Die Pharisäer-Falle (5)
Matthäus 23,23.24 – Weheruf Nr. 4

Stephan Isenberg

© SoundWords, Online începând de la: 15.09.2003, Actualizat: 29.05.2022

Leitverse: Matthäus 23,23.24

Mt 23,23.24: Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler! Denn ihr verzehntet die Minze und den Dill und den Kümmel und habt die wichtigeren Dinge des Gesetzes beiseitegelassen: das Gericht und die Barmherzigkeit und den Glauben. Diese aber hättet ihr tun und jene nicht lassen sollen. Blinde Leiter, die ihr die Mücke seiht, das Kamel aber verschluckt!

„… um nur ja keine Mücke zu verschlucken, während ihm ein Kamelhöcker aus dem Hals ragt!“ – Ja, das ist eine Beschreibung, über die wir lächeln, aber der wir nur zu leicht und zu oft ähneln. Wie die Pharisäer neigen wir nämlich dazu, uns durch das „Mückenfiltern“ so sehr in Beschlag nehmen zu lassen, dass wir für die wesentlichen Dinge kaum noch Zeit finden. Ganze Gemeinden sind heutzutage damit beschäftigt, Mücken zu filtern, während sie daran zu zerbrechen drohen, dass man die falschen Prioritäten gesetzt hat. Wie oft sind Gemeinden schon an einem wirkungsvollen Dienst gehindert worden, weil man sich mit Make-up oder Schmuck, Kleidung oder Haartracht, Instrumentalbegleitung im Gottesdienst, Farbe der Vorhänge oder des Teppichbodens im Gemeindesaal etc. beschäftigt hat, anstatt sich mit den Hauptpunkten christlichen Lebens zu beschäftigen. Wir beschäftigen uns zu viel mit Kleinigkeiten und übergehen dabei oft Themen wie Nachfolge, Wachstum unseres geistlichen Lebens, Mission, die Anbetung des Vaters oder unsere große Aufgabe, etwas von Christus hier auf der Erde widerzuspiegeln und Ihm ähnlicher zu werden.

Es ist schon eine sehr deutliche, aber auch – wenigstens für uns – an manchen Stellen sehr humorvolle Rede, die der Herr hier vor den Pharisäern abgibt. Allerdings vergeht uns der Humor, wenn wir bereit sind, diese Dinge auf uns anzuwenden. Was war hier das Problem? Was war das für eine Hingabe? Würden sich nicht manche Gemeinden freuen, solche Mitglieder zu haben, die sogar bereit sind, von jedem Gartenkraut den Zehnten zu geben? Das sieht doch nach geistlicher Gesundheit aus. Aber halt! Auch hier ist der Herr Jesus nicht so schnell mit seinem Urteil. Was für uns nach geistlicher Gesundheit aussieht, nennt der Herr abermals Krankheit.

Was war der Fehler? Die Pharisäer machten das Große klein und das Kleine groß, das Wichtige bedeutungslos und das Unwichtige voller Bedeutung. Sie sahen nicht, wenn ein Kamel im Becher trieb, achteten jedoch penibel darauf, nur ja keine Mücke zu verschlucken, wenn sie etwas tranken. Manche tranken sogar mit zusammengebissenen Zähnen, damit auch ja keine Mücke durchging. Die Mücke war das kleinste unreine Tier, das die Israeliten kannten, und die Kamele waren die größten unreinen Tiere, die sie kannten. Mit anderen Worten: Sich mit Kleinigkeiten auf Kosten des Wesentlichen zu beschäftigen, bringt uns den Tadel ein, „die Mücke zu filtern, aber das Kamel zu verschlucken“. Jemand hat geschrieben: „Also beschreibt Jesus einen überempfindlichen Juden, der mit zusammengebissenen Zähnen Wein trinkt.“ Wir geben uns allzu schnell dem Messbaren oder Zählbaren hin, weil wir schließlich wissen wollen, wie wir bei Gott angeschrieben sind. Wenn wir die Gartenkräuter verzehnten, dann wissen wir, was wir geleistet oder gespendet haben, das können wir messen. Aber was der Herr will, sind Dinge, die für die Welt nicht messbar, aber vor dem Herrn nicht vergessen werden. Barmherzigkeit, Gerechtigkeit und Glaube (Vertrautheit mit Gott) kann man nicht messen. Es sind auch Dinge, wo wir nie sagen können: Das reicht jetzt. Jetzt war ich genug barmherzig oder jetzt bin ich wirklich gerecht oder habe genug Glauben. – Deshalb sind dies zum einen Dinge, die wir Christen, wie einst die Pharisäer, gern vergessen, die aber zum anderen vor dem Herrn umso wichtiger sind und mit denen wir nie zu Ende kommen. Hier gibt es kein Schulterklopfen wie bei der treuen Abgabe des Zehnten.

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