Warum wollen Sie sich nicht hundertprozentig für Christus entscheiden?

Dirk Schürmann

© SoundWords, online: 08.05.2006, updated: 26.10.2018

Leitvers: 1. Timotheus 2,4

1Tim 2,4: Gott will, dass alle Menschen errettet werden.

Menschen um uns herum

Es gilt sicher für Westeuropa im Allgemeinen, dass der größte Teil der Bevölkerung sich über seine Beziehung zu Gott nicht sicher ist. Echte Atheisten – die, die leugnen, dass Gott existiert  gibt es sicher wenige. Auch solche, die nichts über die Bibel und Gott wissen, sind in der Minderheit. Die meisten sind Agnostiker, das heißt, sie halten es für möglich, dass Gott existiert, sind aber der Meinung, dass man das eben nicht genau wissen kann: „Kann sein, kann auch nicht sein.“ Jedenfalls ist ihnen die ganze Angelegenheit ziemlich gleichgültig. Wenn der Gedanke in ihnen aufkommt, dass es Gott vielleicht wirklich gibt und dass Er bestimmte Ansprüche an sie haben könnte, dann haben sie einen einfachen Trost: Sie vergleichen ihren eigenen Zustand mit dem ihrer Mitmenschen, und daraus schließen sie dann, dass sie nicht schlechter sind als andere, vielleicht sogar besser als viele. Sie kennen sogar solche, die sich „wiedergeborene Christen“ nennen und bei diesem Vergleich schlechter abschneiden als sie selbst. Daher sehen sie keinen Grund, warum sie über ihren geistlichen Zustand beunruhigt sein sollten. Gelegentlich gibt es Alarm, wenn ein Todesfall in der Familie eintritt, ein Krieg in der Nähe droht oder sich gefährliche Krankheitssymptome zeigen. Doch solch ein gelegentlicher Alarm wird schnell beruhigt durch den Gedanken, dass Gott ja barmherzig sei. Solche Menschen ziehen Gott eigentlich auf ihre Ebene herab. Sie stellen Ihn sich vor als jemand, dessen Urteil über die Sünde nicht viel ernster sei als ihr eigenes. Solchen Lesern möchten wir einige Gedanken zum Überlegen mitgeben.

Was ist mit Ihnen?

Sie sind nicht gleichgültig in Bezug auf Fragen, die Ihre Gesundheit, Ihren Beruf oder die Entwicklung Ihres Geschäftes betreffen. In einer Zeit, in der die Rentenansprüche immer geringer werden, machen Sie sich auch Gedanken über Ihre Altersversorgung, Sie wissen über die Riester-Rente Bescheid und haben sich um eine private Zusatzversorgung gekümmert. Selbst eine Sterbeversicherung ist abgeschlossen. Auch informieren Sie sich regelmäßig über die politischen Ereignisse und die großen wirtschaftlichen Veränderungen. Sie sind zutiefst besorgt, wenn Ihr Kind krank ist und es vielleicht sogar um Leben und Tod geht. Vielleicht sind Sie sogar politisch aktiv und verwenden Stunden in Gedanken an die Interessen Ihrer politischen Partei. Sie achten darauf, dass Ihr Ansehen gewahrt bleibt und Ihr Ruf nicht geschädigt wird.

Weshalb sind Sie dann bloß so gleichgültig in Bezug auf das, was von weit größerer Wichtigkeit ist als alle diese Dinge zusammengenommen: Ihre ewige Zukunft?

Sicher würden Sie sofort die Dummheit der Gleichgültigkeit verurteilen, wenn Sie jemand sähen, der eine dargebotene gute Gelegenheit zu finanziellem Nutzen, zu Fortschritt oder beruflichem Weiterkommen nicht nutzt. Ewiger Gewinn liegt in Ihrer Reichweite und die größtmögliche Beförderung wird Ihnen angeboten; trotzdem findet sich bei Ihnen nicht das geringste Verlangen, sich damit zu beschäftigen, um sich das für sich selbst sichern können. Was sollen wir von einem kranken Menschen sagen, der in Bezug auf das beste Medikament zu seiner Heilung völlig gleichgültig bleibt, oder von einem Ertrinkenden, der die ihm zugeworfene Rettungsleine nicht beachtet? Von einer solchen Person würde man sagen, sie sei verrückt. Was aber ist mit jemand, der keine Angst oder Sorge um seine Zukunft nach dem Tod hat? Ist eine solche Gleichgültigkeit nicht ganz unklug, um es mal vorsichtig auszudrücken?

Leben Sie gefährlich am Abgrund?

Doch mehr noch: Es ist sehr gefährlich. Blindlings am Rande eines Abgrundes zu laufen, ist ebenso gefährlich wie dumm. Der Unglaube kann Gott, die Verantwortlichkeit, die falschen Taten und Wege, das Gericht, die Ewigkeit nicht wegdiskutieren. Das Risiko ist groß und real; wollen Sie damit spielen?

