Das Evangelium nach Lukas (10)
Kapitel 10

Stanley Bruce Anstey

© SoundWords, Online începând de la: 25.01.2025, Actualizat: 08.08.2025

I | DIE AUSSENDUNG DER SIEBZIG (Lk 10,1-24)

In den letzten Tagen seines Wirkens überquerte der Herr Jesus den Jordan und wirkte im „Gebiet von Judäa und von jenseits des Jordan“ (Mk 10,1; Mt 19,1). Es handelt sich um eine Region auf der Ostseite des Jordan im südlichen Teil des Landes, die Peräa genannt wird.

Vers 1

Lk 10,1: Danach aber bestellte der Herr auch siebzig andere und sandte sie zu je zwei vor seinem Angesicht her in jede Stadt und jeden Ort, wohin er selbst kommen wollte.

Weil die Zeit knapp war und die Felder „schon weiß zur Ernte“ waren (Joh 4,35), „bestellte der Herr auch siebzig andere und sandte sie zu je zwei vor seinem Angesicht her in jede Stadt und jeden Ort, wohin er selbst kommen wollte“.

Diese Mission der Siebzig ähnelt der Mission der zwölf Apostel im vorhergehenden Kapitel (Lk 9). Mit einer Ausnahme: Die Apostel gingen vor allem in die nördlichen Gebiete des Landes, während die Siebzig in den südlichen Teil des Landes und in den Osten jenseits des Jordan gingen. Wir wissen, dass die Siebzig dorthin gingen, weil sie vom Herrn an alle Orte gesandt wurden, an die Er selbst kommen würde, und Matthäus 19,1 und Markus 10,1 berichten uns, dass Er „in das Gebiet von Judäa“ ging auf der anderen Seite des Jordans; das war Peräa.

Vers 2

Bevor der Herr sie zu diesem Werk sandte, wollte Er, dass ihre Herzen mit seinem eigenen Herzen in Bezug auf die große Not, die es gab, im Einklang waren. Deshalb sagte Er:

Lk 10,2: Er sprach aber zu ihnen: Die Ernte zwar ist groß, die Arbeiter aber sind wenige. Bittet nun den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte aussende.

Aus Matthäus 9,37-38 erfahren wir, dass der Herr dies sagte, bevor Er die zwölf Apostel aussandte, aber Lukas stellt sie hier in Zusammenhang mit der Aussendung der Siebzig, um die Größe des Werkes zu betonen, das die Siebzig in Angriff nahmen. (Vielleicht sagte der Herr es bei beiden Gelegenheiten.) Es geht hier darum, dass die Not so groß war, dass siebzig Arbeiter nicht ausreichen würden, um alle zu erreichen, die der Herr auf dem Herzen hatte. Deshalb sollten sie sich wünschen, dass der Herr mehr Arbeiter in die Ernte aussendete. Auch für uns heute gilt, dass diejenigen, die das Volk des Herrn ermutigen, sich im Dienst des Herrn einzusetzen, und dafür beten, in Übereinstimmung mit den Wünschen des Herrn handeln.

Da Er verworfen wurde, warnte der Herr seine Arbeiter vor dem Widerstand und der Gefahr, der sie begegnen würden. Er sagte zu ihnen:

Vers 3

Lk 10,3: Geht hin! Siehe, ich sende euch aus wie Lämmer inmitten von Wölfen.

Als Lämmer sollten sie mit der „Sanftmut und Milde des Christus“ (2Kor 10,1) umhergehen und darauf achten, keinen Anstoß zu erregen, „damit nicht der Dienst verlästert werde“ (2Kor 6,3). Sie mussten auch Mut haben, denn die Gegner der Botschaft, die sie verkündeten, waren wie Wölfe. Diese Mission war also nichts für schwache Nerven.

Vers 4

Er sagte:

Lk 10,4: Tragt weder Geldbeutel noch Tasche, noch Sandalen, und grüßt niemand auf dem Weg.

Wie bei der Mission der zwölf Apostel gingen sie nicht auf eigene Rechnung; der Herr würde für ihre zeitlichen Bedürfnisse sorgen. Er fügte hinzu: „Und grüßt niemand auf dem Weg.“ Sie sollten keine Zeit mit gesellschaftlichen Besuchen verschwenden, wenn es so viel Arbeit zu tun gab. Sie sollten zu allen, denen sie begegneten, höflich und zuvorkommend sein, aber dieser Dienst erforderte ihre größte Aufmerksamkeit, und die kostbare wenige Zeit, die sie hatten, sollte nicht mit unnötigem Geplauder vergeudet werden, „weil die Sache des Königs dringend war“ (1Sam 21,9).

Vers 5

Lk 10,5: In welches Haus irgend ihr aber eintretet, da sprecht zuerst: Friede diesem Haus!

