An der Grenze zu seinem Heiligtum
Gedicht

online seit: 01.01.2024

Leitvers: Jesaja 33,17

Jes 33,17: Deine Augen werden den König schauen in seiner Schönheit, sehen werden sie ein weithin offenes Land.

Herrlich-feierliche Stunde!
Endlich stehen wir am Rand:
hinter uns die große Wüste,
vor uns liegt das weite Land.
Keine Schatten mehr in Tälern,
keine Eb’nen, öd und leer,
keine heiklen steilen Pässe –
all das gibt es nun nicht mehr.

Und dort vor uns, weit und offen,
golden glänzend wunderbar,
liegt der schöne sel’ge Boden,
wo das Herz schon lange war.
Unser Herz war da beim Wandern
durch den kahlen, wüsten Ort,
denn der Gott, den wir verehren,
den wir lieben, Er wohnt dort.

Prächtig und umhüllt von Liebe
steht Er an dem hellen Strand,
heißt uns väterlich willkommen,
nach der Reise, in dem Land.
Endlich dürfen wir Ihn sehen;
Ihm zu Füßen liegen wir.
Wo wir früher zwei und drei nur
waren, sind jetzt alle hier.

Heilige aus allen Zeiten,
jeder Sprache, jedem Reich
beten nun ganz frei von Sünde
singend an den Herrn zugleich.
Dieses Lied, es stört kein Missklang,
kräftig tönt es frei heraus.
Laut soll sein geliebter Name
schallen übers All hinaus.

In dies Lied, das seine Lippen
erstmals sangen, hehr und rein,
stimmen nun im großen Chore
seine Freigekauften ein.
Herrlich-feierliche Stunde,
da wir an der Schwelle stehn
zu der ewigen Anbetung
und das sel’ge Land schon sehn!

Wir vergessen unsren Kummer
in des Segens Überfluss,
und die Scham macht für uns süßer
unsres Vaters ersten Kuss.
Scham, dass all die Wüstenreise
gar nichts anderes beweist
als das Wunder seiner Langmut:
Göttlich seine Liebe heißt.

Diese Reise spricht von Schwäche,
Sünde, Torheit, Wanderschaft;
dann von Stärke, Gnade, Weisheit
und dem Siege voller Kraft.
Sünde, Tod und Satan tritt Gott
schließlich nieder heldenhaft
in der Herrlichkeit und Größe
seines Sieges, seiner Kraft.

Feierstunde an der Grenze
zu der wunderbaren Zeit,
wenn das Frühere vorbei ist,
flüchtig vor der Ewigkeit.
Nichts vor Augen als Ihn selbst nur,
fällt uns dann kein Leid mehr ein,
und wir geben laut ein Zeugnis,
denn es wird das letzte sein.

Eine letzte ernste Warnung
an die Welt, so scheiden wir;
und wir rufen, laut und fröhlich:
Unser Heiland, Heil sei Dir!
Noch einmal sein Nam’ erklinge
mit der Tuba lautem Ton:
hier noch, wo das Dunkel zunimmt,
und danach vor seinem Thron.


Engl. Originaltitel: „The Border of His Sanctuary“, G.W.

Übersetzung: S. Bauer


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