Bist du ein Fürbitter? (3)
Vorbilder des Gebets: Christus, Paulus, Mitarbeiter, Gemeinde

Harm Wilts

© SoundWords, Online începând de la: 24.05.2010, Actualizat: 18.04.2020

Leitvers: 1. Timotheus 2,1

1Tim 2,1: Ich ermahne nun vor allen Dingen, dass Gebete, Flehen, Fürbitten, Danksagungen getan werden für alle Menschen.

Wir haben schon darauf hingewiesen, dass Paulus für die Art und Weise, wie Gläubige Gott nahen und sich bei Ihm aussprechen können, vier verschiedene Worte gebraucht: Flehen, Gebete, Fürbitten und Danksagungen. Wiewohl es einen deutlichen Unterschied in der Bedeutung dieser Worte gibt, ist es nicht möglich, über Fürbitten zu schreiben und alles andere nicht zu betrachten. So scharf verläuft die Trennungslinie nicht und oft greift eins ins andere. Ein Beispiel dazu: Das Wort, das Paulus hier für „Fürbitten“ gebraucht, kommt auch in 1. Timotheus 4,5 vor und wird dort mit „Gebet“ übersetzt. Auch ist klar, dass die „Gebetsliste“, die Paulus hier angibt, lange nicht vollständig ist.

Wir wollen uns nun hauptsächlich mit den Fürbitten beschäftigen und dem nachgehen, was wir darüber im Neuen Testament finden, sowohl was die persönliche als auch die gemeinschaftliche Fürbitte betrifft.

Unser Herr Jesus Christus

Auch in dieser Hinsicht ist der Herr Jesus unser vollkommenes Vorbild. Im Evangelium nach Lukas wird uns siebenmal mitgeteilt, dass der Herr sich im Gebet zu Gott zurückzog. Aus dem, was die anderen Schriftstellen über dieses Thema mitteilen, sehen wir klar die vier Charakterzüge, die durch Paulus genannt werden.

In Fürbitte hat der Herr an die Seinen gedacht, insbesondere auch an Simon Petrus. In Lukas 22,31 steht „euch“ in der Mehrzahl und in dem folgenden Vers steht die Einzahl. Ganz besonders zeigt sich in Johannes 17 aus der Art und Weise, wie Er für sie bat, welch großen Stellenwert die Seinen in seinem Herzen einnehmen. Nach seiner Verherrlichung hat der Herr diesen Dienst fortgeführt. Er, der Mensch Jesus Christus, war und ist der große Mittler zwischen Gott und Menschen. Darin nimmt Er einen ganz einzigartigen Platz ein.

Die Schrift spricht viel von anderen Fürbittern, die auf der Erde diesen Dienst während ihres Lebens ausübten, aber es gibt nicht einen einzigen Grund, anzunehmen, dass sie das jetzt immer noch tun könnten. Die Fürbitte Marias, der Apostel oder anderer „Heiliger“ anzurufen, ist nicht nur vollkommen nutzlos, sondern tut dem völlig einzigartigen Platz, den der Herr Jesus einnimmt, auch Abbruch.

Paulus und seine Mitarbeiter

„Siehe, er betet.“ Das ist das Zeugnis, das der Herr dem Ananias selbst gibt über das durch Ihn auserwählte Gefäß, Paulus, seinen Namen zu tragen. Gebet und Fürbitte nahmen bei der Ausübung dieses Dienstes immer einen großen Platz ein.

In fast allen seinen Briefen an Gemeinden oder individuelle Personen versicherte er ihnen, dass er für sie betet. Und das nicht nur so dann und wann, sondern täglich. Das jüdische Volk, zu dem er durch seine Abstammung gehörte, nahm dabei einen besonderen Platz ein. Das lesen wir übrigens auch von „den Zwölfen“. Als die Versorgung der Armen zu viel Zeit für sie in Anspruch nahm, schlugen sie vor, dass die Gemeinde hierfür andere anstellen sollte, so dass sie im Gebet und im Dienst des Wortes verharren könnten. Das Gebet steht hier sogar an erster Stelle.

In der Apostelgeschichte lesen wir, wie Paulus und Silas gemeinsam zum Ort des Gebetes gingen. Kurze Zeit später befanden sie sich gemeinsam in einer Zelle. Aber auch diese machten sie zu einem Ort des Gebetes, auch wenn uns nicht mitgeteilt wird, wofür sie beteten. Sie beteten und lobsangen Gott. Nicht nur das Reden, sondern auch das Beten und Singen bildeten einen wesentlichen Teil ihres Dienstes: „Die Gefangenen aber hörten ihnen zu“ (Apg 16,25). Von einem anderen Mitarbeiter, Epaphras, schrieb Paulus: „Es grüßt euch Epaphras, der von euch ist, ein Knecht Christi Jesu, der allezeit für euch ringt in den Gebeten, damit ihr vollkommen und völlig überzeugt in allem Willen Gottes steht“ (Kol 4,12).

