Salböl: Die Eigenschaften und Gnaden des Herrn Jesus
2. Mose 30,22-33

Cor Reumerman

© SoundWords, Online începând de la: 18.02.2010, Actualizat: 29.04.2023

Leitverse: 2. Mose 30,22-33

2Mo 30,22-33: Und der Herr redete zu Mose und sprach: Und du, nimm dir die besten Gewürze: von selbst ausgeflossene Myrrhe 500 Sekel, und würzigen Zimt die Hälfte davon, 250, und Würzrohr 250, und Kassia 500, nach dem Sekel des Heiligtums, und ein Hin Olivenöl; und mache daraus ein Öl der heiligen Salbung, eine Mischung von Gewürzsalbe, ein Werk des Salbenmischers; es soll ein Öl der heiligen Salbung sein. Und du sollst damit salben das Zelt der Zusammenkunft und die Lade des Zeugnisses und den Tisch und alle seine Geräte und den Leuchter und seine Geräte und den Räucheraltar und den Brandopferaltar und alle seine Geräte und das Becken und sein Gestell, und du sollst sie heiligen; und sie sollen hochheilig sein: Alles, was sie anrührt, wird heilig sein. Und Aaron und seine Söhne sollst du salben und sollst sie heiligen, damit sie mir den Priesterdienst ausüben. Und zu den Kindern Israel sollst du so reden: Ein Öl der heiligen Salbung soll mir dieses sein bei euren Geschlechtern. Auf keines Menschen Fleisch soll man es gießen, und in dieser Zusammensetzung sollt ihr ihm Gleiches nicht machen; es ist heilig, heilig soll es euch sein. Wer ihm Gleiches mischt und wer davon auf einen Unbefugten tut, der soll ausgerottet werden aus seinen Völkern.

Das heilige Salböl spricht von verschiedenen herrlichen Eigenschaften und Gnaden des Herrn Jesus, die in der Kraft des Heiligen Geistes ans Licht kamen. Das Salböl wurde nicht auf den Altar gebracht und dem Feuer ausgesetzt, wie es beim Räucherwerk der Fall war. Es steht also mehr mit dem Umhergehen des Herrn Jesus auf der Erde in Verbindung, währenddessen das Räucherwerk mehr mit dem Kreuzesleiden des Herrn in Verbindung steht.

In den Versen 22 bis 25 wird die Zusammensetzung vorgeschrieben, die Verse 26 bis 30 erläutern den Gebrauch, den Mose davon machen musste, und die Verse 31 bis 33 enthalten verschiedene Warnungen.

Die Zusammensetzung des Salböls

Das Salböl bestand aus vier Bestandteilen: aus Myrrhe, würzigem Zimt, Würzrohr und Kassia. Diese wurden gleichmäßig im Olivenöl aufgelöst und gemischt.

1. Myrrhe

Myrrhe ist ein Gummi oder Harz aus der Rinde eines Zwergbaums, der zur Familie der Terebinthen gehört und in Südarabien wächst. Das Gummi kann von selbst aus der Rinde fließen („ausschwitzen“) oder dadurch, dass man die Rinde einschneidet. Die von selbst ausgeflossene Myrrhe hat die beste Qualität. Für das Salböl musste Myrrhe gebraucht werden, die „rein“ war. Das hebräische Wort für „rein“ wird mit „frei“ oder „Freiheit“ übersetzt. Gemeint ist also die „frei ausströmende“ Myrrhe. Wenn sie der Luft ausgesetzt wird, trocknet sie zu einem Harz mit braun-rötlicher Färbung. Sie riecht köstlich, schmeckt jedoch sehr bitter. Man benutzt sie als Parfüm. Weiterhin wird sie als Medizin zur Linderung heftiger Schmerzen angewendet oder um Sekretbildung entgegenzuwirken und um die Wirkung anderer Medikamente zu beeinflussen.

Was für ein ergreifendes Bild seiner Leiden finden wir hier, die Er zum Anlass nahm, um Gott zu verherrlichen. Die gesamte Zeit der Anwesenheit des Herrn Jesus hier auf der Erde bedeutete für Ihn Leiden. Wiewohl Er alles wusste, was über Ihn kommen würde (Joh 18,4 „Jesus nun, der alles wusste, was über ihn kommen würde, ging hinaus und sprach zu ihnen: Wen sucht ihr?“), bot Er sich freiwillig an (so wie die Myrrhe frei strömte), um in diese Welt zu kommen: „Siehe, ich komme …, um deinen Willen, o Gott, zu tun“ (Heb 10,7). Als Er kam, war für Ihn in der Herberge kein Platz, sondern Er wurde in einem Stall geboren, und eine Krippe war seine Wiege. War das kein Leiden für Ihn, der auch als Baby „alle Dinge durch das Wort seiner Macht“ trug (Heb 1,3 „welcher, die Ausstrahlung seiner Herrlichkeit und der Abdruck seines Wesens seiend und alle Dinge durch das Wort seiner Macht tragend, nachdem er [durch sich selbst] die Reinigung von den Sünden bewirkt, sich gesetzt hat zur Rechten der Majestät in der Höhe;“)? Später sagt Er: „Die Füchse haben Höhlen und die Vögel des Himmels Nester, aber der Sohn des Menschen hat nicht, wo er das Haupt hinlege“ (Lk 9,58). Die Füchse und die Vögel hatten einen Ruheplatz, aber der Herr der Herrlichkeit nicht! (Siehe auch Johannes 7,53; 8,1 (7:53) Und sie gingen ein jeder in sein Haus.“ „(8:1) Jesus aber ging an den Ölberg.“.)

