Von Schwachheit zum Sieg (2)
Entschlossenheit

John Henry Bosley Menzies

© SoundWords, Online începând de la: 04.12.2015, Actualizat: 01.12.2017

Dies ist der zentrale Abschnitt aus einer dreiteiligen Serie darüber, was wir in der alttestamentlichen Geschichte über Gideon lernen können. Wir kommen von der Verzweiflung zur Entschlossenheit und danach dann schließlich zum entscheidenden Sieg in der nächsten Folge. Mögen wir die vorgeschlagenen Ratschläge auch in die Tat umsetzen.

Gideon war zunächst ein eher unwilliger Held, aber schon bald bemerkte er, dass er überhaupt kein Held zu sein brauchte. Gott war mächtig und konnte und wollte den Israeliten Segen und Frieden geben. Da Gideon zu Beginn so schwach war, schien er zusätzliche Hilfe von Gott zu benötigen. Gideon wusste, dass er selbst keine Wunder bewirken konnte, und musste sich daher sicher sein, dass Gott dies konnte. Wir sehen aber, dass er durchaus davon ausging, dass Gott übernatürliche Dinge tun konnte. Unser Problem heutzutage ist auch, dass wir keine Wunder vollbringen können und dazu neigen, zu vergessen, dass Gott immer noch in wundersamer Weise reale Wunder tut.

Bereitschaft

Gideon bewies auf zweifache Weise, dass er Gott gehorchen wollte. Es ist besonders wichtig, diese beiden Sachen in Verbindung zu betrachten:

  • Zunächst war er dazu bereit, den Altar Baals (den sein Vater offensichtlich verehrte) und den heiligen Hain, der zum Götzendienst für die kanaanitischen Fruchtbarkeitsgötter bestimmt war, zu zerstören.
  • Nachdem er das vollbracht hatte, stand er darüber hinaus früh auf und bereitete sich darauf vor, die Midianiter in die Flucht zu schlagen.

Gideons Vater hatte am Götzendienst für Baal teilgenommen; er hatte aufgehört, sich mit seinen Bedürfnissen an Gott zu wenden. Er erkannte nicht länger, dass Gott ihm alle Dinge gab. Seinen Eifer für Baal mag man daran messen, dass Gideon es nur in der Nacht wagte, den Altar zu zerstören.

Wir sollten uns diese Taten Gideons zu Herzen nehmen. Es war ein Zeichen seines Gehorsams gegenüber Gott, und ohne solchen Gehorsam können wir keinen Sieg von Gott erwarten. Ich möchte dieses Bild nicht überstrapazieren, aber es scheint klar zu sein, dass jedes Objekt unserer Hingabe, alles, was unsere Zeit und Energie beansprucht, einen Nebenbuhler für unsere Ergebenheit darstellt.

Allerdings brauchen wir in solch einem Fall geistliche Einsicht. Gideon zerstörte das offensichtlich Böse, und der Glaube dieses entschlossenen Handelns wurde dadurch beantwortet, dass der Geist Gottes auf ihn kam.

Um Gideons Beispiel folgen zu können, müssen wir dazu bereit sein, in gleicher Art und Weise zu handeln. Allerdings warnt uns die Geschichte der letzten hundertfünfzig Jahre, darauf zu achten, dass das, was wir zerstören wollen, wirklich böse ist. Meiner Meinung nach wurde der Begriff „böse“ zu leichtfertig für alles verwendet, mit dem man nicht einverstanden war. Wir sollten vorsichtig sein; in den letzten ca. fünfzehn Jahren haben wir ernsthafte Versuche gesehen, den Schaden durch zerstörerische Spaltungen wieder zu heilen. Wie Gideon müssen wir falschen Gottesdienst abschaffen und uns klar und einzig zu dem Herrn bekennen, um stark zu werden, doch lasst uns keinen ernsthaften Gottesdienst herabsetzen, nur weil er anders ist, als wir es gewohnt sind.

Möglicherweise hätte Gideon mit dem Umstürzen des Baal schon zufrieden sein können. Seine zweite Handlung war jedoch genauso wichtig. Er musste sich für den Kampf vorbereiten. Seine aufrichtige Hingabe an Gott sollte nicht nur das Umfeld in seines Vaters Haus oder in der Stadt beeinflussen. Gideons Taten sollten dem Volk Gottes Wohlstand in großen Maßen einbringen. Darüber hinaus sollte es ein internationaler Beweis der Kraft und Stärke Gottes sein. Es ist wichtig, die stille, fast privat durchgeführte Säuberung seiner Heimatstadt von dem Einfluss des Baals mit seinem größeren öffentlichen Wirken zu verbinden. Und zwischen diesen beiden großartigen Momenten fand Gideons persönliches Ringen mit Gottes Verheißung statt.

Zwei Prüfungen

Obwohl er vollständig dazu bereit war, Gottes Willen zu tun, fühlte Gideon sich immer noch unwürdig. Daher bat er Gott, seine Gegenwart spürbar werden zu lassen. Die beiden Zeichen, die Gott Gideon durch den Tau und die Wolle gab, waren ohne Zweifel der Gegenstand vieler Spekulationen. Für mich wird deutlich, dass Gideon trotz seines enormen Einsatzes für den Herrn noch eine Bekräftigung seines Glaubens brauchte. Ich muss zugeben, dass es mir in diesem Punkt genau wie Gideon geht. Was für eine Katastrophe wäre es aber gewesen, wenn Gideon sich von seinen Zweifeln und Ängsten davon hätte abhalten lassen, Gottes Willen in die Tat umzusetzen. Wenn wir etwas von Gideon lernen wollen, dann, dass wir nichts aus eigener Kraft für den Herrn tun können; aber genauso können wir lernen, dass wir von Ihm eine Bestätigung unseres Glaubens erwarten können. Wir sollten nach Zeichen suchen, die unseren Glauben untermauern. Wenn wir nur Niederlagen und schwindende Mitgliederzahlen sehen, riskieren wir es, Gott zu fragen: Halten wir in unserem Glauben an den richtigen Dingen fest? Sind wir wirklich in Gottes Willen?

