Erlebnisse mit dem Propheten Elisa (10)
„Holt Mehl her!“

John Thomas Mawson

© SoundWords, Online începând de la: 21.01.2013, Actualizat: 05.08.2022

Leitverse: 2. Könige 4,39-41

2Kön 4,39-41: Da ging einer auf das Feld hinaus, um Kräuter zu lesen, und er fand ein wilde Ranke und las davon wilde Koloquinten, sein Gewand voll, und er kam und zerschnitt sie in den Kochtopf, denn sie kannten sie nicht. Und sie schütteten es aus zum Essen für die Männer. Aber es geschah, als sie von dem Gericht aßen, da schrien sie und sprachen: Der Tod ist im Topf, Mann Gottes! Und sie konnten es nicht essen. Da sprach er: So holt Mehl her! Und er warf es in den Tropf und Sprach: Schütte es aus für die Leute, damit sie essen. Und es war nichts Schlimmes mehr im Topf.

„Hohlt Mehl her“: Wie die Werke des Fleisches zurückgewiesen werden und Leben den Platz des Todes einnimmt

Es ist so bequem für uns, zu denken, dass wir nur uns zu gefallen haben und dass wir berechtigt sind, unsere Entscheidungen ohne Rücksicht auf andere zu treffen. Es ist das böse Fleisch, das in uns ist, das nach diesem höchst verderblichen Grundsatz handelt und das auf solche Weise dem Gesetz der Sünde dient. Denn dies ist nicht nur gleichgültig gegen das Wohlergehen anderer, sondern ist auch Gott nicht unterworfen. Es ist Feindschaft gegen Gott, „es ist dem Gesetz Gottes nicht untertan, denn es vermag es auch nicht“ (Röm 8,7). Wie wir bereits gesehen haben, ist das Fleisch einer wilden Rebe gleich, von der einer dieser unwissenden Prophetensöhne sein Kleid voll wilde Koloquinten las. Wenn wir es dulden oder gar zu verbessern suchen, werden unsere Rockschöße ebenso mit Kummer und Scham über seine tödlichen Früchte erfüllt werden; und wie schrecklich sind doch diese Früchte! Einige sind in Galater 5,19-21 aufgezählt: „Hurerei, Unreinheit, Ausschweifung, Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Streit, Eifersucht, Zorn, Zank, Zwietracht, Sekten, Neid, Totschlag, Trunkenheit, Gelage und dergleichen.“ Diese Dinge mögen uns nicht gleich hassenswert erscheinen, doch sie alle sind Werke des Fleisches. Ja, Streit, Zank und Neid sind dies ebenso wie Hurerei, Sekten und Totschlag. Verderben und Tod folgen stets ihrer Spur und erreichen nicht nur den Einzelnen, der eins von ihnen tut und der ernten muss, was er gesät hat, weil Gott sich nicht spotten lässt, sondern auch viele von denen, die in Verbindung mit diesen Dingen sind, obwohl sie zu dem Leib Christi gehören. Deshalb werden wir ermahnt: „Jagt dem Frieden nach mit allen und der Heiligkeit, ohne die niemand den Herrn schauen wird; und achtet darauf achtet, dass nicht jemand an der Gnade Gottes Mangel leide, dass nicht irgendeine Wurzel der Bitterkeit aufsprosse und euch beunruhige und viele durch sie verunreinigt werden“ (Heb 12,14.15).

Wären diese Prophetensöhne alle weise gewesen, so hätten sie das Vorrecht gehabt, zum allgemeinen Guten beizutragen, aber durch die Unwissenheit des einen und die Torheit aller drohte das Mahl, das sie alle nähren sollte, unberechenbaren Schaden für einen jeden von ihnen anzurichten. Sie brachten Gift hinein und verdarben das Essen, und sie hatten kein Gegenmittel für das, was sie verursacht hatten. Aber an diesem Punkt kehrte ihnen ihre Weisheit zurück. Sie schrien zu Elisa, dem Mann Gottes, und indem sie dies taten, legten sie ihre Not in der Gegenwart der Macht Gottes nieder, der durch ihn zu ihren Gunsten wirkte.

