Jephta – ein gesetzlicher Richter
Folgen der Gesetzlichkeit

Arthur Maurice Salway Gooding

© SoundWords, online: 01.01.2001, updated: 21.11.2022

Leitverse: Richter 11

Jephta war ein Gileaditer, ein tapferer Held, ein idealer Mann, um das Schwert zu nehmen und ein Befreier Israels zu sein. Tatsächlich wird er in Richter 11 als tapferer Held gesehen, sowohl am Anfang als auch in der Mitte des Kapitels und auch in Richter 12. Der einzige Unterschied ist, dass er zu Beginn von Kapitel 11 aufgrund vergangener Siege ein tapferer Held ist, in der Mitte des Kapitels ist er ein tapferer Held, weil er die Feinde Israels vernichtet, aber in Kapitel 12 ist er ein tapferer Held, weil er 42.000 seiner Brüder erschlägt.

Es ist eine große Sache, unter dem Volk Gottes ein tapferer Held zu sein, gekräftigt durch den Herrn selbst und fähig, große Dinge für Gott zu tun. Wenn das Volk Gottes einen Befreier braucht, dann ist es eine große Sache, wenn jemand da ist, der unter ihnen aufstehen kann und in der Kraft des Geistes Gottes das befreiende Schwert in die Hand nehmen kann. Aber was für eine Tragödie, wenn ein tapferer Held mehr seine eigenen Brüder erschlägt, als er jemals von den Ungöttlichen erschlagen hat! Es ist eine große Sache, das Schwert gegen die Feinde des Herrn in die Hand zu nehmen; es ist eine schlimme Sache, es mit weiterentwickelter Fähigkeit zu gebrauchen, um das Volk Gottes zu zerstören. Das ist die Tragödie Jephtas. 42.000 Mann vom eigenen Volk lagen tot an den Furten des Jordan. Ein Christ vernichtet andere Christen, ein Gottesfürchtiger erschlägt andere Gottesfürchtige. Statt gegen den Feind zu kämpfen, kämpft man gegen das Volk Gottes. Viele starke Männer unter den Heiligen Gottes, stark von der Persönlichkeit her, stark in ihren Überzeugungen, stark in dem Kampf gegen das Ungöttliche, stark im Ausbreiten des Evangeliums, haben ihre Tage beendet, indem sie Leute vom Volk Gottes „erschlagen“ haben.

Jephta hatte einen schlechten Anfang, er war der Sohn einer Hure. Sein Anfang war schlechter als der von Abimelech, denn wir werden uns erinnern, dass Gideon viele Frauen hatte, siebzig Kinder waren ihm geboren. Er hatte auch eine Konkubine [= Nebenfrau; Anm. d. Hrsg.] in Sichem. In alttestamentlicher Zeit wurde das Konkubinat in gewisser Weise von Gott benutzt, denn Jakobs zwei Frauen werden verbunden mit ihren Mägden, und durch diese vier Frauen wurde das Haus Israel aufgebaut. Solch ein Konkubinat existierte in alttestamentlicher Zeit nicht durch göttliche Autorität, sondern durch göttliche Erlaubnis. Jephta allerdings war der Sohn einer Hure. Mit anderen Worten: Während Abimelech ein fleischlicher Mann war, war Jephta ein doppelt fleischlicher Mann. Sein Anfang war demütigend. Die alttestamentlichen Schriften sind ganz deutlich über ein solches Kind: Ein uneheliches Kind sollte nicht in die Versammlung kommen bis in die zehnte Generation.

Es ist gut, einen Unterschied zwischen diesen beiden Männern festzustellen. Abimelech kannte nur den Baal-Berith, den Gott des Landes, der dem Gott Israel entgegengesetzt war. Niemals im göttlichen Bericht erwähnt er den Herrn, aber Jephta, der solch einen schlechten Anfang hatte, gebraucht den Titel HERR bei einer Vielzahl von Gelegenheiten und zeigt eine wirkliche Wertschätzung dessen, wer Gott ist. Zum Beispiel:

  • „Wenn der HERR sie vor mir hingibt …“ (Ri 11,9).
  • „Jephta redete all seine Worte vor dem HERRN“ (Ri 11,11).
  • „Der HERR, der Gott Israels“ (Ri 11,21).
  • „Der HERR, der Gott Israels“ (Ri 11,23).
  • „Der HERR, unser Gott“ (Ri 11,24).
  • „Der HERR, der Richter“ (Ri 11,27).
  • „Der Geist des HERRN kam über Jephta“ (Ri 11,29).
  • „Jephta gelobte dem HERRN“ (Ri 11,30).
  • „Es soll dem HERRN gehören“ (Ri 11,31).
  • „Ich habe meinen Mund degen den HERRN aufgetan“ (Ri 11,35).

