Nehemia – ein treuer Dienstknecht Gottes (2)
Nehemia 2

Stephan Isenberg

© SoundWords, Online începând de la: 28.08.2014, Actualizat: 21.09.2023

Leitverse: Nehemia 2

Gottes Antwort auf Nehemias Gebet

Neh 2,1-3: Und es geschah im Monat Nisan, im zwanzigsten Jahr des Königs Artasasta, als Wein vor ihm war, da nahm ich den Wein und gab ihn dem König; ich war aber nie traurig vor ihm gewesen. Und der König sprach zu mir: Warum ist dein Angesicht traurig? Du bist doch nicht krank! Es ist nichts anderes als Traurigkeit des Herzens. Da fürchtete ich mich sehr. Und ich sprach zum König: Der König lebe ewig! Warum sollte mein Angesicht nicht traurig sein, da die Stadt, die Begräbnisstätte meiner Väter, wüst liegt und ihre Tore vom Feuer verzehrt sind?

In Kapitel 2 lesen wir nun die Antwort Gottes auf das Gebet von Nehemia in Kapitel 1. Die Antwort Gottes kam nicht unmittelbar auf das Gebet, sondern erst vier Monate später (1,1 Kislew/Nov od. Dez → 2,1 Nisan/März). Gott hatte Nehemia in die Stille geführt, um ihn auf seinen Auftrag vorzubereiten. Dieses Prinzip finden wir immer wieder in Gottes Wort. Joseph musste in der Einsamkeit des Gefängnisses auf seine Aufgabe vorbereitet werden, Mose wurde 40 Jahre in der Wüste vorbereitet, Elia wurde an einen einsamen Ort geführt und von Raben ernährt, und Paulus war 14 Jahre in Arabien (Gal 1,17; 2,1), bevor er seinen öffentlichen Dienst begann. Auch der Herr Jesus wurde erst mit 30 Jahren zum Dienst berufen und wurde 40 Tage in die Wüste geführt, bevor Er seinen öffentlichen Dienst begann.

Oft erhört Gott unsere Gebete auf eine Weise, mit der wir nicht gerechnet haben. Eigentlich war es ein Tag wie jeder andere am Königshof. Der König bemerkte die Traurigkeit im Gesicht von Nehemia und fragte ihn nach seinen Problemen. Wer sagt eigentlich, dass wir als Christen immerzu mit einem Grinsen umherlaufen müssten, um ein Zeugnis für Gott sein zu können?

Lebe in Abhängigkeit von Gott

In Vers 4 offenbart sich noch ein schöner Charakterzug eines treuen Mitarbeiter Gottes. Nehemia ist wahrhaftig und ehrlich. Er sagt nicht einfach: „Och, es ist nichts – alles ok“, sondern er nimmt es in Kauf, dass der König ihn tadelt, denn vor einen König kommt man schließlich nicht mit einem langen Gesicht (vgl. Dan 1,10-13).
Der König fragt ihn:

Neh 2,4a: Um was bittest du denn?

Wieder so eine unglaubliche, schöne Situation, wo wir von dem „Normalo“ Nehemia viel lernen können. Nehemia erwartet an dieser Stelle nichts von dem König, sondern alles von Gott. Es heißt:

Neh 2,4b: Da betete ich zu dem Gott des Himmels

Für den König musste es so aussehen, als würde Nehemia etwas von ihm erwarten, aber in Wirklichkeit erwartete Nehemia alles von seinem Gott. Und Gott gibt, und zwar meistens über Bitten und Verstehen. Was für eine schöne Gebetserhörung! Nur wer viel betet, kann auch solche Erfahrungen wie Nehemia machen.

Nehemia war ein Mann des Glaubens. Seine Vernunft hätte ihm sagen müssen, dass es ein Unding ist, vom König zu erbitten, ihn in die Stadt seiner Väter ziehen zu lassen – vielleicht erwähnt er auch deswegen den Namen der Stadt nicht –, denn diese Stadt wurde von einem anderen König von Babel einst zerstört; warum also sollte Artasasta ihm erlauben, diese Stadt wieder aufzubauen? Aber was bei dem Menschen unmöglich erscheint, ist bei Gott möglich. Deshalb wendet Nehemia sich glaubensvoll an den „Gott des Himmels“ und Gott antwortet sofort auf den stummen Schrei des Herzens seines Knechtes.

