Der erste Brief des Apostels Johannes (1)
Kapitel 1

Henry Allen Ironside

© SoundWords, online seit: 20.02.2023, aktualisiert: 03.05.2024

GOTT IST LICHT

Die Realität der Menschwerdung Christi (V. 1-4)

Verse 1.2

Die ersten Verse dieses Kapitels befassen sich vor allem mit dem Lehrsystem des Doketismus[1]. Johannes beginnt mit den Worten:

1Joh 1,1.2: 1 Was von Anfang an war, was wir gehört, was wir mit unseren Augen gesehen, was wir angeschaut und unsere Hände betastet haben, betreffend das Wort des Lebens 2 (und das Leben ist offenbart worden, und wir haben gesehen und bezeugen und verkündigen euch das ewige Leben, das bei dem Vater war und uns offenbart worden ist);

Johannes sagt gleichsam: Das ewige Leben wurde in einem Menschen auf der Erde offenbart. Wir haben diesen Menschen reden hören, seinen Worten zugehört, sein Gesicht gesehen und Ihn berührt. Wir wissen, dass Er wirklich Mensch war. Wir haben dreieinhalb wunderbare Jahre mit Ihm verbracht. Wenn du an der Wahrheit über Christus festhalten willst, dann glaube nicht diesen Dingen, die über Nacht wie Pilze aus dem Boden schießen, sondern gehe zurück zu dem, was von Anfang an war. Wir können sicher sein: „Was neu ist, ist nicht wahr, und was wahr ist, ist nicht neu.“

In der Heiligen Schrift werden drei verschiedene Anfänge hervorgehoben. Wir lesen: „Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde“ (1Mo 1,1). Das war der Anfang der Schöpfung. Manche vermuten, dass dies vor etwa sechstausend Jahren war; es könnten auch viel mehr gewesen sein, aber dazu sagt die Bibel nichts. Aber man kann so weit zurückgehen, wie man will – man wird immer noch finden: „Im Anfang schuf Gott die  Himmel und die Erde.“ Wann immer dieses Ereignis stattgefunden hat – es war Gott, der Himmel und Erde erschaffen hat. Er war da. Er hat das Universum ins Leben gerufen. Es mag viele Veränderungen durchgemacht haben, bevor die in 1. Mose 1,2 beschriebenen Zustände eintraten, aber es wurde von einem persönlichen Gott am Anfang geschaffen – am Anfang der Schöpfung.

In Johannes 1,1 lesen wir dann: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.“ Das ist der Anfang, der eigentlich keinen Anfang hat. Als alles begann, was jemals einen Anfang hatte, war das Wort. Es hatte keinen Anfang, sondern es war der ewig existierende Sohn, der im Schoß des Vaters existierte. Schließlich, im ersten Kapitel dieses Briefes, ist das, „was von Anfang an war“, nicht der Anfang der Schöpfung, auch nicht der Ur-Anfang von Johannes 1, sondern der Anfang einer neuen Haushaltung: der Anfang des Christentums, als die Wahrheit in Christus offenbart wurde. Es gibt mehrere Verse, die diese Auslegung unterstützen.

  • 1Joh 2,7: Geliebte, nicht ein neues Gebot schreibe ich euch, sondern ein altes Gebot, das ihr von Anfang an hattet. Das alte Gebot ist das Wort, das ihr gehört habt.

Dies bezieht sich auf die Lehre unseres Herrn Jesus Christus, das Gebot, das Er gegeben hat. Wann hat Er dieses Gebot gegeben? Zu Beginn des Christentums, zu Beginn der neuen Haushaltung. „Das alte Gebot ist das Wort, das ihr gehört habt.“ Um es etwas anders auszudrücken, was Johannes sagt: „Nehmt nichts Neues auf, sondern geht zurück zu dem, was von Anfang des Christentums an war.“

  • 1Joh 2,14: Ich habe euch, Väter, geschrieben, weil ihr den erkannt habt, der von Anfang an ist.

Er schrieb an die „Väter“, die Ihn von Anfang an in diesem neuen Zeitalter der Gnade gekannt hatten.

  • 1Joh 2,24: Ihr, was ihr von Anfang an gehört habt, bleibe in euch. Wenn in euch bleibt, was ihr von Anfang an gehört habt, so werdet auch ihr in dem Sohn und in dem Vater bleiben.

  • 2Joh 1,5: Und nun bitte ich dich, Frau, nicht als ob ich dir ein neues Gebot schriebe, sondern das, was wir von Anfang an gehabt haben: dass wir einander lieben sollen.

Mit anderen Worten: Fallt nicht auf etwas Neues herein. Die Botschaft, die ihr am Anfang erhalten habt, ist die Botschaft, an der ihr festhalten müsst und die in euch bleiben muss.

Diese Schriftstellen machen deutlich, dass sich der Begriff „von Anfang an“ nicht auf die Ewigkeit bezieht, wie manche meinen. Er bezieht sich auf den Beginn einer neuen Ära.

