zurück, um sie zu nehmen, und er bog ab, um das Aas des Löwen zu besehen, und siehe, ein Bienenschwarm war in dem Körper des Löwen und Honig. … Und er sprach zu ihnen: Aus dem Fresser kam Fraß, und aus dem Starken kam Süßigkeit.“

Das ewige Leben ist in erster Linie eine persönliche Sache. Und es ist auch sehr wichtig, dass wir dabei nicht unbedingt auf andere Geschwister angewiesen sind. Selbst der einsame Gläubige auf dem Krankenbett kann es genießen. Aber wir lesen auch, dass Gott den Segen des ewigen Lebens da verheißen hat, wo Brüder einträchtig beieinander wohnen (Ps 133). Ein Aspekt des ewigen Lebens ist eben auch Gemeinschaft miteinander. Obwohl Johannes 17,3 „Dies aber ist das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.“ die persönliche Seite des ewigen Lebens betont, finden wir in diesem Gebet dreimal den Hinweis auf die Einheit der Gläubigen: in Vers 11 zunächst die der Jünger, dann in Vers 21 eine Einheit aller Gläubigen in Gott und nach göttlichem Maßstab, in Vers 22 die Einheit aller Gläubigen bei ihrer Offenbarung im Reich (Joh 17,3.21.22 „Dies aber ist das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.“ „(21) damit sie alle eins seien, wie du, Vater, in mir und ich in dir, damit auch sie in uns [eins] seien, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast. (22) Und die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, damit sie eins seien, wie wir eins sind;“). Und das, was uns mit als Erstes als Ergebnis des Kommens des ewigen Lebens in diese Welt in 1. Johannes 1 beschrieben wird, ist Gemeinschaft miteinander (Joh 17,3.7 „Dies aber ist das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.“ „Jetzt haben sie erkannt, dass alles, was du mir gegeben hast, von dir ist;“).

Der Honig spricht allerdings nicht nur von der Süßigkeit der Gemeinschaft der Gläubigen untereinander, sondern auch von der Süßigkeit, die in rein natürlichen Beziehungen besteht. Auch diese sind von Gott geschenkt und können ihre positiven Auswirkungen haben. Aber diese natürlichen Beziehungen haben ihre Gefahren. Schnell kann man ihrer überdrüssig werden. Deshalb ist hier eine gewisse Zurückhaltung angebracht. Sprüche 25,16.17 (16) Hast du Honig gefunden, so iss dein Genüge, damit du seiner nicht satt wirst und ihn ausspeist. (17) Mache deinen Fuß selten im Haus deines Nächsten, damit er deiner nicht satt wird und dich hasst.“ zeigt uns diese Verbindung: „Hast du Honig gefunden, so iss dein Genüge, damit du seiner nicht satt wirst und ihn ausspeist. Mache deinen Fuß selten im Haus deines Nächsten, damit er deiner nicht satt wird und dich hasst.“

Sprüche 25,27 „Viel Honig essen ist nicht gut, aber schwere Dinge erforschen ist Ehre.“ warnt auch vor einem Zuviel auf diesem Gebiet: „Viel Honig essen ist nicht gut, aber schwere Dinge erforschen ist Ehre.“ Leider kann sich auch hinter den natürlichen Beziehungen Falschheit verbergen; dann haben wir es mit einer vorgetäuschten Freundlichkeit zu tun. Ein Beispiel finden wir in 1. Könige 14,2.3: „Jerobeam sprach zu seiner Frau: Mach dich doch auf und verstell dich, damit man nicht wisse, dass du die Frau Jerobeams bist, und geh nach Silo: Siehe, dort ist Achija, der Prophet; er ist es, der über mich geredet hat, dass ich König über dieses Volk sein würde. Und nimm mit dir zehn Brote und Backwerk und einen Krug Honig und geh zu ihm; er wird dir mitteilen, was dem Knaben geschehen wird.“ Und ein noch schlimmeres Beispiel finden wir in Sprüche 5,3-5: „Honigseim träufeln die Lippen der Fremden, und glatter als Öl ist ihr Gaumen; aber ihr Letztes ist bitter wie Wermut, scharf wie ein zweischneidiges Schwert. Ihre Füße steigen hinab zum Tod, am Scheol haften ihre Schritte.“

