Die Einheit des Geistes (2)
Hindernisse für das Bewahren der Einheit des Geistes

William Kelly

© Heijkoop-Verlag, online: 26.11.2006, updated: 10.01.2021

Menschliche Hindernisse für das Bewahren der Einheit des Geistes

Nun komme ich zu dem Hauptpunkt, den ich betonen möchte. Die Einheit des Geistes umfasst nicht nur die einsichtigen, sondern auch die einfachsten Kinder Gottes. Sie hat den Leib Christi im Blick und alle Glieder insbesondere; denn diejenigen, die dem Evangelium des Heils geglaubt haben, besitzen den Heiligen Geist in sich wohnend und sind Glieder Christi. Deshalb sind sie auch verantwortlich, in Übereinstimmung mit dieser Beziehung, in welche die Gnade sie alle versetzt hat, zu wandeln. Als Glieder des Leibes Christi sind sie gehalten, die Einheit des Geistes mit Fleiß zu bewahren. Es gibt Landeskirchen und Freikirchen, in denen sich viele, wenn nicht die meisten Kinder Gottes befinden; und weil diese Systeme beanspruchen, Kirchen zu sein, bringen sie den Gläubigen in große Verwirrung. Das Übel des Parteigeistes, das sich schon in den Anfangstagen des Christentums zeigte, wiederholt sich nicht lediglich, sondern hat sich nun noch erheblich verschlimmert. Dennoch würde die Gnade alle stärken, die wirklich den Willen Christi gemäß ihren wahren Beziehungen zu tun suchen. Der Mensch, und zwar der durch den Feind in den Vordergrund gedrängte Mensch, ist es, der Anstöße und Schwierigkeiten groß, ja scheinbar unüberwindlich macht, so dass die Kinder Gottes in Versuchung kommen können, die wahre Einheit preiszugeben. Jeder treue Knecht des Herrn hat danach zu trachten, wenn nicht diese Hindernisse zu beseitigen, so doch zumindest den Kindern Gottes bei ihrer Überwindung zu helfen. In einer Zeit zunehmender Verwirrung ist es das beständige Bemühen des Feindes, in die Irre zu leiten, zu täuschen und es als hoffnungslos erscheinen zu lassen, die Einheit des Geistes zu bewahren.

Wir haben uns daher zu prüfen, ob wir uns wirklich befleißigen, diese Einheit in Frieden zu bewahren. Zweifellos ist ein bestimmter innerer Zustand erforderlich, um das in rechter Weise tun zu können. Was Einsicht anbetrifft, so zweifle ich nicht daran, dass sie an ihrem Ort und zu ihrer Zeit sehr wichtig ist; aber das deutet der Apostel hier mit keinem Wort an. Was sagt er vielmehr? „Mit aller Demut und Sanftmut, mit Langmut, einander ertragend in Liebe.“ Das sind die ausdrücklichen und angemessenen Eigenschaften, die der Apostel bei denen sucht, die die Einheit des Geistes bewahren wollen.

Und ist es nicht gut für uns, unseren Herzen die Frage zu stellen, ob unser Vertrauen auf das Wort des Apostels oder auf menschliche Theorien gerichtet ist? Oh, möchten wir doch solche Wege der Gnade, wie Paulus sie beschreibt, bei uns selbst pflegen und auch anderen eindringlich vorstellen, damit wir alle würdig unserer Berufung wandeln! Können wir daran zweifeln, dass wir die Einheit nur in diesem Zustand bewahren können – nicht in Hast oder Strenge, nicht in Ungeduld gegenüber anderen und Selbstvertrauen im Blick auf uns, sondern mit aller Demut und Sanftmut, mit Langmut, einander ertragend in Liebe? All dies war damals erforderlich; ist es heute, in unseren ungleich größeren Schwierigkeiten, weniger unerlässlich?

