Psalm 40

Hamilton Smith

© SoundWords, online: 28.01.2013, updated: 29.01.2018

Christus, der persönlich in das Leid seines Volkes eintritt und zu dessen Ermutigung die Errettung des HERRN für denjenigen unter Beweis stellt, der sich Gott unterwirft und geduldig auf seine Hilfe wartet

Verse 2-5

Ps 40,2-5: 2 Beharrlich habe ich auf den HERRN geharrt, und er hat sich zu mir geneigt und mein Schreien gehört. 3 Er hat mich heraufgeführt aus der Grube des Verderbens, aus kotigem Schlamm; und er hat meine Füße auf einen Felsen gestellt, meine Schritte befestigt. 4 Und in meinen Mund hat er ein neues Lied gelegt, einen Lobgesang unserem Gott. Viele werden es sehen und sich fürchten und auf den HERRN vertrauen. 5 Glückselig der Mann, der den HERRN zu seiner Zuversicht macht und sich nicht wendet zu den Übermütigen und zu denen, die zur Lüge abweichen!

Die Anfangsverse stellen das große Thema des Psalms vor: Christus – der beharrlich auf den HERRN geharrt hat, dass dieser Ihn aus der grausigen Grube des Leides, in die Er nach dem Willen Gottes und zum Segen seines Volks gegangen war, erretten möge – wird erhört, errettet, auf festen Grund gestellt, und ein neues Lied wird in seinen Mund gelegt.

Als Folge davon werden viele dazu ermutigt werden, auf den HERRN zu vertrauen. Der Weg, den der Herr eingeschlagen hatte, bedeutete zwar, dass Er in dieser Welt elend und arm war (Ps 40,18); doch glückselig der Mensch, der – ermutigt durch das Beispiel dieses armen und elenden Menschen – sein Vertrauen auf Gott setzt und nicht auf die äußere Erscheinung schaut und den Hoffärtigen nicht achtet!

Vers 6

Ps 40,6: Vielfach hast du deine Wundertaten und deine Gedanken gegen uns erwiesen, HERR, mein Gott; nicht kann man sie dir der Reihe nach vorstellen. Wollte ich davon berichten und reden, sie sind zu zahlreich, um sie aufzuzählen.

Des Weiteren machen die Wege Gottes mit Christus es deutlich, wie wunderbar die Werke Gottes und seine Gedanken uns gegenüber sind. Wenn wir Christus betrachten, wie Er Mensch wurde, sich in der Welt als treuer Zeuge für Gott erwies, in unser Leiden eintrat, auf Gott wartete und errettet und auf festen Grund gestellt wurde, jenseits alles Leidens, dann sehen wir Gottes Gedanken uns gegenüber.

Verse 7-9

Ps 40,7-9: 7 An Schlacht- und Speisopfer hattest du kein Gefallen; Ohren hast du mir bereitet: Brand- und Sündopfer hast du nicht gefordert. 8 Da sprach ich: Siehe, ich komme; in der Rolle des Buches steht von mir geschrieben. 9 Dein Wohlgefallen zu tun, mein Gott, ist meine Lust; und dein Gesetz ist im Innern meines Herzens.

Die Entfaltung dieser Gedanken uns gegenüber beginnt mit der Menschwerdung Christi. Er kommt nach dem ewigen Vorsatz Gottes, um den Willen Gottes zu tun. Nachdem Christus gekommen ist, wird das gesamte levitische System aufgehoben, da es weder den Wünschen Gottes entspricht noch die Nöte der Menschen behebt. Anstelle dieser unwirksamen Opfer kommt Christus in dem für Ihn vorbereiteten Leib, um den Willen Gottes zu tun.

Verse 10.11

Ps 40,10.11: 10 Ich habe die Gerechtigkeit in der großen Versammlung verkündet; siehe, meine Lippen hemmte ich nicht – HERR, du weißt es! 11 Deine Gerechtigkeit habe ich nicht im Innern meines Herzens verborgen; deine Treue und deine Rettung habe ich ausgesprochen, deine Güte und deine Wahrheit nicht vor der großen Versammlung verhehlt.

