Gottes Treue zu seinem Volk
Apostelgeschichte 1,6-8

Walter Thomas Turpin

© SoundWords, online seit: 18.10.2025, aktualisiert: 19.10.2025

Leitverse: Apostelgeschichte 1,6-8 (6) Sie nun, als sie zusammengekommen waren, fragten ihn und sagten: Herr, stellst du in dieser Zeit für Israel das Reich wieder her? (7) Er sprach aber zu ihnen: Es ist nicht eure Sache, Zeiten oder Zeitpunkte zu wissen, die der Vater in seine eigene Gewalt gesetzt hat. (8) Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch herabkommt; und ihr werdet meine Zeugen sein, sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde.“; Markus 11,22 „Und Jesus antwortete und spricht zu ihnen: Habt Glauben an Gott.“

Apg 1,6-8: Die Apostel nun, als sie zusammengekommen waren, fragten ihn und sagten: Herr, stellst du in dieser Zeit für Israel das Reich wieder her? Er sprach aber zu ihnen: Es ist nicht eure Sache, Zeiten oder Zeitpunkte zu wissen, die der Vater in seine eigene Gewalt[1] gesetzt hat. Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch herabkommt; und ihr werdet meine Zeugen sein, sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde.

Jesus sagt nicht: „Ihr werdet meine Zeugen sein bis an das Ende der Erde und in Samaria und in ganz Judäa und in Jerusalem“, sondern: „Ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem.“ Die Reihenfolge ist wichtig.

Am Montag hatte ich das Vorrecht, an einer sehr interessanten Veranstaltung der China-Inland-Mission teilzunehmen. Deren Missionsfeld – nicht nur China, sondern auch andere asiatische Länder – würde man auf der Missionskarte unseres Herrn dem letzten Teil („das Ende der Erde“) zuordnen.[2] Die China-Inland-Mission wird, ebenso wie unsere Mildmay-Mission[3], von schlichtem Vertrauen auf Gott getragen. Während ich den Vorträgen unserer Brüder lauschte, die aus China gekommen waren und mit Ergriffenheit, Kraft und der Überzeugungskraft des Heiligen Geistes sprachen, musste ich an den Missionsbefehl aus Apostelgeschichte 1,8 „Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch herabkommt; und ihr werdet meine Zeugen sein, sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde.“ denken, und zwar in Verbindung mit einer anderen Schriftstelle.

Ich weiß nicht, ob euch schon einmal die bemerkenswerten Worte in Markus 11,22 „Und Jesus antwortete und spricht zu ihnen: Habt Glauben an Gott.“ aufgefallen sind. Als die Jünger im Vorübergehen sahen, dass der Feigenbaum verdorrt war, den Jesus tags zuvor verflucht hatte (Mk 11,12-14 (12) Und am folgenden Tag, als sie von Bethanien weggegangen waren, hungerte ihn. (13) Und als er von weitem einen Feigenbaum sah, der Blätter hatte, ging er hin, ob er vielleicht etwas an ihm fände; und als er zu ihm kam, fand er nichts als Blätter, denn es war nicht die Zeit der Feigen. (14) Und er hob an und sprach zu ihm: Nie mehr esse jemand Frucht von dir in Ewigkeit! Und seine Jünger hörten es.“), machten sie ihren Herrn und Meister darauf aufmerksam, worauf Er ihnen eine sehr bedeutungsvolle und kostbare Lektion erteilte. Unsere Bibelübersetzung lautet: „Habt Glauben an Gott“ (Mk 11,22), aber die Worte lassen sich wortgetreuer und, wie ich denke, wahrheitsgetreuer übersetzen. Im griechischen Original heißt es: Echete pistin Theou, und ich denke, dass man treffender übersetzen könnte mit: „Haltet fest die Treue Gottes.“ Es gibt im Wort Gottes keine anschaulichere Lektion, wie die Treue Gottes deutlicher dargestellt wird, als die Geschichte seines geliebten Volkes Israel.