Damals gab es keine Verwirrung durch offene Rivalen, keine konkurrierenden Ansprüche, die Versammlung Gottes auf der Erde darzustellen. Das hauptsächliche Hindernis kam von innen. Heute gibt es sowohl diese als noch weitere Hindernisse. Stehe ich in Verbindung mit irgendeiner Gemeinschaft, die den einen Leib und den einen Geist missachtet? Hänge ich irgendeiner Einrichtung an, die sich dieser Einheit systematisch widersetzt? Es handelt sich nicht lediglich darum, ob falsche Personen unversehens hereingekommen sind; das Verhängnisvolle besteht nicht darin, dass Böses eindringt, sondern darin, dass es bekannt ist und geduldet wird. Wie viel Böses fand nicht selbst in apostolischer Zeit Eingang in die Versammlung! Aber Gott erkennt eine Einheit so lange als diejenige des Geistes an, wie der aufrichtige Wunsch vorhanden ist, das Böse in Abhängigkeit von dem Herrn und gemäß Seinem Wort draußen zu halten oder hinauszutun. Nicht das Eindringen, das Ausmaß oder selbst der Charakter des Bösen sind es, die die Versammlung zerstören, sondern seine beständige Duldung im Namen des Herrn, selbst wenn es bekannt ist.

Aber Gott wird in Seiner Versammlung niemals die Duldung von etwas wirklich Bösem gutheißen. Das Böse, welcher Art oder welchen Ausmaßes es auch sein mag, muss als etwas gerichtet werden, das mit der Gegenwart Dessen, der in der Versammlung wohnt, unvereinbar ist. Die Versammlung ist der Pfeiler und die Grundfeste der Wahrheit – wie könnte dann die Unwahrheit im Hause des lebendigen Gottes eine belanglose Sache sein? Christus ist die Wahrheit, und anerkannt groß ist das Geheimnis der Gottseligkeit. Deshalb kann die Kirche nichts dulden, was die Wahrheit von Christus untergräbt. Wo das Fest Christi als des Passahlamms gefeiert wird, muss aller Sauerteig abgewiesen werden. Ein wenig Sauerteig durchsäuert die ganze Masse; deshalb kann nichts dergleichen geduldet werden, sei es ein moralischer Sauerteig (wie in 1Kor 5) oder ein lehrmäßiger (wie in Gal 5). Wenn jemand, der Bruder genannt wird, durch Verderben oder Gewalttätigkeit gekennzeichnet ist, durch einen Wandel also, der der Wahrheit, dem Charakter Christi und der Natur Gottes völlig entgegengesetzt ist, dann muss er aus Seiner Versammlung ausgeschlossen werden.

Geduld und Treue

Was ist nun zu tun, wenn wir Ansichten, Urteile und Grundsätze am Werk finden, die die Einheit des Geistes antasten, einengen und ihr so tatsächlich zuwiderhandeln? Was, wenn einige auf unschriftgemäße Tests drängen und auf diese Weise willentlich Seelen ausschließen, die mindestens ebenso gottesfürchtig sind wie sie selbst? Was, wenn das Gewissen vor Gott nicht respektiert wird, wenn es keinen Raum mehr gibt für Freiheit im Geist und Verantwortlichkeit gegenüber dem Herrn Jesus? Handelte es sich lediglich um die Meinung eines Einzelnen oder auch mehrerer, an der man festhält, ohne sie anderen aufzuzwingen, bestände kein hinreichender Grund zum Widerstand. Es wäre zwar traurig, wenn man sehen müsste, dass Gläubige in der Gegenwart Christi und des Wortes, das lebendig ist und in Ewigkeit bleibt, ganz von ihren kleinlichen Theorien in Anspruch genommen sind. Doch normalerweise dürfte es genügen, diesbezüglich sein Bedauern auszudrücken und gegen das zu protestieren, was man unter Christen für ungeziemend hält; denn wir sind ebenso zu Frieden und Geduld wie zu Treue berufen. Wenn du in anderen etwas findest, das du nicht gutheißen kannst – warnt die Schrift dich nicht im Voraus genügend davor, und ermahnt sie dich nicht zu geduldigem Aufblick zum Herrn?

