Jom Kippur: Der große Versöhnungstag
3. Mose 16

Bruno Oberhänsli

© B. Oberhänsli, online seit: 08.07.2002, aktualisiert: 30.04.2023

Leitverse: 3. Mose 16

Das dritte Buch Mose

Schlüsselwörter

  • Heiligkeit, heilig (123-mal vdq))
  • Sühnung, sühnen (49-mal rpK)
  • Reinheit, rein (74-mal rhej)
  • Blut (88-mal)
  • Gemeinschaft (s. 3Mo 1,1: „Zelt der Zusammenkunft“ (49-mal)

Thema

  1. Das Nahen des Menschen zu Gott durch die Opfer (3Mo 1–16)
  2. Das Leben in Heiligkeit vor Gott durch Absonderung (3Mo 17–27).

Einteilung

  1. Der Inhalt unserer Gemeinschaft mit Gott: Opfer (3Mo  1–7)
  2. Die Vermittlung zur Gemeinschaft: das Priestertum (3Mo 8–9)
  3. Die Bedingungen für die Gemeinschaft: Reinheit (3Mo 10–15)
  4. Die Grundlage der Gemeinschaft: Versöhnungstag (3Mo 16)
  5. Das Bewahren der Gemeinschaft: Gehorsam, Heiligung (3Mo 17–25)

Besonderheiten

Das dritte Buch Mose besteht größtenteils aus direkten Reden Gottes. Die Selbstoffenbarung Gottes „Ich bin Jehova“ kommt in diesem Buch häufiger vor als in jedem anderen (49-mal von insgesamt 78-mal). Das dritte Buch Mose schließt sich inhaltlich dem zweiten Buch an. Während das zweiten Buch Mose beschreibt, wie Gott ein geknechtetes und dem Tode geweihtes Volk (Israel) erlöst und zu sich bringt (2Mo 3,12; 4,23 (3:12) Und er sprach: Weil ich mit dir sein werde; und dies sei dir das Zeichen, dass ich dich gesandt habe: Wenn du das Volk aus Ägypten herausgeführt hast, werdet ihr auf diesem Berg Gott dienen.“ „(4:23) und ich sage zu dir: Lass meinen Sohn ziehen, damit er mir dient! Und weigerst du dich, ihn ziehen zu lassen, siehe, so werde ich deinen Sohn, deinen erstgeborenen, töten.“), zeigt uns das dritte Buch Mose, wo und wie dieses erlöste Volk Gott dienen soll.

Der große Versöhnungstag in 3. Mose 16

Der große Versöhnungstag (Jom Kippur) ist auch heute noch der wichtigste jüdische religiöse Feiertag. Die zentrale Frage, wie ein heiliger und gerechter Gott mit einem sündigen, unreinen Volk Gemeinschaft haben kann, wird darin beantwortet. Der Ausdruck Sühnung, der 16-mal in diesem Kapitel genannt wird, stellt dabei einen Schlüsselbegriff dar, weshalb die Bezeichnung Sühnungstag treffender wäre als Versöhnungstag.

Sühnung

Der Begriff Sühnung wird im Hebräischen vorwiegend mit den Worten kappar, kipper, kopper ausgedrückt, die auf den Wortstamm kpr zurückgeführt werden, der die Bedeutung von „bedecken, verhüllen, tilgen“ hat. Folgende Gedanken stehen im AT mit diesem Wort in Verbindung:

  • 1. Mose 6,14 „Mache dir eine Arche aus Gopherholz; mit Kammern sollst du die Arche machen und sie von innen und von außen mit Harz verpichen.“ (verpichen und Harz)
  • 1. Mose 32,20 „Und er gebot auch dem Zweiten, auch dem Dritten, auch allen, die hinter den Herden hergingen, und sprach: Nach diesem Wort sollt ihr zu Esau reden, wenn ihr ihn findet,“ u. Sprüche 6,34.35; 16,14 (6:34) Denn Eifersucht ist eines Mannes Grimm, und am Tag der Rache schont er nicht. (6:35) Er nimmt keine Rücksicht auf alles Sühngeld und willigt nicht ein, magst du auch das Geschenk vergrößern.“ „(16:14) Der Grimm des Königs gleicht Todesboten, aber ein weiser Mann versöhnt ihn.“ (versöhnen im Sinn von beschwichtigen oder beruhigen)
  • 3. Mose 17,11 „Denn die Seele des Fleisches ist im Blut, und ich habe es euch auf den Altar gegeben, dass es Sühnung tut für eure Seelen; denn das Blut ist es, das Sühnung tut durch die Seele.“ (Sühnung tun)
  • 5. Mose 21,8 „vergib, HERR, deinem Volk Israel, das du erlöst hast, und lege nicht unschuldiges Blut in die Mitte deines Volkes Israel. Und die Blutschuld wird ihnen vergeben werden.“ / Jeremia 18,23 „Und du, HERR, du kennst alle ihre Mordanschläge gegen mich; vergib ihre Schuld nicht, und tilge ihre Sünde nicht aus vor deinem Angesicht, sondern lass sie niedergestürzt vor dir liegen; zur Zeit deines Zorns handle mit ihnen!“ (vergeben)
  • Jesaja 28,18 „Und euer Bund mit dem Tod wird zunichtewerden, und euer Vertrag mit dem Scheol nicht bestehen: Wenn die überflutende Geißel hindurchfährt, so werdet ihr von ihr zertreten werden.“ (zunichtewerden)
  • 2. Samuel 31,3 „Mit Füßen wird zertreten die stolze Krone der Betrunkenen Ephraims.“ (sühnen im Sinn von günstig stimmen)
  • Jesaja 27,9 „Deshalb wird dadurch gesühnt werden die Ungerechtigkeit Jakobs. Und dies ist die ganze Frucht der Hinwegnahme seiner Sünde: dass es alle Altarsteine zerschlagenen Kalksteinen gleichmachen wird und Ascherim und Sonnensäulen sich nicht mehr erheben werden.“ (Ungerechtigkeit sühnen = Sünden hinwegnehmen)
  • Psalm 49,7 „die auf ihr Vermögen vertrauen und sich der Größe ihres Reichtums rühmen?“ (Lösegeld)

In Verbindung mit den Opfergesetzen werden zwei Aspekte deutlich sichtbar:

  1. Im Blick auf Gott bezeichnet es Genugtuung und Wiederherstellung seiner beleidigten Ehre und Beschwichtigung bzw. Abwendung seines gerechten und heiligen Zornes (nicht Feindschaft) über die Sünde und den Sünder. Siehe zum Beispiel 2. Mose 30,12 „Wenn du die Summe der Kinder Israel aufnimmst nach ihren Gemusterten, so sollen sie bei ihrer Musterung jeder eine Sühne seiner Seele dem HERRN geben, dass keine Plage unter ihnen entstehe bei ihrer Musterung.“; 4. Mose 16,46; Hiob 33,24 „so wird er sich seiner erbarmen und sprechen: Erlöse ihn, dass er nicht in die Grube hinabfahre; ich habe eine Sühnung gefunden.“; Psalm 49,7 „die auf ihr Vermögen vertrauen und sich der Größe ihres Reichtums rühmen?“.