Dieses Volk, für das wir tätig sind,[4] ist ein großartiges Musterbeispiel dafür, dass Gott treu ist: treu zu seinen ewigen Ratschlüssen, zu seinem bedingungslosen souveränen Bund, zu seinem Eid, zu seinen Verheißungen und zu seinen Warnungen. In all dem ragt Israel vor uns heraus und ist ein großartiges Beispiel und ein großartiger Beweis für die unveränderliche Treue Gottes.

Auch ihre Geschichte in Vergangenheit und Gegenwart zeigt, dass ihre jetzige Zerstreuung und ihre zukünftige göttliche Wiederherstellung, Bekehrung und Segnung in ihrem eigenen Land verbunden ist mit Gottes unveränderlicher Treue zu seinen Ratschlüssen und zu seinen Verheißungen.[5] Diese Tatsache wurde in der Vergangenheit aus dem Denken des Volkes Gottes[, der Gemeinde,] ausgetilgt. Vermutlich hat ein wichtiger Umstand vielleicht mehr als alles andere dazu beigetragen: Die Kirche hat nämlich auf gewaltsame Art und Weise ihre Hände auf die Verheißungen gelegt, die eindeutig seinem Volk Israel gegeben sind, und zwar von Anfang an – zuerst Abraham und seinen Nachkommen und später Isaak. Es mag hart klingen, aber ich kann die Weise, wie versucht wurde, diese Verheißungen anders auszulegen, nur als Politik der Aneignung bezeichnen. Mir scheint, dass dies schlicht der Wunsch ist, sich das anzueignen, was uns selbst nützen könnte, wenn wir es auf uns selbst anwenden. Dabei haben die Verheißungen völlig unbestreitbar einen direkten Bezug auf das Volk, das „um der Väter willen“ geliebt wird (Röm 11,28 „Hinsichtlich des Evangeliums sind sie zwar Feinde, um euretwillen, hinsichtlich der Auswahl aber Geliebte, um der Väter willen.“).

Das ist nun der erste wichtige Punkt. Ich kann dazu nicht viel sagen, sondern möchte euch nur bitten, ernsthaft und unter Gebet darüber nachzudenken. Sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit und ganz gewiss auch in der Zukunft, auf die ich gleich noch zu sprechen komme, ist Israel ein großer Zeuge davon und eine Bestätigung dafür, dass Gott seinem Volk gegenüber unveränderlich treu ist. Wenn ich auf die besagte Stelle im Markusevangelium zurückkomme – „Habt Glauben an Gott“ oder besser „Haltet fest an der Treue Gottes“ (Mk 11,22) –, dann seht ihr, dass sie jetzt ganz anders klingt. Ihr seht, welchen Gedanken diese Stelle enthält. Anstatt an unseren eigenen Glauben an Gott zu denken, denken wir an die Treue Gottes zu seinem Wort, zu seiner Wahrheit und zu seinem Volk. Wunderbar, zu wissen, dass der Herr in all dem, was Er sich vornimmt und was Er verheißt, unveränderlich ist, so wie Er es seinen Jüngern deutlich macht.

Israel ist, wie wir wissen, gegenwärtig zerstreut, und Gott nutzt ihre Zerstreuung, um den Glauben seines Volkes zu prüfen, das heißt, ihr Vertrauen darauf, dass seine Verheißungen wahr und zuverlässig sind. Er erprobt sein Volk auf eine bemerkenswerte Weise, denn die Verheißungen, die Er dem Volk gegeben hat, sind noch nicht erfüllt oder bestätigt worden. Weil wir [leider] durch Schauen wandeln und nicht durch Glauben, stoßen wir uns wahrscheinlich an der Tatsache, dass Israel in alle Welt zerstreut ist. Gerade diese Zerstreuung hat großenteils dazu geführt, dass viele denken, Gottes Verheißungen müssten anders erfüllt werden als durch die Zerstreuung Israels.

