Der Prediger (9)
Kapitel 5,7–6,12: Die Nichtigkeit des Reichtums und des Lebens

Willem Johannes Ouweneel

© SoundWords, online seit: 18.07.2007, aktualisiert: 29.05.2022

 

2   Meine ersten Untersuchungen
(Prediger 2,1–8,8)
   


Prediger 5,7–6,12

2.8   Achte Untersuchung
(Prediger 5,7–6,12)

 

Negativ:
Sich abzumühen, nutzt nichts, denn der Reichtum, den das vielleicht einbringt, ist wertlos

Positiv:
a) Die Vorteile eines schlichten Königs
b) Genieße die alltäglichen Annehmlichkeiten, wenn Gott sie gibt
c) Die richtige Lebenseinstellung unter unseren Mitmenschen
d) Die Erhabenheit und Weisheit der Regierung Gottes
 

 

Ich möchte noch einmal auf meine allererste Untersuchung zurückkommen, wo ich mich gefragt habe, ob Reichtum und Besitz vielleicht ein bisschen Befriedigung mit sich bringen. Meine Antwort auf diese Frage war negativ. Aber es fällt auf, wie wenig Menschen das wahrhaben wollen. Darum möchte ich auf dieses Thema gern noch näher eingehen, und ich tue dies unter verschiedenen Gesichtspunkten.

   

 

2.8.1   Je mehr Reichtum, desto mehr Probleme
(Prediger 5,7-16)

 

a) Je mehr Reichtum, desto mehr Korruption
(Prediger 5,7.8)

5,7 Wenn du die Bedrückung des Armen und den Raub des Rechts und der Gerechtigkeit in der Landschaft siehst, so verwundere dich nicht über die Sache; denn ein Hoher lauert über dem Hohen, und Hohe über ihnen.

Zuerst einmal braucht man sich nicht zu wundern, wenn man in der Umgebung arme Menschen entdeckt, die unterdrückt werden, und Menschen, die ihrer Rechte beraubt und ungerecht behandelt werden. Die Welt der Regierenden ist nun einmal von oben bis unten korrupt; alle sind sie in der gleichen Habsucht gefangen. Dabei belauern sie sich noch gegenseitig: Niedrige Beamten bereichern sich auf Kosten des Volkes, aber die höheren Beamten belauern wieder die niedrigeren, um sich wiederum an diesen zu bereichern. Und die hohen Beamten müssen wiederum einen Teil ihrer Beute an noch höhere Beamte abtreten. So werden die Armen ausgeplündert, während die Reichen sich immer mehr bereichern. So kommen sie an ihren Reichtum: indem sie die Menschen, die unter ihnen stehen, bestehlen. Daran lässt sich in dieser bösen Welt nicht viel ändern. Es taugt nichts, aber man braucht sich darüber nun auch nicht zu wundern. Man muss eben damit leben lernen..

5,8 Aber ein König, der sich dem Ackerbau widmet, ist durchaus ein Gewinn für ein Land.

Angesichts dieser Korruption in manchen Regierungen hat ein Land noch den meisten Nutzen, wenn ein König in aller Bescheidenheit sein Einkommen aus der Landwirtschaft bezieht und dadurch auch den Wohlstand seines ganzen Volkes fördert.

 

b) Je mehr Reichtum, desto weniger Zufriedenheit
(Prediger 5,9)

5,9 Wer das Geld liebt, wird des Geldes nicht satt, und wer den Reichtum liebt, nicht des Ertrags. Auch das ist Eitelkeit.

Wer einmal von Geldgier besessen ist, wird entdecken, dass er nie genug bekommt. Der Hunger nach viel Besitz ist unersättlich. Wer den Überfluss liebt, will immer mehr. Darum bringt ihm der Reichtum auch niemals echten Gewinn, echte Befriedigung. Auch das nenne ich ein sinnloses Schauspiel.

 

c) Je mehr Reichtum, desto mehr Nutznießer
(Prediger 5,10)

5,10 Wenn das Gut sich mehrt, so mehren sich, die davon zehren; und welchen Nutzen hat dessen Besitzer, als das Anschauen seiner Augen?

