Der Epheserbrief (1)
Kapitel 1

Hamilton Smith

© Beröa-Verlag, online: 23.10.2005, updated: 13.01.2024

Leitverse: Epheser 1

Einleitung

Es ist ein großes Vorrecht, dass der heilige Gott sich in Gnaden einer Welt von Sündern geoffenbart hat. Den Gläubigen aber hat Er die geheimen Ratschlüsse seines Herzens der Liebe enthüllt.

Um die Glückseligkeit dieser Offenbarungen kennenzulernen, müssen wir uns zu dem Brief des Apostels Paulus an die Epheser wenden. Darin finden wir eine inspirierte Enthüllung der Ratschlüsse Gottes zur Verherrlichung Christi und zum Segen derer, die zuvorbestimmt sind, seine Herrlichkeit zu teilen.

Es ist von höchster Wichtigkeit, zu sehen, dass es sowohl den Ratschluss des Willens Gottes für die Gläubigen gibt als auch die Gnade Gottes, die allen Menschen das Heil anbietet. Im Allgemeinen sind wir mit seiner rettenden Gnade besser vertraut als mit den Ratschlüssen seines Herzens. Die errettende Gnade Gottes begegnet unserem Zustand als Sünder; und notwendigerweise müssen wir mit dem beginnen, was unseren Bedürfnissen entspricht. Aber die Ratschlüsse Gottes offenbaren das, was Gott zur Befriedigung seines eigenen Herzens zustande zu bringen beabsichtigt hat. Die errettende Gnade Gottes und der Ratschluss Gottes, obwohl verschiedene Segnungen, können nicht voneinander getrennt werden. Denn die Gnade, die unsere Seelen errettet, führt weiter zur Herrlichkeit, die Gottes Herz befriedigt.

In der Offenbarung der Ratschlüsse des Herzens Gottes entdecken wir den wahren, himmlischen Charakter des Christentums. Wir lernen, dass die Versammlung, obwohl auf Erden gebildet, zum Himmel gehört. Obwohl sie durch die Zeit geht, war sie in Ewigkeit beschlossen und für die Ewigkeit bestimmt.

  1. Kapitel 1 enthüllt uns die ewigen Ratschlüsse Gottes in Bezug auf Christus und seine Versammlung, im Blick auf die Ewigkeit.
  2. Kapitel 2 stellt uns Gottes Wege zur Bildung der Versammlung in der Zeit vor, angesichts seiner Ratschlüsse für die Ewigkeit.
  3. Kapitel 3 zeigt uns den besonderen Dienst in Verbindung mit der Bekanntmachung der Wahrheit über die Versammlung; eine Aufgabe, die dem Apostel Paulus anvertraut worden war.
  4. Kapitel 4 bis 6 bilden den praktischen Teil des Briefes. Darin werden die Gläubigen, die in den Ratschlüssen Gottes unterwiesen worden sind, ermahnt, solange sie hier wandeln, in Übereinstimmung mit diesen Wahrheiten voranzugehen. Wenn Gott beschlossen hat, dass während der Ewigkeit in den Seinen seine Gnade zur Schau gestellt werden soll, dann kann Er nur wünschen, dass die Versammlung in der Zeit, da sie gebildet wird, ein Zeugnis seiner Gnade, Liebe und Heiligkeit sei.

Gottes Vorsatz in Christus (Eph 1)

In dem ersten Kapitel des Briefes wird uns die Offenbarung des Vorsatzes Gottes im Blick auf Christus und seine Versammlung entfaltet. In den folgenden Kapiteln werden wir die gnädigen Wege Gottes in der Bildung der Versammlung kennenlernen. Aber zuerst wird uns der Vorsatz Gottes in Bezug auf die Ewigkeit enthüllt, damit wir Verständnis erlangen für seine Wege in dieser Zeit.

Nach den einleitenden Versen wird uns erstens die Berufung Gottes vorgestellt, die seinen Vorsatz für alle, die die Versammlung Gottes bilden, ans Licht bringt (Eph 1,3-7). Zweitens haben wir die Offenbarung des Willens Gottes für die Verherrlichung Christi als Haupt der ganzen Schöpfung und die Segnung der Versammlung in Verbindung mit Christus (Eph 1,8-14). Drittens haben wir das Gebet des Apostels, dass wir die Größe der Berufung Gottes erkennen möchten, die Segensfülle des Erbes und die mächtige Kraft, die den Vorsatz Gottes erfüllt und die Gläubigen in das Erbteil bringt.

