Das Gebet
Praktische Hinweise für unser tägliches Gebetsleben

Autor unbekannt

© SoundWords, online: 07.05.2001, updated: 23.10.2022

Der natürliche Mensch hat kein Interesse, zu Gott zu beten

Ist es nicht erstaunlich, dass Gott selbst die Menschenkinder bittet, zu Ihm im Gebet zu kommen? Er tut das, weil Er uns liebt! Ja, sein Wort ruft allen zu: „Naht euch Gott, und er wird sich euch nahen“ (Jak 4,8)! Doch weil der Mensch seit dem Paradies ein von Gott abgefallenes Geschöpf ist und seine Sünden ihn von Gott trennen, will der schuldbeladene Mensch nichts mit Gott zu tun haben und vor allem nichts von Ihm erbitten. Erst wenn ihm die Last seiner Schuld zu schwer wird oder Gottes Hand schwer auf ihm lastet, ist er vielleicht bereit, zu Ihm zu rufen. Solange das Interesse nach Befreiung von der Sünde aber noch fehlt, kann es wohl so sein, dass eine momentane Not den Menschen treibt, zu Gott zu schreien – und Gott erhört selbst das ernste Rufen des Ungerechten –, aber das ist noch kein wirkliches Kommen in Gottes Gegenwart. Ist die Not überstanden, ist dann auch das Bedürfnis weg, mit Gott zu reden. Wirkliches Gebet fängt erst dann an, wenn sein Wort und sein Geist Eingang gefunden haben, und sei es auch noch so schwach.

Der von neuem geborene Mensch hat ein natürliches Bedürfnis zu beten

Wenn das allerdings geschehen ist, ist das Gebet plötzlich ein Bedürfnis geworden. So wie kein natürliches Leben ohne Atmen vorhanden ist, mögen diese auch kaum merklich sein, so gibt es auch kein geistliches Leben ohne wahres Gebet! Wenn Gott von einem Menschen sagt: „Siehe, er betet!“ – wie zum Beispiel von Saulus in Apostelgeschichte 9,11 –, so ist das im Geistlichen das Gleiche, als wenn man von einem Totgeglaubten sagt: „Siehe, er atmet!“ Das Gebet ist das Atmen der wiedergeborenen Seele. Es ist ihr natürliches Bedürfnis, sich zu Gott zu wenden. Dieses Verlangen wird aber leider oft unterdrückt, und dadurch wird der Umgang mit Gott vernachlässigt. So gibt es ja auch im natürlichen Leben zahllose Menschen, die falsch atmen oder wie Asthmatiker Probleme haben, überhaupt zu atmen. Ihre Gesundheit erleidet dadurch großen Schaden. Und genauso leidet das innere Leben großen, beklagenswerten Schaden, wenn das Gebetslebens schwach ist und vernachlässigt wird. Die Heilige Schrift erwartet daher von jedem Gläubigen, sei er alt oder jung, ein Leben des Glaubens und des Gebets und fordert uns immer wieder dazu auf.

Gebet ist unter allen Umständen und in jeder Lebenssituation möglich. Vielleicht ist das manchmal schwierig. Vielleicht gibt es manchmal ganz besondere Hindernisse. Das neue Leben ist nun mal eine recht exotische Pflanze, ihr Ursprung und ihr Zuhause ist nicht in dieser bösen, rauen, gottfeindlichen Welt. Gott hat sie aber hierher gesetzt zum Zeugnis seiner Gnade, wenigstens für kurze Zeit.

Das Vorbild des Herrn Jesus

Ps 109,4: Ich aber bin stets im Gebet.

Obwohl der Herr Jesus ja Gott, der Allmächtige, selbst war und es daher eigentlich überhaupt nicht nötig gehabt hätte, zu beten, so ist Er doch, als Er als Mensch auf dieser Erde war, auch darin unser Vorbild, unser Beispiel (wie 1. Petrus 2,21 uns sagt) geworden, damit wir Ihm auch darin nachfolgen können. Wer hat wie Er, der Herr der Herrlichkeit, der auf Erden in völliger Abhängigkeit von Gott wandelte, in solch ununterbrochener Gemeinschaft mit Gott gelebt, ein so beständiges Leben des Gebets geführt, so weit, dass er sagen konnte: „Ich aber bin stets im Gebet“? Wohl werden wir auf Erden sein Vorbild, seine Vollkommenheit nicht erreichen, aber es ist die Freude unseres Vaters, wenn wir auf Ihn blicken, von Ihm lernen und wie in allem, so auch im Gebet, Ihm immer ähnlicher werden. Er selbst ist ja unser Leben, und wir besitzen als Erlöste seine Natur und seinen Geist, den Geist der Sohnschaft. Sein schönes Beispiel gibt uns Mut und Kraft, genauso wie Er, mit dem Vertrauen und der Abhängigkeit eines geliebten Kindes in jeder Situation zu seinem und unserem Gott und Vater zu kommen und zu Ihm im Gebet zu reden. Gott, der Vater, liebt uns, wie Er Ihn geliebt hat; wir kommen zu dem gleichen Herzen wie Er. Ach, dass wir näher in diesem Bewusstsein und in dem Genuss dieser Liebe lebten und blieben!