Die Gemeinde in Jerusalem

Die erste Beschreibung einer Gebetstunde finden wir in Apostelgeschichte 4,24-30. Vorab wurden in der Zusammenkunft Mitteilungen gemacht, die Grund zur Danksagung und zum Gebet waren. Diese Weise der Ausübung findet in unserer Mitte auch Anwendung, aber es kommt mir so vor, dass das noch viel zu wenig der Fall ist. Manchmal hört man Gebete und Danksagungen, die man nicht versteht, weil die notwendige Information fehlt. Des Weiteren fällt auf, dass sie sich nicht über ihre Schwierigkeiten und Leiden auslassen, sondern dass sie für alle Knechte (sie gebrauchten das Wort „Sklaven“) um Freimütigkeit baten, das Wort des Herrn zu reden. Die Verherrlichung des Namens des Herrn steht an erster Stelle.

In Apostelgeschichte 12,12 lesen wir, dass im Haus der Maria viele versammelt waren und beteten. Im fünften Vers lesen wir, dass von der Gemeinde ein anhaltendes Gebet für Petrus zu Gott geschah, der schwer bewacht im Gefängnis saß. Möglicherweise musste man sich damals schon wegen der großen Zahl der Gläubigen in verschiedenen Häusern versammeln, was der Einheit und Einmütigkeit keinen Abbruch tat. Mit welchen Worten für Petrus gebetet wird, wird uns nicht mitgeteilt. Viele nehmen an, dass sie für seine Freilassung beteten, und sind dann über den Zweifel und fehlenden Glauben verwundert, als Petrus sich als freier Mann an der Hoftür meldete.

Ich bezweifele, dass das so richtig ist. Viele Glieder der Gemeinde wurden in diesen Tagen misshandelt. Einer der Zwölf, Jakobus, war bereits durch Herodes zu Tode gebracht worden, und nach Ostern wollte er auch Petrus vor das Volk bringen. Zweifellos sollte auch er dann getötet werden. Die Gläubigen konnten kaum etwas anderes erwarten, und das umso mehr, weil der Herr Jesus selbst ihm dem Märtyrertod vorhergesagt hatte, worin er Gott verherrlichen sollte. Wird Letzteres nicht viel eher der Gegenstand des Gebetes gewesen sein? Auch im Licht des Gebetes von Apostelgeschichte 4 scheint mir das wahrscheinlicher zu sein, als dass sie für seine Freilassung gebetet haben. Dann können wir auch ihre Verwunderung und ihren Zweifel verstehen, als sie hörten, dass ihre Gebete auf diese Weise, über Bitten und Verstehen, erhört worden waren. Wie dem auch sei, dem Wüten des Feindes stand das anhaltende Gebet der Gemeinde gegenüber.

Der Feind offenbart sich von Situation zu Situation auf eine andere Weise, ist aber nicht minder gefährlich. Wo sind heute die „vielen“ zum Gebet versammelt?

Die Gemeinde in Antiochien

Aus Apostelgeschichte 13,1-3 bekommen wir den Eindruck, dass die fünf Brüder in Antiochien, die besondere Gaben als Propheten und Lehrer empfangen hatten, die Angewohnheit hatten, zu gemeinschaftlichem Gebet zusammenzukommen. In Apostelgeschichte 6,4 haben wir auch schon gesehen, welch große Bedeutung die Apostel als Diener des Wortes dem Gebet zueignen. Der Heilige Geist macht den fünf klar, dass zwei von ihnen, Barnabas und Paulus, durch sie für die Arbeit unter den Nationen abgesondert werden mussten. Sie wurden durch den Heiligen Geist ausgesandt, während die Gemeinde in Antiochien sie der Gnade Gottes anbefahl. Wird dieses Anbefehlen nicht ein andauerndes Gebet für sie beinhaltet haben?

