Der dritte Brief des Johannes
Brief an einen Freund

Henry Allen Ironside

© SoundWords, Online începând de la: 15.10.2023, Actualizat: 15.10.2023

Verse 1-4

3Joh 1-3: 1 Der Älteste dem geliebten Gajus, den ich liebe in der Wahrheit. 2 Geliebter, ich wünsche, dass es dir in allem wohl geht und du gesund bist, wie es deiner Seele wohl geht. 3 Denn ich habe mich sehr gefreut, als Brüder kamen und Zeugnis ablegten von deinem Festhalten an der Wahrheit, wie du in der Wahrheit wandelst.

Der dritte Johannesbrief ist das Gegenstück zum zweiten Johannesbrief. In diesem Brief lernen wir die Weite der christlichen Gemeinschaft kennen, und in ihm wird engstirniges Christentum scharf getadelt. In diesem Brief wendet sich der Apostel an Gajus, einen Bruder im Herrn, der wegen seiner Großherzigkeit geschätzt wird und dessen Haus den Verkündigern des Evangeliums stets offen steht. Johannes wünschte ihm, „dass es dir in allem wohl geht und du gesund bist, wie es deiner Seele wohl geht“. An letzterem Zustand bestand kein Zweifel, denn ein schwacher Körper ist oft die Wohnung einer glücklichen und blühenden Seele. Reisende Brüder hatten Johannes von der Liebenswürdigkeit des Gajus und seinem Wandel in der Wahrheit berichtet. Er war möglicherweise durch Johannes zum Glauben gekommen, wie die Worte anzudeuten scheinen:

3Joh 4: Ich habe keine größere Freude als dies, dass ich höre, dass meine Kinder in der Wahrheit wandeln.

Verse 5-8

Dann fügt er hinzu:

3Joh 5-7: 5 Geliebter, treu tust du, was irgend du an den Brüdern, und zwar an fremden, tust 6 (die von deiner Liebe Zeugnis abgelegt haben vor der Versammlung), und du wirst gut daran tun, wenn du sie auf eine Gottes würdige Weise geleitest. 7 Denn für den Namen sind sie ausgegangen und nehmen nichts von denen aus den Nationen.

Was für ein Schlaglicht wirft dies auf die Verhältnisse in der Urgemeinde! Als die Evangelisten und Lehrer der ersten Stunde umherreisten, wurden sie von Leuten wie Gajus freundlich bewirtet und auf ihrem Weg unterstützt. Sie sahen nicht auf die Welt, um sich zu ernähren. Sie erkannten die Tatsache, dass das Werk des Herrn vom Volk des Herrn unterstützt werden sollte. Auf diese Weise waren sie unabhängig von den Heiden, denen sie dienten, und hatten somit einen berechtigten Anspruch auf die wohlwollende Hilfe von Glaubensgeschwistern.

3Joh 8: Wir nun sind schuldig, solche aufzunehmen, damit wir Mitarbeiter der Wahrheit werden.

Nicht jeder mag als Prediger oder Lehrer begabt sein, aber alle können denen, die es sind, helfen und sie so unabhängig von der Welt, aber abhängig von Gott halten.

Was für ein Kontrast ist diese herrliche christliche Einfachheit zu den unheiligen und völlig unchristlichen wirtschaftlichen Methoden vieler Menschen heute, die vermutlich versuchen, in die Fußstapfen dieser Arbeiter des ersten Jahrhunderts zu treten! Der Versuch, mit hohem Druck Geld aus Christusverweigerern und sogar fleischlichen Christen herauszupressen, ist der Gnade des Evangeliums zutiefst zuwider. Andererseits müssen Christen daran erinnert werden, dass „wir“ das Evangelium fördern sollten, indem wir gottesfürchtige Menschen unterstützen, wenn sie sich in Abhängigkeit vom Herrn auf den Weg machen.

Verse 9.10

Aus den Versen 9 und 10 erfahren wir, dass in den Gemeinden bereits Männer mit einem engen sektiererischen Geist aufgetaucht waren – Männer mit harten, starren religiösen Ansichten, die diese „Freiberufler“ verachteten und sich weigerten, jemand außerhalb ihrer „Gruppe“ anzuerkennen. Johannes hatte offensichtlich an die Gemeinde geschrieben, mit der Gajus örtlich verbunden war, und einen Wanderprediger namens Demetrius empfohlen [s. 3Joh 12]. Jedoch musste Johannes sagen:

3Joh 9: Ich schrieb etwas an die Versammlung, aber Diotrephes, der gern unter ihnen der Erste sein will, nimmt uns nicht an.

