Der gegenwärtige und der zukünftige Zeitlauf (13)
2. Die Nationen

Botschafter

© SoundWords, online: 01.11.2006, updated: 20.12.2021

Im gegenwärtigen Zeitlauf sind die Nationen vom Satan, „dem Fürsten dieser Welt“, „dem Gott dieses Zeitlautes“, verführt (Joh 12,31; 14,30 (12:31) Jetzt ist das Gericht dieser Welt; jetzt wird der Fürst dieser Welt hinausgeworfen werden.“ „(14:30) Ich werde nicht mehr vieles mit euch reden, denn der Fürst der Welt kommt und hat nichts in mir;“; 2Kor 4,4 „in denen der Gott dieser Welt den Sinn der Ungläubigen verblendet hat, damit ihnen nicht ausstrahle der Lichtglanz des Evangeliums der Herrlichkeit des Christus, der das Bild Gottes ist.“). Die Nationen sind selbst diese Welt, deren Fürst Satan ist; sie sind von diesem Zeitlauf, dessen Gott Satan ist.

Einige rufen zwar den Namen Gottes und seines Sohnes für sich, für ihre Regierungen, ihre Gerichtshöfe, ihre Politik an; aber sie entheiligen und verunehren auf diese Weise nur diesen heiligen Namen, indem sie dem Herrn eine Politik zuschreiben, die Er nie bestätigte und die meistens geradezu im Widerspruch mit seinem Geist und Wort ist. Sie offenbaren also ihre unwissende Einbildung – Israel, als Volk Gottes, auf der Erde zu ersetzen.

Es ist wahr, dass Gott die Herrschaft, indem Er Israel dieselbe wegnahm, den Nationen in der Person des Nebukadnezar gab, mit welchen die Zeiten der Nationen angefangen haben; aber nie gab Gott irgendeinem anderen irdischen Volk als Israel die Verheißung, sein Volk zu sein, und das Recht, Ihn seinen König und Gott zu nennen. Ihm allein gab Er eine bürgerliche, politische und religiöse Staatsverfassung, ihm allein hat Er verheißen, seine Schlachten zu leiten und ihm den Sieg über seine Feinde zu geben. Nie waren die Könige der Nationen die Gesalbten des HERRN; vor allem bekamen sie nie irgendwelche Macht, um seine Gemeinde zu regieren, noch sie zu beherrschen. Diese Nationen, die Trümmer des Römischen Reiches, welche den christlichen Namen angenommen haben, sind es auch gerade, welche uns der Geist unter dem Bild dieses vierten schrecklichen Tieres darstellt, das ins Feuer geworfen wird, wenn der Sohn des Menschen das Reich empfängt (s. Dan 7). Ihre Könige und Heere sind es, welche wir unter der Leitung des Tieres und des falschen Propheten versammelt sehen, um dem, welcher auf dem Pferd sitzt, und seinem Heer den Krieg zu machen, und welche endlich der Raub der Vögel des Himmels werden, die zum Abendmahl des großen Gottes eingeladen sind (Off 19). Dies ist das Ende der Nationen, der abtrünnigen Christenheit im gegenwärtigen Zeitlauf. Dies ist der schreckliche Tag, zu welchem der Herr sie durch seinen Propheten zusammenruft, indem Er sagt: „Rottet euch zusammen, und kommet her, alle ihr Völker ringsherum, und versammelt euch! Die Völker werden sich aufmachen und in das Tal Josaphat hinaufziehen; denn daselbst will ich sitzen, die Nationen ringsherum zu richten. Schlagt die Sichel an, denn die Ernte ist schon reif! Kommet herab, denn die Kelter ist schon voll; ja, die Keltertröge fließen über, denn ihrer Bosheit ist viel. Es werden Haufen an Haufen Volks sein im Tal des Urteils; denn des Herrn Tag ist nahe im Tal des Urteils“ (Joel 3,16-19).

Aber bis dahin trägt der Herr diese Völker mit einer großen Geduld. Er besucht sie zuerst in seiner Gnade, um aus ihnen ein Volk für sich zu nehmen (Apg 15,14 „Simon hat erzählt, wie zuerst Gott darauf gesehen hat, aus den Nationen ein Volk zu nehmen für seinen Namen.“), nämlich die Versammlung, das einzige Volk, welches Gott, während der Zeit der Zerstreuung Israels, anerkennt, und dessen Gott Er sein will.

