Eine zu enge Einheit – Sektiererei (W. Kelly)

Epheser 4,3

Online seit: 06.01.2010     Bibelstellen: Epheser 4     Stichwörter: Einheit des Geistes; Gemeinde: Sektiererei; Sektiererisches Verhalten     Vorlesezeit: 7 min

Durch den Missbrauch von Lehre oder Zucht können sie eine Einheit bilden, die nicht nur tatsächlich, sondern grundsätzlich und mit Absicht enger ist als die Einheit des Leibes Christi. Befinden sich solche auf göttlichem Boden? ... mehrIch denke nicht. Sie mögen ihre eigene Regierungsform offen aufrichten oder auch insgeheim ein ausgemachtes, wenngleich ungeschriebenes System von Vorschriften haben. Dadurch werden Gläubige ausgeschlossen, die zwar ebenso gottesfürchtig sind wie sie, die aber diese Vorschriften nicht akzeptieren können. Dann haben wir es mit einer Sekte zu tun. Ihre Satzungen sind nicht die Gebote des Herrn, erhalten in der Praxis aber dennoch ebenso viel Autorität wie sein Wort oder (wie es üblich ist) sogar noch mehr. Was soll noch die Behauptung, keine menschlichen Vorschriften zu haben, wenn man für solche, mit denen man in Berührung kommt, unter der Hand bestimmte Bedingungen für die Gemeinschaft einführt – hier schärfer, dort lockerer, je nach der unterschiedlichen „Politik“ und „Laune“ der Führer?

Das Lukasevangelium (12) (W. Kelly)

Kapitel 12

Online seit: 01.01.2010     Bibelstellen: Lukas 12     Vorlesezeit: 11 min

In Lukas 12 beschreibt der Herr den Jüngern den Pfad des Glaubens inmitten des verborgenen Bösen, des offenen Hasses und der Weltlichkeit der Menschen. Ihr Zeugnis musste von Seiner Verwerfung ausgehen. Zuerst einmal sollten sie sich vor ... mehrdem Sauerteig der Pharisäer, der Heuchelei, hüten und das Bewusstsein von dem Licht Gottes, zu dem der Gläubige gehört, pflegen (Lk 12,1-3).

Die beiden Bäume im Garten Eden (W. Kelly)

1. Mose 2,9

Online seit: 09.05.2008     Bibelstellen: 1. Mose 2     Stichwörter: Bäume; Garten Eden     Vorlesezeit: 8 min

Als Erstes ist zu beachten, dass der „Baum des Lebens“ in der Mitte des Gartens von jenem „Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen“ unbedingt verschieden ist. Von Letzterem zu essen war bei unausweichlicher Todesstrafe ... mehrverboten (1Mo 2,17). Und erst als der Mensch dennoch von dem verbotenen Baum aß, traf Gott Vorsorge, dass er nicht auch von dem Baum des Lebens nahm (1Mo 3,22). Das hätte nämlich ein ins Endlose verlängertes Leben des sündigen Menschen bedeutet, und das wäre kein Segen gewesen, sondern eine Katastrophe ...

Die Kirche und die Kirchen (W. Kelly)

Ein Kommentar von W. Kelly zu einem Traktat von A.J. Holiday

Online seit: 10.06.2007     Stichwörter: Verfall der Kirche; Kirche     Vorlesezeit: 32 min

Kein nüchtern denkender Christ wird bezweifeln, dass es schon bald nach dem Pfingsttag nicht nur in Judäa, Galiläa und Samaria, sondern auch im Osten und Westen, im Norden und Süden unter den Heiden örtliche Versammlungen ... mehrgegeben hat. Und solche, die in einer örtlichen Versammlung Glieder am Leib Christi waren, wurden auch von jeder anderen örtlichen Versammlung aufgenommen, nur dass sie Empfehlungsbriefe benötigten, die über ihre Person Auskunft gaben. Dabei war aber alles auf ihre anerkannte Beziehung zu Christus gegründet; sie gehörten zu Seinem Leib. Das war der Boden, auf dem sie von Anfang an ihren Platz einnahmen. Sie wurden von ihren Brüdern aufgenommen, weil diese nach Herz und Gewissen hinreichend davon überzeugt waren, dass der Herr sie hinzugetan hatte (Apg 2,47). Der Herr war dabei, Seine Kirche zu bauen; und diese waren lebendige Steine, Glieder an dem einen Leib, wenn auch der Ausdruck „die Kirche“ zum ersten Mal wirklich erst in Apostelgeschichte 5,11 vorkommt. Niemand behauptete damals, irgendeine andere Mitgliedschaft zu besitzen ...