Obwohl die Kinder Gottes dazu berufen sind, sich an Christus zu erfreuen und Ihn darzustellen, erfordern sie gewöhnlich die Ausübung von Langmut und Gnade, so wie auch du selbst zweifellos in großem Maß die Geduld deiner Brüder übst. Es kann nicht ernsthaft erwartet werden, dass diejenigen, die die Kirche Gottes bilden, den Charakter einer Familie mit Vätern, Jünglingen und Kindlein ablegen sollten, um eine Armee unter Kriegsrecht nachzuahmen. Eine militärische Ordnung ist so weit wie nur irgend möglich von dem entfernt, was das geschriebene Wort der Kirche Gottes vorschreibt. Anstelle einer vorschriftsmäßigen Einheitsnorm herrscht in der Versammlung die größtmögliche Vielfalt vor – es gibt Hohe und Geringe, Starke und Schwache und sogar Unehrbare (1Kor 12).

Die Schrift gibt uns den Maßstab, anhand dessen fremde Elemente, wenn sie hereinkommen, zu prüfen sind. Wie es vielerlei Böses gibt, das Fuß zu fassen versuchen mag, so gibt es deutliche Schriftstellen für jeden einzelnen Fall – von persönlicher Zurechtweisung bis zu öffentlicher Bezeichnung oder letzten Endes dem Ausschluss. Von denen, die Zwietracht und Ärgernis anrichten, sollen wir uns abwenden; ein sektiererischer Mensch ist nach einer ein- und zweimaligen Zurechtweisung abzuweisen; von denen, die unordentlich wandeln, soll man sich zurückziehen; die da sündigen, sind vor allen zu überführen; die Bösen sollen hinausgetan werden. Bezeichnung und Zurechtweisung sollten nicht weniger ihre Anwendung finden als das extreme Urteil des Ausschlusses.

Ebenso ist es ohne Frage richtig, solche als draußen stehend zu erklären, die entweder weggegangen sind, indem sie willentlich jede Ermahnung abwiesen, oder die kühn die Versammlung verachten und verleugnen, indem sie ein anderes Zusammenkommen aufrichten und so aus Ermahnungen wenig mehr als eine bloße Formsache machen.

Mit Sicherheit sollte alles, was getan wird, in Übereinstimmung mit der klaren, positiven Belehrung des Wortes Gottes sein. Es ist die Sache des Herrn, zu befehlen – die Kirche hat nur zu gehorchen. Ich gehe davon aus, dass ich zu Christen rede, die ebenso an die Genügsamkeit des geschriebenen Wortes glauben wie an die oberste Autorität Dessen, der es, um uns zu leiten, durch den Geist Gottes niederschreiben ließ. Entwicklung hat ihren Ursprung im Willen des Menschen und im Unglauben. Gott hat nichts übriggelassen, das hinzuzufügen wäre. Die Kirche befindet sich unter der Befehlsgewalt des Herrn. Wenn die Kirche jemand anerkennt, dann deshalb, weil der Herr ihn bereits aufgenommen hat; und wenn die Kirche jemand hinaustut, dann geschieht das ganz einfach deshalb, weil sie den Willen des Herrn tun möchte. Die Kirche hat keine unabhängige gesetzgeberische Gewalt, sondern ist dazu berufen, Seinem Wort zu glauben, es zu verkündigen und auszuführen. Folglich hat sie bei all diesen Dingen eingedenk zu sein, dass sie die Untergebene und Er der Herr ist. Er hat zu befehlen, sie zu gehorchen. Das ist ihre einzig richtige Stellung, ihr Vorrecht und ihre Pflicht. Sobald die Kirche einen über die Schrift hinausgehenden Test festlegt nimmt sie die Stelle des Herrn ein und maßt sich Seine Autorität an, ja, im Grunde verleugnet sie diese. Das Ergebnis ist: Man ist von der Einheit des Geistes abgewichen und bildet so eine Sekte.