  2. Im Blick auf den Menschen bzw. seine Sünden beinhaltet es den Gedanken der Tilgung und Vergebung der Sünden und des Reinigens und „Passendmachens“ des Sünders für die Gegenwart Gottes. Siehe zum Beispiel 3. Mose 1,3.4; 4,20.26.31; 16,30 (1:3) Wenn seine Opfergabe ein Brandopfer vom Rindvieh ist, so soll er sie darbringen, ein Männliches ohne Fehl; am Eingang des Zeltes der Zusammenkunft soll er sie darbringen, zum Wohlgefallen für ihn vor dem HERRN. (1:4) Und er soll seine Hand auf den Kopf des Brandopfers legen, und es wird wohlgefällig für ihn sein, um Sühnung für ihn zu tun.“ „(4:20) Und er soll mit dem Stier tun, wie er mit dem Stier des Sündopfers getan hat; so soll er damit tun. Und so tue der Priester Sühnung für sie, und es wird ihnen vergeben werden.“ „(4:26) Und all sein Fett soll er auf dem Altar räuchern, wie das Fett des Friedensopfers. Und so tue der Priester Sühnung für ihn wegen seiner Sünde, und es wird ihm vergeben werden.“ „(4:31) Und all sein Fett soll er abtrennen, so wie das Fett von dem Friedensopfer abgetrennt wird; und der Priester soll es auf dem Altar räuchern zum lieblichen Geruch dem HERRN. Und so tue der Priester Sühnung für ihn, und es wird ihm vergeben werden.“ „(16:30) denn an diesem Tag wird man Sühnung für euch tun, um euch zu reinigen: Von allen euren Sünden werdet ihr rein sein vor dem HERRN.“; Psalm 32,1.5; 65,3; 78,38 (32:1) Von David, ein Maskil.Glückselig der, dessen Übertretung vergeben, dessen Sünde zugedeckt ist!“ „(32:5) Ich tat dir meine Sünde kund und habe meine Ungerechtigkeit nicht zugedeckt. Ich sprach: „Ich will dem HERRN meine Übertretungen bekennen“; und du hast die Ungerechtigkeit meiner Sünde vergeben. – Sela.“ „(65:3) Hörer des Gebets! Zu dir wird kommen alles Fleisch.“ „(78:38) Er aber war barmherzig, er vergab die Ungerechtigkeit und vertilgte sie nicht; und oftmals wandte er seinen Zorn ab und ließ nicht erwachen seinen ganzen Grimm.“; Nehemia 4,5 „Unsere Widersacher aber sprachen: Sie sollen es nicht wissen und es nicht sehen, bis wir mitten unter sie kommen und sie erschlagen und dem Werk ein Ende machen.“; Daniel 9,24 „70 Wochen sind über dein Volk und über deine heilige Stadt bestimmt, um die Übertretung zum Abschluss zu bringen und den Sünden ein Ende zu machen und die Ungerechtigkeit zu sühnen und eine ewige Gerechtigkeit einzuführen und Gesicht und Propheten zu versiegeln und ein Allerheiligstes zu salben.“; Jeremia 18,23 „Und du, HERR, du kennst alle ihre Mordanschläge gegen mich; vergib ihre Schuld nicht, und tilge ihre Sünde nicht aus vor deinem Angesicht, sondern lass sie niedergestürzt vor dir liegen; zur Zeit deines Zorns handle mit ihnen!“.

In der Sühnung verschafft sich Gott eine Grundlage, auf der Er dem Sünder Gnade erweisen kann, und zwar unter Abwendung seines Zornes und seiner gerechten Strafe mittels eines blutigen Opfers, das an die Stelle des Schuldigen tritt.

Der Zorn Gottes – die Liebe Gottes

  • Gottes Zorn ist ebenso wie Gottes Liebe eine Eigenschaft Gottes, die uns in der ganzen Bibel bezeugt wird (z.B. Röm 1,18; 2,5.8; 3,5; 5,9; 9,22 (1:18) Denn Gottes Zorn wird vom Himmel her offenbart über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, die die Wahrheit in Ungerechtigkeit besitzen,“ „(2:5) Nach deinem Starrsinn und deinem unbußfertigen Herzen aber häufst du dir selbst Zorn auf am Tag des Zorns und der Offenbarung des gerechten Gerichts Gottes,“ „(2:8) denen aber, die streitsüchtig und der Wahrheit ungehorsam sind, der Ungerechtigkeit aber gehorsam, Zorn und Grimm.“ „(3:5) Wenn aber unsere Ungerechtigkeit Gottes Gerechtigkeit erweist, was sollen wir sagen? Ist Gott etwa ungerecht, dass er den Zorn auferlegt? (Ich rede nach Menschen weise444.)“ „(5:9) Viel mehr nun, da wir jetzt durch sein Blut gerechtfertigt sind, werden wir durch ihn gerettet werden vom Zorn.“ „(9:22) Wenn aber Gott, willens seinen Zorn zu erweisen und seine Macht kundzutun, mit vieler Langmut ertragen hat die Gefäße des Zorns, die zubereitet sind zum Verderben,“; Joh 3,36 „Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben; wer aber dem Sohn nicht glaubt, wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm.“; Kol 3,6 „um derentwillen der Zorn Gottes über die Söhne des Ungehorsams kommt;“; Off 6,16.17 (16) und sie sagen zu den Bergen und zu den Felsen: Fallt auf uns und verbergt uns vor dem Angesicht dessen, der auf dem Thron sitzt, und vor dem Zorn des Lammes; (17) denn gekommen ist der große Tag seines Zorns, und wer vermag zu bestehen?“ u.a.).

  • Gottes Zorn ist jedoch absolut gerecht und berechenbar (Ps 7,12; 145,17 (7:12) Gott ist ein gerechter Richter und ein Gott, der jeden Tag zürnt.“ „(145:17) Der HERR ist gerecht in allen seinen Wegen und gütig in allen seinen Taten.“; Röm 2,5; 1,18-20.32 (2:5) Nach deinem Starrsinn und deinem unbußfertigen Herzen aber häufst du dir selbst Zorn auf am Tag des Zorns und der Offenbarung des gerechten Gerichts Gottes,“ „(1:18) Denn Gottes Zorn wird vom Himmel her offenbart über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, die die Wahrheit in Ungerechtigkeit besitzen, (1:19) weil das von Gott Erkennbare unter ihnen offenbar ist, denn Gott hat es ihnen offenbart – (1:20) denn das Unsichtbare von ihm wird geschaut, sowohl seine ewige Kraft als auch seine Göttlichkeit, die von Erschaffung der Welt an in dem Gemachten wahrgenommen werden –, damit sie ohne Entschuldigung seien,“ „(1:32) die, obwohl sie Gottes gerechtes Urteil erkennen, dass die, die so etwas tun, des Todes würdig sind, es nicht allein ausüben, sondern auch Wohlgefallen an denen haben, die es tun.“) und hat nichts mit der heidnischen Vorstellung eines blutrünstigen, unberechenbaren Monsters zu tun.

  • Gottes zürnende Gerechtigkeit fordert Genugtuung für die Sünden, seine Liebe verschafft dem Sünder jedoch das Mittel zu dieser Genugtuung. Siehe Römer 5,8.9; 8,3 (5:8) Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus, da wir noch Sünder waren, für uns gestorben ist. (5:9) Viel mehr nun, da wir jetzt durch sein Blut gerechtfertigt sind, werden wir durch ihn gerettet werden vom Zorn.“ „(8:3) Denn das dem Gesetz Unmögliche, weil es durch das Fleisch kraftlos war, tat Gott, indem er, seinen eigenen Sohn in Gleichgestalt des Fleisches der Sünde und für die Sünde sendend, die Sünde im Fleisch verurteilte,“; Epheser 2,3.4 (3) unter denen auch wir einst alle unseren Wandel führten in den Begierden unseres Fleisches, indem wir den Willen des Fleisches und der Gedanken taten und von Natur Kinder des Zorns waren wie auch die Übrigen. (4) Gott aber, der reich ist an Barmherzigkeit, wegen seiner vielen Liebe, womit er uns geliebt hat,“; 2Kor 5,21 „Den, der Sünde nicht kannte, hat er für uns zur Sünde gemacht, damit wir Gottes Gerechtigkeit würden in ihm.“; 1. Johannes 4,10 „Hierin ist die Liebe: nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn gesandt hat als Sühnung für unsere Sünden.“.

