Drei junge Männer, die gefallen sind (5)
Sieben Gründe, warum wir fallen

Stanley Bruce Anstey

© SoundWords, online seit: 10.02.2024, aktualisiert: 11.02.2024

Sieben Gründe, warum wir fallen

Das Neue Testament nennt uns eine Reihe von Gründen, warum Christen straucheln. Ich möchte die verbleibende Zeit nutzen, um sie kurz durchzugehen und die Ursachen zu notieren und hoffentlich etwas daraus zu lernen. Die meisten geistlichen Abstürze auf dem christlichen Weg lassen sich auf eines oder mehrere dieser sieben Dinge zurückführen.

Untätigkeit

Wenden wir uns zunächst 2. Petrus 1,5 zu:

2Pet 1,5-10: So wendet ebendeshalb aber auch allen Fleiß an und reicht in eurem Glauben die Tugend dar, in der Tugend aber die Erkenntnis, in der Erkenntnis aber die Enthaltsamkeit, in der Enthaltsamkeit aber das Ausharren, in dem Ausharren aber die Gottseligkeit, in der Gottseligkeit aber die Bruderliebe, in der Bruderliebe aber die Liebe. Denn wenn diese Dinge bei euch vorhanden sind und zunehmen, so stellen sie euch nicht träge noch fruchtleer hin in Bezug auf die Erkenntnis unseres Herrn Jesus Christus. Denn bei welchem diese Dinge nicht vorhanden sind, der ist blind und kurzsichtig und hat die Reinigung von seinen früheren Sünden vergessen. Darum, Brüder, befleißigt euch umso mehr, eure Berufung und Erwählung fest zu machen; denn wenn ihr diese Dinge tut, so werdet ihr niemals straucheln.

Ich habe nicht die Absicht, diesen Abschnitt Vers für Vers zu erläutern, sondern möchte ihn einfach zusammenfassen, indem ich sage, dass er eine Ermahnung ist, auf dem Weg des Glaubens voranzugehen.

Petrus erwähnt eine Reihe von Dingen, die wir zu unserem Glauben hinzufügen müssen, und dann sagt er mit Nachdruck: „Wenn ihr diese Dinge tut, so werdet ihr niemals straucheln.“ Wenn das wahr ist, dann ist auch das Gegenteil wahr: Wenn wir diese Dinge nicht tun, werden wir fallen.  Es ist also ganz einfach: Wenn wir nicht vorangehen, werden wir zurückgehen. Der Zustand des Christen ist niemals statisch.  Wir gehen entweder vorwärts oder rückwärts – entweder nach oben oder nach unten. 

Es ist eine Tatsache, dass diejenigen, die auf dem Weg des Glaubens fallen, oft diejenigen sind, die von Anfang an keine großen Fortschritte in ihrer Seele gemacht haben. Es war einmal ein kleiner Junge, der mitten in der Nacht aus dem Bett fiel. Seine Eltern hörten den Aufprall und kamen in sein Zimmer geeilt, um zu fragen, was passiert sei. Als er auf dem Boden saß, sagte er mit verschlafener Stimme: „Ich bin zu nah an der Einstiegsseite geblieben.“ Wisst ihr, das ist das gleiche Problem, das viele von uns Christen haben. Wir werden gerettet und sind froh zu wissen, dass wir von einer verlorenen Ewigkeit befreit wurden, aber leider sind viele von uns damit zufrieden und gehen in ihren Seelen nicht weiter. Wenn wir auf dem christlichen Weg zu sehr auf der Stelle treten, wo wir angefangen haben, könnten wir zu Fall kommen. 

Petrus erinnert uns daran, dass der Herr uns für den christlichen Weg umfassend versorgt hat. Er hat „uns alles zum Leben und zur Gottseligkeit geschenkt“ (2Pet 1,3).  Und Er hat uns auch „die kostbaren und größten Verheißungen geschenkt“ (2Pet 1,4). Die eine soll uns ausrüsten, die andere soll uns ermutigen. In Vers 5 sagt er uns dann, dass wir auch etwas geben müssen. Er sagt: „Wendet auch allen Fleiß an {wörtl.: bringt hinzu}“ (2Pet 1,5). Und er zählt eine Reihe von moralischen Qualitäten auf, die wir in unserem Leben ausüben sollten. Das großartige Ergebnis ist, dass wir, wenn wir diese Dinge zu unserem Leben „hinzubringen“ und geistliche Fortschritte machen, „niemals straucheln“ werden. 

Rehabeam ist ein Beispiel für diesen Punkt. Es heißt: „Er tat, was böse war, denn er richtete sein Herz nicht darauf, den HERRN zu suchen“ (2Chr 12,14). Das zeigt, dass man in den Dingen Gottes nicht einfach neutral dahingleiten und erwarten kann, dass alles in Ordnung ist. So funktioniert es nicht. Wenn du nicht vorwärtsgehst, gehst du rückwärts! Liebe Freunde, setzt ihr euch für die Dinge Gottes ein? Wenn ihr das nicht tut, könnten eure Füße vom Weg abkommen.

