Sacharja und die Zukunft Jerusalems (5)
Schlusswort und Exkurse

Jacob Gerrit Fijnvandraat

© SoundWords, Online începând de la: 28.02.2019, Actualizat: 03.02.2022

Schlusswort

Die endgültige Wiederherstellung des Volkes des Herrn wird radikal und vollkommen sein. Was für eine glorreiche Zeit wird das sein: für das Volk und die Nationen, aber auch für Gott und für den Herrn Jesus Christus, vor dem jedes Knie sich beugen wird. Diese Wiederherstellung ist nämlich nicht in erster Linie zum Heil des Volkes Israel gedacht, sondern zur Verherrlichung des Gottes Israels.

Dieser Gott ist für uns der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus. Wir dürfen Ihn unseren Vater nennen; wir werden aber dennoch nie vergessen, dass Er der absolut Heilige ist und dass Er unserer Hingabe wert ist. Möge das Ergebnis der Betrachtung der Prophetie dieses Buches Sacharja sein, dass wir unter den Eindruck seiner Majestät und Heiligkeit kommen und dass wir unser Leben dem widmen, der gesagt hat: „Seid heilig, denn ich bin heilig.“

Exkurs 1:
Israel zur Kirche oder die Kirche zu Israel?

Israel zur Kirche

Durch einen Artikel in einer Zeitschrift, die mir regelmäßig zugesandt wird, stieß ich wieder einmal auf das bekannte Problem, wie die Beziehung zwischen Israel und der Kirche oder Gemeinde in dieser Zeit ist. Wie bekannt, wurde bereits früh in der Christenheit die Idee verbreitet, dass die Kirche an die Stelle von Israel getreten sei, und zwar in dem Sinn, das alle Prophezeiungen hinsichtlich der zukünftigen Wiederherstellung des alten Bundesvolks vergeistlicht auf die Kirche angewendet werden müssten („Substitutionstheorie“). Israel als solches hat dann zwar als Staat eine gewisse Zukunft, nicht jedoch auf geistlichem Gebiet. Für einen Israelit ist auf diesem Gebiet lediglich persönlich Segen möglich, wenn er durch die Bekehrung und den Glauben zur Gemeinde hinzugefügt wird. Letzteres ist in dieser Zeit tatsächlich der Fall; das schließt jedoch nicht aus, dass auf Israel als Volk noch eine geistliche Wiederherstellung in der „nachchristlichen Zeit“ wartet.

In der späteren Zeit sind viele von diesem Substitutionsgedanken weggekommen. Ich denke an die Zeit der Nadere Reformatie[1]. Bibelausleger dieser Bewegung haben ans Licht gebracht, dass in der Endzeit eine gewaltige geistliche Erweckung in Israel stattfinden wird. Sie sehen das wiederhergestellte Israel jedoch als einen Teil der Kirche. Anders gesagt: Israel wird zur Kirche hinzugefügt.

Die Kirche zu Israel

Nach der Wiederherstellung des Staates Israel haben viele erneut über die Stellung Israels nachgedacht, so dass manche eine Auffassung vertreten, die im Prinzip die Umkehrung der alten Substitutionstheorie darstellt. Sie behaupten, dass ein bekehrter Jude nicht zur Gemeinde aus den Heiden gefügt werde, sondern dass bekehrte Heiden zum (geistlichen) Israel gefügt würden. Ihrer Meinung nach seien die Gläubigen aus den Heiden Hausgenossen Israels geworden. Es fallen bei den Vertretern dieser Auffassung Nuancierungen auf, doch im Großen und Ganzen läuft es auf das Obengenannte hinaus. In vielen Fällen geht diese Auffassung mit dem Eifer einher, den Samstag als „Sabbat“ zu halten. Auch gibt es einige, die an den jüdischen Festen teilnehmen wollen, wie wir sie in 3. Mose beschrieben finden.