Höflich, bescheiden und demütig

Nehemia zeigt hier jedoch nicht nur seine Gemeinschaft mit Gott, sondern er ist auch dem König gegenüber höflich, bescheiden und demütig.

Neh 2,5.7: und ich sprach zum König: Wenn es der König für gut hält und wenn dein Knecht wohlgefällig vor dir ist, so bitte ich, dass du mich nach Juda sendest zur Stadt der Begräbnisse meiner Väter, damit ich sie wieder aufbaue. … Und ich sprach zum König: Wenn es der König für gut hält …

Nehemia sagt zweimal: „Wenn es der König für gut hält“ – ein Zeichen seiner Höflichkeit und Bescheidenheit. Außerdem sagt er: „wenn dein Knecht“ – ein Zeichen seiner demütigen Haltung dem König gegenüber.

Es ist wichtig, dass wir als Mitarbeiter im Reich Gottes unsere Wege in Abhängigkeit mit Gott gehen und unserer Umgebung gegenüber höflich, bescheiden und demütig auftreten. Dann werden wir auf dem Wege auch Gelingen haben.

Neh 2,6-8: Da sprach der König zu mir – und die Königin saß neben ihm –: Wie lange wird deine Reise dauern, und wann wirst du zurückkehren? Und es gefiel dem König, mich zu senden; und ich gab ihm eine Frist an. Und ich sprach zum König: Wenn es der König für gut hält, so gebe man mir Briefe an die Statthalter jenseits des Stromes, dass sie mich durchziehen lassen, bis ich nach Juda komme; und einen Brief an Asaph, den Hüter des königlichen Forstes, dass er mir Holz gebe, um die Tore der Burg, die zum Haus gehört, mit Balken zu versehen und für die Mauer der Stadt, und für das Haus, in das ich ziehen werde. Und der König gab es mir, weil die gute Hand meines Gottes über mir war.

Es ist sehr interessant, dass nicht der König dem Nehemia die Frist bestimmte, um nach Babel zurückzukehren, sondern das Nehemia die Frist bestimmen durfte. Aus Nehemia 5,14; 13,6 geht die festgelegte Frist hervor – sie betrug zwölf Jahre.

Nehemia bekam vom König alles an Ausrüstung, was er brauchte. Diese Verse zeigen aber auch, dass Nehemia die Vorbereitungszeit gut benutzt hatte und sich auf seinen Auftrag gewissenhaft vorbereitet hatte. Er wusste, welche Gefahren auf dem Wege lagen, und er hatte Beziehungen geknüpft zu Asaph, dem Hüter des königlichen Forstes, damit er auch Baumaterial in Jerusalem haben würde.

Nicht immer werden alle Hindernisse im Dienst sofort beseitigt, dennoch wird Gott seine Diener aufrechterhalten und sich zu seinem Diener bekennen. Bei Nehemia macht es sich dadurch kund, dass der König ihn mit allem ausstattete, was er für seine Reise brauchte.

Verschaffe dir einen Überblick

Neh 2,11.12: Und ich kam nach Jerusalem und war drei Tage dort. Und ich machte mich in der Nacht auf, ich und wenige Männer mit mir; ich hatte aber keinem Menschen mitgeteilt, was mein Gott mir ins Herz gegeben hatte, für Jerusalem zu tun; und kein Tier war bei mir, außer dem Tier, auf dem ich ritt.

Nehemia tat es vorerst keinem kund, was er für Jerusalem tun wollte (Neh 2,12). Zuerst wollte er sich einen genauen Überblick verschaffen. In Vers 11 lesen wir, dass er sich in Jerusalem drei Tage aufhielt und sich einen Eindruck über das Ausmaß der Verwüstung machte.

Diese Belehrung müssen wir festhalten. Im Dienst für Gott müssen wir nicht immer gleich alles „rausposaunen“, was wir in der Verborgenheit mit Gott erlebt haben. Ein treuer Dienstknecht sollte besonnen und nüchtern sein (1Tim 3,2.11) und keine voreiligen Entscheidungen oder Schlussfolgerungen ziehen.

