Dispensationalistische oder bundestheologische Sicht? (5)
Jeremia 30–31

Willem Johannes Ouweneel

© SoundWords, Online începând de la: 28.09.2005, Actualizat: 07.12.2020

Anmerkung der Redaktion:
Innerhalb dieses Artikels werden für die theologischen Denkrichtungen Abkürzungen benutzt. So bedeutet:
(E bzw. G) D: Anhänger des Dispensationalismus
(E bzw. G) B: Anhänger der Bundestheologie
Um innerhalb dieser beiden Gruppen noch zwischen extremen und gemäßigten zu unterscheiden wird manchmal noch ein E für extrem, oder ein G für gemäßigt davor gestellt.

Leitverse: Jeremia 30 und 31

Die Wiederkunft des Messias

Inmitten vieler Prophezeiungen, die in viel kürzerer Zeit eine Erfüllung empfangen haben, finden wir in dem Buch Jeremias diese zwei Kapitel, die prophetisch am weitesten vorausgreifen. Hier haben wir mit einer Prophezeiung zu tun, deren Erfüllung wieder unlösbar mit der Wiederkunft des Messias und der Festigung seines Reiches verbunden ist. In den meisten Prophezeiungen dieser Art wird übrigens nicht buchstäblich über die Wiederkunft des Messias gesprochen. Diese Wiederkunft wird in den prophetischen Büchern auf folgende Weise angedeutet:

  1. Sehr deutlich allein in Daniel 7, wo der Prophet über das Kommen des Sohnes des Menschen spricht. Diese Prophezeiung wird im Neuen Testament öfter direkt angepasst auf die Wiederkunft des Herrn Jesus (Mt 10,23; 16,27.28; 24,27.30.37.39.44; 25,31; 26,64 (10:23) Wenn sie euch aber verfolgen in dieser Stadt, so flieht in die andere; denn wahrlich, ich sage euch, ihr werdet mit den Städten Israels nicht zu Ende sein, bis der Sohn des Menschen gekommen ist.“ „(16:27) Denn der Sohn des Menschen wird kommen in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln, und dann wird er jedem vergelten nach seinem Tun. (16:28) Wahrlich, ich sage euch: Es sind einige von denen, die hier stehen, die den Tod nicht schmecken werden, bis sie den Sohn des Menschen haben kommen sehen in seinem Reich.“ „(24:27) Denn ebenso wie der Blitz ausfährt vom Osten und leuchtet bis zum Westen, so wird die Ankunft des Sohnes des Menschen sein.“ „(24:30) Und dann wird das Zeichen des Sohnes des Menschen am Himmel erscheinen; und dann werden alle Stämme des Landes wehklagen, und sie werden den Sohn des Menschen kommen sehen auf den Wolken des Himmels mit Macht und großer Herrlichkeit.“ „(24:37) Denn wie die Tage Noahs waren, so wird die Ankunft des Sohnes des Menschen sein.“ „(24:39) und sie es nicht erkannten –, bis die Flut kam und alle wegraffte, so wird auch die Ankunft des Sohnes des Menschen sein.“ „(24:44) Deshalb auch ihr, seid bereit! Denn in einer Stunde, in der ihr es nicht meint, kommt der Sohn des Menschen.“ „(25:31) Wenn aber der Sohn des Menschen kommen wird in seiner Herrlichkeit und alle Engel mit ihm, dann wird er auf seinem Thron der Herrlichkeit sitzen;“ „(26:64) Jesus spricht zu ihm: Du hast es gesagt. Doch ich sage euch: Von jetzt an werdet ihr den Sohn des Menschen zur Rechten der Macht sitzen und auf den Wolken des Himmels kommen sehen.“).