Wenn im Speisopfer kein Honig sein durfte, so wissen wir, dass das Leben des Herrn, wovon das Speisopfer spricht, nicht von der Süßigkeit natürlicher Beziehungen beeinflusst war (siehe z.B. Joh 2,4 „Und Jesus spricht zu ihr: Was habe ich mit dir zu schaffen, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen.“). Erst auf dem Boden der Auferstehung, des neuen Lebens, sind solche Beziehungen uneingeschränkt möglich. Es ist nicht von ungefähr, dass wir von dem Herrn erst nach der Auferstehung lesen, dass Er Honig aß (Lk 24,42 „Sie aber reichten ihm ein Stück gebratenen Fisch [und von einer Honigscheibe];“).

Dennoch ist der Honig ein Geschenk Gottes. Selbst das Manna schmeckte nach Honig (2Mos 16,31). Honig kann die Augen erleuchten und neue Kraft geben (1Sam 14,27 „Jonathan aber hatte es nicht gehört, als sein Vater das Volk beschwor; und er streckte das Ende seines Stabes aus, der in seiner Hand war, und tauchte ihn in den Honigseim und brachte seine Hand wieder zu seinem Mund, und seine Augen wurden hell.“). Gott speiste das Volk mit Honig aus dem Felsen (5Mo 32,13 „Er ließ ihn einherfahren auf den Höhen der Erde, und er aß den Ertrag des Feldes; und er ließ ihn Honig saugen aus dem Felsen und Öl aus dem Kieselfelsen;“; Ps 81,17 „und mit dem Fett des Weizens hätte er es gespeist, und mit Honig aus dem Felsen hätte ich dich gesättigt.“).

Das Land wird sehr oft genannt: ein Land, das von Milch und Honig fließt. Gerade die Fülle von Honig ist ein besonderes Kennzeichen des Segens des Landes. Es ist eben ein weitaus größerer Genuss, den Segen des Herrn gemeinschaftlich zu genießen als nur allein. Die Gemeinschaft, die wir untereinander haben sollten, bekommt ihren Charakter durch die Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn: „Wir … verkündigen euch das ewige Leben …, damit auch ihr mit uns Gemeinschaft habt; und zwar ist unsere Gemeinschaft ist mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus“ (1Joh 1,2.3). Der ewige Sohn selbst, der jetzt der verherrlichte Mensch im Vaterhaus ist, ist ja das ewige Leben. Wenn wir diese Gemeinschaft mit Ihm genießen, dann ist es wichtig, dass wir den Herrn nicht allein in unsere Umstände kommen lassen, sondern dass wir auch das Abendmahl mit IHM essen (Off 3,20 „Siehe, ich stehe an der Tür und klopfe an; wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet, zu dem werde ich hineingehen und das Abendbrot mit ihm essen, und er mit mir.“). Dann wird Er, so wie Er mit den Jüngern auf dem Obersaal über seine Gedanken gesprochen hat, auch uns seine Gedanken offenbaren. Gemeinschaft mit Ihm zu haben, bedeutet, Teil mit Ihm zu haben; Gemeinschaft mit dem Vater zu haben, bedeutet, gemeinsames Teil mit dem Vater an dem Sohn zu haben.

Weizen, Gerste, Trauben mit Feigen, Granatäpfeln, Öl und Honig sind sieben Dinge, in denen wir „Teil mit [dem Herrn]“ (Joh 18,8) im Obersaal in Johannes 13–17 haben können:

  • Gerste: sein Auferstehungsleben (Joh 14,19.20 (19) Noch eine kleine Zeit, und die Welt sieht mich nicht mehr; ihr aber seht mich: Weil ich lebe, werdet auch ihr leben. (20) An jenem Tag werdet ihr erkennen, dass ich in meinem Vater bin und ihr in mir und ich in euch.“)
  • Weizen: „meine Herrlichkeit“ (Joh 17,22)
  • Wein: „meine Freude“ (Joh 15,11)
  • Feigen: „mein Friede“ (Joh 14,27)
  • Granatäpfel: seine Heiligkeit (Joh 17,17.19 „Heilige sie durch die Wahrheit: Dein Wort ist Wahrheit.“ „und ich heilige mich selbst für sie, damit auch sie Geheiligte seien durch Wahrheit.“)
  • Öl: „meine Liebe“ (Joh 15,9.10)
  • Honig: seine Gemeinschaft (Joh 17,21 „damit sie alle eins seien, wie du, Vater, in mir und ich in dir, damit auch sie in uns [eins] seien, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast.“)

Feigen, Granatäpfel und Oliven sind die drei Früchte, die wir bildlich in den Paulusbriefen finden:

  • Feigen, die „Frucht der Gerechtigkeit“ (Phil 1,11; Heb 12,11 „Alle Züchtigung aber scheint für die Gegenwart nicht ein Gegenstand der Freude, sondern der Traurigkeit zu sein; danach aber gibt sie die friedsame Frucht der Gerechtigkeit denen, die durch sie geübt worden sind.“)
  • Granatäpfel, die Frucht zur Heiligung in (Röm 6,21.22 (21) Welche Frucht hattet ihr denn damals von den Dingen, über die ihr euch jetzt schämt? Denn ihr Ende ist der Tod. (22) Jetzt aber, von der Sünde frei gemacht und Gott zu Sklaven geworden, habt ihr eure Frucht zur Heiligkeit, als das Ende aber ewiges Leben.“)
  • Olivenöl, die „Frucht des Geistes“ (Gal 5,22.23)

Bodenschätze

Jetzt werden noch zwei Bodenschätze genannt: Eisen und Kupfer.

  • Eisen spricht in der Schrift von überwindender Kraft (s 5Mo 4,20 „Euch aber hat der HERR genommen und euch herausgeführt aus dem eisernen Schmelzofen, aus Ägypten, damit ihr das Volk seines Erbteils seiet, wie es an diesem Tag ist.“; 1Kön 8,51 „denn sie sind dein Volk und dein Erbteil, das du herausgeführt hast aus Ägypten, mitten aus dem eisernen Schmelzofen –:“; Jer 11,4 „den ich euren Vätern geboten habe an dem Tag, als ich sie herausführte aus dem Land Ägypten, aus dem eisernen Schmelzofen, indem ich sprach: Hört auf meine Stimme und tut diese Worte, nach allem, was ich euch gebiete, so werdet ihr mein Volk, und ich werde euer Gott sein;“; Ps 2,9 „Mit eisernem Zepter wirst du sie zerschmettern, wie ein Töpfergefäß sie zerschmeißen.“; vgl. Off 2,27 „und er wird sie weiden mit eiserner Rute, wie Töpfergefäße zerschmettert werden,“; 5Mo 3,11; 28,23.48 (3:11) Denn nur Og, der König von Basan, war vom Überrest der Riesen übrig geblieben. Siehe, sein Bett, ein Bett aus Eisen, ist es nicht in Rabba der Kinder Ammon? Seine Länge beträgt neun Ellen und seine Breite vier Ellen, nach dem Ellenbogen eines Mannes.“ „(28:23) Und dein Himmel, der über deinem Haupt ist, wird Erz sein, und die Erde, die unter dir ist, Eisen.“ „(28:48) wirst du deinen Feinden dienen, die der HERR gegen dich senden wird, in Hunger und in Durst und in Blöße und in Mangel an allem; und er wird ein eisernes Joch auf deinen Hals legen, bis er dich vertilgt hat.“; Jos 17,16.18 „Und die Kinder Joseph sprachen: Das Gebirge reicht für uns nicht aus, und bei allen Kanaanitern, die im ebenen Land wohnen, sind eiserne Wagen: bei denen, die in Beth-Schean und seinen Tochterstädten, und bei denen, die im Tal Jisreel wohnen.“ „sondern das Gebirge soll dir zuteilwerden. Da es ein Wald ist, so rode ihn, und seine Ausläufer sollen dir gehören; denn du wirst die Kanaaniter vertreiben, wenn sie auch eiserne Wagen haben und wenn sie auch stark sind.“; 1Sam 17,7 „und der Schaft seines Speeres war wie ein Weberbaum, und die Spitze seines Speeres war 600 Sekel Eisen. Und der Schildträger ging vor ihm her.“; 2Sam 12,31 „Und das Volk, das darin war, führte er heraus und legte es unter die Säge und unter eiserne Dreschwagen und unter eiserne Beile und ließ sie durch einen Ziegelofen gehen. Und so tat er allen Städten der Kinder Ammon. Und David und das ganze Volk kehrten nach Jerusalem zurück.“; Hiob 20,24 „Flieht er vor den eisernen Waffen, so wird der eherne Bogen ihn durchbohren.“; Ps 149,8 „ihre Könige zu binden mit Ketten und ihre Edlen mit eisernen Fesseln,“; Jes 10,34 „Und er schlägt das Gestrüpp des Waldes nieder mit dem Eisen, und der Libanon fällt durch einen Mächtigen.“; Mich 4,13 „Mach dich auf und drisch, Tochter Zion! Denn ich werde dein Horn zu Eisen machen und deine Hufe zu Erz machen, und du wirst viele Völker zermalmen; und ich werde ihren Raub dem HERRN verbannen und ihr Vermögen dem Herrn der ganzen Erde.“). Der Besitz des ewigen Lebens beinhaltet Kraft, um die Welt zu überwinden (1Joh 5,4 „Denn alles, was aus Gott geboren ist, überwindet die Welt; und dies ist der Sieg, der die Welt überwunden hat: unser Glaube.“), so wie der Herr Jesus auch einmal alle Feindschaft und alles Böse der Nationen überwinden wird: Er „wird die Nationen mit eiserner Rute weiden“ (Off 12,5).

