Das Lukasevangelium (1) (W. Kelly)

Kapitel 1

Bibelstellen: Lukas 1

Die Vorrede zum Lukasevangelium ist genauso belehrend wie die Einführung in die beiden ersten Evangelien. Wohl jeder sorgfältige Leser nimmt wahr, dass wir nun ein ganz anderes Gebiet betreten, obwohl alles in gleicher Weise göttlich ... mehrist. Hier wird jedoch ausführlicher auf menschliche Gefühle und Beweggründe eingegangen. Ein gottesfürchtiger Mann schrieb von Gott inspiriert an einen anderen, der mehr über Jesus erfahren sollte. Dabei weist er nicht besonders auf seine Inspiration hin, als könnte sie eine zweifelhafte Sache sein. Im Gegenteil wird wie überall in der Bibel ohne ausdrückliche Erklärung vorausgesetzt, dass das geschriebene Wort das Wort Gottes ist. Die Absicht des Evangeliums besteht darin, einem Mitchristen – einem Mann von hoher Stellung, aber dennoch ein Jünger – einen vollen, genauen und sorgfältigen Bericht von dem Herrn Jesus zu geben. Obwohl der Schreiber gründliche Kenntnis über sein Thema besaß, konnte tatsächlich nur jemand einen solchen Bericht schreiben, der zu diesem Zweck vom Heiligen Geist inspiriert war.

Das Lukasevangelium (10) (W. Kelly)

Kapitel 10

Bibelstellen: Lukas 10     Vorlesezeit: 12 min

Wir erfahren von den Problemen einer gesetzlichen Gesinnung. Es ging um eine fachliche Frage. Der Mann konnte nicht verstehen, wer sein „Nächster“ war. Verstandesmäßig war es kein Kunststück, in die Bedeutung des ... mehrWortes „Nächster“ einzudringen. Doch die sittlichen Schlussfolgerungen waren schwerwiegend. Wenn das Wort wirklich das besagte, was es ausdrückte – hatte er jemals in seinem Leben gefühlt und gehandelt, als hätte er einen Nächsten? Er gab deshalb die Untersuchung auf. Das Wort war ein rätselhaftes Etwas, das die Ältesten nirgendwo erklärt hatten, ein Fall, der vom Synedrium noch nie entschieden worden war – wer war mit diesem mysteriösen „Nächsten“ gemeint? Ach, das gefallene Herz des Menschen wollte einer eindeutigen Pflicht ausweichen; denn diese verlangte Liebe. Liebe ist jedoch das letzte in dieser Welt, was der Mensch besitzen könnte. Die größte Schwierigkeit war der Schriftgelehrte selbst; und so versuchte er sich zu rechtfertigen – eine absolute Unmöglichkeit! In Wirklichkeit war er ein Sünder. Seine Aufgabe war, seine Sünden zu bekennen. Wo der Mensch noch nicht dahin geführt worden ist, sich selbst zu erkennen und Gott zu seinen eigenen Ungunsten zu rechtfertigen, bleibt alles verkehrt und falsch. Jede Wahrheit, die von Gott kommt, wird missverstanden; und Sein Wort erscheint als Finsternis und nicht als Licht.

Das Lukasevangelium (11) (W. Kelly)

Kapitel 11

Bibelstellen: Lukas 11     Vorlesezeit: 11 min

Ein zweiter Gesichtspunkt der Gnade folgt in Lukas 11. Es geht jetzt nicht um die allumfassende Bedeutung des Wortes Jesu, ebenso wenig um den Missbrauch des Gesetzes. Letzteres sahen wir nur zu deutlich in dem Gesetzesgelehrten, der belehrt werden ... mehrmusste, wer sein Nächster war, anstatt dass man ihn danach fragen konnte. Wir erfahren nun den Platz und den Wert des Gebets, welches auch an seiner Stelle bedeutsam ist. Die Reihenfolge hier ist lehrreich. Sicherlich muss ich zunächst von Gott etwas empfangen haben, bevor sich mein Herz zu Gott wenden kann. Er muss zuvor etwas mitteilen, nämlich Seine Offenbarung der Person Jesu. Ohne Sein Wort gibt es keinen Glauben (Röm 10). Sogar meine Gedanken über Jesus können für mich verderblich werden. Ja, ich bin ganz sicher, wenn es nur meine Gedanken über Jesus sind, dann müssen sie meine Seele verführen und ruinieren und für jeden anderen schädlich sein. Lukas gibt uns den wichtigen Hinweis, dass es nicht genügt, das Wort Jesu – und sei es zu Seinen Füßen – anzunehmen. Der Herr achtet darauf, dass die Jünger ihre Herzen vor Gott üben; und das wird auf verschiedene Weise gezeigt.