Sie sollten ein Segen für das Haus sein, das sie aufnahm, und Gottes Gunst auf sie herabrufen, indem sie sagten: „Friede diesem Haus!“

Verse 6-8

Lk 10,6-8: 6 Und wenn dort ein Sohn des Friedens ist, so wird euer Friede darauf ruhen; wenn aber nicht, so wird er zu euch zurückkehren. 7 In demselben Haus aber bleibt, und esst und trinkt, was sie euch anbieten; denn der Arbeiter ist seines Lohnes wert. Geht nicht aus einem Haus in ein anderes. 8 Und in welche Stadt irgend ihr eintretet und sie euch aufnehmen, da esst, was euch vorgesetzt wird, …

Sie sollten in dem ersten Haus bleiben, das sie aufnahm, und nicht „aus einem Haus in ein anderes“ gehen, um eine bessere Unterkunft zu suchen. Dies könnte als Bevorzugung aufgefasst werden und Eifersucht schüren. Sie sollten nicht das Empfinden haben, dass sie den Menschen, denen sie dienten, zur Last fielen, „denn der Arbeiter ist seines Lohnes wert“.

Verse 9-11

Lk 10,9-11: … 9 und heilt die Kranken darin und sprecht zu ihnen: Das Reich Gottes ist nahe zu euch gekommen. 10 In welche Stadt irgend ihr aber eintretet und sie euch nicht aufnehmen, da geht hinaus auf ihre Straßen und sprecht: 11 Auch den Staub, der uns aus eurer Stadt an den Füßen haftet, schütteln wir gegen euch ab; doch dieses wisst, dass das Reich Gottes nahe gekommen ist.

Ihr Hauptauftrag war, „die Kranken zu heilen“ und „das Reich Gottes“ zu predigen. Wenn sie jedoch abgelehnt würden, sollten sie „den Staub“ der Stadt von ihren Füßen schütteln, um ein Zeugnis gegen sie abzulegen. Dies war ein Zeichen dafür, dass sie von dem Blut derer, denen sie gepredigt hatten, „rein waren“ (Apg 20,26). Wenn die Menschen es nicht wollten, dann waren sie selbst für die Konsequenzen verantwortlich; die Boten waren deutlich. Eine Stadt oder ein Ort, die dies taten, durften die Botschaft nicht mehr hören, denn die Boten sollten zu denen weiterziehen, die sie wollten. So sind die Wege Gottes, dass Er sich nicht spotten lässt (Gal 6,7). Diejenigen, die sich mit seiner Liebe und Barmherzigkeit anlegen, können sich die Gelegenheit nehmen lassen, gesegnet zu werden!

Verse 12-16

Lk 10,12-16: 12 Ich sage euch, dass es Sodom an jenem Tag erträglicher ergehen wird als jener Stadt. 13 Wehe dir, Chorazin! Wehe dir, Bethsaida! Denn wenn in Tyrus und Sidon die Wunderwerke geschehen wären, die unter euch geschehen sind, längst hätten sie, in Sack und Asche sitzend, Buße getan. 14 Doch Tyrus und Sidon wird es erträglicher ergehen im Gericht als euch. 15 Und du, Kapernaum, die du bis zum Himmel erhöht worden bist, bis zum Hades wirst du hinabgestoßen werden. 16 Wer euch hört, hört mich; und wer euch verwirft, verwirft mich; wer aber mich verwirft, verwirft den, der mich gesandt hat.

Der Herr verglich dann drei altbekannte schuldige heidnische Städte („Sodom“, „Tyrus“ und „Sidon“) mit drei sehr bervorrechtigten Städten in Galiläa („Chorazin“, „Bethsaida“ und „Kapernaum“) und erklärte die galiläischen Städte für weitaus schuldiger. Diese gottlosen Heiden hätten sicherlich Buße getan und sich Gott zugewandt, wenn sie den Beweis der göttlichen Barmherzigkeit und Gnade erhalten hätten, die den Galiläern zuteilgeworden war. Viele „Wunderwerke“ waren unter ihnen geschehen, und sie hatten auch die gnädige Lehre des Herrn in ihren Synagogen gehört. Kapernaum (die Wahlheimat des Herrn während der Tage seines öffentlichen Wirkens; s. Mt 4,13) wurde besonders ausgewählt. Dort lebte der Herr täglich in ihrer Gegenwart. Das machte die Menschen in dieser Stadt sehr viel verantwortungsvoller. Sie war „bis zum Himmel erhöht worden“, mit Vorrechten, die keiner anderen Stadt zuteilgeworden waren. Und doch lehnten sie Ihn ab! Folglich verkündete der Herr ein kommendes Gericht über die Menschen in dieser Stadt. Sie würden durch den Tod „bis zum Hades hinabgestoßen“ werden. Dies könnte eine Anspielung auf das Gericht sein, das im Jahr 70 n.Chr. über das Land hereinbrach, als das römische Heer das Volk abschlachtete.