So kannte also Jephta den HERRN. Für Jephta ist Gott der HERR, Er ist der HERR Israels, und man wird bemerken, dass Er der HERR, der Richter ist usw. So hatte Jephta eine große Wertschätzung für Gott als den HERRN, als den, der einen Bund mit Israel gemacht hat, das gegründet ist auf ein Opfer. Der Unterschied zwischen Abimelech und Jephta ist, dass Jephta Gott kennt und Abimelech Ihn nicht kennt. Abimelech ist das Bild eines Nichterretteten, und er hat nur Merkmale des natürlichen Menschen. Trotz seines schlechten Hintergrundes kennt Jephta den HERRN, und in einer gewissen Weise liebt er auch den HERRN und möchte etwas für den HERRN geben. Wir stellen fest, dass er ein Gläubiger ist, auf den der Geist des HERRN kommt. Er ist ähnlich wie Gideon: Er weiß, was es heißt, sich in der Kraft des Geistes Gottes zu bewegen.

Die unfreundliche Haltung seiner Brüder, als er jung war, hatte bei ihm einen dauerhaften Groll hinterlassen. Das änderte sich auch nicht, als er den HERRN als seinen Erlöser kennenlernte. Es gibt bestimmte Dinge, die charakteristische Merkmale sind, die sich in unser Wesen eingeprägt haben: Selbst nachdem wir auf Christus als unseren Heiland vertraut haben, finden wir, dass immer noch diese besonderen Merkmale bei uns vorhanden sind. Wenn Leute sich merkwürdig verhalten haben, bevor sie errettet worden sind, dann werden sie es auch tun, nachdem sie errettet sind. Einige Leute hatten eine jähzornige Art, bevor sie errettet wurden, und sie haben große Schwierigkeiten damit, das nach ihrer Errettung zu unterdrücken. Durch die Gnade Gottes können sie es, aber ihre grundsätzliche Haltung hat sich nicht geändert. Wenn wir Jephta betrachten, dann ist er eine merkwürdige Mischung: von der Natur her mit einem Groll, geistlich ein Mann, der den Herrn kennt, der Ihm dienen möchte, der für Ihn kämpfen möchte. Während seines ganzen Lebens kämpfen diese beiden Charakterzüge miteinander, doch gibt es Facetten göttlicher Gnade, in denen man diesen Mann bewundern muss, und der Geist Gottes bewundert sie, denn in Hebräer 11 finden wir Jephta in der Portraitgalerie der Männer des Glaubens.

Man freut sich, einen Mann wie Jephta in der Bibel zu finden, weil er so ist wie du und ich. Es gibt so manche Merkmale, die ich hatte, bevor ich errettet wurde, und obwohl die göttliche Gnade mir hilft, sie zu unterdrücken, kommen sie doch ziemlich oft durch. Es ist immer ein Kampf da, der in meinem Leben stattfindet, ob die schlimmen Merkmale der alten Natur hervorkommen oder ob die lieblichen Merkmale Christi sich offenbaren. Darin wirst du sicherlich mit mir übereinstimmen, liebes Kind Gottes, dass das auch deine Geschichte war. Du möchtest mehr für Christus sein, möchtest mehr und mehr von seiner Liebe und Schönheit und Gnade Tag für Tag zeigen. Du bedauerst in der Gegenwart Gottes immer wieder, dass gewisse Merkmale deines Charakters, die sehr unerwünscht sind, doch durchkommen.

Wie entwickelte sich Jephtas unglückliche Haltung? Er konnte nun nichts dafür, dass er als Sohn einer Hure geboren wurde; das hatte nichts mit ihm selbst zu tun. Mit mitempfindenden Herzen mögen wir sagen: Er ist ein Gegenstand, der unser Mitleid verdient; um den man sich kümmern muss; einer, den man aufnehmen und lieben muss. Das sind liebliche Gefühle, aber das ist nicht das, was mit diesem jungen Mann passierte. Gileads Frau gebar ihm Söhne, aber Gilead hatte auch einen Sohn von einer Hure, und scheinbar war es so, dass er diesen Sohn mit in sein eigenes Haus aufnahm und ihn auferzog wie einen von der Familie. Aber als Gileads Söhne aufwuchsen – das heißt natürlich die Söhne, die ihm von der rechtmäßigen Frau geboren wurden –, da trieben sie Jephta aus und sprachen: „Du sollst nicht erben im Haus unseres Vaters, denn du bist der Sohn einer anderen Frau“ (Ri 11,2). Jephta war das Opfer von Feindschaft, ein sehr unglückliches Kind und wahrscheinlich aufgewachsen in einem sehr unglücklichen Haus. Er war das Ergebnis der Immoralität seines Vaters.