Ein Gedanke zur Inspiration (W. Kelly)

Unterschiede in den Evangelien

Online seit: 15.12.2006     Stichwörter: Inspiration     Vorlesezeit: 4 min

Deshalb wird auch in unserem Evangelium berichtet, wie Er vom Sämann spricht, denn tatsächlich war Er es, der damals den Samen des Wortes Gottes ausstreute. Die Saat wird hier „Wort Gottes“ genannt. Im Matthäusevangelium, ... mehrwo dasselbe Gleichnis steht und es das Reich der Himmel einführt, wird sie als das „Wort vom Reich“ bezeichnet (Mt 13,19). In unserem Evangelium geht es, anders als bei Matthäus, nicht um das Königreich. Nichts kann man einfacher erklären als den Grund für diesen Unterschied. Wir müssen beachten, dass der Geist Gottes, wenn Er berichtet, Sich nicht unbedingt auf die Worte beschränkt, die Jesus aussprach. Das ist, wie ich denke, von nicht geringer Bedeutung für die richtige Beurteilung der Bibel. Rechtgläubige Menschen verschließen sich manchmal in der Vorstellung einer Vollinspiration gegen jede andere Auffassung. Sie verstehen unter Inspiration einen Vorgang, der, nach meiner Meinung, ganz und gar „automatisch“ genannt werden muss. Sie denken, dass die Inspiration einzig und allein die genauen Worte wiedergibt, die Christus äußerte. Mir scheint dafür nicht die geringste Notwendigkeit vorzuliegen.

Auf welcher Grundlage empfangen wir Gläubige am Tisch des Herrn? (W. Kelly)

Online seit: 26.11.2006     Stichwörter: Zulassung     Vorlesezeit: 4 min

In den letzten Jahren hat die verhängnisvolle Flutwelle von Irrlehren die Christenheit überschwemmt. Dieser Zustand zwingt alle Gottesfürchtigen dazu, die zurückzuweisen, die entweder diese ernsten Irrlehren vertreten oder ... mehr– was womöglich noch schlimmer ist – dieses Böse leichtnehmen und darauf bestehen, weiter dorthin zu gehen, wo die verderblichen Lügen gelehrt werden. Worauf sie sich auch immer berufen mögen, sie disqualifizieren sich selbst.

Der Brief an die Hebräer (6) (W. Kelly)

Kapitel 6

Online seit: 26.11.2006     Bibelstellen: Hebräer 6     Vorlesezeit: 38 min

Es ist von der größten Bedeutung dann, dass der Gläubige aufwachen sollte zu seinem ihm gebührenden Platz entsprechend dem Ruf der Gnade. Christus, wie Er jetzt ist, macht seine Verbindung deutlich. Wir sind gerufen durch Ihn ... mehrund zu Ihm, wo Er sitzt zur Rechten Gottes. Es ist deshalb im vollsten Sinne eine himmlische Berufung. Alte Dinge, nicht nur böse Dinge, werden beiseitegerückt. Wir sind durch den Glauben verbunden mit dem verherrlichten Christus, der, nachdem Er die Erlösung vollbracht hat, auf jener Grundlage in den Himmel eingegangen ist, um dem Glaubenden eine himmlische Gemeinschaft zu sichern. Alles, was für den Christen bestimmt ist, steht entsprechend im Gegensatz zu dem alten Volk Gottes, dessen Stellung, Verbindungen, Gottesdienst und Hoffnung irdisch waren, wenn auch von Gott verordnet. Die Gefahr für den Christen war deshalb, und besonders für den hebräischen Christen, ein Abgleiten in irdische Dinge; was umso leichter passierte, als das AT nicht weniger göttlich inspiriert war als das NT und deshalb einleuchtend herangezogen werden könnte, um solch eine Rückkehr zu rechtfertigen.