Der Herr Jesus war immer voll Vertrauen und Zuversicht zu seinem Gott und Vater und rechnete fest auf seine Erhörung. Er kannte sowohl die Liebe als auch die Macht seines Vaters, und sein Herz ruhte in dieser Liebe. Er sagt selbst: „Ich aber wusste, dass du mich allezeit erhörst“ (Joh 11,42). Das war deswegen so, weil Er auch sagen konnte, dass Er „allezeit das ihm Wohlgefällige tue“ (Joh 8,29). Er konnte sagen: „Ich habe die Gebote meines Vaters gehalten und bleibe in seiner Liebe“ (Joh 15,10). Voll Vertrauen wandte sich der Sohn Gottes allezeit in allen Widrigkeiten und Schmerzen, die die Menschen Ihm bereiteten, an das liebende Herz seines Gottes und Vaters. Hier schüttete Er sein Herz aus. Hier holte Er sich Leitung und Kraft zu allem, was Er tat, und Er tat alles zur Ehre des Vaters und aus Liebe zum Vater.

Wie oft lesen wir, dass Er sich in die Wüsteneien oder auf den Berg, an irgendeinen einsamen Ort zurückzog, um zu beten! Oft – besonders bei wichtigen Anlässen wie vor der Wahl der zwölf Apostel – verharrte Er die ganze Nacht im Gebet. So können wir verstehen, dass die Jünger ihren Meister baten: „Herr, lehre uns beten!“

Der Glaube ist eine zwingende Notwendigkeit für das Gebet

Mk 9,23: Dem Glaubenden ist alles möglich.

Ohne Glauben kann man nicht beten, genauso wenig wie man ohne Feuer nicht heizen kann. Ein Gebet ohne lebendigen Glauben ist eine Form ohne Kraft und ohne Leben. Wie leicht aber unsere Gebete hierzu herabsinken können, das weiß jeder Gläubige wohl aus eigener Erfahrung. Um in Wahrheit zu beten, müssen wir uns immer wieder neu unseren Glauben von Gott durch sein Wort und seinen Heiligen Geist aufwecken und stärken lassen. Er macht uns Mut durch sein Wort, Großes von Ihm zu erwarten, indem Er uns seine Gnade, Bereitwilligkeit und Macht vor Augen stellt. Und durch seinen Geist erweckt Er unsere Herzen zu wirklichem Glauben und zur Freimütigkeit im Gebet.

Auf keinen Fall dürfen wir auf die schwierigen Umstände, auf die scheinbare Unmöglichkeit dessen blicken, was wir von Gott erbitten möchten. Unser Blick muss vielmehr auf Gott und seine unbegrenzte Macht und Güte gerichtet sein. Wer an Gottes Macht und Güte zweifelt, der „denke nicht, dass er etwas von dem Herrn empfangen werde“ (Jak 1,7). Gott will, dass wir „ohne Zorn und zweifelnde Überlegungen“ (1Tim 2,8) Herz und Hände zu Ihm erheben, dem nichts unmöglich ist. „Dem Glaubenden ist alles möglich“, weil er dem Gott alles in die Hände legt, der in Jeremia 32,27 sagt: „Siehe, ich bin der HERR, der Gott alles Fleisches; sollte mir irgendein Ding unmöglich sein?“

Erhörung erfordert Übereinstimmung mit dem Willen Gottes

1Joh 5,14: Und dies ist die Zuversicht, die wir zu ihm haben, dass, wenn wir etwas nach seinem Willen bitten, er uns hört.

Sicherlich wünschen wir, dass unsere Gebete auch erhört werden. Aber dazu ist eine Grundvoraussetzung nötig: dass unsere Bitten auch dem Willen Gottes entsprechen (siehe hierzu 1Joh 5,14). Wohl dürfen wir alles, was in unseren Herzen ist, unserem Gott und Vater sagen. Aber wenn wir wirkliches Vertrauen zu seiner großen Liebe haben, so werden wir unsere Wünsche seinem heiligen Willen unterordnen. Ja, wir werden wünschen, in unserer ganzen Gesinnung und unseren Anschauungen, in unseren Wegen und Gedanken nach Gottes Willen und durch sein Wort geformt zu werden. Ist das bei uns der Fall, so werden auch unsere Anliegen, Wünsche und Gebete immer mehr Gott und seinen heiligen Gedanken entsprechen. Und wir werden umso größere Zuversicht und Freimütigkeit im Gebet haben, je inniger unsere innere Übereinstimmung mit Gott, mit seinem Willen und seinen Absichten ist.

