Die Kirche und die Kirchen (W. Kelly)

Ein Kommentar von W. Kelly zu einem Traktat von A.J. Holiday

Stichwörter: Verfall der Kirche; Kirche     Vorlesezeit: 32 min

Kein nüchtern denkender Christ wird bezweifeln, dass es schon bald nach dem Pfingsttag nicht nur in Judäa, Galiläa und Samaria, sondern auch im Osten und Westen, im Norden und Süden unter den Heiden örtliche Versammlungen ... mehrgegeben hat. Und solche, die in einer örtlichen Versammlung Glieder am Leib Christi waren, wurden auch von jeder anderen örtlichen Versammlung aufgenommen, nur dass sie Empfehlungsbriefe benötigten, die über ihre Person Auskunft gaben. Dabei war aber alles auf ihre anerkannte Beziehung zu Christus gegründet; sie gehörten zu Seinem Leib. Das war der Boden, auf dem sie von Anfang an ihren Platz einnahmen. Sie wurden von ihren Brüdern aufgenommen, weil diese nach Herz und Gewissen hinreichend davon überzeugt waren, dass der Herr sie hinzugetan hatte (Apg 2,47). Der Herr war dabei, Seine Kirche zu bauen; und diese waren lebendige Steine, Glieder an dem einen Leib, wenn auch der Ausdruck „die Kirche“ zum ersten Mal wirklich erst in Apostelgeschichte 5,11 vorkommt. Niemand behauptete damals, irgendeine andere Mitgliedschaft zu besitzen ...

Gottes Ordnung für die Zusammenkünfte der Gläubigen (B. Anstey)

Artikel: 8     Bibelstellen: Matthäus 18; 1. Korinther 11; 1. Korinther 14; Johannes 4; 1. Petrus 2     Stichwörter: Gemeinde: Aufgaben/Dienst; Gemeinde: Zusammenkünfte; Kirche

Das Ziel dieses Buches ist es, den Herrn Jesus Christus zu verherrlichen. Dies geschieht, wie wir glauben, indem wir dem Wort Gottes (der Bibel) in unserem Herzen und in unserem Leben den Vorrang einräumen vor all unseren vorgefassten Meinungen ... mehrzur Ekklesiologie (Lehre und Praxis der Kirche). Wir glauben, dass diese Herangehensweise an göttliche Themen zur Herrlichkeit und Ehre unseres Herrn Jesus Christus beiträgt. Es ist unser Wunsch, gewissenhaft und hoffentlich liebevoll darauf hinzuweisen, dass die Ordnung und Praxis der Kirchenführung, die seit Jahrhunderten im christlichen Bekenntnis besteht und von der Tradition akzeptiert wird, unschriftgemäß ist. Gleichzeitig ist es unser Ziel, die Grundsätze der Ordnung Gottes in der Heiligen Schrift für die Funktion einer christlichen Gemeinde darzulegen. Wir sind uns gleich zu Beginn dieser Studie darüber im Klaren, dass das, was wir aufgreifen werden, einigen „auf die Füße treten“ könnte, die emotional mit einer Denomination und ihrer traditionellen Ordnung für den Gottesdienst [bzw. zur Anbetung] und Dienst [am Wort] verbunden sind. Es ist jedoch nicht unsere Absicht, eine bestimmte Konfession in der Christenheit oder die Christen, die mit ihr verbunden sind, zu kritisieren. Wir wollen nicht die verschiedenen Konfessionen des christlichen Bekenntnisses um der Kritik willen kritisieren, sondern den Fehler des gesamten Systems aufzeigen. Unser großer Wunsch ist es, Gottes biblische Ordnung für Christen, die sich zum Gottesdienst und zum Dienst [am Wort] versammeln, bekanntzumachen, damit alle, die sich damit beschäftigen, dieses einfache Muster kennenlernen. Wir vertrauen darauf, dass durch das, was wir ansprechen, eine echte Liebe und Sorge für die ganze Familie Gottes zu erkennen ist. Ich erhebe keinen Anspruch auf die Originalität der hier zusammengestellten Wahrheit. Es handelt sich um Dinge, die mich treue Bibellehrer gelehrt haben und die von Brüdern seit mehr als einhundertachtzig Jahren geschrieben werden. In dieser Veröffentlichung haben wir lediglich versucht, diese Wahrheiten neu darzulegen. Die in diesem Buch verwendeten Bibelstellen stammen aus der Elberfelder Übersetzung [Edition CSV]. […] Ich befehle den Leser nun dem Herrn an und den verschiedenen Punkten der Wahrheit, die hier zusammengestellt sind. Unser Gebet ist, dass jeder Christ, der diese Zeilen liest, ehrlich, geistlich und reif ist und diese Dinge als Ausdruck biblischer Wahrheit kennenlernt. Möge Gott uns die Gnade geben, seinen Willen zu tun.