Vielleicht haben Sie die Begebenheit von der „Brücke am Tay“ gelesen  wie der Stellwärter am Ende der Brücke in jener wilden stürmischen Dezembernacht an der Konstruktion entlangkroch, bis er durch die Finsternis blickend jenen schreckenerregenden Abgrund entdeckte, durch den der Sturm fegte. Er kehrte nicht in seinen Arbeitsraum zurück, um das Signal für den nächsten Zug zu stellen, damit der diese Brücke passieren sollte. Was aber würde man von dem Zugführer und Begleiter des nächsten Zuges gedacht haben, wenn sie unter Missachtung der Signale und der Hinweise des Stellwerkers darauf bestanden hätten, weiterzufahren? Stellen Sie sich vor, der Zugführer hätte gesagt: „Ich glaube nicht, dass die Brücke eingestürzt ist“, und der Begleiter hätte hinzugefügt: „Niemand kann das wissen, solange er nicht selbst dort gewesen ist, und so müssen wir es versuchen!“ Sie würden ausgerufen haben: „Ihr seid verrückt! Ihr rennt kopfüber in den sicheren Untergang!“

Auch für Sie gilt: Die Signale der Heiligen Schrift stehen alle für Sie auf Rot. Und jetzt erreicht Sie eine weitere Warnung, dass Sie der Ewigkeit entgegengehen: „Wenn sie sagen: Friede und Sicherheit!, dann kommt ein plötzliches Verderben über sie … und sie werden nicht entfliehen“ (1Thes 5,3).

Zur Zeit der schrecklichen Pestepidemie im Jahr 1665 starben in London 90.000 Menschen. Als das erste Merkmal der Krankheit auftrat, verschwand jede Gleichgültigkeit. Viele liefen wie wahnsinnig und schreiend durch die grasbewachsenen, wüsten Straßen, als ob sie der Verfolgung des Todes entrinnen wollten. Was denken Sie, passiert, wenn der Vogelgrippevirus mutiert hat und eine Pandemie auch in Europa ausbricht?

Was ist mit Ihrem Gewissen?

Haben Sie keine Symptome, die mit Recht Ihr Gewissen alarmieren? Oder ist Sünde für Sie nur „ein Stück Kuchen zu viel“? Nach der Bibel  Gottes Wort  ist ein böser Gedanke Sünde. Noch schlimmer: „Wer nun weiß, Gutes zu tun, und tut es nicht, dem ist es Sünde“ (Jak 4,17). Gott wird „das Verborgene der Menschen richten“ (Röm 2,16). Die Krankheit der Sünde ist in Ihrem Herzen und hat sich in verschiedenen Taten gezeigt, die vor Gott Sünde sind, und das Ende davon ist der Tod. Waren Sie noch nie erstaunt über die bösen Gedanken Ihres eigenen Herzens? Oder haben Sie sich daran schon gewöhnt? Jedenfalls ist es höchste Zeit, diese gefährliche und tödliche Gleichgültigkeit abzulegen.

Beachten Sie bitte eine weitere Tatsache: Ihre Gleichgültigkeit wird bald ein Ende haben. Sie betrachten vielleicht die Dinge eines zukünftigen Lebens als ein „großes Geheimnis“ und schieben alle ernsten Gedanken darüber zur Seite mit der vorlauten Erklärung: „Es ist ja doch noch niemand zurückgekehrt, um darüber zu berichten.“ Vielleicht sagen Sie auch bezüglich der Beziehungen des Menschen zu Gott und allem, was Er getan hat: „Na ja, das ist Ansichtssache.“ Doch solche Gedanken können Sie nur für eine kurze Zeit täuschen. Der armselige Trost, den sie geben, wird durch die Hand des Todes weggewischt werden. Das Lukasevangelium berichtet uns von einem Menschen, der wahrscheinlich auf Erden nie gebetet hatte, aber er betete sehr ernst an einem Ort der Qual (Lk 16). Hier auf der Erde hätte er wohl über Sorgen wegen geistlicher Dinge gelacht. Im Hades hatte er jetzt Angst wegen seiner Brüder. Das Matthäusevangelium erzählt von solchen, die so lange sorglos waren, bis es zu spät war. Doch ihr Angstschrei „Herr, Herr, mach uns auf!“ (Mt 25,11) blieb jetzt unbeantwortet. Wie furchtbar die bittere Wehklage im Propheten Jeremia: „Vorüber ist die Ernte, die Obstlese ist zu Ende, und wir sind nicht gerettet“ (Jer 8,20).

Der Tod  etwas Schönes?

