Thema und Gliederung
Einleitende Worte zum Brief
Der Brief an die Römer ist zweifellos die systematischste Darstellung des göttlichen Plans zur Erlösung der Menschheit, die Gott gefallen hat, uns zu geben. Ganz abgesehen von der Frage der Inspiration können wir ihn als eine Abhandlung von überragender und intellektueller Kraft betrachten, die die brillantesten Philosophien, die je von Menschen erdacht wurden, in den Schatten stellt.
Bemerkenswerterweise wählt der Heilige Geist nicht einen ungebildeten Fischer oder einen Galiläer aus der Provinz, um seinen Erlösungsplan in seiner ganzen Majestät und Größe zu entfalten. Er wählte einen Mann von internationalem Rang: einen römischen Bürger, aber einen Hebräer unter Hebräern; einen Mann, dessen Bildung mehreres miteinander verband: Er war nicht nur mit griechischem und römischem Wissen vertraut – einschließlich Geschichte, Religion, Philosophie, Poesie, Wissenschaft und Musik –, sondern hatte auch eine genaue Kenntnis des Judentums sowohl als göttliche Offenbarung als auch der rabbinischen Traditionen und Ergänzungen zum heiligen Schatz des Gesetzes, der Propheten und der Psalmem. Dieser Mann war im herausragenden Bildungszentrum Tarsus in Zilizien geboren und zu Füßen Gamaliels in Jerusalem erzogen worden. Er war das auserwählte Gefäß [Apg 9,15], um „das Evangelium der Herrlichkeit des seligen Gottes … zum Glaubensgehorsam an alle Nationen kundzutun“ [1Tim 1,11; Röm 16,26], wie es in diesem unvergänglichen Brief so wunderbar dargelegt ist.
Der Brief wurde offensichtlich irgendwo auf der Reise von Mazedonien nach Jerusalem geschrieben; der Überlieferung nach sehr wahrscheinlich in Korinth.
Als Paulus im Begriff stand, Europa in Richtung Palästina zu verlassen, um den Judenchristen – seinen Verwandten nach dem Fleisch und im Herrn –, die Gabe zu überbringen, die von den heidenchristlichen Versammlungen bereitgestellt worden war, wandte sich sein Herz sehnsüchtig nach Rom, der „ewigen Stadt“, der Herrin der antiken Welt. Dort hatte sich bereits ohne unmittelbaren apostolischen Dienst eine christliche Gemeinde gebildet. Einige kannten Paulus bereits, anderen war er fremd. Doch er sehnte sich nach ihnen allen wie ein wahrer Vater in Christus und wünschte ernsthaft, mit ihnen den kostbaren Schatz zu teilen, der ihm anvertraut worden war. Der Geist hatte bereits angedeutet, dass ein Besuch in Rom im Willen Gottes für ihn war, aber die Zeit und die Umstände waren Paulus verborgen. So schrieb er diese Darlegung des göttlichen Plans und sandte sie durch eine gottesfürchtige Frau, Phöbe, eine Dienerin der Gemeinde in Kenchreä [Röm 16,1], die geschäftlich nach Rom berufen worden war. Der Brief hatte einen zweifachen Zweck: (1) Phoebe sollte den dortigen Christen empfohlen werden, und (2) den Römern sollte die wunderbare Entfaltung der Gerechtigkeit Gottes vermittelt werden, wie sie im Evangelium offenbart wird, gemäß dem Zeugnis, das Paulus anvertraut worden war. Denken wir nur an die Gnade, die diesen unvergleichlichen Brief in jenen Zeiten der schwachen Hand einer Frau anvertraute! Die ganze Gemeinde Gottes durch die Jahrhunderte hindurch schuldet Phöbe und dem Gott, der ihr niemals endendes Lob sieht, Dank für die Bewahrung des wertvollen Manuskripts, das sie sicher in die Hände der Ältesten in Rom und durch sie zu uns brachte.
