Der erste Brief des Paulus an die Thessalonicher (3)
Kapitel 3

Stanley Bruce Anstey

© SoundWords, online seit: 20.08.2023, aktualisiert: 07.09.2023

„NACHARBEIT“ IST NOTWENDIG

In diesem Kapitel geht Paulus auf einen weiteren wichtigen Punkt in der Arbeit mit Neubekehrten ein: Es ist notwendig, sie über die christliche Offenbarung der Wahrheit zu belehren und sie in Bezug auf die christliche Praxis (ihren Lebenswandel) zu ermahnen. Neubekehrte brauchen also nach ihrer Errettung persönliche Zuwendung und Begleitung. In diesem Sinn war es die Gewohnheit von Paulus und seinen Mitarbeitern, dass einige von ihnen entweder bei den Jungbekehrten zurückblieben oder später zu ihnen zurückkehrten, um ihnen auf diese Weise behilflich zu sein. Einige Beispiele aus der Apostelgeschichte:

  • ANTIOCHIEN (in Pisidien), IKONIUM und LYSTRA: Paulus und Barnabas kehrten zurück, um die Neubekehrten im Glauben zu stärken (Apg 14,21-23 (21) Und als sie jener Stadt das Evangelium verkündigt und viele zu Jüngern gemacht hatten, kehrten sie nach Lystra und nach Ikonium und nach Antiochien zurück (22) und befestigten die Seelen der Jünger und ermahnten sie, im Glauben zu verharren, und dass wir durch viele Trübsale in das Reich Gottes eingehen müssen. (23) Als sie ihnen aber in jeder Versammlung Älteste erwählt hatten, beteten sie mit Fasten und befahlen sie dem Herrn an, an den sie geglaubt hatten.“).
  • SYRIEN und ZILIZIEN: Paulus und Silas kehrten zurück, um die Neubekehrten in diesen Gebieten zu stärken (Apg 15,40.41 (40) Paulus aber erwählte sich Silas und zog aus, von den Brüdern der Gnade Gottes anbefohlen. (41) Er durchzog aber Syrien und Zilizien und befestigte die Versammlungen.“).
  • PHILIPPI: Lukas wurde zurückgelassen, um die Neubekehrten zu stärken und zu ermutigen. Dies wird durch die Verwendung des Wortes „sie“ (Apg 17,1) anstelle von „wir“ (Apg 16,7-13) deutlich. Lukas schrieb die Apostelgeschichte; wenn er Paulus begleitete, sagte er „wir“, und wenn er es nicht tat, sagte er „sie“.[1]
  • THESSALONICH: Anfangs blieb niemand zurück, weil die Verfolgung so stark war (Apg 17,10 „Die Brüder aber sandten sogleich in der Nacht sowohl Paulus als auch Silas fort nach Beröa, die, als sie angekommen waren, in die Synagoge der Juden gingen.“), aber später wurde Timotheus von Athen aus dorthin zurückgeschickt, um die Neubekehrten aufzubauen und zu ermutigen (1Thes 3,1.2 (1) Deshalb, da wir es nicht länger aushalten konnten, gefiel es uns, in Athen allein gelassen zu werden, (2) und wir sandten Timotheus, unseren Bruder und Mitarbeiter Gottes in dem Evangelium des Christus, um euch zu befestigen und zu trösten hinsichtlich eures Glaubens,“).
  • BERÖA: Silas und Timotheus blieben dort, um ihnen im Glauben zu helfen (Apg 17,14 „Da aber sandten die Brüder Paulus sogleich fort, bis an das Meer zu gehen, und sowohl Silas als auch Timotheus blieben dort.“), und zogen dann auf den Ruf des Paulus weiter nach Athen (Apg 17,15 „Die aber Paulus geleiteten, brachten ihn bis nach Athen; und als sie für Silas und Timotheus den Auftrag empfangen hatten, dass sie so bald wie möglich zu ihm kommen sollten, reisten sie ab.“).[2]
  • ATHEN: Da nicht erwähnt wird, dass Silas Paulus von Athen nach Korinth begleitete (Apg 18,1 „Danach schied er von Athen und kam nach Korinth.“), können wir davon ausgehen, dass er in Athen blieb und die wenigen Gläubigen in dieser Stadt betreute (Apg 17,34 „Einige Männer aber schlossen sich ihm an und glaubten, unter denen auch Dionysius war, der Areopagit, und eine Frau, mit Namen Damaris, und andere mit ihnen.“). Anschließend ging er nach Mazedonien.[3]
  • KORINTH: Silas und Timotheus blieben in Korinth zurück, während Paulus mit Aquila und Priscilla abreiste (Apg 18,18 „Nachdem aber Paulus noch viele Tage dageblieben war, nahm er Abschied von den Brüdern und segelte nach Syrien ab, und mit ihm Priszilla und Aquila, nachdem er in Kenchreä das Haupt geschoren hatte, denn er hatte ein Gelübde.“). Später ging auch Apollos dorthin (Apg 18,27.28 (27) Als er aber nach Achaja reisen wollte, schrieben die Brüder den Jüngern und ermahnten sie, ihn aufzunehmen. Dieser war, als er hinkam, den Glaubenden durch die Gnade sehr behilflich; (28) denn kräftig widerlegte er die Juden öffentlich, indem er durch die Schriften bewies, dass Jesus der Christus ist.“).
  • EPHESUS: Aquila und Priscilla blieben in Ephesus zurück, als Paulus nach Jerusalem weiterreiste (Apg 18,19-28). Später bat Paulus Timotheus, dort zu bleiben, während er nach Mazedonien weiterzog (1Tim 1,3 „So wie ich dich bat, als ich nach Mazedonien reiste, in Ephesus zu bleiben, damit du einigen gebötest, nicht andere Lehren zu lehren“).