  • Kupfer spricht in der Schrift von der Kraft, um der prüfenden Heiligkeit Gottes standzuhalten: Der eherne Altar, auf dem das Feuer brannte, in dem die Opfer verzehrt wurden, konnte nicht durch das Feuer angegriffen werden, weil der Altar mit Kupfer überzogen war. Das hielt dem Gericht stand. Auch das Waschbecken wurde selbst nicht verunreinigt, weil es mit Kupfer überzogen war. Selbst aber diente es zur Reinigung. Wenn der Herr in Offenbarung 1 als Richter vorgestellt wird, dann lesen wir von seinen Füßen, dass sie „gleich glänzendem Kupfer waren, als glühten sie im Ofen“ (Off 1,15). Sie sprechen von der unbeugsamen Heiligkeit seines Wandels im Ofen der Erprobung bei einem verzehrenden Feuer im Gericht, einem Wandel, der keine krummen Wege kennt und von dem Staub der Erde unberührt bleibt. Wer das Böse in Offenbarung 3 überwindet, wird zu „einer Säule in dem Tempel meines Gottes“, was eine Anspielung ist auf die kupfernen Denksäulen im Tempel Salomos (1Kön 7). Der Herr Jesus betet in Johannes 17 dafür, dass die Gläubigen bewahrt bleiben „vor dem Bösen“ und dass sie „Geheiligte seien durch Wahrheit“ (Joh 17,15.19).

Das Suchen nach Bodenschätzen wird in Hiob 28 mit dem Suchen nach Weisheit verglichen. Diese Weisheit wird schlussendlich darin gefunden, den Herrn zu fürchten und vom Bösen zu weichen (Hes 28,2.12.14.28).