Glaubst du, dass die Brüder Jephtas recht hatten, ihn so zu behandeln? Alle unsere Gefühle sprechen dagegen; unsere Gefühle möchten ihn lieben, möchten freundlich zu ihm sein und für ihn sorgen. Aber Jephtas Brüder dachten ganz anders. Was taten sie? Sie warfen ihn hinaus. Glaubst du, dass sie eine Schriftstelle zitieren konnten für das, was taten? Konnten sie nicht das Gesetz Moses in die Hand nehmen und sagen, dass ein uneheliches Kind nicht in die Versammlung gebracht werden sollte bis zur zehnten Generation? Ein schriftgemäßer Grundsatz wenigstens, wenn es nicht eine Schriftstelle gab, um ihre Unfreundlichkeit zu unterstützen, in der sie Jephta aus ihrem Haus trieben. Sie konnten sagen: „Gott hat gesagt, wir sollen ihn nicht in die Versammlung bringen bis in die zehnte Generation; dann soll er auch nicht in unserem Haus sein.“ Sie konnten auch ein würdiges Beispiel dafür finden im ersten Buch Mose; da ergab die Verbindung von Abram und Hagar: Ismael. Als Erstes werden wir uns erinnern, dass Abram unter Sarahs Anweisung Hagar wegsandte, als sie ein Kind erwartete. Sie kam zurück und blieb für eine Anzahl von Jahren, aber die Schlussworte kamen vom Himmel: „Treibe diese Magd und ihren Sohn hinaus; denn der Sohn dieser Magd soll nicht erben mit Isaak“ (1Mo 21,10.12). So hatten sie also beides, eine Schriftstelle und einen schriftgemäßen Grundsatz für das, was sie taten. 

Aber ach, hinter all diesem stand etwas anderes, und das war der wirkliche Grund für ihr Verhalten. Es war nicht Gehorsam dem Wort Gottes gegenüber, was sie bewegte, es war die Selbstliebe, die Eigenliebe, die Liebe nach Geld: Habsucht! Pass auf, was sie sagen: „Du sollst nicht erben im Haus unseres Vaters, denn du bist der Sohn einer anderen Frau.“ Was war der wahre Grund, warum sie ihn heraustrieben? Wenn Gilead noch nicht tot war, dann würde er in jedem Fall einmal sterben, und dann würde es etwas zu erben geben. Sie sagten sich: „Wenn wir Jephta hierlassen, dann wird er teilhaben am Erbe, und wir werden aufpassen, dass das nicht passiert.“ Wenn sie ein bisschen tiefer gedacht hätten, dann hätten sie sagen können: „Der HERR hat zwar gesagt, dass man kein uneheliches Kind in die Versammlung bringen soll bis in das zehnte Geschlecht“, aber Perez war auch ein uneheliches Kind und ihm wurde Gnade erwiesen. Rahab war eine Hure, aber sie war ein Gegenstand der Gnade Gottes geworden. Ruth, sie war eine Moabiterin, und sie hätte bis in die zehnte Generation nicht in die Versammlung hineinkommen dürfen, aber sie wird in die königliche Linie gebracht (Mt 1,5). So lernen wir aus den alttestamentlichen Schriften, dass die Gnade Gottes bei Gelegenheiten über das Gesetz triumphiert.

Jephtas Brüder konnten ein frommes Lächeln aufsetzen und Schriftstellen zitieren, um ihre furchtbare Tat zu begründen, warum sie Jephta aus dem Familienheim hinauswarfen. Der Grund, warum sie es allerdings taten, war nicht der Gehorsam der Schrift gegenüber noch, dem Herrn zu gefallen, sondern es war Habsucht. Das ist es, was Gesetzlichkeit ist. Gesetzlichkeit ist, wenn man ein heiliges Gesicht aufsetzt, ein frommes Lächeln, vielleicht in einem sehr heiligen Ton spricht und so tut, dass man besonders gerecht erscheint; aber tief innen im Herzen ist unser Motiv nicht, dem Herrn zu gefallen, sondern uns selbst. Gesetzlichkeit zitiert die Schrift, Gesetzlichkeit stützt sich auf göttliche Grundsätze, aber es kommt aus einem verhärtetem Herzen, das nicht überlegt, was dem Herrn wohlgefällt, sondern sich selbst zufriedenstellen will und seinen eigenen Willen bekommen möchte. Das ist es, was die Brüder Jephtas taten, und es ist seitdem tausende Male geschehen – mit einer Schriftstelle auf unseren Lippen, vielleicht mit einem Grundsatz der Schrift, der so richtig klingt, aber im Herzen dessen, der so argumentiert, ist Härte, vielleicht sogar Hass. Vielleicht möchte er sogar seinen Bruder oder seine Schwester verletzen, und Gott, der die Herzen sieht, sieht die Habsucht, sieht die Eigenliebe, sieht die Liebe des eigenen Willens.