  2. Indirekt in den Prophezeiungen, die über das erste Kommen des Messias reden und diese unmittelbar mit der Festigung des messianischen Reiches und somit implizit auch mit der Wiederkunft des Messias verbinden (Ps 2,6-9 (6) „Habe ich doch meinen König eingesetzt auf Zion, meinem heiligen Berg!“ (7) Vom Beschluss will ich erzählen: Der HERR hat zu mir gesprochen: Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt. (8) Fordere von mir, und ich will dir die Nationen zum Erbteil geben und die Enden der Erde zum Besitztum. (9) Mit eisernem Zepter wirst du sie zerschmettern, wie ein Töpfergefäß sie zerschmeißen.“; Jes 9,5-6; 11,1-10; 40,3-11; 53,1-12; Jer 23,5.6 (5) Siehe, Tage kommen, spricht der HERR, da ich David einen gerechten Spross erwecken werde; und er wird als König regieren und verständig handeln und Recht und Gerechtigkeit üben im Land. (6) In seinen Tagen wird Juda gerettet werden und Israel in Sicherheit wohnen; und dies wird sein Name sein, womit man ihn nennen wird: „Der HERR, unsere Gerechtigkeit“.“; Mich 5,1-8; Sach 9,9.10 (9) Frohlocke laut, Tochter Zion; jauchze, Tochter Jerusalem! Siehe, dein König wird zu dir kommen: Gerecht und ein Retter ist er, demütig und auf einem Esel reitend, und zwar auf einem Fohlen, einem Jungen der Eselin. (10) Und ich werde die Streitwagen aus Ephraim und die Pferde aus Jerusalem ausrotten, und der Kriegsbogen wird ausgerottet werden. Und er wird Frieden reden zu den Nationen; und seine Herrschaft wird sein von Meer zu Meer und vom Strom bis an die Enden der Erde.“). Unter diese Kategorie fällt auch Jeremia 30,9 „sondern sie werden dem HERRN, ihrem Gott, dienen und ihrem König David, den ich ihnen erwecken werde.“, wo Gott über „David, den König“ spricht, den Er seinem Volk „erwecken“ wird. Dieses „Erwecken“ kann mit dessen Geburt zu tun haben, aber auch einfach bedeuten: auferstehen, auftreten.

