Arbeit für Gott – Was zählt? (2)
4. Mose 3,12.23.27.33

Willem Johannes Ouweneel

© SoundWords, online: 30.03.2005, updated: 21.10.2022

Leitverse: 4. Mose 3,12.23.27.33.39

Die Erstgeborenen

Wenn wir nun in 4. Mose 3 weitergehen, wird uns in Vers 12 der Grund genannt, weshalb gerade die Leviten zu diesem Dienst auserwählt wurden:

4Mo 3,12: Ich habe die Leviten aus der Mitte der Kinder Israel genommen anstatt aller Erstgeburt, die den Mutterschoß durchbricht unter den Kindern Israel; und die Leviten sollen mir gehören.

Die Leviten waren also anstelle der Erstgeburt dem HERRN gewidmet. Ursprünglich hatte Gott es so eingerichtet, dass nicht die Leviten, sondern die Erstgeborenen dem HERRN gewidmet sein sollten zu diesem Dienst. Warum dieser Wechsel? Es ist ganz nützlich, dass wir dieser Frage nachgehen, denn sie steht in Verbindung mit dem Charakter des Levitendienstes, nämlich dass auch wir als Leviten den Platz der Erstgeborenen eingenommen haben.

Was hält Gott von den Erstgeborenen? Auf der natürlichen Ebene nicht viel. Die Welt hält viel davon, wie auch Ägypten einmal viel von seinen Erstgeborenen hielt. Die Ägypter waren stolz auf sie, sie waren die Erstlinge all ihrer Kraft (Ps 105,36). Es war ihr natürliches Herz, das sich über die natürlichen Früchte freute. Sie hatten vielleicht ihre Hoffnung auf diese Söhne gesetzt und eine schöne Stellung in der Welt für sie ausgesucht. Aber Gott räumt das alles beiseite. Für die natürliche Kraft, für den natürlichen Stolz gibt es keinen Platz im Dienst für den HERRN. Wir sehen oft im ersten Buch Mose, dass der Erstgeborene beiseitegestellt wird. Wir sehen das bei Kain, bei Ismael, bei Esau, bei Ruben, bei Manasse. So geht das in der natürlichen Welt. Gott kann die natürliche Kraft und die natürlichen Fähigkeiten durchaus nicht gebrauchen. Wenn Gott Gericht übt, bleibt gerade von diesen Erstgeborenen in Ägypten nichts übrig. Gott kann das Natürliche im Dienst nicht gebrauchen, so wie es sich von Natur aus in dem Dienst offenbaren könnte.

Wie anders, wenn es um die Erstgeborenen Gottes geht. Die Stellung der Erstgeborenen ist etwas, was Gott selbst gegeben hat. In geistlicher Weise sind die Erstgeborenen ein Bild der Kraft Gottes. Gott sagt in 2. Mose 4,22.23 zu Pharao: „Mein Sohn, mein erstgeborener, ist Israel; und ich sage zu dir: Lass meinen Sohn ziehen, damit er mir dient!“ Gott beansprucht seinen erstgeborenen Sohn, damit Er Ihm dient. Wie schön ist das. Schon lange bevor Gott dem Volk Israel klarmachte, dass sie Erstgeborene nach seinen Gedanken sind, hatte Gott es zu Pharao gesagt. So handelt Gott manchmal. Bevor Er zu Eva sprach, hatte Er zu der Schlange bereits über den Samen der Frau gesprochen. So sehen wir auch in 4. Mose 23 und 24, dass Gott durch Bileam dem Balak sagen ließ, wie Er über das Volk dachte, bevor das Volk selbst etwas davon gehört hatte. Gott beansprucht Israel, seinen erstgeborenen Sohn, damit das Volk Ihm dient.

So ist das auch bei uns. Auch wir besitzen diese wunderbare Sohnschaft. Gott hat uns zu dieser Sohnschaft vor Grundlegung der Welt bestimmt (Eph 1,5). Doch wie konnten wir praktischerweise Söhne werden? Auch das lesen wir in Epheser 1. Nachdem wir in Vers 5 von dieser ewigen Zuvorbestimmung als Söhne Gottes gehört haben, lesen wir in Vers 7, dass wir Söhne Gottes sein können, weil wir durch das Blut des Herrn Jesus erlöst sind und die Vergebung der Vergehungen haben. Ebenso wie Gott einmal über Israel zu Pharao sagte: „Mein Sohn, mein erstgeborener, ist Israel … Lass meinen Sohn ziehen [das bezieht sich auf die Erlösung aus Ägypten aufgrund des Blutes des Lammes], damit er mir dient!“, so hat Gott das auch in Bezug auf uns gesagt. Israel war ein erstgeborener Sohn, und das erste Vorrecht, das in Römer 9 von Israel erwähnt wird, ist die Sohnschaft (Röm 9,4). Israel war insgesamt der erstgeborene Sohn Gottes. Später hat Gott deutlich gemacht, dass auch jeder Einzelne in diesem Volk ein Sohn Gottes war. Das konnte Mose dem Volk erst sagen – dem Pharao hatte er das schon längst gesagt –, als sie im Begriff standen, in das Land einzutreten. In 5. Mose 14,1 steht wörtlich übersetzt: „Ihr seid Söhne des HERRN.“ Die Sohnschaft gehört zum Land. Sie gehört dorthin, wo Gott selbst ist, zum Himmel, zu den himmlischen Örtern nach Epheser 1,3. Dazu gehören die Söhne Gottes. Israel bestand aus solch einer großen Anzahl von Söhnen Gottes, und zusammen waren sie der erstgeborene Sohn Gottes.

