Werke und Worte – zu Gottes Ehre
2. Thessalonicher 2,16.17

André Gibert

© SoundWords, online seit: 29.04.2011, aktualisiert: 18.01.2023

Leitverse: 2. Thessalonicher 2,16.17 (16) Er selbst aber, unser Herr Jesus Christus, und Gott, unser Vater, der uns geliebt und uns ewigen Trost und gute Hoffnung gegeben hat durch die Gnade, (17) tröste eure Herzen und befestige [euch] in jedem guten Werk und Wort.“

2Thes 2,16.17: Er selbst aber, unser Herr Jesus Christus, und Gott unser Vater, der uns geliebt … hat …, befestige euch in jedem guten Werk und Wort.

In der Besorgnis um die Neubekehrten in Thessalonich wollte Paulus lieber allein in Athen bleiben und sandte deshalb Timotheus zu ihnen, um sie in ihrem Glauben zu befestigen und zu trösten (1Thes 3,2 „und wir sandten Timotheus, unseren Bruder und Mitarbeiter Gottes in dem Evangelium des Christus, um euch zu befestigen und zu trösten hinsichtlich eures Glaubens,“). Wie sehr bemüht sich der Feind, wenn jemand sich zum Herrn bekehrt hat, ihn zum Straucheln zu bringen, ihn mit Zweifeln zu verunsichern oder ihn von einem echten Wandel als Christ abzulenken. Aber der Apostel wurde getröstet durch den guten Bericht, den Timotheus von den im Glauben noch jungen Christen überbringen konnte: „Denn jetzt leben wir, wenn ihr feststeht im Herrn“ (1Thes 3,8). Aus seinem Herzen stiegen Dank und neue Gebete auf zu Gott für die Gelegenheit, so den Mangel an ihrem Glauben zu ergänzen:  immer gegenwärtiges Priesteramt, durch das Wort selbst sowie durch die Werkzeuge, die Gott dazu benutzt, damit die Gläubigen fest stehen und die Überlieferung halten, die sie gelehrt worden sind (2Thes 2,15 „Also nun, Brüder, steht fest und haltet die Überlieferungen, die ihr gelehrt worden seid, sei es durch Wort oder durch unseren Brief.“).

Befestigt in jedem guten Werk

Fest bleiben im Glauben ist das Wichtigste. Jedoch soll dieser Glaube nicht nur intellektuell oder gefühlsmäßig sein, sondern sich in Werken und Worten erweisen.

„Werke“ bedeuten Aktivität/Handeln. Der Apostel unterstreicht das besonders in den folgenden Kapiteln: Der gläubige Christ soll arbeiten, es sei denn, er habe eine spezielle Anordnung des Herrn (1Kor 9,14 „So hat auch der Herr für die, die das Evangelium verkündigen, angeordnet, vom Evangelium zu leben.“)! Er soll vielleicht nicht unbedingt wie der Apostel Paulus „arbeiten  Nacht und Tag“ (2Thes 3,8), aber „in der Stille“ (2Thes 3,12). Unter dem Vorwand ihres Glaubens oder angesichts der nahen Wiederkunft des Herrn glaubten manche, „nichts arbeiten“ zu müssen (2Thes 3,11 „Denn wir hören, dass einige unter euch unordentlich wandeln, indem sie nichts arbeiten, sondern fremde Dinge treiben.“), was der Apostel „unordentlich wandeln“ nennt. Das erste, wenn nicht gar das wichtigste „Werk“ des Gläubigen ist die Arbeit für seinen Lebensunterhalt und den seiner Angehörigen (1Thes 4,11 „und euch zu beeifern, still zu sein und eure eigenen Geschäfte zu tun und mit euren eigenen Händen zu arbeiten, so wie wir euch geboten haben,“), die ihm erlaubt, „dem Bedürftigen etwas zu geben“ (Eph 4,28) oder für das Werk des Herrn einzulegen (Heb 13,16 „Das Wohltun aber und Mitteilen vergesst nicht, denn an solchen Opfern hat Gott Wohlgefallen.“).

Aber sicher ist die materielle Arbeit nicht das Ziel des Lebens. In seinem ersten Brief an die Thessalonicher lobte Paulus sie für „ihr Werk des Glaubens und der Bemühung der Liebe“ (1Thes 1,3). Den Korinthern schreibt er: „Seid fest, unbeweglich, allezeit überströmend in dem Werk des Herrn“ (1Kor 15,58). Die Römer ermahnt er: „Im Fleiß seid nicht säumig, seid inbrünstig im Geist; dem Herrn dienend“ (Röm 12,11). Gott hat jedem „das Maß des Glaubens zugeteilt“ (Röm 12,3), „je nachdem jeder eine Gnadengabe empfangen hat“, um sie füreinander, gegenseitig zu benutzen „als gute Verwalter der mannigfaltigen Gnade Gottes“ (1Pet 4,10).