Diotrephes lehnte Demetrius ab, und indem er ihn ablehnte, lehnte er auch den Apostel ab, der ihn befürwortet hatte. Johannes fährt fort:

3Joh 10: Deshalb, wenn ich komme, will ich an seine Werke erinnern, die er tut, indem er mit bösen Worten gegen uns schwatzt; und sich hiermit nicht begnügend, nimmt er die Brüder nicht an und wehrt auch denen, die es wollen, und stößt sie aus der Versammlung.

Diotrephes war das Beispiel eines Geistlichen, dem die Rangordnung der Gemeinde mehr bedeutete als die Liebe zu den Schafen Christi. „Er folgt uns nicht“, lautete seine Parole, „und deshalb können wir seinen Dienst nicht annehmen und ihm keine Gemeinschaft erweisen!“ Leider sind die geistlichen Nachkommen von Diotrephes zahlreich. Man findet sie nicht nur in den großen Konfessionen, sondern auch in den bescheidensten christlichen Versammlungen. Sie sind selbstsüchtige, selbstgefällige, selbstgewählte „Bischöfe“ und „Aufseher“, die sich über ihre Brüder erheben und sich in arroganter Weise das Recht herausnehmen, zu bestimmen, wer aufgenommen werden darf und wer nicht.

Vers 11

Johannes, ein inspirierter Apostel, hatte selbst keine Angst vor dem Bannfluch des Diotrephes. Aber so mancher bescheidenere Arbeiter wurde durch die Anmaßung von Männern mit ähnlichem Geist völlig entmutigt und abgewiesen. Und so kommt die Botschaft:

3Joh 11: Geliebter, ahme nicht das Böse nach, sondern das Gute. Wer Gutes tut, ist aus Gott; wer Böses tut, hat Gott nicht gesehen.

Vers 12

Es ist offensichtlich, dass der Diener, der von diesem selbstgewählten Führer so rücksichtslos zurückgewiesen wurde, der Mann ist, der in Vers 12 genannt wird:

3Joh 12: Dem Demetrius ist Zeugnis gegeben worden von allen und von der Wahrheit selbst; aber auch wir geben Zeugnis, und du weißt, dass unser Zeugnis wahr ist.

Aber ein solcher Bericht ist für diejenigen, die den Geist von Diotrephes haben, nicht besonders relevant. Es ist ihnen gleichgültig, dass ein Mann von Gott geehrt wird; dass er die Wahrheit verkündet; dass sein Wandel untadelig ist; dass viele seine Hingabe, Frömmigkeit, Geistlichkeit und die Hilfsbereitschaft seines Dienstes bezeugen können. Diese arroganten Leute meinen, wenn „er nicht mit uns mitgeht“, müsse er wie ein Zöllner und Sünder behandelt oder wie ein Gotteslästerer abgelehnt werden. Welch eine Beleidigung für Christus, das Haupt der Gemeinde, und für den Heiligen Geist Gottes! Wie treffend halten sich der zweite und der dritte Johannesbrief die Waage – der eine spricht sich gegen die Gemeinschaft mit dem Abfall aus, der andere ruft zur Gemeinschaft in der Wahrheit auf.

Verse 13-15

3Joh 13-15: 13 Ich hätte dir vieles zu schreiben, aber ich will dir nicht mit Tinte und Feder schreiben, 14 sondern ich hoffe, dich bald zu sehen, und wir wollen mündlich miteinander reden. 15 Friede sei dir! Es grüßen dich die Freunde. Grüße die Freunde mit Namen.

Die abschließenden Verse des dritten Johannesbriefes sind wiederum zu offensichtlich, als dass sie eines Kommentars bedürften, aber sie zeugen von der Freiheit der Gemeinschaft zwischen dem Apostel und seinen Freunden in Christus.


Originaltitel: „Third John: Letter To A Friend“
aus Addresses on the Epistles of John
Quelle: https://plymouthbrethren.org

 

Übersetzung: Samuel Ackermann


Nota redacţiei:

Redacţia SoundWords este răspunzătoare pentru publicarea articolului de mai sus. Aceasta nu înseamnă că neapărat ea este de acord cu toate celelalte gânduri ale autorului publicate (desigur cu excepţia articolelor publicate de redacţie) şi doreşte să atragă atenţia, să se ţină seama de toate gândurile şi practicile autorului, pe care el le face cunoscut în alte locuri. „Cercetaţi toate lucrurile, şi păstraţi ce este bun” (1 Tesaloniceni 5.21).

Bibeltexte im Artikel anzeigen