Bild: © Heijkoop-Verlag
Die Einheit des Geistes (1) (W. Kelly)

Im Spannungsfeld zwischen Sektierei und Gleichgültigkeit

Online seit: 26.11.2006     Bibelstellen: Epheser 4     Vorlesezeit: 31 min

Sollen wir angesichts dessen aus Vorsicht ein bestimmtes Maß an Einsicht verlangen, bevor wir jemand aufnehmen? Gerade das ist ein Hauptunheil, das es stets aufmerksam zu verhüten gilt; es muss als ein grundsätzlicher Fehler, ja als ... mehreine Sünde gegen Christus und die Kirche behandelt werden. Nichts könnte unmittelbarer darauf hinauslaufen, die sektiererischste aller Sekten zu bilden, als von den Seelen, die hereinzukommen wünschen, ein richtiges Urteil über die von den Gläubigen am wenigsten verstandene Wahrheit zu verlangen. Diese Wahrheit des Geheimnisses des Christus oder insbesondere des einen Leibes wird für sie, wie es in der Praxis zu sein pflegt, dadurch noch viel schwerer verständlich, dass ständig neue Gruppen aus dem gegenwärtigen gefallenen Zustand der Christenheit hervorgehen.

Bild: © Heijkoop-Verlag
Die Einheit des Geistes (2) (W. Kelly)

Hindernisse für das Bewahren der Einheit des Geistes

Online seit: 26.11.2006     Bibelstellen: Epheser 4     Vorlesezeit: 17 min

Damals gab es keine Verwirrung durch offene Rivalen, keine konkurrierenden Ansprüche, die Versammlung Gottes auf der Erde darzustellen. Das hauptsächliche Hindernis kam von innen. Heute gibt es sowohl diese als noch weitere Hindernisse. ... mehrStehe ich in Verbindung mit irgendeiner Gemeinschaft, die den einen Leib und den einen Geist missachtet? Hänge ich irgendeiner Einrichtung an, die sich dieser Einheit systematisch widersetzt? Es handelt sich nicht lediglich darum, ob falsche Personen unversehens hereingekommen sind; das Verhängnisvolle besteht nicht darin, dass Böses eindringt, sondern darin, dass es bekannt ist und geduldet wird. Wie viel Böses fand nicht selbst in apostolischer Zeit Eingang in die Versammlung! Aber Gott erkennt eine Einheit so lange als diejenige des Geistes an, wie der aufrichtige Wunsch vorhanden ist, das Böse in Abhängigkeit von dem Herrn und gemäß Seinem Wort draußen zu halten oder hinauszutun. Nicht das Eindringen, das Ausmaß oder selbst der Charakter des Bösen sind es, die die Versammlung zerstören, sondern seine beständige Duldung im Namen des Herrn, selbst wenn es bekannt ist.

Bild: © Heijkoop-Verlag
Die Einheit des Geistes (3) (W. Kelly)

Unterscheidung kirchlicher Irrtum und Leugnung der Lehre des Christus

Online seit: 26.11.2006     Bibelstellen: Epheser 4     Vorlesezeit: 14 min

Zweifellos ist jede Wahrheit an ihrer Stelle und zu ihrer Zeit wichtig; aber es ist schlimmer als bloße Unkenntnis, wenn man den Leib auf dieselbe Ebene stellt wie das Haupt. Ein kirchlicher Irrtum, selbst wenn er ein wirklicher und ... mehrschwerwiegender Irrtum ist, kommt niemals der Leugnung der Lehre des Christus gleich. Bedenken wir nur, wie ernst uns der Apostel der Liebe, der Älteste, ermahnt, in einem solchen Fall auf der Hut zu sein! Selbst nicht im privaten Bereich – und noch viel weniger öffentlich – sind wir frei, die aufzunehmen, die nicht die Lehre des Christus bringen. Wir sind unzweideutig verpflichtet, nicht nur Irrlehre im Allgemeinen nicht zu dulden, sondern im Besonderen alles abzuweisen, was eine Lüge gegen Christus ist, und auch diejenigen, die solche Irrlehrer aufnehmen, als Teilhaber an deren bösen Werken zu behandeln. Aber wir sind nicht berechtigt, die Kirche und Christus gleichzusetzen, wie es die Katholiken tun, oder einen kirchlichen Irrtum der Sünde gegen die Person Christi zur Seite zu stellen. Das wäre nicht Glaube, sondern Fanatismus. Was sollen wir von solchen denken, die diesen Unsinn als Wahrheit betrachten und verbreiten?