Jephta wird ein tapferer Held. Richter 11,3 sagt, dass er der Anführer von „losen“ Leuten war, und sie gingen zusammen aus. Der Abschnitt scheint anzudeuten, dass Jephta eine Art „Räuberhauptmann“ wurde. Das scheint die Reaktion auf die Art und Weise zu sein, wie er von der normalen Gesellschaft behandelt worden war. Trotzdem ist er ein tapferer Held, aber weil er aus dem Haus und seiner Heimat vertrieben wurde, wird er ein Räuberhauptmann. Ein Anführer von wilden Leuten, aber ein tapferer Held. Die Ältesten Israels hören von ihm, und in der Not, als die Kinder Ammon Krieg gegen Israel führten, da erkannten sie, dass sie solch einen tapferen Helden brauchten, der bereit wäre, für sie einzutreten und sie zu befreien. Sie wussten von Jephtas Fähigkeit als Räuberhauptmann, und sie machten sich auf in das Land Tob, um seine Hilfe zu erbitten.

Ri 11,7: Und Jephta sprach zu den Ältesten von Gilead: Seid ihr es nicht, die mich gehasst und mich aus dem Haus meines Vaters vertrieben haben? Und warum kommt ihr jetzt zu mir, da ihr in Bedrängnis seid?

Jephta hatte weder vergessen noch vergeben. Er ging bis zum Anfang zurück, zu der Art und Weise, wie sie ihn behandelt und verachtet und aus dem Haus geworfen hatten. Ich nehme an, dass seit diesem viele Jahre vergangen waren. Er ist ein berühmter Räuberhauptmann und er weiß, wie man Kriege führt; er weiß, wie man Israel befreien kann. Seine Haltung ist: „Ihr wolltet mich nicht, Jahre zuvor, warum wollt ihr mich jetzt? Ihr habt mich aus dem Haus getrieben, weil ihr mein Geld wolltet; nun, wo ihr in Schwierigkeiten seid, da bittet ihr mich zurückzukommen und für euch zu kämpfen? Denkt ihr, dass ich euch helfen würde? Ihr wolltet mich damals nicht und jetzt helfe ich euch auch nicht.“ Wie du mir, so ich dir. Das war die Weise, wie sie ihn behandelt hatten, „keine Zeit für dich, Jephta“, „du wirst kein Geld von uns bekommen“, aber jetzt sind sie in Not und jetzt weist er sie zurück.

Ich frage mich, ob wir auch so sind. Wir haben einen Groll, den wir mit uns herumschleppen, vielleicht manchmal jahrelang. Ein Sonntagsschullehrer wurde in der Versammlung gesucht und du dachtest, dass du das vielleicht ganz gut machen könntest, aber man hat dich übergangen. Ein paar Jahre später wird wieder ein Sonntagsschullehrer gesucht und dann sagst du: „Damals hat man mich übergangen, damals hat man mich nicht gewollt, jetzt helfe ich auch nicht. Habt ihr vergessen, wie ihr mich damals behandelt habt? Glaubt ihr, dass ich euch jetzt in irgendeiner Weise helfen werde?“ Bist du jemals Leuten begegnet wie diesen? Vielleicht bist du ein Lehrer und es gab die Notwendigkeit in der Versammlung, dass jemand über einen bestimmten Gegenstand einen Dienst tun sollte, weil die Heiligen der Hilfe bedurften, über diesen Gegenstand belehrt zu werden. Mein Bruder, du hast gedacht, das könntest du ganz gut tun, nicht wahr? Aber die Brüder haben jemand anders ausgesucht und dich übersehen. Nun hat der Herr diesen lieben Mitbruder zu sich genommen, und wird wieder jemand benötigt für einen speziellen Gegenstand, und so kommen sie zu dir und sagen: „Bruder, willst du das nicht übernehmen und über diesen Gegenstand sprechen? Die Heiligen brauchen deine Hilfe.“ Und dann sagst du: „Erinnert ihr euch nicht, wie ihr mich vor einiger Zeit behandelt habt? Damals wolltet ihr meine Hilfe nicht. Glaubt ihr, ihr könntet mich aufnehmen und weglegen, so wie ihr das meint? Sucht euch jemand anders.“ 

Das ist die Art von Mensch, wie Jephta war. „Ah“, sagt er, „ihr habt mich hinausgeworfen, als ich ein junger Mann war, weil ihr mein Geld wolltet. Nun, ich kann jetzt ganz gut ohne euch auskommen, denn davon habe ich genug.“ Jephta ist ein Mann, der sehr ärgerlich ist, weil man ihn hinausgeworfen hat. Und die Jephtas sind heute noch nicht tot. Es gibt Heilige, die in dieser Weise handeln, weil sie in der Vergangenheit nicht den Platz der Wichtigkeit bekommen haben, von dem sie dachten, dass er ihnen zustände. Und wenn die Heiligen sie wirklich benötigen, dann sagen sie: „Erinnert euch daran, wie ihr mich behandelt habt. Jetzt habe ich nichts mit euch zu tun.“