Aber wie lernen wir denn nun Gottes Willen kennen? Dafür müssen wir ganz intensiv das Wort Gottes studieren und auf unser Herz und Gewissen einwirken lassen. Der Herr Jesus sagt: „Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, so werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch geschehen“ (Joh 15,7). Der Geist Gottes kann nur in einem gehorsamen Herzen die Bitten hervorrufen, die Gott auch erhören kann. Dazu gibt es natürlich auch Bitten, zu denen ich direkt durch Gottes Wort ermuntert werde. Bete ich zum Beispiel dass Er als der Herr der Ernte Arbeiter in die Ernte senden wolle oder bete ich für die Obrigkeit oder um den Fortschritt und die Segnung des Werkes des Herrn auf Erden im Besonderen oder im Allgemeinen, so wird mich der Geist des Herrn bestimmt nicht treiben, hinzuzufügen: „Tue das, wenn es dir gefällt, o Gott!“ Ich weiß ja aus der Heiligen Schrift, dass diese Bitten alle nach seinem Willen sind. Sein eigenes Wort legt mir diese Bitten dringend ans Herz. Ich darf sie mit großer Freudigkeit vor Gott bringen und im Voraus wissen, dass sie erhört werden.

Bitten ohne Kenntnis der Absicht Gottes

Röm 8,26: Ebenso aber nimmt auch der Geist sich unserer Schwachheit an; denn wir wissen nicht, was wir bitten sollen, wie es sich gebührt, aber der Geist selbst verwendet sich für uns in unaussprechlichen Seufzern.

Es gibt selbstverständlich auch Bitten, von denen wir nicht sicher sind, ob ihre Erfüllung dem Willen und der Absicht Gottes entspricht. Wohl haben wir in dieser Hinsicht Wünsche, aber wir ordnen sie dem Willen und der Entscheidung Gottes unter und setzen deshalb hinzu: „wenn es Dein Wille ist“, oder: „wenn Du es für gut befindest!“

In unserem Leben begegnen uns so viele Dinge, die wir nicht verstehen. Und oft „wissen wir nicht“, wie es auch in Römer 8,26 heißt, „was wir bitten sollen“. Wir kommen vielleicht an ein Krankenlager. Sollen wir für den Kranken um Genesung bitten oder um die Gnade für ihn, dass er in der Krankheit ausharre und das lerne, was Gott ihn lehren will? Jedenfalls hat Gott Gedanken des Friedens und des Segens mit den Leiden verbunden. Wenn wir also auch „nicht wissen, was wir bitten sollen“, bittet doch der Geist Gottes, der in uns wohnt, für den Kranken Gott gemäß. Wir können den Inhalt und die Bitte des Seufzers nicht in Worte kleiden, aber Gott versteht ihn und erhört ihn. Er wird sich bei denen verherrlichen, die in Aufrichtigkeit auf Ihn warten. Er ist ein gütiger Gott und der allein weise Gott, heilig und wahr. Ihm vertrauen wir auch da, wo wir sein Tun nicht verstehen. Eines wissen wir jedenfalls immer: „dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken“ müssen (Röm 8,28). Er handelt so, wie es Ihn verherrlicht und uns zum Segen ist!

Wir müssen auch auf eine Antwort warten

Phil 4,7: Und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und euren Sinn bewahren in Christus Jesus.

Sehr wichtig ist es, dass wir beim Gebet auf Gottes Antwort warten und rechnen. Gar zu oft gleichen wir einem Kind, das den Telefonhörer abnimmt, die Nummer des Vaters wählt, dem Vater seine Wünsche erzählt, danach sofort den Hörer auflegt und sich dann beklagt, dass der Vater nicht geantwortet hat. Wenn wir zu Gott reden, Ihm unsere Sorgen, Bitten und Probleme bringen, so sollten wir zugleich ein geöffnetes Ohr und ein wartendes Herz haben, um seine Antwort auch mitzubekommen. Gott lässt kein wahres Gebet ohne Antwort, wenn diese auch nicht immer in der sofortigen oder buchstäblichen Erfüllung unserer Bitten besteht.

Wenn wir wirklich vertrauensvoll wie Kinder unsere Probleme vor unseren Vater gebracht haben, so wird die erste Antwort diese sein, dass „sein Friede unsere Herzen und unsere Gedanken“, die vielleicht vorher sehr beunruhigt waren, „in Christus Jesus bewahrt“ (Phil 4,7). Aber das ist nicht die einzige Antwort. Wenn wir uns in der Nähe Gottes aufhalten, will Er uns auch die nötige Information und Aufklärung geben durch seinen Geist über die Dinge und Personen, weswegen wir mit Ihm geredet haben. Es reicht also nicht aus, nur im Gebet zu Gott zu reden, sondern wir müssen auch auf Ihn warten und auf die Stimme seines Geistes hören, Dann werden wir auch Erfahrungen machen von Gottes treuen und wunderbaren Antworten.