  • Liebe schließt Feindschaft aus – darum ist auch nicht Gott der Feind des Menschen, sondern der Mensch der Feind Gottes, und folglich muss der Mensch mit Gott und nicht Gott mit dem Menschen versöhnt werden – Liebe schließt jedoch nicht Zorn aus (Mk 3,5 „Und er blickte auf sie umher mit Zorn, betrübt über die Verstocktheit ihres Herzens, und spricht zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus! Und er streckte sie aus, und seine Hand wurde wiederhergestellt.“; Hos 14,4 „Assyrien wird uns nicht retten; auf Pferden wollen wir nicht reiten und zum Machwerk unserer Hände nicht mehr sagen: Unser Gott! Denn die Waise findet Erbarmen bei dir.“; Mich 7,18 „Wer ist ein Gott wie du, der die Ungerechtigkeit vergibt und die Übertretung des Überrestes seines Erbteils übersieht? Er behält seinen Zorn nicht auf ewig, denn er hat Gefallen an Güte.“).

  • Auch wenn Gottes Gerechtigkeit die Bestrafung des Sünders fordert, so bereitet es Gott nie Freude, das Gericht über den sündigen Menschen auszuführen. Gott liebt den Menschen grundsätzlich. Siehe zum Beispiel Titus 3,4 „Als aber die Güte und die Menschenliebe unseres Heiland-Gottes erschien,“; Johannes 3,16 „Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe.“; Klagelieder 3,33 „Denn nicht von Herzen plagt und betrübt er die Menschenkinder.“; Hesekiel 33,11 „Sprich zu ihnen: So wahr ich lebe, spricht der Herr, HERR, ich habe kein Gefallen am Tod des Gottlosen, sondern dass der Gottlose von seinem Weg umkehre und lebe! Kehrt um, kehrt um von euren bösen Wegen! Denn warum wollt ihr sterben, Haus Israel?“; Lukas 19,41 „Und als er sich näherte und die Stadt sah, weinte er über sie“; 1. Mose 6,6 „Und es reute den HERRN, dass er den Menschen gemacht hatte auf der Erde, und es schmerzte ihn in sein Herz hinein.“; 1. Timotheus 2,3.4 (3) [Denn] dies ist gut und angenehm vor unserem Heiland-Gott, (4) der will, dass alle Menschen errettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.“; 2. Petrus 3,9 „Der Herr zögert die Verheißung nicht hinaus, wie es einige für ein Hinauszögern halten, sondern er ist langmütig euch gegenüber, da er nicht will, dass irgendwelche verloren gehen, sondern dass alle zur Buße kommen.“; 2. Korinther 5,20 „So sind wir nun Gesandte für Christus, als ob Gott durch uns ermahnte; wir bitten an Christi statt: Lasst euch versöhnen mit Gott!“.

Was geschah am Versöhnungstag?

  • Die Initiative der Sühnung geht von Gott aus. Es selbst bestimmt das „Wie“ und liefert alles Notwendige dazu.

  • Es soll Sühnung getan werden durch ein Opfer, das aus einem separaten Sünd- und Brandopfer für Aaron und sein Haus und für die Gemeinde Israels bestand (3Mo 16,6.10.24.27 „Und Aaron soll den Stier des Sündopfers, der für ihn ist, herzubringen und Sühnung tun für sich und für sein Haus.“ „Und der Bock, auf den das Los für Asasel gefallen ist, soll lebend vor den HERRN gestellt werden, um auf ihm Sühnung zu tun, um ihn als Asasel fortzuschicken in die Wüste.“ „und er soll sein Fleisch im Wasser baden an heiligem Ort und seine Kleider anziehen; und er soll hinausgehen und sein Brandopfer und das Brandopfer des Volkes opfern und Sühnung tun für sich und für das Volk.“ „Und den Stier des Sündopfers und den Bock des Sündopfers, deren Blut hineingebracht worden ist, um Sühnung zu tun im Heiligtum, soll man hinausschaffen außerhalb des Lagers und ihre Häute und ihr Fleisch und ihren Mist mit Feuer verbrennen.“). Das Blut ist das eigentliche Sühnungsmittel (3Mo 17,11 „Denn die Seele des Fleisches ist im Blut, und ich habe es euch auf den Altar gegeben, dass es Sühnung tut für eure Seelen; denn das Blut ist es, das Sühnung tut durch die Seele.“).

  • Das Sündopfer der zwei Ziegenböcke für das Volk zeigt zwei unterschiedliche Aspekte in der Sühnung. Im ersten Bock (für Jehova) wird die Seite im Blick auf Gott gezeigt, das heißt, es wird den heiligen und gerechten Anforderungen Gottes entsprochen. Im zweiten Bock (für Asasel [= Abwendung]) wird die Seite im Blick auf den Menschen gezeigt, das heißt, wie die Sünden durch Bekennen auf den Kopf des Opfertieres beseitigt werden.

  • Die Sühnung geschieht für
    • Aaron und sein Haus
    • die ganze Versammlung Israels
    • das Heiligtum, das Zelt der Zusammenkunft und den (Brandopfer-)Altar, das heißt für Personen und Gegenstände (3Mo 16,33 „und er soll Sühnung tun für das heilige Heiligtum und für das Zelt der Zusammenkunft, und für den Altar soll er Sühnung tun, und für die Priester und für das ganze Volk der Gemeinde soll er Sühnung tun.“).
  • Die Sühnung ist erforderlich wegen
    • Unreinigkeiten
    • Übertretungen
    • Sünden und Ähnliches (3Mo 16,16 „und er tue Sühnung für das Heiligtum wegen der Unreinheiten der Kinder Israel und wegen ihrer Übertretungen, nach allen ihren Sünden; und ebenso soll er für das Zelt der Zusammenkunft tun, das bei ihnen weilt, inmitten ihrer Unreinheiten.“)
  • Die Sühnungshandlung wird durch den gesalbten und geweihten (Hohen-)Priester ausgeführt (3Mo 16,32 „Und der Priester, den man salben und den man weihen wird, um den Priesterdienst auszuüben anstelle seines Vaters, soll Sühnung tun; und er soll die Kleider aus Leinen anziehen, die heiligen Kleider;“).

  • Das gesamte Volk musste seine Seele kasteien, das heißt sich vor Gott demütigen (3Mo 23,29 „Denn jede Seele, die sich an ebendiesem Tag nicht kasteit, die soll ausgerottet werden aus ihren Völkern;“).

Der Hebräerbrief – Kommentar zu 3. Mose 16

Der Hebräerbrief (besonders die Kapitel 9 und 10) liefert den Schlüssel zum Verständnis dieses Kapitels. Folgende Übereinstimmungen und Gegensätze zwischen 3. Mose 16 und der Erfüllung in Jesus Christus werden deutlich:

  3. Mose 16
Vorbild
Hebräerbrief
Wirklichkeit
Bibelstellen
Opferhandlungen durch … Hoherpriester Aaron Jesus Christus unser Hoherpriester Heb 2,17; 4,14-10;7,1–8,2; 9,11
Kleidung des Hohenpriesters Linnene Kleider anstatt der hohepriesterlichen Würdenkleidung Christus, der Sohn Gottes, wird wahrer, gehorsamer Mensch 2Mo 28,2 „Und du sollst heilige Kleider für deinen Bruder Aaron machen zur Herrlichkeit und zum Schmuck.“; Heb 2,9-14; 5,7.8; Phil 2,5-8 (5) [Denn] diese Gesinnung sei in euch, die auch in Christus Jesus war, (6) der, da er in Gestalt Gottes war, es nicht für einen Raub achtete, Gott gleich zu sein, (7) sondern sich selbst zu nichts machte und Knechtsgestalt annahm, indem er in Gleichheit der Menschen geworden ist, und, in seiner Gestalt wie ein Mensch erfunden, (8) sich selbst erniedrigte, indem er gehorsam wurde bis zum Tod, ja, zum Tod am Kreuz.“
Priesterfamilie Haus Aarons Christus und sein Haus, die Gemeinde Heb 3,6; 10,19-22 (3:6) Christus aber als Sohn über sein Haus, dessen Haus wir sind, wenn wir nämlich die Freimütigkeit und den Ruhm der Hoffnung [bis zum Ende standhaft] festhalten.“ „(10:19) Da wir nun, Brüder, Freimütigkeit haben zum Eintritt in das Heiligtum durch das Blut Jesu, (10:20) auf dem neuen und lebendigen Weg, den er uns eingeweiht hat durch den Vorhang hin, das ist sein Fleisch, (10:21) und einen großen Priester haben über das Haus Gottes, (10:22) so lasst uns hinzutreten mit wahrhaftigem Herzen, in voller Gewissheit des Glaubens, die Herzen besprengt und so gereinigt vom bösen Gewissen und den Leib gewaschen mit reinem Wasser.“; 1Pet 2,5.9 „werdet auch ihr selbst als lebendige Steine aufgebaut, ein geistliches Haus, zu einer heiligen Priesterschaft, um darzubringen geistliche Schlachtopfer, Gott wohlangenehm durch Jesus Christus.“ „Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, eine heilige Nation, ein Volk zum Besitztum, damit ihr die Tugenden dessen verkündigt, der euch berufen hat aus der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht;“; Off 1,6 „und uns gemacht hat zu einem Königtum, zu Priestern seinem Gott und Vater: Ihm sei die Herrlichkeit und die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.“
Unterschiede Aaron / Christus Aaron ist sterblich Christus lebt ewig und hat ein ewiges Priestertum Heb 7,23-25 (23) Und von jenen sind mehrere Priester geworden, weil sie durch den Tod verhindert waren zu bleiben; (24) dieser aber, weil er in Ewigkeit bleibt, hat ein unveränderliches Priestertum. (25) Daher vermag er diejenigen auch völlig zu erretten, die durch ihn Gott nahen, indem er allezeit lebt, um sich für sie zu verwenden.“
  Aaron hat eigene Sünden Christus ist sündlos Heb 4,15; 7,26-28 (4:15) denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht Mitleid zu haben vermag mit unseren Schwachheiten, sondern der in allem versucht worden ist in gleicher Weise wie wir, ausgenommen die Sünde.“ „(7:26) Denn ein solcher Hoherpriester geziemte uns auch: heilig, unschuldig, unbefleckt, abgesondert von den Sündern und höher als die Himmel geworden, (7:27) der nicht Tag für Tag nötig hat, wie die Hohenpriester, zuerst für die eigenen Sünden Schlachtopfer darzubringen, dann für die des Volkes; denn dies hat er ein für alle Mal getan, als er sich selbst geopfert hat. (7:28) Denn das Gesetz bestellt Menschen zu Hohenpriestern, die Schwachheit haben; das Wort des Eidschwurs aber, der nach dem Gesetz gekommen ist, einen Sohn, vollendet in Ewigkeit.“
  Aaron ist ohne Eidschwur Priester geworden Christus ist mit Eidschwur Priester geworden Heb 7,20-22 (20) Und inwiefern dies nicht ohne Eidschwur geschah (denn jene sind ohne Eidschwur Priester geworden, (21) dieser aber mit Eidschwur durch den, der zu ihm sprach: „ Der Herr hat geschworen, und es wird ihn nicht gereuen: Du bist Priester in Ewigkeit [nach der Ordnung Melchisedeks]“), (22) insofern ist Jesus auch Bürge eines besseren Bundes geworden.“
  Aarons Dienst ist endlos und vermag Sünden nicht wirklich hinwegzunehmen Christi Opferdienst ist abgeschlossen und das Sündenproblem ist endgültig gelöst Heb 9,9.10.25.26; 10,1-4.11-18
  Aarons Dienst geschieht in einem irdischen und verschlossenen Heiligtum, in das nur er einmal im Jahr mit tierischem Blut eintreten durfte Christus ist mit seinem eigenen Blut in den Himmel selbst gegangen, der jetzt für die Seinen offen ist und wo Er sie ständig vertritt Heb 9,6-11.24.26; 4,14-26; 7,25; 10,19-22
Heiligtum Stiftshütte – weltlich, mit Händen gemacht, Abbild, Schatten himmlischer Dinge Der Himmel selbst Heb 8,5; 9,1.11.24 (8:5) (die dem Abbild und Schatten der himmlischen Dinge dienen, wie Mose eine göttliche Weisung empfing, als er im Begriff war, die Hütte aufzurichten; denn „sieh zu“, spricht er, „dass du alles nach dem Muster machst, das dir auf dem Berg gezeigt worden ist“).“ „(9:1) Es hatte nun zwar auch der erste Bund Satzungen des Dienstes und das Heiligtum, ein weltliches.“ „(9:11) Christus aber – gekommen als Hoherpriester der zukünftigen Güter, in Verbindung mit der größeren und vollkommeneren Hütte, die nicht mit Händen gemacht, das heißt nicht von dieser Schöpfung ist,“ „(9:24) Denn Christus ist nicht eingegangen in das mit Händen gemachte Heiligtum, ein Gegenbild des wahrhaftigen, sondern in den Himmel selbst, um jetzt vor dem Angesicht Gottes für uns zu erscheinen;“
  Bundeslade mit Sühnungsdeckel Thron Gottes Heb 4,16; 8,1.2 (4:16) Lasst uns nun mit Freimütigkeit hinzutreten zu dem Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zu rechtzeitiger Hilfe.“ „(8:1) Die Summe dessen aber, was wir sagen, ist: Wir haben einen solchen Hohenpriester, der sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones der Majestät in den Himmeln, (8:2) ein Diener des Heiligtums und der wahrhaftigen Hütte, die der Herr errichtet hat, nicht der Mensch.“
  Scheidevorhang Fleisch Christi Heb 10,20 „auf dem neuen und lebendigen Weg, den er uns eingeweiht hat durch den Vorhang hin, das ist sein Fleisch,“
Opfer Unschuldige, reine Tiere Christus, der sündlose Mensch stirbt am Kreuz von Golgatha Heb 9,12-14.23.25-28; 10,1-10.14
Opferhandlungen Sämtliche Opfervorschriften sind symbolischer Natur und stehen in Verbindung mit den Abbildern (Vorbild, Beispiel) der himmlischen Dinge (Wirklichkeit) Das Opfer Christi ist die Erfüllung der AT-Opfersymbolik und bildet die Wirklichkeit Heb 8,5; 9,9.24; 10,1 (8:5) (die dem Abbild und Schatten der himmlischen Dinge dienen, wie Mose eine göttliche Weisung empfing, als er im Begriff war, die Hütte aufzurichten; denn „sieh zu“, spricht er, „dass du alles nach dem Muster machst, das dir auf dem Berg gezeigt worden ist“).“ „(9:9) was ein Gleichnis auf die gegenwärtige Zeit ist, nach dem sowohl Gaben als auch Schlachtopfer dargebracht werden, die dem Gewissen nach den nicht vollkommen machen können, der den Gottesdienst ausübt,“ „(9:24) Denn Christus ist nicht eingegangen in das mit Händen gemachte Heiligtum, ein Gegenbild des wahrhaftigen, sondern in den Himmel selbst, um jetzt vor dem Angesicht Gottes für uns zu erscheinen;“ „(10:1) Denn da das Gesetz einen Schatten der zukünftigen Güter, nicht der Dinge Ebenbild selbst hat, so kann es niemals mit denselben Schlachtopfern, die sie alljährlich ununterbrochen darbringen, die Hinzunahenden vollkommen machen.“
Folgen des Opfers Heiligung, die zur Reinheit des Fleisches führt, das heißt nur äußerlich ist. Der Zugang in Gottes Gegenwart bleibt verschlossen. Reinigung des Gewissens, das heißt, die Heiligung befähigt den Menschen, Gott zu nahen, und sondert ihn vom Ort des Gerichts völlig ab (außerhalb des Lagers) Heb 9,8-14; 10,10.19-22; 13,11-13
  Sünden werden nicht wirklich weggenommen Die Sünde wird abgeschafft, die Sünden vergeben, die Folgen sind ewig gültig Heb 9,12.15.26.28; 10,14-18 (9:12) auch nicht mit Blut von Böcken und Kälbern, sondern mit seinem eigenen Blut – ist ein für alle Mal in das Heiligtum eingegangen, als er eine ewige Erlösung erfunden hatte.“ „(9:15) Und darum ist er Mittler eines neuen Bundes, damit, da der Tod stattgefunden hat zur Erlösung von den Übertretungen unter dem ersten Bund, die Berufenen die Verheißung des ewigen Erbes empfingen.“ „(9:26) sonst hätte er oftmals leiden müssen von Grundlegung der Welt an. Jetzt aber ist er einmal in der Vollendung der Zeitalter offenbart worden zur Abschaffung der Sünde durch sein Opfer.“ „(9:28) so wird auch der Christus, nachdem er einmal geopfert worden ist, um vieler Sünden zu tragen, zum zweiten Mal denen, die ihn erwarten, ohne Sünde erscheinen zur Errettung.“ „(10:14) Denn mit einem Opfer hat er auf immerdar die vollkommen gemacht, die geheiligt werden. (10:15) Das bezeugt uns aber auch der Heilige Geist; denn nachdem er gesagt hat: (10:16) „Dies ist der Bund, den ich ihnen errichten werde nach jenen Tagen, spricht der Herr: Indem ich meine Gesetze in ihre Herzen gebe, werde ich sie auch auf ihren Sinn schreiben“; (10:17) und: „Ihrer Sünden und ihrer Gesetzlosigkeiten werde ich nie mehr gedenken.“ (10:18) Wo aber eine Vergebung derselben ist, da ist nicht mehr ein Opfer für die Sünde.“
  Der Opfernde kennt keinen Frieden mit Gott und wird durch die Opfer an die Sünden erinnert Der Opfernde hat kein Sündenbewusstsein mehr. Er hat wirklich Frieden mit Gott Heb 9,14.28; 10,2.14-22