Welch ein Vorrecht ist es, wenn wir das jetzt auf uns anwenden. Israel ist beiseitegestellt. In Hosea 11,1 sagt Gott durch den Propheten: „Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen.“ Nun, das ist Israel als der erstgeborene Sohn, so wie Gott Israel genannt hatte. Doch in Matthäus 2,15 wird dieser Ausspruch auf den Herrn Jesus angewandt. Jetzt ist Israel nicht mehr der Weinstock, sondern der Herr Jesus ist der wahre Weinstock (Joh 15). Jetzt ist Israel nicht mehr der erstgeborene Sohn, sondern der Herr Jesus. Hebräer 1,6 sagt uns, dass Gott seinen erstgeborenen Sohn in den Erdkreis eingeführt hat und es aufs Neue tun wird zu Beginn des Tausendjährigen Reiches. Jetzt ist Er verherrlicht im Himmel. Und ist Er allein in dieser Sohnschaft? Nein, Gott wollte viele Söhne zur Herrlichkeit bringen (Heb 2,10) und mit diesem erstgeborenen Sohn vereinigen, damit das Wunderbare erfüllt würde, wovon Römer 8,29 spricht: dass wir dem Bild seines Sohnes gleichförmig sein sollten und Er der Erstgeborene ist unter vielen Brüdern.

Israel ist beiseitegestellt, und Gott hat nun einen neuen, wenn ich so sagen darf, einen zweiten erstgeborenen Sohn; das ist derjenige, der jetzt zum Erstgeborenen gemacht worden ist anstelle Israels (Ps 89,28). Und wir sind die vielen Söhne, die mit dem Herrn Jesus verbunden sind. Aufgrund wessen? Wie war es möglich, dass Er nicht allein blieb, sondern viele erstgeborene Söhne mit Ihm verbunden wurden? Die Antwort finden wir in Hebräer 11,28: „Durch Glauben hat er [Mose] das Passah gefeiert und die Besprengung des Blutes, damit der Verderber der Erstgeburt sie nicht antaste.“ Da steht nicht, dass das Volk das Passah gefeiert hat, sondern wir lesen nur von dem Glauben Moses. Darin ist Mose ein Vorbild von dem Herrn Jesus. Er hat das Passah für uns gefeiert und hat sein eigenes Passahblut für uns vergossen. Aufgrund seines Werkes, das Er vollbracht hat, war es möglich, dass der Verderber an den Erstgeborenen Israels vorüberging, obwohl die Erstgeborenen Israels nicht besser waren als die Erstgeborenen Ägyptens. Sie hatten das Gericht genauso verdient wie die Erstgeborenen Ägyptens. Doch aufgrund dessen, dass Mose das Passah gefeiert hat – ein Bild davon, dass der Herr Jesus als das wahre Passahlamm sein Blut gegeben hat –, kann es eine Errettung vieler Söhne, vieler Erstgeborener geben. Und nun kommt die Steigerung in Hebräer 12,23. Wir lesen dort nämlich, dass wir gekommen sind „zu der Versammlung der Erstgeborenen“. Das ist die Versammlung Gottes, gesehen als die Versammlung der Erstgeborenen, zu der wir letztlich gebracht werden sollten. Das bedeutet, dass jeder Gläubige jetzt diese hohe Stellung als Erstgeborener hat, eine Stellung der Vorrechte Gottes und besonderer Segnungen. Der Herr Jesus ist der Erstgeborene unter vielen Brüdern (Röm 8,29), doch auch diese Brüder selbst haben diesen Charakter des Vorrechtes, dieser hohen Stellung. Sie alle zusammen sind die Versammlung der Erstgeborenen.

Warum sage ich das so ausführlich? Weil ich klarmachen möchte, was es bedeutet, dass die Leviten die Stellung der Erstgeborenen einnahmen. Auch wir nehmen nun als Leviten die Stellung von Erstgeborenen ein. Wir sind nach unserer Erlösung, nachdem der Zerstörer auch an uns vorbeigegangen ist und wir Ägypten (ein Bild der Welt) durch das Rote Meer hindurch verlassen haben, ein Volk von Erstgeborenen geworden. Wir gehören zu der Versammlung der Erstgeborenen, in deren Mitte der Herr Jesus weilt und wo Er als der Erstgeborene unter vielen Brüdern wohnt. Das bestimmt den Charakter des Levitendienstes.