Der Vorsatz Gottes für die Gläubigen

Verse 1.2

Eph 1,1.2: 1 Paulus, Apostel Jesu Christi durch Gottes Willen, den Heiligen und Treuen in Christo Jesu, die in Ephesus sind: 2 Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

Der Apostel steht im Begriff, die großen Geheimnisse des Willens und Vorsatzes Gottes darzulegen. Deshalb ist er darauf bedacht, die Heiligen daran zu erinnern, dass er ein „Apostel Jesu Christi ist, durch Gottes Willen“. Er ist nicht als Diener eines Menschen von Menschen gesandt, um den Willen des Menschen zu entfalten. Er ist von Gott ausgerüstet, von Jesus Christus gesandt, gemäß dem Willen Gottes, um diesen göttlichen Willen zu enthüllen.

Außerdem redet er die gläubigen Epheser als „die Heiligen und Treuen in Christo Jesu“ an, womit er andeutet, dass in der Versammlung zu Ephesus ein geistlicher Zustand herrschte, gekennzeichnet durch Treue gegenüber dem Herrn, der sie in die Lage versetzte, diese tiefgründigen Mitteilungen zu empfangen. Es ist möglich, dass in einer Gruppe von Gläubigen viel Eifer und Tätigkeit zu sehen ist, und es ihnen trotzdem an Treue zum Herrn mangelt. Tatsächlich war dies der Zustand, in den die gleiche Versammlung in späteren Jahren fiel, so dass der Herr trotz all ihres Eifers und ihrer Mühe zu ihnen sagen musste: „Ich habe wider dich, dass du deine erste Liebe verlassen hast … Du bist gefallen“ (Off 2,4.5). Zu der Zeit aber, da der Apostel seinen Brief schrieb, zeichneten sie sich noch durch Treue zum Herrn aus. Ferner benötigen wir, außer dem rechten Zustand der Seele, „Gnade“ und „Friede“ von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus, was der Apostel diesen Heiligen wünscht, um einen geistlichen Gewinn von diesem Brief zu haben.

Vers 3

Eph 1,3: Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit jeder geistlichen Segnung in den himmlischen Örtern in Christo …

Nach den einführenden Versen entfaltet der Apostel sofort die höchsten Segnungen der Gläubigen nach dem Vorsatz Gottes. In diesem herrlichen Abschnitt lernen wir ihre Quelle kennen, ihren Charakter, ihren Anfang und das Ziel, das Gott im Auge hat, wenn Er uns so reich segnet. Und vor allem sehen wir, dass der Vorsatz Gottes sich durch Christus erfüllt.

Die Quelle all unserer Segnungen findet sich im Herzen des Gottes und Vaters unseres Herrn Jesus Christus. Gott ist in Christus vollkommen geoffenbart worden. Auf seinem Weg als Mensch durch diese Welt offenbarte Er die unendliche Heiligkeit und Macht Gottes und die vollkommene Gnade und Liebe des Vaters. Wir sind bevorrechtet, alles das bis zu diesem so geoffenbarten Herzen Gottes, des Vaters, zurückzuverfolgen.

Dann werden wir über den Charakter unserer Segnungen belehrt. Der Vater hat „uns gesegnet mit jeder geistlichen Segnung in den himmlischen Örtern in Christo“. Das kleine Wort „jeder“ zeigt uns ihre Fülle an. Nicht eine einzige Segnung, die Christus als Mensch genoss, wurde zurückgehalten. Wir sind gesegnet mit „jeder“ geistlicher Segnung. Die bekennende Christenheit mag den Menschen noch so viele äußere Wohltaten erwiesen haben, es bleibt doch stets wahr, dass christliche Segnungen geistlich und nicht materiell sind wie beim Volk Israel. Sie sind nicht weniger wirklich, weil sie einen geistlichen Charakter haben. Sohnschaft, Annahme, Vergebung – einige Punkte der christlichen Segnungen, die wir in der Schrift finden – sind geistlich, außerhalb der Reichweite des Reichtums dieser Welt, aber dem einfachsten Gläubigen durch Christus und in Ihm sichergestellt.