Wenn wir mit einem Problem konfrontiert werden, sind wir verpflichtet, uns einen genauen Eindruck zu verschaffen; wir müssen dann zum Beispiel mit verschiedenen Parteien sprechen und nicht einseitig etwas aufschnappen und voreilige Entscheidungen treffen. Wenn du einen Dienst an jungen Menschen tun möchtest, dann musst du dich mit ihren Nöten und Problemen beschäftigen usw.

Wenn du ein Herz für die Evangelisation hast, dann solltest du dich sehr gut mit der Materie auseinandersetzen; ebenso wenn Gott dir vielleicht das Thema Seelsorge nahelegt. Dann müssen wir uns erst einmal zurückziehen und uns auf diesen Dienst vorbereiten. Wir befragen dann erfahrene Diener im Reich Gottes und werden uns in die Materie einlesen. Nur der Hochmut sagt: „Ich habe den Heiligen Geist, ich brauche die Gaben nicht, die der Herr bereits in seinem Werk mächtig gebrauchen konnte“. Nein! Epheser 4 belehrt uns sehr deutlich, dass wir auf die Gaben, die der Herr für die Auferbauung des Leibes gegeben hat, gebrauchen, und zwar mit dem Ziel „zur Vollendung der Heiligen“ (Eph 4,12) oder anders ausgedrückt: „zum Erwachsenwerden der Gläubigen“. Du kannst gar nicht geistlich erwachsen werden, wenn du die Gaben vernachlässigst, die der Herr Jesus gegeben hat.

Motiviere andere

Das Ergebnis der besonnenen Art Nehemias sehen wir dann in den Versen 17 und 18:

Neh 2,17.18: Und ich sprach zu ihnen: Ihr seht das Unglück, in dem wir sind, dass Jerusalem wüst liegt und seine Tore mit Feuer verbrannt sind. Kommt und lasst uns die Mauer Jerusalems wieder aufbauen, damit wir nicht länger zum Hohn sind! Und ich teilte ihnen mit, dass die Hand meines Gottes gütig über mir gewesen war, und auch die Worte des Königs, die er zu mir geredet hatte. Da sprachen sie: Wir wollen uns aufmachen und bauen! Und sie stärkten ihre Hände zum Guten.

Nehemia geht zu den Verantwortlichen in Juda und stellt ihnen vor, was Gott ihm ins Herz gelegt hatte. Die Antwort auf die Frage: „Kommt und lasst uns die Mauer Jerusalems wieder aufbauen“, blieb nicht aus: „Wir wollen uns aufmachen und bauen!“, antworteten die Juden. Offensichtlich empfanden die Verantwortlichen, dass Gott diesen Nehemia geschickt hatte und gebrauchen wollte; das ist umso erstaunlicher, weil Nehemia weder Priester, Schriftgelehrter oder sonst eine angesehene Person war. Er hatte keine amtliche Autorität, aber er hatte moralische Autorität – es kommt nicht auf ein Amt an, sondern darauf, dass die Kraft Gottes den Dienstknecht durchflutet. Willst du auch so ein Kanal von Gottes Kraft sein? Dann sieh zu, dass deine Mitgeschwister empfinden, dass die gute Hand Gottes mit dir ist und dass alle deine Fortschritte im geistlichen Leben sichtbar werden.

Ein Dienstknecht Gottes kann seine Autorität niemals einfordern, andere müssen an seinem Reden und Handeln erkennen können, dass die gute Hand Gottes mit ihm ist, nur dann wird er auch geistliche Autorität haben. Der Apostel Paulus schreibt seinem Freund und Bruder Timotheus: „Bedenke dies sorgfältig; lebe darin, damit deine Fortschritte allen offenbar seien“ (1Tim 4,15).

Wenn unser Leben nicht mit unserem Reden übereinstimmt, werden wir niemals andere motivieren können. Nehemia war nur drei Tage in Jerusalem, möglicherweise sprach er bei seiner Besichtigung mit dem einen oder anderen; vielleicht beobachtete man ihn auch lediglich, wie er sich für die Stadt Jerusalems interessierte.

In den letzten beiden Versen werden wir daran erinnert, dass der Feind nicht weit ist, wenn irgendwo ein Werk Gottes stattfindet. Aber zu den Feinden Nehemias werden wir noch in Kapitel 4–6 kommen.

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Nota redacţiei:

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