Das letzte Wort, das der Herr an die Siebzig richtete, bevor Er sie aussandte, war: „Wer euch verwirft, verwirft mich; wer aber mich verwirft, verwirft den, der mich gesandt hat“ (Lk 10,16). Es gab eine gewisse Würde, mit der sie als seine Vertreter hinausgehen sollten: Wer sie aufnahm, nahm auch ihren Meister auf. Aber wenn sie vom Volk abgelehnt wurden, sollten sie das nicht persönlich nehmen, sondern erkennen, dass die Menschen in Wirklichkeit den Herrn, den sie vertraten, und letztlich auch seinen Vater ablehnten.

Die Rückkehr und der Bericht der Siebzig (Lk 10,17-19)

Vers 17

Lk 10,17: Die Siebzig aber kehrten mit Freuden zurück und sprachen: Herr, auch die Dämonen sind uns untertan in deinem Namen.

Die Siebzig kehrten von ihrer Mission zurück und freuten sich, dass die Kraft des Herrn durch sie ausgegangen war und dass die Dämonen ihnen untertan waren. Lukas sagt uns nicht, wie lange sie weg waren, und er gibt auch keine Einzelheiten darüber, was während ihrer Mission geschah – außer, dass die Dämonen ihnen untertan waren. Auch sagt Lukas nicht, wo sich die zwölf Apostel während dieser Zeit aufhielten. Da sie nicht ausdrücklich erwähnt werden, können wir nur annehmen, dass sie beim Herrn blieben, während die Siebzig umherzogen und predigten und heilten.

Wie bereits erwähnt, kehrten die Siebzig „mit Freuden“ über die Tatsache zurück, dass die Macht, über die sie durch den Namen des Herrn verfügten, der Macht Satans überlegen war.

Verse 18-19

Der Herr sagte zu ihnen:

Lk 10,18-19: 18 Ich schaute den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen. 19 Siehe, ich gebe euch die Gewalt, auf Schlangen und Skorpione zu treten, und Gewalt über die ganze Kraft des Feindes, und nichts soll euch irgendwie schaden.

Daher sah Er die Wunder, die sie beim Austreiben von Dämonen vollbrachten, als Unterpfand für die endgültige Vertreibung Satans aus dem Himmel, wie sie in Offenbarung 12,7-9 vorausgesagt wird. Diese Taten der Macht über die Abgesandten Satans waren ein Vorgeschmack auf das, was im Reich Gottes kommen wird, wenn der Satan völlig besiegt sein wird (Jes 24,21-22).

II | Der Wechsel von der Erde zum Himmel kennzeichnet eine Änderung in den Wegen Gottes mit den Menschen (Lk 10,20-37)

Vers 20

Lk 10,20: Doch darüber freut euch nicht, dass euch die Geister untertan sind; freut euch vielmehr, dass eure Namen in den Himmeln angeschrieben sind.

Es fällt auf, dass Lukas nicht direkt erwähnt, ob das Volk die Botschaft der Siebzig aufnahm. Die nächsten beiden Verse scheinen die Antwort zu geben. Der Herr lenkte ihre Gedanken von der Macht, die sie über böse Geister ausgeübt hatten, auf die helleren Dinge im Himmel. Er sagte: „Freut euch nicht, dass euch die Geister untertan sind; freut euch vielmehr, dass eure Namen in den Himmeln angeschrieben sind.“ Sie zum Himmel zu weisen bedeutet, dass die Erde ihr Ohr vor Ihm und seinen Boten verschlossen hatte. Die traurige Wahrheit ist, dass Er von allen Seiten abgelehnt wurde – aber Gott hatte etwas Besseres für sie. Ihr Anteil würde nicht mehr der irdische Besitz des Reiches mit dem Messias sein, sondern ein viel besserer Anteil mit Christus im Himmel.

Das Bild, das der Herr verwendet, um diesen Übergang zu verdeutlichen, ist das eines Registers in einer Stadt oder einem Bezirk, das die Namen der Einwohner enthält. In diesem Fall wurden die Einwohner in eine neue Stadt (den Himmel) verlegt, wo sie ihr neues Bürgerrecht erhalten würden. Daher wurden ihre Namen dort eingetragen. F.B. Hole sagt:

Das Bild ist einfach. Unsere Namen sind in der Stadt oder dem Bezirk verzeichnet, wo wir ansässig sind. In Wirklichkeit sagte der Herr zu diesen Männern: Ihr habt himmlisches Bürgerrecht, und das ist Ursache, sich zu freuen, mehr als über die Macht, die auf der Erde übertragen worden ist. Das Lukasevangelium vermittelt uns besonders den Übergang vom Gesetz zur Gnade und von der Erde zum Himmel, und da ist dieser Vers eine hervorragende Wegmarkierung. Es ist hier eine erste Andeutung der Wahrheit, die in Philipper 3,20 völlig ans Licht tritt: Unser Bürgerrecht ist in den Himmeln.“[1]

Vers 21

Im nächsten Vers sehen wir, wie der Herr seine Verwerfung aus der Hand seines Vaters in vollkommener Unterwerfung annimmt und erkennt, dass Gott sie zugelassen hat:

Lk 10,21: In derselben Stunde frohlockte er im Geist und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass du dies vor Weisen und Verständigen verborgen und es Unmündigen offenbart hast. Ja, Vater, denn so war es wohlgefällig vor dir.

Er freute sich sogar „im Geist“ und dankte dem „Vater“, dem „Herrn des Himmels und der Erde“, dass seine Wege so beschaffen waren, dass Israel den Segen, der ihnen im Reich Gottes angeboten wurde, vorerst nicht sehen würde. Damit war der Weg frei für die Erfüllung des ewigen Vorsatzes Gottes, eine neue Schar himmlischer Menschen – die Gemeinde – ins Leben zu rufen. Die Wahrheit darüber, dass der Herr der Messias Israels ist, war „verborgen“ vor der Masse des Volkes, die in der Weisheit dieser Welt „weise und verständig“, aber ungläubig war (1Kor 2,6-8). Dennoch glaubten einige wenige „Unmündige“ der Botschaft in kindlichem Glauben und wurden gesegnet, indem sie in die Gemeinde aufgenommen wurden (Mt 18,3).

Die Berufung der Kirche begann eigentlich erst, nachdem der Geist gesandt und die Wahrheit des Geheimnisses den heiligen Aposteln und Propheten des Herrn offenbart war (Röm 16,25; Eph 3,3-6; Kol 1,24-27). Dennoch nimmt ein Großteil des Dienstes des Herrn von diesem Kapitel an diesen Übergang vorweg, da sich ein neuer Aufbruch in den Wegen Gottes abzeichnet. Der Herr entfaltet in diesen Kapiteln nicht die Lehre der Gemeinde, sondern gibt eine moralische Vorbereitung auf das, was auf den Wegen Gottes kommen würde. So sehen wir, wie Er die Herzen seiner Jünger himmelwärts auf das richtet, was ihnen im Himmel gehören würde, und nicht auf ein irdisches Reich unter dem Messias.

Vers 22

Lk 10,22: Alles ist mir übergeben von meinem Vater; und niemand erkennt, wer der Sohn ist, als nur der Vater; und wer der Vater ist, als nur der Sohn und wem irgend der Sohn ihn offenbaren will.

Dann sagte der Herr: „Alles ist mir übergeben von meinem Vater.“ Das Erbe aller geschaffenen Dinge im Himmel und auf Erden gehörte Ihm, und deshalb würde Er in dieser Hinsicht durch Israels Verwerfung nichts verlieren – obwohl Er vorläufig im Tod „abgeschnitten“ sein sowie „weggetan und nichts haben“ würde (Jes 53,8; Klgl 3,54; Dan 9,26).

Ein besonderes Merkmal dieses neuen Aufbruchs war, dass Gott auf eine neue Art und Weise erkannt werden sollte: als Gott und Vater des Herrn Jesus Christus. Dies erforderte, dass der Sohn Gottes die Menschheit in seine Person aufnahm und Mensch wurde; und als solcher würde Er den Vater offenbaren (Joh 1,18). Diese Vereinigung der göttlichen und der menschlichen Natur in Christus, die bei seiner Menschwerdung stattfand, ist für den menschlichen Verstand unergründlich (Lk 1,35). Deshalb sagt der Herr: „Niemand erkennt, wer der Sohn ist, als nur der Vater.“ Diese Aussage bedeutet nicht, dass Er nicht als Herr und Retter erkannt werden kann. Hier geht es darum, dass, wenn Er nicht Mensch geworden wäre, niemand wüsste, „wer der Vater ist, als nur der Sohn“. Es bedurfte der Menschwerdung des Sohnes Gottes, um den Vater zu „offenbaren“.

Der Herr teilte seinen Jüngern unter vier Augen mit, dass sie an einem Tag lebten, an dem sie ein noch nie dagewesenes Vorrecht hatten. Mit der Offenbarung Gottes als Vater waren viele besondere christliche Segnungen und Vorrechte verbunden, die diese neue Gemeinschaft besitzen würde, wenn der Geist käme.

Verse 23-24

Lk 10,23-24: 23 Und er wandte sich zu den Jüngern für sich allein und sprach: Glückselig die Augen, die sehen, was ihr seht! 24 Denn ich sage euch, dass viele Propheten und Könige begehrt haben zu sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen, und zu hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört.