Weiter ist die eigentliche Sphäre unserer Segnungen nicht die Erde, sondern der Himmel. Wir sind gesegnet „in den himmlischen Örtern“. Auf der Erde mögen wir wenig besitzen; im Himmel sind wir reich gesegnet. Alle diese geistlichen und himmlischen Segnungen stehen in Verbindung mit Christus; sie bestehen in keiner Weise wegen unserer Verbindung mit Adam. Sie sind „in Christo“. Die Segnungen der Juden waren zeitlich, irdisch, in der Geschlechtslinie von Abraham; jene der Christen sind geistlich, himmlisch und in Christo. Im Unterschied zu irdischen Segnungen sind sie unabhängig von Gesundheit, Reichtum, Stellung, Bildung oder Nationalität. Sie sind außerhalb des ganzen Bereichs irdischer Dinge und werden in all ihrer Fülle noch bestehen bleiben, wenn das Leben in dieser Zeit zu Ende und unser Pfad auf Erden abgeschlossen ist.

Vers 4

Eph 1,4: … wie er uns auserwählt hat in ihm vor Grundlegung der Welt, dass wir heilig und tadellos seien vor ihm in Liebe;

Dann lernen wir nicht nur die Quelle und den Charakter unserer Segnungen kennen, als aus dem Herzen unseres Gottes und Vaters kommend, sondern wir erfahren, dass sie ihren Anfang „vor Grundlegung der Welt“ hatten. Es war in der weit zurückliegenden Ewigkeit, dass wir in Christo auserwählt wurden. Damit ist eine souveräne Auserwählung verknüpft, die unabhängig ist von allem, was wir in Verbindung mit Adam und seiner Welt sind. Und nichts, das sich in der Zeit ereignet, kann daran etwas ändern.

Überdies dürfen wir nicht nur den Anfang unserer Segnungen vor Grundlegung der Welt sehen, sondern auch das herrliche Ziel, das Gott im Auge hat, wenn die Welt vergangen sein wird. Der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus hat uns auserwählt in Christo vor Grundlegung der Welt, damit wir in den kommenden Zeitaltern „vor ihm“ seien, zur Befriedigung seines Herzens, „dass wir heilig und tadellos seien vor ihm in Liebe“. Wenn es Gottes Vorsatz ist, in alle Ewigkeit ein Volk vor sich zu haben, dann müssen sie in einem Zustand sein, der Ihm absolut entspricht. Dazu müssen sie Ihm gleich sein. Nur das, was Gott gleicht, kann Ihm annehmlich sein. Deshalb will Gott uns „heilig und tadellos“ haben und „in Liebe“. Das ist, was Gott in Wirklichkeit ist und was in Christus als Mensch vollkommen zum Ausdruck kam. Er war heilig in seinem Charakter, tadellos in Wandel und Liebe in seiner Natur. Gott will auch uns in einem vollkommen heiligen Charakter vor sich haben, in einem Wandel, dem nichts angelastet werden kann, und in einer Natur, die Liebe ist und auf Liebe die Liebe Gottes eingehen kann. Gott ist Liebe, und Liebe kann nicht zufrieden sein, ohne eine Antwort in den Gegenständen der Liebe zu finden. Gott will sich mit solchen umgeben, die, wie Christus als Mensch, vollkommen auf seine Liebe eingehen, so dass Er Freude an uns haben kann und wir an Ihm.

Wenn der Glaube diese großen Wahrheiten aufnimmt und auf das herrliche Ziel schaut, freut er sich an allem, was aus dem Herzen Gottes geoffenbart worden ist und über die Wirksamkeit des Werkes Christi. So groß ist die Liebe des Vaters und der Wert des Werkes Christi, dass wir für alle Ewigkeit heilig und tadellos vor des Vaters Angesicht sein werden, im vollen, ungehinderten Genuss göttlicher Liebe.

Wenn wir so in die Ewigkeit blicken dürfen und sich ein solch ausgedehnter Ausblick auf Segnung vor uns öffnet, dann wird diese vergängliche Welt, die uns oft so groß und wichtig erscheint, sehr unbedeutend. Hingegen wird das Christentum, in seinem wahren, gottgemäßen Charakter gesehen, überaus groß und gesegnet.

Vers 5

Eph 1,5: … und uns zuvorbestimmt hat zur Sohnschaft durch Jesum Christum für sich selbst nach dem Wohlgefallen seines Willens,

Ferner gibt es besondere Segnungen, zu denen Gläubige zuvorbestimmt sind. Zuvorbestimmung scheint immer diese besonderen Segnungen im Auge zu haben. Gemäß der unumschränkten Auserwählung werden Gläubige, wie die Engel, heilig und tadellos vor Gott sein. Aber außer diesen Segnungen sind die Gläubigen auch zu einem besonderen Platz der Sohnschaft zuvorbestimmt. Wir sind in die gleiche Beziehung zu dem Vater gebracht worden, in der Christus als Mensch steht, so dass Er sagen kann: „Mein Vater, und euer Vater.“ Engel sind Diener vor Ihm; wir sind Söhne „für ihn selbst“.

