Arbeit für Gott – „Nach aller Lust seiner Seele“ (6)
5. Mose 18,3-8

Willem Johannes Ouweneel

© SoundWords, Online începând de la: 12.03.2006, Actualizat: 21.10.2022

Leitverse: 5. Mose 18,3-8

Wir finden noch einen weiteren Grundsatz über den Levitendienst in 5. Mose 18, der auch sehr lehrreich für unsere heutigen Verhältnisse ist. In den ersten Versen dieses Kapitels haben wir gelesen, was ich bereits betont habe, dass die Leviten, der ganze Stamm Levi, kein Teil noch Erbe mit Israel hatten. Sie sollten die Feueropfer des HERRN und sein Erbteil essen. Das bezieht sich sicherlich besonders, wie wir in 4. Mose 18 gesehen haben, auf die Priester. Sie durften die Feueropfer essen, während die Leviten den Zehnten aßen. Die Verse 5. Mose 18,3-5 handeln dann von den Priestern und die Verse 5. Mose 18,6-8 von den Leviten, und zwar von einem besonderen Fall. Auch hier befinden wir uns wieder im Land. Es geht also hier nicht um Levitendienst in der Wüste, worüber ich morgen noch etwas zu sagen hoffe. Auf uns angewandt, besitzt das ganze Volk Gottes hier die geistlichen Segnungen in den himmlischen Örtern. Sie erfreuen sich alle an diesen Segnungen. Überall im Land wohnen jetzt Leviten in den Levitenstädten und dürfen den Dienst an dem Ort ausüben, wo der Herr seinen Namen wohnen lässt, was also vorbildlich auf den Ort hinweist, wo der Herr in der Mitte der Seinen ist und wo Er die Gläubigen, die Versammlung, um sich, zu seinem Namen hin, versammelt. An diesem Ort gibt es Leviten, die den Dienst ausüben. Nun können wir uns vorstellen, dass von diesen Tausenden von Leviten im Land nicht alle zur gleichen Zeit in Jerusalem sein konnten. Für so viele Leviten war einfach nicht genug zu tun. Nun finden wir hier eine schöne Belehrung, die Gott seinem Volk gegeben hatte und die auch für uns von praktischer Bedeutung ist.

5Mo 18,6.7: Und wenn der Levit kommen wird aus einem deiner Tore, aus ganz Israel, wo er sich aufhält, und er kommt nach aller Lust seiner Seele an den Ort, den der HERR erwählen wird, und verrichtet den Dienst im Namen des HERRN, seines Gottes …

Hier denkt Gott also an den Fall, dass ein Levit aus einer dieser achtundvierzig Levitenstädte, von denen wir in 4. Mose 35 gelesen haben, kommt, um „nach aller Lust seiner Seele“ einen Dienst an diesem Ort auszuüben, wo der Herr inmitten seines Volkes wohnt. In Vers 7 steht ausdrücklich dabei: „wie alle seine Brüder“ (4Mo 35,7). Ich denke, dass das darauf hinweist, dass schon sehr viele Leviten dort sind. Einige hätten vielleicht sagen können: Jetzt brauchen wir doch nicht auch noch diesen Leviten aus jenem entfernten Dorf oder dieser oder jener Stadt. Wir haben schon genug Leviten hier in Jerusalem. Doch Gott denkt darüber anders. Der Levit kommt „nach aller Lust seiner Seele“, und es ist sein Verlangen, einen Dienst für den Herrn auszuüben. Dann lesen wir hier, dass sie ihn nicht daran hindern durften.

