Argumente im Zusammenhang mit der Textkritik (D. Schürmann)

Entgegnungen auf Argumente gegen den Nestle-Aland-Text

Stichwörter: Bibelkritik; Bibelübersetzungen; Textkritik     Vorlesezeit: 72 min

In diesem Artikel sollen kurz einige Argumente beleuchtet werden, die gegen den Nestle-Aland-Text angeführt werden, der heute von vielen Bibelübersetzungen in unterschiedlichem Maß berücksichtigt als Textgrundlage bei der ... mehrÜbersetzung des Neuen Testaments wird. Die Argumentation hat leider dazu geführt, dass Bibelübersetzungen sehr populär geworden sind (z.B. Schlachter 2000), die nach Überzeugung vieler geistlicher und zum Teil auch gelehrter Brüder einen nicht so genauen Bibeltext (auf der Grundlage z.B. des Textus Receptus) enthalten. (Damit soll keineswegs gesagt werden, dass bei den Befürwortern dieser Übersetzungen keine geistlichen oder gelehrten Brüder zu finden wären.)  Das sei nur deshalb erwähnt, weil vielfach der Eindruck erweckt wird, das sei eher (nur) die Meinung von Bibelkritikern wie Westcott, Hort und Aland, die einen großen Beitrag zum Nestle-Aland-Text geleistet haben.

Die Textgrundlage des Neuen Testaments (M. Arhelger)

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Der Text des Neuen Testaments ist fehlerfrei inspiriert und fehlerfrei aufgeschrieben worden. Aber er wurde deshalb nicht automatisch auch fehlerfrei weitergegeben. Gott sagt nirgends zu, das Wunder der Inspiration über die Jahrhunderte ... mehrfortzusetzen. Im Gegenteil. Dem Leser der Offenbarung wird zugerufen: „Glückselig, der da bewahrt die Worte der Weissagung dieses Buches!“ Diese Aufforderung würde keinen Sinn machen, wenn nicht die Gefahr bestand (und besteht), die Worte nicht zu bewahren. Genau das ist leider während der Jahrhunderte geschehen: Wie schon so oft in der Geschichte der Menschheit hat der Mensch auch hier versagt. Die Abschriften des Urtextes (und erst recht weitere Abschriften der Abschriften) sind deshalb nicht notwendigerweise fehlerlos. Schon wenige Jahrhunderte nach dem Schreiben des Neuen Testaments gab es bereits verschiedene „Fassungen“ der neutestamentlichen Bücher. Während die inspirierten Originale der ursprünglichen Schreiber fehlerfrei und perfekt von Gott eingegeben und aufgeschrieben wurden, waren die Abschreiber der Originale nicht unfehlbar: Sie haben mehr oder weniger sorgfältig gearbeitet und im Lauf der Zeit haben sich so Abschreibfehler in die Texte eingeschlichen.