Diese besondere Beziehung ist „nach dem Wohlgefallen seines Willens“. So geht die Segnung des fünften Verses über jene des vierten hinaus. Dort war es unumschränkte Wahl, dass wir durch Gnade passend für Ihn selbst würden; hier ist es das Wohlgefallen Gottes, das Gläubige für die Sohnschafts-Beziehung zuvorbestimmt.

Vers 6

Eph 1,6: … zum Preise der Herrlichkeit seiner Gnade, worin er uns begnadigt hat {o. womit er uns angenehm gemacht hat} in dem Geliebten,

Die Weise, in der Gott gehandelt hat, indem Er uns für diesen wunderbaren Platz des Segens zuvorbestimmte, wird „zum Preise der Herrlichkeit seiner Gnade“ ausschlagen. Der Reichtum der Gnade Gottes stellt uns passend für Ihn vor sich hin; die Herrlichkeit seiner Gnade bringt uns in Beziehung zu Ihm selbst, nachdem Er uns angenehm gemacht hat in dem Geliebten. Wenn wir angenommen sind in dem Geliebten, sind wir angenommen wie der Geliebte selbst mit all der Freude, mit der Er in der Herrlichkeit empfangen worden ist.

Vers 7

Eph 1,7: … in welchem wir die Erlösung haben durch sein Blut, die Vergebung der Vergehungen, nach dem Reichtum seiner Gnade,

Die vorangegangenen Verse haben uns den Vorsatz Gottes für Gläubige vorgestellt. In diesem Vers werden wir an den Weg erinnert, den Gott eingeschlagen hat, damit wir an diesen Segnungen teilhaben könnten. Wir sind erlöst worden durch das Blut Christi, und unsere Sünden sind uns nach dem Reichtum seiner Gnade vergeben worden. Der Reichtum seiner Gnade begegnet allen unseren Bedürfnissen als Sünder; die Herrlichkeit seiner Gnade entspricht dem Wohlgefallen Gottes, uns als Heilige zu segnen. Ein reicher Mann kann einen Bettler aus der Fülle seiner Reichtümer segnen. Das wäre eine große Gnade. Aber wenn der reiche Mann weiterginge und den armen Mann in sein Haus aufnähme und ihm die Stellung eines Sohnes gäbe, wäre das nicht nur Gnade gegenüber dem armen Mann, sondern zur Ehre und Herrlichkeit des reichen Mannes. Der Reichtum der Gnade begegnete den Bedürfnissen des verlorenen Sohnes und bekleidete ihn mit einem Gewand aus dem Haus des Vaters. Die Herrlichkeit der Gnade gab ihm den Platz eines Sohnes im Haus. Die Herrlichkeit der Gnade Gottes hat Gläubige zu Söhnen, nicht zu Dienern gemacht.

Die Offenbarung des Willens Gottes zur Verherrlichung Christi und zum Segen der Versammlung

Verse 8.9

Eph 1,8.9: … 8 welche er gegen uns hat überströmen lassen in aller Weisheit und Einsicht, 9 indem er uns kundgetan hat das Geheimnis seines Willens, nach seinem Wohlgefallen, das er sich vorgesetzt hat in sich selbst …

Gott hat sich nicht nur vorgenommen, uns später in die für uns bestimmte Segnung zu bringen, und nicht nur besitzen wir jetzt schon die Erlösung unserer Seelen und die Vergebung der Sünden nach dem Reichtum seiner Gnade, sondern Er hat diese gleiche Gnade gegen uns überströmen lassen, damit wir in der gegenwärtigen Zeit die Erkenntnis seines Vorsatzes hätten. Gott hat uns das Geheimnis seines Willens kundgetan, damit wir das Wohlgefallen kännten, das Er sich vorgesetzt hat.

Es ist der Wille Gottes, dass die Versammlung, während sie hier auf der Erde ist, die Eingeweihte seiner Ratschlüsse sei. Gott möchte, dass wir weise und verständig seien im Blick auf alles, was Er nach seinem Wohlgefallen, zur Verherrlichung Christi und zum Segen der Versammlung tut und noch tun will. Gottes Gedanken zu haben und seine Absichten zu kennen, hält uns ruhig in Gegenwart einer unruhevollen Welt und erhebt uns über Sorge und Sünde als solche, die wissen, wie alles enden wird.