Das Lukasevangelium (10) (W. Kelly)

Kapitel 10

Online seit: 08.11.2006     Bibelstellen: Lukas 10     Vorlesezeit: 12 min

Wir erfahren von den Problemen einer gesetzlichen Gesinnung. Es ging um eine fachliche Frage. Der Mann konnte nicht verstehen, wer sein „Nächster“ war. Verstandesmäßig war es kein Kunststück, in die Bedeutung des ... mehrWortes „Nächster“ einzudringen. Doch die sittlichen Schlussfolgerungen waren schwerwiegend. Wenn das Wort wirklich das besagte, was es ausdrückte – hatte er jemals in seinem Leben gefühlt und gehandelt, als hätte er einen Nächsten? Er gab deshalb die Untersuchung auf. Das Wort war ein rätselhaftes Etwas, das die Ältesten nirgendwo erklärt hatten, ein Fall, der vom Synedrium noch nie entschieden worden war – wer war mit diesem mysteriösen „Nächsten“ gemeint? Ach, das gefallene Herz des Menschen wollte einer eindeutigen Pflicht ausweichen; denn diese verlangte Liebe. Liebe ist jedoch das letzte in dieser Welt, was der Mensch besitzen könnte. Die größte Schwierigkeit war der Schriftgelehrte selbst; und so versuchte er sich zu rechtfertigen – eine absolute Unmöglichkeit! In Wirklichkeit war er ein Sünder. Seine Aufgabe war, seine Sünden zu bekennen. Wo der Mensch noch nicht dahin geführt worden ist, sich selbst zu erkennen und Gott zu seinen eigenen Ungunsten zu rechtfertigen, bleibt alles verkehrt und falsch. Jede Wahrheit, die von Gott kommt, wird missverstanden; und Sein Wort erscheint als Finsternis und nicht als Licht.

Das Lukasevangelium (11) (W. Kelly)

Kapitel 11

Online seit: 08.11.2006     Bibelstellen: Lukas 11     Vorlesezeit: 11 min

Ein zweiter Gesichtspunkt der Gnade folgt in Lukas 11. Es geht jetzt nicht um die allumfassende Bedeutung des Wortes Jesu, ebenso wenig um den Missbrauch des Gesetzes. Letzteres sahen wir nur zu deutlich in dem Gesetzesgelehrten, der belehrt werden ... mehrmusste, wer sein Nächster war, anstatt dass man ihn danach fragen konnte. Wir erfahren nun den Platz und den Wert des Gebets, welches auch an seiner Stelle bedeutsam ist. Die Reihenfolge hier ist lehrreich. Sicherlich muss ich zunächst von Gott etwas empfangen haben, bevor sich mein Herz zu Gott wenden kann. Er muss zuvor etwas mitteilen, nämlich Seine Offenbarung der Person Jesu. Ohne Sein Wort gibt es keinen Glauben (Röm 10). Sogar meine Gedanken über Jesus können für mich verderblich werden. Ja, ich bin ganz sicher, wenn es nur meine Gedanken über Jesus sind, dann müssen sie meine Seele verführen und ruinieren und für jeden anderen schädlich sein. Lukas gibt uns den wichtigen Hinweis, dass es nicht genügt, das Wort Jesu – und sei es zu Seinen Füßen – anzunehmen. Der Herr achtet darauf, dass die Jünger ihre Herzen vor Gott üben; und das wird auf verschiedene Weise gezeigt.

Das Lukasevangelium (8) (W. Kelly)

