„Hinaufgestiegen in die Höhe“ (D. Schürmann)

Psalm 68,19; Epheser 4,8-10; Sprüche 30,4

Bibelstellen: Sprüche 30; Epheser 4; Psalm 68     Stichwörter: Gaben (Geistesgaben); Himmelfahrt     Vorlesezeit: 14 min

„Wer ist hinaufgestiegen zum Himmel und herabgekommen? Wer hat den Wind in seine Fäuste gesammelt, wer die Wasser in ein Tuch gebunden? Wer hat alle Enden der Erde aufgerichtet? Was ist sein Name, und was der Name seines Sohnes, wenn du ... mehres weißt?“ Dies ist ein außergewöhnlich merkwürdiger Satz in dem Buch der Sprüche, ja vielleicht überhaupt im ganzen Alten Testament. Gott war schließlich als Vater, Sohn und Heiliger Geist noch gar nicht offenbart worden. Es war auch noch nicht offenbart – jedenfalls nicht in einer für die Menschen bzw. Gläubigen damals verständlichen Art und Weise –, dass da jemand, der alle Enden der Erde aufgerichtet hat, aus dem Himmel herabkommen würde auf diese Erde und auch wieder in den Himmel auffahren würde. Was zudem noch merkwürdiger erscheint, ist die Reihenfolge der Wörter „hinaufgestiegen“ und „herabgekommen“. Dem aufmerksamen Leser entgeht nicht, dass „Wer ist hinaufgestiegen?“ zuerst kommt, wobei wir doch zuerst gesagt hätten: „Wer ist herabgekommen aus dem Himmel und wer ist hinaufgestiegen?“, da Gott doch im Himmel seine Wohnung hat. Von einem Menschen dagegen erwarten wir, dass er zuerst hinauf- und dann herabsteigt. Dieser Vers beinhaltet folglich einige Eigenarten.