Weitere Hinweise auf das Sühnungswerk Christi

Unterschiedliche Opfer für Aaron und sein Haus und die Gemeinde Israel

  • Das größere Opfer (Farre, nicht Ziegenbock) für Aaron und sein Haus weist hin auf die tiefere geistliche Einsicht in das Werk Christi vonseiten der Versammlung (Röm 16,25 „Dem aber, der euch zu befestigen vermag nach meinem Evangelium und der Predigt von Jesus Christus, nach der Offenbarung des Geheimnisses, das ewige Zeiten hindurch verschwiegen war,“; 1Kor 2,7 „sondern wir reden Gottes Weisheit in einem Geheimnis, die verborgene, die Gott vor den Zeitaltern zu unserer Herrlichkeit zuvor bestimmt hat;“; Kol 1,26.27 (26) das Geheimnis, das von den Zeitaltern und von den Geschlechtern her verborgen war, jetzt aber seinen Heiligen offenbart worden ist, (27) denen Gott kundtun wollte, welches der Reichtum der Herrlichkeit dieses Geheimnisses ist unter den Nationen, das ist: Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit;“; Eph 3,3-7 (3) dass mir durch Offenbarung das Geheimnis kundgetan worden ist – wie ich es zuvor in kurzem beschrieben habe, (4) woran ihr beim Lesen mein Verständnis in dem Geheimnis des Christus wahrnehmen könnt –, (5) das in anderen Geschlechtern den Söhnen der Menschen nicht kundgetan worden ist, wie es jetzt offenbart worden ist seinen heiligen Aposteln und Propheten im Geist: (6) dass die aus den Nationen Miterben seien und Miteinverleibte und Mitteilhaber der Verheißung in Christus Jesus durch das Evangelium, (7) dessen Diener ich geworden bin nach der Gabe der Gnade Gottes, die mir gegeben ist nach der Wirksamkeit seiner Kraft.“; 2Tim 1,9.10 (9) der uns errettet hat und berufen mit heiligem Ruf, nicht nach unseren Werken, sondern nach seinem eigenen Vorsatz und der Gnade, die uns in Christus Jesus vor ewigen Zeiten gegeben, (10) jetzt aber offenbart worden ist durch die Erscheinung unseres Heilandes Jesus Christus, der den Tod zunichtegemacht, aber Leben und Unverweslichkeit ans Licht gebracht hat durch das Evangelium,“).

  • Der eine Farre (im Gegensatz zu den zwei Ziegenböcken) für Aaron und sein Haus macht deutlich, dass die Versammlung im Gegensatz zu Israel bereits jetzt schon die Gewissheit der Sündenvergebung hat. Die Versammlung besitzt diese Gewissheit, nachdem der Herr Jesus sein Werk am Kreuz vollbracht hat und in den Himmel eingegangen ist, Israel dagegen erst, wenn Er aus dem Himmel zurückgekehrt sein wird (Heb 9,24-28 (24) Denn Christus ist nicht eingegangen in das mit Händen gemachte Heiligtum, ein Gegenbild des wahrhaftigen, sondern in den Himmel selbst, um jetzt vor dem Angesicht Gottes für uns zu erscheinen; (25) auch nicht, damit er sich selbst oftmals opferte, wie der Hohepriester alljährlich in das Heiligtum hineingeht mit fremdem Blut; (26) sonst hätte er oftmals leiden müssen von Grundlegung der Welt an. Jetzt aber ist er einmal in der Vollendung der Zeitalter offenbart worden zur Abschaffung der Sünde durch sein Opfer. (27) Und ebenso wie es den Menschen gesetzt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht, (28) so wird auch der Christus, nachdem er einmal geopfert worden ist, um vieler Sünden zu tragen, zum zweiten Mal denen, die ihn erwarten, ohne Sünde erscheinen zur Errettung.“; Jes 53; Sach 12,10–13,2; Dan 9,24 „70 Wochen sind über dein Volk und über deine heilige Stadt bestimmt, um die Übertretung zum Abschluss zu bringen und den Sünden ein Ende zu machen und die Ungerechtigkeit zu sühnen und eine ewige Gerechtigkeit einzuführen und Gesicht und Propheten zu versiegeln und ein Allerheiligstes zu salben.“).

Sünd- und Brandopfer haben beide sühnenden Charakter

  • Im Sündopfer wird gezeigt, wie unsere Sünden und alles, was damit in Verbindung steht, auf das Opfer „abgewälzt“ und in diesem von Gott gerichtet werden.

  • Im Brandopfer wird gezeigt, wie die Vollkommenheit des Opfers sozusagen auf den Opfernden übertragen wird und er dadurch in der ganzen Wohlannehmlichkeit des Opfers vor Gott steht (vgl. 3Mo 1,3.4 (3) Wenn seine Opfergabe ein Brandopfer vom Rindvieh ist, so soll er sie darbringen, ein Männliches ohne Fehl; am Eingang des Zeltes der Zusammenkunft soll er sie darbringen, zum Wohlgefallen für ihn vor dem HERRN. (4) Und er soll seine Hand auf den Kopf des Brandopfers legen, und es wird wohlgefällig für ihn sein, um Sühnung für ihn zu tun.“; Eph 1,6 „zum Preise der Herrlichkeit seiner Gnade, womit er uns begnadigt hat in dem Geliebten,“).

Zwei Ziegenböcke als Sündopfer (zwei Tiere, ein Opfer)

Der erste Bock

  • Der erste Bock stellt vor allem die Wahrheit der Genugtuung (Sühnung) vor, das heißt das, was für Gott nötig ist (3Mo 16,8 „Und Aaron soll Lose werfen über die beiden Böcke, ein Los für den HERRN und ein Los für Asasel.“), damit Er unter Wahrung seiner Heiligkeit und Gerechtigkeit Sünden vergeben kann.