Beeinflussung durch prinzipienlose Menschen – durch den Kontakt mit ihnen

Schlagt bitte das dritte Kapitel des zweiten Petrusbriefes auf, und zwar die Verse 17 bis 18.

2Pet 3,17.18: Ihr nun, Geliebte, da ihr es vorher wisst, so hütet euch, dass ihr nicht, durch den Irrwahn der Frevler mit fortgerissen, aus eurer eigenen Festigkeit fallt. Wachst aber in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus. Ihm sei die Herrlichkeit, sowohl jetzt als auch auf den Tag der Ewigkeit! Amen.

Dieser Vers könnte übersetzt werden mit: „So lasst euch nicht von dem Irrtum prinzipienloser Menschen verführen.“ 

Dies ist ein weiterer Grund, warum wir versagen. Petrus warnt uns hier vor der Gefahr, mit „prinzipienlosen“ Menschen zu verkehren. Prinzipienlose Menschen sind Menschen, die keine wirkliche Übung auf dem Weg des Glaubens haben. Sie leben mit wenig oder gar keiner Rücksicht auf biblische Prinzipien. Wenn das Wort Gottes dies und das über eine bestimmte Angelegenheit sagt, haben sie keine Skrupel, es zu missachten, wenn es ihnen passt. Ich brauche euch wohl nicht zu sagen, dass es in der christlichen Welt überall „prinzipienlose Menschen“ gibt. Man muss nicht sehr weit gehen, um sie zu finden. Soweit ich weiß, könnte es sein, dass einige von ihnen heute hier im Saal sitzen!

Petrus warnt davor, mit solchen Menschen in Kontakt zu kommen, weil ihr Verhalten mit Sicherheit auf uns abfärben wird und wir „aus unserer eigenen Festigkeit fallen“ werden. Was er uns damit sagen will, ist, dass unsere Umgebung uns beeinflusst. Wenn es ein negatives Umfeld ist, wird es sich auch negativ auf uns auswirken. Ich weiß, dass es Christen gibt, die denken, dass sie mit prinzipienlosen Menschen verkehren können, ohne von ihnen beeinflusst zu werden. Aber das ist unglaublich naiv. So etwas zu denken, bedeutet in Wirklichkeit, dass wir klüger sind als das Wort Gottes. Die Bibel lehrt ganz klar: „Böser Verkehr verdirbt gute Sitten“ (1Kor 15,33). Sie sagt auch, dass schlechte Gefährten uns zu Fall bringen können. In den Sprüchen heißt es: „Begib dich nicht auf den Pfad der Gottlosen und beschreite nicht den Weg der Bösen. Lass ihn fahren, geh nicht darauf; wende dich von ihm ab und geh vorbei. Denn sie schlafen nicht, wenn sie nichts Böses getan haben, und ihr Schlaf wird ihnen geraubt, wenn sie nicht jemand zu Fall gebracht haben“ (Spr 4,14-16). Deshalb sollten wir uns von prinzipienlosen Menschen fernhalten. 

Solche Menschen werden euch in eurem christlichen Leben niemals eine Hilfe sein. Und es besteht die sehr reale Gefahr, dass sie euch in die Dinge hineinziehen, in die sie verwickelt sind. Dieser Grundsatz wird in Haggai 2,11-13 klar dargelegt. Schauen wir uns diesen Abschnitt einen Moment lang an, denn er veranschaulicht, was ich sage.  „So spricht der HERR der Heerscharen: Frage doch die Priester über das Gesetz und sprich: Siehe, wenn jemand heiliges Fleisch im Zipfel seines Gewandes trägt und mit seinem Zipfel Brot oder Gekochtes oder Wein oder Öl oder irgendeine Speise berührt, wird es heilig werden? Und die Priester antworteten und sprachen: Nein. Und Haggai sprach: Wenn ein wegen einer Leiche Verunreinigter dies alles berührt, wird es unrein werden? Und die Priester antworteten und sprachen: Es wird unrein werden.“

Haggai wurde vom HERRN gesandt, um die Priester in Bezug auf bestimmte Grundsätze der Heiligkeit zu prüfen. Er stellte ihnen zwei Fragen. Die erste lautete: Wenn einer von ihnen etwas Heiliges bei sich trüge und mit etwas Gewöhnlichem in Berührung käme, würde das Gewöhnliche dadurch heilig? Die Priester antworteten: „Nein“. Und sie hatten Recht. Dann stellte er ihnen eine zweite Frage: Wenn jemand, der unrein war, eines der heiligen Dinge des Herrn berührte, würden diese heiligen Dinge durch die Berührung mit etwas Unreinem unrein werden? Auch hier hatten die Priester recht, wenn sie sagten, dass diese heiligen Dinge „unrein“ würden. 

Die Lektion der ersten Frage lautet: Das, was heilig ist, kann das Unreine nicht reinigen, indem es mit ihm in Berührung kommt! Die Lektion der zweiten Frage ist, dass das Unreine das Reine verunreinigt, wenn man sich mit ihm verbindet! Dies sind zwei sehr wichtige Lektionen.