Diese Dinge waren „ewige Zeiten hindurch verschwiegen“ (Röm 16,25; Eph 3,5.9; Kol 1,26). Diejenigen, die in jenen Zeiten lebten, wären gern Teil dieser himmlischen Gemeinschaft von Gläubigen gewesen und hätten an diesen Segnungen und Vorrechten teilgehabt, aber es war ihnen nicht vergönnt (1Pet 1,10-12).

Der Gesetzgelehrte mit Hintergedanken (Lk 10,25-29)

Verse 25-29

Lk 10,25-29: 25 Und siehe, ein gewisser Gesetzgelehrter stand auf, versuchte ihn und sprach: Lehrer, was muss ich tun, um ewiges Leben zu erben? 26 Er aber sprach zu ihm: Was steht in dem Gesetz geschrieben? Wie liest du? 27 Er aber antwortete und sprach: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft und mit deinem ganzen Verstand, und deinen Nächsten wie dich selbst.“ 28 Er sprach aber zu ihm: Du hast recht geantwortet; tu dies, und du wirst leben. 29 Da er aber sich selbst rechtfertigen wollte, sprach er zu Jesus: Und wer ist mein Nächster?

Während der Herr diese Dinge seine Jünger privat lehrte, wurde Er in den Synagogen immer wieder mit Widerstand konfrontiert, vor allem von den sogenannten „Gelehrten“ des Landes. Das war der Fall bei „einem gewissen Gesetzgelehrten“, der „aufstand“ und den Herrn mit einer schwierigen Frage herausforderte. Lukas berichtet uns, dass er dies tat, um den Herrn zu „versuchen“; sein Motiv war also hinterhältig. Er fragte: „Lehrer, was muss ich tun, um ewiges Leben zu erben?“ Seine Vorstellung von ewigem Leben war, für immer auf der Erde zu leben. Es war nicht so, wie der Herr in Johannes 17,3 sagte: „Dies aber ist das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.“ Der Mann wollte eindeutig etwas tun, um für immer auf der Erde leben zu können. Der Herr kannte das Motiv des Mannes und brachte ihn auf den Boden der Tatsachen zurück, indem Er ihn fragte, was im Gesetz steht. Der Mann antwortete und zitierte 5. Mose 6,5 und 3. Mose 19,18. Der Herr antwortete: „Du hast recht geantwortet; tu dies, und du wirst leben.“ Man beachte: Der Herr sagte „leben“, nicht „ewiges Leben haben“, denn das war es, was der Mann wirklich im Sinn hatte.

Die Antwort des Herrn könnte den Anschein erwecken, als würde Er lehren, dass das Heil der Seele durch das Halten von Gesetzen erlangt werden könnte. Aber das ist nicht der Fall; Er sprach von der Möglichkeit, lange auf der Erde zu leben. Das Gesetz wurde nicht als Mittel zur Erlangung des Seelenheils gegeben, sondern um die „Erkenntnis der Sünde“ zu lehren (Röm 3,20; 5,20). Es zeigt, dass alle Menschen Sünder sind. Hätte der Schriftgelehrte durch das Gesetz „die Plage seines Herzens“ (1Kön 8,38) erkannt, hätte er gewusst, dass er das Gesetz nicht mit ganzem Herzen, ganzem Verstand und ganzer Seele halten kann. Daher hätte er fragen müssen: „Wie kann ich das tun? Ich bin nicht fähig.“ Aber er wollte sich „rechtfertigen (verteidigen)“ gegen die Folgen, die das Nichthalten des Gesetzes mit sich bringt (Jak 2,10), und so fragte er: „Und wer ist mein Nächster?“ Dies veranlasste den Herrn, das Gleichnis vom barmherzigen Samariter zu erzählen.

Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter (Lk 10,30-37)

Vers 30

Lk 10,30: Jesus erwiderte und sprach: Ein gewisser Mensch ging von Jerusalem nach Jericho hinab und fiel unter Räuber, die ihn auch auszogen und ihm Schläge versetzten und weggingen und ihn halb tot liegen ließen.

Die meisten Menschen betrachten das Gleichnis vom barmherzigen Samariter als eine Geschichte aus dem Evangelium mit einer praktischen Lektion, wie wir unseren Nächsten behandeln sollen. Das ist es, und noch viel mehr. Die Lehre des Gleichnisses veranschaulicht den Übergang, von dem der Herr in den vorangegangenen Versen gesprochen hatte. Es zeigt, dass auf den Wegen Gottes etwas Neues im Kommen war: das Christentum.