Es gibt viele, die vielleicht eine geringe Meinung von ihrem Dienst haben und glauben, dass ihr Dienst sehr unauffällig ist und keine große Bedeutung haben kann. Doch bist du dir bewusst, wie groß das Vorrecht ist, ein Levit sein zu dürfen? Weißt du, dass die Leviten die Stelle der Erstgeborenen einnahmen und dass der Charakter der Erstgeborenen den Charakter des Levitendienstes bestimmt? Weißt du, dass du diesen nach deinen Maßstäben geringen Dienst nur ausüben kannst, weil du ein erstgeborener Sohn Gottes bist und zu der Versammlung der Erstgeborenen, der erstgeborenen Söhne, gehörst? Nur deshalb, weil du diese große Ehre empfangen hast und zu dieser gewaltigen, unergründlich hohen Stellung gebracht worden bist, kannst du diesen Dienst ausüben. Das ist kein geringer Dienst. Wenn es nötig war, dir solch eine hohe Stellung zu geben, kann kein Levitendienst gering sein. Es ist das höchste Vorrecht jetzt auf dieser Erde, Gott dienen zu dürfen, wenn wir den Priesterdienst einmal hierbei außer Acht lassen. Das trifft auch für Dienste zu, die unserer Meinung nach unwichtig sind. Vielleicht dachten manche Merariter aus diesen Leviten gering über ihren Dienst, wenn sie zum Beispiel nur einige Seile zu tragen hatten. Es gab Tausende von Meraritern und vielleicht viele unter ihnen, die nur Seile trugen. Ist das ein wichtiger Dienst? Ja, für Gott ist das alles so wichtig, dass es nötig war, uns zuvor zu Erstgeborenen zu machen und uns mit dem Herrn Jesus zu verbinden. Er wurde für uns das Passahlamm, damit der Verderber an uns vorbeigehen konnte. Dadurch sind wir Erstgeborene geworden und für Gott geheiligt. Wir haben davon vorbildlich in 2. Mose 13 gelesen.

Erlöst, um zu dienen

Was bedeutet es, wenn Gott jemand erlöst? Gott erlöst jemand, damit er Ihm dient. Wenn Gott jemand erlöst, wird derjenige zugleich das Eigentum des Herrn. Das ist ein sehr wichtiger Grundsatz, den wir auch in 1. Korinther 6,20 finden: „Ihr seid um einen Preis erkauft worden; verherrlicht nun Gott in eurem Leib.“ Das ist eine selbstverständliche Folge. Wir sind um einen Preis erkauft, sind erlöst, und das bedeutet, dass wir zugleich als Erstgeborene Gott geheiligt sind. Darum sagt 2. Mose 13,1.2: „Heilige mir alles Erstgeborene, alles, was den Mutterschoß durchbricht unter den Kindern Israel.“ Die Kinder Israel waren erlöst, Gott hatte sie vom Gericht befreit. Damit waren sie zugleich Gottes Besitztum geworden, und wo sollten sie jetzt Gott geweiht sein? Auch das finden wir in 2. Mose 13 ab Vers 11, nämlich dass sie, wenn sie im Land sein würden, Gott alles Erstgeborene darbringen sollten. Es ist schön, zu sehen, dass das mit dem Land in Verbindung steht.

Wir haben bereits gesehen, dass die Sohnschaft zum Land gehört (vgl. 5Mo 14,1). Söhne sind solche, an denen Gott ein besonderes Wohlgefallen hat (Eph 1,5). Gott hat seine Söhne auserwählt, damit sie ganz für Ihn sind, nach dem Wohlgefallen seines Willens. Es ist das Wohlgefallen, die Freude des Herzens Gottes, Söhne für sich zu haben. Doch Er möchte sie in dem Land des Wohlgefallens haben, so wie Kaleb es in 4. Mose 14,8 sagt: „Wenn der HERR Gefallen an uns hat, so wird Er uns in dieses Land bringen.“ Nun, Gott hat ein Gefallen an seinen Söhnen, und Er hat es bewiesen, indem Er uns in himmlischen Örtern hat mitsitzen lassen und uns dort mit allen geistlichen Segnungen gesegnet hat. Das ist das Wohlgefallen Gottes. Wir dürfen Ihm dienen als solche, die im Besitz all dieser Segnungen sind, versetzt in himmlische Örter. Welch ein hohes Vorrecht ist das.

Wir lesen dann weiter, dass nicht nur die Erstgeborenen, die in der Nacht des Gerichts in Ägypten verschont wurden, Gott geweiht waren, sondern fortan sollten alle Erstgeborenen Gott geweiht werden. Niemand von uns könnte Gott dienen, ohne es praktisch zu verwirklichen, dass wir alle das Lamm zu unserer Erlösung brauchen. Wir brauchen das Lamm ebenso wie die Erstgeborenen in dieser Nacht des Gerichts. Das ist eine schwierige Lektion für uns und besonders, wenn wir Eltern sind und der Herr uns Kinder geschenkt hat. Die Kinder stehen auf derselben Ebene wie die Esel. So finden wir es hier in 4. Mose 3,13. Wir haben oft hohe Gedanken über unsere Kinder, so hoch wie die Ägypter. Sie sind die Erstlinge unserer Kraft und vielleicht auch unser Stolz. Aber nach Gottes Gedanken stehen sie auf der Ebene der Esel, denn für die Esel gab es nur zwei Möglichkeiten: Entweder sollte das Erstgeborene der Esel durch ein Lamm gelöst werden oder es sollte ihm das Genick gebrochen werden. Auch für unsere Kinder, ja für uns alle gibt es nur diese beiden Möglichkeiten. Wenn wir unsere Kinder für diese Welt erziehen – ich möchte diese Anwendung nebenbei machen –, wird ihnen das Genick gebrochen werden. Der einzige Ausweg ist das Lamm. Um ein Erstgeborener und dem Herrn gewidmet zu sein, brauchen wir das Lamm und brauchen wir diese Erlösung. Es ist gut, unseren Kindern das in der Erziehung klarzumachen.

