Frank Binford Hole (1874–1964)

John Stuart Blackburn

© SoundWords, online seit: 16.05.2003, aktualisiert: 10.11.2022

Die folgenden Notizen sind Auszüge aus der Rede von John Blackburn, die er anlässlich des Trauergottesdienstes für F.B. Hole in der Chiltern Road Hall, Sutton, am Donnerstag, den 30. Januar 1964 hielt:

Frank Binford Hole war ein Mann Gottes. Sein langes Leben war von Treue, Hingabe, Geduld und Hoffnung gekennzeichnet. Wir ehren sein Andenken am besten, wenn wir uns an seine festen Glaubensgrundlagen erinnern, nach denen er arbeitete, lebte und starb. Das hervorstechendste Kennzeichen seines Lebens war, dass er im christlichen Glauben lebte und arbeitete. Die Liebe Christi, die er persönlich erfahren hatte, drängte ihn dazu. Er war reich und intelligent und hätte alle irdischen Freuden genießen und in ihnen seine Lebenserfüllung finden können. Aber bereits im Alter von sechzehn Jahren begegnete er dem Mann aus Galiläa, und von diesem Augenblick an „harrte er aus, um den zu sehen, der unsichtbar ist“.

Nach dem Besuch der King’s School (das Gebäude am Ufer ist nun das King’s College der Universität von London) und einer kurzen Zeit im Familienbetrieb ergriff er einen Bankberuf. Als er noch sehr jung war, gab er jedoch seinen „weltlichen“ Beruf auf und wurde Vollzeitarbeiter im Dienst Christi. Gott hatte ihn in dreifacher Hinsicht begabt: erstens als Evangelist, zweitens als Lehrer und drittens als Verleger und Herausgeber. Als junger Mann war er mit Arthur Cutting im evangelistischen Dienst eng verbunden. Zusammen bereisten sie das Land und betrieben Zeltmission, oft in ländlichen Gebieten. Viele Leute hörten durch sie das Wort des Lebens. F.B. Hole predigte das Evangelium auch in Westindien und Südafrika und besuchte im Verlauf seines Dienstes verschiedene andere Teile der Welt.

Die meisten kannten Hole als Lehrer, das heißt als Diener, der die Christen in der biblischen Wahrheit unterrichtete. Sowohl als Redner als auch als Schriftsteller besaß er die ausgezeichnete Gabe, durch Illustrationen zu lehren. Um das Wort „alle Freude und aller Frieden im Glauben“  (Röm 15,13) zu illustrieren, beschrieb er eine Gesellschaft, die versuchte, den Vesuv zu besteigen. Nach ihrer Rückkehr wurden die Kletterer gefragt, ob sie sich an ihrem Erlebnis gefreut hätten. „Gefreut!“ F.B. Hole machte die Kletterer nach, als er erwiderte: „Gefreut! Der elende Berg rumpelte und spuckte Feuer! Wir waren so erschrocken, dass wir uns an gar nichts freuen konnten.“ Sie hatten keine Freude, weil sie keinen Frieden hatten.

Es ist vielleicht nicht sehr bekannt, dass seine Bücher über die Grundlagen des Glaubens in die Hände von Dr. Billy Graham gerieten, der sie seinem Team nicht nur besonders empfahl, sondern auch einen Boten in die Straße Little Britain in London schickte [wo Hole damals wohnte], um den Autor persönlich zu grüßen.

Nicht zuletzt hat seine Arbeit als Verleger dazu beigetragen, dass die christliche Wahrheit in jeden Winkel der Welt ausgebreitet wurde. In diesen Bemühungen war Miss F.M. Aves mehr als fünfundvierzig Jahre seine hingebungsvolle Hilfe. Er bekam unaufhörlich Unmengen von Briefen aus der englischsprachigen Welt, die Zeugnis ablegten von der Hilfe, die die Menschen durch die Veröffentlichungen seiner Schriften empfangen hatten. Während dieser Jahre waren H.P. Barker, J.T. Mawson, A.J. Pollock und H. Smith seine Mitautoren. Hole war der letzte Überlebende dieser hingegebenen Schar. Der Tag wird es einmal offenbar machen, was er durch seine gottgegebenen Fähigkeiten erreichte.