Das Lukasevangelium (12) (W. Kelly)

Kapitel 12

Bibelstellen: Lukas 12     Vorlesezeit: 11 min

In Lukas 12 beschreibt der Herr den Jüngern den Pfad des Glaubens inmitten des verborgenen Bösen, des offenen Hasses und der Weltlichkeit der Menschen. Ihr Zeugnis musste von Seiner Verwerfung ausgehen. Zuerst einmal sollten sie sich vor ... mehrdem Sauerteig der Pharisäer, der Heuchelei, hüten und das Bewusstsein von dem Licht Gottes, zu dem der Gläubige gehört, pflegen (Lk 12,1-3).

Das Lukasevangelium (2) (W. Kelly)

Kapitel 2

Bibelstellen: Lukas 2

Das 2. Kapitel verfolgt die selben großen Wahrheiten – nur finden wir hier noch mehr. Schon die Anfangsverse stellen sie vor uns. Gott war gut zu Israel und entfaltete Seine Treue nicht nach dem Gesetz, sondern nach Seinen ... mehrVerheißungen. Wie befand sich das Volk damals in Knechtschaft! Feindliche Heiden hatten die Oberherrschaft. Das letzte große, von Daniel vorhergesagte Weltreich übte seine Macht aus. ...

Das Lukasevangelium (3) (W. Kelly)

Kapitel 3

Bibelstellen: Lukas 3

Im 3. Kapitel wird eine neue Szene eröffnet. „Im fünfzehnten Jahre der Regierung des Kaisers Tiberius“ (denn die Menschen vergehen rasch, und die Spur, welche die Großen der Erde in ihrem Lauf hinterlassen, ist nur ... mehroberflächlich), „als Pontius Pilatus Landpfleger von Judäa war, und Herodes Vierfürst von Galiläa, und sein Bruder Philippus Vierfürst von Ituräa und der Landschaft Trachonitis, und Lysanias Vierfürst von Abilene, unter dem Hohenpriestertum von Annas und Kajaphas, geschah das Wort Gottes zu Johannes, dem Sohne Zacharias’, in der Wüste“ (Lk 3,1.2). Was für ein seltsamer Stand der Dinge! Die Obergewalt über die Welt ist in andere Hände übergegangen. Wir sehen den Edomiter als Fürst. Was für ein politisches Durcheinander im Land, aber auch was für ein religiöses Babel! Wie wird hier jede göttliche Ordnung verlassen! Wer hat jemals vorher von zwei Hohenpriestern gehört?

Das Lukasevangelium (4) (W. Kelly)

Kapitel 4

Bibelstellen: Lukas 4

Das 4. Kapitel gründet sich auf diese Wahrheit; und so werden die Zitate nicht wie von Matthäus im Blick auf die Haushaltungen angeführt, sondern unter sittlichen Gesichtspunkten. Im Matthäusevangelium erweist der Herr sich in ... mehrder ersten Versuchung als ein Mensch, der nicht von natürlichen Hilfsmitteln lebt, sondern vom Wort Gottes. In der zweiten bekennt Er – und leugnet es nicht –, dass Er außerdem des Messias ist. Die Versuchung richtete sich an Ihn in diesem Charakter. Die letzte beschäftigt sich mit der Herrlichkeit des „Sohnes des Menschen“. Das nenne ich eindeutig einen haushälterischen Gesichtspunkt. Zweifellos geschahen die Versuchungen genau in dieser Weise. ...