Der Zweck der „Nacharbeit“ (V. 1-5)

Verse 1-5

1Thes 3,1-5: 1 Deshalb, da wir es nicht länger aushalten konnten, gefiel es uns, in Athen allein gelassen zu werden, 2 und wir sandten Timotheus, unseren Bruder und Mitarbeiter Gottes in dem Evangelium des Christus, um euch zu befestigen und zu trösten hinsichtlich eures Glaubens, 3 damit niemand wankend werde in diesen Drangsalen. (Denn ihr selbst wisst, dass wir dazu gesetzt sind; 4 denn auch als wir bei euch waren, sagten wir euch vorher, dass wir Drangsale haben würden, wie es auch geschehen ist und ihr wisst.) 5 Darum habe ich ihn auch, da ich es nicht länger aushalten konnte, gesandt, um euren Glauben zu erfahren, ob nicht etwa der Versucher euch versucht habe und unsere Arbeit vergeblich gewesen sei.

In dieser Sorge um die Bekehrten in Thessalonich hielten es Paulus und Silas („wir“) für gut, Timotheus von Athen zurück nach Thessalonich zu schicken, um sie zu „befestigen“ und zu „trösten“.

  • Die Gläubigen zu „befestigen“ (1Thes 3,2a), bedeutet, sie in der Lehre des „Evangeliums“ des Paulus und „der Offenbarung des Geheimnisses“ (Röm 16,25) zu gründen.
  • Die Gläubigen zu „trösten“ (1Thes 3,2b) bedeutet, ihre Herzen zu erwärmen und sie in praktischen Fragen des christlichen Lebens zu ermutigen.

Der erste Aspekt betrifft die Lehre, der zweite die Praxis. Diese Dinge gehören in der Heiligen Schrift immer zusammen. In der Tat sollte jede Lehre in der neutestamentlichen Schrift eine praktische Auswirkung auf das Leben des Christen haben. Man kann sie getrennt aufgreifen, um sie zu lernen, aber letztlich kann man sie nicht voneinander trennen, sonst gerät der Gläubige in Schieflage.

Ein Brief wie dieser war eine große Hilfe für die Thessalonicher, aber sie brauchten wirklich jemand, der von Angesicht zu Angesicht bei ihnen war, um ihnen zu dienen. Dass Timotheus zu den Thessalonichern ausgesendet wurde, zeigt: Es gibt nichts, was persönliche Begegnungen unter den Gläubigen ersetzen kann. Ein Brief, ein Telefonanruf, die Weitergabe eines Buches oder einer Audioaufnahme sind gut und hilfreich, aber Neubekehrte brauchen den persönlichen Kontakt. Es gibt also einige Dinge, die wirklich nur durch persönliche Besuche erledigt werden können (1Kor 11,34b „Wenn jemand hungrig ist, so esse er daheim, damit ihr nicht zum Gericht zusammenkommt. Das Übrige aber will ich anordnen, sobald ich komme.“).

Man könnte fragen: „Was genau sind die Grundsätze des Evangeliums von Paulus und des Geheimnisses, die Timotheus den Thessalonichern im Blick auf ihre Befestigung vermittelte?“ Im Folgenden sind einige dieser Dinge aufgelistet, die er ihnen zu diesem Zweck nahegebracht haben könnte:

Die Wahrheit über die Personen der Gottheit (Theologie)

  • die Dreieinheit: die göttlichen Personen der Gottheit – der Vater, der Sohn und der Heilige Geist (Mt 3,16.17 (16) Als Jesus aber getauft war, stieg er sogleich aus dem Wasser herauf; und siehe, die Himmel wurden ihm aufgetan, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herniederfahren und auf ihn kommen. (17) Und siehe, eine Stimme ergeht aus den Himmeln, die spricht: Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe.“)
  • die Person Christi: seine Gottheit, seine ewige Sohnschaft, seine Menschwerdung und seine sündlose Menschheit (2Joh 9 „Jeder, der weitergeht und nicht in der Lehre des Christus bleibt, hat Gott nicht; wer in der Lehre bleibt, dieser hat sowohl den Vater als auch den Sohn.“)
  • Christus, der Erstgeborene (Röm 8,29 „Denn welche er zuvor erkannt hat, die hat er auch zuvor bestimmt, dem Bild seines Sohnes gleichförmig zu sein, damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern.“) und Eingeborene (Joh 3,16 „Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe.“).
  • die sühnenden und stellvertretenden Aspekte des Sühnungswerkes Christi (Röm 3,25; 4,25 (3:25) den Gott dargestellt hat als ein Sühnmittel durch den Glauben an sein Blut, zur Erweisung seiner Gerechtigkeit wegen des Hingehenlassens der vorher geschehenen Sünden“ „(4:25) der unserer Übertretungen wegen hingegeben und unserer Rechtfertigung wegen auferweckt worden ist.“)
  • Christi Auferstehung und Himmelfahrt in Herrlichkeit (1Kor 15,12-20; Apg 1,9-11 (9) Und als er dies gesagt hatte, wurde er emporgehoben, indem sie es sahen, und eine Wolke nahm ihn auf von ihren Augen weg. (10) Und wie sie unverwandt zum Himmel schauten, als er auffuhr, siehe, da standen zwei Männer in weißen Kleidern bei ihnen, (11) die auch sprachen: Männer von Galiläa, was steht ihr da und seht hinauf zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen worden ist, wird ebenso kommen, wie ihr ihn habt auffahren sehen in den Himmel.“)
  • Christus, unser Hohepriester und Fürsprecher (Heb 2,17 „Daher musste er in allem den Brüdern gleich werden, damit er in den Sachen mit Gott ein barmherziger und treuer Hoherpriester werde, um die Sünden des Volkes zu sühnen;“; 1Joh 2,1 „Meine Kinder, ich schreibe euch dies, damit ihr nicht sündigt; und wenn jemand gesündigt hat – wir haben einen Sachwalter bei dem Vater, Jesus Christus, den Gerechten.“)