Im zukünftigen Zeitlauf wird Satan, der diese Völker verführt, tausend Jahre gebunden und in den Abgrund geworfen (Off 20,1-3 (1) Und ich sah einen Engel aus dem Himmel herabkommen, der den Schlüssel des Abgrunds und eine große Kette in seiner Hand hatte. (2) Und er griff den Drachen, die alte Schlange, die der Teufel und der Satan ist; und er band ihn tausend Jahre (3) und warf ihn in den Abgrund und schloss zu und versiegelte über ihm, damit er nicht mehr die Nationen verführe, bis die tausend Jahre vollendet sind. Nach diesem muss er eine kleine Zeit gelöst werden.“). Nachdem die Völker der Gegenstand der schrecklichen Gerichte des Herrn gewesen sein werden, werden sie die Gerechtigkeit lernen (Jes 26,9 „Mit meiner Seele verlangte ich nach dir in der Nacht; ja, mit meinem Geist in meinem Innern suchte ich dich früh; denn wenn deine Gerichte die Erde treffen, so lernen die Bewohner des Erdkreises Gerechtigkeit.“); und wie Nebukadnezar, ihr erstes Haupt und ihr Vertreter, Gott die Ehre geben (Dan 4). Sie werden zu dem Lichte Zions und ihre Könige zu dem Glanz, der über dasselbe aufgegangen sein wird, wandeln; „denn wenn die Verwerfung Israels die Versöhnung der Welt war, was wird seine Annahme anders sein, als Leben aus den Toten“? (Jes 60,3 „Und Nationen wandeln zu deinem Licht hin, und Könige zum Glanz deines Aufgangs.“; Röm 11,15 „Denn wenn ihre Verwerfung die Versöhnung der Welt ist, was wird die Annahme anderes sein als Leben aus den Toten?“). Es wird die Zeit der Erfüllung der dem Abraham gemachten Verheißungen sein, dass alle Familien der Völker in seinem Samen gesegnet werden. Denn an jenem Tage wird es geschehen, dass die Völker die Wurzel Isais suchen werden, die den Völkern zu einem Panier gemacht ist; und seine Ruhe wird Herrlichkeit sein (1Mo 12,1-3; 22,18 (12:1) Und der HERR hatte zu Abram gesprochen: Geh aus deinem Land und aus deiner Verwandtschaft und aus dem Haus deines Vaters in das Land, das ich dir zeigen werde. (12:2) Und ich will dich zu einer großen Nation machen und dich segnen, und ich will deinen Namen groß machen; und du sollst ein Segen sein! (12:3) Und ich will die segnen, die dich segnen, und wer dir flucht, den werde ich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde!“ „(22:18) und in deinem Nachkommen werden sich segnen alle Nationen der Erde: weil du meiner Stimme gehorcht hast.“; Ps 22,27 „Die Sanftmütigen werden essen und satt werden; es werden den HERRN loben, die ihn suchen; euer Herz lebe ewig.“ usw.; Jes 11,9.10 (9) Man wird weder Böses tun noch Verderben anrichten auf meinem ganzen heiligen Berg; denn die Erde wird voll Erkenntnis des HERRN sein, wie die Wasser den Meeresgrund bedecken. (10) Und es wird geschehen an jenem Tag: Der Wurzelspross Isais, der dasteht als Banner der Völker, nach ihm werden die Nationen fragen; und seine Ruhestätte wird Herrlichkeit sein.“). „Dann werden viele Völker gehen und sagen: Kommet, lasset uns auf den Berg des Herrn gehen, zum Hause des Gottes Jakob, dass er uns lehre seine Wege, und wir wandeln auf seinen Steigen. Denn von Zion wird das Gesetz ausgehen, und des Herrn Wort von Jerusalem. Er wird richten zwischen den Nationen und zurechtweisen viele Völker. Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Rebmessern schmieden. Es wird kein Volk wider das andere ein Schwert aufheben, und werden hinfort nicht mehr kriegen lernen. Ein jeglicher wird unter seinem Weinstock und seinem Feigenbaum wohnen, dass niemand sie schrecke; denn der Mund des Herrn Zebaoth hat’s geredet“ (Jes 2,2-4; Mich 4,2-4 (2) und viele Nationen werden hingehen und sagen: Kommt und lasst uns hinaufziehen zum Berg des HERRN und zum Haus des Gottes Jakobs! Und er wird uns belehren aus seinen Wegen, und wir wollen wandeln auf seinen Pfaden. Denn von Zion wird das Gesetz ausgehen, und das Wort des HERRN von Jerusalem; (3) und er wird richten zwischen vielen Völkern und Recht sprechen mächtigen Nationen bis in die Ferne. Und sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen schmieden und ihre Speere zu Winzermessern; nicht wird Nation gegen Nation das Schwert erheben, und sie werden den Krieg nicht mehr lernen. (4) Und sie werden sitzen, jeder unter seinem Weinstock und unter seinem Feigenbaum, und niemand wird sie aufschrecken. Denn der Mund des HERRN der Heerscharen hat geredet.“; Sach 8,20-23 (20) So spricht der HERR der Heerscharen: Noch wird es geschehen, dass Völker und Bewohner vieler Städte kommen werden; (21) und die Bewohner der einen werden zur anderen gehen und sagen: „Lasst uns doch hingehen, um den HERRN anzuflehen und den HERRN der Heerscharen zu suchen!“ – „Auch ich will gehen! (22) Und viele Völker und mächtige Nationen werden kommen, um den HERRN der Heerscharen in Jerusalem zu suchen und den HERRN anzuflehen. (23) So spricht der HERR der Heerscharen: In jenen Tagen, da werden zehn Männer aus allerlei Sprachen der Nationen ergreifen, ja, ergreifen werden sie den Rockzipfel eines jüdischen Mannes und sagen: „Wir wollen mit euch gehen, denn wir haben gehört, dass Gott mit euch ist.“).