Paulus redete mit Gott im Gebet als zu „dem, der über alles hinaus zu tun vermag, über die Maßen mehr, als was wir erbitten oder erdenken“ (Eph 3,20). Elia vertraute und erfuhr, dass Gott nach seinem Gebet Himmel und Erde in Bewegung setzte, obwohl er ein Mensch war „von gleichen Empfindungen wie wir“ (Jak 5,17). Hanna kam „beschwerten Geistes“ und schüttete „aus der Fülle ihres Kummers und ihrer Kränkung“ ihr Herz vor Gott aus; und als sie sich von ihren Knien erhob, war „ihr Angesicht nicht mehr dasselbe“ wie vorher; denn der Heilige Geist gab ihr die Gewissheit ins Herz, dass ihr Gebet erhört war. Zudem gab Gott seiner Dienerin sofort durch Eli den Trost: „Gehe hin in Frieden! Der Gott Israels gewähre deine Bitte!“ Und wir hören sie bald dankend sagen: „Der HERR hat mir meine Bitte gewährt, die ich von ihm erbeten habe.“ Ein glückliches Lied kommt von ihren Lippen (1Sam 2). Wollen wir da nicht auch Gott stets vertrauensvoll anrufen?!

Durch das Gebet gibt es Antwort auf Fragen

1Kön 10,3: Keine Sache war vor dem König verborgen, die er ihr nicht erklärt hätte.

Manche Kinder Gottes scheinen es noch gar nicht zu wissen, dass man auch direkte Fragen an den Herrn richten und von Ihm Antwort empfangen kann. Von David, der ja so vertraute Gemeinschaft mit dem Herrn hatte, hören wir am Anfang seiner Regierung: „David befragte den HERRN: Soll ich in eine der Städte Judas hinaufziehen?“ Und als die Antwort lautete: „Ziehe hinauf!“ Da fragte er weiter: „Wohin soll ich ziehen?“ Und genauso bestimmt antwortete Gott: „Nach Hebron.“ So dürfen auch wir mit allen Fragen zu dem Herrn kommen und auf seine Antwort warten und rechnen, wenn sie auch nicht als eine Stimme vom Himmel kommt. Zu Salomo, dem Friedenskönig und weisen Mann, der ein Vorbild vom Herrn Jesus ist, kam die Königin von Scheba von weit her und brachte all die Rätsel und dunklen Fragen, die ihre Gedanken seit langem beschäftigten, vor ihn. Und wir hören: „Salomo erklärte ihr alles, um was sie fragte; keine Sache war vor dem König verborgen, die er ihr nicht erklärt hätte.“ Glaubst du, dass der Herr Jesus weniger tut, wenn wir mit allem, was unser Herz beschäftigt, zu Ihm kommen?

Bringen wir im Gebet nur unsere eigenen Interessen?

Eph 6,18: … zu aller Zeit betend … für alle Heiligen.

Wir haben schon von den verschiedenen Bitten und Anliegen gesprochen, die wir vor Gott bringen dürfen. Ja, unser Gott erlaubt uns und wünscht es sogar, dass wir unser ganzes Herz vor Ihm ausschütten. Aber Er sehnt sich auch danach, dass wir an all den Gedanken und Interessen seines liebenden Herzens teilnehmen. Aber ach, wie eng ziehen die meisten unter uns den Kreis ihrer Interessen und ihrer Gebete! Bei wie vielen reicht das kaum über die eigene Familie und über die eigenen Angelegenheiten hinaus! Sie sind egozentrisch in ihren Gebeten, ohne dass ihnen das bewusst ist. Sie vergessen, dass sie als Kinder Gottes sich auch für die Interessen ihres Vaters interessieren sollten. Sie haben vielleicht noch nie praktisch erfasst, dass sie gerade in ihren Gebeten an Gottes großem Rettungswerk in dieser finsteren, gefallenen Welt teilnehmen sollen und dürfen. Auch verstehen sie nicht, dass der Herr Jesus alle seine Erlösten schon hier in der Welt zu einem Leib vereinigt hat und dass die Glieder dieses Leibes daher alle füreinander verantwortlich sind und dieselbe herzliche Liebe und „Sorge füreinander“ haben sollen (1Kor 12,25). Diese Liebe und Sorge bringen wir vor allen Dingen in dem anhaltenden Gebet „für alle Heiligen“, die auf der ganzen Erde sind, zum Ausdruck (Eph 6,18).