  • Der erste Bock spricht zudem davon, wie die Sünde als Macht generell beseitigt wird. Das Blut dieses Bockes wird gesprengt:
    1. auf den Sühnungsdeckel, das heißt vor Gottes Angesicht und als Genugtuung für seine beleidigte Ehre (2Mo 12,13 „Und das Blut soll euch zum Zeichen sein an den Häusern, worin ihr seid; und sehe ich das Blut, so werde ich an euch vorübergehen; und es wird keine Plage zum Verderben unter euch sein, wenn ich das Land Ägypten schlage.“)
    2. vor die Bundeslade, das heißt als Sühnung für das Heiligtum (das Heiligtum symbolisiert den Himmel; Heb 9,23-28)
    3. an den Altar im Vorhof der Stiftshütte (2Mo 30,10 „Und Aaron soll einmal im Jahr für dessen Hörner Sühnung tun mit dem Blut des Sündopfers der Versöhnung; einmal im Jahr soll er Sühnung für ihn tun bei euren Geschlechtern: Hochheilig ist er dem HERRN.“), das heißt als Sühnung für den Altar (der Vorhof symbolisiert die Erde).

Der zweite Bock

  • Der zweite Bock stellt vor allem die Wahrheit der Einsmachung mit und die Stellvertretung durch den Sündenträger dar, das heißt das, was für den Gläubigen nötig ist, damit er die göttliche Vergebung empfängt.

  • Der zweite Bock verdeutlicht auch die Wahrheit des konkreten Bekennens der sündigen Taten. Das Bekennen der Sünden des Volkes geschah durch den Hohenpriester. Doch war jeder einzelne Israelit verpflichtet, seine Seele zu kasteien, das heißt sich unter Fasten wegen seiner Sünden vor Gott zu demütigen und Buße zu tun (3Mo 23,29 „Denn jede Seele, die sich an ebendiesem Tag nicht kasteit, die soll ausgerottet werden aus ihren Völkern;“; Ps 35,13 „Ich aber, als sie krank waren, kleidete mich in Sacktuch; ich kasteite mit Fasten meine Seele, und mein Gebet kehrte in mein Inneres zurück;“).

  • Der zweite Bock ist für oder als Asasel (= „Abwendung“ oder „der entfernt/wegträgt“; 3Mo 16,10.22 „Und der Bock, auf den das Los für Asasel gefallen ist, soll lebend vor den HERRN gestellt werden, um auf ihm Sühnung zu tun, um ihn als Asasel fortzuschicken in die Wüste.“ „damit der Bock alle ihre Ungerechtigkeiten auf sich trage in ein ödes Land; und er schicke den Bock fort in die Wüste.“), was auf die Beseitigung der von Gott vergebenen Sünden hinweist. Siehe Psalm 103,3.12 „Der da vergibt alle deine Ungerechtigkeit, der da heilt alle deine Krankheiten;“ „so weit der Osten ist vom Westen, hat er von uns entfernt unsere Übertretungen.“; Jesaja 38,17; 44,22; 55,7 (38:17) Siehe, zum Heil wurde mir bitteres Leid: Du zogst liebevoll meine Seele aus der Grube der Vernichtung; denn alle meine Sünden hast du hinter deinen Rücken geworfen.“ „(44:22) Ich habe deine Übertretungen getilgt wie einen Nebel, und wie eine Wolke deine Sünden. Kehre um zu mir, denn ich habe dich erlöst!“ „(55:7) Der Gottlose verlasse seinen Weg und der Mann des Frevels seine Gedanken; und er kehre um zu dem HERRN, so wird er sich seiner erbarmen, und zu unserem Gott, denn er ist reich an Vergebung.“; Micha 7,18.19 (18) Wer ist ein Gott wie du, der die Ungerechtigkeit vergibt und die Übertretung des Überrestes seines Erbteils übersieht? Er behält seinen Zorn nicht auf ewig, denn er hat Gefallen an Güte. (19) Er wird sich unser wieder erbarmen, wird unsere Ungerechtigkeiten niedertreten; und du wirst alle ihre Sünden in die Tiefen des Meeres werfen.“.

