Drei junge Männer, die gefallen sind (1)
Eutychus

Stanley Bruce Anstey

© SoundWords, Online începând de la: 25.01.2024, Actualizat: 26.01.2024

Eutychus

Schauen wir zunächst Apostelgeschichte 20,7-12 an.

Apg 20,7-11: Am ersten Tag der Woche aber, als wir versammelt waren, um Brot zu brechen, unterredete sich Paulus mit ihnen, da er am folgenden Tag abreisen wollte; und er dehnte das Wort bis Mitternacht aus. Es waren aber viele Lampen in dem Obersaal, wo wir versammelt waren. Ein gewisser Jüngling aber, mit Namen Eutychus, saß im Fenster und wurde von tiefem Schlaf überwältigt, während Paulus noch redete, und vom Schlaf überwältigt, fiel er vom dritten Stock hinunter und wurde tot aufgehoben. Paulus aber ging hinab und fiel auf ihn und sagte: Beunruhigt euch nicht, denn seine Seele ist in ihm. Als er aber hinaufgestiegen war und das Brot gebrochen und gegessen und lange bis zum Tagesanbruch geredet hatte, reiste er so ab. Sie brachten aber den Knaben lebend und wurden nicht wenig getröstet.

Eutychus war ein junger Mann, der aus der Versammlung herausfiel! Er hatte es nicht vor, aber genau das ist passiert. Sein Fall ist ein Bild für diejenigen, die die Versammlung buchstäblich verlassen. Wir sehen, dass dies von Zeit zu Zeit im Volk des Herrn geschieht, und es ist ein Trauerspiel. Können wir daraus etwas lernen? Ich glaube schon. Schauen wir es uns genauer an.

Eine glückliche Szene

Die Gemeinde in Troas hatte Besuch vom Apostel Paulus. Sie brachen gemeinsam das Brot und hörten seinen Predigten zu. Was war das für eine glückliche Szene! Ich nehme an, dass viele von uns gerne dort gewesen wären.

Wir könnten uns fragen: Wie konnte jemand fallen, wenn er sich in so günstigen Umständen befand? – Günstigere Bedingungen kann man sich nicht wünschen. Aber das zeigt uns nur, dass es nicht die gute Lehre ist, die uns bewahrt – selbst wenn sie vom Apostel Paulus selbst stammt! Die Wahrheit allein wird uns nicht bewahren; es muss auch ein inneres Leben der Gemeinschaft mit dem Herrn geben. Die Bibel sagt: „Deine Güte und Wahrheit lass beständig mich behüten!“ (Ps 40,12). Um bewahrt zu bleiben, brauchen wir nicht nur die Wahrheit in unseren Seelen, sondern wir müssen auch die Liebe des Herrn praktisch genießen.

Es heißt: „Es waren aber viele Lampen in dem Obersaal.“ Sie hatten viel Licht, aber eine Sache schien zu fehlen: die Fürsorge der Hirten. Der Fall des Eutychus unterstreicht dies, und vielleicht ist dies der Grund, warum der Apostel im letzten Teil des Kapitels die Ältesten von Ephesus warnte: „Habt acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, in der euch der Heilige Geist als Aufseher gesetzt hat, die Versammlung Gottes zu hüten“ (Apg 20,28).

Die Versammlung in Troas ist vielen Versammlungen nicht unähnlich, die heute im Namen des Herrn versammelt sind. Wir haben das Privileg, dank der Arbeit von Brüdern in den frühen 1800er Jahren viel Wahrheit über die Lehre des Paulus wiedergewonnen zu haben, aber es scheint, dass wir unsere jungen Leute nicht gut halten können. Das ist etwas, worauf wir unbedingt achten müssen. Ich erinnere mich, dass der verstorbene Albert Hayhoe darüber sprach und fragte: „Warum hat niemand Eutychus in dieser prekären Lage bemerkt? Warum ist nicht jemand zu ihm hinübergegangen, hat den Arm um ihn gelegt und ihm vorgeschlagen, sich neben ihn zu setzen?“ Nun, im Nachhinein betrachtet ist das ziemlich gut. Wir könnten den ganzen Nachmittag hier sitzen und sagen: „Hätte, könnte, sollte …“

Am Fenster sitzend

Wie ist es dann passiert? Es war die Ursache für Eutychus’ Sturz? Ich glaube, dass es etwas mit dem Platz zu tun hatte, den er sich ausgesucht hatte: „in einem Fenster“. Ein Fenster bedeutet in der Heiligen Schrift eine Aussicht. Er setzte sich an einen Platz, von dem aus er ein Auge auf das Geschehen in der Versammlung und ein Auge auf das, was draußen vor sich ging, haben konnte. 

