Der „alte Mensch“, der „neue Mensch“ und „Ich“ (H.C.G. B.)

Galater 2,19.20; Römer 6,6; Epheser 4,24

Bibelstellen: Epheser 4; 1. Korinther 6; Galater 2     Stichwörter: Mensch, neuer; Kampf     Vorlesezeit: 29 min

Ein aufrichtiger Christ stellte vor kurzem folgende Frage: „Wenn, wie die Heilige Schrift uns lehrt, unser ,alter Mensch‘ mit Christus gekreuzigt und gestorben ist, was in uns bedarf dann noch der Reinigung und Läuterung? Da der ... mehr,alte Mensch‘ tot ist und der ,neue Mensch‘ nicht sündigen kann und mithin keiner Läuterung bedarf, was bleibt dann noch übrig?“ Diese Frage ist höchst seltsam; aber dennoch drängt sie sich vielen auf. Ohne Zweifel besteht unter den Christen große Unklarheit über den Unterschied zwischen dem „alten“ und dem „neuen“ Menschen. Wir sind geneigt, unser Ich als bestehend aus einem „alten Menschen“, der als tot angesehen werden soll, und aus einem „neuen Menschen“, der Gottes Schöpfung in Christus und darum vollendet und vollkommen ist, zu betrachten und so zu zerteilen, dass das persönliche „Ich“ ganz verlorengeht. Auf diese Weise aber wird weder das Vorhandensein des Bösen noch der Kampf im Herzen erklärt, und dieses bereitet Schwierigkeit und Not.