Die Wahrheit über die Erlösung und die damit verbundenen Segnungen (Soteriologie)

  • die Gerechtigkeit Gottes (Röm 3,21-26)
  • die Lebendigmachung und Versiegelung durch den Geist (Eph 1,13; 2,1 (1:13) in dem auch ihr, nachdem ihr gehört habt das Wort der Wahrheit, das Evangelium eures Heils – in dem ihr auch, nachdem ihr geglaubt habt, versiegelt worden seid mit dem Heiligen Geist der Verheißung,“ „(2:1) auch euch, die ihr tot wart in euren Vergehungen und Sünden,“)
  • der Unterschied zwischen neuer Geburt und Errettung (Joh 3,3-8; 3,14-17)
  • der Unterschied zwischen erkauft und erlöst (1Kor 6,19 „Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib der Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt, den ihr von Gott habt, und dass ihr nicht euer selbst seid?“; 1Pet 1,18.19 (18) indem ihr wisst, dass ihr nicht mit vergänglichen Dingen, mit Silber oder Gold, erlöst worden seid von eurem eitlen, von den Vätern überlieferten Wandel, (19) sondern mit dem kostbaren Blut Christi, als eines Lammes ohne Flecken und ohne Fehl;“).
  • die verschiedenen Aspekte der Vergebung: die ewige (Eph 1,7 „in dem wir die Erlösung haben durch sein Blut, die Vergebung der Vergehungen, nach dem Reichtum seiner Gnade,“), regierungsmäßige (Mt 18,26-35), wiederherstellende (1Joh 1,9 „Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.“), administrative (2Kor 2,10 „Wem ihr aber etwas vergebt, dem vergebe auch ich; denn auch ich, was ich vergeben, wenn ich etwas vergeben habe, habe ich um euretwillen vergeben in der Person Christi,“) und brüderliche Vergebung (Eph 4,32 „Seid aber zueinander gütig, mitleidig, einander vergebend, wie auch Gott in Christus euch vergeben hat.“)
  • Rechtfertigung durch den Glauben und Rechtfertigung des Lebens (Röm 5,1.18 „Da wir nun gerechtfertigt worden sind aus Glauben, so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus,“ „also nun, wie es durch eine Übertretung gegen alle Menschen zur Verdammnis gereichte, so auch durch eine Gerechtigkeit gegen alle Menschen zur Rechtfertigung des Lebens.“)
  • Versöhnung: von Personen und Dingen (Kol 1,20.21 (20) und durch ihn alle Dinge mit sich zu versöhnen – indem er Frieden gemacht hat durch das Blut seines Kreuzes –, durch ihn, es seien die Dinge auf der Erde oder die Dinge in den Himmeln. (21) Und euch, die ihr einst entfremdet und Feinde wart nach der Gesinnung in den bösen Werken,“)
  • die Wiedergeburt/Wiederherstellung (Tit 3,5 „errettete er uns, nicht aus Werken, die, in Gerechtigkeit vollbracht, wir getan hatten, sondern nach seiner Barmherzigkeit durch die Waschung der Wiedergeburt und die Erneuerung des Heiligen Geistes,“)
  • die Sohnschaft der Gläubigen (Gal 4,1-7)
  • der wahre Charakter des ewigen Lebens (Joh 17,3 „Dies aber ist das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.“)
  • die Annahme des Gläubigen „in Christus“ (Röm 8,1) und die Gestaltwerdung Christi in den Gläubigen – „Christus in euch“ (Röm 8,10; Kol 1,27 „denen Gott kundtun wollte, welches der Reichtum der Herrlichkeit dieses Geheimnisses ist unter den Nationen, das ist: Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit;“)
  • die ewige Sicherheit des Gläubigen (Joh 10,27.28 (27) Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; (28) und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben.“; Röm 8,31-39)
  • die verschiedenen Aspekte der Heiligung (1Kor 6,11 „Und solches sind einige von euch gewesen; aber ihr seid abgewaschen, aber ihr seid geheiligt, aber ihr seid gerechtfertigt worden in dem Namen des Herrn Jesus und durch den Geist unseres Gottes.“; 1Thes 4,4-7 (4) dass jeder von euch sein eigenes Gefäß in Heiligkeit und Ehrbarkeit zu besitzen wisse, (5) nicht in Leidenschaft der Lust, wie auch die Nationen, die Gott nicht kennen; (6) dass er seinen Bruder nicht übersehe noch hintergehe in der Sache, weil der Herr Rächer ist über dies alles, wie wir euch auch zuvor gesagt und ernstlich bezeugt haben. (7) Denn Gott hat uns nicht zur Unreinheit berufen, sondern in Heiligkeit.“; 1Kor 7,14 „Denn der ungläubige Mann ist geheiligt durch die Frau, und die ungläubige Frau ist geheiligt durch den Bruder; sonst wären ja eure Kinder unrein, nun aber sind sie heilig.“).
  • die Stellung und der Zustand der Gläubigen (Röm 5,2 „durch den wir mittels des Glaubens auch den Zugang haben zu dieser Gnade, in der wir stehen, und rühmen uns in der Hoffnung der Herrlichkeit Gottes.“; Phil 2,20 „Denn ich habe keinen Gleichgesinnten, der von Herzen für das Eure besorgt sein wird;“)
  • die zwei Naturen im Gläubigen (Röm 7,14-24)
  • der Unterschied zwischen Sünden und Sünde (Röm 3,25; 6,2 (3:25) den Gott dargestellt hat als ein Sühnmittel durch den Glauben an sein Blut, zur Erweisung seiner Gerechtigkeit wegen des Hingehenlassens der vorher geschehenen Sünden“ „(6:2) Das sei ferne! Wir, die wir der Sünde gestorben sind, wie sollten wir noch darin leben?“)
  • der „alte Mensch“ und der „neue Mensch“ (Eph 4,22-24)
  • die zwei Zustände: „im Fleisch“ und „im Geist“ (Röm 8,9)
  • die Innewohnung des Geistes (Versiegelung, Unterpfand und Salbung) und die Erfüllung mit dem Geist (1Thes 4,8 „Deshalb nun, wer dies verachtet, verachtet nicht einen Menschen, sondern Gott, der euch auch seinen Heiligen Geist gegeben hat.“; Eph 5,18 „Und berauscht euch nicht mit Wein, in dem Ausschweifung ist, sondern werdet mit dem Geist erfüllt,“; 2Kor 1,21.22 (21) Der uns aber mit euch befestigt in Christus und uns gesalbt hat, ist Gott, (22) der uns auch versiegelt hat und das Unterpfand des Geistes in unsere Herzen gegeben hat.“)
  • Befreiung (Röm 8,2 „Denn das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus Jesus hat mich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes.“)
  • christliche Vollkommenheit (Heb 10,14 „Denn mit einem Opfer hat er auf immerdar die vollkommen gemacht, die geheiligt werden.“; Kol 1,28 „den wir verkündigen, indem wir jeden Menschen ermahnen und jeden Menschen lehren in aller Weisheit, damit wir jeden Menschen vollkommen in Christus darstellen;“; Heb 11,40 „da Gott für uns etwas Besseres vorgesehen hat, damit sie nicht ohne uns vollkommen gemacht würden.“)
  • das neue Schöpfungsgeschlecht, worin „Gleichnis“ und „Bild“ wiederhergestellt werden (Jak 3,9 „Mit ihr preisen wir den Herrn und Vater, und mit ihr fluchen wir den Menschen, die nach dem Gleichnis Gottes geworden sind.“; Kol 3,10 „und den neuen angezogen habt, der erneuert wird zur Erkenntnis nach dem Bild dessen, der ihn erschaffen hat;“)
  • die Verherrlichung, die Unsterblichkeit und Unvergänglichkeit beinhaltet (1Kor 15,51-57)
  • die Taufe (Röm 6,3.4 (3) Oder wisst ihr nicht, dass wir, so viele auf Christus Jesus getauft worden sind, auf seinen Tod getauft worden sind? (4) So sind wir nun mit ihm begraben worden durch die Taufe auf den Tod, damit, so wie Christus aus den Toten auferweckt worden ist durch die Herrlichkeit des Vaters, so auch wir in Neuheit des Lebens wandeln.“; Gal 3,27 „Denn so viele ihr auf Christus getauft worden seid, ihr habt Christus angezogen.“)
  • die Geheimnisse des Reiches der Himmel (Mt 13–25)
  • das ewige Gericht: das Leiden der Verlorenen im Hades und in der Hölle (Mt 11,23; 10,28 (11:23) Und du, Kapernaum, die du bis zum Himmel erhöht worden bist, bis zum Hades wirst du hinabgestoßen werden; denn wenn in Sodom die Wunderwerke geschehen wären, die in dir geschehen sind, es wäre geblieben bis auf den heutigen Tag.“ „(10:28) Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht zu töten vermögen; fürchtet aber vielmehr den, der sowohl Seele als Leib zu verderben vermag in der Hölle.“)