Wie schön ist es, wenn unsere Kinder dann zu uns kommen und uns fragen: „Was ist das?“, wie wir das hier in 2. Mose 13,14 finden. Wir dürfen unseren Kindern dann erklären, dass wir Gott nur dienen können aufgrund der Erlösung durch das Lamm und nicht aufgrund eigener Verdienste oder natürlicher Fähigkeiten. Unsere Kinder müssen lernen, dass alles, was sie von Natur aus sind – mögen es Intelligenz oder sprachliche Fähigkeiten oder was auch immer sein –, unter das Gericht kommen muss. Gott kann mit uns nur etwas anfangen auf der Grundlage der Erlösung durch das Lamm. Nur das, was von Gott selbst in uns gewirkt ist, kann Er benutzen und zu seiner Ehre ausschlagen lassen in unserem Dienst als Leviten. Wir können nicht früh genug damit beginnen, unseren Kindern und auch unseren jungen Leuten und Geschwistern das deutlich zu machen. Das sind sehr wichtige Grundsätze für den Dienst.

Im Dienst zählt die Treue

Nun, wir haben im vierten Buch Mose gelesen, dass die Leviten die Erstgeborenen ersetzt haben. In diesem Zusammenhang ist es gut, den geschichtlichen Hintergrund zu kennen. Wir finden ihn in 2. Mose 32. Da sehen wir, wie das Volk unmittelbar nach Empfangen der zehn Gebote sie schon brach, indem sie dem goldenen Kalb dienten. Wir lesen dort in 2. Mose 32,26-28, nachdem Mose von dem Berg heruntergekommen war: „Mose stellte sich auf im Tor des Lagers und sprach: Her zu mir, wer für den HERRN ist! Und es versammelten sich zu ihm alle Söhne Levis. Und er sprach zu ihnen: So spricht der HERR, der Gott Israels: Legt ein jeder sein Schwert an seine Hüfte, geht hin und her, von Tor zu Tor im Lager, und erschlagt jeder seinen Bruder und jeder seinen Freund und jeder seinen Nachbarn. Und die Söhne Levis taten nach dem Wort Moses; und vom Volk fielen an diesem Tag etwa dreitausend Mann.“ Ist das nicht Gnade Gottes? Von der menschlichen Natur her ist es nicht verständlich, warum gerade dieser Stamm hier eine Ausnahme machte und sie hier geschlossen vor dem HERRN standen. Das ist Gnade. Wo ist Simeon jetzt, der Genosse Levis in der Bosheit damals? Da steht dieser Stamm Levi. Das konnte die Gnade Gottes in ihren Herzen wirken.

Aber wir sehen hier noch etwas anderes. Man könnte fragen: Was hat diese Treue mit dem Dienst an sich zu tun, was hat sie damit zu tun, ob man geeignet ist, Bretter und Vorhänge durch die Wüste zu tragen? Das war ja der Dienst der Leviten. Was wir hieraus lernen können, ist dieses: Solche, die einen Dienst für den Herrn ausüben möchten, werden in einer schwierigen Zeit erprobt. Solche Prüfungen sind notwendig, um den Diener zu dem Dienst zuzubereiten.

In Verbindung hiermit wollen wir uns nun noch mit dem Segen Moses über Levi in 5. Mose 33 beschäftigen. Dieser Segen ist ganz anders als der Segen Jakobs in 1. Mose 49. Jakob hatte über seine Söhne als Personen gesprochen. Mose spricht über die zwölf Stämme und nicht über die Personen der zwölf Söhne Jakobs. Wir lesen hier von Levi in Vers 8, dass Mose zu Gott sagt: „Deine Tummim und deine Urim sind für deinen Frommen“ (5Mo 33,8). Beachte, dass „deinen Frommen“ in der Einzahl steht. Das war der fromme Levit, der damals unter diesen schwierigen Umständen, in dieser schwierigen Prüfungszeit ausgeharrt hatte, und dann lesen wir weiter: „… den du versucht hast bei Massa, mit dem du hadertest beim Wasser von Meriba.“ Wie bemerkenswert ist doch die Genauigkeit der Schrift. Was geschah da bei Massa und Meriba? Das Volk versuchte Gott. Das war eine böse Tat, und Gott hat das Volk dafür gerichtet. Doch in derselben schwierigen Zeit hat Gott die Leviten versucht. Während das Volk Gott versuchte, versuchte Gott die Leviten. Er hat sie unter solchen Schwierigkeiten auf die Probe gestellt, um zu sehen, wie sie sich verhalten würden.