F.B. Hole schrieb mehrere wertvolle Bücher: The Great Salvation [Das große Heil Gottes, im Deutschen erschienen im Beröa-Verlag, Zürich] und ein anderes ähnlich wertvolles Buch: Foundations of Faith. Er war auch Verleger der kleinen Zeitschrift Edification, für die er viele Artikel schrieb, und viele Jahre hindurch Verleger der Zeitschrift Scripture Truth. Aus Artikeln dieser Zeitschrift wurde ein vollständiger Kommentar zum Neuen Testament gedruckt. Diese und viele andere Artikel befinden sich auf der CD Truth for Today’s Bereans.

Die Meinungen der Menschen über sein Werk waren ihm völlig gleichgültig. Churchills Worte über General Gordon trafen auf F.B. vollkommen zu. Gordons Statue, die zu jener Zeit auf dem Trafalgar Square stand, beschrieb Churchill mit den Worten: „Der berühmte General steht inmitten des Verkehrslärms ebenso wie früher inmitten des Kampfes: Unbeeindruckt von dem Tumult der Menschen um ihn herum fragt er danach, was Gott wohlgefällig ist.“ Falls Hole überhaupt jemals über die Bedeutung seiner Arbeit nachdachte, würde seine Gesinnung wohl folgendermaßen treffend beschrieben werden: „Non nobis Domine“ – „Nicht uns, Herr, nicht uns, sondern deinem Namen gib Ehre wegen deiner Gnade, wegen deiner Treue“ (Ps 115,1).

F.B. Hole lebte und arbeitete in der Gewissheit der Auferstehung des Lebens und in der Hoffnung auf vollkommene Seligkeit, weil er an einen lebendigen Erlöser glaubte. Während seiner letzten Unterhaltung mit John Blackburn sagte F.B. Hole:

Zuweilen musste ich mich mit den Feinheiten des Glaubens beschäftigen, aber nun, da ich sehr alt bin, bin ich zu den einfachen Dingen zurückgekehrt.

Er war ein demütiger Mann. Seine Beiträge während der Gemeinschaftstreffen waren meist kurz, aber sehr wertvoll. In dem Liederbuch Spiritual Songs stammt Lied Nr. 159 von ihm: „O God of Grace whose saving power“ („O Gott der Gnade, dessen rettende Macht“). Heute [1997], dreiunddreißig Jahre nach seinem Tod, ist die vierte Zeile des Liedes umso mehr wahr: „Die Reihen im Glauben lichten sich.“ Der Schreiber dieser Zeilen kann sich daran erinnern, wie F.B. Hole durch die folgende Geschichte den Unterschied zwischen Aneignung und Einverleibung illustrierte:

Einige Jungen spielen mit Murmeln. Da kommt ein frecher Bursche daher. Er stiehlt die Murmeln, steckt sie in seine Tasche und rennt davon. Die Jungen jagen ihm nach, überwältigen den Dieb und nehmen ihm die Murmeln wieder ab. Er hatte sich die Murmeln angeeignet, aber sie wurden kein Teil von ihm. – Ein Junge will gerade einen Apfel essen, als ein anderer Junge kommt, der ihm den Apfel wegnimmt und wegrennt. Der Junge verfolgt ihn und ergreift den Dieb, aber es ist nur noch das Kerngehäuse übrig. Der Dieb hat sich den Apfel „einverleibt“.

Mr. Hole betonte, wie wichtig es ist, dass wir uns weiterentwickeln, indem wir uns das Wort Gottes „einverleiben“, das heißt in unser geistliches Leben aufnehmen.


Ergänzung d. Üb.: 

Frank Binford Hole wurde am 2. Februar 1874 als erstes Kind seiner Eltern geboren. Er hatte noch zwei Brüder: Charles (1876–1946) und Dudley (1878–1947). Sein Vater Samuel Hole (1840–1896) war kaufmännischer Angestellter; seine Mutter Clara Hole, geb. Faulkner, war die jüngere Schwester von Ellen Faulkner, der Frau von Hamilton Smith. F.B. Hole wurde im gleichen Stadtteil geboren wie Hamilton Smith, in Castelnau Villas, Barnes, Grafschaft Surrey. Im Alter von fünfundzwanzig Jahren heiratete er am 22. September 1899 in Croydon die ein Jahr ältere Aileen Mary Seton, Tochter von Oberstleutnant Alexander Reginald Seton (1840–1887) und seiner Frau Emma Elizabeth Loch. Er bekam mit ihr zwei Kinder: Mary Rogers und Bruce Binford (1901–1945). (Elsie Madeline Seton, die ältere Schwester seiner Frau, war mit Algernon James Pollock verheiratet.) Frank Binford Hole starb am 25. Januar 1964 im Alter von fast neunzig Jahren.


Quelle: www.stempublishing.com

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