Leitvers: Johannes 17,16 „Sie sind nicht von der Welt, wie ich nicht von der Welt bin.“
Joh 17,16: Sie sind nicht von der Welt, wie ich nicht von der Welt bin.
Derjenige, der „Könige absetzt und Könige einsetzt“ (Dan 2,21), lenkt auch die Geschicke der Demokratien. Er lässt die Winde der öffentlichen Meinung in die eine oder andere Richtung wehen, damit das geschieht, was Er beschlossen hat.
Wir wissen bereits im Voraus, welches Ende die Weltpolitik einmal nehmen wird, und sind völlig überzeugt, dass jetzt gerade der Wille unseres Vaters geschieht. Und wir wissen, dass wir als Gläubige an einer besseren Sphäre Anteil haben werden. All das sollte uns ruhig und gelassen halten, egal, was in unserem Land oder in einem anderen Land geschieht. Wir, die wir unterrichtet sind über das, „was noch nicht zu sehen ist“ (Heb 11,7), sollten uns in diesen Angelegenheiten dem Willen Gottes unterwerfen. Auch sollten wir keinen eigenen Willen haben, ebenso wenig wie ein Engel, der mit einem bestimmten Auftrag vom Himmel in die Welt gesandt wird, keinen eigenen Willen hat. Doch Christen laufen ständig Gefahr, zu vergessen, dass sie nicht von dieser Welt sind, so wie auch der Herr Jesus nicht von dieser Welt war (Joh 17,16 „Sie sind nicht von der Welt, wie ich nicht von der Welt bin.“).
Zu Lebzeiten des Herrn Jesus auf der Erde war die politische Lage schlimm, doch Er rührte keinen Finger und sprach kein Wort, um sie zu ändern. Als der Apostel Paulus wirkte, war die politische Lage noch viel schlimmer, doch er äußerte nicht ein einziges Mal ausdrücklich den Wunsch, Dinge zu ändern. Ebenso wenig gab er den Christen Anweisungen, bei einer Änderung der Lage zu helfen, und er selbst betete auch nicht für eine Änderung. In den Tagen des skrupellosen und launenhaften Tyrannen Nero schrieb Paulus über die Beamten des Kaisers, dass sie „Gottes Diener sind, dir zum Guten“ (Röm 13,4). Wir werden ermahnt, „Gott zu fürchten, den König zu ehren“ (1Pet 2,17), und den „Obrigkeiten und Gewalten untertan“ zu sein (Röm 13,1-2 „(1) Jede Seele sei den obrigkeitlichen Gewalten untertan; denn es gibt keine Obrigkeit, außer von Gott, diejenigen aber, die bestehen, sind von Gott eingesetzt. (2) Wer sich daher der Obrigkeit widersetzt, widersteht der Anordnung Gottes; die aber widerstehen, werden ein Urteil über sich bringen.“; Tit 3,1 „Erinnere sie daran, Obrigkeiten und Gewalten untertan zu sein, Gehorsam zu leisten, zu jedem guten Werk bereit zu sein;“), während wir durch diese Welt wandeln. Und dabei können wir singen:
Wir sind nur Fremde[1] hier,
der Himmel ist unsre Heimat.[2]
Originaltitel: „Homeward bound“
in Christian Treasury, Jg. 5, 1990.
Übersetzung: Gabriele Naujoks
Anmerkungen
[1] Anm. d. SW-Red.: Vergleiche Hebräer 11,13 „Diese alle sind im Glauben gestorben und haben die Verheißungen nicht empfangen, sondern sahen sie von fern und begrüßten sie und bekannten, dass sie Fremde und ohne Bürgerrecht auf der Erde seien.“.
[2] Anm. d. Red.: Übersetzt aus dem Lied „We are but strangers here“ (siehe in Spiritual Songs Nr. 180) von Thomas Rawson Taylor (1807–1835): We are but strangers here, | Heaven is our home.