Als die Hohenpriester und Schriftgelehrten Ihn fragen, ob sie dem Kaiser Steuern bezahlen dürfen, sagt Er: „Zeigt mir einen Denar“ (Lk 20,24). Selbst einen Denar, das sind ca. 75 Cent, besaß Er nicht! Und das, obwohl Er so unermesslich reich war. „Reichtum und Ehre sind bei mir“ (Spr 8,18). Er, der reich war, ist um unsertwillen arm geworden (2Kor 8,9 „Denn ihr kennt die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, dass er, da er reich war, um euretwillen arm wurde, damit ihr durch seine Armut reich würdet.“). Bedeutete das nicht Leiden für Ihn?

Im Herzen der Menschen, vor allem der gottesdienstlichen Führer, fand Er nur Gedanken von Bosheit und Hass. Er kannte alle diese Gedanken. In den Evangelien finden wir dazu verschiedene Beispiele. Zwei möchte ich hier erwähnen. In Matthäus 12 lesen wir: „Die Pharisäer aber gingen hinaus und hielten Rat gegen ihn, wie sie ihn umbrächten. Als aber Jesus es erkannte, zog er sich von dort zurück“ (Mt 12,14.15). Und etwas weiter in Vers 25: „Da er aber ihre Gedanken kannte, sprach er zu ihnen“, usw. Im Evangelium nach Johannes finden wir siebenmal den Ausdruck: „Sie suchten ihn zu töten.“ Auch das ließ Ihn so leiden, dass es sein Angesicht zeichnete (Jes 52,14 „Wie sich viele über dich entsetzt haben – so entstellt war sein Aussehen, mehr als irgendeines Mannes, und seine Gestalt, mehr als der Menschenkinder –,“). Sogar durch seine Jünger wurde Er nicht verstanden. Sie hatten oft eigene Gedanken, die aus Neid und Ehrsucht erwuchsen; sie dachten mehr an sich als an Ihn (siehe z.B. Mt 26,8-10 (8) Als aber die Jünger es sahen, wurden sie unwillig und sprachen: Wozu diese Vergeudung? (9) Denn dieses hätte teuer verkauft und den Armen gegeben werden können. (10) Als aber Jesus es erkannte, sprach er zu ihnen: Was macht ihr der Frau Schwierigkeiten? Denn sie hat ein gutes Werk an mir getan;“; Mk 6,51.52; 8,15-21; Lk 22,24 „Es entstand aber auch ein Streit unter ihnen, wer von ihnen für den Größten zu halten sei.“; Joh 16,5-7.20 (5) Jetzt aber gehe ich hin zu dem, der mich gesandt hat, und niemand von euch fragt mich: Wohin gehst du? (6) Doch weil ich dies zu euch geredet habe, hat Traurigkeit euer Herz erfüllt. (7) Doch ich sage euch die Wahrheit: Es ist euch nützlich, dass ich weggehe, denn wenn ich nicht weggehe, wird der Sachwalter nicht zu euch kommen; wenn ich aber hingehe, werde ich ihn zu euch senden.“ „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, dass ihr weinen und wehklagen werdet, aber die Welt wird sich freuen; ihr werdet traurig sein, aber eure Traurigkeit wird zur Freude werden.“). Nur wenige hingegebene Herzen verstanden Ihn, wie zum Beispiel Maria von Bethanien.

So wie die Myrrhe einen sehr bitteren Geschmack hatte, so war all das oben Genannte (und es gab noch viel mehr) unsagbar bitter für Ihn. Er hat „den Widerspruch von den Sündern gegen sich erduldet“ (Heb 12,3). Und schließlich schmeckte und trank Er den bitteren Kelch des Zornes Gottes über die Sünde. Diese bitteren Erfahrungen brachten jedoch seine ungeteilte Hingabe Gott gegenüber ans Licht. Dadurch entstand (wie bei der Myrrhe) ein herrlicher Geruch, der zu Gott aufstieg. Er wurde vollkommen gehorsam, sogar bis zum Kreuzestod (Phil 2,8 „sich selbst erniedrigte, indem er gehorsam wurde bis zum Tod, ja, zum Tod am Kreuz.“). Gleichzeitig zeigte Er eine Liebe, die so stark war wie der Tod, die Liebe des Christus, die allen Verstand übersteigt (Eph 3,19 „und zu erkennen die die Erkenntnis übersteigende Liebe des Christus, damit ihr erfüllt sein mögt zu der ganzen Fülle Gottes.“). Was für ein herrlicher Geruch breitet sich hierdurch aus. Der Vater allein kann den wirklichen Wert ermessen.