Wisst ihr, das können wir auch tun – das eine Auge auf geistliche Dinge richten und das andere Auge auf die Dinge der Welt. Aber Freunde, das funktioniert nicht. Früher oder später wird unser Blick auf die Versammlung von dem beeinflusst, was wir draußen sehen. Unsere Wertschätzung für die Versammlung und für den Herrn in ihrer Mitte wird sich verschlechtern. Und doch gibt es Menschen, die meinen, sie könnten mit einem Bein in der Versammlung und mit dem anderen in der Welt stehen und alles richtig machen, aber leider haben sie am Ende das gleiche Ergebnis wie Eutychus – sie fallen. 

Vom Schlaf überwältigt

Nachdem er den Platz im Fenster eingenommen hatte, dauerte es nicht lange, bis Eutychus in einen „tiefen Schlaf“ fiel. Das bedeutet, dass er das Interesse verlor. Seine Gedanken wanderten zu anderen Dingen, und bald achtete er nicht mehr darauf. Die Stimme des Paulus geriet in den Hintergrund. Eutychus war da, aber er hörte nicht zu. Das erinnert mich an einen jungen Mann, der einmal gestand: „Ich war körperlich anwesend, aber geistig abwesend.“ 

Wenn die Bibelstunden für dich uninteressant sind, kann es sein, dass du anfängst, geistlich einzuschlafen. Das ist ein ernsthaftes Zeichen des Niedergangs. Es ist etwas in dein Leben getreten, das dir den Appetit auf göttliche Dinge verdirbt. Vor Jahren gab es einen Vater, der von der Arbeit nach Hause kam und sich mit seiner Frau und seiner Familie zum Abendessen hinsetzte. Die Mutter hatte sich viel Mühe gegeben, um ein gutes Essen mit Fleisch und Kartoffeln und all den Dingen zuzubereiten, die für eine gute Ernährung wichtig sind. Als sie aßen, bemerkte er, dass die Kinder nur mit ihrem Essen spielten, anstatt es zu essen. Er ermunterte sie zum „Aufessen“ und erinnerte sie daran, dass das Essen gut ist, damit sie stark und gesund werden, aber die Kinder machten keine Fortschritte. Sie waren einfach nicht hungrig. Schließlich fragte der Mann seine Frau, ob sie wüsste, warum sie nicht essen wollten, und sie antwortete: „Nun, wir hatten heute Nachmittag eine kleine Party, und es gab Muffins, Kekse und Eiscreme.“ Das erklärte alles! Was war passiert? Sie waren vollgestopft mit einem Haufen „Junk Food“ – Dinge, die keinen oder nur einen geringen Nährwert hatten –, und das grandiose Ergebnis war, dass sie keinen Appetit mehr auf das gute Essen hatten. 

Genauso kann es uns im geistlichen Bereich ergehen. Einer der Gründe, warum wir so wenig Appetit auf das Wort Gottes haben, ist, dass wir zu viele „Muffins“ essen! Wir ernähren uns von morgens bis abends von allen möglichen Dingen, und wenn wir dann die Heilige Schrift in die Hand nehmen, haben wir wenig Appetit darauf. Ist es da ein Wunder, dass die Bibelstunden uninteressant sind, wenn wir uns in diesem Zustand befinden? 

Sein Fall

Dann kam der unvermeidliche Sturz – Eutychus fiel aus der Versammlung. Er „fiel vom dritten Stock hinunter und wurde tot aufgehoben“. Da er auf der Fensterbank saß, bestand eine 50:50-Chance, dass er entweder in die Versammlung oder aus ihr heraus hätte fallen können. Aber er fiel nicht hinein. Es scheint, dass Menschen, die geistlich einschlafen, nie in die Versammlung fallen. Nein, man fällt nicht einfach in die Versammlung hinein. Es bedarf der Anstrengung, dort zu sein. Es braucht eine geistliche Überzeugung. 