Ein „Geheimnis“ in der Schrift ist nicht unbedingt etwas Verborgenes, sondern eher ein Geheimnis, das Gläubigen mitgeteilt wird, bevor die Welt öffentlich davon erfährt. In der Welt sehen wir den Menschen seinen eigenen Willen nach seinem Wohlgefallen tun, und daher all das Leid und die Verwirrung. Es ist das Vorrecht des Gläubigen, die Geheimnisse Gottes zu kennen und deshalb zu wissen, dass Gott alle Dinge nach seinem Wohlgefallen hinausführen wird und dass am Ende seine Vorsätze die Oberhand haben werden.

Verse 10-12

Eph 1,10-12: … 10 für die Verwaltung {o. den Haushalt} der Fülle der Zeiten: alles unter ein Haupt zusammenzubringen in dem Christus {o. in dem Christus als Haupt zusammenzufassen; im Griech. ein Zeitwort}, das, was in den Himmeln, und das, was auf der Erde ist, in ihm, 11 in welchem wir auch ein Erbteil erlangt haben {o. zu Erben gemacht worden sind}, die wir zuvorbestimmt sind nach dem Vorsatz dessen, der alles wirkt nach dem Rate seines Willens, 12 damit wir zum Preise seiner Herrlichkeit seien, die wir zuvor auf den Christus gehofft haben;

Die nun folgenden Verse enthüllen uns dieses Geheimnis Gottes. Wir lernen, dass es darin zwei Teile gibt. Erstens ist da der Vorsatz Gottes für Christus; zweitens finden wir da, was Gott sich für die Versammlung in Verbindung mit Christus vorgesetzt hat.

Es ist das Wohlgefallen Gottes, für die Verwaltung der Fülle der Zeiten alle Dinge in Christus zusammenzubringen. Die „Fülle der Zeiten“ kann kaum auf den ewigen Zustand hinweisen, denn dann wird Gott alles in allem sein. Vielmehr weist dieser Ausdruck auf die kommende Welt des Tausendjährigen Reiches hin, wenn die vollen Ergebnisse der Regierungswege Gottes in Vollkommenheit gesehen werden. Alle Grundsätze der Regierung, die den Menschen zu verschiedenen Zeiten anvertraut worden sind und in denen sie so vollständig versagt haben, werden in Vollkommenheit unter der Verwaltung Christi gesehen werden. Der Verfall der Zeiten wurde unter der Regierung des Menschen gesehen; die „Fülle“ oder Vollkommenheit der Zeiten wird gesehen werden, wenn Christus regiert. Dann wird sich jedes geschaffene Ding oder Wesen, im Himmel und auf Erden, unter seiner Kontrolle und Führung bewegen. Als Folge davon werden Einheit, Harmonie und Frieden vorherrschen. Das ist das Geheimnis des Willens Gottes zur Verherrlichung Christi.

Weiter dürfen wir sehen, dass es Gottes Wohlgefallen ist, dass die Versammlung in Verbindung mit Christus an diesem ausgedehnten Erbteil, worüber Christus Haupt sein wird, teilhaben soll. Im elften Vers sagt der Apostel: „Wir haben ein Erbteil erlangt“, indem er zweifellos zunächst auf die Gläubigen aus den Juden hinweist. Die jüdische Nation hatte ihr irdisches Erbteil verloren, weil sie Christus verworfen und ihren eigenen Willen verfolgt hat. Der Überrest aus ihnen, der an Christus glaubte, erlangte ein herrlicheres Erbteil in einer kommenden Welt, nach dem Vorsatz dessen, der alles wirkt nach dem Rate seines Willens. Verbunden mit Christus in seiner Regierung, werden die Gläubigen seine Herrlichkeit zur Schau stellen. An jenem Tage wird Er „verherrlicht“ und „bewundert“ werden in allen denen, die geglaubt haben (2Thes 1,10). Die Welt und die ganze Schöpfung wird unter Ihm gesegnet sein. Die Versammlung wird ihr Teil mit Ihm haben. Die Gläubigen aus den Juden hatten „zuvor“ auf den Christus „gehofft“ oder „vertraut“. Sie hatten auf Christus gehofft in den Tagen seiner Verwerfung; die wiederhergestellte Nation wird in den Tagen seiner Herrlichkeit auf Ihn vertrauen.