Wiewohl für das Salböl nur die von selbst ausgeflossene Myrrhe gebraucht wurde, will ich hier noch einige Anmerkungen über die Myrrhe niederschreiben, die durch Einschneiden der Rinde gewonnen wurde. So wie der Myrrhenbaum durch Einschnitte bearbeitet wurde, wurden dem Herrn tiefe Wunden durch böse Menschen beigebracht. In den Psalmen klagt Er an vielen Stellen darüber. Zwei Stellen sollen das zeigen. „Mitten unter Löwen ist meine Seele, unter Flammensprühenden liege ich, unter Menschenkindern, deren Zähne Speere und Pfeile sind und deren Zunge ein scharfes Schwert ist“ (Ps 57,5). „Oftmals haben sie mich bedrängt von meiner Jugend an … Pflüger haben auf meinem Rücken gepflügt, haben lang gezogen ihre Furchen“ (Ps 129,2.3). Was für ein Leid war das für Ihn! Kurz vor und auf dem Kreuz von Golgatha war der Hohn und Spott am schlimmsten. Davon sprechen vor allen Dingen die Psalm 69 und 22. Ewig werden wir Ihn anbeten, der im Haus derer, die Ihn liebten, mit Wunden geschlagen wurde (Sach 13,6 „Und wenn jemand zu ihm spricht: Was sind das für Wunden in deinen Händen?, so wird er sagen: Es sind die Wunden, womit ich geschlagen worden bin im Haus derer, die mich lieben.“), denn gerade bei diesen Gelegenheiten zeigte sich, wie vollkommen seine Liebe und Hingabe waren.

Wie viel Schmerz hast du erduldet,
wie viel Tränen hier geweint.[1]

Hier folgen nun noch einige Schriftstellen, wo „Myrrhe“ vorkommt. In der Geschichte Josephs, der ein herrliches Bild von dem Herrn Jesus ist, wird Myrrhe zweimal erwähnt: einmal zu Beginn seines Leidens (1Mo 37,25 „Und sie setzten sich, um zu essen. Und sie erhoben ihre Augen und sahen: Und siehe, ein Zug Ismaeliter kam von Gilead her; und ihre Kamele trugen Tragant und Balsamharz und Ladanum; sie zogen hin, um es nach Ägypten hinabzubringen.“), das zweite Mal am Ende seiner Leidensperiode, als er bereits durch den Pharao inthronisiert worden war (1Mo 43,11 „Und Israel, ihr Vater, sprach zu ihnen: Wenn es denn so ist, so tut dieses: Nehmt vom Besten des Landes in eure Gefäße und bringt dem Mann ein Geschenk hinab: ein wenig Balsam und ein wenig Honig, Tragant und Ladanum, Pistazien und Mandeln.“). Genauso wird die Myrrhe auch bei dem Herrn Jesus erwähnt: (1) bei seiner Geburt (Mt 2,11 „Und als sie in das Haus gekommen waren, sahen sie das Kind mit Maria, seiner Mutter, und sie fielen nieder und huldigten ihm; und sie taten ihre Schätze auf und brachten ihm Gaben dar: Gold und Weihrauch und Myrrhe.“), (2) bei seinem Begräbnis (Joh 19,39 „Aber auch Nikodemus, der zuerst bei Nacht zu ihm gekommen war, kam und brachte eine Mischung von Myrrhe und Aloe, etwa hundert Pfund.“) und (3) bei seiner Erscheinung in Herrlichkeit als Messias (Ps 45,9 „Myrrhe und Aloe, Kassia sind alle deine Kleider; aus Palästen von Elfenbein erfreut dich Saitenspiel.“). Ferner finden wir Myrrhe siebenmal im Hohelied (1,13; 3,6; 4,6.14; 5,1.5.13). Der Name „Smyrna“ in Offenbarung 2,8 „Und dem Engel der Versammlung in Smyrna schreibe: Dieses sagt der Erste und der Letzte, der starb und wieder lebendig wurde:“ ist das griechische Wort für Myrrhe oder Bitterkeit. Dort spricht es von dem Leiden und der bitteren Verfolgung der Gläubigen in dieser Periode der Kirchengeschichte. Darin durften sie Ihm nachfolgen, der so unendlich mehr gelitten hat.

2. Würziger Zimt

Das Wort, das in der niederländischen Statenvertaling mit „würzigem Zimt“ übersetzt ist, bedeutet wörtlich „Zimt des Wohlgeruchs“, wobei „Wohlgeruch“ im Hebräischen die Einzahl von Gewürz ist. Es wird aus der Innenseite der Borke des Zimtbaums bereitet, einem kleinen, jedoch schönen, starken und immergrünen Baum aus der Familie der Lorbeerbäume. Ganz früher wurde es von den Phöniziern vornehmlich aus China eingeführt. In der Zeit von 2. Mose wurde es aus Indien mitgebracht. Vor allem die Innenrinde junger Bäume wird gebraucht. Er hat einen süßlichen und angenehmen Geruch. Man benutzt ihn (auch bei uns) viel, um etwas zu würzen. Als Medizin wird er als Reiz- und Herzmittel benutzt.

Der Baum ist schön und stark. Der Herr Jesus war auch als Mensch vollkommen schön. Das wurde nur durch Glauben erkannt. Schon der Psalmist rief es aus: „Du bist schöner als die Menschensöhne“ (Ps 45,3). So wie der Baum stark ist, sagt auch der Herr Jesus von sich selbst, dass Er stärker ist als Satan (Lk 11,22 „wenn aber ein Stärkerer als er über ihn kommt und ihn besiegt, nimmt er seine ganze Waffenrüstung weg, auf die er vertraute, und seine Beute teilt er aus.“). Er hat den Teufel besiegt und ihm die Beute entrissen (Heb 2,14.15 (14) Weil nun die Kinder Blutes und Fleisches teilhaftig sind, hat auch er in gleicher Weise daran teilgenommen, damit er durch den Tod den zunichtemachte, der die Macht des Todes hat, das ist den Teufel, (15) und alle die befreite, die durch Todesfurcht das ganze Leben hindurch der Knechtschaft unterworfen waren.“). Das Urteil ist gefällt und in der Zukunft wird es ausgeführt werden. Auf Ihn konnte der Heilige Geist in der Gestalt einer Taube herabkommen, die Himmel konnten sich öffnen und der Vater konnte aussprechen: „Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden“ (Lk 3,22).