Dann gab es eine ziemliche Aufregung unter den Gläubigen. Es ging das Wort durch den Raum: „Eutychus hat die Versammlung verlassen!“ Und was für ein Abgang war das! Er fiel auf die Ebene der Welt hinunter, auf die er geschaut hatte. Ist es da ein Wunder, dass er dort gelandet war? Liebe Geschwister, das ist heute nicht anders. Das geschieht auch unter uns. Wir hören von dem einen hier und dem anderen dort, die durch die Ritzen in die Welt rutschen.[1]

Anzeichen für das Verlassen der Versammlung

Es ist traurig, und wir könnten uns fragen: Konnten sie es nicht kommen sehen? – Wisst ihr, es scheint bestimmte, sich wiederholende Anzeichen, „Symptome“, bei denjenigen zu geben, die am Ende die Versammlung verlassen. Ich will sie euch nennen:

  • Sie kommen zu immer weniger Gemeindestunden, bis sie zu S.M.O.s (Sunday Morning Only, dt. „nur Sonntag Morgen“) werden.
  • Sie beschäftigen sich mit den Unzulänglichkeiten der Gläubigen und kommen zu dem Schluss, dass es dort keine Liebe gibt.
  • Es besteht ein deutlicher Mangel an Abgrenzung von der Welt – sowohl in ihren weltlichen als auch in ihren religiösen Aspekten. Gleichzeitig beschuldigen sie diejenigen, die sich absondern, der Gesetzlichkeit. 
  • Sie behaupten, dass sie in den Zusammenkünften nicht satt werden – Zusammenkünften, zu denen sie nicht kommen!
  • Sie sind leicht zu beleidigen. Was auch immer zu ihnen gesagt wird, sie scheinen es falsch aufzufassen. 
  • Ihre Lehrmeinung in Bezug auf das Zusammenkommen zum Namen des Herrn wird geändert, um die Tür zu öffnen, woanders hinzugehen.

Wiederherstellung von Eutychus

Nun, was konnte man für Eutychus tun? Wir lesen, dass Paulus zu ihm hinunterging und ihn umarmte, und siehe da, er stand wieder auf. Man beachte das genau: Es war nicht Paulus’ Predigt, die ihn wiederbelebte; es war Paulus’ Umarmung! Paulus ging nicht zum Fenster hinüber und rief ihm ein paar Verse aus der Heiligen Schrift zu. Nein, er ging hinunter zu ihm und umarmte ihn zärtlich.

Was wir daraus lernen sollen, ist, dass man einen Glaubensabfall nicht dadurch behebt, dass man jemand anpredigt, sondern indem man ihm zeigt, dass man ihn wirklich liebt und sich um seine Seele sorgt. Was er brauchte, war eine Umarmung – und die gab ihm Paulus. Das lehrt uns, dass die Wiederherstellung derer, die abgefallen sind, ein praktisches Projekt ist. Diejenigen, die in ihrer Seele kalt geworden sind, müssen wissen, dass wir sie immer noch lieben. Das zeigt, dass die Lehre des Paulus wichtig ist, aber auch die Zuwendung des Paulus. 

Diejenigen zu erreichen, die aus der Versammlung ausgetreten sind, erfordert jedoch Unterscheidungsvermögen, weil wir keine Kompromisse bei den Prinzipien eingehen wollen. Das ist nie der Weg Gottes. Wir müssen vorsichtig sein. Wenn die Person keine besondere Sünde begeht und von der Versammlung nicht angeklagt wird, dann sollten wir versuchen, sie auf irgendeine Weise zu erreichen. Und die Liebe wird einen Weg finden. 

Beachtet: Es heißt nicht, dass Paulus ihn lebendig heraufbrachte, sondern: „Sie brachten aber den Knaben lebend.“ Das deutet darauf hin, dass die Gläubigen als Ganzes an der Genesung von Eutychus beteiligt waren. Das ist schön zu sehen. Es erinnert mich an die Rückkehr von Naomi. Als der Herr sie zurückbrachte, heißt es: „Da geriet die ganze Stadt ihretwegen in Bewegung“ (Rt 1,19). 