Im Allgemeinen ist diese Gefahr bei uns wohl nicht vorhanden, dass wir zu viele Leviten haben. Aber hin und wieder scheint das doch der Fall zu sein. Nehmen wir einmal an, dass ein Bruder eine örtliche Versammlung besucht, von dem wir wissen, dass der Herr ihm etwas gegeben hat, und er hat das Verlangen, für den Herrn einen Dienst auszuüben. Was sagen wir dazu? Ist es möglich, dass Brüder dann sagen: Wir haben schon so viele hier in der Versammlung, die sich am Wort Gottes beteiligen und uns dienen, was soll denn dieser junge Bruder auch noch hier? – Nun kann es sein, dass das, was dieser Bruder gebracht hat, ungeistlich ist und dass die Brüder deutlich fühlen, dass er sich selbst sucht und dass das, was er gesagt hat, nicht vom Herrn ist. Dazu steht in 1. Korinther 14,29, dass die anderen prüfen sollen, was dort geschieht. Wenn er aber wirklich „nach aller Lust seiner Seele“ kommt, um dem Herrn zu dienen, so finden wir hier ganz klar, dass wir nicht sagen dürfen: Nun kommt schon wieder einer hinzu, wir haben schon genug Leviten.

Es kann wohl kaum genug Leviten in den Versammlungen geben. Wir sollten uns darüber freuen, wenn junge Geschwister bescheiden einen Dienst inmitten der Versammlung ausüben möchten. Wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind und sie ihn in Gemeinschaft mit den Geschwistern tun und in einer geistlichen Weise, so sollten wir uns freuen.

Doch auch der andere Fall kann eintreten, dass zum Beispiel ein Bruder eine Gabe vom Herrn empfangen hat und auch fühlt, dass er sich von seiner beruflichen Arbeit freimachen sollte. Da wäre es nicht angebracht, wenn er sich dem entziehen würde mit dem Argument: Es gibt schon so viele Brüder, die vollzeitlich im Werk des Herrn arbeiten. Warum soll ich da noch hinzukommen? – Doch das ist nicht geistlich. Und es wäre noch schlechter, wenn die anderen dächten: Was soll denn nun dieser noch? – Wenn jemand nach der Lust seiner Seele, mit dem Verlangen, dem Herrn zu dienen, kommt, sich vom Herrn berufen weiß und einen Dienst ausübt, so dass alle sehen können, dass er eine Prüfungszeit von geistlicherweise fünfundzwanzig bis dreißig Jahren erlebt hat, so sollten wir uns darüber freuen. Hier steht noch: „So sollen sie zu gleichen Teilen essen, außer dem, was er von seinem väterlichen Eigentum verkauft hat“ (5Mo 18,8). Es kann sein, dass dieser Bruder sogar große Opfer gebracht hat und dass er, um diesen Dienst ausüben zu können, sein väterliches Eigentum verkauft hat. Nun hat er nichts mehr. Wir sollten nicht gering darüber denken, wenn ein Bruder das Verlangen hat, dem Herrn zu dienen, und dafür vieles preisgibt. Wir wollen dem Herrn dafür danken, wenn Er Brüdern das ins Herz gibt.

Ich denke, dass wir hier auch noch eine andere Anwendung machen können. Vielleicht dachten manche, wenn dieser Levit mit dem Verkaufserlös nach Jerusalem kam, dass er ein reicher Mann war, und sie meinten, ihn deshalb nicht unterstützen zu brauchen. Ich habe selbst schon gehört, wie Brüder sagten: Wir wollen nur solche unterstützen, die vollzeitig im Werk des Herrn sind. – Andere sagen vielleicht: Wir haben nur wenig Geld, und das wollen wir dorthin geben, wo es am nötigsten ist. – Doch das sind menschliche Maßstäbe. Der Maßstab der Schrift ist: „Der Arbeiter ist seines Lohnes wert“ (Lk 10,7; 1Tim 5,18). Wir haben grundsätzlich nichts damit zu tun, wie viel jemand besitzt und was der Herr ihm sonst gegeben hat oder dass er vielleicht ein väterliches Eigentum besitzt. Hier finden wir ausdrücklich: „So sollen sie zu gleichen Teilen essen, außer dem, was er von seinem väterlichen Eigentum verkauft hat.“ Wie praktisch und nützlich bis in alle Einzelheiten ist doch das Wort Gottes, wenn wir diese Grundsätze auf uns selbst anwenden.

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Zweiter Vortrag (6. Mai 1978), gehalten in Hagen-Haspe


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