Paulus erhielt Zuspruch durch Gottes Versprechen: „Meine Gnade genügt dir, denn meine Kraft kommt in Schwachheit zur Vollendung“ (2Kor 12,8). Hierin liegt eine Herausforderung. Nicht unsere Schwachheit wird zu unserer Stärke, sondern Gottes Stärke überwindet unsere Unzulänglichkeit. Gideon und Paulus mussten beide ihre Grenzen akzeptieren und ihre Schwächen beiseitestellen, um mächtige Dinge in der Kraft des Herrn zu vollbringen. Paulus war entschlossen, Gottes Aussprüche zu verkünden; er kannte körperliche Schwäche, aber auch geistliche Stärke. Gideon wollte Gottes Gebot folgen, denn nach den beiden Prüfungen mit der Wolle wusste er, dass er nicht in seiner eigenen Schwäche, sondern durch Gottes mächtige Kraft ging.

Anbetung

Gideon war ein Mann der Tat. Er war dazu bereit, sein Zelt am südlichen Rand des Midianiterlagers aufzuschlagen. Er war bereit für den Kampf. Und trotzdem nahm er sich die Zeit, dem Herrn einen Altar zu bauen. Wie einfach hätte es geschehen können, dass Gideon so beschäftigt mit seinem Feldzug wäre, dass er darüber die wichtigen Momente der Anbetung vernachlässigt hätte. Bevor er irgendetwas anderes tat, baute Gideon einen Altar und nannte ihn Jahwe-Schalom, „Der Herr ist Frieden“ oder „Der Herr gibt Frieden“. Durch das Nennen des Namens Jahwe und durch das Erflehen von Gottes Frieden richtete Gideon sich auf das richtige Ziel aus. „Du tapferer Held“ hatte der Herr ihn genannt. Gideon hätte davon fasziniert sein können, erstaunt, dass Gott ihn so nennen würde, geschmeichelt durch diese Anerkennung - und so völlig von sich selbst eingenommen. Die Fakten sind ganz andere! Darin liegt ein weiterer Schlüssel zu Gideons Übergang von Schwachheit zum Sieg.

Es war nicht nur das Bekenntnis, Gott gehorchen zu wollen: Gideon zeigte deutlich, dass all seine Taten aus einer tiefen Wertschätzung dem Herrn selbst gegenüber entsprangen. Gideon eilte nicht sofort in einen „heiligen Krieg“ los. Er betete den Herrn an, der allein dem unterdrückten Volk Frieden bringen konnte.

Hier finden wir wieder einen Weg für unseren eigenen Übergang von Schwachheit zum Sieg. Lasst uns weniger selbstbezogen und negativ sein; richten wir uns lieber auf den Herrn aus, der uns allein Sieg und Frieden bringen kann, auf unser Benehmen vor Ihm und auf unser Zeugnis für die feindselige Welt. David Watson hat richtig gesagt, dass Menschen nicht von lustlosen, langen Predigten angezogen werden, sondern von lebendiger und tief empfundener Anbetung des Herrn. Traurigerweise kann unser Gottesdienst fade werden, wenn unsere Wertschätzung für den Herrn schal wird. Anbetung und Arbeit müssen Hand in Hand gehen. Gideon betete den Herrn in dieser Weise an, weil er vorher nie begriffen hatte, wie wundervoll Gott eigentlich war. Diese Herausforderung muss ich spüren: Wann habe ich zuletzt so meine Begeisterung für den Herrn geäußert? Manchmal sind wir so darauf bedacht, unseren Gottesdienst an den Worten schöner Hymnen anzupassen, an bekannte Stellen aus der Bibel oder an wunderbare Ausdrücke, die wir bei anderen gehört haben. Was uns wirklich erbauen würde, ist eine frische, lebendige Anbetung, die aus echter Verbindung mit Gott fließt. Lassen unsere Anbetungsstunden nach, weil alles so vorhersehbar ist? Möglicherweise singen wir Woche für Woche dieselben sieben Lieder? Wir müssen aufrichtig miteinander sein und mit dem Herrn unser Erstaunen für all die Wunder seiner Person teilen. Wir brauchen eine neue, tägliche Vorstellung seiner Majestät und Stärke. Wir verdienen nichts. Er, der alles hat, hat sich selbst für uns gegeben! Wir müssen täglich von dem Ausmaß seiner Gnade überwältigt werden. Dann wird Anbetung fließen. Wir können nicht in Gottes Kraft siegen, solange wir nicht in Gott schwelgen, der so stark ist. Während wir Ihn anbeten, wird unser Verständnis seiner Kraft wachsen. Dann wird seine Stärke in unserer Schwäche vollkommen.

Zwei Lektionen für uns

Das lernen wir also von Gideon: Wir dürfen überrascht sein von der Größe der Gnade und Kraft Gottes, und wir müssen gewillt sein, seinen Geboten zu folgen. Auch zu uns sagt der Herr: „Ich werde mit dir sein.“ Und da wir in unserer Anbetung eine erhöhte Wertschätzung haben für denjenigen, der diese Zusage gibt, müssen wir auch willig ausgehen, um zu siegen.

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Originaltitel: „From Weakness to Winning. 2: Determination“;
aus Scripture Truth, Jg. 50, 1989–91, S. 26–29

Übersetzung: Johann Gossen


Nota redacţiei:

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