Dabei ist es wichtig, dass wir uns selbst nichts vormachen und unsere Beweggründe beim Gebet prüfen. Wir können sehr egozentrisch sein im Gebet, ohne uns selbst darüber klar zu sein. Die Verherrlichung Gottes und die Liebe und Sorge um das Wohl und Heil anderer sollte uns im Gebet in erster Linie leiten, obwohl wir dabei sicher auch alle unseren persönlichen Wünsche und Schwierigkeiten kindlich vor Gott bringen dürfen und sollen. Wie oft aber bitten wir um Hilfe und Befreiung aus der Not, nur weil wir es gern wieder besser und leichter hätten, anstatt erst einmal um die nötige Gnade und Geduld zu bitten, Gott in der Prüfung verherrlichen zu können durch Glauben und Ausharren! Manche Frau betet vornehmlich um die Bekehrung ihres Mannes, damit sie es dann leichter und besser hat – anstatt an die entsetzliche Gefahr zu denken, in der die Seele ihres Mannes schwebt, solange er ungerettet ist, und anstatt seine Bekehrung zu wünschen, damit Gott in seiner Macht und Gnade erhoben und verherrlicht werde! Von solchen Beispielen könnte man sicher noch viele aufzählen. Lasst uns lernen von unserem Herrn und Heiland, der im Hinblick auf die schreckliche „Stunde“ des Kreuzes die Bitte „Vater, rette mich aus dieser Stunde!“ zurückstellte hinter die Bitte: „Vater, verherrliche deinen Namen!“ (Joh 12,27).

Ein besonderer Ort in der Stille für das Gebet

Mt 6,6: Du aber, wenn du betest, so geh in deine Kammer, und nachdem du deine Tür geschlossen hast, bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist.

Abgesehen davon, dass wir innerlich ständig im Aufblick zum Herrn leben dürfen auch während unserer täglichen Arbeit, so ist es doch unbedingt nötig, uns auch zu festgelegten Zeiten einmal besonders in die Stille zurückzuziehen, um zu beten. Wir haben gesehen, wie der Herr Jesus auch hierin unser Vorbild ist. Obwohl Er nicht hatte, wohin Er sein Haupt legen konnte (Lk 9,58), so wusste Er stets einen einsamen Ort zu finden, wo Er ungestört beten konnte. So werden auch wir, wenn es uns wirklich ernst ist, uns täglich sowohl eine stille Ecke als auch eine stille Zeit zum Gebet verschaffen können. Die Liebe zum Herrn und das Verlangen, Ihm einmal wieder alles zu sagen, was unsere Gedanken so beschäftigt hat, wird uns, selbst wenn unsere Umstände und Verhältnisse es fast unmöglich machen wollen, erfinderisch machen. Mag unser Raum und unsere Zeit auch noch so beschränkt sein, wir haben unbedingt täglich das Gebet im Verborgenen nötig (siehe hierzu auch den Artikel: „Das stille Gebet“). Hier darf einfach keine Ausrede gelten. Nicht umsonst sagt der Herr: „Gehe in dein Zimmer, schließe deine Tür!“ Manche haben in ihrer Not ihre Gebetsecke schon auf dem Dachboden des Hauses, andere im Keller oder an noch geringeren Plätzen gefunden. Jedenfalls ist ihnen der tägliche Gebetsumgang mit dem Herrn so wichtig, dass sie sich um jeden Preis ein verborgenes Plätzchen dazu suchen.

Unsere Haltung beim Gebet

Eph 3,14: Ich beuge meine Knie vor dem Vater unseres Herrn Jesus Christus.

Wenn wir in der Heiligen Schrift Blicke hineintun dürfen in das Gebetslebens der „heiligen Männer Gottes“, so finden wir bei ihnen neben der größten Vertrautheit mit Gott auch die heiligste Ehrfurcht Gott gegenüber. Das ist sehr begreiflich; denn je näher wir Gott stehen, je inniger unsere Gemeinschaft mit ihm ist, desto mehr werden wir auch seine Größe und Majestät, seine Heiligkeit und Erhabenheit, seine unergründliche Weisheit und seine Allgewalt erkennen und Ihm gegenüber unsere Nichtigkeit und Unwürdigkeit empfinden. Wie demütig redet Abraham mit Gott im Gebet, der Freund Gottes, von dem Gott doch sprach: „Sollte ich vor Abraham verbergen, was ich tun will?“, mit Gott im Gebet! Er sagt, als er sich für die Stadt Sodom oder die Gläubigen in ihr verwendet: „Siehe doch, ich habe mich unterwunden zu dem Herrn zu reden, und ich bin Staub und Asche!“ Und doch kannte er Gottes erbarmungsvolles Herz so gut, dass er Ihm zutraut und von Ihm erbittet, Er möge Sodom nicht verderben, wenn auch nur zehn Gerechte darin zu finden wären. Und Gott geht sogar noch weiter, als Abraham gebeten hat und rettet den einen untreuen Gläubigen, Lot, aus Sodom, ehe Er die Stadt dem Erdboden gleichmacht und vernichtet.

