Gottes Auseinandersetzungen mit Israel (15)
Jesaja 55

Hamilton Smith

© SoundWords, online: 04.03.2019

Falls Gott (gemäß der Voraussage von Jesaja 54,7) in der Wiederherstellung Israels „mit großem Erbarmen“ handelt, was sollte dann die gleiche Gnade daran hindern, sich über eine bedürftige und sündige Welt zu ergießen? Dementsprechend wird diese freie Gnade in Kapitel 55 für „alle“ verkündet – für Juden und Heiden gleichermaßen.

Verse 1-3

Jes 55,1-3: 1 He, ihr Durstigen alle, kommt zu den Wassern! Und die ihr kein Geld habt, kommt, kauft ein und esst! Ja, kommt, kauft ohne Geld und ohne Kaufpreis Wein und Milch! 2 Warum wiegt ihr Geld ab für das, was nicht Brot ist, und euren Erwerb für das, was nicht sättigt? Hört doch auf mich und esst das Gute, und eure Seele labe sich an Fettem! 3 Neigt euer Ohr und kommt zu mir; hört, und eure Seele wird leben. Und ich will einen ewigen Bund mit euch schließen: die sicheren Gnaden Davids. –

In den ersten drei Versen hören wir die Stimme Gottes, der sich in seiner souveränen Gnade dem bedürftigen Volk Israel zuwendet. Diejenigen in Seelennot, die keinen Ausweg mehr sehen, können den Segen aus lauter Gnade erlangen. Warum also den Segen durch eigene Anstrengungen zu erreichen versuchen? Nur, um herauszufinden, dass doch kein Menschenwerk die Sehnsucht der Seele befriedigen kann? Mögen all solche ihre eigenen Anstrengungen aufgeben und auf Gottes gnädige Einladung hören, um so in die Fülle des Segens einzugehen und sich daran zu erfreuen, was die Gnade bereitet hat.

Diejenigen, die zuhören und zu Gott kommen, werden „leben“, um so in die ewigen Segnungen einzugehen, die David verheißen wurden. Durch den „ewigen Bund“ wurde dem David versichert, dass durch seinen Samen Gott einmal sein Königreich und seinen Thron für ewig aufrichten würde (2Sam 7,12-17; Ps 89,34-37; Jer 33,19-32). In Apostelgeschichte 13,34 zeigt der Geist Gottes deutlich an, dass Christus der verheißene Same Davids ist und dass die zuverlässigen Gnaden durch die Auferstehung Christi aus den Toten sichergestellt sind. So fließt die Gnade Gottes in Gerechtigkeit sowohl zu Juden als auch zu Heiden, und zwar auf der sicheren Grundlage des Todes und der Auferstehung Christi.

Vers 4

Jes 55,4: Siehe, ich habe ihn zu einem Zeugen für Völkerschaften gesetzt, zum Fürsten und Gebieter von Völkerschaften.

Gleichzeitig appelliert Gott an die Heiden („Völkerschaften“) durch Christus. Er steht da als Zeuge der Gnade Gottes für die ganze Welt, als Fürst und Gebieter der Nationen.

Vers 5

Jes 55,5: Siehe, du wirst eine Nation herbeirufen, die du nicht kanntest; und eine Nation, die dich nicht kannte, wird dir zulaufen, um des HERRN willen, deines Gottes, und wegen des Heiligen Israels; denn er hat dich herrlich gemacht.

Nachdem Gott an Israel und an die Nationen appelliert hat, spricht Er nun zu Christus und macht Ihm bekannt, dass es eine Antwort auf seine gnadenvolle Proklamation geben wird, so dass die Völker sich zu dem hin versammeln werden, den Gott verherrlicht hat. So haben wir ein dreifaches Zeugnis der Gnade Gottes: Gnade für Israel, sichergestellt durch den auferstandenen Christus; Gnade, die den Völkern durch Christus verkündet wird, und Gnade, die die Nationen zum verherrlichten Christus zieht.

Verse 6.7

Jes 55,6.7: 6 Sucht den HERRN, während er sich finden lässt; ruft ihn an, während er nahe ist. 7 Der Gottlose verlasse seinen Weg und der Mann des Frevels seine Gedanken; und er kehre um zu dem HERRN, so wird er sich seiner erbarmen, und zu unserem Gott, denn er ist reich an Vergebung.

Da nun sichtbar geworden ist, dass es Gnade für alle gibt, ergeht nun ein Aufruf an die Menschen, den Herrn zur Zeit der Gnade zu suchen, „während er sich finden lässt“, und Ihn anzurufen, „während er nahe ist“. Der Mensch mag „seinen Weg und … seine Gedanken“ haben, um so vermeintlich Segen zu erhalten. Aber der böse Mensch wird aufgefordert, dass er seinen Weg und seine Gedanken „verlasse“. Er wird aufgerufen, zum Herrn zurückzukehren, um Segen in Fülle auf dem Boden der Gnade zu erhalten.

Verse 8-11

Jes 558-11: 8 Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR. 9 Denn wie der Himmel höher ist als die Erde, so sind meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken. 10 Denn wie der Regen und der Schnee vom Himmel herabfällt und nicht dahin zurückkehrt, wenn er nicht die Erde getränkt und befruchtet und sie hat sprossen lassen und dem Sämann Samen gegeben hat und Brot dem Essenden, 11 so wird mein Wort sein, das aus meinem Mund hervorgeht: Es wird nicht leer zu mir zurückkehren, sondern es wird ausrichten, was mir gefällt, und durchführen, wozu ich es gesandt habe.

Gottes Gedanken und Gottes Wege sind viel höher als alle menschlichen Gedanken und Wege, genauso wie auch die Himmel höher als die Erde sind. Gottes Segen kommt wie der Regen vom Himmel herab. Und so ist es auch mit seinem Wort, das genau das ausrichtet, wozu es gesandt ist.

Verse 12.13

Jes 55,12.13: 12 Denn in Freuden werdet ihr ausziehen und in Frieden geleitet werden; die Berge und die Hügel werden vor euch in Jubel ausbrechen, und alle Bäume des Feldes werden in die Hände klatschen. 13 Statt der Dornsträucher werden Zypressen aufschießen, und statt der Brennnesseln werden Myrten aufschießen. Und es wird dem HERRN zum Ruhm, zu einem ewigen Denkzeichen sein, das nicht ausgerottet wird.

Dass Gott den guten Samen seines gnädigen Wortes aussät, bewirkt viel „Freude … und … Frieden: Das Seufzen der Schöpfung wird gestillt, der Segen für den Menschen gesichert und die ewige Herrlichkeit des Namens des Herrn wird gepriesen werden.

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Übersetzt aus God’s Controversies with Israel. Isaiah 40 to 57. A Brief Exposition, 1941
Quelle: www.stempublishing.com

Übersetzung: Frank Cisonna


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