Bist du redegewandt?
2. Mose 4,10-12; 1. Korinther 2,1-5

Philip Nunn

© SoundWords, online seit: 19.01.2012, aktualisiert: 14.10.2019

Leitverse: 2. Mose 4,10-12; 1. Korinther 2,1-5

Nach vierzig Jahren in der Wüste war Moses Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und in seine professionelle Ausbildung sehr schwach. Um das Volk Israel aus Ägypten herausführen zu können, würde er mit dem Pharao verhandeln sowie ein Volk von Sklaven motivieren, organisieren und führen müssen. Er war davon überzeugt, dass sein Erfolg Beredsamkeit verlangte.

2Mo 4,10-12: Mose sprach zu dem HERRN: Ach, Herr, ich bin kein Mann der Rede, weder seit gestern noch seit vorgestern, noch seitdem du zu deinem Knecht redest; denn ich bin schwer von Mund und schwer von Zunge! Da sprach der HERR zu ihm: Wer hat dem Menschen den Mund gemacht? Oder wer macht stumm oder taub oder sehend oder blind? Nicht ich, der HERR? Und nun geh hin, und ich will mit deinem Mund sein und dich lehren, was du reden sollst.

Gewiss ist es gut zu lernen, sich so klar und effektiv wie möglich verständlich zu machen, aber der Erfolg der christlichen Botschaft hängt von der Fähigkeit Gottes ab, durch uns zu reden. Abhängigkeit von Gott erzielt höhere Dividenden als Professionalität und Beredsamkeit.

In der Tat war der Apostel Paulus davon überzeugt, dass Beredsamkeit zuweilen Gottes Werk an den Seelen der Zuhörer hinderlich sein konnte. So schreibt er:

1Kor 2,1-5: Und ich, als ich zu euch kam, Brüder, kam nicht, um euch das Zeugnis Gottes nach Vortrefflichkeit der Rede oder Weisheit zu verkündigen. Denn ich hielt nicht dafür, etwas unter euch zu wissen, als nur Christus, und ihn als gekreuzigt. Und ich war bei euch in Schwachheit und in Furcht und in vielem Zittern; und meine Rede und meine Predigt war nicht in überredenden Worten der Weisheit, sondern in Erweisung des Geistes und der Kraft, damit euer Glaube nicht auf Menschenweisheit beruhe, sondern auf Gottes Kraft.

Spielt es keine Rolle, wie wir Gottes Botschaft präsentieren? Spielen Klarheit, Schönheit [der Rede], Logik und Überzeugungskraft keine Rolle in der christlichen Kommunikation? Der Apostel Paulus bat um Gebet, damit er die Botschaft Gottes klar offenbare, „wie ich es reden soll“ (Kol 4,2-4). Dann ermutigte er seine Leser, Gottes Botschaft „allezeit in Gnade, mit Salz gewürzt“ [weiter]zusagen (Kol 4,6). Paulus war bewusst, dass nur der Geist Gottes eine Seele überzeugen konnte, und dennoch versuchte er seine Zuhörer zu „überreden“ (2Kor 5,11). Während wir völlig davon abhängig sind, dass Gottes Geist wirkt, sollten wir gleichwohl größte Anstrengungen unternehmen, Gottes Botschaft [verständlich] zu vermitteln. Stimmst du mir zu? Abhängigkeit von Gott oder hohe Qualität der Präsentation – wo liegen deine Stärken? Sollte es nicht so sein, dass wir uns anstrengen, beides zu verbessern?


Originaltitel: „Are you an eloquent person?“, 2011
Quelle: www.philipnunn.com

Übersetzung: Hans-Robert Klenke


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