So mancher junge Mensch hat gedacht, er könne mit Menschen verkehren, die auf dem Weg der Ungerechtigkeit wandeln, und dass der Kontakt mit ihnen einen positiven Einfluss auf sie haben und sie von ihrem Weg abbringen würde. Aber das funktioniert nicht. Die Lektion in Haggais erster Frage ist, dass wir unsere Heiligkeit nicht auf jemand übertragen können, der in Ungerechtigkeit lebt, indem wir mit ihm oder ihr Gemeinschaft pflegen. 

Darüber hinaus denken manche, dass sie, auch wenn sie solchen Menschen keine positive Hilfe sein können, trotzdem mit ihnen verbunden sein können, ohne persönlich betroffen zu sein. Aber auch das ist nicht wahr. Haggais zweite Frage lehrt uns, dass wir durch einen solchen Umgang nur unsere Heiligkeit gefährden und verunreinigt werden.[1] Petrus sagt, dass wir „aus unserer eigenen Festigkeit fallen“ und in die Pfade der Ungerechtigkeit hineingezogen werden. 

Die Schlussfolgerung aus den beiden Fragen ist folgende: Menschen, die auf dem Weg der Ungerechtigkeit wandeln, können nicht durch unseren Umgang mit ihnen von diesem Weg weggebracht werden – das Einzige, was geschieht, ist, dass wir auf ihr Niveau herabgezogen werden. Das ist ein ernüchternder Gedanke. Er bedeutet, dass wir vorsichtig sein müssen, wo wir wandeln und mit wem wir wandeln. Deshalb sagt Paulus: „Gebt nun acht, wie ihr sorgfältig wandelt, nicht als Unweise, sondern als Weise“ (Eph 5,15). Die Wahrheit ist: Der Umgang mit dem Bösen verunreinigt. Es mag einige hier geben, die diese Dinge nicht gerne hören, weil sie mit Leuten verkehren wollen, die nicht mit dem Herrn unterwegs sind, aber das ändert nichts an der Tatsache. Denkt daran, dass wir nicht weiser sind als das Wort Gottes.

Selbstvertrauen

Schlagen wir 1. Korinther 10,12 auf, um einen weiteren Grund zu erfahren, warum Christen fallen:

1Kor 10,12: Daher, wer zu stehen meint, sehe zu, dass er nicht falle.  

In diesem Abschnitt warnt uns der Apostel Paulus vor der Gefahr des Selbstvertrauens. Das ist etwas, wovor jeder von uns auf der Hut sein muss. Unser Herz ist sehr trügerisch, und wir sind uns normalerweise nicht bewusst, dass wir ein falsches Selbstvertrauen haben. Die große Gefahr besteht darin, dass wir unsere Stärke überschätzen und die Macht der Welt, des Fleisches und des Teufels unterschätzen. Wie viele Menschen haben schon auf eine Sünde geschaut und gedacht: „Ich kann mit mir selbst umgehen.“ Aber wer sagt: „Herr, du kannst dich auf mich verlassen“, der verlässt sich nicht auf den Herrn! Der Geist von Psalm 16,1, in dem es heißt: „Bewahre mich, Gott, denn ich suche Zuflucht bei dir!“, und Psalm 119,117, in dem es heißt: „Stütze mich, so werde ich gerettet werden“, war nicht in ihnen, und folglich fielen sie in genau die Sünde, von der sie dachten, dass sie sie bewältigen könnten. Wenn wir jedoch unsere eigene Schwäche bewusst wahrnehmen und uns auf den Herrn verlassen, werden wir bewahrt. 

In Sprüche 16,18 heißt es: „Stolz geht dem Sturz, und Hochmut dem Fall voraus.“ Das zeigt, dass die Wurzel des Selbstbewusstseins der Stolz ist. Petrus ist das herausragende Beispiel im Neuen Testament. Als der Herr ankündigte, dass alle Jünger Ihn verlassen würden, konnte Petrus sehen, wie die anderen es tun würden, aber er glaubte nicht, dass er es tun würde. Er sagte zu dem Herrn: „Wenn auch alle Anstoß nehmen werden, ich aber nicht“ (Mk 14,29). Er glaubte, er sei besser als seine Brüder, und dieser Selbstbetrug führte zu seinem Fall. Es dauerte nicht lange, bis er den Herrn mit Schwüren und Flüchen verleugnete. 

Amazja ist das herausragende Beispiel im Alten Testament (2Kön 14,7-12). Er war König von Juda und hatte eine bedeutende Schlacht gegen die Edomiter gewonnen, und so dachte er, es ginge ihm gut. Also sandte er zum König von Israel und bat ihn, herauszukommen und zu kämpfen. Der König von Israel (Joas) antwortete ihm und sagte: „Freilich hast du Edom geschlagen, und dein Herz erhebt sich; habe deinen Ruhm und bleib in deinem Haus! Warum willst du dich denn mit dem Unglück einlassen, dass du fällst, du und Juda mit dir?“ Aber Amazja wollte nicht hören, und so kam es zu einer Schlacht, in der Amazja und Juda vernichtend geschlagen wurden. Es war eine demütigende Lektion, die sie lernen mussten.