Vers 13

Eph 1,13: … auf welchen auch ihr gehofft {o. in welchem auch ihr ein Erbteil erlangt habt, od. in welchem auch ihr seid}, nachdem ihr gehört habt das Wort der Wahrheit, das Evangelium eures Heils, in welchem ihr auch, nachdem ihr geglaubt habt, versiegelt worden seid mit dem Heiligen Geiste der Verheißung,

Das „ihr“ dieses Verses bringt die Gläubigen aus den Nationen hinein, um an den Segnungen dieses herrlichen Erbteils teilzuhaben. Sie hatten dem Evangelium ihres Heils geglaubt und waren versiegelt worden mit dem Heiligen Geist der Verheißung.

Vers 14

Eph 1,14: … welcher das Unterpfand unseres Erbes ist, zur {o. für die, od. bis zur} Erlösung des erworbenen Besitzes, zum Preise seiner Herrlichkeit.

Das „wir“ dieses Verses verbindet die Gläubigen aus den Juden und Nationen. Sie teilen dieses herrliche Erbe miteinander. Durch den Geist erfreuen wir uns eines Vorgeschmackes der Glückseligkeit des Erbes. Dieses Erbe ist ein erworbener Besitz; der Preis dafür ist das kostbare Blut Christi. Alle Schöpfung gehört Ihm, denn Er ist der Schöpfer; und alles gehört Ihm, weil Er es erworben hat. Doch obwohl alles erkauft ist, ist doch nicht alles erlöst. Er hat das Erbteil durch Blut erworben; Er wird es durch Macht erlösen. Wenn Er die ganze Schöpfung durch seine Macht vom Feind befreit hat, wird sie zum Preise der Herrlichkeit Gottes sein.

Das Gebet, dass die Gläubigen die Hoffnung der Berufung und die Herrlichkeit des Erbes kennen möchten

Vers 15

Eph 1,15: Weshalb auch ich, nachdem ich gehört habe von dem Glauben an den Herrn Jesus, der in euch ist, und von der Liebe, die ihr zu allen Heiligen habt,

Das Gebet wird damit eingeleitet, dass uns der geistliche Zustand der Gläubigen in Ephesus vorgestellt wird – ein Zustand, der den Apostel ermunterte, unablässig für sie zu danken und zu beten. Wie schön, dass sie durch den „Glauben an den Herrn Jesus“ und die „Liebe zu allen Heiligen“ gekennzeichnet waren. Da Christus der Inhalt ihres Glaubens war, wurden die Heiligen die Gegenstände ihrer Liebe. Es kann keinen größeren Beweis für den lebendigen Glauben an Christus geben als die praktische Liebe zu den Heiligen. Der Glaube bringt die Seele in Verbindung mit Christus, und so mit Ihm verbunden, öffnet sich das Herz für alle, die Ihn lieben. Je näher wir uns bei Christus aufhalten, umso mehr werden unsere Zuneigungen zu denen ausgehen, die sein sind.

Vers 16

Eph 1,16: … nicht aufhöre, für euch zu danken, [euer] erwähnend in meinen Gebeten,

Nachdem der Apostel von ihrem Glauben und ihrer Liebe gehört hat, drängt es ihn, unablässig für diese Heiligen zu danken und zu beten.

Wenn wir nur mit den Fehlern und Schwächen der andern beschäftigt sind, werden wir davon überwältigt werden und uns beständig über die Gläubigen beschweren. Wenn wir aber das suchen und uns mit dem beschäftigen, was die Gnade Gottes in den Heiligen zustande gebracht hat, werden wir Grund zum Danken haben. Gleichzeitig werden wir das, was richtiggestellt werden muss, nicht übersehen. Der Apostel übersah in den Heiligen nie das, was von Christus war, obwohl er nie gleichgültig dem gegenüber war, was vom Fleisch kam. Sogar für die Gläubigen in Korinth, bei denen es so viel zurechtzuweisen gab, konnte er danksagen für das, was er von Gott in ihnen sah. In unserer Schwachheit sind wir geneigt, in das eine oder andere Extrem zu fallen. In unserem Bestreben, Liebe zu zeigen, mögen wir das, was falsch ist, sehr leichtfertig behandeln; oder wir mögen in unserem Widerstand gegen das Böse das übersehen, was von Gott ist.