Obwohl die Apostel die erste Stelle innerhalb der Kirche einnahmen, waren gerade sie Vorbilder an Demut. Wer fiel mehr durch seine Geduld auf als derjenige, der in nichts den ausgezeichnetsten Aposteln nachstand, dem durch den Willen Gottes und kraft der Autorität des Herrn Jesus ein einzigartiger Platz gegeben worden war? Wie sehr sollte dann in unseren Tagen jeder wahre Knecht Christi Demut üben! Wenn jemand sich dünkt, ein Prophet zu sein oder geistlich, so erkenne er, dass das, was geschrieben steht, die Gebote des Herrn sind. Möge seine Unterwürfigkeit unter das Wort des Herrn beweisen, dass er wirklich von Ihm gesandt ist! Das ist heute von größter Bedeutung für unsere Seelen; denn ständig entstehen Gefahren und Verwirrungen, die die Gläubigen, wo immer sie sich befinden mögen, in Mitleidenschaft ziehen und nicht zuletzt diejenigen, die zum Namen Christi hin versammelt sind.

Möge niemand denken, dass ich damit jene bewundernswerten Männer herabsetzen möchte, die der Herr in vergangenen Tagen benutzt hat! Lasst uns ungetrübte Hochachtung für solche Männer wie Luther, Calvin, Farel und Zwingli hegen, ohne die Schwachheiten eines jeden von ihnen zu übersehen. Es ist kindisch, Tyndale und Cranmer zu kritisieren, während man Melanchthon oder John Knox vergöttert. Sie alle waren von gleichen Gemütsbewegungen wie wir; und wer ihr Leben und Werk studieren will, der braucht nicht lange nach hinreichendem Material zur Kritik zu suchen. Dasselbe gilt für Männer Gottes unserer Tage. Aber ist es von Christus, wenn man auf etwas lauert, das nicht von Christus sein könnte? Fehler kann man leicht entdecken; doch wir brauchen heute die Kraft des Geistes, um zwar nicht in den Überlieferungen unserer Vorgänger, aber in ihrem Glauben zu wandeln. Es hat wohl kaum eine Zeit gegeben, in welcher der Glaube unter denen, die – wie man meinen sollte – schon lange an ihn gewöhnt sein müssten, tiefer gesunken ist als in der gegenwärtigen Zeit. Sehr häufig findet man Gläubige, die über einen als völlig falsch erkannten Weg seufzen und dennoch um der Gemeinschaft und anderer Gründe willen auf ihm verharren. Wie oft haben solche gegenüber anderen auf dem alten Ausspruch bestanden: „Lasset ab vom Übeltun! Lernet Gutes tun!“ Zweifellos glauben sie, dass man so handeln sollte; doch warum befleißigen sie sich nicht, ihrem Glauben die Tugend hinzuzufügen? Haben sie alles Vertrauen auf Christus und allen Mut für Ihn verloren? Ich rede von dem, was augenblicklich zu unserer gemeinsamen Beschämung überall in der Welt vor sich geht. Männer, die den Herrn schon lange gekannt haben und die zeitweise nicht wenig um der Wahrheit willen gelitten haben, sind bisweilen von einer Kompromissbereitschaft gekennzeichnet, die man selbst bei soeben wiedergeborenen Kindern Gottes kaum erwarten würde.

Unsere dringende Pflicht: die Einheit des Geistes zu bewahren

Liebe Freunde, es ist von größter Bedeutung, dass wir unsere Wege daraufhin prüfen, ob wir uns selbst betrügen oder in Tat und in Wahrheit die Einheit des Geistes bewahren. Setzt dieser Verpflichtung nicht die Tatsache entgegen, dass die Kirche nun ein Trümmerhaufen ist! Die Frage ist doch: Müssen wir nicht allezeit gehorsam sein? Es geht nicht darum, wie viele oder wie wenige Glieder Christi gemäß dem Wort des Herrn zusammen handeln. Erkennen wir für uns selbst die Verpflichtung an, treu sein zu müssen? Die Einheit des Geistes mit Fleiß zu bewahren, ist eine beständige Verantwortlichkeit der Kinder Gottes, solange sie sich auf der Erde befinden. Der Heilige Geist bleibt bei uns in Ewigkeit. Es ist daher immer unsere oberste Verpflichtung, die durch Ihn geschaffene Einheit zu bewahren.