Fremdlinge

Oft beruft man sich bei der soeben wiedergegebenen Auffassung auf Epheser 2,11-22, besonders auf Vers 19. Bei oberflächlichem Lesen scheint diese Bezugnahme berechtigt zu sein: In Vers 12 wird immerhin gesagt, dass die Heiden dem Bürgerrecht Israels entfremdet sind und Fremdlinge betreffs der Bündnisse der Verheißung; in der Folge sind in Vers 19 die bekehrten Heiden keine Fremdlinge und Beisassen mehr. Also werden die bekehrten Heiden zu Israel hinzugefügt …? Wir müssen diesen Abschnitt jedoch gut lesen. Vorab allerdings ein Wort bezüglich Römer 9,1-4 (1) Ich sage die Wahrheit in Christus, ich lüge nicht, indem mein Gewissen mit mir Zeugnis gibt in dem Heiligen Geist, (2) dass ich große Traurigkeit habe und unaufhörlichen Schmerz in meinem Herzen. (3) Denn ich selbst, ich habe gewünscht, durch einen Fluch von dem Christus entfernt zu sein für meine Brüder, meine Verwandten nach dem Fleisch, (4) die Israeliten sind, deren die Sohnschaft ist und die Herrlichkeit und die Bündnisse und die Gesetzgebung und der Dienst und die Verheißungen;“. In diesen Versen lesen wir, welche besondere Stellung Gott Israel gegeben hat seit ihrer Berufung als Volk und im Hinblick auf die Tatsache, dass aus ihnen der Christus hervorgekommen ist. Im Gegensatz dazu sind Heiden ohne Gott und ohne Christus in der Welt und den Vorrechten Israels vollkommen fremd. Die Heiden waren, wie Epheser 2,13 „Jetzt aber, in Christus Jesus, seid ihr, die ihr einst fern wart, durch das Blut des Christus nahe geworden.“ sagt, „fern“.

Die Zwischenwand ist verschwunden

Dabei ist es jedoch nicht geblieben. Jesus Christus ist gekommen und hat sein Blut auf Golgathas Kreuz fließen lassen. Durch den Glauben an Ihn sind die Heiden „nahe“ gekommen. In Epheser 2,14 „Denn er ist unser Friede, der aus beiden eins gemacht und abgebrochen hat die Zwischenwand der Umzäunung, nachdem er in seinem Fleisch die Feindschaft,“ wechselt der Apostel von „ihr“ auf „uns“ und macht klar, dass Christus „unser Friede“ ist. Dass er damit die bekehrten Juden und bekehrten Heiden meint, zeigt sich aus dem Nachfolgenden. Christus hat nämlich aus „beiden“ eins gemacht und die Zwischenwand der Umzäunung abgebrochen. Bei der Zwischenwand müssen wir einerseits an die Trennung denken, die zwischen Juden und Heiden existierte und die durch das Gesetz und die Gebote gebildet wurde. Durch dieses Gesetz wurde zwischen beiden eine Scheidung gemacht, denn den Juden gehörte, wie wir in Römer 9 lesen, „die Gesetzgebung“. Andererseits können wir dabei auch an die reale Trennwand denken, die die Juden im Tempel aufgestellt hatten und durch die der Vorhof der Heiden vom Vorhof der Juden getrennt wurde. Kein Heide sollte es wagen, über diese Trennwand zu klettern, genauso wie heutzutage keine Frau es wagen sollte, den Abschnitt der Männer an der Klagemauer zu betreten statt die Abteilung für die Frauen.

Nun, durch das Werk Christi ist die Trennung zwischen Juden und Heiden aufgehoben. Dass das Gesetz auch eine Trennung machte zwischen Gott und dem Menschen im Allgemeinen und dass diese durch das Werk Christi ans Kreuz genagelt wurde und jetzt Frieden zwischen Gott und Menschen möglich ist, ist ebenfalls eine Tatsache. Die Seite Gottes kommt jedoch stärker im Parallelabschnitt, in Kolosser 2,14 „als er ausgetilgt hat die uns entgegen stehende Handschrift in Satzungen, die gegen uns war, hat er sie auch aus der Mitte weggenommen, indem er sie an das Kreuz nagelte;“, zum Vorschein. Hier in Epheser 2 geht es zunächst darum, dass die Trennung zwischen Juden und Heiden aufgehoben ist, wenn sie an Jesus Christus glauben.