Wenn Leute zu dir kommen und sagen: „Wir haben eine neue Doktrin, eine neue Lehre, ein neues Denksystem“, dann kannst du sagen: „Behalte es; ich aber will an dem festhalten, was von Anfang an war.“ Wir haben den „einmal den Heiligen überlieferten Glauben“ (Jud 3). Wenn ein Mormone sagt: „Wir glauben an die Bibel, aber wir haben auch die mormonische Bibel, und die ist eine neue Offenbarung“, dann kannst du antworten: „Ich brauche euer neues Buch nicht. Ich habe das, was von Anfang an da war.“ Wenn Frau Mary Baker Patterson Glover Eddy[2] sagt: „Natürlich glauben wir an die Bibel, aber hier ist mein kleines Buch, Wissenschaft und Gesundheit, das ist etwas Neues“, dann kannst du sagen: „Danke, Madam, aber ich brauche Ihren Schlüssel zur Heiligen Schrift nicht. Das Wort Gottes, ausgelegt durch den Heiligen Geist, ist alles, was ich brauche.“ Wenn die Swedenborgianer sagen: „Sicher, wir glauben an die Bibel, aber wir fügen ihr die Träume und Visionen von Emanuel Swedenborg hinzu“, können wir mit den Worten der Heiligen Schrift antworten: „Der Prophet, der einen Traum hat, erzähle den Traum; und wer mein Wort hat, rede mein Wort in Wahrheit“ (Jer 23,28)! Wenn Charles Taze Russell und Judge Rutherford[3] daherkommen und sagen: „Natürlich glauben wir an die Bibel, aber wir müssen ihr unsere Studien in der Heiligen Schrift und Die Harfe Gottes hinzufügen, wenn ihr sie wirklich verstehen wollt“, können wir antworten: „Behaltet alle eure sieben oder zehn Bände.“ Wir kehren zu dem zurück, was wir von Anfang an gehört haben. Wir wollen nicht, dass der Heiligen Schrift etwas hinzugefügt wird. Wir kehren zu dem zurück, was Gott am Anfang gegeben hat.

Johannes zeigt, dass Jesus wirklich Mensch war. Er sagt sinngemäß: „Wir haben Ihn gehört; wir haben seiner Lehre zugehört, als wir mit Ihm gegangen sind; wir haben Ihn reden gehört; wir haben Ihn mit unseren Augen gesehen.“ Die Gnostiker sagten, Er wäre nur ein Phantom, aber Johannes bestand auf seiner wahren Menschheit: „Wir haben ihn mit eigenen Augen gesehen“ (vgl. 1Joh 1,1). Er ließ sich nicht täuschen.

Wenn jemand auf mich zukommt und sagt: „Ich möchte Ihnen meine Freundin, Frau Soundso, vorstellen“, sage ich: „Ich freue mich, Sie kennenzulernen“, und wende mich ab, weil andere sich um mich drängen. Am nächsten Tag treffe ich diese Person auf der Straße und sie sagt: „Kennen Sie mich nicht? Ich habe Sie doch gestern in der Moody Church getroffen.“ Ich müsste sagen: „Es tut mir leid, ich habe nicht genau genug hingesehen, um mir Ihr Gesicht einzuprägen.“

Der Apostel sagt: „Wir haben uns nicht getäuscht. Wir haben Ihn gesehen und Ihn aufmerksam angeschaut. Wir wissen, dass Er wirklich Mensch war, und Er hat die Erwartungen unserer Seele erfüllt.“ Dann fügt Johannes hinzu: „… was unsere Hände betastet haben, betreffend das Wort des Lebens“ (1Joh 1,1). Er hörte und schaute nicht nur, sondern er berührte Ihn, und als er seinen Arm berührte, war es nicht nur dünne Luft. Als Johannes sich beim Abendmahl an Ihn lehnte, war das keine Täuschung. Christus Jesus ist ein Mensch aus echtem Fleisch und Blut!

Wie wunderbar ist es, dass die allererste Wahrheit der christlichen Offenbarung darin besteht, dass Gott Mensch geworden  ist – eine erstaunliche Gnade. Gott kam in seine eigene Welt als Mensch. Er kam zu uns, damit Er sich uns offenbaren und für unsere Sünden sterben konnte. Er wurde ein wenig niedriger als die Engel gemacht [vgl. Heb 2,7], damit Er die Frage der Sünde für uns regeln konnte. Und so sagt der Apostel in 1. Johannes 1,2: „Und das Leben ist offenbart worden, und wir haben gesehen und bezeugen und verkündigen euch das ewige Leben, das bei dem Vater war und uns offenbart worden ist.“ Denken wir doch einmal darüber nach! Das ewige Leben ist auf der Erde erschienen!