Aber war das richtig, hatte er einen schriftgemäßen Grund, so zu handeln? Lasst uns das vorige Kapitel lesen und sehen, dass Jephta eigentlich nur die Worte Gottes wiederholt. Nachdem das Volk Gottes den Herrn vergessen hatte und den Baalim gedient hatte, da schrien sie zu dem HERRN und sprachen: „Wir haben gesündigt“, und der HERR sprach zu ihnen:

Ri 10,13.14: Ihr aber habt mich verlassen und habt anderen Göttern gedient; darum werde ich euch fortan nicht mehr retten. Gehet hin und schreit zu den Göttern, die ihr erwählt habt: Sie mögen euch retten zur Zeit eurer Bedrängnis!

Das ist es, was Gott gesagt hatte. Hier ruft dieses Volk um Befreiung und Gott sagt: „Ich werde euch nicht befreien.“ Das ist es, was Gott tat. Warum? Genau das ist der Punkt. Gott hatte einen Grund, warum Er das tat; Er wollte nämlich, dass sie wiederum bekannten: „Wir haben gesündigt.“ Er wollte, dass ihre Buße Wirklichkeit war. Sie sagten es wieder, und sie bewiesen die Realität ihrer Worte – wir lesen hier: „Und sie taten die fremden Götter aus ihrer Mitte hinweg und dienten dem HERRN; und seine Seele wurde betrübt wegen der Mühsal Israels“ Ri 10,16).

Warum erlaubte Gott, dass all diese Not über sie kam? Es war seine Zucht. Warum erlaubt Gott, dass sein Volk gezüchtigt wird? Weil Er es liebt. Seine Motive sind die besten. Er liebt sie, und wenn Er sein Volk züchtigt, was lesen wir dann? Seine Seele wurde traurig wegen des Elends Israels. Das war Gottes Haltung Israel gegenüber. Er hebt seine väterliche Hand und schlägt das irrende Kind, und wenn dass irrende Kind dann schreit in der Not, dann wird Gottes Seele betrübt, traurig wegen des Elends Israels. Es ist fast so, als ob der Gott des Himmels weint, als wenn Er Mitleid hat, wenn Er die tiefen, tiefen Schreie seines Volkes hört – weil Er sie liebt. Weil Er sie liebt, züchtigt Er sie zu ihrem Gutem; aber wenn Er sie leiden sieht unter seiner züchtigenden Hand, dann schmerzt es sein liebendes Herz. Gott möchte sein Volk nicht züchtigen, aber Er tut es. Als ein treuer Vater züchtigt Er jeden Sohn, den Er aufnimmt, aber findet keine Freude daran, ihn zu züchtigen. Seine Seele ist betrübt wegen des Elends seines Volkes. Das ist es, warum Gott sagte: „Nun, ihr habt diesen Göttern alle diese Jahre gedient und jetzt kommt ihr zu mir; geht zu ihnen zurück“, aber Gott sagt dies nicht aus Selbstsucht noch aus Unfreundlichkeit. Es ist keine Haltung von „Ihr wolltet mich nicht, so seht zu, wie ihr zurechtkommt“; das ist nicht der Geist, den wir bei Gott finden. Er handelte, weil Er sie liebte.

Nun, in unserem Kapitel tut Jephta genau dasselbe; er sagt: „Ihr seid gut ohne mich ausgekommen seit dem Tag, da ihr mich hinausgeworfen habt; jetzt macht auch weiter so, wo ihr in Not seid.“ Er tat genau das, was Gott getan hatte. Aber passt einen Moment auf. Das Motiv war ein ganz anderes, nicht wahr? Oberflächlich gesehen war eine Ähnlichkeit zwischen Jephtas Haltung und Gottes Haltung. Aber Gott tat es, weil Er sein Volk liebte; Jephta handelte, weil er sich selbst liebte. Das war der Unterschied. Und so erscheint die Gesetzlichkeit oberflächlich gottesfürchtig zu sein. Sie spricht in einem heiligen Ton und scheint Gottes Haltung zu imitieren. Aber Gottes Haltung war: Liebe seinem Volk gegenüber. Jephtas Haltung war: Liebe Jephta gegenüber. Er wollte wie Diotrephes den ersten Platz haben (vgl. 3Joh 9) und sagt: „Ihr könnt alle auf dem Schlachtfeld erschlagen werden, wenn ihr wollt. Ich werde euch nicht helfen, es sei denn, ihr macht mich zum König.“ Er liebte Gottes Volk nicht. Er liebte sich selbst, und er war nur willig zu helfen, wenn sie ihn zum Haupt machten.