Eine neue „Menschensorte“

Nun ist es von enormer Wichtigkeit, gut zu lesen, was in Epheser 2,15 „das Gesetz der Gebote in Satzungen, weggetan hatte, damit er die zwei, Frieden stiftend, in sich selbst zu einem neuen Menschen schüfe“ als Ergebnis des Abbruchs der Zwischenwand gesagt wird. Es steht nämlich nicht dort, dass die bekehrten Heiden dadurch Juden geworden wären. Stärker noch: Es wird nicht speziell über das Ergebnis für die Heiden geredet, sondern über das Resultat für Juden und Heiden. Die Worte des Apostels lauten nämlich: damit die zwei (gemeint sind Juden und Heiden) zu einem neuen Menschen geschaffen würden. Vor dem Kreuz gab es zwei Sorten von Menschen: Juden und Heiden (oder auch Nationen). Sei es, dass es einen gläubigen Juden oder einen gläubigen Heiden betraf, es machte nichts aus. Der Glaube änderte nichts an ihrem „Status“. Aber in der Zeit nach dem Kreuz gilt für beide, dass sie eine andere, eine neue Sorte Mensch geworden sind, nämlich ein Christ oder anders gesagt: ein Mensch in Christus.

In einem Leib mit Gott versöhnt

Danach kommt in Epheser 2,16 „und die beiden in einem Leib mit Gott versöhnte durch das Kreuz, nachdem er durch dieses die Feindschaft getötet hatte.“ die Beziehung zu Gott zur Sprache: Beide sind nämlich durch den Glauben mit Gott versöhnt. Vonseiten des Menschen gab es da ein Stück Feindschaft. Als gefallene Menschen sind wir nämlich Feinde Gottes (siehe Röm 5,10 „Denn wenn wir, da wir Feinde waren, mit Gott versöhnt wurden durch den Tod seines Sohnes, so werden wir viel mehr, da wir versöhnt sind, durch sein Leben gerettet werden.“). Doch wie wurden Juden und Heiden mit Gott versöhnt? Sind sie das jeder für sich, jeder in einem eigenen Status? Nein, sie sind in einem Leib mit Gott versöhnt. Mit diesem einen Leib wird auf die Gemeinde oder Kirche, die der Leib Christi ist, Bezug genommen. Sowohl Juden als Heiden sind also in eine völlig neue Stellung vor Gott gebracht, und zwar sowohl einzeln wie auch gemeinsam. Mit höchster Betonung möchte ich wiederholen, dass hier die Rede von einem „neuen“ Menschen und von „einem Leib“ ist.

In keiner Weise wird gesagt, dass der Jude zu den bekehrten Heiden gefügt wurde oder dass der bekehrte Heide den Juden einverleibt wurde. Nein, für beide gilt, dass sie in eine neue Stellung gebracht worden sind.

Epheser 2,17 „Und er kam und verkündigte Frieden, euch, den Fernen, und Frieden den Nahen.“ setzt mit der Erklärung fort, dass Christus denen Frieden verkündigt hat, die fern waren (das sind die Heiden), und Frieden denen, die nahe waren (das sind die Juden). Sowohl Heiden als auch Juden hatten den Frieden mit Gott nötig. Ein gewaltiges Resultat ist, dass beide nun den Zugang haben durch einen Geist zu dem Vater (Eph 2,18 „Denn durch ihn haben wir beide den Zugang durch einen Geist zu dem Vater.“). Kein Unterschied in der Stellung, kein Unterschied im Nahen zu Gott, es ist durch einen Geist! Und für beide gilt, dass Gott jetzt ihr Vater ist und dass sie Ihn – genau wie es der Heiland tat, als Er auf der Erde war – mit „Abba Vater“ ansprechen dürfen (siehe Mk 14,36 „Und er sprach: Abba, Vater, alles ist dir möglich; nimm diesen Kelch von mir weg! Doch nicht, was ich will, sondern was du willst!“; Röm 8,15 „Denn ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, wiederum zur Furcht, sondern einen Geist der Sohnschaft habt ihr empfangen, in dem wir rufen: Abba, Vater!“ und Gal 4,5.6 (5) damit er die, die unter Gesetz waren, loskaufte, damit wir die Sohnschaft empfingen. (6) Weil ihr aber Söhne seid, so hat Gott den Geist seines Sohnes in unsere Herzen gesandt, der da ruft: Abba, Vater!“).