  3. Indirekt auch in den Prophezeiungen, die von einem dem Friedensreich vorangehenden „Niederkommen“ des Herrn reden, der die Feinde vernichten und sein Volk Israel retten und einführen wird in die Segnungen des Friedensreiches (Jes 24,21; 29,5; 30,27.30; 31,4; 35,4; 59,20; 60,1; 62,11; 66,6.15.18 (24:21) Und es wird geschehen an jenem Tag, da wird der HERR heimsuchen die Heerschar der Höhe in der Höhe und die Könige der Erde auf der Erde.“ „(29:5) Aber wie feiner Staub wird die Menge deiner Fremden sein und wie dahinfahrende Spreu die Menge der Gewaltigen; und in einem Augenblick, plötzlich, wird es geschehen.“ „(30:27) Siehe, der Name des HERRN kommt von fern her. Sein Zorn brennt, und der aufsteigende Rauch ist gewaltig; seine Lippen sind voll Grimm, und seine Zunge ist wie ein verzehrendes Feuer“ „(30:30) Und der HERR wird hören lassen die Majestät seiner Stimme und sehen lassen das Herabfahren seines Armes mit Zornesschnauben und einer Flamme verzehrenden Feuers – Wolkenbruch und Regenguss und Hagelsteine.“ „(31:4) Denn so hat der HERR zu mir gesprochen: Wie der Löwe und der junge Löwe, gegen den die Menge der Hirten zusammengerufen wird, über seinem Raub knurrt, vor ihrer Stimme nicht erschrickt und sich vor ihrem Lärmen nicht ergibt, so wird der HERR der Heerscharen herabsteigen, um auf dem Berg Zion und auf seinem Hügel Krieg zu führen.“ „(35:4) Sagt zu denen, die zaghaften Herzens sind: Seid stark, fürchtet euch nicht! Siehe, euer Gott kommt, Rache kommt, die Vergeltung Gottes! Er selbst kommt und wird euch retten.“ „(59:20) Und ein Erlöser wird kommen für Zion und für die, die in Jakob von der Übertretung umkehren, spricht der HERR.“ „(60:1) Steh auf, leuchte; denn dein Licht ist gekommen, und die Herrlichkeit des HERRN ist über dir aufgegangen!“ „(62:11) Siehe, der HERR hat eine Kunde erschallen lassen zum Ende der Erde hin: Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein Heil kommt; siehe, sein Lohn ist bei ihm, und seine Vergeltung geht vor ihm her.“ „(66:6) Stimme eines Getöses von der Stadt her! Stimme aus dem Tempel! Stimme des HERRN, der Vergeltung erstattet seinen Feinden!“ „(66:15) Denn siehe, der HERR wird kommen im Feuer, und seine Wagen sind wie der Sturmwind, um seinen Zorn zu vergelten in Glut und sein Schelten in Feuerflammen.“ „(66:18) Und ich – ihre Werke und ihre Gedanken sind vor mir. Es kommt die Zeit, alle Nationen und Sprachen zu versammeln; und sie werden kommen und meine Herrlichkeit sehen.“; Jer 25,30.38 „Und du, weissage ihnen alle diese Worte und sprich zu ihnen: Der HERR wird brüllen aus der Höhe und seine Stimme erschallen lassen aus seiner heiligen Wohnung; brüllen wird er gegen seine Wohnstätte, einen lauten Ruf erheben, wie die Keltertreter, gegen alle Bewohner der Erde.“ „Wie ein junger Löwe hat er sein Dickicht verlassen; denn ihr Land ist zur Wüste geworden vor dem gewalttätigen Schwert und vor der Glut seines Zorns.“; Joel 3,1.16; Mich 2,12 „Sammeln werde ich dich, Jakob, ganz sammeln; versammeln, ja, versammeln werde ich den Überrest Israels. Ich werde ihn zusammenbringen wie die Schafe von Bozra, wie eine Herde inmitten ihrer Weide; sie werden lärmen vor Menge der Menschen.“; Hab 2,3; 3,3-15 [vgl. Heb 10,37 „Denn noch eine ganz kleine Zeit, und „der Kommende wird kommen und nicht ausbleiben.“]; Sach 9,14; 10,3; 12,10; 14,3-5 (9:14) Und der HERR wird über ihnen erscheinen, und sein Pfeil wird ausfahren wie der Blitz; und der Herr, HERR, wird in die Posaune stoßen und einherziehen in Stürmen des Südens.“ „(10:3) Mein Zorn ist gegen die Hirten entbrannt, und die Böcke werde ich heimsuchen; denn der HERR der Heerscharen wird sich seiner Herde, des Hauses Juda, annehmen und sie wie sein Prachtross im Kampf machen.“ „(12:10) Und ich werde über das Haus David und über die Bewohner von Jerusalem den Geist der Gnade und des Flehens ausgießen; und sie werden auf mich blicken, den sie durchbohrt haben, und werden über ihn wehklagen gleich der Wehklage über den einzigen Sohn und bitterlich über ihn Leid tragen, wie man bitterlich über den Erstgeborenen Leid trägt.“ „(14:3) Und der HERR wird ausziehen und gegen jene Nationen kämpfen, wie an dem Tag, da er kämpft, an dem Tag der Schlacht. (14:4) Und seine Füße werden an jenem Tag auf dem Ölberg stehen, der vor Jerusalem im Osten liegt; und der Ölberg wird sich in der Mitte spalten, nach Osten und nach Westen hin, zu einem sehr großen Tal, und die Hälfte des Berges wird nach Norden und seine andere Hälfte nach Süden weichen. (14:5) Und ihr werdet in das Tal meiner Berge fliehen, und das Tal der Berge wird bis Azel reichen; und ihr werdet fliehen, wie ihr vor dem Erdbeben geflohen seid in den Tagen Ussijas, des Königs von Juda. Und kommen wird der HERR, mein Gott, und alle Heiligen mit dir.“).

In diese letzte Kategorie fällt nun auch Jeremia 30, wo wir in Vers 23 lesen: „Siehe, ein Sturmwind des HERRN, ein Grimm ist ausgegangen, ein sausender Sturmwind; er wird sich herniederwälzen auf den Kopf der Gesetzlosen. Nicht wenden wird sich die Glut des Zornes des HERRN, bis er getan und bis er ausgeführt hat die Gedanken seines Herzens. Am Ende der Tage werdet ihr dessen innewerden.“ Dem gesamten Kontext entsprechend können diese Worte verbunden werden mit der mächtigen Offenbarung der Majestät des Herrn, die sich offenbaren wird in der Wiederkunft von Jesus Christus. Diese wird den Sturm von Gottes Zorn herniederkommen lassen auf den Kopf seiner und Israels Feinde.