Hier wird für uns der Weg der Weisheit in Zeiten der Schwierigkeiten und des Kummers klar vorgestellt. Der Herr ist unsere Zuflucht in jeder Bedrängnis. Wenn wir daran denken, dass die Kinder Gottes verantwortlich sind, die Wahrheit aufrechtzuerhalten und einer dem anderen zur Erbauung zu gefallen, so sind unsere Tage nicht besser wie irgendwelche, die vor uns waren. Von Anfang an und durch die Jahrhunderte hindurch haben Fleischlichkeit und Fehlen den Lauf der Kirche gekennzeichnet. Wenn die Kirchengeschichte für uns durch den Finger Gottes geschrieben wäre, was für ein betrübliches Lesen würde das sein. Da waren Zeiten, in denen das Fleisch übermäßig hervortrat und sogar das natürliche Gewissen erschütterte. Doch wann und wo dies auch vorkam, es war nur eine Krankheitserscheinung, die den allgemeinen Zustand anzeigte, eine Frucht der wilden Rebe, der es erlaubt worden war, im Garten Gottes zur allgemeinen Beschämung aller zu wachsen. Wir sollten von der Vergangenheit lernen. Die Geschichte wiederholt sich in unseren Tagen, und unser Versagen ist weniger entschuldbar als irgendeines früher.

Doch der Herr hat sich nicht geändert und Er kann nicht versagen. Er war stets die Zuflucht seiner Heiligen, wenn sie an einem bösen Tag fielen; und Er ist noch heute da. Doch das Versagen muss anerkannt und die Not bekannt werden, und das bedeutet: unseren Hochmut aufzugeben. Wir haben oft gemeint, wenn wir fühlten, dass der Tod im Topf war, dass wir durch Anwendung sogenannter Grundsätze, deren wir uns rühmten, der Sache eine Wendung zum Leben geben, dass wir durch eine kirchliche Handlung gerade richten und verbessern könnten, was krumm und schlecht war. Doch oft war es nur der Versuch, das Fleisch durch das Fleisch zu verbessern, weil es nicht die Art des Fleisches war, die wir begünstigten. Dadurch wurde aber die Verwirrung noch verwirrter, und das Übel vergrößerte sich vielfach. Wir gingen auf solche Weise nur der tiefen Erforschung aus dem Weg, die unser sein sollte, und haben unseren Hochmut und unser Rühmen festgehalten. Aber wir verfehlten, die Wurzel zu erreichen und sie auszureißen, das Böse zu bekennen und hinwegzutun. Möge der Herr Gnade geben, dies zu fühlen, wenn dem so ist, und es zu verurteilen, damit wir von aller Ungerechtigkeit gereinigt werden, und möchten wir uns vor zunehmender Gleichgültigkeit gegenüber dem Zustand der Dinge hüten, wie er unter den Kindern Gottes heute herrscht, und möchten wir niemals in den Glauben an ein unabwendbares Schicksal verfallen, der da sagt: „Was ist, muss sein, der Herr hat es zugelassen; da gibt es kein Heilmittel.“ Möchten wir auch aufrichtig genug sein, keinen Versuch zu machen, unsere Not vor den Augen des Herrn zu verbergen, sondern im Gegenteil, Ihm alles mit Tränen sagen, wie tief wir es fühlen: „Der Tod ist im Topf, Mann Gottes!“

Das Heilmittel Elisas ist nicht weit zu suchen. Er sagt: „So holt Mehl her!“ Und er warf es in den Topf und sprach: „Schütte es aus für die Leute, dass sie essen.“ Es bedarf gewiss nicht vielen Nachdenkens, um diese Begebenheit auf unsere Not anzuwenden. Sie zeigt uns in sehr einfacher Weise, dass Elisa Mehl verlangte und dies als Heilmittel in den Topf warf; nicht Salz so wie bei dem Wasser von Jericho. Dies führt unsere Gedanken zurück zu den levitischen Opfern, von denen eins das Speisopfer war (3Mo 2). Dieses bestand aus Feinmehl, das ein Bild des Lebens Jesu auf Erden war.

Jede himmlische Gnade strahlte in Vollkommenheit aus seiner Menschheit hervor, denn Er war in allen Dingen das, was das Herz Gottes wünschte, dass Er es sein sollte. Doch da sind zwei Züge, auf die der Heilige Geist besonders hinweist, um uns zu helfen: seine Demut und sein Gehorsam. Sie werden in der wunderbaren Stelle in Philipper 2,5-7 vor uns gebracht: „Diese Gesinnung sei in euch, die auch in Christus Jesus war, der, da er in Gestalt Gottes war, es nicht für einen Raub achtete, Gott gleich zu sein, sondern sich selbst zu nichts machte und Knechtsgestalt annahm, indem er in Gleichheit der Menschen geworden ist, und, in seiner Gestalt wie ein Mensch erfunden, sich selbst erniedrigte, indem er gehorsam wurde bis zum Tod, ja, zum Tod am Kreuz.“