So werden die Träume des Glücks, welche die Völker seit so vielen Jahrhunderten durch Revolutionen, Zerstörungen und Blut vergeblich erwarten, Träume von guten Regierungen, von Staatsreligion, von Universalfrieden usw. verwirklicht sein. Solange die Völker dieses ihrer eigenen Weisheit verdanken wollen, so werden sie sich nur in ihren hochmütigen Gedanken verirren, und Satan wird sich zuletzt derselben bedienen, um sie unter der Anführung des Antichristen in eine offene Erhebung wider Gott und seinen Gesalbten zu stürzen. Wenn aber Dieser in seiner Herrlichkeit, triumphierend über seine Feinde, erschienen sein wird, so werden alle diese Bedürfnisse in Ihm ihre Befriedigung finden. Als „gerechter Herrscher unter den Menschen, in der Furcht Gottes“ wird Er das Gericht und die Gerechtigkeit wahrhaftig ausführen (2Sam 23,3 „Der Gott Israels hat gesprochen, der Fels Israels hat zu mir geredet:Ein Herrscher unter den Menschen, gerecht, ein Herrscher in Gottesfurcht;“; Jer 23,5 „Siehe, Tage kommen, spricht der HERR, da ich David einen gerechten Spross erwecken werde; und er wird als König regieren und verständig handeln und Recht und Gerechtigkeit üben im Land.“). Alsdann wird Er seine Macht auf das Herz der Menschen, in welches Er selbst sein Gesetz schreiben wird, ausdehnen (Jer 31,32-34 (32) nicht wie der Bund, den ich mit ihren Vätern geschlossen habe an dem Tag, als ich sie bei der Hand fasste, um sie aus dem Land Ägypten herauszuführen, diesen meinen Bund, den sie gebrochen haben; und doch hatte ich mich mit ihnen vermählt, spricht der HERR. (33) Sondern dies ist der Bund, den ich mit dem Haus Israel schließen werde nach jenen Tagen, spricht der HERR: Ich werde mein Gesetz in ihr Inneres legen und werde es auf ihr Herz schreiben; und ich werde ihr Gott, und sie werden mein Volk sein. (34) Und sie werden nicht mehr jeder seinen Nächsten und jeder seinen Bruder lehren und sprechen: „Erkennt den HERRN!“, denn sie alle werden mich erkennen von ihrem Kleinsten bis zu ihrem Größten, spricht der HERR. Denn ich werde ihre Schuld vergeben und ihrer Sünde nicht mehr gedenken.“; Sach 3,9 „Denn siehe, der Stein, den ich vor Josua gelegt habe – auf einem Stein sieben Augen –, siehe, ich will seine Eingrabung eingraben, spricht der HERR der Heerscharen, und will die Ungerechtigkeit dieses Landes an einem Tag wegnehmen.“), so wie auch über die materielle Schöpfung, die Er gänzlich erneuern wird, und nichts wird dann dem Glück seiner gesegneten Untertanen mehr mangeln. Dann wird auch die Religion wirklich die Staatsreligion sein, denn es wird nur einen König und nur einen Gott für die ganze Erde geben; und dieser wird Jesus sein, der Sohn Davids, Mittelpunkt der Religion, sowie der Politik aller Völker. Unter diesem wahren Melchisedek wird der Friede die Wirkung der Gerechtigkeit sein, so dass man sagen wird: „Kommet her und schaut die Werke des Herrn, der auf Erden Zerstörungen anrichtet; der den Kriegen steuert in aller Welt; der Bogen zerbricht und Spieße zerschlägt, Wagen mit Feuer verbrennt. Lasset ab, und erkennet, dass ich Gott bin“ (Ps 46,8-10). Dann werden die Worte der Engel, welche einstweilen nur ein prophetischer Gesang und ein frommer Wunsch sind, ihre Erfüllung erhalten: „Friede auf Erden, und den Menschen ein Wohlgefallen“ (Lk 2,14).

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Originaltitel: „Der gegenwärtige und der zukünftige Zeitlauf“
aus Botschafter des Heils in Christo, 1857, S. 165–167,
aus dem Französischen übersetzt
von der Redaktion sprachlich leicht angepasst


Note from the editors:

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