Das Thema des Briefes ist die Gerechtigkeit Gottes. Er gehört zu einer inspirierten Dreiergruppe von Ausführungen, die uns zusammen eine erstaunlich reiche Auslegung eines sehr kurzen alttestamentlichen Textes bieten. Der Text steht in Habakuk 2,4: „Der Gerechte aber wird durch seinen Glauben leben.“ Er wird im Neuen Testament dreimal zitiert und besteht aus nur sechs Wörtern, wobei das Pronomen „seinen“ im NT weggelassen wird. Die drei Briefe, auf die Bezug genommen wird, sind der Römer-, der Galater- und der Hebräerbrief, und sie alle stützen sich auf diesen Vers.
Der Römerbrief hat vor allem mit den ersten beiden Wörtern zu tun. Seine Botschaft lautet: „Der Gerechte aber wird aus Glauben leben“ (Röm 1,17), und beantwortet damit die Frage, die im Buch Hiob gestellt wird: „Wie könnte ein Mensch gerecht sein vor Gott?“ (Hiob 9,2).
Im Galaterbrief werden die beiden Wörter in der Mitte erläutert: „Der Gerechte wird aus Glauben leben“ (Gal 3,11). Der Irrtum der Galater bestand in der Annahme, dass wir zwar im Glauben beginnen, aber durch Werke vollkommen würden. Doch der Apostel zeigt, dass wir durch denselben Glauben leben, durch den wir gerechtfertigt worden sind: „Nachdem ihr im Geist angefangen habt, wollt ihr jetzt im Fleisch vollenden?“ (Gal 3,3).
Der Hebräerbrief greift die noch verbliebenen Wörter auf: „Der Gerechte aber wird aus Glauben leben“ (Heb 10,38). Er unterstreicht das Wesen und die Kraft des Glaubens, durch den allein der gerechtfertigte Gläubige lebt. Dies ist übrigens ein Grund, warum ich, nachdem ich viele Argumente gegen die paulinische Verfasserschaft des Hebräerbriefs sorgfältig geprüft habe, nicht den geringsten Zweifel daran habe, dass er zu Recht demselben Verfasser zugeschrieben wird, der auch den Römer- und den Galaterbrief geschrieben hat. Dies wird durch das Zeugnis des Apostels Petrus in 2. Petrus 3,15-16 bestätigt, denn Petrus wandte sich an die bekehrten Hebräer, und an sie hatte auch Paulus geschrieben.
Gliederung
Der Römerbrief lässt sich ohne weiteres in drei große Teile aufgliedern:
- Römer 1 bis 8 ist lehrmäßig und zeigt uns die Gerechtigkeit Gottes, die im Evangelium offenbart ist.
- Römer 9 bis 11 ist dispensational und zeigt uns die Gerechtigkeit Gottes in Übereinstimmung mit seinen dispensationalen Wegen.
- Römer 12 bis 16 ist praktisch und legt die Gerechtigkeit Gottes dar, die praktische Gerechtigkeit im Gläubigen bewirkt.
Jedes dieser Teile gliedert sich von selbst in kleinere Teilstücke auf und diese wiederum in Abschnitte und Unterabschnitte.