Das ist Christus als Speisopfer und Er wird uns in diesen Kennzeichen vorgestellt, damit wir Ihn bewundern, anbeten und nachahmen. Obgleich Er in seiner Person der ewige Gott war, verschmähte Er nicht den Leib der Jungfrau und jene niedrige Geburt im Stall zu Bethlehem. Er entleerte sich. Obwohl Er wusste, dass der Vater „ihm alles in die Hände gegeben“ hatte (Joh 14,3), ertrug Er ohne Groll die Verachtung des Volkes. Während seine Jünger sich stritten, wer wohl der Größte unter ihnen sei, beugte sich ihr Herr und Meister, um ihnen ihre Füße zu waschen. Er suchte keine Ehre, keinen Namen für sich. Seine Freude war es, den Willen seines Vaters zu tun und den Schwächsten und Verworfensten zu dienen. Sein Pfad führte Ihn daher nur an das Kreuz mit all seiner Entwürdigung und unvergleichlichen Schmach. Er wusste von Anfang an, dass dies das Ende sein würde, doch Er murrte nicht. Gehorsam war es, der Ihn diesen Weg entlangführte, doch seine Demut war ebenso vollkommen wie sein Gehorsam, so dass kein Gedanke, sich einen Ruf zu verschaffen, oder eine Frage betreffs der Richtigkeit seines Pfades seinen Sinn durchkreuzte. Es war der Wille Gottes, und daran ergötzte Er sich.

Zu Philippi begann die wilde Rebe des Fleisches die bitteren Früchte des Hochmuts und der Trennung hervorzubringen. Er war zwar dort nicht so viel wie in den anderen Versammlungen, an die Paulus schrieb, an den Tag gekommen, doch der Tod wirkte dort, und sein scharfes Auge entdeckte dies. Um das Wachsen dieser tödlichen Krankheitserscheinung aufzuhalten und ihrer verderblichen Wirkung entgegenzutreten, brachte er Christus auf diese Art vor sie. Das Mehl wurde in den Topf geworfen.

Das ist das große Heilmittel. Dadurch wird die Boshaftigkeit jedes fleischlichen Werkes ans Licht gestellt. Aller Hochmut wird in der Gegenwart jenes niedriggesinnten Lebens zurückgewiesen, das so sanftmütig zugebracht wurde, und wenn die Gesinnung, die in Christus Jesus war, in uns ist, dann wandeln wir in Gnade gegeneinander und in Gehorsam gegen Gott. In Niedriggesinntheit werden wir den anderen höher achten als uns selbst und in Demut und Gehorsam unsere eigene Seligkeit bewirken. Welchen Platz könnten Streit und Neid unter den Heiligen Gottes haben, wenn diese Gesinnung in ihnen wäre? Doch dies ist nur dann möglich, wenn das Mehl in den Topf geworfen ist; nur wenn wir diese lebenserhaltende Speise essen.

Das Böse, wo irgend es sich zeigt, darf nicht übersehen werden, und die Werke des Fleisches dürfen nicht ungerichtet bleiben. Doch wahres Gericht kann nur in der Gegenwart der Vollkommenheit Christi und seines Kreuzes ausgeübt werden. Dort erscheint das Übel nicht minder böse, aber wir sehen es, nicht nur wie es unser eigenes geistliches Gutes verdirbt, sondern wie es vor Gott erscheint. Wie groß ist dann die Belebung, sich vom Bösen weg zu Christus zu wenden.

Der Heilige Geist ist immer bereit, unsere Gedanken mit Christus zu füllen, und seit Er die wahre Speise für jeden Heiligen ist, finden wir praktische Einheit und Gemeinschaft, indem wir uns von Ihm nähren. Nicht nur Gemeinschaft miteinander, sondern auch mit Gott, denn Er ist das Brot Gottes. „Und es war nichts Schlimmes mehr im Topf.“