Mit dem Mangel an Ehrfurcht vor Gott hängt nahe zusammen der Mangel an Sammlung, der sich zu unserer Beschämung so leicht in unserem Gebetsleben offenbart. Wir vergessen die Majestät und Heiligkeit dessen, dem wir nahen, und sind beim Gebet zu zerstreut, wie wir es niemals in der Audienz bei einem hohen Chef oder bei einem hohen Regierungsbeamten dieser Welt wären! So kann es zur Unehre Gottes tatsächlich passieren, dass wir auf unseren Knien gewesen sind und Gebetsworte gesprochen haben und doch nicht in Wahrheit in der Gegenwart Gottes gewesen sind, nicht wirklich mit Ihm geredet haben. Wundern wir uns, wenn wir nachher ebenso kraftlos sind wie vorher? Sind wir erstaunt, wenn auf solches „Gebet“ hin nichts passiert? Ach, unsere Gedanken waren mit allen möglichen Dingen beschäftigt, nur nicht mit Gott und seiner heiligen Nähe. Ihm nahten wir nicht. Wir brachten vielleicht eine Reihe gewohnter Bitten vor, die wir schon auswendig dahersagen können, aber unser Herz war nicht wirklich dabei. Wir beteten, und doch waren wir nicht im Gebet. Und wenn uns jemand eine Stunde später fragen würde, um was wir gebetet haben, wir könnten es vielleicht nicht einmal sagen! Deswegen sollten wir es nie versäumen, uns einen Augenblick zu sammeln, ehe wir zum Gebet niederknien.

Damit wären wir bei der äußerlichen Haltung angekommen. Der Gläubige wird, wenn er in seinem Zimmer ist und nicht krank ist, wohl in der Regel sein Gebet kniend verrichten. Zwar handelt es sich hierbei „nur“ um eine äußere Haltung, aber sie entspricht der tiefen Ehrfurcht und Demut, mit der wir Gott nahen sollten. Und die Heilige Schrift zeigt uns, dass dies schon immer von den Gläubigen empfunden wurde. Wir wissen es von Abraham und Elieser, von Mose und Josua, von David und Salomo, von Hesekiel und Daniel, von Esra und Nehemia, dass sie auf ihre Knie, auf ihr Angesicht sanken, um mit Gott zu reden und auf seine Stimme zu hören. Ja, von unserem Herrn und Heiland selbst lesen wir, dass Er „niederkniete“ und „auf sein Angesicht fiel, und betete“ (Mt 26,39; Lk 22,41). Auch der Apostel Paulus, der große Beter, schreibt: „Ich beuge meine Knie vor dem Vater unseres Herrn Jesu Christi“; und als er in Milet von den Ältesten Abschied nahm, „kniete er nieder und betete mit ihnen allen“ (Eph 3,14; Apg 20,36). Ebenso wissen wir von Petrus und von Stephanus, dass sie kniend beteten (Apg 7,60; 9,40). Sicher sieht Gott nicht auf das Äußere, sondern auf das Herz; aber wenn wir innerlich eine korrekte Haltung einnehmen, dann werden wir es auch gern äußerlich tun.

Hörbar beten

Neh 9,4: Und sie schrien mit lauter Stimme zu dem HERRN, ihrem Gott.

Hes 13,11: Und ich schrie mit lauter Stimme und sprach: ...

Die Heilige Schrift zeigt uns, dass wir, wenn wir vor Gott im Gebet sind, unsere Probleme, Bitten und unser Dank nicht nur innerlich in Gedanken, sondern in der Regel mit Worten, das heißt mit hörbarer (wenn auch vielleicht gedämpfter) Stimme aussprechen dürfen oder sollen. Wohl erkennt Gott auch die Gedanken unseres Herzens von ferne, und jeder unausgesprochene Seufzer der Seele erreicht sein Ohr und sein Herz. Aber Gott möchte auch von unseren Lippen gepriesen werden und aus unserem Mund hören, was wir von ihm wünschen. Haben wir das nicht schon oft selbst gemerkt, dass wir unsere Bitten und Anliegen viel klarer und bestimmter fassen und vor Gott bringen können, wenn wir sie mit hörbaren Worten vor Ihm aussprechen? Der Herr hat jenen Blinden in Johannes 9 gefragt: „Was willst du, dass ich dir tun soll?“ (Mk 10,51; Lk 18,41). Obwohl Er schon seine Bitte kannte, wollte Er sie aber aus seinem eigenen Mund hören. Abraham, David, Daniel, Paulus und mit ihnen Tausende von Gläubige kannten es gar nicht anders, als dass sie täglich im Gebet mit Gott redeten, ihre Stimme zu Ihm erhoben und ihre Problem vor Ihm ausbreiteten. Lesen wir doch nur einmal die Psalmen! Und doch gibt es viele Gläubige, die sich im Allgemeinen damit begnügen, nur innerlich zu beten.

Das Morgengebet

1Sam 1,19: Und sie machten sich frühmorgens auf und beteten an vor dem HERRN.