Junge Geschwister, wenn Gott solche Prüfungen in euer Leben bringt, geschieht das nicht, um euch zu entmutigen, sondern zu ermutigen, denn in solchen Prüfungen wird der Diener geformt und zum Dienst ausgebildet. In solchen Umständen wird klar, ob in unseren Herzen wirklich etwas für den Herrn vorhanden ist, ob die Gnade bei uns ein vollkommenes Werk zustande gebracht hat und ob wir geeignet sind zu einem Dienst für den Herrn. Sind tatsächlich die Tummim und die Urim Gottes bei uns vorhanden? Das waren ja die Gegenstände, womit das Los geworfen wurde. Urim und Tummim bedeuten: Lichter und Vollkommenheiten (2Mo 28,30, Fußnote). Das ist nicht dasselbe wie das Wort Gottes. Sie besaßen auch die Schriften Moses, nachdem er sie fertiggestellt hatte, und das war hier der Fall. Sie besaßen also das Wort. Aber es ist doch noch etwas anderes, das vollkommene Licht Gottes zu besitzen. Diener sind nicht nur solche, die das Wort Gottes sehr gut kennen, nicht nur solche, die große Einsicht in die Bibel haben. Es sind vor allem solche, die in der Prüfungszeit ausgeharrt haben und in Gemeinschaft mit dem Herrn gelernt haben, vollkommenes Licht durch seinen Geist zu empfangen; sie besitzen die Urim und die Tummim. Dazu reicht es nicht aus, ein Israelit zu sein, wir würden sagen, zu dem Volk Gottes zu gehören; dazu muss man ein Frommer sein, wie hier steht. Die Fußnote sagt: „Den Mann, deinen Frommen“, oder, wie man auch übersetzen könnte: „deinen Heiligen, deinen Reinen, deinen Gerechten“. Das Wort ist nicht ganz einfach zu übersetzen, aber es weist auf solche hin, die treu sind inmitten des Volkes Gottes.

Was wir brauchen, ist nicht eine theologische, intellektuelle Ausbildung, sondern eine Ausbildung in Treue, und das gerade in Zeiten von Schwierigkeiten und Prüfungen. Wie gut zu wissen, dass Gott es ist, der dich versucht. In diesen Prüfungen kommt es darauf an, nicht auf deine Eltern zu sehen, wenn sie ungeistlich sind, auch nicht auf die Brüder und Schwestern, wenn sie ungeistlich sind, sondern ganz klar vor dem Herrn zu stehen und Ihm zu folgen und auch auf den Rat solcher zu hören, die geistlich sind. Diese Prüfung in der Erziehungsschule Gottes findet statt, damit deutlich zum Vorschein kommt, was wir in 5. Mose 33,9 lesen: „Sie haben dein Wort beachtet, und deinen Bund bewahrten sie.“ Ist es nicht wichtig, wenn junge Geschwister das Verlangen haben, einen Dienst für den Herrn auszuüben, dass die anderen Geschwister zuvor einmal in Prüfungszeiten sehen konnten, dass sie das Wort beachteten und seinen Bund bewahrten? Wir können nicht, wie es in 5. Mose 33,10 heißt, „den Jakob lehren deine Rechte und Israel dein Gesetz“, wenn wir nicht zuvor in Prüfungszeiten den Beweis erbracht haben, dass wir selbst das Wort Gottes beachten und seinen Bund bewahren. Kann jemand einen Dienst für den Herrn ausüben, wenn nicht für alle ganz klar ist, dass er das Wort Gottes in seinem eigenen Leben bewahrt? Wir werden später noch bei Esra drei Dinge finden, die er tat: Erstens erforschte er das Wort, zweitens wandte er es in seinem eigenen Leben an, und drittens war es sein Anliegen, das Wort auch inmitten des Volkes zu lehren (Esra 7,10).

Danach erst lesen wir in 5. Mose 33,10: „Sie werden Räucherwerk legen vor deine Nase und Ganzopfer auf deinen Altar.“ Das ist der priesterliche Dienst. Doch bevor wir diesen Priesterdienst finden, finden wir den Dienst des Unterrichtens, das Lehren der Rechte des HERRN und des Gesetzes in Israel. Das ist wieder ein Beweis dafür, dass der Levitendienst dem Priesterdienst vorausgeht: Zuerst muss die Belehrung, die Auferbauung der Gläubigen erfolgen, bevor Priesterdienst in ihrer Mitte entstehen und ausgeübt werden kann. Das ist also die wichtige Voraussetzung. Die Leviten waren auf die Probe gestellt worden in dieser schwierigen Zeit, und jetzt konnten sie auch anstatt der Erstgeborenen des Volkes Israel in den Dienst gestellt werden.