Die Wahrheit über die Lehre und Praxis der Gemeinde (Ekklesiologie)

  • die Bildung der Gemeinde als Leib und Braut Christi durch die Taufe mit dem Heiligen Geist (1Kor 12,12.13 (12) Denn so wie der Leib einer ist und viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obgleich viele, ein Leib sind: so auch der Christus. (13) Denn auch in einem Geist sind wir alle zu einem Leib getauft worden, es seien Juden oder Griechen, es seien Sklaven oder Freie, und sind alle mit einem Geist getränkt worden.“; Off 21,9 „Und es kam einer von den sieben Engeln, die die sieben Schalen hatten, voll der sieben letzten Plagen, und redete mit mir und sprach: Komm her, ich will dir die Braut, die Frau des Lammes, zeigen.“)
  • die himmlische Berufung, der Charakter und die Bestimmung der Gemeinde (Apg 10,11-16)
  • der wahre Grund, auf dem die Christen versammelt sind und der der Wahrheit des einen Leibes praktischen Ausdruck verleiht (Mt 18,20 „Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte.“; Eph 4,4 „Da ist ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen worden seid in einer Hoffnung eurer Berufung.“)
  • die Wahrheit der ursprünglichen Schlichtheit des Mahles des Herrn am Tisch des Herrn (1Kor 10,16.17; 11,20-26)
  • die Einheit des Geistes (Eph 4,3 „euch befleißigend, die Einheit des Geistes zu bewahren in dem Band des Friedens.“)
  • die Freiheit der Leitung des Geistes in Gebet, Lobpreis und Dienst, wenn die Gläubigen als Versammlung versammelt sind (1Kor 12,1-11)
  • das Priestertum aller Gläubigen (1Pet 2,5 „werdet auch ihr selbst als lebendige Steine aufgebaut, ein geistliches Haus, zu einer heiligen Priesterschaft, um darzubringen geistliche Schlachtopfer, Gott wohlangenehm durch Jesus Christus.“)
  • die Unterscheidung zwischen Gabe und Amt in der Gemeinde (Eph 4,11 „Und er hat die einen gegeben als Apostel und andere als Propheten und andere als Evangelisten und andere als Hirten und Lehrer,“; 1Tim 3,1-14)
  • die zwei Aspekte des Hauses Gottes (1Tim 3,15 „wenn ich aber zögere, damit du weißt, wie man sich verhalten soll im Haus Gottes, das die Versammlung des lebendigen Gottes ist, der Pfeiler und die Grundfeste der Wahrheit.“; 2Tim 2,19.20 (19) Doch der feste Grund Gottes steht und hat dieses Siegel: Der Herr kennt die sein sind; und: Jeder, der den Namen des Herrn nennt, stehe ab von der Ungerechtigkeit! (20) In einem großen Haus aber sind nicht allein goldene und silberne Gefäße, sondern auch hölzerne und irdene, und die einen zur Ehre, die anderen aber zur Unehre.“)
  • administrative Ämter im Haus Gottes (1Tim 3,1-14).
  • Beurteilung und Zucht in der Gemeinde (1Kor 5,1-13)