Keine Fremdlinge und Beisassen mehr

Doch wie soll nun Epheser 2,19 „Also seid ihr nun nicht mehr Fremdlinge und ohne Bürgerrecht, sondern ihr seid Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes,“ ausgelegt werden? Dort steht doch, dass die bekehrten Heiden keine Fremdlinge und Beisassen mehr sind, sondern Mitbürger der Heiligen. Also, was sie früher nicht waren, sind sie jetzt geworden? Also doch Mitbürger Israels? Nein, das sagt dieser Vers nicht. Dann würde den vorhergehenden Versen jede Aussagekraft genommen werden. Die Situation ist die, dass die Heiden keinen Teil an den Vorrechten Israels hatten, auch nicht an den Verheißungen des Messias. Jesus Christus kam in erster Linie für Israel. Er kam, um sein Volk von ihren Sünden zu erlösen (Mt 1,21 „Sie wird aber einen Sohn gebären, und du sollst seinen Namen Jesus nennen; denn er wird sein Volk erretten von ihren Sünden.“). Das Heil ist nicht allein aus den Juden, sondern war in erster Linie auch für die Juden bestimmt. Das Motto des Apostels Paulus im Brief an die Römer ist: zuerst der Jude und dann der Grieche. Nun, den Juden wurde das Heil angeboten und viele haben sich bekehrt. Dadurch kamen sie in die neue Stellung vor Gott, die für das Christsein kennzeichnend ist.

Dieses Heil ist jedoch nicht auf sie beschränkt, sondern wurde auch den Heiden angeboten. Sie sind durch die Annahme dieses Heils keine Fremdlinge und Beisassen mehr, sondern Mitbürger der Heiligen aus den Juden, und gemeinsam mit ihnen sind sie Hausgenossen Gottes.

Eine Wohnstätte Gottes im Geist

Haben sie nun gemeinsam auf eine neue Weise Teil an dem Tempeldienst Israels? Nein, sie bilden gemeinsam mit den bekehrten Juden einen geistlichen Tempel, der auf der Grundlage der Apostel und Propheten aufgebaut ist, in dem Jesus Christus selbst der Eckstein ist. Sie bilden eine Wohnstätte Gottes im Geist. Auch dies ist eine völlig neue Sache. Solange der Herr Jesus nicht gestorben und auferstanden war und die Apostel und Propheten nicht aufgetreten waren, konnte dieses Gebäude nicht existieren.

Was in diesem Exkurs analysiert wurde, ist keine neue Sache. Es wurde bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Zuge einer Erweckung in England und Irland hervorgebracht. Es wurde ans Licht gebracht, dass Gott in der Zukunft das Volk Israel im Land wiederherstellen und wieder eine geistliche Verbindung zu ihnen anknüpfen wird. Doch nicht nur das. Die Männer, die Gott damals gebrauchte, stellten ebenfalls deutlich heraus, was die Kirche Jesu Christi war, nämlich ein neues Phänomen bestehend aus bekehrten Juden und bekehrten Heiden, und dass sie erst am Pfingsttag in Jerusalem entstand. Sie wiesen auf den Fehler der Idee hin, dass die Kirche von Grundlegung der Welt an zusammengebracht werde (indem auf Stellen hingewiesen wurde wie: Mt 16,18 „Aber auch ich sage dir: Du bist Petrus; und auf diesen Felsen werde ich meine Versammlung bauen, und die Pforten des Hades werden sie nicht überwältigen.“; 1Kor 12,13 „Denn auch in einem Geist sind wir alle zu einem Leib getauft worden, es seien Juden oder Griechen, es seien Sklaven oder Freie, und sind alle mit einem Geist getränkt worden.“; Eph 2,14-16.20-22 (14) Denn er ist unser Friede, der aus beiden eins gemacht und abgebrochen hat die Zwischenwand der Umzäunung, nachdem er in seinem Fleisch die Feindschaft, (15) das Gesetz der Gebote in Satzungen, weggetan hatte, damit er die zwei, Frieden stiftend, in sich selbst zu einem neuen Menschen schüfe (16) und die beiden in einem Leib mit Gott versöhnte durch das Kreuz, nachdem er durch dieses die Feindschaft getötet hatte.“ „(20) aufgebaut auf der Grundlage der Apostel und Propheten, indem Christus Jesus selbst Eckstein ist, (21) in welchem der ganze Bau, wohl zusammengefügt, wächst zu einem heiligen Tempel im Herrn, (22) in dem auch ihr mitaufgebaut werdet zu einer Behausung Gottes im Geist.“). Diese beiden Dinge – eine richtige Sicht auf Israel und eine richtige Sicht auf die Kirche – stehen in enger Beziehung zueinander, wobei das Erste nur in Verbindung mit dem Zweiten möglich ist. Dies kann nicht genügend betont werden. Das ist der Kern dieses Exkurses.

