Der vorbeugende Dienst des Herrn
Lukas 22,31.32

Walter Thomas Turpin

© Beröa-Verlag, Online începând de la: 20.09.2001, Actualizat: 30.10.2022

Leitverse: Lukas 22,31.32

Lk 22,31.32: Der Herr aber sprach: Simon, Simon! Siehe der Satan hat euer begehrt, euch zu sichten wie den Weizen. Ich aber habe für dich gebetet, auf dass dein Glaube nicht aufhöre.

Wir denken oft daran, dass der Herr Jesus unsere Füße wäscht (Joh 13). Aber es ist uns wohl zu wenig bewusst, dass Er sich nicht nur bemüht, das für seine Gegenwart Unpassende hinwegzutun, sondern dass Er sich im Voraus um das kümmert, was unsere Gemeinschaft mit Ihm hindern könnte, wenn es einträfe.

Wir alle freuen uns über die Tatsache der wiederherstellenden Gnade des Herrn. Wir wissen, dass Er unsere Füße wäscht. Aber da sind noch Hunderte von Beispielen in unserer Geschichte als Heilige Gottes, die wir in einem anderen Charakter und in einem andern Licht sehen sollten. Unsere Herzen sollten auch Verständnis haben für die Tatsache, dass Er in uns die Wirksamkeit von Grundsätzen voraussieht, die eine sittliche Distanz zwischen Ihm und uns herbeiführen können. Er beugt sowohl vor als stellt auch wieder her.

Schlagen wir zum Beispiel 2. Korinther 12,7 auf: „Und auf dass ich mich nicht durch die Überschwänglichkeit der Offenbarungen überhebe, wurde mir ein Dorn für das Fleisch gegeben, ein Engel Satans, auf dass er mich mit Fäusten schlage.“ Diese Stelle macht uns deutlich, dass zwischen Paulus und dem Herrn noch keine Distanz eingetreten war. Da hatte das Fleisch in Paulus noch nicht gewirkt. Es war wohl vorhanden und konnte tätig werden. In ihm war die Basis, auf welcher sich die Distanz von Christo ausbreiten konnte. Obwohl der Mensch im dritten Himmel gewesen war, befand sich in ihm die Substanz, womit das Fleisch wirken konnte. Um was hervorzubringen? Oh, den Hochmut! „Auf dass ich mich nicht überhebe …, wurde mir ein Dorn für das Fleisch gegeben.“

Ich glaube nicht, dass dieser vorbeugende Dienst des Herrn zur Verhütung eines möglichen Falles unsern Herzen in der Kraft bewusst ist, wie es sein sollte. Wir sind wohl mehr geneigt, unsere Gedanken darauf zu beschränken, dass die Distanz, die das Fleisch bewirkt hat, weggetan werden muss. Sie ist das Resultat eines Zustandes, und wir denken nicht genügend darüber nach, wie oft der Herr eine solche Unterbrechung der Gemeinschaft zwischen Ihm und uns zum Voraus verhütet.

Das Bewusstsein davon würde bestimmt auf manche Umstände in unserer Geschichte Licht werfen, auf manchen Weg, den wir zu gehen hatten, auf manche Sorge, manche Schwierigkeit, manchen Druck, manches Gewicht, manchen Kummer, auf manche widrigen und unerwünschten Zustände. Wie hätte es unsere Herzen getröstet, wenn wir daran gedacht hätten, dass Einer droben ist, der uns mit ewiger Liebe liebt, der sich mit uns beschäftigt und weiß, dass in uns Dinge sind, die das Fleisch benützen kann und so eine Distanz hervorruft. Er weiß genau, wann Er dazwischentreten muss. Welch ein Licht würde in so manchen dunklen Tag hereinleuchten, wenn wir dies bedächten!

Welch eine gesegnete Art von Liebe ist es doch, die sich nicht nur herablässt, eine Verunreinigung zu beseitigen, wenn sie eingetreten ist, sondern auch der Wirksamkeit der bösen Natur in mir vorbeugt, die eine Distanz hervorrufen könnte! Die Liebe Christi setzt ein Hindernis in den Weg ihres Wirkens und gibt mir die gesegnete Erkenntnis dessen, was Fleisch ist.

Es gibt zweierlei Wege, den Charakter des Fleisches kennenzulernen. Wenn wir nicht in Gemeinschaft mit Gott lernen, was für eine Art von Geschöpf wir sind – wie zum Beispiel Paulus –, dann müssen wir es in Gesellschaft des Teufels lernen wie einst Petrus. Wie ernst! Aufseiten des Apostels Paulus war da also ein Sich-selber-Kennenlernen, in Gemeinschaft mit Gott, wie wir dies in 2. Korinther 12,7 sehen. Um solches hervorzubringen, musste die vorbeugende Liebe des Herrn in Tätigkeit kommen. Paulus sagt: „Es wurde mir ein Dorn für das Fleisch gegeben.“

Teurer Herr, wachsamer Hirte, unfehlbarer Freund von armen, wertlosen Wesen, wie wir es sind! Aber wir sind Dir kostbar als die Gabe Deines Vaters und auch als die Frucht Deiner unwandelbaren Liebe.


Originaltitel: „Der vorbeugende Dienst des Herrn“
aus der Monatsschrift Halte fest, 1981, S. 4ff.
mit freundlicher Genehmigung des Beröa-Verlages, Zürich


Nota redacţiei:

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