Ich frage mich, ob wir wirklich Gottes Volk lieben oder ob wir den ersten Platz haben wollen. Denn manchmal, wie Jephta, da können wir so argumentieren wie Gott. Aber Gottes Motive sind rein und voller Liebe und sind zum Guten für sein Volk. Manchmal sind unsere Motive unrein und voll von Feindschaft und nicht auf das Gute des Volkes Gottes gerichtet, sondern zu Erhöhung des eigenen Ichs. Das ist es, was ich mit Gesetzlichkeit meine. Wie oft habe ich in den Jahren, die ich mit dem Volk Gottes Erfahrung habe, jemand gehört mit einem frommen Argument auf seinen Lippen und schriftgemäßen Begründungen und schriftgemäßen Ausdrücken, aber ich kannte die Art von Mensch, die er war, und sagte zu mir selbst: „Bruder, was du mit deinen Lippen sagst, ist nicht, was du in deinem Herzen denkst. Da gibt es ein Motiv hinter deinen scheinbar schriftgemäßen Argumentationen, und das ist: Gesetzlichkeit.“

Jemand, der so redet, ist ein merkwürdiger Mensch, da wirst du mit mir übereinstimmen, jemand, der zum Schluss doch überredet wird. Ja, er muss sogar überredet werden, das Haupt des Volkes Gottes zu werden. Ja, das möchte er, siehst du, er sagt: „Ich werde das nur tun, wenn ihr mich zum Haupt macht“, und zum Schluss müssen sie ihn sogar noch dazu überreden, König zu werden. Das Neue Testament berichtet uns, dass die Aufseher niemals gedrängt werden sollen, Aufseher zu werden. Sie sollten niemals in ihre Arbeit hineingepresst werden. „Indem er die Aufsicht „nicht aus Zwang, sondern freiwillig ausübt, auch nicht um schändlichen Gewinn, sondern bereitwillig“ (1Pet 5,2). Der Heilige Geist macht sie zu Aufsehern, weil Er die Heiligen liebt. Und weil man die Heiligen in Gefahr sieht, sagt man: „Nun gut, ich werde ausgehen und für sie streiten.“ Sie werden dazu nicht gezwungen, nein, Jephta ließ sich zwingen, und andererseits war er nur bereit, wenn er König werden konnte. 

Ein wahrer Hirte des Volkes Gottes will niemals gefragt werden. Dem muss man das nicht erst sagen, und wenn er das Volk Gottes in Gefahr sieht, dann wird er kommen, sie verteidigen und danach wird er von der Bildfläche verschwinden. Er möchte keine Ehre dafür haben. Er wird es tun, weil er die Heiligen liebt; aber ein gesetzlicher Mensch will überredet werden, er liebt es, gedrängt zu werden. Er macht Anforderungen an Ehrerweisung, das ist Gesetzlichkeit. So machen sie ihn dann schließlich zum König.

Der mittlere Teil von Richter 11 führt uns einen anderen merkwürdigen Charakterzug dieses Mannes vor. Er redet zu den Feinden des Herrn. Er spricht zu ihnen vom Ende von Vers 12 bis zum Ende von Vers 28 (Ri 11,12-28). Beobachte bitte, dass dieser Mann, der gedrängt und überredet werden musste, dem das Königtum gegeben werden musste, damit er ein Befreier des Volkes Gottes würde, sich als sehr schwierig erweist, wenn es darum geht, mit dem Volk Gottes zu handeln. Er verbringt eine lange Zeit damit, mit den Feinden des Volkes Gottes zu argumentieren; das ist merkwürdig, nicht war? Ruhig argumentieren mit den Feinden des Volkes Gottes. Man sagt: „In der Politik ist es, besser zu reden, als zu kämpfen“, und Jephta glaubte das scheinbar auch. So redet er all diese Verse hindurch mit den Feinden des Herrn und versucht, sie zu überzeugen, dass sie falschlagen und dass seine Argumente richtig waren, und erst als seine lange Unterhaltung dann doch keinen Erfolg hat, da fängt er an, mit den Kindern Ammon zu kämpfen.

Ich stelle fest, dass es manche liebe Leute gibt, die groß darin sind, Traktate zu verteilen, groß darin, Textplakate zu tragen, groß in persönlichen Unterhaltungen, und sie sind bereit, zu Unbekehrten zu reden und haben damit sehr viel Geduld während einer langen Zeit, und der Herr segnet auch ihre Anstrengungen. Aber in der Versammlung, wenn ihnen etwas nicht passt, dann explodieren sie mit Unmut. Bist du solchen Leuten schon begegnet? Eine unwahrscheinliche Geduld, wenn es um Jungbekehrte geht, willig zu flehen und zu beten mit denen, die draußen sind, aber es ist sehr schwierig, mit ihnen in der Versammlung umzugehen? Mein lieber Mitgläubiger, deine erste Pflicht ist den Heiligen Gottes gegenüber, nämlich die Brüder zu lieben. Du solltest der umgänglichste Mann sein unter den Heiligen Gottes, und dann kannst du deine Freundlichkeit der Welt gegenüber zeigen. Ich glaube, dass manche irdische Familien auch so sind. Innerhalb des Familienhauses, da wird argumentiert und diskutiert und nach draußen ist alles Liebe. Es gibt manche unter den Heiligen Gottes, die so sind. Jephta war ein Mann, der argumentieren und bitten konnte, um Krieg zu vermeiden. Er hatte Sorge um die, die draußen waren, aber zeigte praktisch keine Liebe für die, die drinnen waren. Das ist der Geist der Gesetzlichkeit.