Verse 3

Willst du wissen, was das ewige Leben wirklich ist in seiner ganzen Fülle, in seiner ganzen Reinheit? Dann studiere das Leben Jesu in den vier Evangelien. Johannes schreibt: „Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns (und wir haben seine Herrlichkeit angeschaut, eine Herrlichkeit als eines Eingeborenen vom Vater) voller Gnade und Wahrheit“ (Joh 1,14). Obwohl du und ich Ihn jetzt nicht mit unseren natürlichen Augen sehen können, werden wir durch das Zeugnis des Johannes und seiner Mitapostel befähigt, Jesus zu sehen – ja, die Manifestation des ewigen Lebens zu sehen. So schreibt Johannes weiter:

1Joh 1,3: … was wir gesehen und gehört haben, verkündigen wir auch euch, damit auch ihr mit uns Gemeinschaft habt; und zwar ist unsere Gemeinschaft mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus.

Das Wort „Gemeinschaft“ [engl. fellowship] ist ein vornehmlich neutestamentliches Wort. Nicht, dass man das englische Wort nicht auch in unserer Übersetzung des Alten Testaments finden würde, aber dort hat es den Gedanken der Kameradschaft. Im Christentum ist Gemeinschaft viel mehr. Wenn du den Segensspruch hörst: „Die Gnade des Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen!“ (2Kor 13,14), denkst du dann darüber nach, was das bedeutet? Menschen unterschiedlicher Herkunft, Milieus und kultureller Prägung werden durch dieselbe Gnade errettet, von demselben Heiligen Geist erfüllt und in eine wunderbare Gemeinschaft miteinander gebracht.

Ich erinnere mich, wie ich vor einigen Jahren mit zwei christlichen Arbeitern, einem Farbigen und einem Japaner, an einem Tisch saß und aß. Plötzlich sagte mein japanischer Freund in seiner ruhigen orientalischen Art zu uns: „Was für eine wunderbare Sache ist die Gnade Gottes! Seht euch das an: ein schwarzer Mann, ein gelber Mann und ein weißer Mann, alle eins in Christus Jesus! Von Natur aus ist jeder mit Misstrauen gegen den anderen erfüllt, ja sogar mit einem Gefühl der Abneigung gegen den anderen, aber durch die Gnade sind alle eins in Christus.“ Das ist nicht etwas, was künstlich erzeugt oder durch irgendeine eigene Anstrengung produziert wurde. Es ist die Wirkung des innewohnenden Heiligen Geistes Gottes.

Das Ziel der Gemeinschaft des Christen ist die Beschäftigung mit Christus. Der Apostel Johannes sagt: „Und zwar ist unsere Gemeinschaft mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus.“ Dieses Wort gefällt mir – unsere Gemeinschaft. In 1. Korinther 1,9 lesen wir: „Gott ist treu, durch den ihr berufen worden seid in die Gemeinschaft seines Sohnes Jesus Christus, unseres Herrn.“ Menschen versuchen, Gemeinschaften zu gründen, aber diese sind bestenfalls armselige Gebilde. Die einzige Gemeinschaft, von der ich etwas weiß, ist die Gemeinschaft von Gottes geliebtem Sohn. Menschen mögen ihre eigenen Gemeinschaften gründen, aber Gott sei Dank ist jeder Gläubige in die Gemeinschaft des Sohnes Gottes berufen worden.

Vor Jahren erzählte ich einem Bruder von einem gewissen Missionar. Der Mann, zu dem ich sprach, gehörte zufällig zu einer bestimmten Gruppe von Christen, mit denen ich eng verbunden bin. Er sah ziemlich gelangweilt aus, während ich mit ihm sprach, und als ich geendet hatte, fragte er: „Und ist der Bruder in unserer Gemeinschaft?“ – „Wenn du eine kleine Clique von Christen meinst, nein, ich glaube nicht, dass er in unserer Gemeinschaft ist. Aber wenn du die Gemeinschaft des Sohnes Gottes meinst, ja, dann ist er in unserer Gemeinschaft.“ Unsere Gemeinschaft ist die Gemeinschaft des Leibes Christi, die sich im Brotbrechen zeigt. „Das Brot, das wir brechen, ist es nicht die Gemeinschaft des Leibes des Christus?“ (1Kor 10,16). Was für eine wunderbare Gemeinschaft ist das!

Möchtest du wissen, wie du in diese Gemeinschaft kommen kannst? Es gibt nur einen einzigen Weg – durch eine zweite Geburt und die Gabe des Heiligen Geistes von Gott. Glaube an den Herrn Jesus Christus und du wirst von neuem geboren werden. Der Geist wird in dir wohnen und dich in „unsere Gemeinschaft“ bringen. Gemeinschaft bedeutet gemeinsame Gedanken und Interessen. Hast du die Liebe deines Erlösers kennengelernt? Hast du Freude an den kostbaren Dingen, von denen der Apostel Johannes spricht? Ist die herrliche Wahrheit des ewigen Lebens, wie sie im Sohn Gottes offenbart ist, für dich Wirklichkeit geworden? Dann können wir sie gemeinsam teilen. Wenn ich dir ein wenig über Christus erzähle und du mir ein wenig von dem erzählst, was du weißt, werden unsere Herzen erwärmt. Das ist echte Gemeinschaft.