Die Wahrheit über die zukünftigen Ereignisse (Eschatologie)

  • der Vorsatz Gottes, alles in Christus in zwei Sphären (Himmel und Erde) an einem kommenden Tag – dem Tausendjährigen Reich – zu ordnen (Eph 1,10 „für die Verwaltung der Fülle der Zeiten: alles unter ein Haupt zusammenzubringen in dem Christus, das, was in den Himmeln, und das, was auf der Erde ist, in ihm,“)
  • die dispensationalen Wege Gottes mit Israel, der Kirche und den Gläubigen des Tausendjährigen Reiches (Röm 9–11)
  • die Zeiten der Nationen (Lk 21,24 „Und sie werden fallen durch die Schärfe des Schwertes und gefangen weggeführt werden unter alle Nationen; und Jerusalem wird von den Nationen zertreten werden, bis die Zeiten der Nationen erfüllt sind.“)
  • der Unterschied zwischen den „letzten Tagen“ der Kirche und Israels (Heb 1,2 „hat er am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohn, den er gesetzt hat zum Erben aller Dinge, durch den er auch die Welten gemacht hat;“; 2Tim 3,1 „Dies aber wisse, dass in den letzten Tagen schwere Zeiten eintreten werden;“)
  • der Unterschied zwischen der Gemeinde und dem Reich Gottes (Mt 16,18.19 (18) Aber auch ich sage dir: Du bist Petrus; und auf diesen Felsen werde ich meine Versammlung bauen, und die Pforten des Hades werden sie nicht überwältigen. (19) Ich werde dir die Schlüssel des Reiches der Himmel geben; und was irgend du auf der Erde binden wirst, wird in den Himmeln gebunden sein, und was irgend du auf der Erde lösen wirst, wird in den Himmeln gelöst sein.“)
  • das „Evangelium des Reiches“ im Unterschied zum „Evangelium der Gnade Gottes“ (Mt 4,23; Apg 20,24 „Aber ich nehme keine Rücksicht auf mein Leben als teuer für mich selbst, damit ich meinen Lauf vollende und den Dienst, den ich von dem Herrn Jesus empfangen habe, zu bezeugen das Evangelium der Gnade Gottes.“)
  • die Reichweite und Reihenfolge der prophetischen Ereignisse im „Anfang der Wehen“, der „großen Drangsal“ und „der Tag des Zorns“ (Mt 24,8.21)
  • das Kommen des Herrn für die Gläubigen (die Entrückung) vor der Zeit der Drangsal (1Thes 4,15-18 (15) (Denn dieses sagen wir euch im Wort des Herrn, dass wir, die Lebenden, die übrig bleiben bis zur Ankunft des Herrn, den Entschlafenen keineswegs zuvorkommen werden. (16) Denn der Herr selbst wird mit gebietendem Zuruf, mit der Stimme eines Erzengels und mit der Posaune Gottes vom Himmel herabkommen, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen; (17) danach werden wir, die Lebenden, die übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft; und so werden wir allezeit bei dem Herrn sein. (18) So ermuntert nun einander mit diesen Worten.)“) und dann mit den Gläubigen (die Erscheinung) am Ende der großen Drangsal (1Thes 3,13; 5,1-4 (3:13) um eure Herzen zu befestigen, dass ihr untadelig seid in Heiligkeit, vor unserem Gott und Vater, bei der Ankunft unseres Herrn Jesus mit allen seinen Heiligen.“ „(5:1) Was aber die Zeiten und die Zeitpunkte betrifft, Brüder, so habt ihr nicht nötig, dass euch geschrieben wird. (5:2) Denn ihr selbst wisst genau, dass der Tag des Herrn so kommt wie ein Dieb in der Nacht. (5:3) Wenn sie sagen: Frieden und Sicherheit!, dann kommt ein plötzliches Verderben über sie, wie die Geburtswehen über die Schwangere; und sie werden nicht entfliehen. (5:4) Ihr aber, Brüder, ihr seid nicht in Finsternis, dass euch der Tag wie ein Dieb ergreife;“)
  • der Richterstuhl Christi (2Kor 5,10 „Denn wir müssen alle vor dem Richterstuhl des Christus offenbar werden, damit jeder empfange, was er in dem Leib getan hat, nach dem er gehandelt hat, es sei Gutes oder Böses.“)
  • die zwei Auferstehungen (Joh 5,29 „und hervorkommen werden: die das Gute getan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber das Böse verübt haben, zur Auferstehung des Gerichts.“)
  • das Erbe aller Dinge (Eph 1,11.18 „in dem wir auch ein Erbteil erlangt haben, die wir zuvor bestimmt sind nach dem Vorsatz dessen, der alles wirkt nach dem Rat seines Willens,“ „damit ihr, erleuchtet an den Augen eures Herzens, wisst, welches die Hoffnung seiner Berufung ist, welches der Reichtum der Herrlichkeit seines Erbes in den Heiligen“)
  • das Tausendjährige Reich (Off 20,4 „Und ich sah Throne, und sie saßen darauf, und es wurde ihnen gegeben, Gericht zu halten; und ich sah die Seelen derer, die um des Zeugnisses Jesu und um des Wortes Gottes willen enthauptet worden waren, und die, die das Tier nicht angebetet hatten noch sein Bild, und das Malzeichen nicht angenommen hatten an ihre Stirn und an ihre Hand. Und sie wurden lebendig und herrschten mit dem Christus tausend Jahre.“)
  • der ewige Zustand (Off 21,1-8)
  • die verschiedenen Aspekte des Reiches Gottes (Mt 13,11 „Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Weil es euch gegeben ist, die Geheimnisse des Reiches der Himmel zu erkennen, ihnen aber ist es nicht gegeben;“)
  • der „Tag des Herrn“ (1Thes 5,2), der „Tag Christi“ (Phil 1,6) und der „Tag Gottes“ (2Pet 3,12)