Wenn man seine Besitztümer vermehrt, vergrößert sich damit auch automatisch die Anzahl der Menschen, die davon profitiert. Man kann von seinem Reichtum nun einmal nur wenig selbst ausgeben. Der Rest des Besitzes kommt andern zugute: dem Fiskus, dem Personal und anderen Arbeitnehmern, den Lieferanten, den teuren Freunden und womöglich sogar Dieben und Bettlern. Und kann man dabei nur zuschauen.

 

d) Je mehr Reichtum, desto weniger Nachtruhe
(Prediger 5,11)

5,11 Der Schlaf des Arbeiters ist süß, mag er wenig oder viel essen; aber der Überfluss des Reichen lässt ihn nicht schlafen.

Wenn man ein einfacher Arbeiter ist, kann man nach seinem anstrengenden Tagwerk herrlich schlafen, ob man nun eine reichliche oder ein karge Mahlzeit hatte. Aber der Reiche verrichtet keine gesunde körperliche Arbeit – dafür hat er seine Angestellten –, sondern er lebt und isst üppig. Ein solcher Lebensstil ist einer guten Nachtruhe bestimmt nicht förderlich (dabei reden wir jetzt nicht von seinem Herzen)! Außerdem grübelt der Reiche über viele Dinge nach: Ist mein Besitz sicher vor Einbrechern? Ist mein Geld wohl gut angelegt? Steigen oder sinken meine Aktien? So wälzt er sich in seinem Bett. Aber der arme Arbeitnehmer hat damit keine Probleme; er schläft wie ein Stein.

 

e) Je mehr Reichtum, desto mehr Unsicherheit
(Prediger 5,12-16)

5,12 Es gibt ein schlimmes Übel, das ich unter der Sonne gesehen habe: Reichtum, der von dessen Besitzer zu seinem Unglück aufgewahrt wird. 5,13 Solcher Reichtum geht nämlich durch irgendein Missgeschick verloren; und hat er einen Sohn gezeugt, so ist gar nichts in dessen Hand.

Es gibt etwas sehr Trauriges und Elendes, das ich in diesem irdischen Leben oft bemerkt habe: dass es nämlich Menschen gibt, die viel Kapital angehäuft haben, indem sie sparsam leben, aber die durch allerlei Missgeschicke (Brand, Einbruch, Naturkatastrophen, Krieg, Misswirtschaft, Wirtschaftsflaute z.B.) ihren ganzen Besitz wieder verlieren. Nehmen wir einmal an, dass ein solcher Millionär auch noch einen Sohn hat, dem er alles hinterlassen will. Dann sieht die Angelegenheit ziemlich traurig aus. Sein ganzes Leben hat sich der Vater darauf gefreut, dass seinem Jungen bald eine gute Zukunft beschieden ist. Aber mit einem Schlag stürzt seine Traumwelt ein.

5,14 Wie er aus dem Leib seiner Mutter hervorgekommen ist, wird er nackt wieder hingehen, wie er gekommen ist; und für seine Mühe wird er nicht das Geringste davontragen, das er in seiner Hand mitnehmen könnte.

So nackt wie der arme Mann aus dem Schoß seiner Mutter gekommen ist, so nackt und besitzlos wird er hingehen. Von all seiner Mühe hat er nichts übrig behalten, das er als Erbe seinem Sohn weitergeben könnte.

5,15 Und auch dies ist ein schlimmes Übel: Ganz so, wie er gekommen ist, so wird er hingehen; und was für einen Gewinn hat er davon, dass er sich in den Wind müht?

Ja, das ist eine ganz traurige, üble Sache. Man hat arm angefangen, dann rafft man einen enormen Besitz zusammen und zum Schluss stirbt man genauso arm, wie man geboren wurde. Was hat man von all seiner Schinderei gehabt? Genauso viel, als ob man sein ganzes Leben lang versucht, den Wind in den Fäusten zu fangen. Hat man sich dafür das ganze Leben aufgeopfert, um Geld zusammenzuraffen?

5,16 Auch isst er alle seine Tage in Finsternis und hat viel Verdruss und Leid und Zorn.