Vers 4

Johannes schließt diesen Abschnitt mit den Worten:

1Joh 1,4: Und dies schreiben wir euch, damit eure Freude völlig sei.

Ihr habt jetzt ein gewisses Maß an Freude, aber ihr werdet noch mehr haben, wenn ihr Christus besser kennenlernt. Ihr habt jetzt ein gewisses Maß an Glück, aber ihr werdet noch mehr haben, wenn ihr Ihn näher kennenlernt.

Die christliche Botschaft (V. 5-10)

In diesem Abschnitt vermittelt uns Johannes kurz die christliche Botschaft – eine Zusammenfassung des Evangeliums, das der Herr Jesus Christus seinen Aposteln aufgetragen hat, in die ganze Welt zu tragen. Dieses Evangelium, wenn es geglaubt wird, erfüllt das Herz mit Freude. Wie lautet die Botschaft?

Vers 5

1Joh 1,5: Und dies ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen: dass Gott Licht ist und gar keine Finsternis in ihm ist.

Sie hatten die Botschaft aus seinem Mund gehört, als Er auf der Erde war. Du sagst vielleicht: „Ich sehe in diesen Versen nichts, was besonders ermutigend wäre oder meine Seele mit Freude erfüllen würde.“ Wenn du die Fülle der Freude erfahren willst, musst du zuerst in die Gegenwart Gottes gebracht werden, dorthin wo Er ist; und Gott ist Licht.

Es gibt zwei Ausdrücke in diesem Buch, die uns das Wesen Gottes erklären. Hier in Kapitel 1 lesen wir, dass Gott Licht ist, und in Kapitel 4 lesen wir, dass Gott Liebe ist. Licht wird in der ganzen Heiligen Schrift als Synonym für unendliche Heiligkeit, Reinheit und vollkommene Gerechtigkeit verwendet. „Gott ist Licht und gar keine Finsternis in ihm.“ In Gott gibt es nichts anderes als absolute Reinheit, absolute Vollkommenheit, absolute Heiligkeit. Du sagst: „Wie kann ich, ein schuldiger Sünder, dann jemals Gemeinschaft mit einem unendlich heiligen Gott haben? Ich könnte genauso gut gleich aufgeben, denn wenn Gott Licht ist und in Ihm keine Finsternis ist, wenn Er jeden geheimen Gedanken meines Herzens erkennen kann, wenn Er jeden bösen Weg in mir sieht, wie kann ich dann jemals Gemeinschaft mit Ihm haben?“ Er hat für den Weg gesorgt, aber Er will zuerst, dass ich erkenne, dass ich nur im Licht Gemeinschaft mit Ihm haben kann.

Vers 6

Johannes fährt fort:

1Joh 1,6: Wenn wir sagen, dass wir Gemeinschaft mit ihm haben, und wandeln in der Finsternis, so lügen wir und tun nicht die Wahrheit.

Es hat keinen Sinn, davon zu reden, dass wir Gemeinschaft mit Gott haben, und in Sünde zu leben. „Wer seine Übertretungen verbirgt, wird kein Gelingen haben; wer sie aber bekennt und lässt, wird Barmherzigkeit erlangen“ (Spr 28,13). Wer in der Finsternis wandelt, wandelt in der Sünde. In Sünde zu wandeln bedeutet, dem Diktat unseres eigenen natürlichen Verstandes und Herzens zu folgen. „Einst wart ihr Finsternis, jetzt aber seid ihr Licht im Herrn; wandelt als Kinder des Lichts“ (Eph 5,8). „Verfinstert am Verstand, entfremdet dem Leben Gottes wegen der Unwissenheit, die in ihnen ist, wegen der Verhärtung ihres Herzens“ (Eph 4,18). Dies ist die Beschreibung der Natur aller Menschen. Der unerlöste Mensch gehört der Finsternis an. Er befindet sich in Satans Reich der Finsternis; er wandelt darin und liebt es. Die Schrift sagt: „Die Menschen haben die Finsternis mehr geliebt als das Licht, denn ihre Werke waren böse“ (Joh 3,19). Wenn man etwas Schändliches, Verdorbenes oder Niederträchtiges tut, will man es nicht im vollen Licht des Tages tun. Man sucht sich ein verstecktes Plätzchen, entweder allein oder mit jemand, der wie man selbst ist. In der Finsternis kann man keine Gemeinschaft mit Gott haben, denn Gott ist Licht.