Die folgende Gliederung soll nur als Anregung dienen. Dem aufmerksamen Bibelleser fallen vielleicht treffendere Bezeichnungen für die einzelnen Gliederungsstücke ein, und er findet es möglicherweise einfacher, die verschiedenen Absätze nach einer anderen Anordnung zu trennen, aber ich schlage die folgende Gliederung als eine vor, die mir einfach und erhellend zu sein scheint:
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TEIl I: Die lehrmäßigen Kapitel
Römer 1–8: Die Gerechtigkeit Gottes offenbart im Evangelium-
TEILSTÜCK I
Römer 1,1–3,20: Die Notwendigkeit des Evangeliums-
Abschnitt A
Römer 1,1-7: Gruß -
Abschnitt B
Römer 1,8-17: Einleitung-
Unterabschnitt (a)
Römer 1,8-15: Das Verwalteramt des Apostels -
Unterabschnitt (b)
Römer 1,16-17: Das Thema
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Abschnitt C
Römer 1,18–3,20: Die Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der gesamten Menschheit, oder: Die Notwendigkeit des Evangeliums-
Unterabschnitt (a)
Römer 1,18-32: Der Zustand der entarteten Heiden – die heidnische, unzivilisierte Welt -
Unterabschnitt (b)
Römer 2,1-16: Der Zustand der kultivierten Völker, der Moralisten -
Unterabschnitt (c)
Römer 2,17-29: Der Zustand der religiösen Juden -
Unterabschnitt (d)
Römer 3,1-20: Die vollständige Anklageschrift gegen die ganze Welt
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TEILSTÜCK II
Römer 3,21–5,11: Das Evangelium in Bezug auf die Frage unserer Sünden-
Abschnitt A
Römer 3,21-31: Rechtfertigung aus Gnade durch Glauben auf der Grundlage der vollbrachten Erlösung -
Abschnitt B
Römer 4: Das Zeugnis des Gesetzes und der Propheten-
Unterabschnitt (a)
Römer 4,1-6: Abrahams Rechtfertigung -
Unterabschnitt (b)
Römer 4,7-8: Das Zeugnis Davids -
Unterabschnitt (c)
Römer 4,9-25: Derselbe Grundsatz für die gesamte Menschheit
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Abschnitt C
Römer 5,1-5: Frieden mit Gott – seine Grundlage und das Ergebnis -
Abschnitt D
Römer 5,6-11: Zusammenfassung
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TEILSTÜCK III
Römer 5,12–8,39: Das Evangelium im Zusammenhang mit der in uns wohnenden Sünde-
Abschnitt A
Römer 5,12-21: Die zwei Menschengeschlechter und die zwei Häupter -
Abschnitt B
Römer 6: Die zwei Herren – Sünde und Gerechtigkeit -
Abschnitt C
Römer 7: Die zwei Ehemänner, zwei Naturen und zwei Gesetze -
Abschnitt D
Römer 8: Der Triumph der Gnade-
Unterabschnitt (a)
Römer 8,1-4: Keine Verdammnis in Christus -
Unterabschnitt (b)
Römer 8,5-27: Der Geist Christi in dem Gläubigen -
Unterabschnitt (c)
Römer 8,28-34: Gott für uns -
Unterabschnitt (d)
Römer 8,35-39: Nichts kann den Gläubigen von Gott scheiden
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TEIL II: Die dispensationalen Kapitel
Römer 9–11: Die Gerechtigkeit Gottes in Übereinstimmung mit seinen dispensationalen Wegen-
TEILSTÜCK I
Römer 9: Gottes vergangenes Handeln mit Israel in erwählender Gnade -
TEILSTÜCK II
Römer 10: Gottes gegenwärtiges Handeln mit Israel, indem Er in seinen Regierungswegen Zucht ausübt -
TEILSTÜCK III
Römer 11: Gottes zukünftiges Handeln mit Israel in Erfüllung der prophetischen Schriften
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TEIL III: Die praktischen Kapitel
Römer 12–16: Die göttliche Gerechtigkeit bewirkt im Gläubigen praktische Gerechtigkeit-
TEILSTÜCK I
Römer 12,1–15,7: Gottes guter, annehmbarer und vollkommener Wille wird offenbart-
Abschnitt A
Römer 12: Der Wandel des Christen im Verhältnis zu seinen Mitgläubigen und zu den Menschen der Welt -
Abschnitt B
Römer 13: Das Verhältnis des Christen zur weltlichen Regierung -
Abschnitt C
Römer 14: Christliche Freiheit und Rücksichtnahme auf andere -
Abschnitt D
Römer 15,1-7: Christus, das Vorbild des Gläubigen
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TEILSTÜCK II
Römer 15,8-33: Schlussfolgerung -
TEILSTÜCK III