Das Lukasevangelium (5) (W. Kelly)

Kapitel 5

Bibelstellen: Lukas 5

Am Anfang von Lukas 5 finden wir ein Ereignis, das völlig außerhalb seines historischen Platzes steht. Es handelt sich um die Berufung der ersten Apostel, insbesondere die des Simon. Dieser wird herausgestellt, ähnlich wie zu anderen ... mehrGelegenheiten nur ein einziger Blinder oder Besessener, obwohl es eigentlich mehrere waren. So ist der Sohn Jonas hier der große Gegenstand der Gnade Gottes, obschon auch andere zur selben Zeit berufen wurden.

Das Lukasevangelium (6) (W. Kelly)

Kapitel 6

Bibelstellen: Lukas 6

In Kapitel 6 wird dieser Gedanke weiterverfolgt. Wir sehen den Herrn an dem einen Sabbat die Jünger wegen des Ährenpflückens verteidigen und an dem anderen, nahezu herausfordernd, in der Synagoge die verdorrte Hand heilen. Der Herr ... mehrhatte die Ähren nicht selbst abgepflückt, aber Er verteidigte die Schuldlosen, und zwar auf sittlicher Grundlage. Wir treffen hier nicht auf die Einzelheiten hinsichtlich der Haushaltung wie im Matthäusevangelium. Obwohl es sich um dasselbe Ereignis handelt, wird es hier anders betrachtet. Bei Matthäus steht der herannahende Wechsel der Haushaltung im Vordergrund, bei Lukas moralische Gesichtspunkte. Dasselbe gilt auch für die Heilung der verdorrten Hand. Der Sabbat oder das Siegel des alten Bundes war keinesfalls von Gott gegeben worden, um Seine Güte gegen die Bedürftigen und Elenden zu hemmen, obwohl der Mensch ihn so missbraucht hat.

Das Lukasevangelium (7) (W. Kelly)

Kapitel 7

Bibelstellen: Lukas 7

In Lukas 7 wird die Heilung des Knechtes des heidnischen Hauptmanns mit auffallenden Unterschieden zum Bericht bei Matthäus (Mt 8) ausführlich erzählt. Lukas teilt uns mit, dass der Hauptmann, als er von Jesus hörte, die ... mehrÄltesten der Juden zu Ihm sandte. Ein Leser, der die Absicht dieses Evangeliums nicht versteht und nur gehört hat, dass Lukas insbesondere für die Nichtjuden schreibt, ist dadurch gleich irritiert. Er beanstandet an der Hypothese, dass dieser Bericht mit dem Thema eines nichtjüdischen Evangeliums unvereinbar sei. Dieses Ereignis spräche im Gegenteil zugunsten eines jüdischen Ziels. Weil wir bei Matthäus nichts von der Gesandtschaft der Juden lesen, dafür aber bei Lukas, schließt er, dass das eine Evangelium genauso jüdisch ist wie das andere und dass die Annahme besonderer Absichten in ihnen haltlos sei. Für einen oberflächlichen Leser mögen die Einwendungen einleuchtend erscheinen.

Das Lukasevangelium (8) (W. Kelly)

Kapitel 8

Bibelstellen: Lukas 8     Vorlesezeit: 9 min

Deshalb wird auch in unserem Evangelium berichtet, wie Er vom Sämann spricht, denn tatsächlich war Er es, der damals den Samen des Wortes Gottes ausstreute. Die Saat wird hier „Wort Gottes“ genannt. Im Matthäusevangelium, ... mehrwo dasselbe Gleichnis steht und es das Reich der Himmel einführt, wird sie als das „Wort vom Reich“ bezeichnet (Mt 13,19). In unserem Evangelium geht es, anders als bei Matthäus, nicht um das Königreich. Nichts kann man einfacher erklären als den Grund für diesen Unterschied. Wir müssen beachten, dass der Geist Gottes, wenn Er berichtet, sich nicht unbedingt auf die Worte beschränkt, die Jesus aussprach. Das ist, wie ich denke, von nicht geringer Bedeutung für die richtige Beurteilung der Bibel. Rechtgläubige Menschen verschließen sich manchmal in der Vorstellung einer Vollinspiration gegen jede andere Auffassung. Sie verstehen unter Inspiration einen Vorgang, der, nach meiner Meinung, ganz und gar „automatisch“ genannt werden muss. Sie denken, dass die Inspiration einzig und allein die genauen Worte wiedergibt, die Christus äußerte. Mir scheint dafür nicht die geringste Notwendigkeit vorzuliegen. Ganz gewiss gibt der Heilige Geist die Wahrheit, und zwar die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit.