Wir müssen jetzt das Hauptproblem im Leben Jephtas betrachten, nämlich das, was er mit seiner Tochter tat. Bemerke bitte, dass dieser Mann, der gesetzlich ist, auch ein Mann war, der sehr vorschnell war. Das dritte Buch Mose redet von solchen, die vorschnell sind mit ihren Lippen: „… oder wenn jemand schwört, indem er unbesonnen mit den Lippen redet, Böses oder Gutes zu tun, nach allem was ein Mensch mit einem Schwur unbesonnen reden mag“ (3Mo 5,4).

Vorschnell reden, dem Herrn einen Eid ablegen, nämlich: „Wenn du die Kinder Ammon wirklich in meine Hand gibst,  so soll das, was zur Tür meines Hauses herauskommt, mir entgegen, es soll dem HERRN gehören, und ich werde es als Brandopfer opfern.“ – „Das, was“, was soll das heißen? Er ist hier ein Mann, der sagt: „Welche lebendige Person auch immer aus meinem Haus kommt, wenn ich zurückkomme, so werde ich sie oder ihn als Opfer bringen.“ Zweifellos dachte er, dass aus seinem Haus jemand von den niedrigen Dienern herauskommen würde, irgendein Knecht, vielleicht von einem anderen Volk, den seine Familie als Sklaven aufgenommen hatte. Wenn ein Sklave aus seinem Haus käme, dann würde es ihn praktisch überhaupt nichts kosten, dieses Opfer zu bringen – es ist ja nur ein Sklave! Aber rasche Worte werden oft auf unser Haupt zurückkommen. Du kennst die Geschichte! Aus seinem Haus kam seine einzige Tochter. 

Gesetzliche Männer sind schnell in ihren Worten. Gesetzliche Leute sind willig, andere zu opfern. Es kommt ihnen nicht darauf an, wenn andere leiden. Hast du schon gehört, was gesetzliche Menschen sagen, wenn sich jemand aus einer anderen Familie nicht ganz so verhält, wie er es eigentlich sollte? Sie sagen: „Tu dies, tu das oder tu jenes.“ Es ist kein bisschen Liebe oder Barmherzigkeit bei diesen Menschen. Aber eines Tages, da kommt dieselbe Sache auf ihr Haupt zurück. In ihrer eigenen Familie passiert dieselbe Sache. Passt hier nicht das Gesetz vom Säen und Ernten? Meine Brüder, wir sollten immer vorsichtig sein mit dem, was wir sagen, denn jeder, der dient, muss seinen eigenen Dienst essen. Du kannst nicht über einen Gegenstand dem Volk Gottes dienen, ohne über gerade diesen Dienst praktisch im eigenen Leben geprüft zu werden. Da ist ein Mensch, Jephta, der da stand und öffentlich sagte, dass er dem HERRN das erste lebendige Wesen, das aus seinem Haus käme, geben würde, und der HERR brachte es auf sein Haupt zurück. Der Preis der Gesetzlichkeit kann sehr teuer sein, und sie kostete Jephta seine einzige Tochter. Ein gesetzlicher Mensch ist vorschnell.

Du willst von mir wissen, was er tat? Aus dem Charakter von Jephta, den er in Richter 11 und 12 zeigt, schließe ich, dass er wirklich seine Tochter opferte. Du siehst hier, dass er ein gesetzlicher Mensch ist, ein Mann, der sich selbst wichtig ist, und ein gesetzlicher Mensch darf das Gesicht nicht verlieren. Er hatte da gestanden und gesagt: „Ich werde dir das Erste, was aus meinem Haus kommt, geben.“ Jetzt werden die Leute sagen: „Wir haben gehört, was er gesagt hat, und jetzt werden wir schauen und ihn beobachten, ob er auch das tut, was er gesagt hat.“ Seine Gesetzlichkeit reißt an seinem zerbrochenen Herzen, aber er darf das Gesicht nicht verlieren. Er darf nicht vor dem Volk Gottes erscheinen als jemand, der seine Ansichten geändert hat, und obwohl es sein gesetzliches Herz bricht, muss er es durchführen. Viele gesetzliche Leute haben ihre eigene Frau und Familie umkommen lassen und durch die Härte ihres Herzens ihre Familie für Gott verloren; das konnten sie eher, als einzugestehen, dass sie etwas falsch gemacht hatten und dass sie in der Vergangenheit zu hart gewesen waren. Bevor er das Gesicht verlor, opferte Jephta seine Tochter. Vielleicht glaubst du, dass er sie nur zu dauerhafter Jungfrauschaft verpflichtete – egal, die Belehrung bleibt dieselbe.[1]