Dies stellt nicht nur den Glauben des Volkes Gottes an das unveränderliche Wort Gottes auf die Probe. Gott nutzt ihre Zerstreuung auch, um die Zuneigung seines Volkes zu wecken. Ebenso möchte Er die Liebe und das herzliche Interesse seines Volkes unter den Heiden, der Gemeinde, zu seinem geliebten alten Volk wecken, das „geliebt ist um der Väter willen“ (Röm 11,28). Ein Beweis für diese Tatsache ist unsere Mildmay Mission und andere Missionsgesellschaften, die unter Juden missionieren. Obwohl das Volk in alle Welt zerstreut ist, weil es sich als Nation von Gott abgekehrt, gesündigt und seinen Messias verworfen hat, kann ich in den wunderbaren Wegen Gottes dennoch erkennen, wie Er ebendas benutzt hat, was seinem eigenen Herz Schmerz und Kummer bereitet. Man kann die Prophezeiungen Jeremias, Jesajas und Hesekiels nicht lesen, ohne zu empfinden, wie sehr es das Herz Gottes schmerzen muss, dass Er genötigt war, mit seinem Volk auf diese Weise zu handeln, um sich selbst, seinem Namen und seinem zerstreuten Volk treu zu bleiben. Und doch hat Er ebendies benutzt, um ihren Glauben zu prüfen und sie zu wahrer Zuneigung anzureizen, damit Er ihnen in der Zeit ihrer Prüfung und ihrer nationalen Schuld Segen und Hilfe bringe.

Ich möchte eure Aufmerksamkeit noch auf einen weiteren Gedanken in Apostelgeschichte 1,8 „Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch herabkommt; und ihr werdet meine Zeugen sein, sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde.“ lenken. Ihr habt sicherlich bemerkt, dass in diesem Vers den Jüngern Kraft verheißen wird: „Ihr werdet Kraft empfangen.“ Und ebendiese Kraft braucht das Volk Gottes und die Kirche Gottes heute. Nicht menschliche Klugheit und Einsicht vollbringen das Werk, nicht intellektuelle Tüchtigkeit führt es aus, sondern die Kraft des Heiligen Geistes: „Ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch herabkommt; und ihr werdet meine Märtyrer {martys} sein“. Martys – so heißt es im griechischen Original. Ihr werdet meine Zeugen oder Märtyrer sein; „Märtyrer um meines Namens willen; Märtyrer für mich zu meiner Ehre und Herrlichkeit; und ihr werdet Märtyrer sein bis an die Enden der Erde“. Doch all das beginnt an dem Ort, wo die schlimmste Abkehr von Gott und die abscheulichste Sünde, die je begangen wurde, stattgefunden hatten: dort, wo der Herr Jesus Christus gekreuzigt wurde und starb. Es beginnt in Jerusalem: „Ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und Judäa und in Samaria“ – zuerst also in Jerusalem und Judäa; dann in dieser unreinen Gegend, an diesem außerhalb von Israel gelegenen Ort, Samaria; und schließlich bis an die Enden der Erde. Im fernen China und in Afrika und in Indien und an jedem anderen Ort, der eher in die Kategorie der „Enden der Erde“ fällt, wird die Kraft [dynamis] des Geistes Gottes das Zeugnis mit göttlicher Kraft tragen, gemäß dem Willen Gottes.

