Die Abstammung des Messias
Matthäus 1,1-17; Lukas 3,23-38

Joachim Das

© J. Das, online: 19.11.2009, updated: 13.05.2019

Leitverse: Matthäus 1,1-17; Lukas 3,23-38

In seinen „einführenden Vorträgen zum Matthäusevangelium“ gibt Kelly die Bedingungen an, die der Messias nach den Vorhersagen des Alten Testamentes erfüllen musste. Zunächst einmal sollte Er der Gott Israels, Jehova selbst, sein. Diese Wahrheit ist allerdings nur verdeckt im Alten Testament dargestellt (z.B. Ps 110,1 „Von David, ein Psalm.Der HERR sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde hinlege als Schemel für deine Füße!“; vgl. Mt 22,41-45 (41) Als aber die Pharisäer versammelt waren, fragte sie Jesus (42) und sprach: Was denkt ihr von dem Christus? Wessen Sohn ist er? Sie sagen zu ihm: Davids. (43) Er spricht zu ihnen: Wie nennt David ihn denn im Geist Herr, wenn er sagt: (44) „ Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde hinlege unter deine Füße.“? (45) Wenn nun David ihn Herr nennt, wie ist er sein Sohn?“).

Zum Zweiten war vorhergesagt, dass Er als Mensch die königlichen Rechte Davids auf den Thron Israels als der „große König“ (Ps 48,2) erben sollte. Diese Rechte besaßen zur Zeit der Geburt unseres Herrn der Zimmermann Joseph aus Nazareth bzw., falls sie noch lebten, sein Vater oder sein Großvater. (Wir sollten uns darüber klar sein, dass, wenn die göttliche Ordnung geherrscht hätte, Joseph, der Ehemann der Maria, in Israel König oder Kronprinz gewesen wäre und nicht, wie es in Wirklichkeit der Fall war, einer der von den Römern eingesetzten Regenten.) Deshalb musste, wie Gott es ja auch bewirkte, Joseph nach israelitischem Recht der gesetzmäßige Vater des Herrn Jesus sein. Wie Kelly es ausführlich darlegt, durfte Joseph aber nicht dem Fleisch nach Vater des Messias sein. „Das Heilige“ (Lk 1,35) musste nämlich von einer Jungfrau aus dem Stamm Davids, deren Abstammung wir mit großer Wahrscheinlichkeit im Lukasevangelium (Lk 3) finden, geboren worden sein.

Doch es gibt noch eine weitere Prophezeiung, die dadurch erfüllt wurde, dass der Herr Jesus zwar der gesetzmäßige, jedoch nicht der leibliche Sohn Josephs war, wie ich in einer kurzen Ausführung von D. Landersheim (factum 1993/9, S. 27) las. Nach Matthäus 1,11 „Josia aber zeugte Jekonja und seine Brüder zur Zeit der Wegführung nach Babylon.“ war Joseph ein Nachkomme Jechonias – auch Jekonja, Konja oder Jojakin genannt. In Jeremia 22,24-30 sagt Jehova ausdrücklich, dass Konja wegen seiner Bosheit keinen Nachkommen haben sollte, um auf dem Thron Davids zu sitzen. Gott sorgte deshalb dafür, dass der Herr Jesus biologisch weder der Sohn Salomos noch der Sohn Jechonias wurde, indem Sein Eintritt in diese Welt als Mensch nicht durch Joseph geschah. Er ererbte jedoch beider Rechte auf den Thron, den Gott der salomonischen Linie Davids verheißen hatte, weil Joseph durch seine Verheiratung mit der Mutter des Herrn Jesus rechtlich gesehen Sein Vater ist. Andererseits ist Er biologisch nichtsdestoweniger ein Sohn Davids, und zwar über eine Tochter in der Nachkommenschaft des Davidsohnes Nathan aus einer nicht-salomonischen Seitenlinie, d.i. Maria.

„O Tiefe des Reichtums, sowohl der Weisheit als auch der Erkenntnis Gottes! Wie unausforschlich sind seine Gerichte und unausspürbar seine Wege!“ (Röm 11,33). Wie vollkommen ist Sein Wort (Ps 12,6 „Wegen der gewalttätigen Behandlung der Elenden, wegen des Seufzens der Armen will ich nun aufstehen, spricht der HERR; ich will in Sicherheit stellen den, der danach verlangt.“)!


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