Die Endzeit in Jeremia 30 und 31

Die in den Kapiteln 30 und 31 enthaltenen Geschehnisse haben die folgenden besonderen Kennzeichen:

  1. Die Rückkehr, die geistliche Wiederherstellung und Vereinigung der zwei und der zehn Stämme: Juda und Israel (gleich ihr vor ihm) (Jer 30,3; 31,7–9,7; 20,31). Wir haben schon gesehen, dass diese Wiedervereinigung nichts zu tun hat mit der Vereinigung von messiasgläubigen Juden und Heiden in der Gemeinde oder in dem Friedensreich.

  2. Die große Drangsal, die unmittelbar der Wiederherstellung Israels vorausgeht (vergleiche Mt 24,21 „denn dann wird große Drangsal sein, wie sie seit Anfang der Welt bis jetzt nicht gewesen ist und auch nicht wieder sein wird.“; und weiter zum Beispiel Joel 2,17; 3,5 (2:17) Die Priester, die Diener des HERRN, sollen weinen zwischen der Halle und dem Altar und sprechen: Verschone, HERR, dein Volk und gib nicht dein Erbteil der Schmähung hin, dass sie den Nationen zum Sprichwort seien! Warum soll man unter den Völkern sagen: Wo ist ihr Gott?“ „(3:5) Und es wird geschehen: Jeder, der den Namen des HERRN anrufen wird, wird errettet werden; denn auf dem Berg Zion und in Jerusalem wird Errettung sein, wie der HERR gesprochen hat, und unter den Übriggebliebenen, die der HERR berufen wird.“; Mich 7,7-20; Hab 3,16-19 (16) Ich vernahm es, und es zitterte mein Leib; bei der Stimme bebten meine Lippen; Morschheit drang in meine Gebeine, und wo ich stand, erzitterte ich: Ich werde ruhen am Tag der Drangsal, wenn derjenige gegen das Volk heranzieht, der es angreifen wird. (17) Denn der Feigenbaum wird nicht blühen, und kein Ertrag wird an den Reben sein; und es trügt die Frucht des Olivenbaumes, und die Getreidefelder tragen keine Speise; aus der Hürde ist verschwunden das Kleinvieh, und kein Rind ist in den Ställen. – (18) Ich aber, ich will in dem HERRN frohlocken, will jubeln in dem Gott meines Heils. (19) Der HERR, der Herr, ist meine Kraft und macht meine Füße denen der Hirschkühe gleich und lässt mich einherschreiten auf meinen Höhen.Dem Vorsänger. Mit meinem Saitenspiel.“; Zeph 1,2–2,3; 3,7.12; Sach 13,8; 14,2-5 (13:8) Und es wird geschehen im ganzen Land, spricht der HERR: Zwei Teile davon werden ausgerottet werden und verscheiden, aber der dritte Teil davon wird übrig bleiben.“ „(14:2) Und ich werde alle Nationen nach Jerusalem zum Krieg versammeln; und die Stadt wird eingenommen und die Häuser werden geplündert und die Frauen vergewaltigt werden; und die Hälfte der Stadt wird in die Gefangenschaft ausziehen, aber das übrige Volk wird nicht aus der Stadt ausgerottet werden. (14:3) Und der HERR wird ausziehen und gegen jene Nationen kämpfen, wie an dem Tag, da er kämpft, an dem Tag der Schlacht. (14:4) Und seine Füße werden an jenem Tag auf dem Ölberg stehen, der vor Jerusalem im Osten liegt; und der Ölberg wird sich in der Mitte spalten, nach Osten und nach Westen hin, zu einem sehr großen Tal, und die Hälfte des Berges wird nach Norden und seine andere Hälfte nach Süden weichen. (14:5) Und ihr werdet in das Tal meiner Berge fliehen, und das Tal der Berge wird bis Azel reichen; und ihr werdet fliehen, wie ihr vor dem Erdbeben geflohen seid in den Tagen Ussijas, des Königs von Juda. Und kommen wird der HERR, mein Gott, und alle Heiligen mit dir.“;). Siehe in Jeremia 30 vor allen Dingen Jeremia 30,4-7.12-15 (4) Und dies sind die Worte, die der HERR über Israel und über Juda geredet hat. (5) Denn so spricht der HERR: Eine Stimme des Schreckens haben wir gehört; da ist Furcht und kein Frieden. (6) Fragt doch und seht, ob ein Mann gebiert! Warum sehe ich die Hände eines jeden Mannes auf seinen Lenden, einer Gebärenden gleich, und jedes Angesicht in Blässe verwandelt? (7) Wehe, denn groß ist jener Tag, ohnegleichen, und es ist eine Zeit der Drangsal für Jakob! Doch er wird aus ihr gerettet werden.“ „(12) Denn so spricht der HERR: Deine Wunde ist unheilbar, schmerzhaft ist dein Schlag; (13) niemand führt deine Rechtssache, für das Geschwür gibt es kein Heilmittel, da ist kein Pflaster für dich! (14) Alle deine Liebhaber haben dich vergessen, sie fragen nicht nach dir. Denn ich habe dich mit dem Schlag eines Feindes geschlagen, mit grausamer Züchtigung, wegen der Größe deiner Ungerechtigkeit, weil deine Sünden zahlreich sind. (15) Was schreist du über deine Wunde, dass dein Schmerz unheilbar ist? Wegen der Größe deiner Ungerechtigkeit, weil deine Sünden zahlreich sind, habe ich dir dies getan.“. In Vers 7 ist die Rede von einer „Zeit der Drangsal für Jakob“. Laut dem Buch der Offenbarung (siehe Off 7,14 „Und ich sprach zu ihm: Mein Herr, du weißt es. Und er sprach zu mir: Dies sind die, die aus der großen Drangsal kommen, und sie haben ihre Gewänder gewaschen und haben sie weiß gemacht in dem Blut des Lammes.“) wird diese große Drangsal kurz vor der Wiederkunft des Messias stattfinden. In dieser Drangsal wird der Überrest von Israel gebildet, geläutert und bereit gemacht, um den kommenden Messias zu empfangen.