Kritisches zu kirchlichen Entwicklungen (J. Klein)

Stichwörter: Zeitgeist; Bibelkritik; Christentum; Kirche     Vorlesezeit: 13 min

Die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage in Deutschland werden vom Spiegel wie folgt zusammengefasst: „Millionen Deutsche, die sich erstaunlicherweise immer noch als Christen verstehen, haben sich vom heißen Kern des Glaubens ... mehr… weit entfernt.“ Der evangelische Theologe Klaus-Peter Jörns meint zum Beispiel, man müsse weite Teile der Bibel als „Bildrede“ verstehen. Wunder sind dabei von vornherein ausgeschlossen. Gleichzeitig gibt es aber außerhalb der großen Kirchen in Deutschland einen großen Markt zur Erfüllung spiritueller Sehnsüchte, in dem von klassischen fernöstlichen Weisheitslehren bis zu schamanischen Zeremonien kaum eine Nische unbesetzt sein dürfte. An dieser Entwicklung wird deutlich, dass die Menschen einen starken Hang zum Wunderglauben haben, der aber nun jenseits der christlichen Kirchen bedient wird.

Kritisches zur postevangelikalen Bewegung (J. Klein)

Stichwörter: Kirche; Zeitgeist     Vorlesezeit: 13 min

Die Bewegung, die mit dafür verantwortlich ist, dass obengenannte bedenkliche Aspekte zum Teil in evangelikalen Gemeinden Einzug gehalten haben, nennt man „postevangelikal“. … „Post-evangelikal“ bedeutet, dass die ... mehrvertretenen „neuen“ Thesen aus den Reihen der pietistischen, evangelikalen und reformatorisch-konservativen Frömmigkeitsformen kommen – also nicht direkt aus der humanistisch gesinnten, aufklärerisch-bibelkritischen Szene in Theologie und Kirche. Denn dort werden seit gut 200 Jahren unterschiedliche theologische und exegetische Thesen propagiert. Neu ist, dass die fromm-pietistisch-evangelikale Szene sich nun anschickt, diese Thesen in inhaltlicher Verdünnung wie ein trockener Schwamm aufzusaugen.

Religion ohne Christus! (W.T. Turpin)

Matthäus 7,22.23

Bibelstellen: Matthäus 7     Stichwörter: Evangelium; Kirche; Wiedergeburt     Vorlesezeit: 6 min

Der ein oder andere Leser wird es womöglich als hart empfinden, wenn wir sagen: Christus wird von der Mehrheit der bekennenden Christen außen vor gelassen und ist aus der Religion oder aus der sogenannten Christenheit ausgeschlossen. Wer ... mehrsich als „Christ“ bezeichnet, möchte damit ausdrücken, dass er weder Jude noch Moslem, weder ein Ungläubiger noch ein Ketzer ist. Aber er verwendet das Wort nicht in der biblischen Bedeutung: dass nämlich ein Mensch aus der Welt wirklich zu Gott gebracht worden ist. In der gängigen Bedeutung des Wortes sagt man von jemand, er sei ein guter Christ, auch wenn er nicht an Jesus glaubt, niemals die Vergebung der Sünden kennengelernt und Christus niemals erkannt hat. So hält man fast alle anständigen und ehrbaren Bekenner für religiös.