Kapitel 8

Online seit: 06.11.2006     Bibelstellen: Lukas 8     Vorlesezeit: 9 min

Deshalb wird auch in unserem Evangelium berichtet, wie Er vom Sämann spricht, denn tatsächlich war Er es, der damals den Samen des Wortes Gottes ausstreute. Die Saat wird hier „Wort Gottes“ genannt. Im Matthäusevangelium, ... mehrwo dasselbe Gleichnis steht und es das Reich der Himmel einführt, wird sie als das „Wort vom Reich“ bezeichnet (Mt 13,19). In unserem Evangelium geht es, anders als bei Matthäus, nicht um das Königreich. Nichts kann man einfacher erklären als den Grund für diesen Unterschied. Wir müssen beachten, dass der Geist Gottes, wenn Er berichtet, sich nicht unbedingt auf die Worte beschränkt, die Jesus aussprach. Das ist, wie ich denke, von nicht geringer Bedeutung für die richtige Beurteilung der Bibel. Rechtgläubige Menschen verschließen sich manchmal in der Vorstellung einer Vollinspiration gegen jede andere Auffassung. Sie verstehen unter Inspiration einen Vorgang, der, nach meiner Meinung, ganz und gar „automatisch“ genannt werden muss. Sie denken, dass die Inspiration einzig und allein die genauen Worte wiedergibt, die Christus äußerte. Mir scheint dafür nicht die geringste Notwendigkeit vorzuliegen. Ganz gewiss gibt der Heilige Geist die Wahrheit, und zwar die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit.

Das Lukasevangelium (9) (W. Kelly)

Kapitel 9

Online seit: 06.11.2006     Bibelstellen: Lukas 9     Vorlesezeit: 50 min

Gleichzeitig wird uns gesagt, wie ernst es ist, das Zeugnis Christi zu verwerfen. Das gilt natürlich ebenfalls für die Verkündigung des Evangeliums heutzutage, auch wenn nicht mehr das Reich, sondern die Gnade Gottes gepredigt wird. ... mehrNach meiner Meinung wird das Evangelium immer von dieser Verantwortlichkeit begleitet und kann niemals von derselben ohne Schaden getrennt werden. Falls ausschließlich Liebe verkündigt wird, fehlt etwas. Die Liebe ist ein unbedingt notwendiger Bestandteil des Evangeliums, welches sicherlich die strahlendste Entfaltung der Gnade Gottes in Christus an den Menschen darstellt. Es ist eine Botschaft jener Liebe, die nicht nur den eingeborenen Sohn Gottes gab, sondern auch schonungslos mit Ihm am Kreuz verfuhr, um Sünder zu erretten. Wenn wir ausschließlich Liebe predigen, so ist das eine ernste Sache, nämlich ein anderes Evangelium, welches kein anderes ist (Gal 1,7). Ja, wenn wir die schrecklichen und verheerenden Folgen, die aus der Gleichgültigkeit gegen das Evangelium entstehen, verschweigen, so ist das verhängnisvoll. Ich spreche jetzt nicht von einer absoluten Ablehnung desselben, sondern von einem leichtfertigen Missachten. Es ist niemals wirkliche Liebe, wenn wir die Wahrheit zurückhalten oder verbergen, dass der Mensch schon verloren ist und in die Hölle geworfen werden muss, es sei denn, er lässt sich durch den Glauben an das Evangelium erretten. Sobald wir die Menschen nur mit anderen Dingen beschäftigen, so scheinbar oder wirklich gut sie an ihrem richtigen Platz auch sind, beweisen wir keineswegs Liebe zu ihnen. Wir sind dann empfindungslos gegenüber der Gnade und der Herrlichkeit Gottes, dem bösen Wesen der Sünde, den wahrsten, tiefsten Bedürfnissen des Menschen sowie der absoluten Gewissheit des herannahenden Gerichts und des Segens des Evangeliums. Wenn wir daran nicht denken, ist es sinnlos, Gott in Seiner Güte vorzustellen. Doch kommen wir zurück zum Text! Wir sehen in diesem Teil unseres Evangeliums, wie der Herr Sich den Juden bezeugt in Hinsicht auf Seine Verwerfung. Dabei wurden die Jünger mit den Kräften des zukünftigen Zeitalters ausgerüstet.

„Empfangt Heiligen Geist“ (W. Kelly)

Johannes 20,17-23

Online seit: 03.11.2006     Bibelstellen: Johannes 20     Vorlesezeit: 77 min

Es gibt vielleicht keine Schriftstelle, die nicht schon aus ihrem Zusammenhang gerissen worden ist; aber kaum einer Stelle ist dadurch mehr Unrecht widerfahren als der, die ich eben verlesen habe. Es ist unmöglich, den vollen Sinn der ganz ... mehrbesonderen Mitteilungen des Herrn und Seiner Handlungsweise mit Maria zu verstehen und Seine Worte und Sein Tun an jenem Abend richtig zu begreifen, wenn man nicht beachtet, dass das alles in engstem Zusammenhang steht mit Seiner Auferstehung aus den Toten, und zwar als der Sohn Gottes...