Der Baum ist immergrün, nie dürr. So war der Herr Jesus der unveränderlich Hingegebene und seine Liebe erkaltete nicht. Bei Ihm sehen wir vollkommen erfüllt, was wir im ersten Psalm lesen: „Und er ist wie ein Baum, gepflanzt an Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit und dessen Blatt nicht verwelkt; und alles, was er tut, gelingt.“

Würziger Zimt wird auch als Medizin verwendet. Diese Liebe und Hingabe des Herrn ist ein starkes Vorbild zur Nachfolge und ermutigt die Schwachen im Glauben. Im Tausendjährigen Friedensreich werden die Blätter des Baumes des Lebens (ein Bild von dem Herrn Jesus) zur Heilung der Nationen dienen (Off 22,2 „In der Mitte ihrer Straße und des Stromes, diesseits und jenseits, war der Baum des Lebens, der zwölf Früchte trägt und jeden Monat seine Frucht gibt; und die Blätter des Baumes sind zur Heilung der Nationen.“).

Von finstren Mächten ganz umgeben,
bliebst du doch völlig Gott geweiht.[2]

Das Wort „Zimt“ kommt sonst nur noch in Sprüche 7,17 „ich habe mein Lager benetzt mit Myrrhe, Aloe und Zimt.“ vor, wo es einen krassen Gegensatz zum Herrn Jesus darstellt, sowie in Hohelied 4,14 „Narde und Safran, Würzrohr und Zimt, samt allerlei Weihrauchgehölz, Myrrhe und Aloe samt allen vortrefflichsten Gewürzen;“, wo der Bräutigam es in seiner Beschreibung über die Herrlichkeit der Braut (das ist Jerusalem) verwendet. Möge Er bei uns eine Widerspiegelung seiner Liebe und Hingabe sehen, die Er so vollkommen offenbarte!

3. Würzrohr

Das ursprüngliche Wort bedeutet wörtlich: süßer oder duftender Kalmus. Nachdem was man weiß, wird es im Libanon, Indien und Arabien gefunden. Es wächst gewöhnlich auf schlammigem Boden. Der angenehme Geruch wird vor allem durch die Wurzel verbreitet, von der der hellrosa Teil für die Zubereitung gebraucht wird. Es wird fein gepresst oder gestampft. So wie das Würzrohr im Schlamm wuchs und duftete, so war der Herr Jesus der Einzige, der im Schlamm dieser Welt aufrecht wuchs und inmitten davon einen köstlichen Geruch für Gott und seine Umgebung verbreitete. Im Gegensatz zu den Menschen waren seine Augen und sein Herz ausschließlich und allein nach oben gerichtet: „Und der mich gesandt hat, ist mit mir; er hat mich nicht allein gelassen, weil ich allezeit das ihm Wohlgefällige tue“ (Joh 8,29).

Vor allem die Wurzel wurde gebraucht: Er war vollkommen im Wort gegründet, das seine ganze Freude ausmachte. „Dein Wohlgefallen zu tun, mein Gott, ist meine Lust; und dein Gesetz ist im Innern meines Herzens“ (Ps 40,9).

Der Kalmus wurde fein gepresst oder gestampft. Trotz allen Widerstands verbreitete Er nur den süßen und angenehmen Duft des vollkommenen und niedrigen Menschen. Und das umso mehr, je mehr der Hass zunahm. „Denn der Mund des Gottlosen und der Mund des Truges haben sich gegen mich geöffnet, mit Lügenzunge haben sie zu mir geredet; und mit Worten des Hasses haben sie mich umgeben und haben gegen mich gekämpft ohne Ursache. Für meine Liebe feindeten sie mich an; ich aber bin stets im Gebet. Und sie haben mir Böses für Gutes erwiesen und Hass für meine Liebe“ (Ps 109,2-5). Die Verwerfung des Herrn Jesus, wie Matthäus sie beschreibt, hat in Kapitel 11 fast den Höhepunkt erreicht. In Vers 18 und 19 erzählt der Herr den Volksmengen, welche abscheulichen Dinge sie Ihm angedichtet haben: Er habe einen bösen Geist und Er sei ein Fresser und Weinsäufer (Mt 11,18.19 (18) Denn Johannes ist gekommen, der weder aß noch trank, und sie sagen: Er hat einen Dämon. (19) Der Sohn des Menschen ist gekommen, der isst und trinkt, und sie sagen: Siehe, ein Fresser und Weinsäufer, ein Freund von Zöllnern und Sündern. – Und die Weisheit ist gerechtfertigt worden von ihren Kindern.“). Was muss Ihn das gekränkt haben! Dennoch lesen wir in Vers 25: „Zu jener Zeit hob Jesus an und sprach: Ich preise dich, Vater“ (Mt 11,25). Der Paralleltext in Lukas lautet sogar: „In derselben Stunde frohlockte er im Geist“ (Lk 10,21)! Dadurch zeigte Er, wie vollkommen wahr es war, was Er von sich selbst sagte: „Ich bin sanftmütig und von Herzen demütig“ (Mt 11,29). Lasst uns dies mehr von Ihm lernen!