Jeder Tag ist ein für sich abgeschlossenes Ganzes, und es hängt unendlich viel davon ab, wie wir ihn beginnen. Der Aufblick zu Gott am Morgen heiligt den ganzen Tag. Der Gottesfürchtige wird seinen Tag stets mit Gebet beginnen. Ein weises Wort ist: Ehe du am Morgen das Angesicht eines Menschen siehst, schaue zuerst das Angesicht deines Gottes! – Nicht jeder Christ hat ja Zeit, gleich zuerst am Morgen gründlich und in Ruhe zu beten. Denken wir zum Beispiel an eine Hausfrau und Mutter, die ihre Kleinen am Bett hat und dieselben gleich zuerst waschen, anziehen und ihnen Frühstück geben und eventuell dem Mann fürs Frühstück sorgen muss, ehe er zur Arbeit geht! Sie kann erst, nachdem das Nötigste am Morgen getan ist, auf ihre Knie gehen und ihr Morgengebet verrichten.

Doch beim Erwachen in Gottes Angesicht zu blicken und mit Vertrauen auf Ihn und Abhängigkeit von Ihm aus dem Bett aufzustehen, das ist für jedes Kind Gottes möglich und wird viel dazu beitragen, dass der ganze Tag unter Gottes Segen verläuft. Wer sich nicht viel Zeit zum Gebet nehmen kann, der suche sich doch wenigstens jeden Morgen einige Minuten zu sichern, in denen er mit Ruhe Gottes Angesicht sucht und sich seiner Leitung und Bewahrung anbefiehlt. Es gehört allerdings viel Gnade und Energie dazu, um sich täglich die bestimmte Zeit dafür zu wahren, besonders in unserer vielbeschäftigten Zeit. Aber lieber an der so nötigen Nachtruhe abbrechen, als ohne Gebet und Gottes Wort in den Beruf, in die tägliche Arbeit oder in die Schule zu gehen! Nicht umsonst lesen wir häufig in der Schrift von den Männern Gottes, dass sie „früh aufstanden“ (z.B. von Abraham, Mose, Josua, Gideon, Samuel, Hiob und anderen). Die erste volle oder halbe Stunde oder die erste Viertelstunde am Tag sollte dem Herrn geweiht sein, wenn es irgend möglich ist. Wenn du nicht ganz sicher bist, dass du nachher noch mehr Ruhe und Zeit dazu hast, so verlasse dein Schlafzimmer nicht, ohne auf deinen Knien vor Gott gewesen zu sein und ohne etwas aus seinem Wort ins Herz aufgenommen zu haben. Es wird dir zum Segen sein für den ganzen Tag! Wie manche Gläubige speisen Gott mit ein paar Minuten ab, in denen sie einige auswendig gelernte Gebetssätze hersagen. Ist das nicht absolut unwürdig? Dabei geht es hier doch darum, für den Tageslauf durch eine versuchungsreiche Welt uns dem Schutz des großen Gottes anzuvertrauen und uns seine Hilfe zu sichern.

Das Abendgebet

Ps 4,9: In Frieden werde ich sowohl mich niederlegen als auch schlafen; denn du, HERR, allein du lässest mich in Sicherheit wohnen.

Wenn unser erster Aufblick des Morgens zum Herrn gerichtet ist und wir mit Gebet unseren Tag beginnen, so wird es uns sicher auch ein natürliches Bedürfnis sein, mit Gebet unseren Tageslauf zu beschließen. „In Frieden werde ich sowohl mich niederlegen als auch schlafen; denn du, HERR, allein du lässest mich in Sicherheit wohnen“ (Ps 4,9). „Ich erwache, und bin noch bei dir“ (Ps 139,18). Das kann nur jemand sagen, dessen Gedanken auch beim Einschlafen in der Gegenwart Gottes waren. Was wäre auch natürlicher für ein Kind Gottes, wenn es sich nach des Tages Arbeit zur Ruhe legt, als dass es sich und seine Lieben dem mächtigen Schutze Gottes anbefiehlt. Dass wir doch vor dem Einschlafen auch ja keinen Schatten, keine Entfernung geringster Art zwischen uns und unserem Gott bestehen lassen! „Wenn du dein Herz richtest und deine Hände zu ihm ausbreitest – wenn Frevel in deiner Hand ist, so entferne ihn, und lass Unrecht nicht wohnen in deinen Zelten – ja, dann wirst du in Sicherheit dich niederlegen; und du wirst dich lagern und niemand wird dich aufschrecken“ (Hiob 11,13-19). Auch der Gedanke, dass unser Herr und Heiland in dieser Nacht wiederkommen kann, wird uns veranlassen, in inniger Gemeinschaft mit Ihm einzuschlafen und dem Herrn noch so manche bisher ungerettete Person ans Herz zu legen.

Das besondere Vorbild Daniels

Dan 6,11: Und als Daniel erfuhr, dass die Schrift aufgezeichnet war, ging er in sein Haus; und er hatte in seinem Obergemach offene Fenster gegen Jerusalem hin; und dreimal des Tages kniete er auf seine Knie und betete und lobpries vor seinem Gott, wie er vordem getan hatte.