Römer 16,1-24: Grüße -
ANHANG
Römer 16,25-27: Epilog: Das Geheimnis ist offenbart
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Ich möchte dem Bibelleser ernstlich ans Herz legen, dass es wichtig ist, sich diese Gliederung oder eine ähnliche Aufteilung des Briefes nach Möglichkeit einzuprägen, bevor er sich an das Studium dieses Briefes macht. Wenn man sich die große Gliederung und die Unterteilungen nicht fest einprägt, ist später Tür und Tor geöffnet für falsche Auslegungen und verworrene Ansichten. Viele, die zum Beispiel nicht beachten, dass die Frage der Rechtfertigung in Römer 3 bis 5 geklärt wird, sind sehr verwirrt, wenn sie zu Römer 7 kommen. Wenn jedoch die Lehre der ersten Kapitel klar verstanden wird, dann wird deutlich: Der Mensch in Römer 7 wirft nicht erneut die Frage auf, wie ein Sünder durch Gott angenommen werden kann, sondern er befasst sich damit, wie der Gläubige heilig wandeln kann. Und wie viele sind andererseits dadurch verwirrt, dass sie in Römer 9 Fragen der Ewigkeit hineingelegen, die weit über das hinausgehen, was der Apostel beabsichtigt. So versuchen viele, in Römer 9 Himmel und Hölle hineinzulegen, als wären dies die Hauptfragen in diesem Kapitel. Doch Gott befasst sich mit der großen dispensationalen Frage seiner souveränen, auserwählenden Gnade gegenüber Israel und dessen zeitlicher Verwerfung auf nationaler Ebene, während seine Gnade in besonderer Weise den Nationen zuteilwird.
Ich erwähne diese Beispiele hier nur, um jedem Bibelleser zu verdeutlichen, wie wichtig es ist, beim Studium dieses wie auch jedes anderen Buches der Bibel „das Bild gesunder Worte“ (2Tim 1,13) vor Augen zu haben.
Gottes Gerechtigkeit
Ich möchte noch ein oder zwei Anregungen hinzufügen. Manchmal ist es gut, „Schlagworte“ zu haben, um sich Dinge im Gedächtnis zu verankern. Jemand hat den Römerbrief treffend als „den Brief des Gerichtssaales“ bezeichnet. Ich finde dies sehr hilfreich. In diesem Brief wird der Sünder in den Gerichtssaal geführt und als völlig schuldig und verloren dargestellt. Aber durch das Werk Christi ist eine gerechte Grundlage gelegt worden, auf der er von jeder Schuld freigesprochen werden kann. Gott bleibt hier nicht stehen, sondern Er erkennt den gläubigen Sünder[1] offen als seinen eigenen Sohn an, macht ihn zu einem Bürger eines begünstigten Volkes und setzt ihn als seinen Erben ein. So kann allen Gegnern entgegengehalten werden: „Was sollen wir nun hierzu sagen? Wenn Gott für uns ist, wer gegen uns?“ (Röm 8,31). Jede Stimme wird zum Schweigen gebracht, denn „Gott ist es, der rechtfertigt“ (Röm 8,33), und das nicht auf Kosten der Gerechtigkeit, sondern in voller Übereinstimmung mit ihr. Diese Sichtweise erklärt leicht die Verwendung der rechtlichen und juristischen Begriffe, die in der Argumentation so häufig vorkommen.
Ein sterbender Sünder wurde einmal gefragt, ob er nicht errettet werden wolle. „Natürlich möchte ich“, antwortete er; „aber“, so fügte er ernst hinzu, „ich möchte nicht, dass Gott etwas falsch macht, wenn Er mich rettet.“ Durch den Römerbrief hatte er gelernt, dass Gott „gerecht sei und den rechtfertige, der des Glaubens an Jesus ist“ (Röm 3,26). Vielleicht denken wir an das, was Sokrates fünfhundert Jahre vor Christus formulierte: „Es mag sein“, sagte er an Platon gewandt, „dass die Gottheit Sünden vergeben kann, aber ich sehe nicht, wie.“ Ebendas greift der Heilige Geist in diesem Brief so ausführlich auf. Er zeigt uns, dass Gott Sünder nicht auf Kosten seiner eigenen Gerechtigkeit errettet. Mit anderen Worten: Wenn jemand überhaupt errettet wird, dann nicht, weil die Gerechtigkeit beiseitegeschoben würde, damit die Barmherzigkeit triumphieren kann; sondern die Barmherzigkeit hat einen Weg gefunden, auf dem die göttliche Gerechtigkeit voll zufriedengestellt werden kann und schuldige Sünder vor dem himmlischen Thron dennoch gerechtfertigt werden können.