Der Apostel hatte diesen Heiligen die Ratschlüsse Gottes enthüllt. Die Tatsache nun, dass er gedrängt ist, zu beten, ist in sich selbst ein Beweis für die Unermesslichkeit dieser Ratschlüsse. Sie sind zu hoch, um mit rein menschlichen Worten ausgedrückt zu werden, und übersteigen die Kraft des menschlichen Geistes, um sie zu erfassen. Der Apostel ist sich im Klaren, dass die bloße Darstellung dieser großen Wahrheiten nicht genügt, um auf uns einzuwirken. An Timotheus schreibt er: „Bedenke, was ich sage; denn der Herr wird dir Verständnis geben“ (2Tim 2,7). So ist es auch in diesem Brief. Paulus kann uns, geleitet durch den Geist, die Ratschlüsse Gottes entfalten, aber er ist sich bewusst, dass nur Gott Verständnis geben kann. Deshalb wendet er sich im Gebet zu Gott.

Vers 17

Eph 1,17: … auf dass der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch gebe den Geist der Weisheit und Offenbarung in der Erkenntnis seiner selbst,

Der Apostel wendet sich an „den Gott unseres Herrn Jesus Christus“, denn in diesem Gebet wird der Herr Jesus als Mensch gesehen. Das Gebet in Kapitel 3 ist an den Vater unseres Herrn Jesus Christus gerichtet, denn dort wird der Herr als Sohn gesehen. Ein weiterer Grund, um in den beiden Gebeten verschiedene Namen zu gebrauchen, mag darin liegen, dass der Apostel in dem ersten Gebet wünscht, dass wir die Kraft kennenlernten, die die Ratschlüsse Gottes zur Ausführung bringt, denn der Name Gottes ist zu Recht mit Kraft verbunden. Im zweiten Gebet geht es um die Liebe; es ist darum richtigerweise an den Vater gerichtet.

In diesem Gebet wird Gott auch als „der Vater der Herrlichkeit“ angesprochen. Das stellt uns den Gedanken vor, dass die Szene der Herrlichkeit, zu der wir unterwegs sind, ihren Charakter von dem Vater hat, von welchem alles kommt. Seine Liebe und Heiligkeit werden diese Welt der Herrlichkeit, in der Gott vollkommen dargestellt werden wird, durchdringen. Während der Vater der Ursprung und die Quelle der Herrlichkeit ist, ist der Herr Jesus als Mensch der Mittelpunkt und der Inhalt der Herrlichkeit. In Ihm ist die ganze Macht Gottes geoffenbart; sein Name ist über jeden Namen, und Er ist für die Versammlung das Haupt über alles.

Um in die Wahrheiten, die den Inhalt des Gebets des Apostels bilden, einzugehen, benötigen wir den Geist der Weisheit und Offenbarung in der vollen Erkenntnis Christi. Alle Weisheit Gottes und jede Offenbarung seines Willens sind in Christus kundgemacht worden. Deshalb brauchen wir die volle Erkenntnis Christi, um in die Weisheit Gottes, in die Offenbarung, die Gott uns von sich selbst und seinen Ratschlüssen kundgetan hat, einzugehen.

Vers 18

Eph 1,18: … damit ihr, erleuchtet an den Augen eures Herzens, wisset, welches die Hoffnung seiner Berufung ist, [und] welches der Reichtum der Herrlichkeit seines Erbes in den Heiligen,

Weiter ist die Erkenntnis Christi, für die der Apostel bittet, keine bloße verstandesmäßige Kenntnis, sondern eine Herzensbekanntschaft mit einer Person; denn er sagt: „… erleuchtet an den Augen eures Herzens.“ Immer wieder sehen wir in der Schrift und lernen wir durch Erfahrung, dass Gott durch Zuneigungen belehrt. So war es im Fall der armen sündigen Frau in Lukas 7, die „viel liebte“ und schnell lernte. So war es auch bei Maria Magdalene, von deren Hingabe wir in Johannes 20 lesen. Am Auferstehungstag war ihre Zuneigung zu Christus offensichtlich mehr in Tätigkeit als jene von Petrus und Johannes. Und diesem liebenden Herzen offenbarte der Herr sich selbst und gab ihr die wunderbare Offenbarung der neuen Stellung seiner Brüder in Verbindung mit dem Vater.

Mit diesen einleitenden Wünschen bringt der Apostel in seinem Gebet nun drei große Bitten vor:

  1. dass wir die Hoffnung der Berufung Gottes kennenlernen möchten;
  2. dass wir den Reichtum der Herrlichkeit des Erbes Gottes in den Heiligen erkennten;
  3. dass wir wissen möchten, welches die Kraft ist, die den Vorsatz seiner Berufung zustande bringen und die Heiligen in das Erbteil einführen wird.