Die Finsternis wird in der Heiligen Schrift auf vier verschiedene Arten dargestellt. Es gibt die natürliche Finsternis, die Verfinsterung „am Verstand“ (Eph 4,18). In dieser Finsternis sind alle Menschen von Natur aus. Kein Mensch versteht von Natur aus Gott. Kein Mensch liebt von Natur aus Heiligkeit und Reinheit. Ist dir schon einmal aufgefallen, dass man kleinen Kindern nicht beibringen muss, Lügen zu erzählen? Man muss ihnen aber beibringen, die Wahrheit zu sagen. Man muss ihnen nicht beibringen, die Beherrschung zu verlieren, aber man muss sie lehren, sich zu beherrschen. Man muss ihnen nie beibringen, ungehorsam zu sein, aber man muss sie lehren, gehorsam zu sein. Warum ist das so? Weil Menschen von Natur aus Kinder der Finsternis sind. Wenn wir in die Gesichter von Babys schauen, denken wir nicht gern daran, dass in ihren kleinen Herzen dieselben sündigen Tendenzen stecken, die wir auch in uns selbst finden. Dennoch ist die Sünde vorhanden, und deshalb ist die neue Geburt notwendig. „Ihr müsst von neuem geboren werden“ (Joh 3,7).

Jemand könnte sagen: „Ich bin nicht für meine Sünde verantwortlich, weil ich als Sünder geboren wurde und mein Verstand verdunkelt ist. Gott ist dafür verantwortlich, dass ich so auf die Welt gekommen bin.“ Gott übernimmt die volle Verantwortung und wird niemand ins ewige Gericht schicken, weil er als Sünder geboren wurde. Er wird niemand ins ewige Verderben schicken, weil er in der Finsternis geboren wurde. Gott ist zu den Menschen gekommen und hat ihnen einen Ausweg angeboten. Dieser Weg liegt im Evangelium.

An zweiter Stelle steht die willentliche Finsternis. Unser Herr Jesus sagt: „Dies aber ist das Gericht [nicht, dass die Menschen als Sünder geboren wurden], dass das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen haben die Finsternis mehr geliebt als das Licht, denn ihre Werke waren böse“ (Joh 3,19). „Wer aber die Wahrheit tut, kommt zu dem Licht, damit seine Werke offenbar werden, dass sie in Gott gewirkt sind“ (Joh 3,21). Jeder, der Böses tut, hasst das Licht. Die Menschen sind also verantwortlich, wenn sie das Licht, das zu ihnen kommt, ablehnen. Das ist die Verwerfung. Das ist die willentliche Finsternis.

Die traurige Folge der willentlichen Finsternis ist die Finsternis im Gericht. In Jeremia 13,16 lesen wir: „Gebt dem HERRN, eurem Gott, Ehre, bevor er finster macht und bevor eure Füße sich an Bergen der Dämmerung stoßen und ihr auf Licht wartet und er es in Todesschatten verwandelt und zur Dunkelheit macht.“ Verursacht ein Gott, der Licht ist, manchmal Finsternis? Ja, wenn die Menschen das Licht absichtlich ablehnen und Ihm den Rücken zukehren. Der Pharao lehnte das Licht ab. Er verstockte sich gegen Gott, und Gott verstockte ihn in seinen Sünden. In 2. Thessalonicher 2,10-12 lesen wir von denen, die „die Liebe zur Wahrheit nicht annahmen, damit sie errettet würden. Und deshalb sendet ihnen Gott eine wirksame Kraft des Irrwahns, dass sie der Lüge glauben, damit alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt, sondern Wohlgefallen gefunden haben an der Ungerechtigkeit.“ Mein Freund, wenn Gott dir ein gewisses Maß an Licht gegeben hat, dann danke Ihm dafür. Erbitte die Gnade, in diesem Licht voranzugehen. Wende dich nicht von Ihm ab, damit du nicht in die Finsternis des Gerichtes gehst.

In Judas lesen wir von der endgültigen Konsequenz der Ablehnung des Lichts: „Denen das Dunkel der Finsternis in Ewigkeit aufbewahrt ist“ (Jud 13). Wenn du zum Universalismus [Allversöhnung] neigst und an den Traum von der endgültigen Wiederherstellung aller Menschen zu Gott glaubst, wie erklärst du dann diesen Vers? Es gibt bestimmte Menschen, für die „das Dunkel der Finsternis in Ewigkeit“ reserviert ist. Gott will nicht, dass irgendjemand in der Finsternis lebt oder in der Finsternis stirbt. Er will, dass die Menschen ins Licht kommen, und damit sie das tun können, ist Er zu ihnen gekommen. Als Christus starb, wurde der Schleier, der einst Gott und Mensch trennte, von oben bis unten zerrissen. Jetzt leuchtet das wahre Licht:

Vers 7

1Joh 1,7: Wenn wir aber in dem Licht wandeln, wie er in dem Licht ist, so haben wir Gemeinschaft miteinander, und das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, reinigt uns von aller Sünde.

Vor langer Zeit war die Herrlichkeit Gottes in dichte Dunkelheit gehüllt. Der Mensch versuchte vergeblich, Ihn zu finden und zu begreifen. Aber jetzt ist Gott „im Licht“; Er ist vollständig offenbart worden. Er ist nicht mehr verborgen. Er ist in Christus vollkommen offenbart worden, und der zerrissene Vorhang erlaubt es, seine Herrlichkeit erstrahlen zu lassen.