Daniel, der sich schon als junger Mann für die Ehre Gottes einsetzte, fand auch später als hoher, vielbeschäftigter Staatsmann unter den heidnischen Monarchen Zeit, oder vielmehr, er nahm und sicherte sich diese Zeit zum Gebet. Dreimal des Tages kniete er in seinem Zimmer vor seinem Gott nieder, um „durch Gebet und Flehen mit Danksagung seine Anliegen vor Gott kundwerden zu lassen“ (Phil 4,6). Wie wichtig und unentbehrlich war ihm der Gebetsumgang mit Gott! Wie viele äußere Rücksichten hätten ihn in seiner hohen Stellung in heidnischer Umgebung von dieser Gewohnheit abhalten können! Ja, es kam dahin, dass der König Darius auf Betreiben der Feinde Daniels ein unwiderrufliches Gesetz aufstellte, dass in seinem ganzen Reich niemand irgendetwas von einem Gott oder einem Menschen erbitten dürfe als von dem König allein, sonst werde er in die Löwengrube geworfen. Unterließ Daniel daraufhin sein regelmäßiges Gebet? O nein; wir hören, dass er ruhig fortfuhr, dreimal am Tage betend und flehend vor seinem Gott zu weilen, „wie er vordem getan hatte“. Uns droht keine Löwengrube, auch bekleiden wir keine hohen Ministerposten und haben es in vielen Stücken leichter als Daniel. Wollen wir nicht dem guten Beispiel Daniels folgen?

Der Dank darf beim Gebet nie fehlen

Eph 5,20: Danksagend allezeit für alles dem Gott und Vater im Namen unseres Herrn Jesus Christus.

Die Dankbarkeit und die Danksagung sollte in unseren Herzen und in unseren Gebeten zu Gott einen immer größeren Raum finden! Das Wort Gottes redet in zahllosen Stellen davon. Kein Gebet sollte ohne Dank zu Gott aufsteigen; denn dass Gott uns aus der Sklaverei der Sünde und des Teufels befreit hat, sollte ständig ein Grund für Anbetung und Danksagung sein. Verfolgen wir es einmal in den Briefen des Apostels Paulus, wie er bei all seinen Leiden so erfüllt war von überströmender Dankbarkeit gegen Gott! Daniel, an den wir eben gedacht haben, vermischte sein Bitten und Flehen immer mit Lob und Dank zu Gott. Die Psalmen Davids, die vielfach aus tiefer Not zu Gott aufstiegen, sind voll von Lob und Preis. Und wie oft sind aus dem Mund unseres Heilands in den ernstesten Augenblicken seines Lebens die Worte aufgestiegen: „Ich preise dich, Vater!“, „Ich danke dir, Vater!“. So am Grabe des geliebten Freundes Lazarus und in der Stunde, als die Städte Ihn verwarfen, in denen seine meisten Wunderwerke geschehen waren! – Wenn der Geist Gottes uns mit dem Frieden Gottes erfüllt, so werden wir immer dankbar sein und auch Gott danken.

Das Gebet ist ein Kampf

Eph 6,12: Denn unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Fürstentümer, gegen die Gewalten, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Örtern.

Viele von uns haben es vielleicht noch kaum bedacht und noch weniger erfahren, dass das Gebet ein Kampf ist. Kampf setzt immer einen Feind und dessen Widerstand voraus. Nun, wenn wir wirklich beten, das heißt in Wahrheit Gott nahen und durch den Glauben etwas von Ihm erbitten, so wird Satan, der große Gegenspieler Gottes und der Gläubigen, uns in den Weg zu treten suchen. Er hält sich ja jetzt noch in den „himmlischen Örtern“ auf; und gerade, wenn wir uns im Geist dahin erheben und vor Gott treten wollen, ist der Teufel uns entgegen. Handelt es sich um die Bekehrung und Rettung von Verlorenen, so will Satan sie nicht loslassen. Handelt es sich um die Förderung und Befestigung geliebter Kinder Gottes, so will Satan ihre Schädigung durch Verweltlichung, verkehrte Belehrung, Verstrickung in die Sünde oder anderes. Deshalb müssen wir aufpassen, dass wir uns im Gebet nicht zurücktreiben lassen durch den Feind, sondern ihm vielmehr durch anhaltendes Flehen zu Gott im Glauben Widerstand leisten. So wird unser Gebet zu einem wirklichen Kämpfen und Ringen, wie es besonders auch der Apostel Paulus kannte, wenn er zum Beispiel die Römer bittet: „Ich bitte euch aber, Brüder, durch unseren Herrn Jesus Christus und durch die Liebe des Geistes, mit mir zu kämpfen in den Gebeten für mich zu Gott“ (Röm 15,30), oder wenn er von dem „großen Kampf“ spricht, den er für die Kolosser und Laodizeer hatte (Kol 2,1). – Unser Herz und unsere Gedanken sind dabei nicht so sehr auf den Feind noch auf die Schwierigkeit der Erhörung gerichtet, sondern vielmehr auf Gott. Er ist stärker als der Feind. Und Satan muss vor dem Gebet des Glaubens weichen.

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Note from the editors:

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