Hat man etwa dafür die ganzen Jahre sein Brot in Finsternis gegessen – um Geld zu sparen – und alle Ärgernisse auf sich genommen? Und nun, wo man all seinen Besitz verloren hat, kann man wiederum in Finsternis seinen Brot essen und den ganzen Tag mit Klagen und Vorwürfen verbringen. Erst Leiden und Streit, um Kapital zusammenzuraffen, nun Leiden und Streit, weil man sein Kapital wieder verloren hat. Armer Kerl!

   

 

2.8.2   Reich sein – und den Reichtum trotzdem nicht genießen können
(Prediger 5,17–6,9)

 

a) Den Genuss des Reichtums hat man nicht in der Hand
(Prediger 5,17-19)

5,17 Siehe, was ich als gut, was ich als schön ersehen habe: dass einer esse und trinke und Gutes sehe bei all seiner Mühe, womit er sich abmüht unter der Sonne, die Zahl seiner Lebenstage, die Gott ihm gegeben hat; denn das ist sein Teil.

Das Traurige bei dem Mann, den ich soeben beschrieben habe, ist, dass er mit all seinem Reichtum es eigentlich nicht gelernt hat, ihn zu genießen. Ist das nun der Sinn und Zweck der Besitztümer, die Gott uns gibt? Plage dich doch nicht so ab nur für die „alten Tage“ oder für die Kinder. Es ist doch viel besser, im Heute zu leben und Freude an den schönen Dingen zu erleben, die es auf dieser Erde gibt, so wie gutes Essen und Trinken. Ich meine damit wirklich nicht, dass man alles nur für sich selbst gebrauchen soll, dass man aber auch nicht nur an andere zu denken braucht. Genieße die schönen Dinge inmitten all deiner mühseligen Arbeit während der paar Jahre, die Gott dir hier auf Erden gibt, wenn das wenigstens dein Teil ist, das dir zukommt. Denn das ist natürlich auch noch die Frage.

5,18 Auch ist für jeden Menschen, dem Gott Reichtum und Güter gegeben und den er ermächtigt hat, davon zu genießen und sein Teil zu nehmen und sich bei seiner Mühe zu freuen, ebendies eine Gabe Gottes.

Ob Gott jemandem Reichtum und Schätze gibt und ihn befähigt, daraus Nutzen zu ziehen und damit ein bisschen Freude inmitten all der mühsamen Arbeit zu erleben, das hat man nicht in der eigenen Hand. Das ist eine Gabe Gottes. Er gibt nun einmal nicht jedem Reichtum, und wem er Reichtum gibt, dem gibt er nicht immer das Vermögen und die Gelegenheit, diesen unbekümmert zu genießen. Wer das kann – das können jedoch nicht viele Menschen –, ist ein begnadeter Mensch.

5,19 Denn er wird nicht viel an die Tage seines Lebens denken, weil Gott ihm die Freude seines Herzens gewährt.

So einer quält sich nicht damit, über sein Leben nachzugrübeln – über den Sinn des Lebens, über die Kürze des Lebens –, sondern er hat die Fähigkeit, die schönen Dinge des Lebens einfach nur zu genießen.

 

b) Manchmal genießt jemand anders den Reichtum
(Prediger 6,1.2)

6,1 Es gibt ein Übel, das ich unter der Sonne gesehen habe, und schwer lastet es auf dem Menschen:

Im Zusammenhang mit dem vorher Gesagten ist mir übrigens noch etwas Elendes in diesem zeitlichen, irdischen Leben aufgefallen, etwas, was bei den Menschen sehr oft vorkommt:

6,2 Ein Mann, dem Gott Reichtum und Güter und Ehre gibt und der nichts für seine Seele entbehrt von allem, was er wünschen mag; aber Gott ermächtigt ihn nicht, davon zu genießen, sondern ein Fremder genießt es. Das ist Eitelkeit und ein schlimmes Übel.