Verdeutlichen wir das Gesagte an einem praktischen Beispiel. In diesem Raum ist eine Gruppe von Gliedern des Leibes Christi versammelt, die weder den breiten Weg des Landeskirchentums noch den schmalen Pfad der Sektiererei dulden können. Sie möchten vor allen Dingen so zusammengehen, dass sie dem Herrn Jesus gefallen. Was muss nun ihr Standpunkt sein? Welche kirchliche Stellung sollten sie einnehmen, wenn sie mit geistlichem Verständnis und in Treue handeln wollen? Falls es in dieser Stadt bereits solche gibt, die auf dem Boden des einen Leibes zusammenkommen, dann darf man sie nicht übergehen. Es wäre Unabhängigkeit, nicht die Einheit des Geistes, auf eine solche Versammlung keine Rücksicht zu nehmen.

Ferner: Ein Glied des Leibes Christi, das nach Gemeinschaft sucht, würde und sollte fragen, ob und wo Gläubige zu Seinem Namen hin versammelt sind. Nehmen wir an, er findet heraus, dass einige in diesem Raum zusammenkommen, und er möchte gerne mit ihnen auf demselben gesegneten Boden Christi sein. Wenn diese nun das Bekenntnis seines Glaubens prüfen, dann geschieht das nicht aus Mangel an Liebe zu ihm, sondern aus Sorge um die Herrlichkeit Christi. Sie nehmen ihn nicht lediglich deshalb auf, weil er sagt, er sei ein Glied des Leibes Christi. Wenn sie ihn nicht persönlich kennen, verlangen sie vielmehr ein angemessenes Zeugnis. Niemand sollte aufgrund seiner eigenen bloßen Worte als Gläubiger anerkannt werden; das war anfangs selbst bei dem Apostel Paulus nicht der Fall. Gott trug Sorge, ihm ein außerordentliches Zeugnis durch einen gewissen Jünger mit Namen Ananias auszustellen, der ein frommer Mann nach dem Gesetz war und ein gutes Zeugnis von allen in Damaskus wohnenden Juden hatte. Auf ähnliche Weise wurde er später durch Barnabas in Jerusalem eingeführt. Das Wort ist also einerseits so deutlich und die Gefahr andererseits so groß, dass kein Gläubiger, der mit aufrichtigem Herzen und Gewissen vor Gott hierüber nachdenkt, wünschen wird, lediglich aufgrund seiner eigenen Worte zugelassen zu werden. Auch aufrichtige Seelen können sich selbst täuschen; wenn du oder ich nun auf solche Weise zugelassen werden sollten, wo würde das enden?

Nehmen wir wiederum an, ein Christ würde vor die betreffende Gruppe von Gläubigen gebracht und möchte mit ihnen zum Gedächtnis des Herrn das Brot brechen. Vielleicht gehört er einer sog. Landeskirche oder einer freikirchlichen Gemeinschaft an. Aber er ist als ein Kind Gottes bekannt, das in Übereinstimmung mit dem Maß an Licht, das es besitzt, wandelt. Was ist nun zu tun? Dieses Glied Christi außer aufgrund ausdrücklich bekannter Sünde abzuweisen, würde nicht nur eine Schmähung des betreffenden Gläubigen, sondern auch des Herrn Selbst bedeuten. Wir würden damit unseren Anspruch und den wahren Mittelpunkt des Zusammenkommens verleugnen. Wenn es durch ein gottesfürchtiges Leben bezeugt ist, dass jemand ein Glied Christi ist, dann ist das der ausreichende und allein richtige Boden, auf dem ein Christ um Zulassung bitten sollte. Selbst wenn jemand alle Geheimnisse wüsste und alle Erkenntnis besäße, und hätte er auch allen Glauben, so dass er Berge versetzte – er sollte sich dennoch allein auf den Namen des Herrn berufen.

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Aus Christliche Einheit und Gemeinschaft, Heijkoop-Verlag, 1982, S. 25–33

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