Littest stille, ohne Klagen,
mit nicht endender Geduld.

Sowohl hier (2Mo 30) als auch in Hohelied 4,14 „Narde und Safran, Würzrohr und Zimt, samt allerlei Weihrauchgehölz, Myrrhe und Aloe samt allen vortrefflichsten Gewürzen;“ werden Zimt und Würzrohr gemeinsam genannt. In 2. Mose 30 haben sie dasselbe Gewicht, so wie auch die anderen Bestandteile ihr eigenes Gewicht haben. Sie sind also eng miteinander verbunden. Was ihre Bedeutung betrifft, sehen wir das auch. Seine Liebe und Hingabe als vollkommener Mensch (Zimt) ist eng mit seiner vollkommenen Sanftmut und Demut verbunden (Würzrohr).

4. Kassia

Es ist nicht zweifelsfrei nachvollziehbar, wovon das ursprüngliche Wort abgeleitet wird. Nach Meinung einiger stammt es von dem Verb „spalten“, was auf die Späne hinweist, die von der Rinde abgenommen werden. Nach Meinung anderer ist es von dem Wortstamm abgeleitet, das „niederbeugen“ oder „anbeten“ bedeutet. Außer hier kommt dieses Wort nur noch in Hesekiel 27,19 „Wedan und Jawan von Usal zahlten bearbeitetes Eisen für deine Waren; Kassia und Würzrohr waren für deinen Tauschhandel.“ vor. Dort geht es um einen der Artikel, mit denen Tyrus Handel trieb. So treibt die Welt mit den Vortrefflichkeiten Christi Handel. In Psalm 45,9 „Myrrhe und Aloe, Kassia sind alle deine Kleider; aus Palästen von Elfenbein erfreut dich Saitenspiel.“ steht ein anderes Wort, dort auch mit Kassia übersetzt, das von dem Verb „abschaben“ abgeleitet ist, was die Art und Weise andeutet, auf welche die Borke vom Kassiabaum entfernt wird.

Kassia ist die Frucht eines schönen großen Baumes, der – wie man sagt – zu derselben Familie wie der Zimtbaum gehört. Sie soll lediglich weniger duften, sondern eher beißend sein. Dieser Baum soll an Stellen wachsen, die für anderen Pflanzenwuchs ungeeignet sind. Kassia wird als Würzmittel und als Medizin verwendet.

Abgeleitet von dem Wortstamm „niederbeugen“ oder „anbeten“: Der Herr Jesus war immer und ausschließlich ein Anbeter seines Gottes. Vor Ihm allein beugte Er sich nieder und wies Satan vollkommen ab. Bevor sein öffentlicher Dienst begann, ließ Er dies während seiner Versuchung in der Wüste schon deutlich erkennen. „Da spricht Jesus zu ihm: Geh hinweg, Satan! Denn es steht geschrieben: ,Den Herrn, deinen Gott, sollst du anbeten und ihm allein dienen‘“ (Mt 4,10).

Der Baum war schön und groß: Das ist ein Bild der Schönheit und Größe Christi. Nach der Wiederherstellung Hiobs werden die Namen seiner schönen Töchter genannt (Hiob 42,14.15 (14) Und er gab der ersten den Namen Jemima und der zweiten den Namen Kezia und der dritten den Namen Keren-Happuch. (15) Und so schöne Frauen wie die Töchter Hiobs wurden im ganzen Land nicht gefunden. Und ihr Vater gab ihnen ein Erbteil inmitten ihrer Brüder.“). Die zweite Tochter nannte er Kezia, das bedeutet „Kassia“. Seine Größe und Majestät wird vor allen Dingen gesehen, wenn Er als König regieren wird. Eine schwache Vorschattung davon sehen wir bei König Salomo. Auf seine Bitte um Weisheit und Erkenntnis gab Gott ihm noch viel mehr dazu: „Reichtum und Güter und Ehre will ich dir geben, dergleichen die Könige, die vor dir gewesen sind, nicht gehabt haben und dergleichen keiner nach dir haben wird“ (2Chr 1,11.12). Die Königin von Scheba zeugte davon in 1. Könige 10. Und bei der Aufzählung der unglaublich großen Einkünfte Salomos in 2. Chronika 9, mit der dieses Buch die Beschreibung über ihn beschließt, lesen wir: „Und der König Salomo war größer an Reichtum und Weisheit als alle Könige der Erde“ (2Chr 9,22). Der Herr Jesus sagte sogar von sich selbst: „Siehe, mehr als Salomo ist hier“ (Mt 12,42)! Er ist der König der Könige und der Herr der Herren (Off 19,16 „Und er trägt auf seinem Gewand und auf seiner Hüfte einen Namen geschrieben: König der Könige und Herr der Herren.“). Darauf bezieht sich „Kassia“ in Psalm 45, der Ihn in seiner zukünftigen Herrlichkeit in Verbindung mit seiner irdischen Braut, Jerusalem, beschreibt. Lasst uns jetzt schon vor Ihm niederbeugen.