  3. Israel wird wiederhergestellt sowohl innerlich durch Bekehrung (Jer 30,8.17; 31,33 (30:8) Denn es wird geschehen an jenem Tag, spricht der HERR der Heerscharen, dass ich sein Joch von deinem Hals zerbrechen und deine Fesseln zerreißen werde, und Fremde sollen ihn nicht mehr dienstbar machen,“ „(30:17) Denn ich will dir einen Verband anlegen und dich von deinen Schlägen heilen, spricht der HERR, weil man dich eine Verstoßene nennt: „Das ist Zion, nach der niemand fragt!““ „(31:33) Sondern dies ist der Bund, den ich mit dem Haus Israel schließen werde nach jenen Tagen, spricht der HERR: Ich werde mein Gesetz in ihr Inneres legen und werde es auf ihr Herz schreiben; und ich werde ihr Gott, und sie werden mein Volk sein.“) wie auch äußerlich durch Rückkehr in das verheißene Land (Jer 30,10.18; 31,7-11.17 (30:10) Und du, fürchte dich nicht, mein Knecht Jakob, spricht der HERR, und erschrick nicht, Israel! Denn siehe, ich will dich retten aus der Ferne und deine Nachkommen aus dem Land ihrer Gefangenschaft; und Jakob wird zurückkehren und ruhig und sicher sein, und niemand wird ihn aufschrecken.“ „(30:18) So spricht der HERR: Siehe, ich will die Gefangenschaft der Zelte Jakobs wenden und mich über seine Wohnungen erbarmen. Und die Stadt wird auf ihrem Hügel wieder erbaut und der Palast nach seiner Weise bewohnt werden;“ „(31:7) Denn so spricht der HERR: Jubelt über Jakob mit Freuden und jauchzt an der Spitze der Nationen! Lobsingt laut und sprecht: Rette dein Volk, HERR, den Überrest Israels! (31:8) Siehe, ich bringe sie aus dem Land des Nordens und sammle sie vom äußersten Ende der Erde, unter ihnen Blinde und Lahme, Schwangere und Gebärende miteinander; in großer Versammlung kehren sie hierher zurück. (31:9) Mit Weinen kommen sie, und unter Flehen leite ich sie; ich führe sie zu Wasserbächen auf einem ebenen Weg, auf dem sie nicht straucheln werden. Denn ich bin Israel zum Vater geworden, und Ephraim ist mein Erstgeborener. (31:10) Hört das Wort des HERRN, ihr Nationen, und meldet es auf den fernen Inseln und sprecht: Der Israel zerstreut hat, wird es wieder sammeln und es hüten wie ein Hirte seine Herde. (31:11) Denn der HERR hat Jakob losgekauft und hat ihn erlöst aus der Hand dessen, der stärker war als er.“ „(31:17) und es gibt Hoffnung für dein Ende, spricht der HERR, und deine Kinder werden in ihr Gebiet zurückkehren.“). Auch hier ist laut D die durchgehende Linie der prophetischen Unterweisungen, dass dasselbe Volk, das Gott aus seinem Land vertrieben hat und das gezüchtigt wurde wegen seiner Sünden, einmal geläutert und gereinigt werden wird und durch Gott zurückgebracht werden wird nach dem Land, das das Volk von alters her bewohnt hat.

