„Er ließ sie“
Gedanken zu Matthäus 26,43.44

Kalender D.H.I.N.

© CSV, online: 09.04.2020, updated: 17.04.2020

Leitverse: Matthäus 26,43.44 (43) Und als er kam, fand er sie wieder schlafend, denn ihre Augen waren beschwert. (44) Und er ließ sie, ging wieder hin, betete zum dritten Mal und sprach wieder dasselbe Wort.“

Mt 26,43.44: Als Jesus kam, fand er sie wieder schlafend, denn ihre Augen waren beschwert Und er ließ sie, ging wieder hin, betete zum dritten Mai und sprach wieder dasselbe Wort.

„Bleibt hier und wacht mit mir“, hatte der Herr seinen Jüngern gesagt (Mt 26,38 „Dann spricht er zu ihnen: Meine Seele ist sehr betrübt bis zum Tod; bleibt hier und wacht mit mir.“). Er wusste, was in den nächsten Stunden auf Ihn zukommen würde. Gleich würde Judas mit den Soldaten kommen und Ihn gefangen nehmen. Es waren nur noch we­nige Stunden bis zu seinem Kreuzestod. Da geht Er hin und betet im Garten Gethsemane. Betrübt und beängstigt redet Er mit seinem Vater. Das ist kein kurzes Stoßgebet, sondern ein ringender Kampf, der Zeit in Anspruch nimmt. Seine Jünger sollen mit Ihm wachen. Doch es ist sehr spät am Abend, sie sind müde und schlafen ein.

Als Er zu ihnen kommt, findet Er sie schlafend. Noch einmal fordert Er sie auf: „Wacht und betet“ (Mt 26, 41). Während Er dem Vater seine Bitten erneut vorlegt, schlafen die Jünger wieder ein. Als der Herr Jesus das nächste Mal zu ihnen kommt, heißt es: „Er ließ sie.“ Das sind kurze, aber inhalts­schwere Worte. Er lässt sie schlafen. Kein Tadel kommt aus seinem Mund. Kein neuer Versuch, sie zu motivieren, mit Ihm mitzufühlen. Er lässt sie. Sogar in dieser ernsten Szene strahlt seine Gnade und Milde hell hervor. Er betet allein weiter.

Allein – das ist ein Merkmal der nächsten Stun­den. Als der Herr gefangen genommen wird, flie­hen die Jünger. Als Er vor seinen Richtern steht, ist Er völlig allein. Prophetisch hören wir Ihn klagen: „Freund und Genossen hast du von mir entfernt; meine Bekannten sind Finsternis“ (Ps 88,19). Und dann der Höhepunkt der Leiden in den drei Stunden der Finsternis am Kreuz. Nicht nur von Menschen, sondern sogar von Gott verlas­sen, leidet Er im Gericht für unsere Sünden.

Wir stehen heute hinter dem Kreuz; aber wa­chend mit dem Herrn Jesus in seiner Not empfin­den oder wachen und beten“, das können auch wir. Dadurch zeigen wir Ihm unsere Dankbarkeit und Liebe und bleiben vor der Versuchung be­wahrt.


Aus dem Kalender Der Herr ist nahe vom 13.1.2019


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