Psalm 5,10 weist darauf hin, dass Menschen straucheln, weil sie auf „ihre Pläne“ vertrauen und nicht auf den Herrn. Ich erinnere mich, wie ich mit einer Christin über die Gefahren der Versuchung sprach, und sie sagte: „Oh, das würde ich nie tun, denn ich vertraue mir selbst!“ Ich traute meinen Ohren nicht, als sie das sagte. In der Zeit der Versuchung wollte sie sich selbst vertrauen! Die Bibel sagt: „Wer auf sein Herz vertraut, der ist ein Tor; wer aber in Weisheit wandelt, der wird entkommen“ (Spr 28,26). 

Selbstvertrauen ist in Wirklichkeit eine Folge davon, dass man sich in der Gegenwart des Herrn nicht in Selbstbeurteilung übt. Deshalb sagt Paulus in unserem Vers: „Sehe zu“ (1Kor 10,12). Dies ist eine Aufforderung zur Selbsteinschätzung. Das Heilmittel für Selbstvertrauen ist Selbstbeurteilung.

Der Wille, reich zu sein (Begehrlichkeit)

In 1. Timotheus 6,6-10 finden wir einen weiteren Grund, warum Christen fallen:

1Tim 6,6-10: Die Gottseligkeit mit Genügsamkeit aber ist ein großer Gewinn; denn wir haben nichts in die Welt hereingebracht, so ist es offenbar, dass wir auch nichts hinausbringen können. Wenn wir aber Nahrung und Bedeckung haben, so wollen wir uns daran genügen lassen. Die aber, die reich werden wollen, fallen in Versuchung und Fallstrick und in viele unvernünftige und schädliche Begierden, die die Menschen versenken in Verderben und Untergang. Denn die Geldliebe ist eine Wurzel alles Bösen, der nachstrebend einige von dem Glauben abgeirrt sind und sich selbst mit vielen Schmerzen durchbohrt haben.

Der Apostel Paulus warnt uns vor den Gefahren der Habgier, weil sie zu einem „Fall“ führen kann, der darin endet, dass eine Person auf Abwege gerät.

Es scheint, dass die ganze Welt danach schreit, reich zu werden. Der Herr sagte: „Nach all diesem trachten die Nationen“ (Mt 6,32). In Nordamerika sind die Möglichkeiten, Geld zu verdienen und seine Lebenssituation zu verbessern, groß. Aber es birgt auch eine echte Gefahr in sich. Es könnte zu einem festen Bestandteil unseres Lebens werden, ohne dass wir es überhaupt merken. Wir entschuldigen es, indem wir sagen: „Nun, wir müssen für unser ‚eigenes Haus‘ sorgen; wir sind ‚schlechter als ein Ungläubiger‘, wenn wir es nicht tun“ (vgl. 1Tim 5,8), und so gehen wir mit Leidenschaft ans Geldverdienen. Es besteht jedoch die Gefahr, dass Christen darin gefangen werden – sogar gottesfürchtige Christen! Deshalb ermahnt Paulus Timotheus zu diesem Thema. Er war ein Mann, der dem Apostel Paulus „gleichgesinnt“ war und ein ergebener Diener des Herrn. Während alle nach ihren eigenen Dingen trachteten, suchte er „das, was Jesu Christi ist“ (Phil 2,20.21). Doch selbst er konnte durch die Sünde der Habgier verführt werden und brauchte deshalb diese Warnung.

Paulus sagte Timotheus nicht, dass Geld die Wurzel allen Bösen sei; er sagte, dass „die Geldliebe eine Wurzel alles Bösen ist“. Geld zu haben ist nicht böse, aber es zu lieben schon! Die Liebe zum Geld ist eine Sünde, die auch ein armer Mensch begehen kann. Er mag nicht viel Geld haben, aber er mag es begehren und seine ganze Zeit damit verbringen, darüber nachzudenken, wie er es bekommen kann. Wir könnten uns wundern, wie die Liebe zum Geld eine so ernste Sache sein kann; aber die Bibel stellt sie in die richtige Perspektive, indem sie sagt: „Habsucht ist Götzendienst“ (Kol 3,5). Das ist in der Tat ein ernstes Übel! Denn der Götzendienst nimmt die Zuneigung des Herzens gefangen und verdrängt Christus. Wenn Christus von seinem Platz in unserem Herzen verdrängt wird, dann werden wir straucheln und fallen in alle möglichen Sünden. Paulus sagt, dass ein Christ durch die Liebe zum Geld in „viele unvernünftige und schädliche Begierden, die die Menschen versenken in Verderben und Untergang“, verstrickt werden kann. Ich denke, wenn wir verstehen würden, was der Götzendienst im Herzen anrichtet, würden wir den Ernst der Lage erkennen. Die Bibel sagt: „Wer auf seinen Reichtum vertraut, der wird fallen“ (Spr 11,28).