Exkurs 2:
Was enthüllt die Schrift über das messianische Friedensreich?

Es ist keine Sache von Willkür, wenn wir die Aussage über die Regierung Christi, der wir in Offenbarung 20,1-6 begegnen, mit den vielen Ankündigungen im Alten Testament verbinden, die über die Friedenszeit für Israel und die Nationen reden. Lasst uns dazu einmal das Buch Jesaja überfliegen:

  1. Jesaja 2,1-5 (1) Das Wort, das Jesaja, der Sohn des Amoz, über Juda und Jerusalem geschaut hat. (2) Und es wird geschehen am Ende der Tage, da wird der Berg des Hauses des HERRN feststehen auf dem Gipfel der Berge und erhaben sein über die Hügel. Und alle Nationen werden zu ihm strömen; (3) und viele Völker werden hingehen und sagen: Kommt und lasst uns hinaufziehen zum Berg des HERRN, zum Haus des Gottes Jakobs! Und er wird uns belehren aus seinen Wegen, und wir wollen wandeln auf seinen Pfaden. Denn von Zion wird das Gesetz ausgehen, und das Wort des HERRN von Jerusalem; (4) und er wird richten zwischen den Nationen und Recht sprechen vielen Völkern. Und sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen schmieden und ihre Speere zu Winzermessern; nicht wird Nation gegen Nation das Schwert erheben, und sie werden den Krieg nicht mehr lernen. (5) Kommt, Haus Jakob, und lasst uns wandeln im Licht des HERRN!“ spricht über „die letzten Tage“, in denen der Berg und das Haus des HERRN feststehen werden, als höchster aller Hügel. Die Nationen werden dann zum Haus des HERRN in Jerusalem hinaufziehen, um das Wort des HERRN zu hören. Der Herr wird richten zwischen dem einen und dem anderen Volk. Die Schwerter werden umgeschmiedet werden zu Pflugscharen und man wird den Krieg nicht mehr lernen.

  2. Jesaja 4,2-6 (2) An jenem Tag wird der Spross des HERRN zur Zierde und zur Herrlichkeit sein und die Frucht der Erde zum Stolz und zum Schmuck für die Entronnenen Israels. (3) Und es wird geschehen, wer in Zion übrig geblieben und wer in Jerusalem übrig gelassen ist, wird heilig heißen, jeder, der zum Leben eingeschrieben ist in Jerusalem, (4) wenn der Herr den Unflat der Töchter Zions abgewaschen und die Blutschulden Jerusalems aus dessen Mitte weggefegt haben wird durch den Geist des Gerichts und durch den Geist des Vertilgens. (5) Und der HERR wird über jede Wohnstätte des Berges Zion und über seine Versammlungen eine Wolke und einen Rauch schaffen bei Tag, und den Glanz eines flammenden Feuers bei Nacht; denn über der ganzen Herrlichkeit wird eine Decke sein. (6) Und eine Hütte wird sein zum Schatten bei Tag vor der Hitze und zur Zuflucht und zur Bergung vor Sturm und vor Regen.“ prophezeit, dass diejenigen, die die Gerichtsperiode überlebt haben und zum Leben in Zion aufgeschrieben sind, heilig heißen werden und dass es für sie Schutz geben wird.