Es erinnert mich auch an die Rückkehr der zehn Stämme Israels (unter dem Vorbild von „Ephraim“) in Jeremia 31,1-3. An einem kommenden Tag wird der Herr auf dreierlei Weise in ihrem Leben wirken. Erstens wird Er das „Schwert“ gebrauchen, das von seiner Zucht in seinen Regierungswegen spricht. Zweitens wird Er in ihrem Leben durch seine „Gnade“ wirken, indem Er ihnen unverdiente Gunst erweist. Und drittens wird Er ihre Herzen mit seiner „Liebe“ berühren. Das großartige Ergebnis ist, dass sie aus den vier Enden der Erde in ihr Land und zum Herrn zurückkehren werden. Aber der Herr wird auch in den Herzen ihrer Brüder, der beiden Stämme, wirken – der Juden (in der Gestalt der „Rahel“), die zuerst zum Herrn zurückkehren werden. Sie werden mit „bitterem Weinen“ um ihre Brüder weinen und sich „nicht trösten lassen“, bis sie wiederhergestellt sind (Jer 31,15.16). Dann wird Ephraim in wahrer Reue zurückkommen und wehklagen. Er wird zugeben, dass die Züchtigungen des Herrn, „das Schwert“, gerecht und richtig waren (Jer 31,18.19). Das bewegt das Herz des Herrn zu sagen: „Darum ist mein Herz um ihn bekümmert.“ Der Herr wird dann „Wegweiser“ und „Wegzeichen“ auf einer Straße nach Zion aufstellen, um Ephraim zu helfen, in das Land Israel zurückzukehren (Jer 31,20.21). Das zeigt, dass der Herr bei echter Reue sozusagen den Weg für die Rückkehr des Rückfälligen ebnet. So ist das Herz unseres Gottes! Er liebt es, den Abtrünnigen wiederherzustellen. 

Daraus lernen wir, dass der Herr von beiden Seiten her wirkt: im Herzen des Verirrten und in den Herzen seiner Geschwister. Der Herr möchte, dass wir uns aktiv um die Wiederherstellung des Verirrten kümmern. In Galater 6,1 heißt es: „Brüder, wenn auch ein Mensch von einem Fehltritt übereilt würde, so bringt ihr, die Geistlichen, einen solchen wieder zurecht im Geist der Sanftmut, wobei du auf dich selbst siehst, dass nicht auch du versucht werdest.“ In Jakobus 5,19.20 heißt es: „Meine Brüder, wenn jemand unter euch von der Wahrheit abirrt, und es führt ihn jemand zurück, so wisse er, dass der, der einen Sünder von der Verirrung seines Weges zurückführt, eine Seele vom Tod erretten und eine Menge von Sünden bedecken wird.“ Diese Verse zeigen, dass es für uns etwas zu tun gibt, wenn es um die Wiederherstellung eines Verirrten geht. Wir müssen beten und darüber nachdenken, was wir tun können, um ihm bei seiner Wiederherstellung zu helfen. 

Zwei Szenarien

Ich glaube, wir sind immer mehr verwirrt, wie wir mit denen umgehen sollen, die nicht mehr mit uns sind. Die einen sind uns entglitten, die anderen wurden ausgeschlossen. Es gibt einen Unterschied, und wir sollten uns ihnen gegenüber je nach Fall unterschiedlich verhalten. 

Ich denke dabei vor allem an zwei Fälle. Erstens gibt es Zeiten, in denen jemand unter einer bestimmten Anklage „ausgeschlossen“ wird, weil ihm eine bestimmte Sünde durch eine Versammlung „auferlegt“ wurde (Mt 18,18-20; 1Kor 5,13). Von einer solchen Person wird uns gesagt, „keinen Umgang zu haben“, soweit es die Gemeinde betrifft. Die Schrift sagt, dass wir nicht einmal eine gemeinsame Mahlzeit mit ihnen „essen“ sollen (1Kor 5,11). Wir sollen uns ihnen gegenüber so verhalten, dass sie ihr Unrecht spüren und zur Umkehr und Wiederherstellung gebracht werden. 

Traurigerweise gibt es einige wohlmeinende, wohlwollende Seelen, die sofort aufstehen, nachdem eine Person ausgeschlossen wurde, und zu ihr hinübergehen, um sie zu umarmen und ihr ihre Liebe zu zeigen. Das steht sicherlich im Widerspruch zur Heiligen Schrift. Wenn wir ihnen in ihrer Sünde unsere Liebe und Gemeinschaft schenken, bevor sie Buße getan haben, dulden wir nur ihr Verhalten. Ich will nicht auf den Schwestern herumhacken, aber oft sind sie diejenigen, die in dieser Hinsicht die Schuld tragen. Sie sind gefühlsbetonte Wesen mit großen Herzen, die sich von den Emotionen des Augenblicks mitreißen lassen und die Person, die gerade ausgeschlossen wurde, umarmen möchten – und es manchmal auch tun.