    • Man kommt in Konflikt mit fundamentalen hermeneutischen Regeln, wenn man diese Prophezeiung in der Kirche erfüllt sehen will, deren Vorfahren zu 99% nicht in Kanaan gewohnt haben und nie daraus vertrieben worden sind.

    • Diese Erfüllung würde dann ausschließlich Beziehung haben auf ein anderes „geistliches“ Land Kanaan!

    • Für das wirkliche Volk Israel von heute würde diese Prophezeiung darüber hinaus überhaupt keine Bedeutung haben, es sei denn, dass ein Jude gerade das natürliche Israel verlässt und seine Erwartungen einer buchstäblichen Verheißung auf das Land aufgibt! Der Jude, der das tut, findet in der Tat innerhalb der Gemeinde ein geistliches Volk Gottes und ein geistliches „Land“. Aber das hat nichts zu tun mit den Verheißungen, die Gott noch in petto hat für ein bald bekehrtes Volk Israel als solches.

  4. Dann der Segen des messianischen Friedensreiches. Israels Feinde werden gerichtet (Jer 30,11.16.20 „Denn ich bin mit dir, spricht der HERR, um dich zu retten. Denn ich werde allen Nationen, wohin ich dich zerstreut habe, den Garaus machen; nur dir werde ich nicht den Garaus machen, sondern dich nach Gebühr züchtigen und dich keineswegs ungestraft lassen.“ „Darum sollen alle, die dich fressen, gefressen werden, und alle deine Bedränger sollen insgesamt in die Gefangenschaft gehen; und deine Berauber sollen zum Raub werden, und alle deine Plünderer werde ich zur Plünderung hingeben.“ „Und seine Söhne werden sein wie früher, und seine Gemeinde wird vor mir feststehen; und alle seine Bedrücker werde ich heimsuchen.“). Der Messias, der große (Sohn von) David, wird König über das wiederhergestellte Volk Israel; Gott „erweckt“ Ihn (Jer 30,9 „sondern sie werden dem HERRN, ihrem Gott, dienen und ihrem König David, den ich ihnen erwecken werde.“), lässt den „Fürst“ aus Israel hervorkommen, seinen Herrscher aus seiner Mitte entstehen (Jer 30,21 „Und sein Machthaber wird aus ihm sein und sein Herrscher aus seiner Mitte hervorgehen; und ich will ihn herzutreten lassen, dass er mir nahe; denn wer ist es wohl, der sein Herz verpfändete, um mir zu nahen?, spricht der HERR.“). Jerusalem wird wiederhergestellt (Jer 30,18b; 31,38-40 (30:18) So spricht der HERR: Siehe, ich will die Gefangenschaft der Zelte Jakobs wenden und mich über seine Wohnungen erbarmen. Und die Stadt wird auf ihrem Hügel wieder erbaut und der Palast nach seiner Weise bewohnt werden;“ „(31:38) Siehe, Tage kommen, spricht der HERR, da diese Stadt dem HERRN gebaut werden wird vom Turm Hananel bis zum Ecktor. (31:39) Und die Mess-Schnur wird weiter fortlaufen geradeaus über den Hügel Gareb und sich nach Goa wenden. (31:40) Und das ganze Tal der Leichen und der Asche und alle Felder bis zum Bach Kidron, bis zur Ecke des Rosstores im Osten, wird dem HERRN heilig sein; es soll nicht ausgerottet und nicht zerstört werden in Ewigkeit.“); versuche mal diese Verheißungen (aber sehr wohl in diesen Einzelheiten) zu „vergeistlichen“! – und Israel wird in jeder Hinsicht reich gesegnet (Jer 30,19.22; 31,1 (30:19) und Lobgesang und die Stimme der Spielenden wird von ihnen ausgehen. Und ich will sie mehren, und sie werden sich nicht vermindern; und ich will sie herrlich machen, und sie werden nicht gering werden.“ „(30:22) Und ihr werdet mein Volk, und ich werde euer Gott sein.“ „(31:1) In jener Zeit, spricht der HERR, werde ich der Gott aller Geschlechter Israels sein, und sie werden mein Volk sein.“,12ff.23-25.27ff.).