Du fragst: „Jätte Jephta denn etwas anderes tun können?“ Ich glaube, ja. Wofür gibt 3. Mose 5,4 denn eine Vorsorge? Diese Schriftstelle redet über ein Opfer für ein Gelübde. Es war ein Schuldopfer und es hat mit einem Gelübde zu tun. Brauchst du nicht ein Schuldopfer, wenn du darin versagst, das Gelübde zu halten? Aber Jephta war ein gesetzlicher Mann, und daher konnte er solch einen Weg nicht finden, einen Weg, auf dem er durch Gnade und Opfer das Leben seiner Tochter hätte retten können. Das ging nicht, weil er sein Gesicht verlieren würde, und er würde lieber seine Tochter opfern, als sein Gesicht zu verlieren. Das ist ein gesetzlicher Mensch, ein hartherziger Charakter. Er kann sich nicht beugen. Er will sich nicht beugen. Er wurde in einem hartherzigen Haus auferzogen. Er stahl sein Herz weg von den Nöten des Volkes Gottes und sprach: „Ich werde nicht gehen und für euch kämpfen, es sei denn, ihr macht mich zum Haupt.“ Jetzt stiehlt er sein Herz weg und opfert seine Tochter. Er ist schließlich ein gesetzlicher Mann.

Richter 12 erzählt, dass die Männer Ephraims kamen und hart mit ihm redeten. Erinnere dich, Gideon hatte dieselbe Erfahrung; die Ephraimiter beklagten sich bei ihm in genau derselben Weise. Gideon handelt weise in dieser Situation. Er bewies, dass eine milde Antwort den Grimm abwendet (Spr 15,1), aber ein gesetzlicher Mensch tut dies nicht. Er wird mit dem Feind argumentieren (Ri 11,12-28), aber er hat mit solchen aus seiner eigenen Nation keine Geduld. Er tritt auf für seine Rechte, und indem er sieht, dass er der große General war, der den Krieg gewonnen hat, wird er jetzt keinem anderen den Kredit dafür geben. Ach nein, er wird seine Rechte bewahren, und bevor irgendjemand noch etwas anderes denken kann, hat Jephta sein Schwert in die Hand genommen und der Kampf hat begonnen und er schlägt das Volk Gottes. 

Hast du jemals gesetzliche Leute so etwas machen sehen? Es ist kein bisschen Liebe bei ihnen. Sie schlagen das Volk Gottes. Was tut ein gesetzlicher Mensch letztendlich? Er nimmt seine Leute mit an die Furten des Jordan und sagt ihnen, dass sie es so machen sollten, sagt ihnen, sie sollen „Schibboleth“ sagen. Die Ephraimiter konnten kein „Sch“ sagen, sie konnten nur „S“ sagen. Sie konnten es nicht richtig aussprechen (Ri 12,6). Jeder, der „Sibboleth“ sagte, wurde erschlagen. Was taten sie? Sie erschlugen einen Menschen, weil er einen einzigen Buchstaben nicht richtig aussprechen konnte! Das ist Gesetzlichkeit, und Gesetzlichkeit unter den Heiligen hat seitdem Tausende Male  Mitbrüder und Mitschwestern erschlagen, weil sie nur ein einziges Wort nicht richtig sprechen konnten! Das ist Gesetzlichkeit. Der Mensch, der für seine eigenen Rechte auftritt, der Mann, der versucht zu argumentieren, dass das, was er tut, schriftgemäß ist, der belegt damit nur das Böse seines eigenen Herzens, weil er das Volk Gottes nicht in der Art und Weise liebte, wie er sollte, sondern nur sich selbst. Statt sie zu beruhigen, lässt er 42.000 Leichname an den Furten des Jordan liegen.

Jephta richtete Israel sechs Jahre, sechs Jahre von Triumph und Tragödie, sechs Jahre verdorben durch Gesetzlichkeit. Der Herr befreie uns von Gesetzlichkeit!


Originaltitel: „Jephthah—The Legal Judge“,
übersetzt aus The 13 Judges, Glasgow (Gospel Tract Publications) 1986, S. 150–165

Anmerkungen


Note from the editors:

The SoundWords editorial team is responsible for the publication of the above article. It does not necessarily agree with all expressed thoughts of the author (except of course articles of the editorial staff) nor would it like to refer to all thoughts and practices, which the author represents elsewhere. “But examine all things, hold fast the good” (1Thes 5:21).—See also „On our own account ...

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