Vielleicht denken Sie aber jetzt auch: Ach, was soll diese ganze Angstmacherei. Ich habe die Literatur der Sterbeforscherin Kübler-Ross gelesen. Und danach ist ja der Tod etwas Schönes, vor dem man eigentlich gar keine Angst zu haben braucht. Es ist, als ob man durch ein Tor einem unendlich hellen Licht entgegengeht. Das belegt die Forscherin ja auch mit vielen Berichten von solchen, die Nahtod-Erfahrungen gemacht haben. Entscheidend ist ganz einfach nur, dass es eben nur Nahtod-Erfahrungen sind und keine „Ganztod“-Erfahrungen. Das, was Kübler-Ross und ihre Anhänger hieraus in Bezug auf ein Leben nach dem Tod schließen, ist reine Spekulation.

Gleichgültig gegenüber dem Evangelium?

Sie sollten einmal ernst darüber nachdenken, dass die Gleichgültigkeit dem Evangelium gegenüber keine Sünde gewöhnlicher Art ist; sie ist glatte Bosheit. Das halten Sie vielleicht jetzt für unverschämt. Und wir geben zu, dass es nur jemand nachvollziehen kann, der weiß, was es ist, womit die Menschen gleichgültig umgehen. Es handelt sich um zwei fundamentale Tatsachen:

  • Die Ansprüche Gottes werden für nichts geachtet.
  • Die Gnade Gottes wird geringgeschätzt.

Die Gabe des Sohnes Gottes, sein Werk unendlicher Liebe auf Golgatha, die Herrlichkeit, die dieses Werk eröffnet hat, und all die gegenwärtigen Segnungen des Heiles Gottes sind nur Kleinigkeiten für den Gleichgültigen, für den, der sich begnügt, dem christlichen Glauben nahezustehen. Er kann sie alle mit gleichgültiger Geringschätzung, wenn nicht sogar mit Verachtung behandeln:

  • Nachdem Gott seine Liebe aufs Höchste gezeigt hat,
  • nachdem sich das Herz Gottes aufs Wunderbarste mitgeteilt hat,
  • nachdem Er all die Schätze der himmlischen Gnade angeboten hat,
  • nachdem die Einladung ausgegangen ist: „Kommt, denn alles ist bereit“ (Lk 14,17),

lautet die beleidigende Antwort an den Gastgeber des Festes: „Ich bitte dich, halte mich für entschuldigt“ (Lk 14,18); ich habe andere und wichtigere Dinge zu tun, ich kann nicht kommen.

Nehmen Sie das Geschenk Gottes an

Ist es nicht eigentlich Hass gegen Gott, wenn jemand lieber umkommt, als Gottes Geschenke anzunehmen? Aber kann man die Dreistigkeit, die es wagt, Gottes Zorn herauszufordern, mit etwas anderem als dem Hass vergleichen, der Gottes Gnade verachtet? Und diese beiden gehen bei einem gleichgültigen Menschen zusammen. Vielleicht aber wissen Sie überhaupt nichts von all dem Guten, das Gott bereitet hat und was  durch seine Gnade  viele Menschen in dieser Welt genießen. Lassen Sie uns deshalb ganz kurz sagen, dass Gott durch den gekreuzigten, auferstandenen und verherrlichten Retter die Vergebung der Sünden und ewige Rettung verkündigt. Dieser Retter ist der Sohn Gottes, Jesus Christus, der Herr. Jeder, auch ein Armer, kann diese Geschenke umsonst bekommen, denn sie sind die Gabe Gottes, und ein Reicher kann nicht ohne sie auskommen. Es ist klar, dass sie natürlich besonders für den Schuldigen und Verlorenen sind. Und was ist mit den Guten und Gerechten? Auch sie werden errettet, wenn sie ihren Stolz aufgeben und den Platz eines Sünders in Buße (= Sinnesänderung) vor Gott einnehmen.

  • Apg 17,30: Gott … gebietet … jetzt den Menschen, dass sie alle überall Buße tun sollen.

  • 1Tim 2,4: Gott will, dass alle Menschen errettet werden.

Nur aufgrund unendlicher Kosten hat Gott für sich selbst den Titel „Retter-Gott“ gesichert. Er hat seinen Sohn gegeben; Jesus ist gestorben. Für das ganze Weltall ist das Kreuz Christi der Beweis, dass Gott einerseits der Sünde gegenüber nicht gleichgültig ist, andererseits aber auch nicht der Not seines armen Geschöpfes gegenüber, das unter die Macht der Sünde gefallen ist. Geben Sie doch Ihre Gleichgültigkeit auf. Wenden Sie sich mit wahrer Sinnesänderung zu Gott und nehmen Sie durch den Glauben den Herrn Jesus Christus als Ihren Retter an. Ihr Leben hängt an einem seidenen Faden. Das Verzeichnis Ihrer Sünden ist vor Gott, und die schwärzeste Mitternacht ist heller als die Dunkelheit eines christuslosen Grabes. Alle Ihre Sünden können hingegen vergeben und ausgelöscht werden, denn „wenn du mit deinem Munde Jesus als Herrn bekennen und in deinem Herzen glauben wirst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, wirst du errettet werden“ (Röm 10,9).

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