Praktische Wahrheit

Einige der Dinge, die Timotheus angesprochen haben mag, als er versuchte, die Thessalonicher in ihrem praktischen Leben zu „trösten (ermutigen)“, sind:

  • was es bedeutet, im Glauben zu leben (2Kor 5,7 „(denn wir wandeln durch Glauben, nicht durch Schauen);“)
  • Gemeinschaft (Apg 2,42 „Sie verharrten aber in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft, im Brechen des Brotes und in den Gebeten.“; 1Kor 1,9 „Gott ist treu, durch den ihr berufen worden seid in die Gemeinschaft seines Sohnes Jesus Christus, unseres Herrn.“)
  • Jüngerschaft (Lk 14,25-33; Joh 8,31 „Jesus sprach nun zu den Juden, die ihm geglaubt hatten: Wenn ihr in meinem Wort bleibt, seid ihr wahrhaft meine Jünger;“)
  • Hingabe und Weihe (Röm 12,1-8)
  • die christlichen Tugenden: Glaube, Hoffnung und Liebe (1Thes 1,3 „gedenkend eures Werkes des Glaubens und der Bemühung der Liebe und des Ausharrens der Hoffnung auf unseren Herrn Jesus Christus, vor unserem Gott und Vater,“)
  • Sittlichkeit (1Kor 6,12-20; 1Thes 4,1-7)
  • Verantwortung in Ehe und Familie (1Kor 7)
  • Selbstgericht (1Kor 11,27-32)
  • die Schule Gottes und die Zucht Gottes (Heb 12,5-11)

Diese Liste deckt viele grundlegende christliche Lehren und Praktiken ab, ist aber keineswegs erschöpfend. Es sind Themen, die jeder Gläubige verstehen muss und in denen er gefestigt und ermutigt werden sollte. Menschen, die heute zum Glauben kommen,  haben einen deutlichen Vorteil gegenüber den Gläubigen in jenen frühen Tagen, bevor die Schriften des Neuen Testamentes geschrieben wurden. Doch obwohl die Briefe noch nicht geschrieben waren, hatte Timotheus diese Dinge gelernt, indem er zu den Füßen des Paulus saß (2Tim 3,10.14 „Du aber hast genau erkannt meine Lehre, mein Betragen, meinen Vorsatz, meinen Glauben, meine Langmut, meine Liebe, mein Ausharren,“ „Du aber bleibe in dem, was du gelernt hast und wovon du völlig überzeugt bist, da du weißt, von wem du gelernt hast,“). Das machte ihn zu einem nützlichen Mann bei der Festigung der Thessalonicher (1Tim 4,16 „Habe acht auf dich selbst und auf die Lehre; beharre in diesen Dingen, denn wenn du dies tust, so wirst du sowohl dich selbst erretten als auch die, die dich hören.“; 2Tim 2,2 „und was du von mir in Gegenwart vieler Zeugen gehört hast, das vertraue treuen Leuten an, die tüchtig sein werden, auch andere zu lehren.“).

Lehre und Seelsorge

Damit eine Person andere in den Grundsätzen der christlichen Lehre und Praxis gründen und festigen kann, muss sie selbst in ihnen gegründet sein. Wie bereits erwähnt, war Timotheus für diese Aufgabe gut geeignet, denn Paulus sagte: „Du aber hast genau erkannt meine Lehre, mein Betragen“ (2Tim 3,10). Er hatte die Gabe, zu lehren (1Tim 1,3; 4,6.13 (1:3) So wie ich dich bat, als ich nach Mazedonien reiste, in Ephesus zu bleiben, damit du einigen gebötest, nicht andere Lehren zu lehren“ „(4:6) Wenn du dies den Brüdern vorstellst, so wirst du ein guter Diener Christi Jesu sein, auferzogen durch die Worte des Glaubens und der guten Lehre, der du genau gefolgt bist.“ „(4:13) Bis ich komme, halte an mit dem Vorlesen, mit dem Ermahnen, mit dem Lehren.“) und zu hüten (Phil 2,19-21 (19) Ich hoffe aber im Herrn Jesus, Timotheus bald zu euch zu senden, damit auch ich guten Mutes sei, wenn ich eure Umstände kenne. (20) Denn ich habe keinen Gleichgesinnten, der von Herzen für das Eure besorgt sein wird; (21) denn alle suchen das Ihre, nicht das, was Jesu Christi ist.“). Deshalb nennt Paulus ihn einen „Diener Gottes“ (2Thes 3,2 SCHL/KJV). Damit gab er den Thessalonichern seine apostolische Empfehlung für Timotheus. Dies würde ihnen Vertrauen geben und die Gewissheit, dass das, was er sie gelehrt hatte, von Gott stammte.

Das praktische Ziel dieses zweifachen Dienstes, nämlich die Gläubigen zu befestigen und zu ermutigen, bestand darin, dass „niemand wankend werde“ (1Thes 3,3). Indem Paulus dies sagt, erinnert er sie nun daran, dass sie sich in einem geistlichen Kampf mit einem sehr bösen Feind befanden: dem Teufel, den er „den Versucher“ nennt (2Thes 3,5 „Der Herr aber richte eure Herzen zu der Liebe Gottes und zu dem Ausharren des Christus!“). Satan versuchte, ihr Vertrauen in den Herrn durch die „Drangsale“ (2Thes 3,4) der Verfolgung zu erschüttern, die ihnen auferlegt wurden. Damit wollte er sie von der Nachfolge des Herrn abbringen oder abhalten.