Beachte, dass die Reinigung durch das Blut davon abhängt, dass wir im Licht wandeln. Was will uns der Apostel damit sagen? Viele Jahre lang war ich diesbezüglich sehr verwirrt. Ich dachte, es heißt: „Wenn wir aber gemäß dem Licht wandeln, reinigt uns das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, von aller Sünde.“ Ich dachte, es bedeute, dass, wenn ich sehr sorgfältig darauf achte, jedes Gebot Gottes zu befolgen, und wenn ich nach all dem Licht wandle, das ich vielleicht habe, Er mich reinigen würde. Aber wir sehen, dass auch der schlimmste Sünder diese Reinigung erhalten kann. Wann erhält er sie? Wenn er sich von der Finsternis abwendet und zum Licht kommt. Beachte, dass es nicht heißt: „Wenn wir aber gemäß dem Licht wandeln“, sondern: „Wenn wir aber im Licht wandeln“. Es geht darum, wo man wandelt, nicht wie man wandelt – es geht darum, in der Gegenwart Gottes zu wandeln. Von Natur aus wollen wir nicht in die Gegenwart Gottes kommen. Aber wenn der Heilige Geist sein überführendes Werk in unseren Seelen getan hat, können wir uns nicht länger fernhalten. Wenn wir auf das Licht zulaufen und uns einen Weg in die Gegenwart dessen bahnen, vor dem wir uns gefürchtet haben, stellen wir fest, dass das Licht vom blutbesprengten Sühnedeckel strahlt [vgl. 3Mo 16,15-19].

Denk an das Bild der Stiftshütte. Im Allerheiligsten befanden sich die Bundeslade, der Sühnedeckel und die Cherubim, die sie überschatteten. Sie werden in den Psalmen als Zeichen der göttlichen Gerechtigkeit und des Gerichts erwähnt. Als armer Sünder warten Gerechtigkeit und Gericht gewissermaßen darauf, den göttlichen Zorn über meine schuldige Seele zu bringen. Aber hier sind die göttliche Gerechtigkeit und das Gericht über dem Gnadenstuhl zu sehen. Was macht den Thron Gottes zu einem Gnadenstuhl? Es ist das gesprengte Blut, das Blut des Opfers. Und so blicken die göttliche Gerechtigkeit und das Gericht auf das Blut herab, und genau von diesem Ort aus scheint das Licht. Zwischen den Cherubim ist ein ungeschaffenes Licht, die Herrlichkeit der Schechina [d.h. die Gegenwart Gottes bei seinem Volk und der damit verbundene Frieden und Ruhe]. Früher bin ich vor dem Licht zurückgeschreckt, weil ich meine Sünde und die Finsternis liebte. Heute, vom Geist Gottes geleitet, trete ich dem Licht entgegen, stelle mich ihm und lasse mich von Ihm durchleuchten. Was offenbart es? Es offenbart meine Sünde und meine Ungerechtigkeit. Aber ich bin nicht allein, denn „wenn wir aber in dem Licht wandeln, wie er in dem Licht ist, so haben wir Gemeinschaft miteinander, und das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, reinigt uns von aller Sünde“. Ich stelle fest, dass ich einfach zu einer großen Gruppe von Menschen gehöre, die alle von Natur aus genauso schlecht sind wie ich. Viele Menschen haben die Vorstellung, dass sie niemals glücklich sein könnten, wenn sie in die Gegenwart Gottes kommen, bevor sie nicht zu Heiligen geworden sind. Aber das erste Mal, wenn du in seine Gegenwart kommst, musst du mit all deinen Sünden kommen, entweder in diesem Leben oder am Tag des Gerichts. Wenn du am Tag des Gerichts mit deinen Sünden zu Ihm kommst, bedeutet das, dass du für immer verloren bist. Wenn du aber in diesem Leben deine Sünden vor Ihn bringst, dann wirst du feststellen: Obwohl das Licht all deine Verderbtheit, Ungerechtigkeit und Schlechtigkeit aufdeckt, „reinigt dich das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, von aller Sünde“. Wir brauchen das Licht nicht zu fürchten, denn das Blut ist an dem Ort, von dem das Licht ausgeht.

Lass mich noch einmal betonen: Es kommt nicht darauf an, wie wir wandeln, sondern wo wir wandeln. Wandelst du im Licht; bist du in die Gegenwart Gottes gekommen; hast du jemals dieses Licht auf dich scheinen lassen?

Das Wort „reinigen“ suggeriert vielen, dass es sich um eine kontinuierliche Reinigung handelt. Ich glaube nicht, dass das der Gedanke der Heiligen Schrift ist. Das Wunderbare an der Erlösung ist: Wenn man sein Vertrauen auf den Herrn Jesus setzt, reinigt das Blut Christi für immer und vollständig vor Gott. Das Blut verbleibt auf dem Sühnedeckel; es ist dort ständig vor Gott in seiner ewigen Kraft. Es gibt keinen Moment, in dem das Blut nicht vor Gott steht. Ich mag versagen in Worten, Taten und Gedanken, die den Geist Gottes betrüben, aber das Blut bleibt und reinigt von aller Sünde.