Auf seinem Weg des Dienstes war Christus der treue Zeuge. Er führte vollkommen den Willen Gottes inmitten Israels – der großen Versammlung - aus. Dort war Er Jahwe gegenüber vollkommen treu. Er hemmte seine Lippen nicht und verbarg die Wahrheit nicht aus Angst vor möglichen Folgen in seinem Herzen. Er konnte sagen: „Ich habe Gerechtigkeit verkündet“; „deine Zuverlässigkeit und deine Hilfe habe ich ausgesprochen, deine Gnade und deine Treue nicht verhehlt.“

Verse 12.13

Ps 40,12.13: 12 Du, HERR, halte deine Erbarmungen nicht von mir zurück; deine Güte und deine Wahrheit lass beständig mich behüten! 13 Denn Übel bis zur Unzahl haben mich umgeben, …

Christus blickt auf Jahwe in der Erwartung, dass Er von der Gnade und Treue, die Er so treulich verkündet hat, behütet werden möge, denn als Folge seines treuen Zeugnisses haben sich Ihm die entgegengestellt, die in ihrem Hass versuchen, Ihn zu vernichten – wie Er es ausdrückt: „Denn Übel bis zur Unzahl haben mich umgeben.“

Verse 13.14

Ps 40,13.14: 13 … meine Ungerechtigkeiten haben mich erreicht, dass ich nicht sehen kann; zahlreicher sind sie als die Haare meines Hauptes, und mein Herz hat mich verlassen 14 Lass dir gefallen, Herr, mich zu erretten! Herr, eile zu meiner Hilfe!

Überdies führte die Ausführung von Gottes Willen Christus in noch tiefere Leiden. Es ist Gottes Wille, dass sein Volk durch das Opfer des Leibes Jesu Christi von allem, was nicht zu Gott passt, weggeführt werden solle. Um diesen Willen zu erfüllen, musste Christus die Sünden seines Volkes tragen. Hier sehen wir nun Christus, wie Er die Sünden seines Volkes als seine eigenen bekennt und ihre Last [nämlich die der Sünden] trägt.

Es ist Gottes Wille, dass sein Volk durch das Opfer des Leibes Jesu Christi von all dem, was nicht zu Gott passt, abgewendet werden solle.

Dieser Text führt uns nicht so weit wie Psalm 22, der vom Tragen des Zornes Gottes spricht, den die Sünden verdienen – ein Werk der allerersten Notwendigkeit, welches Christus allein wirkte und an welchem niemand anderes teilhaben kann. Psalm 40 spricht von dem Bekenntnis und der Last der Sünden, was andere kennen können, wenngleich nur Christus vollständig in sie eingetreten ist. Es ist recht, dass der Gläubige seine Sünden bekennen und ihr Grauen empfinden sollte; doch wird er immer spüren, wie unvollkommen er sie bekannt hat, wie schwach er ihr Grauen empfunden hat. Dennoch wissen wir zu unserem Trost, dass sie vollständig bekannt worden sind und dass die Last all ihres Grauens vollständig getragen worden ist. Als Er unsere Sünden als seine eigenen bekannte, konnte der Herr sagen: „Meine Sünden haben mich erreicht, dass ich nicht aufzublicken vermag.“ In dieser schweren Prüfung wurde Er zum vollkommenen Vorbild für andere, insofern als Er nur auf den HERRN schaute und erwartete, dass dieser Ihn erretten und Ihm helfen würde.

Verse 15-17

Ps 40,15-17: 15 Lass sie alle beschämt und mit Scham bedeckt werden, die nach meinem Leben trachten, um es wegzuraffen! 16 Lass zurückweichen und zuschanden werden, die Gefallen haben an meinem Unglück! 16 Lass sich entsetzen über ihre Schande, die von mir sagen: Haha! Haha! 17 Lass fröhlich sein und sich in dir freuen alle, die dich suchen; die deine Rettung lieben, lass stets sagen: Erhoben sei der HERR!

Die folgenden Verse unterscheiden den gottesfürchtigen Überrest in Israel von der Christus verwerfenden Masse des Volkes. Diejenigen, die das treue Zeugnis Christi im Leben und im Tod verwarfen, werden beschämt werden. Diejenigen, die den Herrn und sein Heil suchen, werden sich freuen und den Herrn verherrlichen.

Vers 18

Ps 40,18: Ich aber bin elend und arm; der Herr denkt an mich. Meine Hilfe und mein Erretter bist du; mein Gott, zögere nicht!

So beendet der Herr seinen Weg auf dieser Welt als jemand, der elend und arm ist. Allerdings hat Er, weil Er den Willen Gottes vollkommen ausgeführt hat, die Gewissheit, dass Gott an Ihn denkt und seine Hilfe und sein Retter sein wird. Dies führt zu dem herrlichen Ziel, das in den Anfangsversen beschrieben ist. Christus wird erhört, gerettet und auf den festen Grund der Auferstehung gestellt, als Vorsänger eines neuen Liedes „auf unseren Gott“.

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Übersetzung: S. Bauer


Note from the editors:

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