  5. Gott schließt einen Neuen Bund mit seinem Volk (Jer 31,31-34 (31) Siehe, Tage kommen, spricht der HERR, da ich mit dem Haus Israel und mit dem Haus Juda einen neuen Bund schließen werde; (32) nicht wie der Bund, den ich mit ihren Vätern geschlossen habe an dem Tag, als ich sie bei der Hand fasste, um sie aus dem Land Ägypten herauszuführen, diesen meinen Bund, den sie gebrochen haben; und doch hatte ich mich mit ihnen vermählt, spricht der HERR. (33) Sondern dies ist der Bund, den ich mit dem Haus Israel schließen werde nach jenen Tagen, spricht der HERR: Ich werde mein Gesetz in ihr Inneres legen und werde es auf ihr Herz schreiben; und ich werde ihr Gott, und sie werden mein Volk sein. (34) Und sie werden nicht mehr jeder seinen Nächsten und jeder seinen Bruder lehren und sprechen: „Erkennt den HERRN!“, denn sie alle werden mich erkennen von ihrem Kleinsten bis zu ihrem Größten, spricht der HERR. Denn ich werde ihre Schuld vergeben und ihrer Sünde nicht mehr gedenken.“). Diese Verheißung wird in Hebräer 8 zitiert und durch EB und dann ohne weiteres auf die Kirche angewandt. Dabei geht EB an Folgendem vorbei:

Nirgends zeigt der Hebräerbrief, dass der Neue Bund in der gegenwärtigen Haushaltung ganz erfüllt ist oder wird, das heißt in der neutestamentlichen Kirche, oder wenigstens dass keine Erfüllung mehr sein wird in für das wiederhergestellte Volk im messianischen Friedensreich.