Ich bin betrübt darüber, dass so viele liebe Christen davon eingenommen zu sein scheinen, ihren Lebensunterhalt zu verdienen und voranzukommen. Ihr Leben scheint von dem Streben, ihre Familie zu versorgen, absorbiert zu werden, und ich sehe, dass ihr geistlicher Fortschritt darunter leidet. Es ist der „Wille“, das Verlangen, reich zu sein, vor dem der Apostel warnt. Er sagt Timotheus, er solle diese Dinge „fliehen“ und geistlichen Dingen nachjagen (1Tim 6,11.12). Der Herr hat versprochen, dass Er uns, wenn wir das tun, alles geben wird, was wir im Leben materiell brauchen. Er sagt: „Trachtet aber zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, und dies alles wird euch hinzugefügt werden“ (Mt 6,33). Damit kannst du zur Bank gehen! Es ist ein Versprechen des Herrn selbst.

Gott kann einem seiner eigenen Kinder Reichtum geben, aber wenn das der Fall ist, muss es vorsichtig sein. Im Verlauf von 1. Timotheus 6, wird dem reichen Mann gesagt, er solle nicht auf „die Ungewissheit des Reichtums“ vertrauen (1Tim 6,17; Spr 23,4.5). Der Psalmist stimmt dem zu, indem er sagt: „Wenn der Reichtum wächst, so setzt euer Herz nicht darauf“ (Ps 62,10). Stattdessen soll der reiche Mann seine materiellen Güter an andere verteilen und sich so einen Lohn für den kommenden Tag aufsparen und „damit sie das wirkliche Leben ergreifen“ (1Tim 6,18.19). Ich denke, wir alle kennen das; es ist ein Test für uns, wie fest wir hier unten an den Dingen festhalten. Es geht nicht darum, was wir festhalten, sondern wie wir es festhalten.

Gesetzlichkeit

Wenden wir uns nun Galater 5,2-4 zu:

Gal 5,2-4: Siehe, ich, Paulus, sage euch, dass, wenn ihr beschnitten werdet, Christus euch nichts nützen wird. Ich bezeuge aber wiederum jedem Menschen, der beschnitten wird, dass er das ganze Gesetz zu tun schuldig ist. Ihr seid abgetrennt von Christus, so viele ihr im Gesetz gerechtfertigt werden wollt; ihr seid aus der Gnade gefallen.

Hier haben wir noch eine weitere Sache, die einen Gläubigen zu Fall bringen kann: die Vermischung von Gesetz und Gnade. Diese armen galatischen Gläubigen waren wirklich verwirrt. Jemand hatte ihnen ein falsches Angebot gemacht, und sie kauften es mit Haut und Haaren. Judaisierende Lehrer waren in ihre Reihen eingedrungen und lehrten sie, dass sie der Gnade, die ihnen durch das Evangelium gebracht worden war, das Gesetz hinzufügen müssten. Sie dachten, dass das Halten des Gesetzes ihnen helfen würde, christliche Vollkommenheit zu erreichen, aber sie waren „aus der Gnade gefallen“.

Es gibt zwei Möglichkeiten, wie ein Mensch das Gesetz missbrauchen kann:

  • Erstens kann es dazu benutzt werden, um vor Gott gerecht zu werden. Aber Paulus zeigt in diesem Brief, dass es unmöglich ist, durch das Halten des Gesetzes gerecht zu werden (Gal 2,16).
  • Zweitens kann ein Mensch mit der Gesetzestreue versuchen, persönliche Heiligkeit zu erlangen, nachdem er gerettet ist. Paulus zeigt, dass auch dies falsch ist (Gal 5,14-26).

Es ist unwahrscheinlich, dass jemand von uns das Gesetz auf die erste Art und Weise anwendet, aber es besteht die Möglichkeit, gesetzliche Prinzipien in unserem Leben einzuführen, um einen Grad der Heiligkeit zu erreichen. Vielleicht tun wir das nicht, indem wir versuchen, die alttestamentlichen mosaischen Gesetze wörtlich zu befolgen, aber wir könnten uns selbst bestimmte Regeln und Vorschriften auferlegen und uns so unter das Gesetz stellen – unser eigenes Gesetz.

Der Versuch, christliche Vollkommenheit zu erreichen, indem wir uns Regeln und Vorschriften für das Fleisch auferlegen, anstatt Christus als Ziel und motivierenden Faktor in unserem Leben zu haben, ist Gesetzlichkeit.

Jedes Mal, wenn wir gesetzliche Prinzipien mit der Freiheit des Christentums vermischen, befinden wir uns auf wackligem Boden. Ein Mensch, der sich auf solche Dinge einlässt, ist normalerweise jemand, der den Wunsch hat, dem Herrn zu gefallen, und er denkt, dass dies ein Weg ist, um gottesfürchtiger zu sein. Wir wollen also nicht die Motive desjenigen tadeln, der sich auf diese Art von Dingen eingelassen hat. Er mag es gut meinen, aber leider geht er auf die falsche Weise vor. In der Regel geschieht es dadurch, dass er sieht, wie bestimmte gottesfürchtige Christen auf bewundernswerte Weise vorgehen, und er möchte so sein wie sie; also kopiert er deren Übungen in der Hoffnung, ihre Stufe der Gottesfurcht zu erreichen. Er sieht bestimmte Dinge, die diese Leute tun oder nicht tun, und macht das zum Vorbild für sein Leben. Es gibt jedoch eine Gefahr, in die der „Möchtegern-Gottesfürchtige“ unbewusst verfallen kann. Irgendwann kann er den Herrn aus den Augen verlieren, ohne es zu merken, und die Regeln und Vorschriften, die er für sich selbst aufgestellt hat, werden zu seinem Fokus. Das ist eine sehr trügerische Sache, aber im Grunde wird der Herr durch gesetzliche Prinzipien und Regeln, die der Mensch für sich selbst aufstellt, verdrängt. Ohne es zu merken, wird er ein Anhänger seiner Regeln und Vorschriften und nicht ein Nachfolger Christi. Das ist kein Christentum.