Wenn es um die praktische Reinigung geht, haben wir die Waschung mit Wasser durch das Wort (Eph 5,26). Gottes Wertschätzung für das Opferwerk seines Sohnes wird sich nie ändern, und deshalb wird sich auch meine Stellung vor Gott nie ändern.

Einst in Ihm, in Ihm für immer;
diese Verheißung wankt nimmer.[4]

„Das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, reinigt uns von aller Sünde.“ Dieser Vers könnte übersetzt werden: „Das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, reinigt uns von jeder Sünde.“ Es reinigt von der Schuld der Sünde. In dem Moment, in dem ich mein Vertrauen auf den Herrn Jesus Christus setze, reinigt das Blut von allem. Früher dachte ich, dass dies eine Art inneres Erlebnis wäre. Ich hielt mich für einen Christen mit einer sündigen Natur, die nach und nach gereinigt werden würde. Aber die wunderbare Tatsache ist, dass im Gegensatz zu all meiner Schuld der unendliche Wert des sühnenden Blutes des Herrn Jesus Christus steht. Gott sieht keine einzige Sünde auf der Seele liegen, die auf dieses kostbare Blut vertraut.

Vers 8

1Joh 1,8: Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns.

Angenommen, jemand sagt: „Ich brauche dieses reinigende Blut nicht; ich bin gut genug, so wie ich bin; ich bin kein Sünder; ich brauche keine Vergebung.“ Einer unserer Dichter sagt: „Ich brauche keinen Christus, der für mich stirbt“, und er ist nicht der Einzige, der heute diesen Standpunkt vertritt. Nun gut, der Apostel sagte: „Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, so betrügen wir uns selbst.“ Beachte: Wir betrügen niemand außer uns selbst. Du hast nie einen Mann gesehen, der seine Ehefrau täuschen konnte, indem er sagte, er habe keine Sünde. Er konnte sie vielleicht täuschen, bevor sie verheiratet waren, aber sie beginnt bald, seine Schwächen zu erkennen, und kann nicht mehr getäuscht werden. Wir täuschen nicht die, die uns am nächsten stehen; die einzige Person, die wir täuschen, sind wir selbst. Das Wort sagt uns weiter: „Die Wahrheit ist nicht in uns.“

Ich erinnere mich, dass Henry Varley[5] vor Jahren einige Versammlungen in Oakland, Kalifornien, abhielt und über diesen Vers sprach. Er sagte: „Man hat mir gesagt, dass es hier in Kalifornien eine ganze Reihe sündloser Menschen gibt. Ich selbst habe noch nie einen solchen Menschen gesehen, und ich bin wirklich neugierig, einen zu sehen. Wenn es hier heute Abend einen gibt, würde ich ihn gern sehen, sobald die Versammlung vorbei ist.“ Nach der Versammlung kam ein Mann auf den Prediger zu und sagte: „Ich verstehe, dass Sie einen vollkommen sündlosen Menschen sehen wollen. Ich habe in zweiundzwanzig Jahren, seit ich vollkommen geheiligt wurde, nie gesündigt.“ – „Nun, mein lieber Bruder“, sagte Mr. Varley, „lassen Sie mich das richtig verstehen. Sie erkennen natürlich an, dass es sowohl Unterlassungssünden als auch Tatsünden gibt?“ – „Ja“, sagte er. – „Und Sie wollen mir sagen, dass Sie sich in den letzten zweiundzwanzig Jahren weder einer Tat- noch einer Unterlassungssünde schuldig gemacht haben?“, fragte der Prediger. Der Mann wollte sich gerade rechtfertigen, als eine alte Dame den Gang heraufkam, und bevor er etwas sagen konnte, sagte sie: „Ja, es gibt einige Leute, die sagen, sie hätten nie gesündigt, aber fragen Sie ihre Nachbarn. Die werden Ihnen etwas anderes erzählen.“ Der Mann ging ohne ein weiteres Wort. „Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns.“ Deshalb brauchen wir den reinigenden Wert des kostbaren Blutes Christi.

Als Gläubiger an den Herrn Jesus Christus kann ich genauso wenig aufgrund meiner eigenen geistlichen Erfahrung vor Gott stehen, wie ich es als Sünder könnte. Ich stehe vor Ihm aufgrund der Erlösung, die in Christus Jesus ist.

Verse 9.10

Können wir dann weiter in Sünde leben? Nein, ganz und gar nicht. Die Reinigung durch das Blut ist unsere rechtmäßige Reinigung. Aber …

1Joh 1,9.10: 9 Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit. 10 Wenn wir sagen, dass wir nicht gesündigt haben, so machen wir ihn zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns.