  3. Jesaja 11,1-10 beschreibt, wie dann Frieden in der Natur sein wird: Der Wolf wird bei dem Schaf weiden etc.; die Erkenntnis des Herrn wird die Erde erfüllen, so wie die Wasser den Grund des Meeres bedecken. Die Nationen werden dann die Wurzel Israels suchen. Jesaja 11,11-13 (11) Und es wird geschehen an jenem Tag, da wird der Herr noch ein zweites Mal seine Hand ausstrecken, um den Überrest seines Volkes, der übrig bleiben wird, loszukaufen aus Assyrien und aus Ägypten und aus Pathros und aus Äthiopien und aus Elam und aus Sinear und aus Hamat und von den Inseln des Meeres. (12) Und er wird den Nationen ein Banner erheben und die Vertriebenen Israels zusammenbringen, und die Zerstreuten Judas wird er sammeln von den vier Enden der Erde. (13) Und der Neid Ephraims wird weichen, und die Bedränger Judas werden ausgerottet werden; Ephraim wird Juda nicht beneiden, und Juda wird Ephraim nicht bedrängen.“ sagt, dass dann sowohl die Vertriebenen Israels als auch die Vertriebenen Judas zurückkehren und ein harmonisches Volk sein werden.

  4. Jesaja 19,18-25 erwähnt, dass es in Ägypten einen Altar für den Herrn geben und Ägypten gemeinsam mit Assur und Israel dem Herrn dienen wird.

  5. Jesaja 30,23-26 (23) Und er wird Regen geben zu deiner Saat, mit der du den Erdboden besäst, und Brot als Ertrag des Erdbodens, und es wird fett und nahrhaft sein. Deine Herden werden an jenem Tag weiden auf weiter Weide; (24) und die Ochsen und die Eselsfohlen, die das Ackerland bearbeiten, werden gesalzenes Futter fressen, das man mit der Schaufel und mit der Gabel geworfelt hat. (25) Und auf jedem hohen Berg und auf jedem erhabenen Hügel werden Bäche, Wasserströme sein an dem Tag des großen Gemetzels, wenn Türme fallen. (26) Und das Licht des Mondes wird sein wie das Licht der Sonne, und das Licht der Sonne wird siebenfach sein, wie das Licht von sieben Tagen, an dem Tag, da der HERR den Schaden seines Volkes verbinden und die Wunde seines Schlages heilen wird.“ schließt an die vorigen Stellen an und beschreibt die Herrlichkeit des Volkes, wenn Gott den Bruch seines Volkes verbindet.

  6. Jesaja 32,1-4.15-20 redet über den König, der in Gerechtigkeit regieren wird, und schildert, dass die Wüste ein Garten werden wird.

  7. Jesaja 33,5.6.17-24 sagt voraus, dass Israel seinen König in seiner ganzen Schönheit anschauen und Jerusalem als einen sicheren Wohnort betrachten wird.

  8. Jesaja 35 ist ein Lobgesang auf das kommende Friedensreich, wenn die „Befreiten des HERRN mit Jubel nach Zion kommen werden“.

  9. Jesaja 49,19-23 (19) Denn deine Trümmer und deine Wüsteneien und dein zerstörtes Land – ja, nun wirst du zu eng werden für die Bewohner; und die dich verschlingen, werden fern sein. (20) Die Kinder deiner Kinderlosigkeit werden noch vor deinen Ohren sagen: Der Raum ist mir zu eng; mach mir Platz, dass ich wohnen kann. (21) Und du wirst in deinem Herzen sprechen: Wer hat mir diese geboren, da ich doch der Kinder beraubt und unfruchtbar war, verbannt und umherirrend? Und diese, wer hat sie großgezogen? Siehe, ich war ja allein übrig geblieben. Diese, wo waren sie? (22) So spricht der Herr, HERR: Siehe, ich werde meine Hand zu den Nationen hin erheben und zu den Völkern hin mein Banner aufrichten; und sie werden deine Söhne in ihrem Schoß bringen, und deine Töchter werden auf der Schulter getragen werden. (23) Und Könige werden deine Wärter sein, und ihre Fürstinnen deine Ammen; sie werden sich vor dir niederwerfen mit dem Gesicht zur Erde und den Staub deiner Füße lecken. Und du wirst erkennen, dass ich der HERR bin: Die auf mich harren, werden nicht beschämt werden.“ beschreibt, wie Könige und Königinnen sich vor Israel niederbeugen werden.