Der Apostel Johannes deutet dieselbe wunderbare Wahrheit an, wenn er in 1. Johannes 1,9 schreibt: „Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.“ Wie viel naheliegender würde sich der Sinn unserem armseligen Verstand erschließen – bevor unser Verstand göttlich unterwiesen wird –, wenn es hieße: „Gott ist barmherzig und gnädig, um zu vergeben.“ Obwohl das Evangelium auf die wunderbarste Weise Gottes Barmherzigkeit entfaltet und seine Gnade verherrlicht, wie es nichts anderes vermag, so gibt das Evangelium der Seele, die daran glaubt, jedoch einen so festen Frieden, weil es auf einem festen Fundament der Gerechtigkeit ruht. Weil Christus gestorben ist, wäre Gott weder Christus gegenüber treu noch dem gläubigen Sünder gegenüber gerecht, wenn Er weiterhin den verdammte, der an den glaubt, der unsere Sünden an seinem eigenen Leib auf dem Kreuz getragen hat [1Pet 2,24].
Es ist also die Gerechtigkeit Gottes, die in diesem Brief an die Römer verherrlicht wird, so wie David einst rief: „In deiner Gerechtigkeit befreie mich und errette mich!“ (Ps 71,2). Als Luther über diesen Vers nachdachte, begann Licht in seiner verdunkelten Seele zu dämmern. Er konnte verstehen, wie Gott ihn in seiner Gerechtigkeit verdammen konnte. Doch erst als er verstand, dass Gott in Gerechtigkeit erretten kann, fand seine Seele Frieden. Und unzählige Menschen fanden dieselbe Befreiung aus ihrer Ratlosigkeit, als sie durch diese herrliche Entfaltung der Gerechtigkeit Gottes, wie sie im Evangelium offenbart wird, verstanden, wie „Gott retten und dennoch gerecht sein kann“[2]. Wenn wir dies beim Studium des Römerbriefes nicht erkennen, haben wir den großen Zweck verfehlt, zu dem Gott ihn gegeben hat.
An wen sich der Römerbrief richtet
Ich möchte noch einen weiteren Gedanken hinzufügen, der meines Erachtens von Bedeutung ist, insbesondere für diejenigen, die anderen das Evangelium bekanntmachen wollen. Im Römerbrief haben wir das Evangelium, das Gläubigen vermittelt wird, und nicht das Evangelium, das unerlösten Sündern gepredigt wird. Ich glaube, es ist sehr wichtig, dies zu erkennen. Um errettet zu werden, muss man nur an Christus glauben. Doch damit wir unsere Errettung verstehen und daraus die Freude und den Segen schöpfen, die Gott uns zugedacht hat, müssen wir das Werk Christi vor Augen geführt bekommen. Genau das tut der Heilige Geist in diesem kostbaren Brief. Er richtet sich an Menschen, die bereits errettet sind, und zeigt ihnen die sichere Grundlage, auf dem ihr Heil ruht: nämlich die Gerechtigkeit Gottes. Wenn der Glaube dies begreift, verschwinden Zweifel und Ängste und die Seele findet festen Frieden.
Originaltitel: „Lecture 1: Theme and Analysis“
in Lectures on the Epistle to the Romans, Loizeaux Brothers, 61944.
Quelle: https://plymouthbrethren.org
Übersetzung: Samuel Ackermann
Anmerkungen
[1] Anm. d. Red.: Siehe dazu den Artikel „Sind Gläubige erlöste Sünder?“ von S.B. Anstey.
[2] Anm. d. Red.: Aus dem Lied „The perfect righteousness of God“ von Albert Midlane (1825–1909): How God can save, yet righteous be.