Kassia hat weniger einen duftenden Geruch als vielmehr einen beißenden: Das erinnert uns etwas an Galban, einen Bestandteil des Räucherwerks. Der Eifer des Herrn Jesus und seine Hingabe kamen in einer kompromisslosen Bestrafung alles Bösen und Halbherzigen zum Ausdruck. Wenn Er regieren wird, wird Er jeden Gottlosen sogar mit dem Tod bestrafen (siehe z.B. Ps 101,8 „Jeden Morgen will ich alle Gottlosen des Landes vertilgen, um aus der Stadt des HERRN auszurotten alle, die Frevel tun.“; Jes 11,4 „und er wird die Geringen richten in Gerechtigkeit und den Sanftmütigen des Landes Recht sprechen in Geradheit. Und er wird die Erde schlagen mit der Rute seines Mundes, und mit dem Hauch seiner Lippen den Gottlosen töten.“). Das Licht der Wahrheit, welches Er scheinen ließ, deckte jede Falschheit und jeden Formendienst auf. Das wirkte für viele reinigend und gesund machend.

Kassia wuchs an Stellen, wo sonst nichts wachsen wollte: Wo alle Menschen versagten und alle sündigten, wuchs Er auf, wohltuend und Gott geweiht. „… der keine Sünde tat, noch wurde Trug in seinem Mund gefunden“ (1Pet 2,22). Auch können wir daran denken, dass Er als Einziger bis zum Tod gehorsam wurde, sich (für uns) am Kreuz zur Sünde machen ließ und als Sieger über Tod und Grab auferstand. Genau an diesem Platz des Todes verbreitete Er seinen köstlichen Duft, der zu Gott aufstieg und bei dem alles andere im Nichts verschwindet.

5. Olivenöl

Das Lösungsmittel der vier oben genannten Bestandteile war das „Olivenöl“ (2Mo 30,24). Öl ist in der ganzen Schrift ein Bild des Heiligen Geistes (siehe z.B. Sach 4,3-6 (3) und zwei Olivenbäume neben ihm, einer rechts des Ölbehälters und einer links von ihm. (4) Und ich hob an und sprach zu dem Engel, der mit mir redete, und sagte: Mein Herr, was sind diese? (5) Und der Engel, der mit mir redete, antwortete und sprach zu mir: Weißt du nicht, was diese sind? Und ich sprach: Nein, mein Herr. (6) Da antwortete er und sprach zu mir und sagte: Dies ist das Wort des HERRN an Serubbabel: Nicht durch Macht und nicht durch Kraft, sondern durchmeinen Geist, spricht der HERR der Heerscharen.“). So wie die vier Bestandteile gleichermaßen im Öl aufgelöst und verteilt wurden, so dass das eine Gewürz nicht die Oberhand über das andere bekam, gab der Heilige Geist ein vollkommenes und harmonisches Zeugnis von den verschiedenen Herrlichkeiten des Herrn Jesus wieder. So wie die vier Bestandteile mit dem Öl in Kontakt kamen, so war in Ihm alles vollkommen in Übereinstimmung mit dem Heiligen Geist. Symbolisch sehen wir das auch bei den Kuchen und Fladen des Speisopfers, die mit Öl gemengt und bestrichen werden mussten (3Mo 2,4 „Und wenn du als Opfergabe eines Speisopfers ein Ofengebäck darbringen willst, so soll es Feinmehl sein: ungesäuerte Kuchen, gemengt mit Öl, und ungesäuerte Fladen, gesalbt mit Öl.“). Seine Geburt war aus dem Heiligen Geist; Gott salbte Ihn mit dem Heiligen Geist und mit Kraft (Apg 10,38 „Jesus, den von Nazareth, wie Gott ihn mit Heiligem Geist und mit Kraft gesalbt hat, der umherging, wohltuend und alle heilend, die von dem Teufel überwältigt waren; denn Gott war mit ihm.“); Er tat alles in der Kraft des Heiligen Geistes; und schließlich opferte Er sich selbst Gott ohne Flecken durch den ewigen Geist (Heb 9,14 „wie viel mehr wird das Blut des Christus, der durch den ewigen Geist sich selbst ohne Flecken Gott geopfert hat, euer Gewissen reinigen von toten Werken, um dem lebendigen Gott zu dienen!“).

Ein Hin Öl musste verwendet werden. Das hebräische Wort ist möglicherweise von einem Wort abgeleitet, das „reich“, „voll“ oder „ausreichend“ bedeutet. Das zeigt demnach ein volles Maß an. So war es bei dem Herrn Jesus vollkommen. Johannes sagt von Ihm: „Denn Gott gibt den Geist nicht nach Maß“ (Joh 3,34).

Die vier Gewürze wurden nach Gewicht gemessen (2Mo 30,23.24 (23) Und du, nimm dir die besten Gewürze: von selbst ausgeflossene Myrrhe 500 Sekel, und würzigen Zimt die Hälfte davon, 250, und Würzrohr 250, (24) und Kassia 500, nach dem Sekel des Heiligtums, und ein Hin Olivenöl;“), wobei die Gewichtseinheit das Sekel des Heiligtums war. So wiegt Gott die Handlungen des Menschen, die alle als zu leicht befunden wurden (Dan 5,27 „Tekel – du bist auf der Waage gewogen und zu leicht befunden worden.“; Röm 3,23 „denn alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes“). Allerdings gab es Einen, der dem vollen Gewicht genügte! Er allein konnte sagen: „Das Werk habe ich vollbracht, das du mir gegeben hast, dass ich es tun sollte“ (Joh 17,4). Ja, Er übertraf das geforderte Gewicht sogar weit!