Wir sind dazu gerufen, dafür zu beten, dass Gott Arbeiter in seine Ernte aussendet. Anschließend müssen wir für diese Arbeiter um die Gnade Gottes bitten, die für alles sorgen kann, was sie in geistlicher und materieller Hinsicht nötig haben. Viele der Arbeiter haben davon Zeugnis gegeben, wie sie die Kraft und den Segen der Fürbitte erfahren haben. Das ist jedoch etwas ganz anderes, als durch eine Gemeinde ausgesandt zu werden. Auch Timotheus und Apollos wurden nicht durch ihre Gemeinden ausgesandt. Timotheus wurde durch das gute Zeugnis, das die Gemeinden in Lystra und Ikonium über ihn geben konnten, von Paulus als Mitarbeiter angenommen. Apollos hatte sich als beredter Mann gezeigt, mächtig in den Schriften, und er hatte mit Freimütigkeit in Ephesus gedient, bevor er sein Vornehmen bekannt gab, nach Achaja reisen zu wollen. Damals bekam er von den Brüdern ein Empfehlungsschreiben mit und wurde den Gläubigen dort durch Gnade zu einer großen Stütze.

Der Herr bildet seine Knechte selbst aus und sendet sie für eine bestimmte Aufgabe aus. Das ist eine Sache zwischen dem Herrn und dem Knecht. Die Gemeinde kann „erkennen“, „empfehlen“, „die Hände auflegen“, „weiterhelfen“, wenn sich die „Bewährung“ des Knechtes gezeigt hat. Die Schrift und die Praxis beweisen, dass diese zweifache Verantwortung zur völligen Einheit des Handelns führen kann, und so muss es auch geschehen. Dem Herrn vorauseilen und das hastige Auflegen der Hände bilden ebenso Gefahren, wie das Ausgehenlassen ohne gute Gründe zu verhindern.

Die Gemeinde in Philippi

Aus dem Brief an die Philipper geht hervor, dass sie sehr aktive und mitempfindende Christen waren. Sie waren jedoch auch betende Gläubige. Aus Philiper 1,19 zeigt sich, dass sie für Paulus beteten und dass Paulus dieser Fürbitte sehr großen Wert beimaß. Er schrieb: „Ich weiß, dass dies mir zum Heil ausschlagen wird durch euer Gebet und durch Darreichung des Geistes Jesu Christi, nach meiner sehnlichen Erwartung und Hoffnung, dass ich in nichts werde zuschanden werden, sondern mit aller Freimütigkeit, wie allezeit, so auch jetzt Christus erhoben werden wird an meinem Leib“ (Phil 1,19,20).

Was wird Paulus mit dem Wort „dies“ zu Beginn des Zitates gemeint haben? Es kann keinen Bezug zum Gebet haben, denn das nennt er danach. Es muss auf das Vorhergehende zurückverweisen. Es gab in Rom Menschen, die Christus aus Neid und Streit verkündigten, aus Parteisucht und nicht lauter, mit dem Ziel, die Gefangenschaft für Paulus zu erschweren. Das war natürlich sehr schlimm, jedoch war Paulus froh, dass die Evangeliumsbotschaft, was den Inhalt betraf, rein verkündigt wurde. Über die Verkündigung eines falschen Evangeliums würde er sich niemals gefreut haben.

Leider kommt es vor, dass unfreundliche Menschen das reine Wort verkündigen und dass freundliche Menschen dies verfälschen, indem sie zum Beispiel die Bedeutung des Versöhnungsblutes verschleiern. Die Ersten sind ihres Verhaltens wegen nicht zu loben, denn ein Knecht des Herrn muss zu allen freundlich sein, jedoch sind Letztere rundweg gefährlich. Es war doch mehr als unschön, dass diese Verkündiger des Evangeliums meinten, dem großen Apostel Paulus, der nun im Gefängnis saß und größtenteils ausgeschaltet war, noch einen Tritt geben zu müssen.

Was können Christen, wenn sie die Gnade aus den Augen verlieren, doch unbarmherzig gegeneinander werden! Aber Paulus wusste, dass auch dies zum Guten mitwirken würde. Er schrieb nicht nur, dass alle Dinge denen, die Gott lieben, zum Guten mitwirken, sondern hatte diese Wahrheit auch selbst erlebt. Und nun schreibt er, dass Gott die Fürbitte der Philipper gebrauchte, um dieses Ziel mit ihm zu erreichen.

Welch eine wunderbare Gestalt nimmt die Fürbitte hier an! Wir wissen oft nicht, welchen Gefahren und Angriffen Gottes Knechte nah oder fern ausgesetzt sind. Aber wir wissen doch, dass der Herr auf unsere Fürbitte hin die Dinge so lenken kann, dass dies alles zu ihrem Heil gereichen wird.

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Übersetzt aus Bode des Heils, Jg. 116, 1973

Übersetzung: Stephan Winterhoff

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