Die drei Söhne Levis

Damit kehren wir zurück zu 4. Mose 3. Es war die Unumschränktheit Gottes, den Stamm Levi anstelle der Erstgeburt anzunehmen, den Stamm, der sich in der Prüfungszeit so bewährt hatte. Nun finden wir hier diese drei Söhne Levis: Kehath, Gerson und Merari. Wie schön ist es, sie dort rings um die Stiftshütte gelagert zu sehen. Im Mittelpunkt des Volkes stand die Stiftshütte, und danach kamen unmittelbar die Leviten, die sie umgaben, erst dann die zwölf Stämme Israels. Die Leviten sollten durch die Stiftshütte gekennzeichnet werden, ja ihr ganzes Leben, ihr Wohnen und ihr Arbeiten sollte immer in direkter Verbindung mit der Stiftshütte stehen, dieser herrlichen Offenbarung Gottes in Christus Jesus.

4Mo 3,23: Die Familien der Gersoniter lagerten hinter der Wohnung gegen Westen.

Bemerkenswert ist auch die Anordnung dieser drei Familien um die Stiftshütte. Von den Gersonitern lesen wir in Vers 23, dass sie im Westen lagerten. Sie hatten die Hut über die Wohnung, über das Zelt, seine Decke usw. (4Mo 3,25.26), also über den gewebten Teil der Stiftshütte. Der gewebte Teil der Stiftshütte spricht von dem Herrn Jesus als Mensch, dem, was Er als Mensch auf dieser Erde war, auch gegenüber den Menschen, die Ihn umgaben. Das weist auch für uns auf das Gebiet der menschlichen Erfahrung auf Erden hin. Diese Erfahrungen finden wir im Westen, wo für die Kinder Israel das Meer war. Die Gersoniter wohnten also im Gebiet der Erfahrung, dort, wo die Wellen des Lebens toben können.

4Mo 3,27: Und von Kehath die Familie der Amramiter und die Familie der Jizhariter und die Familie der Hebroniter und die Familie der Ussieliter; das sind die Familien der Kehathiter.

Danach finden wir in Vers 27 die Familie der Kehathiter, die im Süden lagerten. Sie hatten die Hut über die heiligen Gegenstände der Stiftshütte. Diese Gegenstände, die Lade, der Tisch, der Leuchter und die Altäre sprechen von der Offenbarung der Herrlichkeit Gottes in dem Herrn Jesus, insbesondere Gott gegenüber, aber auch in Verbindung mit der Versammlung. Sie hatten die höchste Aufgabe, wie wir auch später noch sehen werden. Sie durften ihre Gegenstände nicht auf Wagen fahren, sondern sie nur auf ihren Schultern tragen (4Mo 7,9). Sie trugen das Heiligste und wohnten deshalb auch im Süden, dort, wo der Sonnenschein der Herrlichkeit Gottes am deutlichsten gespürt wird.

4Mo 3,33: Von Merari die Familie der Machliter und die Familie der Muschiter; das sind die Familien Meraris.

Drittens finden wir die Familie der Merariter ab Vers 33. Sie lagerten an der Nordseite der Wohnung. Ihre Aufgabe war es, die festen Teile der Stiftshütte, die Bretter, Säulen usw. zu tragen. Das hat mehr mit der Versammlung als Zeugnis hier auf der Erde zu tun. Sie betonen mehr die Seite, dass die Stiftshütte ein Vorbild von der Versammlung als der Wohnung Gottes auf Erden ist. Der Ort des Zeugnisses ist mit dem Norden verbunden, dem Ort, wo die Sonne niemals scheint. Das Zeugnis der Versammlung ist in dieser Zeit mit einer dunklen Erde verbunden. Es geht dabei nicht um das Zeugnis nach innen im Heiligtum, sondern um die schwierige Aufgabe, die Herrlichkeiten der Versammlung als Zeugnis hier auf der Erde zu verbreiten. Die Merariter mussten alle diese Gegenstände auf Wagen als Zeugnis durch die Wüste transportieren (4Mo 7,3-8). Ich erwähne das hier nur ganz kurz. Wir werden darauf später noch zurückkommen. Schließlich lesen wir in Vers 38, dass im Osten Mose und Aaron wohnten, die zusammen ein Vorbild des verherrlichten Herrn im Himmel als dem Apostel und Hohenpriester unseres Bekenntnisses sind (Heb 3). In Vers 38 steht ausdrücklich dabei: „gegen Sonnenaufgang“, also in der Richtung, von woher Israel den Herrn Jesus aus dem Himmel kommen sehen wird.

4Mo 3,39: Alle gemusterten Leviten, die Mose und Aaron nach dem Befehl des HERRN nach ihren Familien musterten, alle Männlichen von einem Monat und darüber, waren 22.000.

Schließlich sehen wir noch in Vers 39, dass die Leviten gemustert werden sollten, und zwar nicht wie bei den anderen Stämmen ab zwanzig Jahren, sondern ab einem Monat. Das ist die erste Altersangabe, die wir hier finden. Zweitens durften sie in den aktiven Dienst treten, wenn sie dreißig Jahre alt wurden (4Mo 4,3.23.30). In 4. Mose 8,24 wird dazu gesagt, dass sie schon mit fünfundzwanzig in den Dienst eintreten durften, um eine Art Vorbereitungszeit mitzumachen, bevor sie in den aktiven, vollen Dienst eintreten konnten.