Im Gleichnis steht der „gewisse Mensch“, der „von Jerusalem nach Jericho hinabging“, für den allgemeinen Zustand der Menschen im Land zu jener Zeit. Das Volk war des mosaischen Rechtssystems und der vielen „schwer zu tragenden Lasten“, die dem Gesetz durch die Überlieferungen der Väter hinzugefügt worden waren (Jes 58,1-4; Mal 1,13; Lk 11,46), überdrüssig und hatte sich, wie dieser Mann, im Herzen von dem abgewandt, was Jerusalem repräsentierte (Mt 15,7-9). Aber das war ein Weg, der nach Jericho führte, der Stadt, auf der der Fluch von Gottes Gericht lastete (Jos 6,26; 2Kön 2,18-19). Indem sich das Volk von Jerusalem abwandte, steuerte es also auf das Gericht zu.

Auf dem Weg nach Jericho „fiel ein gewisser Mensch unter Räuber“, die „ihn auszogen und ihm Schläge versetzten“. In ähnlicher Weise war das Volk den Heiden (insbesondere den Römern) zum Opfer gefallen, die es beraubt hatten, indem sie ihm schwere Tribute (Steuern) auferlegten, woraufhin es sich in einem Zustand befand, in dem es „halbtot“ war.

Verse 31-32

Lk 10,31-32: 31 Von ungefähr aber ging ein gewisser Priester jenen Weg hinab; und als er ihn sah, ging er an der entgegengesetzten Seite vorüber. 32 Ebenso aber auch ein Levit, der an den Ort gelangte: Er kam und sah ihn und ging an der entgegengesetzten Seite vorüber.

Der „Priester“ und der „Levit“, die auf den halbtoten Mann im Graben blickten und vorbeigingen, stellen die beiden Arme des Rechtssystems dar, das Gott eingerichtet hatte, um das Volk zu führen und ihm zu helfen. Die Priester sollten „Nachsicht … haben … mit den Unwissenden und Irrenden“ (Heb 5,1-2) und sollten das Volk die „Erkenntnis“ Gottes lehren (Mal 2,7). Aber wie das Gleichnis zeigt, wollten diese religiösen Männer dem Mann nicht helfen. Dies ist ein Zeugnis für den zerrütteten Zustand des Volkes unter dem Gesetz.

Es ist bemerkenswert, dass der Priester und der Levit denselben Weg „hinab“ in dieselbe Richtung gingen wie der Mann, der unter die Diebe fiel! Das Vorbeigehen „auf der anderen Seite“ der Straße zeigt, dass es zwei Seiten auf der Straße nach Jericho gab, und ebenso gibt es zwei Seiten auf der breiten Straße im Leben, die zum Gericht führt (Mt 7,13). Es gibt eine reine Seite, auf der die religiösen Menschen gehen, und eine unreine Seite, auf der die ausschweifenden Sünder gehen.

Verse 33-34

Lk 10,33-34: 33 Aber ein gewisser Samariter, der auf der Reise war, kam zu ihm hin; und als er ihn sah, wurde er innerlich bewegt; 34 und er trat hinzu und verband seine Wunden und goss Öl und Wein darauf; und er setzte ihn auf sein eigenes Tier und führte ihn in eine Herberge und trug Sorge für ihn. 

Der „Samariter“, der nach Jerusalem hinaufzog, ist ein Bild für den verachteten Heiland (Joh 8,48), der auf dem Weg in diese Stadt war, um zu sterben und dadurch die Sünde durch sein Opfer abzuschaffen (Heb 9,26). Als der Samariter zu dem Mann kam und ihn in seinem erbärmlichen Zustand sah, „wurde er innerlich bewegt; und er trat hinzu und verband seine Wunden und goss Öl und Wein darauf; und er setzte ihn auf sein eigenes Tier und führte ihn in eine Herberge und trug Sorge für ihn“. Die Taten des Samariters zeigen die Liebe und Fürsorge des Herrn für die Sünder. Er hatte Mitleid mit den Menschen und begegnete ihnen in ihrer Not mit rettender Gnade, denn Er kam, „zu suchen und zu erretten, was verloren ist“ (Lk 19,10).

Das Verbinden der Wunden des Mannes mit „Öl“ und „Wein“ spricht davon, dass der Heilige Geist dem Gläubigen die Freude des Heils schenkt. Der Samariter ließ den Mann nicht auf der Straße zurück, damit er seinen eigenen Weg ging, sondern er setzte ihn auf „sein eigenes Tier“ und gab ihm so die Möglichkeit, von dort, wo er war, weiterzugehen. Dies spricht von der Kraft des Geistes, die dem Gläubigen gegeben wird und ihn befähigt, aus dem Graben der Sünde herauszukommen und ein gottgefälliges Leben zur Ehre Gottes zu führen (Röm 8,2).