Solche Handlungen geben der Person unterschiedliche Signale – einige der Brüder geben ihr nicht die Hand, andere schon. Was soll die Person denken? Ich glaube nicht, dass wir ihnen mit solchen Handlungen etwas Gutes tun. Wir sind uns dessen vielleicht nicht bewusst, aber wir behindern tatsächlich ihre Wiederherstellung. Indem wir versuchen, sie zu ermutigen, wenn sie sich noch auf einem sündigen Weg befinden, verzögern wir ihre Demütigung, die zu ihrer Reue und Wiederherstellung führen würde. J.N. Darby spricht (in seinen Briefen) von denen, die absichtlich Gemeinschaft mit den Ausgeschlossenen haben wollen, als von einer ernsten Sache. Es ist wirklich eine Missachtung des Handelns der Versammlung und der Autorität des Herrn. Die Schrift weist darauf hin, dass wir mit einer solchen Person keine Gemeinschaft haben sollen, bis es Zeichen der Buße gibt. Und selbst dann sollen wir die Sache nicht selbst in die Hand nehmen, sondern die Geschwister benachrichtigen, damit die Versammlung gemeinsam die Aufhebung des Ausschusses beschließen kann, der über sie verhängt wurde.    

Das zweite Szenario ist, dass sich eine Person durch Kälte und Gleichgültigkeit von den Treffen und der Gemeinschaft der Gläubigen entfernt. Es gibt keine konkrete Sünde, die ihr vorgeworfen wird – sie wurde nicht ausgeschlossen –, aber sie kommt nicht mehr zu den Zusammenkünften. Wir müssen auf diese Menschen zugehen und versuchen, sie zurückzugewinnen. Eutychus ist ein Beispiel für diese zweite Gruppe. Oft ist alles, was sie brauchen, ein wenig Zuneigung, die ihnen entgegengebracht wird. Normalerweise sind sie einfach nur entmutigt. Sie brauchen eine Umarmung, keine Belehrung. 

Wir sollten uns nicht an die erste Gruppe wenden, sondern an die zweite Gruppe. Aber leider machen wir auch das manchmal falsch. Wir behandeln die Person, die uns entglitten ist, als wäre sie in ein ernsthaftes Übel verwickelt und ausgeschlossen worden. Folglich zeigen wir ihr die kalte Schulter und haben keinen Kontakt zu ihr. Das Problem dabei ist, dass wir unsere Prinzipien verwechselt haben. Wir haben sozusagen einen eckigen Pflock in einem runden Loch. Wir wenden die Grundsätze des Handelns gegenüber jemand, der ausgeschlossen wurde, auf jemand an, der durch Kälte oder Entmutigung weggerutscht ist: Das ist ein Fehler.

Was ich damit sagen will, ist, dass wir nicht alle, die weggehen, über einen Kamm scheren können. Es ist eine Sache, wegen einer bestimmten Sünde ausgeschlossen zu werden, und eine andere, aus Unachtsamkeit weggegangen zu sein. Wir sollen in solchen Fällen einen Unterschied machen. Judas bestätigt dies mit den Worten: „Die einen, die streiten, weist zurecht, die anderen aber rettet mit Furcht, sie aus dem Feuer reißend“ (Jud 22.23). Bei den einen sollen wir sie beim Herrn lassen, bis es Zeichen der Umkehr gibt; bei den anderen sollen wir ihnen nachgehen. 

Wenn jemand aus Kälte weggeht und wir später erfahren, dass er in ernsthaftes Übel verwickelt ist, sollten wir in diesem Fall keinen Kontakt zu ihm haben. Wie ich schon sagte, ist in diesen Dingen geistliches Urteilsvermögen gefragt – wie Paulus sagte: „So bringt ihr, die Geistlichen, einen solchen wieder zurecht im Geist der Sanftmut“ (Gal 6,1). Möge Gott uns diese Art von Liebe und geistliches Urteilsvermögen schenken, damit wir wissen, wie wir mit den Abtrünnigen umgehen sollen.


Originaltitel: „Three young men who had a fall – Why we fall & how we should treat the fallen“
Quelle: www.bibletruthpublishers.com
Aus einem Vortrag vom 23. Juni 2007 in Walla Walla, WA

Übersetzung: Konstantin Stopp

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Anmerkungen

[1] Anm. d. Red.: Manchmal ist es auch einfach nur ein Weg, der mehr Freiheit verspricht.

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