  10. Jesaja 60–66 muss man im Ganzen lesen, um zu sehen, wie darin nahezu alles zusammengebracht wird, was der Prophet vorher gesagt hat.

Wenn wir anschließend Jeremia 23,4-8 (4) Und ich werde Hirten über sie erwecken, die sie weiden werden; und sie sollen sich nicht mehr fürchten und nicht erschrecken und nicht vermisst werden, spricht der HERR. (5) Siehe, Tage kommen, spricht der HERR, da ich David einen gerechten Spross erwecken werde; und er wird als König regieren und verständig handeln und Recht und Gerechtigkeit üben im Land. (6) In seinen Tagen wird Juda gerettet werden und Israel in Sicherheit wohnen; und dies wird sein Name sein, womit man ihn nennen wird: „Der HERR, unsere Gerechtigkeit“. (7) Darum, siehe, Tage kommen, spricht der HERR, da man nicht mehr sagen wird: So wahr der HERR lebt, der die Kinder Israel aus dem Land Ägypten heraufgeführt hat!, (8) sondern: So wahr der HERR lebt, der die Nachkommenschaft des Hauses Israel heraufgeführt und sie gebracht hat aus dem Land des Nordens und aus allen Ländern, wohin ich sie vertrieben hatte! Und sie sollen in ihrem Land wohnen.“, Jeremia 30; 31; 32,36–33,26; Hesekiel 11,16-20; 20,33-40 und Hesekiel 37 dazu lesen, müssen wir von der gewaltigen Aussicht überwältigt werden, die Gott über das Friedensreich seines Sohnes ausmalt.

Exkurs 3:
Der Antichrist

Es gibt diverse Schriftstellen im Alten Testament, die über den Antichristen bzw. den Pseudo-Messias sprechen. Jesaja deutet ihn in verdeckten Ausdrücken an wie „der König, für den eine Gräuelstätte[2] zugerichtet ist“ (Jes 30,33). Von Assur aus geht der Prophet offensichtlich auf einen König über, der Israel regieren wird. Daniel gibt eine ziemlich ausführliche Beschreibung von dem, der das tägliche Opfer beenden und einen Gräuel aufrichten wird, der Verwüstung bringt (siehe Dan 9,27; 11,31.32 (9:27) Und er wird einen festen Bund mit den Vielen schließen für eine Woche; und zur Hälfte der Woche wird er Schlachtopfer und Speisopfer aufhören lassen. Und wegen der Beschirmung der Gräuel wird ein Verwüster kommen, und zwar bis Vernichtung und Festbeschlossenes über das Verwüstete ausgegossen werden.“ „(11:31) Und Streitkräfte von ihm werden dastehen; und sie werden das Heiligtum, die Festung, entweihen und werden das beständige Opfer abschaffen und den verwüstenden Gräuel aufstellen. (11:32) Und diejenigen, die gottlos handeln gegen den Bund, wird er durch Schmeicheleien zum Abfall verleiten; aber das Volk, das seinen Gott kennt, wird sich stark erweisen und handeln.“). In erster Linie redet der letzte Abschnitt von Antiochus Epiphanes, dem König von Syrien, der jedoch eine Vorschattung des Antichristen ist. Die Tatsache, dass Jesus Christus über den Gräuel der Verwüstung als zukünftiges Ereignis spricht (Mt 24,15 „Wenn ihr nun den Gräuel der Verwüstung, von dem durch Daniel, den Propheten, geredet ist, stehen seht an heiligem Ort – wer es liest, beachte es –,“), beweist nämlich, dass Daniel 11 in Antiochus Epiphanes nicht seine endgültige Erfüllung gefunden hat. In Sacharja 11,15-17 (15) Und der HERR sprach zu mir: Nimm dir noch das Gerät eines törichten Hirten. (16) Denn siehe, ich erwecke einen Hirten im Land: Der Umkommenden wird er sich nicht annehmen, das Versprengte wird er nicht suchen und das Verwundete nicht heilen; das Gesunde wird er nicht versorgen, und das Fleisch des Fetten wird er essen und ihre Klauen zerreißen. (17) Wehe dem nichtigen Hirten, der die Herde verlässt! Das Schwert über seinen Arm und über sein rechtes Auge! Sein Arm soll völlig verdorren, und sein rechtes Auge völlig erlöschen.“ wird er als der falsche Hirte angedeutet.