Er brachte ihn auch in eine „Herberge“, wo er versorgt werden konnte. Die Herberge steht für die Gemeinde, in der Gläubige Gemeinschaft haben sowie geistliche Hilfe, Fürsorge und Unterweisung finden können (Apg 20,28; Heb 13,17). Der springende Punkt in dem Gleichnis ist, dass der Samariter den Mann nicht nach Jerusalem zurückbrachte, von wo er gekommen war, sondern ihn in die Herberge brachte. Dies veranschaulicht den Übergang vom Judentum zum Christentum, der in den Wegen Gottes mit den Menschen stattfand.

Vers 35

Lk 10,35: Und am folgenden Tag zog er zwei Denare heraus und gab sie dem Wirt und sprach: Trage Sorge für ihn; und was irgend du noch dazu verwenden wirst, werde ich dir bezahlen, wenn ich zurückkomme.

Am nächsten Tag reiste der Samariter ab und überließ den Mann „dem Wirt“. Der Wirt steht für den Heiligen Geist, der alle Vorgänge in der Gemeinde leitet und kontrolliert. Der Samariter versprach, wiederzukommen und alles zu vergüten, was er für die Pflege des Mannes in der Herberge ausgegeben hatte. Er sagte: „Ich werde dir bezahlen, wenn ich zurückkomme.“ Dies spricht von der Wiederkunft des Herrn bei der Entrückung (Joh 14,3), bei der Er alle treuen Dienste belohnen wird, die in seiner Abwesenheit für Ihn getan wurden (Off 22,12). Die „zwei Denare“, die der Samariter dem Wirt gab, weisen auf die beiden großen Mittel hin, die Christus, das Haupt der Gemeinde, der Kirche durch den Geist gegeben hat: das Wort Gottes und das Gebet (Apg 20,32). Diese sollte die Gemeinde zur Auferbauung, zur Stärkung, zur Ermunterung und als Ausdruck ihrer Abhängigkeit von Gott verwenden.

Die „zwei Denare“ deuten auch darauf hin, dass der Herr zweitausend Jahre lang abwesend sein würde. Dies ergibt sich aus der Tatsache, dass ein Denar damals ein Tageslohn war (Mt 20,10) und dass „ein Tag beim Herrn wie tausend Jahre“ ist (Ps 90,4; 2Pet 3,8). Zwei Tage bei dem Herrn wären also zweitausend Jahre. Es handelt sich hier nur um eine Zahl, und deshalb ist sie nur annähernd zu verstehen; wir haben nicht die Absicht, ein Datum für die Ankunft des Herrn festzulegen.

Verse 36-37

Lk 10,36-37: 36 Wer von diesen dreien, meinst du, ist der Nächste gewesen von dem, der unter die Räuber gefallen war? 37 Er aber sprach: Der die Barmherzigkeit an ihm tat. Jesus aber sprach zu ihm: Geh hin und tu du ebenso.

Der Herr schloss seinen Dialog mit dem Gesetzgelehrten, indem Er ihn erklären ließ, dass die Rolle des wahren Nächsten in dem Samariter vorgelebt wurde, und wenn der Gesetzgelehrte das Gesetz erfüllen und lange auf der Erde leben wolle, solle er hingehen und es ihm gleichtun. Der Herr machte keine Andeutungen, dass gutes Verhalten das ewige Leben sichern würde.

Eine einfache Zusammenfassung der Geschichte dieses Mannes lautet wie folgt:

  • Jerusalems überdrüssig (Lk 10,30)
  • geschlagen von Dieben (Lk 10,30)
  • abgewiesen von religiösen Männern (Lk 10,31-32)
  • versorgt durch den Samariter (Lk 10,33-34)
  • untergebracht in der Herberge (Lk 10,34)
  • bezahlt in der Herberge (Lk 10,35).
  • aufgenommen bei der Rückkehr des Samariters (Lk 10,35)

III | Das Wort Gottes und das Gebet (Lk 10,38–11,13)

Nun werden uns zwei Begebenheiten vor Augen geführt, die die beiden großen Mittel veranschaulichen sollen, die der Herr seinem Volk für sein geistliches Wohlergehen gegeben hat: das Wort Gottes und das Gebet. Das erste Mittel wird in Maria gesehen, die auf das vom Herrn gesprochene Wort achtet (Lk 10,38-42). Das zweite Mittel wird im Gebet der Jünger (Lk 11,1-4) und im Gleichnis vom bittenden Freund deutlich (Lk 11,5-13).

Maria zu den Füßen Jesu (Lk 10,38-42)

Verse 38-39

Lk 10,38-39: 38 Als sie aber weiterzogen, kam er in ein Dorf; eine gewisse Frau aber, mit Namen Martha, nahm ihn [in ihr Haus] auf. 39 Und diese hatte eine Schwester, genannt Maria, die sich auch zu den Füßen Jesu niedersetzte und seinem Wort zuhörte.