1. Ziegenbock für den HERRN Erfüllung im Opfer Christi Folgen
SÜHNUNG als Genugtuung für GOTT
(Das Blut wird in die Gegenwart Gottes gebracht und auf den Deckel der Bundeslade gesprengt)
Das Opfer Christi ist primär für Gott
(Heb 9,14 „wie viel mehr wird das Blut des Christus, der durch den ewigen Geist sich selbst ohne Flecken Gott geopfert hat, euer Gewissen reinigen von toten Werken, um dem lebendigen Gott zu dienen!“; Eph 5,2 „und wandelt in Liebe, wie auch der Christus uns geliebt und sich selbst für uns hingegeben hat als Darbringung und Schlachtopfer, Gott zu einem duftenden Wohlgeruch.“; Röm 3,24-26; 8,3.4 (3:24) und werden umsonst gerechtfertigt durch seine Gnade, durch die Erlösung, die in Christus Jesus ist; (3:25) den Gott dargestellt hat als ein Sühnmittel durch den Glauben an sein Blut, zur Erweisung seiner Gerechtigkeit wegen des Hingehenlassens der vorher geschehenen Sünden (3:26) unter der Nachsicht Gottes; zur Erweisung seiner Gerechtigkeit in der jetzigen Zeit, dass er gerecht sei und den rechtfertige, der des Glaubens an Jesus ist.“ „(8:3) Denn das dem Gesetz Unmögliche, weil es durch das Fleisch kraftlos war, tat Gott, indem er, seinen eigenen Sohn in Gleichgestalt des Fleisches der Sünde und für die Sünde sendend, die Sünde im Fleisch verurteilte, (8:4) damit die Rechtsforderung des Gesetzes erfüllt würde in uns, die nicht nach dem Fleisch, sondern nach dem Geist wandeln.“ (vgl. auch das Löse-/Sühnegeld, das an Gott bezahlt werden musste: 2Mo 30,12 „Wenn du die Summe der Kinder Israel aufnimmst nach ihren Gemusterten, so sollen sie bei ihrer Musterung jeder eine Sühne seiner Seele dem HERRN geben, dass keine Plage unter ihnen entstehe bei ihrer Musterung.“; Hiob 33,24 „so wird er sich seiner erbarmen und sprechen: Erlöse ihn, dass er nicht in die Grube hinabfahre; ich habe eine Sühnung gefunden.“; Ps 49,7 „die auf ihr Vermögen vertrauen und sich der Größe ihres Reichtums rühmen?“)
Der Weg ins Heiligtum zu einem gerechten und heiligen Gott ist geöffnet (Heb 10,19 „Da wir nun, Brüder, Freimütigkeit haben zum Eintritt in das Heiligtum durch das Blut Jesu,“)
SÜNDE als MACHT wird gesühnt
(das Blut dient zur Sühnung der Sünde in einem allgemeinen Sinn, das heißt, die Sünde als Macht oder Prinzip steht im Blickfeld)
Durch das Opfer Christi ist Gott im Blick auf die Sünde vollkommen befriedigt (Joh 1,29 „Am folgenden Tag sieht er Jesus zu sich kommen und spricht: Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt!“; 1Joh 2,2 „Und er ist die Sühnung für unsere Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die ganze Welt.“; Heb 9,26 „sonst hätte er oftmals leiden müssen von Grundlegung der Welt an. Jetzt aber ist er einmal in der Vollendung der Zeitalter offenbart worden zur Abschaffung der Sünde durch sein Opfer.“; Röm 3,24-26 (24) und werden umsonst gerechtfertigt durch seine Gnade, durch die Erlösung, die in Christus Jesus ist; (25) den Gott dargestellt hat als ein Sühnmittel durch den Glauben an sein Blut, zur Erweisung seiner Gerechtigkeit wegen des Hingehenlassens der vorher geschehenen Sünden (26) unter der Nachsicht Gottes; zur Erweisung seiner Gerechtigkeit in der jetzigen Zeit, dass er gerecht sei und den rechtfertige, der des Glaubens an Jesus ist.“) Gott kann aufgrund des Opfers Christi allen Menschen Gnade und Errettung anbieten (1Tim 2,4-6 (4) der will, dass alle Menschen errettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. (5) Denn Gott ist einer, und einer ist Mittler zwischen Gott und Menschen, der Mensch Christus Jesus, (6) der sich selbst gab als Lösegeld für alle, wovon das Zeugnis zu seiner Zeit verkündigt werden sollte,“; Tit 2,11 „Denn die Gnade Gottes ist erschienen, heilbringend für alle Menschen,“; 2Kor 5,18-21 (18) Alles aber von dem Gott, der uns mit sich selbst versöhnt hat durch Christus und uns den Dienst der Versöhnung gegeben hat: (19) Nämlich dass Gott in Christus war, die Welt mit sich selbst versöhnend, ihnen ihre Übertretungen nicht zurechnend, und er hat in uns das Wort der Versöhnung niedergelegt. (20) So sind wir nun Gesandte für Christus, als ob Gott durch uns ermahnte; wir bitten an Christi statt: Lasst euch versöhnen mit Gott! (21) Den, der Sünde nicht kannte, hat er für uns zur Sünde gemacht, damit wir Gottes Gerechtigkeit würden in ihm.“; 2Pet 3,9 „Der Herr zögert die Verheißung nicht hinaus, wie es einige für ein Hinauszögern halten, sondern er ist langmütig euch gegenüber, da er nicht will, dass irgendwelche verloren gehen, sondern dass alle zur Buße kommen.“; Off 22,17 „Und der Geist und die Braut sagen: Komm! Und wer es hört, spreche: Komm! Und wen dürstet, der komme; wer will, nehme das Wasser des Lebens umsonst.“)
VERSÖHNUNG aller geschaffenen DINGE
(Das Blut wird vor die Lade und an die Hörner des Altars gesprengt zur Sühnung bzw. Reinigung des ganzen Heiligtums und des Altars [Vorhof])
Durch das Opfer Christi werden einmal alle Dinge im Himmel und auf Erden versöhnt, das heißt gereinigt und in Harmonie mit Gott gebracht (Kol 1,20 „und durch ihn alle Dinge mit sich zu versöhnen – indem er Frieden gemacht hat durch das Blut seines Kreuzes –, durch ihn, es seien die Dinge auf der Erde oder die Dinge in den Himmeln.“; Heb 9,23 „Es war nun nötig, dass die Abbilder der Dinge in den Himmeln hierdurch gereinigt wurden, die himmlischen Dinge selbst aber durch bessere Schlachtopfer als diese.“) Die ganze Schöpfung (nicht alle Menschen) wird einmal wiederhergestellt werden (Apg 3,21 „den freilich der Himmel aufnehmen muss bis zu den Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge, von denen Gott durch den Mund seiner heiligen Propheten von jeher geredet hat.“; Heb 1,12 „und wie einen Mantel wirst du sie zusammenrollen, und sie werden verwandelt werden. Du aber bist derselbe, und deine Jahre werden nicht vergehen.““; Röm 8,19-23 (19) Denn das sehnliche Harren der Schöpfung wartet auf die Offenbarung der Söhne Gottes. (20) Denn die Schöpfung ist der Nichtigkeit unterworfen worden (nicht freiwillig, sondern dessentwegen, der sie unterworfen hat), auf Hoffnung, (21) dass auch die Schöpfung selbst frei gemacht werden wird von der Knechtschaft des Verderbens zu der Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes. (22) Denn wir wissen, dass die ganze Schöpfung mitseufzt und mit in Geburtswehen liegt bis jetzt. (23) Nicht allein aber sie, sondern auch wir selbst, die wir die Erstlinge des Geistes haben, auch wir selbst seufzen in uns selbst, erwartend die Sohnschaft: die Erlösung unseres Leibes.“)
2. Ziegenbock für Asasel
(= Abwendung)
Erfüllung im Opfer Christi Folgen
SÜHNUNG als Sündentilgung für Menschen
(Die Sünden der Menschen, die sie bekennen, das heißt Buße tun, werden vergeben und beseitigt)