Paulus zeigt in diesem Brief, dass all diese Gesetzlichkeit in Wirklichkeit nur dem Fleisch Platz macht. Oberflächlich betrachtet mag es nicht so aussehen, aber es gibt eine Seite unseres Fleisches, die sich gerne als heilig und gottesfürchtig vor anderen zeigt. Die Pharisäer waren das deutlichste Beispiel dafür. Sie hatten den Herrn aus den Augen verloren, klammerten sich aber an ihr Gesetzessystem. Zu allen, die nicht zu ihnen gehörten, sagten sie: „Bleib für dich und nahe mir nicht, denn ich bin dir heilig“ (Jes 65,5). Das Fleisch wird sich sogar dazu herablassen, die Dinge des Herrn zu benutzen, um sich selbst über andere zu stellen. Man könnte das als „geistlichen Überbietungswettbewerb“ bezeichnen. Es ist die religiöse Seite des Fleisches, vor der wir uns in Acht nehmen müssen. Wie ich schon sagte, ist sie sehr trügerisch; wessen Leben von dieser Art von Dingen eingenommen ist, wird darauf bestehen, dass dies nicht der Fall ist.

Verräterische Anzeichen der Gesetzlichkeit

Da die Gesetzlichkeit so trügerisch ist, zeigt Paulus den Galatern, dass es unter ihnen bestimmte verräterische Anzeichen gab, die ihnen die Augen hätten öffnen und beweisen sollen, dass es nicht funktioniert. Sie hatten die Übergeistlichkeit, die sie suchten, nicht erreicht. Nachdem Paulus sie aufgefordert hat, darüber nachzudenken, woher sie diese Dinge hatten (Gal 5,7-12), nennt er in aller Deutlichkeit die Beweise, die zeigen, dass sie das Ziel verfehlt hatten.

Erstens wurde der Fluss der Liebe füreinander eingeschränkt (Gal 5,13-15). Anstelle einer zunehmenden Entfaltung der Liebe berichtet er: „wenn ihr aber einander beißt und fresst“. Diejenigen, die sich auf diese Weise mit der Gesetzlichkeit auseinandersetzen, scheinen große Schwierigkeiten zu haben, mit ihren Geschwistern auszukommen. Es scheint, dass sie mit ihnen immer über irgendetwas im Streit liegen. Gewöhnlich schreiben sie es als Ergebnis ihrer Treue und Frömmigkeit zu. Schließlich werden himmlisch gesinnte Christen und irdisch gesinnte Christen die Dinge nie gleich sehen. Die Heilige Schrift zeigt jedoch, dass ein wahrhaft gottesfürchtiger Mensch weiß, wie er mit seinen irdisch gesinnten Brüdern auskommen kann, ohne seine Prinzipien aufzugeben. Demetrius ist ein Beispiel dafür. Er verstand es, mit „allen Menschen“ auszukommen – also auch mit Diotrephes! Dennoch heißt es, dass er nichts von „der Wahrheit“ preisgegeben hat (3Joh 12).

Paulus zeigt, dass solche Streitereien und Kämpfe unter den Galatern Symptome des Fleisches sind, und er zählt eine Reihe von hässlichen Dingen auf, die vom Fleisch hervorgebracht werden (Gal 5,18-21). Indem er darauf hinweist, zeigt er ihnen, dass sie mit der Ausprägung dieser Dinge in ihrer Mitte rechnen mussten, wenn sie ihr Streben nach Heiligkeit durch Gesetzlichkeit beibehielten! Das hätte die Galater schockieren müssen, damit sie erkennen, dass sie auf dem falschen Weg sind. Paulus stellt dann die Werke des Fleisches der Frucht des Geistes gegenüber und zählt viele Gnadenerweise auf, die bei denen zu sehen sind, die im Geist wandeln und Christus zum Ziel haben (Gal 5,16.22.23). Darin liegt die wahre Frömmigkeit.

Am Ende des Kapitels sagt Paulus: „Lasst uns nicht voll eitler Ruhmsucht sein, indem wir einander herausfordern, einander beneiden“ (Gal 5,26). Er zeigt hier, dass die Wurzel der meisten Gesetzlichkeit das sündige Verlangen nach „eitlem Ruhm“ ist – das Verlangen, von anderen als übergeistlich und heilig angesehen zu werden. Oft äußert sich das darin, dass man versucht, andere in Geistlichkeit und Absonderung zu übertrumpfen – „geistliche Überlegenheit“. Aber das führt nur zu Neid und Streit unter dem Volk des Herrn, wie es die Galater erlebten. Versammlungen, die Schwierigkeiten mit der Gesetzlichkeit in ihrer Mitte haben, sind in der Regel mit vielen internen Kämpfen belastet.