Das sind drei Zahlen, die wir gut behalten sollten. Es bedeutet erstens, dass es, nachdem wir erlöst sind, noch eine lange Zeit dauern kann, bevor uns der Herr im aktiven Dienst gebrauchen kann. Das können wir auch gut verstehen. Trotzdem hat der Herr von Anfang an ein Anrecht auf uns, so wie die Leviten schon im Alter von einem Monat gemustert wurden. Es ist gut, dass auch junge Geschwister sich gründlich bewusst sind, dass der Herr unmittelbar nach ihrer Bekehrung ein Anrecht auf sie hat, dass sie sich gleich nach ihrer Bekehrung dem Herrn zur Verfügung stellen sollten, so wie Saulus auf dem Weg nach Damaskus unmittelbar nach seiner Bekehrung sagte: „Was soll ich tun, Herr?“ (Apg 22,10). So sollten wir uns dem Herrn zur Verfügung stellen, um von Ihm geleitet zu werden in seiner Erziehung, bis wir geistlicherweise das Alter von fünfundzwanzig Jahren erreicht haben und der Herr damit beginnen kann, uns einen leichten Dienst anzuweisen. Kein Gläubiger bekommt von dem Herrn einen Dienst von dem einen auf den anderen Tag. Wir sehen das bei allen, die einen öffentlichen Dienst ausüben, dass es eine bestimmte Entwicklung gibt. Alle Gläubigen sollten sich früh dem Herrn zur Verfügung stellen und alles tun, was der Herr ihnen auf den Weg stellt, auch wenn es ihrer Meinung nach ein geringer Dienst ist. Das spielt dann keine Rolle. Der Herr fängt in seiner Erziehung mit einfachen Dingen an, wie das auch im natürlichen Bereich geschieht. Wir sollten auch diese einfachen Dienste gern tun.

Ich möchte Missionar werden …

Manchmal kommt es vor, dass jemand sagt: Ich möchte gern Missionar werden, und kündigt den Geschwistern das dann an. Wie schade, wenn die Geschwister dann sagen müssen: Wir haben noch nie erlebt, dass dieser junge Mann einen Dienst ausgeübt hat. Er hat niemals Traktate verteilt, niemals in der Sonntagschule mitgearbeitet, niemals Kranke besucht. Er war nie dabei, wenn das Evangelium verkündigt wurde. Was hat er für den Herrn getan? Er war niemals an einem Dienst interessiert und jetzt möchte er Missionar werden?

Das ist doch völlig unnatürlich. Es sollte eine Vorbereitung geben. Sobald jemand zur Bekehrung kommt, fängt diese Schule Gottes an, und jeder junge Bruder, jede junge Schwester, auch wenn sie noch so jung sind, sollten sich dem Herrn zur Verfügung stellen für jede kleine Aufgabe, sei es nun zu Hause bei den Eltern, sei es als Zeugnis in der Schule, wo es auch sein mag, dort fängt der einfache Dienst für den Herrn an. Wenn wir nicht früh damit beginnen, kann der Herr auch keine weitere Entwicklung schenken. Dann können wir nicht zu der geistlichen Reife von fünfundzwanzig Jahren heranwachsen, um auch einen mehr öffentlichen Dienst für den Herrn tun zu können, bis wir schließlich natürlich geistlicherweise dreißig Jahre alt geworden sind und in den Dienst des Herrn, den Er für uns ausersehen hat, eintreten. Diese Vorbereitung ist äußerst wichtig. Bei Paulus sehen wir, dass der Herr ihn bereits vom Mutterleib an auserwählt hatte (Gal 1,15), also buchstäblich von seiner Geburt an. Aber es dauerte noch lange, bevor dieser Mann auch geistlicherweise fünfundzwanzig Jahre alt war. Das war er, als er zur Bekehrung kam. Er durfte mit einem einfachen Dienst anfangen, indem er in Damaskus von dem Herrn zeugte. Doch anschließend musste er erst nach Arabien gehen, bis der Augenblick kam, dass er dreißig Jahre alt war. Dann erst lesen wir in Apostelgeschichte 13,2, dass der Heilige Geist sagt: „Sondert mir nun Barnabas und Saulus zu dem Werk aus, zu dem ich sie berufen habe.“ Da sehen wir, wie Paulus geistlicherweise dreißig Jahre alt ist und völlig in den Dienst des Herrn eintritt.

Solch eine Entwicklung haben auch wir nötig, sonst könnte es niemals einen Dienst für den Herrn geben. Ich möchte jeden jungen Bruder und jede junge Schwester ermuntern, jede Aufgabe – nicht die, die sie sich selbst aussuchen, das ist in der Erziehungsschule Gottes nicht angebracht –, sondern jede Aufgabe, die dir der Herr auf den Weg stellt, in aller Einfachheit zu tun, froh, dass du das Vorrecht hast, alles für Ihn zu seiner Ehre zu tun.