STELLVERTRETUNG
IDENTIFIKATION

Christus starb stellvertretend für die Sünden derer, die sie Gott bekannt, die Buße getan und Gott geglaubt haben (1Kor 15,3 „Denn ich habe euch zuerst überliefert, was ich auch empfangen habe: dass Christus für unsere Sünden gestorben ist nach den Schriften;“; Gal 1,4; 2,20 (1:4) der sich selbst für unsere Sünden gegeben hat, damit er uns herausnehme aus der gegenwärtigen bösen Welt, nach dem Willen unseres Gottes und Vaters,“ „(2:20) und nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir; was ich aber jetzt lebe im Fleisch, lebe ich durch Glauben, durch den an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat.“; Lk 24,47 „und in seinem Namen Buße und Vergebung der Sünden gepredigt werden sollten allen Nationen, angefangen von Jerusalem.“; Apg 3,19; 10,43 (3:19) So tut nun Buße und bekehrt euch, damit eure Sünden ausgetilgt werden,“ „(10:43) Diesem geben alle Propheten Zeugnis, dass jeder, der an ihn glaubt, Vergebung der Sünden empfängt durch seinen Namen.“ u.a.) Die Folgen des Sühnungswerkes Christi gelten nicht allen Menschen, sondern nur denen, die Buße getan und geglaubt haben, „den Vielen“, „uns“ (Mt 20,28; Jes 53,12 „Darum werde ich ihm Anteil geben an den Vielen, und mit Gewaltigen wird er die Beute teilen: dafür, dass er seine Seele ausgeschüttet hat in den Tod und den Übertretern beigezählt worden ist; er aber hat die Sünde vieler getragen und für die Übertreter Fürbitte getan.“; Heb 9,28: 1Pet 2,24 „der selbst unsere Sünden an seinem Leib auf dem Holz getragen hat, damit wir, den Sünden abgestorben, der Gerechtigkeit leben, durch dessen Striemen ihr heil geworden seid.“; Röm 5,19 „Denn so wie durch den Ungehorsam des einen Menschen die vielen in die Stellung von Sündern gesetzt worden sind, so werden auch durch den Gehorsam des einen die vielen in die Stellung von Gerechten gesetzt werden.“)
SÜNDEN als TATEN werden gesühnt
(Der mit den Sünden beladene Ziegenbock wird fortgeschickt in ein ödes Land, das heißt an den Ort des Todes, um nie mehr zu erscheinen)
Der Sünden, die durch das Opfer Christi gesühnt sind, wird Gott nie mehr gedenken (Heb 10,14-18; 9,12 (10:14) Denn mit einem Opfer hat er auf immerdar die vollkommen gemacht, die geheiligt werden. (10:15) Das bezeugt uns aber auch der Heilige Geist; denn nachdem er gesagt hat: (10:16) „Dies ist der Bund, den ich ihnen errichten werde nach jenen Tagen, spricht der Herr: Indem ich meine Gesetze in ihre Herzen gebe, werde ich sie auch auf ihren Sinn schreiben“; (10:17) und: „Ihrer Sünden und ihrer Gesetzlosigkeiten werde ich nie mehr gedenken.“ (10:18) Wo aber eine Vergebung derselben ist, da ist nicht mehr ein Opfer für die Sünde.“ „(9:12) auch nicht mit Blut von Böcken und Kälbern, sondern mit seinem eigenen Blut – ist ein für alle Mal in das Heiligtum eingegangen, als er eine ewige Erlösung erfunden hatte.“) Vollständige und ewig-gültige Sündenvergebung (1Joh 1,7.9 „Wenn wir [aber] in dem Licht wandeln, wie er in dem Licht ist, so haben wir Gemeinschaft miteinander, und das Blut Jesu [Christi], seines Sohnes, reinigt uns von aller Sünde.“ „Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.“; Apg 3,19 „So tut nun Buße und bekehrt euch, damit eure Sünden ausgetilgt werden,“; Ps 51,9; 103,12 (51:9) Entsündige mich mit Ysop, und ich werde rein sein; wasche mich, und ich werde weißer sein als Schnee.“ „(103:12) so weit der Osten ist vom Westen, hat er von uns entfernt unsere Übertretungen.“; Jes 38,17; 43,25; 44,22 (38:17) Siehe, zum Heil wurde mir bitteres Leid: Du zogst liebevoll meine Seele aus der Grube der Vernichtung; denn alle meine Sünden hast du hinter deinen Rücken geworfen.“ „(43:25) Ich, ich bin es, der deine Übertretungen tilgt um meinetwillen; und deiner Sünden will ich nicht mehr gedenken.“ „(44:22) Ich habe deine Übertretungen getilgt wie einen Nebel, und wie eine Wolke deine Sünden. Kehre um zu mir, denn ich habe dich erlöst!“; Jer 50,20 „In jenen Tagen und zu jener Zeit, spricht der HERR, wird Israels Ungerechtigkeit gesucht werden, und sie wird nicht da sein, und die Sünden Judas, und sie werden nicht gefunden werden; denn ich will denen vergeben, die ich übrig lasse.“; Mich 7,18 „Wer ist ein Gott wie du, der die Ungerechtigkeit vergibt und die Übertretung des Überrestes seines Erbteils übersieht? Er behält seinen Zorn nicht auf ewig, denn er hat Gefallen an Güte.“)
VERSÖHNUNG aller gläubigen MENSCHEN
(Alle Menschen in Israel, die ihre Seelen kasteiten und keinerlei Arbeit taten, erfuhren Reinigung sämtlicher Sünden; vgl. 3Mo 16,29.30; 23,29.30 (16:29) Und dies soll euch zur ewigen Satzung sein: Im siebten Monat, am Zehnten des Monats, sollt ihr eure Seelen kasteien und keinerlei Arbeit tun, der Einheimische und der Fremde, der in eurer Mitte weilt; (16:30) denn an diesem Tag wird man Sühnung für euch tun, um euch zu reinigen: Von allen euren Sünden werdet ihr rein sein vor dem HERRN.“ „(23:29) Denn jede Seele, die sich an ebendiesem Tag nicht kasteit, die soll ausgerottet werden aus ihren Völkern; (23:30) und jede Seele, die an ebendiesem Tag irgendeine Arbeit tut, diese Seele werde ich vertilgen aus der Mitte ihres Volkes.“)
Durch das Opfer Christi ist jeder Gläubige mit Gott versöhnt, das heißt, die feindliche Gesinnung des Menschen ist beseitigt worden und er lebt „in Harmonie“ mit Gott (Röm 5,10.11 (10) Denn wenn wir, da wir Feinde waren, mit Gott versöhnt wurden durch den Tod seines Sohnes, so werden wir viel mehr, da wir versöhnt sind, durch sein Leben gerettet werden. (11) Nicht allein aber das, sondern wir rühmen uns auch Gottes durch unseren Herrn Jesus Christus, durch den wir jetzt die Versöhnung empfangen haben.“; Kol 1,21.22 (21) Und euch, die ihr einst entfremdet und Feinde wart nach der Gesinnung in den bösen Werken, (22) hat er aber nun versöhnt in dem Leib seines Fleisches durch den Tod, um euch heilig und untadelig und unsträflich vor sich hinzustellen,“). Der gläubige Mensch wird passend gemacht für die Gegenwart Gottes (Kol 1,21.22 (21) Und euch, die ihr einst entfremdet und Feinde wart nach der Gesinnung in den bösen Werken, (22) hat er aber nun versöhnt in dem Leib seines Fleisches durch den Tod, um euch heilig und untadelig und unsträflich vor sich hinzustellen,“; Röm 5,1.2 (1) Da wir nun gerechtfertigt worden sind aus Glauben, so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus, (2) durch den wir mittels des Glaubens auch den Zugang haben zu dieser Gnade, in der wir stehen, und rühmen uns in der Hoffnung der Herrlichkeit Gottes.“; Eph 1,6 „zum Preise der Herrlichkeit seiner Gnade, womit er uns begnadigt hat in dem Geliebten,“; Off 1,7 „Siehe, er kommt mit den Wolken, und jedes Auge wird ihn sehen, auch die, die ihn durchstochen haben, und wehklagen werden seinetwegen alle Stämme des Landes. Ja, Amen.“).

Der Versöhnungstag und das Jubeljahr (3Mo 25,9.10 (9) Und du sollst im siebten Monat, am Zehnten des Monats, den Posaunenschall ergehen lassen; am Versöhnungstag sollt ihr die Posaune ergehen lassen durch euer ganzes Land. (10) Und ihr sollt das Jahr des fünfzigsten Jahres heiligen und sollt im Land Freiheit ausrufen für alle seine Bewohner. Ein Jubel-Jahr soll es euch sein, und ihr werdet jeder wieder zu seinem Eigentum kommen und jeder zurückkehren zu seinem Geschlecht.“)

Wiederherstellung und (Er-)Lösung aufgrund des Sühnopfers Christi:

  1. für Israel (Jes 35,10 „Und die Befreiten des HERRN werden zurückkehren und nach Zion kommen mit Jubel, und ewige Freude wird über ihrem Haupt sein; sie werden Wonne und Freude erlangen, und Kummer und Seufzen werden entfliehen.“, vgl. Ruth)
  2. für den Gläubigen heute (Lk 4,18 „„ Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, Armen gute Botschaft zu verkündigen; er hat mich gesandt, Gefangenen Befreiung auszurufen und Blinden das Augenlicht, Zerschlagene in Freiheit hinzusenden,“; Gal 5,1 „Für die Freiheit hat Christus uns frei gemacht; steht nun fest und lasst euch nicht wieder unter einem Joch der Knechtschaft halten.“; 1Pet 2,25 „Denn ihr gingt in der Irre wie Schafe, aber ihr seid jetzt zurückgekehrt zu dem Hirten und Aufseher eurer Seelen.“)
  3. für den Gläubigen in Zukunft (Röm 8,19-23 (19) Denn das sehnliche Harren der Schöpfung wartet auf die Offenbarung der Söhne Gottes. (20) Denn die Schöpfung ist der Nichtigkeit unterworfen worden (nicht freiwillig, sondern dessentwegen, der sie unterworfen hat), auf Hoffnung, (21) dass auch die Schöpfung selbst frei gemacht werden wird von der Knechtschaft des Verderbens zu der Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes. (22) Denn wir wissen, dass die ganze Schöpfung mitseufzt und mit in Geburtswehen liegt bis jetzt. (23) Nicht allein aber sie, sondern auch wir selbst, die wir die Erstlinge des Geistes haben, auch wir selbst seufzen in uns selbst, erwartend die Sohnschaft: die Erlösung unseres Leibes.“)
  4. für die Schöpfung (Apg 3,21 „den freilich der Himmel aufnehmen muss bis zu den Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge, von denen Gott durch den Mund seiner heiligen Propheten von jeher geredet hat.“; Heb 1,12 „und wie einen Mantel wirst du sie zusammenrollen, und sie werden verwandelt werden. Du aber bist derselbe, und deine Jahre werden nicht vergehen.““)

Bruno Oberhänsli, Frauenfeld 6.5.2002


Hinweis der Redaktion:

Die SoundWords-Redaktion ist für die Veröffentlichung des obenstehenden Artikels verantwortlich. Sie ist dadurch nicht notwendigerweise mit allen geäußerten Gedanken des Autors einverstanden (ausgenommen natürlich Artikel der Redaktion) noch möchte sie auf alle Gedanken und Praktiken verweisen, die der Autor an anderer Stelle vertritt. „Prüft aber alles, das Gute haltet fest“ (1Thes 5,21). – Siehe auch „In eigener Sache ...

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