Zusammenfassend können wir sagen, dass der Versuch, Gottesfurcht durch gesetzliche Prinzipien zu erreichen, nicht funktioniert.

Sich in die Verwaltung der Versammlung einmischen, wenn man noch nicht reif ist

Junge Geschwister können noch auf eine andere Weise fallen:

1Tim 3,6: [Der Aufseher soll] nicht ein Neuling [sein], damit er nicht, aufgebläht, ins Gericht des Teufels falle.

Diese Gefahr besteht natürlich vor allem für Brüder, denn Schwestern sollen nicht in die Verwaltungsangelegenheiten der Versammlung einbezogen werden.

Der Apostel spricht insbesondere von jüngeren Brüdern oder Neubekehrten, die vielleicht danach streben, sich in Verwaltungsangelegenheiten der Versammlung zu behaupten. Ein „Neuling“ ist ein Neubekehrter. Das kann ein junger Mann sein oder ein älterer Mann, der erst kürzlich zum Glauben gekommen ist. Beide sind Neulinge. Sie haben noch keine Erfahrung auf dem Weg des Glaubens, weil sie erst vor kurzem begonnen haben, diesen Weg zu gehen. Paulus warnt davor, solche Neubekehrten an der Leitung der örtlichen Gemeinde zu beteiligen. Das kann gefährlich sein, denn der Teufel wird unbemerkt in ihren Herzen arbeiten, um sie mit Stolz „aufzublasen“, was dazu führt, dass sie fallen.

Um in einer Versammlung Aufseher zu sein, muss man Einsicht haben in die Wege Gottes mit den Menschen. Nur durch Erfahrung – wenn man schon seit vielen Jahren auf dem Glaubensweg geht – kann man diese Einsicht erwerben. Unter normalen Umständen ist der Aufseherdienst keine Aufgabe für einen jüngeren Bruder. Wenn es um Verwaltungsangelegenheiten in der Versammlung geht, zeigt die Schrift, dass die jüngeren Brüder (und die Schwestern) nicht daran beteiligt werden sollen. In Apostelgeschichte 15,6 heißt es: „Die Apostel und die Ältesten versammelten sich, um diese Angelegenheit zu besehen.“

Ein befreundeter Pilot berichtete uns, dass der Pilot, von dem die meiste Gefahr ausgehe, der „500-Stunden-Besserwisser“ sei. Er selbst sei einmal so einer gewesen. Um ein geübter Pilot zu sein, muss man Tausende von Flugstunden absolviert haben. Doch wenn jemand die sprichwörtlichen 500 Stunden Flugerfahrung erreicht hat, wird er selbstsicher und glaubt, alles zu wissen – und mit einer solchen Einstellung begibt er sich unweigerlich auf gefährliches Terrain. So ähnlich kann es auch in der Versammlung sein; solche Brüder könnten wir „jugendliche Älteste“ nennen. Sie sind jüngere Brüder, die meinen, sie seien reif und geeignet, die Leitung einer örtlichen Versammlung zu übernehmen, und beginnen, sich zu behaupten. Paulus sagt, dass so etwas gefährlich ist. Ein Jüngerer, der die Leitung innehat, kann „hochmütig [aufgebläht]“ werden und „ins Gericht des Teufels fallen“.

Prediger 10,16 warnt uns: „Wehe dir, Land, dessen König ein Knabe ist!“ Jemand, der ein Leitungsamt übernimmt, bevor er geistlich reif ist, ist in gewissem Sinne noch „ein Kind“, auch wenn er älter wird, geistlich jedoch nicht wächst. Da er die biblischen Prinzipien nicht versteht, kann er beeinflusst werden, Dinge zu tun, die in der Versammlung Schaden anrichten können. Genau das geschah in den späteren Jahren Israels im Land (Jes 3,4): Alle Könige Israels waren Kinder, die sich leicht auf falsche Wege und Prinzipien hin beeinflussen ließen und die Nation schließlich ins Verderben führten.

Vor Jahren rief mich ein älterer Bruder an und beklagte sich über die Umstände in der Versammlung, aus der er stammte. Es gebe jüngere Brüder – einer war gerade Anfang zwanzig, ein anderer Mitte zwanzig –, die in den Besprechungen so gut wie alles übernommen hätten. Sie beherrschten zum größten Teil die Gespräche über die verschiedenen Themen, die aufkamen, und sagten den Brüdern, dass dies und jenes getan werden solle, usw.! Ich dachte bei mir: Nun, Bruder, wessen Schuld ist das? (Ich habe es ihm nicht gesagt, weil ich nicht den Mut dazu hatte.) In dieser Versammlung musste es einen Zustand geben, dass die Jüngeren die Freiheit hatten, sich in den Verwaltungsangelegenheiten durchzusetzen. Meiner Meinung nach machten die älteren Brüder etwas falsch und natürlich waren auch die jüngeren Brüder nicht ohne Fehler. Die älteren Brüder sollen die Jüngeren darüber belehren, welcher Platz in der Versammlung für sie angemessen ist, und sie ermutigen, sich in die Verwaltung einzubringen, wenn sie geistlich wachsen und sobald sie dafür reif sind. David tat das mit Salomo (1Kön 2; 1Chr 22; 29).