Doch beachten wir das nächste Glied der Kette: „Und ein Mann kam von Baal-Schalischa und brachte dem Mann Gottes Brot der Erstlinge, zwanzig Gerstenbrote, und Gartenkorn in einem Sack. Und er sprach: Gib es den Leuten, damit sie essen!“ (2Kön 4,42). Es ist sehr beachtenswert, dass dieser Vorfall dem Entfernen des Giftes und des Todes aus dem großen Topf folgt. Dies ist so belehrend wie interessant. Die Erstlingsfrüchte waren das Teil Gottes, aber ein abgewichenes Israel vergaß Gottes Ansprüche und verachtete sein Gesetz (3Mo 23). Dies war die Hauptursache der Hungersnot im Land. Aber der Mann von Baal-Schalischa vergaß es nicht, wie sein Geschenk an den Mann Gottes beweist. Dies Opfer der Erstlingsfrüchte, die Gott beanspruchte, redet vorbildlich von dem, was von unaussprechlichem Wert in seiner Rechnung ist: dem Opfer des Lobes, das ist die Frucht der Lippen, die seinen Namen bekennen (Heb 13,15). Doch dieses geistliche Opfer wird sicherlich fehlen, wo das Leben vergiftet ist durch die bösen Dinge des Fleisches, durch die wilden Koloquinten, von denen wir sprachen. Wenn ein Kind Gottes oder eine Gesellschaft solcher Gott kostbaren geistlichen Opfer darbringen möchte, muss das Fleisch der Sanftmut und Gelindigkeit des Christus weichen. Nur wenn „alle Bitterkeit und Wut und Zorn und Geschrei und Lästerung“ weggetan sind (Eph 4,31) und „herzliches Erbarmen, Güte, Demut, Sanftmut, Langmut, Tragfähigkeit und Vergebung“ ihre Stelle einnehmen (Kol 3,12), kann der Herr seinen Platz und sein Teil haben. Dann sind wir frei, Ihn anzuschauen, und der Heilige Geist kann uns mit seiner Anbetung erfüllen. Und mit dem Geist erfüllt mögen wir zueinander reden in Psalmen, Lobliedern und geistlichen Liedern, singend und spielend dem Herrn in unseren Herzen (Eph 5,19.20).

Doch da ist noch ein anderes Glied in dieser Kette, das uns das Herz des Herrn zeigt. „Und Elisa sprach: Gib es den Leuten, damit sie essen! Und sein Diener sprach: Wie soll ich dieses hundert Männern vorsetzen? Und er sprach: Gib es den Leuten, damit sie essen! Denn so spricht der HERR: Man wird essen und übriglassen. Und er setzte es ihnen vor, und sie aßen und ließen übrig, nach dem Wort des HERRN“ (2Kön 4,42-44). Was immer wir dem Herrn in Anbetung und Lobpreis bringen, gibt Er uns in reicher Segnung zurück, die für viele überfließt. Wenn wir Ihm geben, was wir Ihm schuldig sind, das Überfließende eines frohen und anbetenden Herzens, so werden unsere Seelen sicherlich gespeist und auferbaut. Wahrer, Ihn ehrender Lobpreis dient stets zu unserer Auferbauung. Es muss so sein wie bei den Männern, die vor Elisa saßen und die Erstlingsfrüchte aßen, die ihm dargebracht worden waren. Der Diener hielt nicht viel von diesen Erstlingsfrüchten; in seinen Augen waren sie nur ein ärmliches Mahl für so viele hungrige Menschen. Leider ist es eine allgemeine Sache, gering über das zu denken, was wir dem Herrn schulden. Man meint, für sich selbst sorgen zu müssen, das Volk durch Unterhaltung, Musik und Reden sowie feierliche Gewänder anzuziehen; dagegen urteilt man, den Herrn zu preisen sei von geringerer Bedeutung. Die organisierte Christenheit ist hauptsächlich damit beschäftigt, dem Volk zu gefallen, anstatt das Wort des Herrn zu bewahren und seinen Namen nicht zu verleugnen. Der Heilige Geist ist betrübt oder ausgelöscht, und Gottes Haushalt ist nicht mit der rechten Speise versehen.

Doch wo die Rechte Christie beachtet werden und wo Er geliebt, geehrt und angebetet wird und der Gegenstand der Herzen der Seinen und das Thema ihres Lobes ist, wird der Hunger der Seele gestillt. Dies wird der Fall sein, obwohl ungeistlich und fleischlich gesinnte Menschen diese Dinge verachten, die für Christus so kostbar sind. Er vervielfältigt seine Fürsorge. Sein Volk isst und lässt übrig. Ihre Seelen werden gesättigt, und aus der Fülle des Herzens vermögen sie etwas zum Wohl anderer hervorzubringen, wie dies jene glücklichen Jünger vor alters taten, die irgendwohin gingen, um das Evangelium zu predigen.

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Originaltitel: „‚So holet Mehl her!‘ Wie die Werke des Fleisches zurückgewiesen und Leben den Platz des Todes einnimmt“
aus der Serie: „Befreiende Gnade, wie sie in den Worten und Wegen des Propheten Elisa vor uns gebracht wird“
in der Monatszeitschrift Der Dienst des Wortes,  Jg. 12, 1934, S. 1–9


Nota redacţiei:

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