Dein Reichtum ist nicht zu ergründen,
und Deine Treue wanket nicht;
und alles, was in Dir zu finden,
erbleichet und veraltet nicht.[3]

Der Gebrauch des Salböls

Zuerst mussten das Zelt der Zusammenkunft und die Lade gesalbt werden (2Mo 30,26 „Und du sollst damit salben das Zelt der Zusammenkunft und die Lade des Zeugnisses“). Wir können das Zelt der Zusammenkunft unter anderem als ein Bild des Hauses Gottes ansehen, in dem priesterlicher Dienst verrichtet wird (siehe z.B. 1Pet 2,5 „werdet auch ihr selbst als lebendige Steine aufgebaut, ein geistliches Haus, zu einer heiligen Priesterschaft, um darzubringen geistliche Schlachtopfer, Gott wohlangenehm durch Jesus Christus.“). Der Altar ist ein Bild der Anbetung im Heiligtum. Sowohl der priesterliche Dienst als auch die Anbetung dürfen nur in der Kraft des Heiligen Geistes geschehen. Wenn beides so geschieht, das heißt in Übereinstimmung mit seinem Wort, dann sind sie auch der Ausdruck des Wohlgeruchs der Herrlichkeiten von Christus, der zu Gott aufsteigt.

Weiterhin muss auch der Rest der Gegenstände der Stiftshütte gesalbt werden (2Mo 30,27.28 (27) und den Tisch und alle seine Geräte und den Leuchter und seine Geräte und den Räucheraltar (28) und den Brandopferaltar und alle seine Geräte und das Becken und sein Gestell,“). Der herrliche Geruch des Salböls wird so durch alle Dinge im Heiligtum verbreitet. Alle diese Gegenstände sprechen von dem Herrn Jesus. Das ist ein Bild des Zeugnisses, das der Heilige Geist von dem herrlichen Geruch gibt, der von Christus ausgeht. Der Geruch seines Namens erfüllt so das Heiligtum und erfreut das Herz Gottes.

Durch diese Salbung war die Stiftshütte mit allen ihren Gegenständen hochheilig; sogar jeder, der davon etwas anrührte wurde heilig (2Mo 30,29 „und du sollst sie heiligen; und sie sollen hochheilig sein: Alles, was sie anrührt, wird heilig sein.“). Heilig bedeutet: separat gestellt, abgesondert. Alles, worauf die Kraft des Heiligen Geistes ruht, ist für Gott abgesondert. Sogar alles, was lediglich durch Kontakt in seinen Wirkungsbereich kommt, wird als abgesondert angesehen.

Schließlich mussten Aaron und seine Söhne gesalbt und geheiligt werden (2Mo 30,30 „Und Aaron und seine Söhne sollst du salben und sollst sie heiligen, damit sie mir den Priesterdienst ausüben.“). Aaron ist ein Bild von dem Herrn Jesus als der große Priester. Die Söhne Aarons sind ein Bild von den Gläubigen, die es gewohnt sind, ständig in der Gegenwart Gottes zu verkehren. Der Herr Jesus wurde mit dem Heiligen Geist gesalbt, als dieser in der Gestalt einer Taube auf Ihn herabkam (Jes 61,1 „Der Geist des Herrn, HERRN, ist auf mir, weil der HERR mich gesalbt hat, den Sanftmütigen frohe Botschaft zu bringen, weil er mich gesandt hat, die zu verbinden, die zerbrochenen Herzens sind, Freiheit auszurufen den Gefangenen und Öffnung des Kerkers den Gebundenen;“; Apg 10,38 „Jesus, den von Nazareth, wie Gott ihn mit Heiligem Geist und mit Kraft gesalbt hat, der umherging, wohltuend und alle heilend, die von dem Teufel überwältigt waren; denn Gott war mit ihm.“; Lk 3,22 „und der Heilige Geist in leiblicher Gestalt, wie eine Taube, auf ihn herniederfuhr und eine Stimme aus dem Himmel erging: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden.“). Er wurde gemäß Jesaja 11 mit dem siebenfachen Geist ausgerüstet, mit (1) dem Geist des HERRN, (2) dem Geist der Weisheit und (3) des Verstandes, (4) dem Geist des Rates und (5) der Kraft, (6) dem Geist der Erkenntnis und (7) der Furcht des HERRN. Diese Siebenfältigkeit weist auf den Geist in seiner ganzen Fülle hin. Das geschah zu Beginn seines öffentlichen Dienstes hier auf der Erde. Jedes Kind Gottes, sogar ein Baby im Glauben, hat die Salbung des Heiligen (1Joh 2,20 „Und ihr habt die Salbung von dem Heiligen und wisst alles.“). Gleichzeitig sondert der Heilige Geist jede bekehrte Seele für Gott ab; das ist die „Heiligung des Geistes“, über die 1. Petrus 1,2 „nach Vorkenntnis Gottes, des Vaters, durch Heiligung des Geistes, zum Gehorsam und zur Blutbesprengung Jesu Christi: Gnade und Friede sei euch vermehrt!“ spricht. Die Söhne Aarons konnten zwischen heilig und unheilig unterscheiden, zwischen dem Reinen und dem Unreinen. So lehrt der Heilige Geist auch uns, (durch geistliche Übung) zwischen Wahrheit und Irrtum zu unterscheiden. Getrennt von der anwesenden Kraft und Wirkung des Heiligen Geistes kann die priesterliche Stellung nicht wirklich eingenommen werden; dann können wir weder anbeten noch Dienst verrichten. Das ist eine Lektion, die wir in unseren Tagen der unaufhörlichen Aktivitäten nötig haben.