In einer Klammer in den Versen 3b bis 4 erinnert Paulus sie daran, dass sie aus erster Hand erfahren hatten, was Silas und ihm widerfahren war, als sie bei ihnen waren (Apg 17), und dass es für Christen normal ist, eine solche „Bedrängnis“ zu erleiden. Daher mussten sie darauf vorbereitet sein. Jeder Neubekehrte muss verstehen, dass das Christentum nicht beliebt ist. Das gesamte Weltsystem und diejenigen, die mit ihm verbunden sind, sind gegen Gott und Christus. Den christlichen Standpunkt einzunehmen, bedeutet, dass es mit Sicherheit Schmach und Verfolgung von denen geben wird, die Christus hassen (Joh 15,19 „Wenn ihr von der Welt wäret, würde die Welt das Ihre lieb haben; weil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt auserwählt habe, darum hasst euch die Welt.“).

Leider haben viele Menschen heute durch eine fehlerhafte Darstellung des Evangeliums die Vorstellung, dass sie, wenn sie gerettet werden, nie wieder ein Problem in ihrem Leben haben werden. Sie halten den Herrn, wie Maria Magdalena, für „den Gärtner“ (Joh 20,15). Das heißt, sie denken, dass Er ihr Leben in ein wunderschönes Rosenbeet verwandeln wird und dass sie nie wieder krank sein oder Geldprobleme haben werden und dass alles, was sie im Leben unternehmen, ein Erfolg sein wird usw. Die Heilige Schrift lehrt dies jedoch nicht. Die Wahrheit ist, dass der Herr uns nicht unbedingt aus unseren Problemen herausholt, sondern dass Er uns in ihnen hilft. Daher muss der Neubekehrte auf Widrigkeiten vorbereitet sein, denn sie gehören zum normalen Christenleben. Es ist wichtig, dass sie dies verstehen, damit sie nicht entmutigt sind, wenn Probleme und Widerstände auf sie zukommen.

„Das, was mangelt, vollenden“ (V. 6-13)

Verse 6.7

1Thes 3,6.7: 6 Jetzt aber, da Timotheus von euch zu uns gekommen ist und uns die gute Botschaft von eurem Glauben und eurer Liebe verkündet hat und dass ihr uns allezeit in guter Erinnerung habt, indem euch sehr verlangt, uns zu sehen, wie auch uns euch: 7 deswegen, Brüder, sind wir in all unserer Not und Drangsal euretwegen getröstet worden durch euren Glauben; …

Timotheus kehrte zu Paulus und seinen Mitarbeitern mit der „guten Botschaft“ zurück, dass der geistliche Zustand der Thessalonicher gut sei. Als er dem Apostel von ihrem „Glauben“ und ihrer „Liebe [untereinander]“ und ihrem großen Wunsch, die Missionare wiederzusehen, berichtete, wurden Paulus und seine Begleiter „getröstet“, denn auch sie wurden von den Angriffen des Satans mit „Not und Drangsal“ heimgesucht. Die Nachricht, dass die Thessalonicher diese Dinge um Christi willen ertrugen, war etwas, wofür sie dem Herrn danken konnten. Dies zeigt, dass das Ausharren auf dem Weg ein Beweis für die Realität des eigenen Glaubens ist.

Das Fehlen der Hoffnung ist hier auffallend. Sie ist der dritte Punkt im Trio der christlichen Tugenden, die in 1. Thessalonicher 1,3 „gedenkend eures Werkes des Glaubens und der Bemühung der Liebe und des Ausharrens der Hoffnung auf unseren Herrn Jesus Christus, vor unserem Gott und Vater,“ erwähnt werden: Glaube, Liebe und Hoffnung. Da diese drei Dinge normalerweise zusammengehören, wenn es um den Zustand des Christen geht, wird durch das Fehlen der Hoffnung deutlich, dass es bei den Thessalonichern in dieser Hinsicht eine gewisse Schwäche gab. Aus dem, worauf Paulus in 1. Thessalonicher 4,13.14 (13) Wir wollen aber nicht, Brüder, dass ihr, was die Entschlafenen betrifft, unwissend seid, damit ihr nicht betrübt seid wie auch die Übrigen, die keine Hoffnung haben. (14) Denn wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird auch Gott die durch Jesus Entschlafenen mit ihm bringen.“ anspielt, entnehmen wir, dass sie ein Missverständnis in Bezug auf die verstorbenen Gläubigen hatten. Offenbar dachten sie, dass all diese nicht am Reich Christi teilhaben würden, wenn Er regieren würde. Auch aus 2. Thessalonicher 2 erfahren wir, dass sie einige Missverständnisse im Zusammenhang mit „dem Tag des Herrn“ hatten. Diese Missverständnisse resultierten aus einer schlechten Lehre, die in ihre Reihen eingedrungen war und ihre Hoffnung erschüttert hatte.

Verse 8.9

1Thes 3,8.9: … 8 denn jetzt leben wir, wenn ihr feststeht im Herrn. 9 Denn welchen Dank können wir Gott für euch vergelten wegen all der Freude, womit wir uns euretwegen freuen vor unserem Gott; …

Paulus fährt fort, den Thessalonichern zu sagen, dass er und seine Mitarbeiter nicht eher ruhen würden, bis die Thessalonicher einen Punkt in ihrer geistlichen Entwicklung erreicht hätten, an dem sie im Herrn „feststehen“ würden. Dies war ein besonderes Anliegen des Paulus (Kol 1,28 „den wir verkündigen, indem wir jeden Menschen ermahnen und jeden Menschen lehren in aller Weisheit, damit wir jeden Menschen vollkommen in Christus darstellen;“), und es sollte ein Anliegen jedes christlichen Mitarbeiters sein, der mit Neubekehrten arbeitet. Solange die Neubekehrten nicht „zu der Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zu dem erwachsenen Mann, zu dem Maß des vollen Wuchses der Fülle des Christus“ gelangt sind, werden sie „Kinder“ bleiben und ständig in Gefahr sein, „hin und her geworfen und umhergetrieben von jedem Wind der Lehre, die durch die Betrügerei der Menschen kommt, durch ihre Verschlagenheit zu listig ersonnenem Irrtum“ (Eph 4,13.14). Es ist daher unbedingt notwendig, dass alle diese Menschen so bald wie möglich im Glauben gefestigt werden.

