Frederick William Grant (1834–1902)
aus „Gedenket eurer Führer“

Arend Remmers

© CSV, online seit: 17.01.2001, aktualisiert: 07.10.2017

Frederick William Grant wurde am 25. Juli 1834 im Putney-Distrikt von London geboren. Er kam nur durch das Lesen der Heiligen Schrift zur Bekehrung, ohne Mitwirkung eines anderen Menschen. Seine Schulbildung erhielt er in der King’s College School und hoffte, eine Anstellung im Verteidigungsministerium zu bekommen. Da ihm dazu jedoch wohl die erforderlichen Beziehungen fehlten, wanderte er im Alter von einundzwanzig Jahren nach Kanada aus. In dieser Zeit, als er nach Kanada kam, war die englische Staatskirche gerade damit beschäftigt, in den neubesiedelten Teilen dieses Landes neue Kirchengemeinden einzurichten. Dabei war der Bedarf an Pfarrern so groß, dass F.W. Grant nach eingehender Prüfung zu diesem Dienst ordiniert wurde, ohne dass er das normalerweise dafür notwendige Studium absolviert hatte.

Durch die Lektüre verschiedener Schriften der Brüder wurde ihm klar, dass er nicht in der Staatskirche bleiben konnte. Daher verließ er die kirchlichen Systeme und zog nach Toronto, wo er eine Zeitlang wohnte. Aus seinem Briefwechsel mit J.N. Darby (siehe Seite 40) aus den Jahren 1864 bis 1875 ist ein klares Bild seiner geistlichen Entwicklung zu entnehmen, besonders hinsichtlich der Entdeckung, die eine lebendig gemachte Seele in ihrem verdorbenen Fleisch macht, und hinsichtlich der Gefahren der Selbstsucht und des Intellektualismus. Diese Selbsterkenntnis ist deshalb so besonders bemerkenswert, weil er sich in seinen späteren Schriften manchmal zu etwas überspitzten Gedankengängen hinreißen ließ, die von den meisten übrigen Lehrern unter den Brüdern nicht geteilt wurden. Er besaß jedoch ein tiefes Verständnis der Wahrheit, die er immer mit großer Freude erklärte. Immer war es sein Herzenswunsch, den Seelen Christus kostbarer und Sein Wort teurer zu machen.

Später übersiedelte F.W. Grant nach Brooklyn im Staat New York, dann nach Plainfield (New Jersey), wo er bis zu seinem Tod wohnte. Da er nicht viel reiste, war er vielen Geschwistern von Angesicht unbekannt. Auch fehlte ihm die persönliche Anziehungskraft, die vielen Führern – auch unter den Kindern Gottes – eigen ist. Aber diejenigen, die ihn persönlich kannten, liebten ihn wegen seines wertvollen und edlen Charakters, einer Frucht der Gnade Gottes, und wegen der Einfalt und Würde eines wahren Christen. Er liebte das Wort Gottes über alles, er wünschte, daran im Bewusstsein seiner Schwachheit und Abhängigkeit festzuhalten und die kostbaren Wahrheiten, die darin enthalten sind, den Seelen immer wieder vorzustellen.

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