Nun noch kurz zu der Ersetzung der Erstgeborenen durch die Leviten. Alle Leviten sollten genau gezählt werden und ebenfalls die Erstgeborenen. Es musste festgestellt werden, ob die Anzahl Erstgeborener durch die Leviten ersetzt werden konnte. Da stellte sich heraus, dass es mehr Erstgeborene als Leviten gab. Nun, das ist an sich nichts Besonderes. Es ist heute noch genau dasselbe. Wenn ich mich hier in diesem Saal umschaue, sehe ich sicherlich sehr viele Erstgeborene, die zu der Versammlung der Erstgeborenen nach Hebräer 12 gehören. Doch wenn wir uns fragen würden, wie viele Leviten es hier gibt, ist es dann bei uns so, dass es für jeden Erstgeborenen auch einen Leviten gibt? Lasst uns diese Frage einmal an uns selbst richten. Als Gläubige sind wir alle Erstgeborene. Aber haben wir auch, wenn ich so sagen darf, unser Gegenstück als Levit? Ist sich jeder Erstgeborene unter uns bewusst, dass der Herr ein Anrecht an ihn hat und ihn in seinem Dienst gebrauchen möchte, welcher Dienst auch immer es sein mag? Sind wir uns bewusst, dass Erstgeborene Leviten werden sollten? Jeder Gläubige ist ein Erstgeborener, sollte es aber auch praktisch verwirklichen, ein Diener des Herrn zu sein. Wenn das nicht so ist, dann muss ein Lösegeld bezahlt werden. Alle überzähligen Erstgeborenen wurden mit fünf Sekeln gelöst (4Mo 3,47). Was bedeutet das für uns? Es bedeutet, dass, wenn ich ein Erstgeborener bin und es noch nicht verwirklicht habe, dass Gott mich zu einem Leviten machen möchte, ein Lösegeld für mich bezahlt werden muss. Praktischerweise heißt das, dass Gott mich um einen Preis erkauft hat, damit Er mich für sich selbst als Eigentum besitzt, damit ich Ihm diene.

Hast du es schon praktisch verwirklicht, dass das Lösegeld für dich bezahlt worden ist und dass du nicht nur die Vorrechte und Segnungen als Erstgeborener besitzt, sondern dass Gott aus dir einen Leviten machen möchte? Die Höhe des Lösegeldes entsprach dem, was für einen kleinen Jungen bezahlt werden musste (3Mo 27,6). Kein Gläubiger, der heute Abend hier ist, darf denken: Ich bin noch zu jung oder noch zu jung in meinem Glauben. – Bedenke, dass Gott ein Anrecht auf dich hat. Du kannst nicht sagen: Wenn ich einmal sechzig oder siebzig bin, dann kann ich vielleicht etwas für den Herrn tun. Nein, der Herr hat ein Anrecht auf dich, und zwar unmittelbar nach deiner Bekehrung. Die Frage ist nicht, ob du einen bestimmten hohen Dienst ausüben wirst, sondern ob du heute dort, wo du bist, dem Herrn zur Verfügung stehst, sei es in deiner Familie, sei es in der Schule, an deiner Arbeitsstelle oder wo auch immer. Du bist ein Erstgeborener, dem Bild des Sohnes Gottes gleichförmig.

Doch bist du auch schon ein Levit? Hast du schon etwas davon verstanden, dass Gott in jeder Hinsicht, in jedem Augenblick ein Anrecht auf dich hat und dich in seinem Dienst benutzen möchte? Wie wichtig ist es, dass wir das verstehen. Wie oft denken wir vielleicht, dass der Dienst im Heiligtum oder auch der Dienst als Leviten nur etwas für eine kleine Anzahl von Brüdern ist. Ist das nicht auch die Ursache, weshalb so viele Diener des Herrn so überlastet sind? Ist ihre Anzahl nicht deshalb so klein, weil es so viele Erstgeborene gibt, auf die der Herr ein Anrecht hat, die aber noch keine Leviten sind und kaum oder überhaupt nicht im Dienst tätig sind? Stehst du dem Herrn zur Verfügung, so dass etwas von der Herrlichkeit Gottes, wie sie in Christus Jesus offenbart wurde, durch dich in dieser Welt und vor allem inmitten der Geschwister zur Ehre Gottes sichtbar wird? Stehst du schon dem Hohenpriester völlig zur Verfügung für diesen Dienst, und hat dein Dienst schon dazu beigetragen, dass priesterliche Anbetung in unserer Mitte gefördert wird? Lasst uns mit dieser Botschaft nach Hause gehen. Jeder von uns hat nach Epheser 4,7 eine Gabe bekommen. Lasst uns von diesem Tag an mit neuer Kraft bemüht sein, ganz einfach durch die Praxis zu entdecken, welchen Dienst der Herr für uns bestimmt hat, um Ihm zur Verfügung zu stehen und alles zu tun, was Er uns auf den Weg legt, wie gering in unseren Augen dieser Dienst auch sein mag, damit wir hier noch etwas zu seiner Verherrlichung sein dürfen!

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Nach Vorträgen in Hagen-Haspe vom 5. bis 7. Mai 1978


Note from the editors:

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