Es gibt jedoch etwas sehr Bemerkenswertes, und ich wage zu behaupten, dass andere dies bereits festgestellt haben. Ich denke, wir sollten immer wieder Neues aus Gottes Wort lernen und nicht einfach stehenbleiben, sondern in seiner Gnade voranschreiten. In der Apostelgeschichte ragt von Anfang an der Arbeiter, Gott selbst, auf sehr bemerkenswerte Weise überall heraus. Es war das „Wort des Herrn“, das verkündet wurde (Apg 8,25; 13,49; 15,35-36; 16,32; 19,10 (8:25) Nachdem sie nun das Wort des Herrn bezeugt und geredet hatten, kehrten sie nach Jerusalem zurück und verkündigten das Evangelium vielen Dörfern der Samariter.“ „(13:49) Das Wort des Herrn aber wurde durch die ganze Gegend verbreitet.“ „(15:35) Paulus aber und Barnabas verweilten in Antiochien und lehrten und verkündigten mit noch vielen anderen das Wort des Herrn. (15:36) Nach einigen Tagen aber sprach Paulus zu Barnabas: Lass uns nun zurückkehren und in jeder Stadt, in der wir das Wort des Herrn verkündigt haben, die Brüder besuchen und sehen, wie es ihnen geht.“ „(16:32) Und sie redeten das Wort des Herrn zu ihm samt allen, die in seinem Haus waren.“ „(19:10) Dies aber geschah zwei Jahre lang, so dass alle, die in Asien wohnten, sowohl Juden als auch Griechen, das Wort des Herrn hörten.“), und Menschen wurden „dem Herrn hinzugetan“ (Apg 5,14). Die gesamte Apostelgeschichte hindurch steht Gott an herausragender Stelle, während die Gefäße nur Gefäße sind und im Hintergrund stehen. Diese Gefäße sind Gottes Gefäße: von Ihm gebildet, von Ihm geformt, von Ihm gereinigt, von Ihm gefüllt. Doch Gott ist derjenige, der alles vollbringt. Fehlt es in unserem Herzen nicht an einem stärkeren Empfinden dafür, dass Gott bei dem Werk, das getan wird, an vorderster Stelle steht, und Er die Vorrangstellung hat? Zwar sind die Gefäße „zur Ehre“ [vgl. 2Tim 2,20 „In einem großen Haus aber sind nicht allein goldene und silberne Gefäße, sondern auch hölzerne und irdene, und die einen zur Ehre, die anderen aber zur Unehre.“], doch sie sind durch göttliche Gnade von Ihm erwählt und auserwählt worden und werden von Ihm getragen, aufrechterhalten und unterstützt. Sie stehen im Hintergrund, während Gott an erster Stelle steht. Der sicherste Ort für uns alle, insbesondere für diejenigen, die für seine Interessen und in seinem Dienst arbeiten, ist, ein Schritt hinter Gott zu stehen.

Noch ein Wort zur Zukunft, dann komme ich zum Schluss. Die Zukunft Israels wird uns in der Prophezeiung Jesajas sowie in anderen Prophezeiungen wunderschön geschildert. Ein Beispiel ist das herrliche Kapitel Jesaja 35, dem die Übersetzer [der King-James-Bibel] Gewalt angetan haben, indem sie ihm die Überschrift „Die Segnungen des Evangeliums“ gegeben haben. „Die Wüste und das dürre Land werden sich freuen, und die Steppe wird frohlocken und aufblühen wie eine Narzisse“ (Jes 35,1). „Segnungen des Evangeliums“ – nein, sondern die Segnungen jenes Volkes, das der HERR seit jeher in seinem Herzen hat; die Segnungen jenes Volkes, das von Anfang an mit all den kostbaren Ratschlüssen Gottes verbunden ist und das Er auch heute liebt und das durch seine Gnade leben wird. Dieses Volk wird nicht nur wiederhergestellt und gesegnet werden, sondern es wird in den Tagen, in denen Er seine Macht und rettende Gnade für sie entfaltet, als Missionare zu den Heiden ausgehen [Mt 24,14 „Und dieses Evangelium des Reiches wird auf dem ganzen Erdkreis gepredigt werden, allen Nationen zum Zeugnis, und dann wird das Ende kommen.“].

Und wie soll das geschehen? Vielleicht denken wir: Wie könnte die Wüste und das dürre Land sich freuen, und wie könnte die Steppe blühen und gedeihen wie eine Narzisse? Wenn wir die Sache betrachten und an den Zustand Israels denken, stellt sich die Frage: Wie kann das geschehen? Jesaja 42 ist der Schlüssel dafür, wie dieser Ratschluss verwirklicht wird. Dort findet ihr auf sehr eindrucksvolle und bemerkenswerte Weise eine Art Einschub, auf den ich eure besondere Aufmerksamkeit lenken möchte. Er stellt den Diener des HERRN vor: „Siehe, mein Knecht.“

Obwohl es ab Jesaja 43 bis 48 um Israel geht, steht hier Christus im Blickpunkt. Es heißt: „Siehe, mein Knecht, den ich stütze, mein Auserwählter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat: Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt, er wird den Nationen das Recht kundtun. Er wird nicht schreien und nicht rufen und seine Stimme nicht hören lassen auf der Straße. Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen; er wird der Wahrheit gemäß das Recht kundtun“ (Jes 42,1-3). Christus ist derjenige, der dies tun wird. Gott hat heute zu seiner Rechten im Himmel Einen, der Israels Messias, Israels Herr und Israels König ist. Gott wird hinsichtlich seines Werkes weder entmutigt noch enttäuscht sein. Was Er sich in seinen ewigen Ratschlüssen vornimmt, wird Er für sein Volk wiedergutmachen nach dem Reichtum seiner Gnade.