Es gibt Menschen, denen Gott viel Reichtum, kostbare Schätze und ein großes Vermögen gegeben hat, so dass es ihnen an nichts fehlt, was ihr Herz begehrt. Doch leider befähigt Gott sie nicht dazu, daraus Nutzen zu ziehen. Sie sind steinreich, haben aber keine Freude daran! Ich lasse es nun einmal dahingestellt, wie das dazu gekommen ist; bei jedem Menschen, dem so etwas widerfährt, kann es wieder ein andere Ursache haben (Krankheit, Katastrophen, Missmanagement, Krieg, wirtschaftliche Flaute, um nur einige zu nennen). Worauf es ankommt, ist, dass es in solchen Fällen Wildfremde sind, die letztendlich von seinem Reichtum profitieren. Der Mann selber hat nichts davon. Ist das nicht traurig und bitter? Sehen wir, wie nutzlos Reichtum ist, wenn es so oft geschieht, dass letztendlich nicht derjenige, der sich abplagt, sondern ein anderer Nutzen davon hat?

 

c) Der Genuss des Reichtums will sich manchmal einfach nicht einstellen
(Prediger 6,3-9)

6,3 Wenn einer hundert Sohne zeugte und viele Jahre lebte und die Tage seiner Jahre wären zahlreich und seine Seele sättigte sich nicht an Gutem und auch würde ihm kein Begräbnis zuteil, so sage ich: Eine Fehlgeburt ist besser daran als er.

Gerade habe ich einige Fälle aufgezählt, wo jemandem der Genuss des eigenen Reichtums nicht beschieden ist; aber um es noch allgemeiner zu sagen: Manchmal will sich der Genuss des Reichtums einfach nicht einstellen. Das finde ich ziemlich traurig. Stellen wir uns vor, dass ein Mann hundert Kinder bekommt und steinalt wird und dass er sein Leben lang hohes Ansehen genossen hat und im Besitz seines Reichtums geblieben ist – aber er hätte eigentlich niemals wirklich all seine Segnungen genossen und er hätte sogar, warum auch immer, letztendlich noch nicht einmal ein anständiges Begräbnis gehabt. Hat so ein reich gesegneter Mann dann nicht eigentlich ein beklagenswertes Dasein geführt? Ist eine Missgeburt nicht eigentlich besser daran als so jemand?

6,4 Denn in Nichtigkeit kommt sie, und in Finsternis geht sie dahin, und mit Finsternis wird ihr Name bedeckt;

So eine Missgeburt betritt vollkommen sinnlos die Welt und verschwindet mehr oder weniger heimlich im Nichts.

6,5 auch hat sie die Sonne weder gesehen noch gekannt. Diese hat mehr Ruhe als jener.

Sie hat dann, im Gegensatz zu dem Reichen, niemals das Sonnenlicht gesehen und nichts vom Leben gewusst, sie hat jedoch die Ruhe, die der arme Reiche trotz all seines Reichtums zeit seines Lebens niemals gekannt hat. Der Fetus hat zwar freilich keine Segnungen genießen können, aber er hat wenigstens auch nichts davon gewusst. Der Reiche hat die Segnungen allerdings gekannt, aber niemals die Freude, diese genießen zu können. Was ist also tragischer? Ist so ein Reicher dann eigentlich nicht genauso schlecht dran wie die Missgeburt?

6,6 Und wenn er auch zweimal tausend Jahre gelebt und Gutes nicht gesehen hätte: Geht nicht alles an einen Ort?

Denn lebte so ein Mann auch zweimal hintereinander und jedes Mal tausend Jahre, aber wenn er all die Jahre niemals das Gute genossen hätte, was hat er dann von seinem Reichtum gehabt? Letztendlich kommt er dorthin, wohin alle Menschen und Tiere kommen, nämlich an den Ort des Todes. Und dann ist der Reiche, der niemals Genuss hatte, genauso schlecht daran wie die Missgeburt, die auch niemals irgendeinen Genuss hatte und ebenfalls tot ist. Der eine hat niemals unter der Sonne gelebt, der andere hat zweitausend Jahre gelebt; aber letztendlich sind beide tot, ohne jemals etwas genossen zu haben.

6,7 Alle Mühe des Menschen ist für seinen Mund, und dennoch wird seine Begierde nicht gestillt.

Sein ganzes Leben hat der Mensch sich abgemüht, um seinen Mund zu füllen, aber er hat niemals Befriedigung gekannt.