Der Herr nahm seine Jünger mit „in ein Dorf“ (Bethanien; s. Joh 11,1), um Maria und Martha zu besuchen, denn Er wusste, dass ihr Haus für Ihn und seine Jünger offen war. Die Frauen nutzten die Gelegenheit und bereiteten ein Mahl für den Herrn und seine Begleiter vor. Als sich die Gelegenheit ergab, setzte sich Maria „zu den Füßen Jesu nieder und hörte seinem Wort zu“. Diese Haltung zeigt die eines Lernenden (5Mo 33,3; Lk 8,35; Apg 22,3). Sie war begierig darauf, alles, was der Herr lehrte, in sich aufzunehmen.

Verse 40-42

Lk 10,40-42: 40 Martha aber war sehr beschäftigt mit vielem Dienen; sie trat aber hinzu und sprach: Herr, kümmert es dich nicht, dass meine Schwester mich allein gelassen hat zu dienen? Sage ihr nun, dass sie mir helfen soll. 41 Jesus aber antwortete und sprach zu ihr: Martha, Martha! Du bist besorgt und beunruhigt um viele Dinge; 42 eins aber ist nötig. Denn Maria hat das gute Teil erwählt, das nicht von ihr genommen werden wird.

Dennoch wurde Maria dafür kritisiert. Ihre Schwester Martha, die „mit vielem Dienen beschäftigt“ war, beschwerte sich beim Herrn, dass sie sie allein gelassen hatte, um zu dienen, und bat Ihn dann, ihr zu sagen, sie solle wieder beim Dienen helfen. Martha deutete sogar an, dass der Herr sich nicht um ihre Last kümmerte! 

Dies führte zu einer sanften Zurechtweisung durch den Herrn: „Martha, Martha! Du bist besorgt und beunruhigt um viele Dinge; eins aber ist nötig. Denn Maria hat das gute Teil erwählt, das nicht von ihr genommen werden wird.“ Marthas Problem war, dass sie falsche Prioritäten hatte. Sie schien zu glauben, dass Dienen wichtiger sei, als zu den Füßen des Herrn zu sitzen und seinem Wort zuzuhören. Die Wahrheit ist, dass es für beides die richtige Zeit und den richtigen Ort gibt, aber eines muss Vorrang vor dem anderen haben – und das ist das Lernen der Wahrheit aus Gottes Wort (Hiob 23,12).

Die Tatsache, dass Maria Martha „allein ließ“, zeigt, dass Maria nicht faul war; sie hatte an der Seite von Martha gedient. Aber als sich die Gelegenheit bot, vom Herrn unterwiesen zu werden, gab sie dem den Vorrang und unterbrach den Dienst. Der Herr lobte Maria und sagte, sie habe „das gute Teil erwählt“. Die Lektion für uns: Wenn wir etwas für unsere Seele aus dem Wort Gottes empfangen wollen, müssen wir uns entschieden bemühen, andere Dinge, die um diese Zeit konkurrieren, beiseitezulegen und dem Wort Gottes unsere volle Aufmerksamkeit zu schenken.

Der Herr sagte, dass „das gute Teil“, das Maria erwählt hatte, „nicht von ihr genommen werden wird“. Das zeigt, dass wir das, was wir jetzt, in diesem Leben, geistlich gewinnen, in die Ewigkeit mitnehmen (2Kor 4,17). Belohnungen für treue Dienste, die wir während der Abwesenheit Christi getan haben, sind für das Reich Gottes; wir werden sie für die Dauer des Tausendjährigen Reiches besitzen. Aber das, was sich in unserer Seele geistlich gebildet hat, wird uns nicht genommen werden; all das wird mit uns in die Ewigkeit getragen werden.


Aus The Gospel of Luke. The Operation of Heavenly Grace Among Men in the Person of the Lord Jesus Christ,  
Addison, Bible Truth Publishing, 2022. 
Mit freundlicher Genehmigung

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Anmerkungen

[1] F.B. Hole, Grundzüge des Neuen Testaments, Bd. 1: Matthäus–Lukas, Hückeswagen: Christliche Schriftenverbreitung, 1989, S. 283.

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Nota redacţiei:

Redacţia SoundWords este răspunzătoare pentru publicarea articolului de mai sus. Aceasta nu înseamnă că neapărat ea este de acord cu toate celelalte gânduri ale autorului publicate (desigur cu excepţia articolelor publicate de redacţie) şi doreşte să atragă atenţia, să se ţină seama de toate gândurile şi practicile autorului, pe care el le face cunoscut în alte locuri. „Cercetaţi toate lucrurile, şi păstraţi ce este bun” (1 Tesaloniceni 5.21).

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