Der Hebräerbrief ist ausdrücklich an messiasgläubige Juden geschrieben. Als solche besaßen und besitzen sie das erste Anrecht auf die Segnung des Neuen Bundes. Nur in abgeleiteten Sinne – das Blut des Neuen Bundes reinigt auch uns (Heb 13,20 „Der Gott des Friedens aber, der aus den Toten wiederbrachte unseren Herrn Jesus, den großen Hirten der Schafe, in dem Blut des ewigen Bundes,“; Mt 26,28 „Denn dies ist mein Blut, das des [neuen] Bundes, das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“) – kann man den Neuen Bund auch anwenden auf messiasgläubige Heiden. Aber selbst in dem Friedensreich wird nie von einem Neuen Bund gesprochen, den Gott auch mit den Völkern schließt (vgl. Jes 54,10; 55,3; 59,21; 61,8 (54:10) Denn die Berge mögen weichen und die Hügel wanken, aber meine Güte wird nicht von dir weichen und mein Friedensbund nicht wanken, spricht der HERR, dein Erbarmer.“ „(55:3) Neigt euer Ohr und kommt zu mir; hört, und eure Seele wird leben. Und ich will einen ewigen Bund mit euch schließen: die sicheren Gnaden Davids. –“ „(59:21) Und ich – dies ist mein Bund mit ihnen, spricht der HERR: Mein Geist, der auf dir ist, und meine Worte, die ich in deinen Mund gelegt habe, werden nicht aus deinem Mund weichen noch aus dem Mund deiner Nachkommen, noch aus dem Mund der Nachkommen deiner Nachkommen, spricht der HERR, von nun an bis in Ewigkeit.“ „(61:8) Denn ich, der HERR, liebe das Recht, ich hasse den frevelhaften Raub; und ich werde ihnen ihre Belohnung in Treue geben und einen ewigen Bund mit ihnen schließen.“; Jer 32,40 „Und ich werde einen ewigen Bund mit ihnen schließen, dass ich nicht von ihnen lassen werde, ihnen Gutes zu tun; und ich werde meine Furcht in ihr Herz legen, damit sie nicht von mir abweichen.“; Hes 16,60.62; 34,15; 37,26 (16:60) Doch will ich meines Bundes mit dir in den Tagen deiner Jugend gedenken und will dir einen ewigen Bund errichten.“ „(16:62) Und ich werde meinen Bund mit dir errichten, und du wirst wissen, dass ich der HERR bin:“ „(34:15) Ich will meine Schafe weiden, und ich will sie lagern, spricht der Herr, HERR.“ „(37:26) Und ich werde einen Bund des Friedens mit ihnen schließen, ein ewiger Bund wird es mit ihnen sein; und ich werde sie einsetzen und sie vermehren und werde mein Heiligtum in ihre Mitte setzen in Ewigkeit.“; Hos 2,17 „und ich werde ihr von dort aus ihre Weinberge geben und das Tal Achor zu einer Tür der Hoffnung. Und sie wird dort singen wie in den Tagen ihrer Jugend und wie an dem Tag, als sie aus dem Land Ägypten heraufzog.“); sie profitieren nur indirekt von den Segnungen des Neuen Bundes.

Der Neue Bund wird ausdrücklich mit dem „Haus von Israel und dem Haus von Juda“ geschlossen, das heißt also mit den zehn und mit den zwei Stämmen. Das stellt die definitive Erfüllung des Neuen Bundes in die Zeit, wo die zehn und die zwei Stämme in dem verheißenen Land vereinigt sein werden. Es gibt in dem Brief an die Hebräer nichts, was uns das Recht gibt zu behaupten, dass die Kirche der heutigen Haushaltung dieses „Haus von Israel und Haus von Juda“ vorstellt.

Die Einsetzung des Neuen Bundes darf nicht aus ihrem ursprünglichen Kontext in Jeremia 31 gelöst werden, wo sie verbunden wird mit der Bekehrung Israels und seiner Wiederherstellung in dem alten verheißenen Land, wo Jerusalem wieder aufgebaut wird und Israel von den Früchten des Landes genießt. Das lässt deutlich sehen, wann der Neue Bund tatsächlich geschlossen wird: nach der Wiederkunft des Messias, am Beginn des Friedensreiches.

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Übersetzt aus Israël en de Kerk, oftewel: Eén of twee volken van God? Confrontatie van de verbondsleer en de bedelingenleer, Vaassen (Medema) 1991

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Nota redacţiei:

Redacţia SoundWords este răspunzătoare pentru publicarea articolului de mai sus. Aceasta nu înseamnă că neapărat ea este de acord cu toate celelalte gânduri ale autorului publicate (desigur cu excepţia articolelor publicate de redacţie) şi doreşte să atragă atenţia, să se ţină seama de toate gândurile şi practicile autorului, pe care el le face cunoscut în alte locuri. „Cercetaţi toate lucrurile, şi păstraţi ce este bun” (1 Tesaloniceni 5.21).

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