6,8 Denn was hat der Weise vor dem Toren voraus, was der Arme, der von den Lebenden zu wandeln versteht?

Wenn aber aller Reichtum so sinnlos ist, was hat der Weise denn dem Törichten eigentlich voraus? Meine Antwort: dasselbe, was auch der Arme besitzt, der Reichtum überhaupt nicht kennt, sich aber wenigstens auf die rechte Weise (d.h. gottesfürchtig) unter seinen Mitmenschen zu bewegen weiß. Ist er auch noch so arm, so kennt er die wahre Lebenseinstellung, die die wahre Weisheit beinhaltet.

6,9 Besser das Anschauen der Augen als das Umherschweifen der Begierde. Auch das ist Eitelkeit und ein Haschen nach Wind.

Kurz und gut: Es ist besser, das zu genießen, was man vor Augen hat – also das, was man hat, wie wenig es auch sein mag –, als immerzu mit der Begierde erfüllt zu sein nach dem, was man nicht hat. Genieße, was du hast. Immerzu nur hektisch dem hinterjagen,was du nicht hast, ist genauso sinnlos, wie dem Wind hinterherzujagen.

   

 

2.8.3   Zusammenfassung: Was ist der Mensch gegenüber Gott?
(Prediger 6,10-12)

6,10 Was entsteht, schon längst war sein Name genannt; und es ist bekannt, was ein Mensch sein wird, und er kann nicht mit dem rechten, der stärker ist als er.

Wenn man so über die Sinnlosigkeit des Reichtums nachdenkt, dann bekommt man eine gute Vorstellung davon, was der Mensch im Grunde ist, nämlich das, was schon seit der Schöpfung in seinem Namen ausgedrückt ist: „Mensch“, Adam (der aus adamah, roter Erde genommene Mensch). Ein kleines, nichtiges Geschöpf aus dem Staub des Erdbodens. Wie kann dieser es jemals aufnehmen mit Ihm, dem großen, mächtigen Schöpfer, der so viel stärker ist als er? Wie sollte der Mensch jemals Gott zur Rechenschaft ziehen, zum Beispiel wegen der Tatsache, dass er arm ist? Oder wegen der Tatsache, dass er reich ist, dabei aber zugleich keine Befriedigung, keine Nachtruhe, keine Sicherheit, keinen echten Genuss hat?

6,11 Denn es gibt viele Worte, die die Eitelkeit mehren; welchen Nutzen hat der Mensch davon?

Ja, ich weiß, dass der Mensch oft einen Redeschwall hervorbringt, um damit seine Kritik an Gottes Regierung auszudrücken. Aber das ist samt und sonders absolut unsinnig und nutzlos. Je mehr Kritik desto größer die Sinnlosigkeit. Welchen Nutzen ziehen die Menschen daraus, Gott zu sagen, wie viel besser als Er sie selbst die Welt regieren würden?

6,12 Denn wer weiß, was dem Menschen gut ist im Leben, die Zahl der Tage seines eitlen Lebens, die er wie ein Schatten verbringt? Denn wer kann dem Menschen kundtun, was nach ihm sein wird unter der Sonne?

Übrigens, was weiß denn ein Mensch schon davon? Wer bildet sich ein, beurteilen zu können, was wirklich gut für den Menschen ist während der paar flüchtigen Tage, die er auf der Erde lebt und die wie ein Schatten vorbeigehen? Das kann doch nur Gott beurteilen? Kann ein Mensch sich deshalb nicht besser schlicht und einfach und ohne Kritik Gottes Regierung übergeben? Dazu kommt noch, dass der Mensch nicht weiß, was nach ihm auf der Erde geschehen wird; wir können unmöglich überblicken, welche Folgen die Gegenwart für die Zukunft hat. Erst wenn wir die ganze Weltregierung – Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft – überblicken könnten, würden wir ein wenig von dem Sinn unseres eigenen kurzen Daseins verstehen können. Aber das können wir kleinen Menschen mit unserem beschränkten Menschenverstand nun einmal nicht. Darum können wir den Lauf unseres Lebens lieber Gott überlassen.

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Übersetzt aus Bode des Heils in Christus

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