Im Neuen Testament finden wir eine Ergänzung zu diesen Angaben. Der Herr Jesus redet über den falschen Hirten als die Person, die in ihrem eigenen Namen kommen und von dem halsstarrigen Volk als ihr Führer anerkannt werden wird (Joh 5,43 „Ich bin in dem Namen meines Vaters gekommen, und ihr nehmt mich nicht auf; wenn ein anderer in seinem eigenen Namen kommt, den werdet ihr aufnehmen.“). Paulus erwähnt ihn als den „Sohn des Verderbens“, der sich im Tempel zeigen wird, als wäre er Gott, und nennt ihn „den Gesetzlosen“ (2Thes 2,1-12). Johannes spricht von ihm als dem Antichristen, der kommen wird (1Joh 2,18; 4,3 (2:18) Kinder, es ist die letzte Stunde, und wie ihr gehört habt, dass der Antichrist kommt, so sind auch jetzt viele Antichristen geworden; daher wissen wir, dass es die letzte Stunde ist.“ „(4:3) und jeder Geist, der nicht Jesus [Christus im Fleisch gekommen] bekennt, ist nicht aus Gott; und dies ist der Geist des Antichrists, von dem ihr gehört habt, dass er komme, und jetzt ist er schon in der Welt.“). Schließlich finden wir ihn im Buch der Offenbarung als „das Tier aus der Erde“ mit dem Aussehen eines Lammes und als „den falschen Propheten“ (Off 13,11-18; 16,13; 19,20). Diese Person wird jedoch nicht das letzte Wort haben, sondern von Gott vertilgt werden, wonach Christus seine Herrschaft aufrichten (Off 20,1-6) und in Frieden über die Herde Gottes regieren wird.

Bibliographie

Beim Aufsetzen dieser Abhandlung über das Buch Sacharja wurden die folgenden Schriften als Nachschlagewerke gebraucht:

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The Pulpit Commentary: Zechariah, London, 1893

Werk in Uitvoering, Teil 2, Nieuwe Bijbelvertaling, 2000

De Heilige Boeken van het Oude Verbond, Vulgaat en Nederlandsche vertaling met aantekeningen, ’s-Hertogenbosch, 1895

 

Über den Autor und seine Schriften siehe: www.jaapfijnvandraat.nl


Übersetzt aus Zacharia en de toekomst van Jerusalem. Bijbelstudies bij de profetie van Zacharia, Vaassen (Medema) 2002

Übersetzung: Stephan Winterhoff

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Anmerkungen

[1] Anm. d. Übers.: Die Nadere Reformatie ist eine Reformation innerhalb der niederländisch-reformierten Kirche des 17. und 18. Jahrhunderts.

[2] Anm. d. Übers.: In der niederländischen Übersetzung: „Scheiterhaufen“.


Nota redacţiei:

Redacţia SoundWords este răspunzătoare pentru publicarea articolului de mai sus. Aceasta nu înseamnă că neapărat ea este de acord cu toate celelalte gânduri ale autorului publicate (desigur cu excepţia articolelor publicate de redacţie) şi doreşte să atragă atenţia, să se ţină seama de toate gândurile şi practicile autorului, pe care el le face cunoscut în alte locuri. „Cercetaţi toate lucrurile, şi păstraţi ce este bun” (1 Tesaloniceni 5.21).

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