Das Lukasevangelium (9) (W. Kelly)

Kapitel 9

Bibelstellen: Lukas 9     Vorlesezeit: 50 min

Gleichzeitig wird uns gesagt, wie ernst es ist, das Zeugnis Christi zu verwerfen. Das gilt natürlich ebenfalls für die Verkündigung des Evangeliums heutzutage, auch wenn nicht mehr das Reich, sondern die Gnade Gottes gepredigt wird. ... mehrNach meiner Meinung wird das Evangelium immer von dieser Verantwortlichkeit begleitet und kann niemals von derselben ohne Schaden getrennt werden. Falls ausschließlich Liebe verkündigt wird, fehlt etwas. Die Liebe ist ein unbedingt notwendiger Bestandteil des Evangeliums, welches sicherlich die strahlendste Entfaltung der Gnade Gottes in Christus an den Menschen darstellt. Es ist eine Botschaft jener Liebe, die nicht nur den eingeborenen Sohn Gottes gab, sondern auch schonungslos mit Ihm am Kreuz verfuhr, um Sünder zu erretten. Wenn wir ausschließlich Liebe predigen, so ist das eine ernste Sache, nämlich ein anderes Evangelium, welches kein anderes ist (Gal 1,7). Ja, wenn wir die schrecklichen und verheerenden Folgen, die aus der Gleichgültigkeit gegen das Evangelium entstehen, verschweigen, so ist das verhängnisvoll. Ich spreche jetzt nicht von einer absoluten Ablehnung desselben, sondern von einem leichtfertigen Missachten. Es ist niemals wirkliche Liebe, wenn wir die Wahrheit zurückhalten oder verbergen, dass der Mensch schon verloren ist und in die Hölle geworfen werden muss, es sei denn, er lässt sich durch den Glauben an das Evangelium erretten. Sobald wir die Menschen nur mit anderen Dingen beschäftigen, so scheinbar oder wirklich gut sie an ihrem richtigen Platz auch sind, beweisen wir keineswegs Liebe zu ihnen. Wir sind dann empfindungslos gegenüber der Gnade und der Herrlichkeit Gottes, dem bösen Wesen der Sünde, den wahrsten, tiefsten Bedürfnissen des Menschen sowie der absoluten Gewissheit des herannahenden Gerichts und des Segens des Evangeliums. Wenn wir daran nicht denken, ist es sinnlos, Gott in Seiner Güte vorzustellen. Doch kommen wir zurück zum Text! Wir sehen in diesem Teil unseres Evangeliums, wie der Herr Sich den Juden bezeugt in Hinsicht auf Seine Verwerfung. Dabei wurden die Jünger mit den Kräften des zukünftigen Zeitalters ausgerüstet.

Das Markusevangelium (W. Kelly)

Einführung in das Markusevangelium

Artikel: 16     Stichwörter: Markus

Das Markusevangelium (W. Kelly)

Bibelstellen: Markus

Ein Kommentar zum Markusevangelium.

Hinweis: Dies ist ein Link auf eine externe Website.

Das Markusevangelium (0) (W. Kelly)

Einleitung

Bibelstellen: Markus

Es ist auffallend, wie sehr die Überlieferung dem Verständnis über die Schreibweise des Markusevangeliums geschadet  hat. Denn die landläufige Ansicht, die uns die alten Schreiber mitgeteilt haben und die mit ... mehrdem Namen eines Mannes, der kurze Zeit nach den Aposteln gelebt hat, besiegelt ist, legt dar, dass das Markusevangelium die Ereignisse im Leben unseres Herrn nicht in der Reihenfolge ihres Geschehens, sondern außerhalb derselben beschreibt.