Verse 10.11

1Thes 3,10.11: 10 … indem wir Nacht und Tag über die Maßen flehen, dass wir euer Angesicht sehen und vollenden mögen, was an eurem Glauben mangelt? 11 Er selbst aber, unser Gott und Vater, und unser Herr Jesus richte unseren Weg zu euch.

Dennoch „dankte“ Paulus für das, was er bei ihnen  an geistlichen Fortschritten sah, und betete weiterhin „Nacht und Tag“ für sie und für eine Gelegenheit, mit ihnen von Angesicht zu Angesicht zusammen zu sein und das zu „vollenden“, was in ihrem „Glauben“ noch „mangelte“. Dies würde wahrscheinlich mit den Dingen zu tun haben, die sie in Bezug auf die Hoffnung missverstanden hatten. Bis es so weit war, hoffte Paulus, dass dieser Brief diesem Bedürfnis entsprechen würde. Den Zeitpunkt seines Besuchs überließ er „Gott“, der den Weg zu seiner Zeit öffnen würde.

Verse 12.13

1Thes 3,12.13: 12 Euch aber mache der Herr völlig und überströmend in der Liebe zueinander und zu allen (wie auch wir euch gegenüber sind), 13 um eure Herzen zu befestigen, dass ihr untadelig seid in Heiligkeit, vor unserem Gott und Vater, bei der Ankunft unseres Herrn Jesus mit allen seinen Heiligen.

In der Zwischenzeit war es der Wunsch und das Gebet von Paulus, dass der Herr sie dazu bringen möge, „in der Liebe zueinander und zu allen (wie auch wir euch gegenüber sind)“ zu wachsen. Das zeigt, dass er ein großes Interesse an ihrem geistlichen Wachstum hatte – was nicht nur ein intellektuelles Verständnis der Wahrheit bedeutet, sondern auch, dass die Gefühle des Herzens im Einklang mit der Wahrheit bewegt werden, was sich in der „Liebe zueinander“ zeigt. Geistliches Wachstum bedeutet also nicht nur, die Wahrheit zu begreifen, sondern dass die Wahrheit uns ergreift!

Paulus’ Endziel war, dass Gott ihre „Herzen befestigen“ würde und dass sie „untadelig waren in Heiligkeit, vor unserem Gott und Vater, bei der Ankunft unseres Herrn Jesus mit allen seinen Heiligen“. Mit anderen Worten: Er wollte, dass sie die Gefahren und Fallstricke auf dem Weg des Glaubens überstehen und bis zum Ende ihrer irdischen Reise in Heiligkeit bewahrt werden, damit sie bei der Ankunft Christi in der vollen Herrlichkeit des Reiches erscheinen. Der Aspekt der Ankunft des Herrn, auf den er sich hier bezieht, ist die Erscheinung Christi, „wenn er kommt, um an jenem Tag verherrlicht zu werden in seinen Heiligen und bewundert zu werden in allen denen, die geglaubt haben; denn unser Zeugnis bei euch ist geglaubt worden“ (2Thes 1,10).

In diesem dritten Kapitel sehen wir, dass es Paulus’ großer Wunsch für die Thessalonicher war, dass sie geistlich im Herrn wachsen und am Ende von Gott anerkannt werden und schließlich in der Herrlichkeit des Reiches mit Christus erscheinen. Das ist das Grundthema dieses Kapitels. Die christliche Reife war sein Ziel. Dazu gehört auch die Nacharbeit unter den Neubekehrten:

  • sie durch die gesunde Lehre zu befestigen,
  • sie durch persönliche Begegnungen zu ermutigen und
  • für sie in Bezug auf ihr geistliches Wachstum zu beten.

The First Epistle of Paul to Thessalonians: Ministry Pertaining to the Care of New Converts
Quelle: https://www.bibletruthpublishers.com

Übersetzung: Stephan Isenberg

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Anmerkungen

[1] Lukas schloss sich der Missionsgruppe in Troas an und ging mit ihnen nach Mazedonien und in die Stadt Philippi; siehe Apostelgeschichte 16,10 „Als er aber das Gesicht gesehen hatte, suchten wir sogleich nach Mazedonien abzureisen, da wir schlossen, dass Gott uns gerufen habe, ihnen das Evangelium zu verkündigen.“.

[2] Wir wissen, dass sie Athen erreichten, weil Timotheus von Athen aus von Paulus und Silas nach Thessalonich zurückgeschickt wurde; siehe 1. Thessalonicher 3,2 „und wir sandten Timotheus, unseren Bruder und Mitarbeiter Gottes in dem Evangelium des Christus, um euch zu befestigen und zu trösten hinsichtlich eures Glaubens,“.

[3] Silas und Timotheus gingen dann gemeinsam nach Korinth, um sich mit Paulus zu vereinen; siehe Apostelgeschichte 18,5 „Als aber sowohl Silas als auch Timotheus aus Mazedonien herabkamen, wurde Paulus hinsichtlich des Wortes gedrängt und bezeugte den Juden, dass Jesus der Christus sei.“; 2. Korinther 11,9 „Und als ich bei euch anwesend war und Mangel hatte, fiel ich niemand zur Last (denn meinen Mangel erstatteten die Brüder, die von Mazedonien kamen), und ich hielt mich in allem euch unbeschwerlich und werde mich so halten.“.

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