Begraben oder verbrennen?
Ist Kremation biblisch?

Christian Briem

© CSV, online: 26.12.2005, updated: 07.04.2021

Leitverse: 1. Korinther 15,3.4

1Kor 15,3.4: Denn ich habe euch zuerst überliefert, was ich auch empfangen habe: dass Christus für unsere Sünden gestorben ist nach den Schriften; und dass er begraben wurde und dass er auferweckt worden ist am dritten Tag nach den Schriften …

Ist es für einen Christen von Belang, ob er nach seinem Heimgang begraben oder verbrannt wird?

Ja, unbedingt! Im Allgemeinen war das Verbrennen (und ist es zum Teil heute noch) eine heidnische Sitte, die dem Götzendienst entstammt (5Mo 12,31). Sie ist für Gott ein Gräuel, wie uns auch Amos 2,1 zeigt. Zwar hatte Gott in Israel bei besonders schwerwiegenden Verfehlungen selbst geboten, den Übeltäter zu verbrennen (3Mo 20,14; 21,9), aber das unterstreicht nur den besonderen, ernsten Charakter des Verbrennens und zeigt, dass es eine Schmach, eine Strafe war, auf diese Weise aus der Mitte des Volkes weggenommen zu werden. Sonst jedoch ist das Begräbnis die gottgemäße Form der Bestattung, wie wir sie überall im Alten wie im Neuen Testament finden.

Nach dem Sündenfall hatte Gott dem Menschen gesagt: „Denn Staub bist du, und zum Staube wirst du zurückkehren!“ (1Mo 3,19). „Zum Staub zurückkehren“ bedeutet sicher nicht „verbrannt werden“.

Die Patriarchen begruben ihre Frauen und wurden selbst von ihren Söhnen begraben. Gott hatte von Abraham gesagt, er würde in Frieden zu seinen Vätern eingehen und – verbrannt? Unmöglich! – begraben werden in gutem Alter (1Mo 15,15). Nicht begraben zu werden, war ein Gericht Gottes und eine Schande in Israel (1Kön 14,13; Jer 16,4.6). Der gottesfürchtige Josia war der letzte von den Königen Judas, der in ein Grab kam (2Chr 35,24). Wie ernst ist das!

Dass das Begraben des Toten ganz den Gedanken Gottes entspricht, wird noch durch die Tatsache erhärtet, dass Gott einen seiner Knechte, Mose, selbst begrub, und niemand kennt sein Grab bis auf den heutigen Tag (5Mo 34,6). Und was sollen wir sagen, wenn wir daran denken, dass auch unser Herr und Erlöser Jesus Christus nicht nur „nach den Schriften“ gestorben, sondern auch begraben worden ist (1Kor 15,3.4)? Bei einem Reichen ist Er gewesen in seinem Tode (Jes 53,9), nämlich in dem Grab Josephs von Arimathia.

Ananias und Sapphira wurden unter den Augen des Apostels Petrus begraben (Apg 5,6.10), und als Stephanus gesteinigt worden war, kamen gottesfürchtige Männer – offenbar Juden – und bestatteten ihn (Apg 8,2). Sollten uns diese Hinweise aus der Heiligen Schrift nicht genügen, um vor jedem anderen Weg bewahrt zu bleiben?

Und noch ein wichtiger Gedanke drängt sich mir auf: Hat das Geschöpf das Recht, den von Gott geschaffenen Leib zu verstümmeln oder gar zu verbrennen? Was zudem uns Gläubige angeht: Ist nicht unser Leib der Tempel des Heiligen Geistes (1Kor 6,19) ? Wir sind nicht unser selbst, sondern sind um einen Preis erkauft worden. Das betrifft auch unseren Leib. Gott sei dafür gepriesen! Und wenn es sein Wille sein sollte, dass der eine oder andere von uns Ihn noch durch den Tod verherrlichen soll (obwohl wir auf das Kommen des Herrn zur Entrückung warten), dann wird der Leib des Gläubigen (nicht seine Asche!) als Samenkorn der Auferstehung in die Erde gelegt, um bei der Wiederkehr unseres Heilandes auferweckt zu werden (1Kor 15,35ff.). Wir säen ein „nacktes Korn“, betten den „Leib der Niedrigkeit“ in die Erde, aber der Herr Jesus wird ihn umgestalten zur Gleichförmigkeit mit seinem Leibe der Herrlichkeit (Phil 3,21).

So erkennen wir in der Tatsache, dass auch innerhalb der Christenheit sich immer mehr Menschen verbrennen lassen, unschwer den eigentlichen Urheber dieser Form des Unglaubens – Satan, der stets das Werk Gottes sowohl in der Schöpfung als auch in der Erlösung zu verderben sucht.


Originaltitel: „Begräbnis oder Verbrennung?“
aus Ermunterung und Ermahnung, Jg. 43, 1989, S. 375–377

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