Das ist unsere praktische Reinigung. Du siehst, ich komme zu Gott und möchte nicht nur, dass meine Sünden vor Ihm weggetan werden, dass mein böser Eintrag aus den Büchern der Ewigkeit gestrichen wird, sondern ich möchte auch praktische Befreiung durch seine Macht. Ich möchte wissen, was es heißt, in meinem Leben in Wort, Gedanke und Tat praktisch gereinigt zu werden. Ich muss als Bußfertiger zu Gott kommen, denn es heißt nicht: „Wenn wir beten, werden uns die Sünden vergeben“, sondern: „Wenn wir unsere Sünden bekennen“. Wenn ich als Sünder zu Christus komme, dann komme ich natürlich auf der Grundlage dieses Verses, und Er reinigt mich. Aber als Gläubiger, der sein Versagen in seinem Leben bekennt, komme ich und bekenne meine Sünde, und „er ist treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt“.

Im Alten Testament musste ein Mensch mit einem Opfer zu Gott kommen und bekennen, „worin er gesündigt hat“ (3Mo 5,5). Das bedeutet, dass es ein konkretes Bekenntnis sein muss. Ich fürchte, viele von uns kommen bei ihrem Bekenntnis nie wirklich zu Gott, weil wir so unbestimmt sind. Jemand betet vielleicht und sagt: „Wenn Du eine Sünde, ein Unrecht an mir gesehen hast, dann vergib mir.“ Einen Moment mal! Gibt es eine Sünde; weißt du von etwas Falschem? Die richtige Art zu bekennen ist, zu Gott zu kommen und das Unrecht, das du getan hast, einzugestehen. Eine Frau, die zu Charles Wesley kam, sagte: „Ich möchte, dass Sie mit mir beten, denn ich bin eine große Sünderin. Ich bin eine Heilige Gottes, aber ich versage so furchtbar, und ich möchte, dass Sie mit mir beten.“ Charles Wesley sagte ziemlich streng: „Ich werde für Sie beten, denn Sie haben es wirklich nötig. Sie sind eine große Sünderin.“ – „Was meinen Sie damit?“, fragte sie entrüstet. „Ich habe nie etwas Schlimmes getan!“ Oh, liebe Freunde, wenn ihr Segen wollt, dann seid nicht vage in eurem Bekenntnis. Geht in die Gegenwart Gottes und sagt Ihm alles über eure Sünden. Erzählt Ihm von eurer schlechten Laune, von eurer schändlichen Zunge, von all den Dingen, mit denen ihr seinen Heiligen Geist betrübt. Einige von euch sagen: „Betet für meinen Mann, ich möchte, dass er sich bekehrt.“ Es ist wahrscheinlicher, dass er sich bekehrt, wenn du sagst: „O Gott, ich bekenne, dass meine schlechte Laune meinen Mann daran hindert, errettet zu werden, und dass sie meine Kinder verärgert. Ich bin nicht überrascht, dass meine Freunde nicht bekehrt sind.“ Dann geh zu ihnen und bekenne es ihnen. Wenn du gesagt hast, es sei Nervosität, obwohl es in Wirklichkeit schlechte Laune war, bekenne, dass es schlechte Laune ist, und höre auf, deine Sünde zu entschuldigen.

Er wird uns durch die Waschung des Wortes reinigen und den Sieg in unserem Leben geben. Er wird uns befähigen, hier zu seinem Lob und seiner Herrlichkeit zu leben. „Wenn wir sagen, dass wir nicht gesündigt haben [wenn wir es wagen, uns auf den Standpunkt zu stellen, dass wir nie gesündigt haben], so machen wir ihn zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns“ (1Joh 1,10). Wir sind noch nicht ins Licht gekommen, sondern befinden uns noch in der Finsternis und versuchen, unsere Sünden zu verbergen. Möge Gott uns befähigen, ehrlich zu Ihm und zueinander zu sein. Dann werden wir den Segen der Gemeinschaft im Licht erfahren.


Originaltitel: „Chapter One – God is light“
aus Addresses on the Epistles of John, Neptune, NJ (Loizeaux Brothers) 1931
Quelle: https://plymouthbrethren.org

Übersetzung: Samuel Ackermann

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Anmerkungen

[1] Doketismus: die Idee, der Herr Jesus hätte keinen menschlichen Leib gehabt.

[2] Mary Baker Eddy (1821–1910) war die Begründerin der Christlichen Wissenschaft.

[3] Russel und Rutherford waren die Begründer der Zeugen Jehovas.

[4] Anm. d. Red.: Übersetzt aus dem Lied „Sov’reign grace o’er sin abounding“ von John Kent (1766–1843): Once in him, in him for ever; | thus the eternal covenant stands.

[5] Anm. d. Red.: Henry Varley (1835–1912, Brighton, England) war ein englischer Evangelist.


Hinweis der Redaktion:

Die SoundWords-Redaktion ist für die Veröffentlichung des obenstehenden Artikels verantwortlich. Sie ist dadurch nicht notwendigerweise mit allen geäußerten Gedanken des Autors einverstanden (ausgenommen natürlich Artikel der Redaktion) noch möchte sie auf alle Gedanken und Praktiken verweisen, die der Autor an anderer Stelle vertritt. „Prüft aber alles, das Gute haltet fest“ (1Thes 5,21). – Siehe auch „In eigener Sache ...

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