„Fest und unbeweglich in guten Werken“ bedeutet nicht nur die Arbeit, aber aller Dienst für den Herrn, zu dem Er jeden beruft. Die Philipper wurden ermahnt, festzustehen „in einem Geist, indem ihr mit einer Seele mitkämpft mit dem Glauben des Evangeliums“ (Phil 1,27). Das Zeugnis, um Seelen zu Jesus zu führen, sie für Ihn zu „gewinnen“ (1Kor 9,19-23), kann verschiedene Aspekte haben, wie das Wort Gottes uns in mannigfachen Bildern zeigt. Selbstverständlich müssen wir dazu vom Herrn abhängig sein. Diese „Werke“ betreffen auch weitgehend den Dienst für die Gläubigen: „Denn Gott ist nicht ungerecht, euer Werk zu vergessen und die Liebe, die ihr für seinen Namen bewiesen habt, da ihr den Heiligen gedient habt und dient“ (Heb 6,10). Wie stark betont er die Wichtigkeit des „Fleißes bis ans Ende“, ohne „träge“ zu werden (Heb 6,11.12 (11) Wir wünschen aber sehr, dass jeder von euch denselben Fleiß beweise zur vollen Gewissheit der Hoffnung bis ans Ende, (12) damit ihr nicht träge werdet, sondern Nachahmer derer, die durch Glauben und Ausharren die Verheißungen erben.“). Wie viele Gelegenheiten gibt es doch für Kinder Gottes: Ermutigung, Ermahnung (1Thes 5,11 „Deshalb ermuntert einander und erbaut einer den anderen, wie ihr auch tut.“), Besuche (Jak 1,27 „Ein reiner und unbefleckter Gottesdienst vor Gott und dem Vater ist dieser: Waisen und Witwen in ihrer Drangsal zu besuchen, sich selbst von der Welt unbefleckt zu erhalten.“), praktische Hilfe, „Barmherzigkeit üben“ (Röm 12,8), nicht zu vergessen den Dienst am Wort Gottes für diejenigen, denen der Herr diese Gabe anvertraut hat.

Befestigt in jedem guten Wort

„Aus demselben Mund geht Segen und Fluch hervor. Dies, meine Brüder, sollte nicht so sein. Die Quelle sprudelt doch nicht aus derselben Öffnung das Süße und das Bittere?“ (Jak 3,10.11). Eine Bemerkung zum Wort „was irgend gut ist zur notwendigen Erbauung, damit es den Hörenden Gnade darreiche“ (Eph 4,29): „Ein gutes Wort erfreut das Herz“, so heißt es in den Sprüchen (Spr 12,25 „Kummer im Herzen des Mannes beugt es nieder, aber ein gutes Wort erfreut es.“). Gibt es etwas Besseres, als vom Herrn Jesus zu sprechen und von dem Evangelium der Gnade? „Geh hin … und verkünde ihnen, wie viel der Herr an dir getan und wie er sich deiner erbarmt hat“ (Mk 5,19), sagte Jesus zu dem vom Teufel Besessenen, den Er geheilt hatte.

Hanna sprach trotz ihres hohen Alters von Ihm. Von den Thessalonichern wird uns gesagt: „Von euch aus ist das Wort des Herrn erschollen … an jedem Ort“ (1Thes 1,8). So ermahnt auch Petrus die Gläubigen, dass sie „die Tugenden dessen verkündigen, der sie berufen hat aus der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht“ (1Pet 2,9b).

Wie viel Schaden und Schmerz können üble Nachrede und, mehr noch, Verleumdung anrichten, die den guten Ruf eines Bruders zerstören oder in den Augen der andern sein Zeugnis beschmutzt. Im Psalm 141,3 „Setze, HERR, meinem Mund eine Wache, behüte die Tür meiner Lippen!“ betet David: „Setze, HERR, meinem Mund eine Wache, behüte die Tür meiner Lippen!“ Im Matthäusevangelium heißt es: „Aus der Fülle des Herzens redet der Mund“ (Mt 12,34). So sagt auch der Herr Jesus: „Von innen aus dem Herzen der Menschen gehen hervor die schlechten Gedanken: … Bosheit …“ etc. (Mk 7,21-23 (21) Denn von innen aus dem Herzen der Menschen gehen hervor die schlechten Gedanken: Hurerei, Dieberei, Mord, (22) Ehebruch, Habsucht, Bosheit, List, Ausschweifung, böses Auge, Lästerung, Hochmut, Torheit; (23) alle diese bösen Dinge gehen von innen aus und verunreinigen den Menschen.“).

Der Herr gebe uns feste Herzen (1Thes 3,13 „um eure Herzen zu befestigen, dass ihr untadelig seid in Heiligkeit, vor unserem Gott und Vater, bei der Ankunft unseres Herrn Jesus mit allen seinen Heiligen.“), damit unsere Werke und Worte zu seiner Ehre seien: „Der Herr aber ist treu, der euch befestigen und vor dem Bösen bewahren wird“ (2Thes 3,3).


Übersetzt aus La Feuille aux jeunes

Übersetzung: Heidy Seitzinger

Weitere Artikel des Autors André Gibert (1)


Hinweis der Redaktion:

Die SoundWords-Redaktion ist für die Veröffentlichung des obenstehenden Artikels verantwortlich. Sie ist dadurch nicht notwendigerweise mit allen geäußerten Gedanken des Autors einverstanden (ausgenommen natürlich Artikel der Redaktion) noch möchte sie auf alle Gedanken und Praktiken verweisen, die der Autor an anderer Stelle vertritt. „Prüft aber alles, das Gute haltet fest“ (1Thes 5,21). – Siehe auch „In eigener Sache ...

Bibeltexte im Artikel anzeigen