Und deshalb sind unsere Herzen ermutigt. Wir können sehen, dass Gott es vollbringen wird. Bis es so weit ist, können wir mit Gottes Hilfe und Gnade diesem armen, zerstreuten, ausgestoßenen und verfolgten Volk ganz persönlich helfen, indem wir seinen Segen suchen, bis Gott alles erfüllen wird, was Er verheißen hat.


Originaltitel: „The Faithfulness of God“ 
in Trusting and Toiling, 1904, S. 95–97. 
Quelle: www.brethrenarchive.com
Vortrag vom 1. Juni 1904 beim jährlichen Gebetstreffen der Mildmay Mission in der Central Hall, Mildmay Park, London. 

Übersetzung: Gabriele Naujoks

Anmerkungen

[1] Authority = Macht. Anm. d. Übs.: Schlachter 2000 übersetzt: Vollmacht.

[2] Ich betrachte Apostelgeschichte 1,8 „Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch herabkommt; und ihr werdet meine Zeugen sein, sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde.“ („in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde“) mit der Verheißung des Heiligen Geistes für den großen Missionsauftrag immer als die Missionskarte Christi, die Er nach seinem Tod und seiner Auferstehung und vor seiner Himmelfahrt gegeben hat.

[3] Anm. d. Übs.: Die Mildmay Mission to the Jews (London) wurde 1876 von John Wilkinson (1826–1907) gegründet. Das Ziel der Mission war es, Juden das Evangelium zu verkünden durch persönliche Evangelisation, Hausbesuche, Open-Air-Veranstaltungen, Verbreitung von Bibeln und Traktaten sowie soziale Arbeit. Was als kleines Werk begann, entwickelte sich bald zur größten Missionsgesellschaft in Großbritannien mit Schulen, Waisenhäusern und Kliniken. Auf ihrem Höhepunkt war die Mildmay Mission eine der größten und am besten ausgestatteten Missionsgesellschaften für Juden. Monatlich erschien die Zeitschrift Trusting and Toiling on Israels’s Behalf mit Neuigkeiten und Berichten über die Arbeit. Jährlich fanden Konferenzen in Mildmay Park, London, statt. Die Mission arbeitete nicht nur unter Juden in England, sondern auch in Osteuropa, Russland und Nordafrika. Um 1896 lebten allein in London mit etwa 6 Millionen Einwohnern etwa 100.000 Juden (mehr als eineinhalb so viel wie zwanzig Jahre zuvor), in ganz Großbritannien etwa 150.000. Viele dieser Juden waren etwa ab 1875 aus Furcht vor Pogromen und Verfolgung vor allem in Osteuropa und im zaristischen Russland nach Großbritannien geflohen, das als sicherer Ort galt, oder zogen von dort aus weiter in andere Länder, vor allem in die Vereinigten Staaten. Wilkinson rechnete mit einer Migration vieler Juden ins damalige Gebiet Palästina, das zu der Zeit unter osmanischer Herrschaft stand, und wollte ihnen vorher das Evangelium verkünden. In The Lord’s Leadings in the Origin and Growth of the Mildmay Mission to the Jews berichtet er von den Anfängen und dem Wachstum der Mission.

[4] Anm. d. Übs.: Turpin bezieht sich hier auf die Arbeit der Mildmay MIssion.

[5] Anm. d. Übs.: Die Juden haben zwar seit 1948 ihren eigenen Staat, doch von einer nationalen Wiederherstellung und Bekehrung kann noch nicht die Rede sein. Der Großteil der Juden lebt auch nach 1948 noch „in der Zerstreuung“, im Ausland.


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