Warnungen vor Missbrauch

„Auf keines Menschen Fleisch soll man es [das Öl] gießen“ (2Mo 30,32). Der Heilige Geist kann nicht auf einem natürlichen Menschen ruhen oder in ihm wohnen (vgl. 1Kor 2 und Jud 19 „Diese sind es, die sich absondern, natürliche Menschen, die den Geist nicht haben.“). Die „Salbung des Heiligen“ wird durch jemanden in Empfang genommen, der von neuem geboren ist und das Evangelium des Heils angenommen hat (1Kor 15,1-3 (1) Ich tue euch aber kund, Brüder, das Evangelium, das ich euch verkündigt habe, das ihr auch angenommen habt, in dem ihr auch steht, (2) durch das ihr auch errettet werdet (wenn ihr an dem Wort festhaltet, das ich euch verkündigt habe), es sei denn, dass ihr vergeblich geglaubt habt. (3) Denn ich habe euch zuerst überliefert, was ich auch empfangen habe: dass Christus für unsere Sünden gestorben ist nach den Schriften;“), so dass er Vergebung seiner Sünden kennt und Frieden mit Gott hat (s. Röm 4,25–5,5). Erst so jemand ist im Sinn der Schrift ein Gläubiger und wird mit dem Geist der Verheißung versiegelt (Eph 1,13 „in dem auch ihr, nachdem ihr gehört habt das Wort der Wahrheit, das Evangelium eures Heils – in dem ihr auch, nachdem ihr geglaubt habt, versiegelt worden seid mit dem Heiligen Geist der Verheißung,“). Der Heilige Geist kann den natürlichen Menschen nicht anerkennen; ein solcher hat auch keinen Platz in der Gegenwart Gottes. Auch was fleischlich ist, kann der Geist nicht heiligen. Das muss weggetan werden (durch Selbstgericht, vgl. 1Kor 3,1-3 (1) Und ich, Brüder, konnte nicht zu euch reden als zu Geistlichen, sondern als zu Fleischlichen, als zu Unmündigen in Christus. (2) Ich habe euch Milch zu trinken gegeben, nicht Speise; denn ihr vermochtet es noch nicht, aber ihr vermögt es auch jetzt noch nicht, (3) denn ihr seid noch fleischlich. Denn da Neid und Streit unter euch ist, seid ihr nicht fleischlich und wandelt nach Menschenweise?“).

Das Salböl sollte nicht nachgemacht werden (2Mo 30.33): Was der Mensch sich selbst ausdenkt oder anfertigt, kann und darf keinen Teil von dem ausmachen, was der Geist wirkt. Gottes Kinder laufen immer wieder Gefahr, zu behaupten, dass sie durch den Heiligen Geist geleitet sind und in seiner Kraft handeln, während sie in Wirklichkeit nur ihrem eigenen Willen frönen oder sich selbst suchen. In beiden Fällen wird der Heilige Geist sehr betrübt und der Herr entehrt. Im Fall von Ananias und Sapphira (Apg 5) sehen wir, wie ernst Gott über äußerliche Imitation denkt! Der Heilige Geist unterweist und leitet nur denjenigen, der einen niedrigen Wandel in Abhängigkeit von Ihm offenbart. Wahre geistliche Gesinnung ist immer mit Wahrheit verbunden.

Nicht „auf einen Unbefugten“ (2Mo 30,33): Jemand, der nicht zu Gottes Volk gehört, darf nicht am Priesterdienst und an der Anbetung im Heiligtum teilnehmen. Auch dürfen wir das, was vom Geist ist, nicht Menschen zuschreiben. In beiden Warnungen in Vers 33 ist die Strafe dieselbe. Gott sorgt für seine Rechte. Da wir nun die Haushaltung der Gnade haben, straft Er nicht auf dieselbe Weise. Deswegen sind diese Sünden in seinen Augen jedoch nicht weniger schlimm!

Möge der Heilige Geist bei uns allen willige Herzen finden, die weit für die Herrlichkeiten des Herrn Jesus offen stehen, von denen wir einige gesehen haben. Er ist es wert! Mögen wir unser praktisches Leben durch Ihn leiten lassen, sowohl in unseren Zusammenkünften als auch in unserem praktischen Leben, so dass sein Name verherrlicht wird.

Durch Deinen Geist, o Herr, mich leit’,
gib mir im Kampf Beständigkeit,
vor Straucheln meinen Fuß beschütze.
Ich kann ja hier nichts ohne Dich,
drum stärke und bewahre mich.[4]


Aus Uit het woord der Waarheid, Jg. 31, 1975–6

Übersetzung: Stephan Winterhoff

Anmerkungen

[1] Aus dem Lied „Du, o Herr, bist unser Leben“ von Carl Brockhaus (1822–1899).

[2] Aus dem Lied „O Gottes Lamm, wer kann verkünden“ von Carl Brockhaus (1822–1899).

[3] Aus dem Lied „Dank Dir, o Gott, dass Gold und Schätze“ von Johann Scheffler (1624–1677).

[4] Aus dem Lied „Mein Leben ist ein Pilgerstand“ von Friedrich Adolf Lampe (1683–1729).


Nota redacţiei:

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