Auch diejenigen, die auf das mittlere Alter zugehen, sollten sich davor hüten, sich gegen ältere Brüder aufzulehnen, die seit vielen Jahren die Führung in der Gemeinde übernehmen und sich der Fürsorge für die Gläubigen verschrieben haben. Gott steht nicht auf ihrer Seite, wenn sie sich gegen die führenden Brüder erheben. Selbst wenn wir der Meinung sind, dass diejenigen, „die unter euch arbeiten und euch vorstehen im Herrn und euch zurechtweisen“ (1Thes 5,12; 1Tim 5,17), fleischlich sind, haben wir nicht das Recht, ihnen ihre Position streitig zu machen und zu versuchen, selbst die Führung zu übernehmen. Obwohl David zum König Israels gesalbt war, wollte er seine Hand nicht gegen „den Gesalbten des HERRN“ (Saul) erheben, obwohl dieser ein fleischlicher Mann und eindeutig im Unrecht war (1Sam 24,6.10; 26,9-11).[2]

Diese Dinge sind lehrreich für uns. Wenn die jüngeren Brüder diesem Muster folgen, werden sie davor bewahrt, auf diese Weise zu fallen.

Menschen folgen, die dafür bekannt sind, streitlustig zu sein

Wenden wir uns einer letzten Sache zu, vor der das Neue Testament warnt, die einen Christen zu Fall bringen kann:

Röm 16,17.18: Ich ermahne euch aber, Brüder, auf die zu achten, die Zwiespalt und Ärgernis anrichten, entgegen der Lehre, die ihr gelernt habt, und wendet euch von ihnen ab. Denn solche dienen nicht unserem Herrn Christus, sondern ihrem eigenen Bauch, und durch süße Worte und schöne Reden verführen sie die Herzen der Arglosen.

Hier warnt der Apostel Paulus vor der Gefahr, jemand nachzulaufen, der spalterisch ist. Er sagt uns, dass wir uns von ihnen „abwenden“ sollen, weil solche Personen schließlich zu einem offenen Bruch mit der Gemeinschaft der Versammlung führen werden, und wir könnten mit fortgerissen werden.

Ich nehme an, wir könnten sagen, dass dies der Fehler von Mephiboseths Vater, Jonathan, war. Saul hatte das Königreich an sich gerissen (1Sam 14,47) und das Volk hinter sich selbst und gegen David geführt. Leider trennte sich Jonathan nie von Saul und starb an der Seite seines Vaters (2Sam 1,23). So musste Jonathans Familie den Preis dafür zahlen, dass sie dem falschen Mann gefolgt war.

Geschwister, lasst uns durch diese Verse gewarnt werden, denn sie wurden nicht ohne Grund vom Geist Gottes verfasst. In den letzten Jahren hat es unter uns Spaltungen gegeben, und viele wurden in ihrer Einfalt mit fortgerissen. Das ist traurig, wirklich traurig. Was hätte man tun können, um das zu verhindern? Nun, wenn diejenigen, die mit fortgerissen wurden, sich mehr davor gehütet hätten, sich von bestimmten spaltenden Personen beeinflussen zu lassen und sie zu meiden, wären sie vielleicht verschont geblieben. Es sind ihre „süßen Worte und schönen Reden“, die die Menschen täuschen. Sie können ihre Sache vielleicht gut erklären, aber das Ergebnis ist, dass Menschen in unterschiedliche Gemeinschaften hineingezogen werden. Denken wir daran, dass Gott Spaltung hasst. Der Herr hat dafür gebetet, dass es nicht so sein möge (Joh 17,11). Wenn wir sein Wort bewahren und seinen Namen nicht verleugnen wollen (Off 3,8), wollen wir nicht in eine Spaltung des Volkes Gottes verwickelt werden.

Zusammenfassung der Gründe, warum wir fallen 

  • Ein Mangel an geistlicher Übung
  • Eine Beeinflussung durch prinzipienlose Männer
  • Selbstvertrauen
  • Das Verlangen, reich werden zu wollen 
  • Gesetzlichkeit 
  • Sich in die Verwaltung der Versammlung einmischen, obwohl man nicht reif genug dafür ist
  • Sich streitlustigen Menschen anschließen

Aus einem Vortrag vom 23. Juni 2007 in Walla Walla, WA
„Three young men who had a fall – Why we fall & how we should treat the fallen“
Quelle: www.bibletruthpublishers.com

Übersetzung: Konstantin Stopp

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Anmerkungen

[1] Anm. d. Red.: Die Verunreinigung geschieht durch die Gleichgültigkeit des eigenen Herzens.

[2] David kam in den Dingen, die mit der Führung Israels als König zu tun hatten, so voran, wie der HERR ihn zu seiner Zeit führte. Er drängte sich nie in diese Position.

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