Die Kraft, die in diesen Bodenschätzen angedeutet wird, finden wir auch in 5. Mose 33,25: „Eisen und Erz seien deine Riegel, und wie deine Tage, so deine Kraft!“, und in Jeremia 1,18.19: „Und ich, siehe, ich mache dich heute zu einer festen Stadt und zu einer eisernen Säule und zu einer ehernen Mauer gegen das ganze Land, sowohl gegen die Könige von Juda als auch gegen dessen Fürsten, dessen Priester und gegen das Volk des Landes. Und sie werden gegen dich kämpfen, aber dich nicht überwältigen; denn ich bin mit dir, spricht der HERR, um dich zu erretten.“

Wenn die Absonderung fehlt, sind die Türen nicht verschlossen. Daher lesen wir auch nicht, dass Eljaschib, so wie anderen, eiserne und kupferne Riegel und Klammern eingesetzt hatte. Am Ende zeigt sich, dass er sich sogar verwandtschaftsmäßig mit den Feinden verbunden und dem Feind auch noch eine Zelle im Tempel gemacht hatte.

Der volle Segen

5Mo 8,10a: Und hast du gegessen und bist satt geworden, …

Dem Volk wird voller Genuss zugesagt; es sollte nichts fehlen, sie sollten satt werden. Aber dann ist Dankbarkeit auch Pflicht:

5Mo 8,10b-14: … so sollst du den HERRN, deinen Gott, für das gute Land preisen, das er dir gegeben hat. 11 Hüte dich, dass du den HERRN, deinen Gott, nicht vergisst, so dass du seine Gebote und seine Rechte und seine Satzungen nicht hältst, die ich dir heute gebiete, 12 damit sich dein Herz nicht erhebt, wenn du isst und satt wirst und schöne Häuser baust und bewohnst 13 und dein Rind- und dein Kleinvieh sich mehrt und Silber und Gold sich dir mehren und alles, was du hast, sich mehrt 14 und du den HERRN, deinen Gott, vergisst, der dich aus dem Land Ägypten, aus dem Haus der Knechtschaft, herausführte; …

Wenn wir den Segen Gottes empfangen, neigen wir dazu, über den Genuss des Segens den zu vergessen, der uns den Segen gegeben hat. Ja, es kann so weit gehen, dass wir vergessen, woher Gott uns geholt hat, aus welch einer Knechtschaft der Sünde und des Satans Er uns befreit hat, um uns darauf dann auch noch mit Segen zu überschütten.

5Mo 8,15a.16a: … der dich wandern ließ in der großen und schrecklichen Wüste, wo feurige Schlangen und Skorpione sind, und Dürre, wo kein Wasser ist; der dir Wasser aus dem Kieselfelsen hervorbrachte; 16 der dich in der Wüste mit Man speiste, das deine Väter nicht kannten, …

Die Wüste ist unangenehm und beinhaltet viele Entbehrungen und Gefahren (V. 15a), doch die Fürsorge Gottes ist groß und den Umständen entsprechend. Auch wenn wir uns selbst nicht helfen können, so hat Gott doch auf wunderbare Weise geholfen.

5Mo 8,16: … um dich zu demütigen und um dich zu prüfen, damit er dir Gutes tue an deinem Ende, …

Gottes Weg ist, uns zur Selbsterkenntnis zu bringen. Deshalb bringt Er uns in solche Prüfungsumstände. Gottes Absicht ist nicht, uns am Boden zu sehen, vielmehr möchte Er uns segnen.

5Mo 8,17.18: 17 … und du in deinem Herzen sprichst: Meine Kraft und die Stärke meiner Hand hat mir dieses Vermögen verschafft! 18 Sondern du sollst dich daran erinnern, dass der HERR, dein Gott, es ist, der dir Kraft gibt, Vermögen zu schaffen;

Wir selbst schaffen es nicht und müssen uns selbst immer wieder daran erinnern, dass nichts von uns ist. Denn das Fleisch lernt diese Sache nie. Das Fleisch kann achtzig Jahre werden und glaubt immer noch, dass es selbst zu guten Leistungen für Gott in der Lage ist. Es will Gott nicht die Ehre geben. Das neue Leben dagegen gibt immer Gott die Ehre, der sowohl das Wollen als auch das Vollbringen schenkt (Phil 2,13 „denn Gott ist es, der in euch wirkt sowohl das Wollen als auch das Wirken, zu seinem Wohlgefallen.“).

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