Die Berufung ist nach oben, in Verbindung mit den göttlichen Personen im Himmel. Das Erbe ist hier auf Erden in Verbindung mit den geschaffenen Dingen. Wie wir aus Philipper 3,14 lernen, ist „die Berufung Gottes nach oben, und in Christus“. Die Quelle der Berufung ist Gott, deshalb wird sie hier „seine Berufung“ genannt. Sie ist uns in den Versen 3 bis 6 dieses Kapitels entfaltet. Gemäß der göttlichen Berufung sind wir gesegnet mit jeder geistlichen Segnung in den himmlischen Örtern in Christus; wir sind auserwählt in Christus durch den Vater, um passend vor Gott zu sein, „heilig und tadellos vor ihm in Liebe«“, zur Freude und Befriedigung seines Herzens. Weiter sagt uns die Berufung, dass wir vor Gott sind, nicht als Diener wie die Engel, sondern als Söhne vor seinem Angesicht. Zudem sagt uns die Berufung, dass wir in Gottes ewiger Gunst stehen werden, angenehm gemacht in dem Geliebten. Zuletzt sehen wir in der Berufung, dass wir zum ewigen Preise der Herrlichkeit der Gnade Gottes sein werden.

Fassen wir die Berufung zusammen, wie sie uns in diesen wundervollen Versen vorgestellt ist, dann heißt dies, dass wir auserwählt und zu himmlischer Segnung in der Höhe berufen sind, um wie Christus und mit Christus vor dem Vater zu sein, in Gemeinschaft mit dem Vater, in der ewigen Gunst des Vaters und zum ewigen Preis der Herrlichkeit seiner Gnade.

Das ist die Berufung, betreffs derer der Apostel betet und wofür auch wir wohl beten mögen, dass wir in ihre Glückseligkeit eingehen und wissen möchten, was die „Hoffnung seiner Berufung“ ist. Hier bezieht sich die Hoffnung nicht auf das Kommen des Herrn. Da die Heiligen in diesem Brief mitsitzend in den himmlischen Örtern gesehen werden, finden wir hier keinen Hinweis auf das Kommen des Herrn. Hier ist, wie ein anderer gesagt hat, die „Hoffnung“ die volle Offenbarung alles dessen, wozu Gott uns in Christus berufen hat, gesehen in der ewigen Herrlichkeit als die Frucht seiner Ratschlüsse einer vergangenen Ewigkeit.

Zweitens bittet der Apostel, dass wir wissen möchten, „welches der Reichtum der Herrlichkeit seines Erbes in den Heiligen sei“. Es ist gesagt worden: In seiner Berufung schauen wir nach oben; das Erbe streckt sich sozusagen unter unseren Füßen aus. Das Erbe wird uns in den Versen 10 und 11 dieses Kapitels vorgestellt (Eph 1,10.11). Dort erfahren wir, dass das Erbe alle geschaffenen Dinge im Himmel und auf Erden umfasst, über die Christus das verherrlichte Haupt sein wird. In Ihm wird die Versammlung ein Erbe erlangen, denn wir werden mit Ihm herrschen. In dem Gebet wird das Erbe als „sein Erbe in den Heiligen“ genannt. Ein Königreich besteht nicht nur aus einem König und seinem Hoheitsgebiet, sondern auch aus einem König und seinen Untertanen. Weiter wird der „Reichtum der Herrlichkeit seines Erbes“ in den Heiligen zur Schau gestellt. An jenem Tag wird Er „verherrlicht werden in seinen Heiligen“ und „bewundert in allen denen, die geglaubt haben“ (2Thes 1,10).

Vers 19

Eph 1,19: … und welches die überschwängliche Größe seiner Kraft an {o. in Bezug auf} uns, den Glaubenden, nach der Wirksamkeit der Macht seiner Stärke,

Drittens bittet der Apostel, dass wir die Kraft an uns, den Glaubenden, kennen möchten, durch die diese großen Dinge zur Ausführung kommen werden. Diese Kraft wird als „Macht seiner Stärke“ bezeichnet, die „wirksam“ ist, sich also aktiv an uns betätigt in der gegenwärtigen Zeit. Sie ist „überschwänglich groß“. Es gibt andere große Kräfte im Universum, aber die Kraft, die an uns wirksam ist, übersteigt jede andere, sei es nun die Kraft des Fleisches in uns oder die Macht des Teufels gegen uns. Welch ein Trost, zu wissen, dass es in all unserer Schwachheit eine überschwängliche göttliche Kraft gibt, die an uns und für uns wirksam ist.

Verse 20.21

Eph 1,20.21: … 20 in welcher {eig. welche} er gewirkt hat in dem Christus, indem er ihn aus den Toten auferweckte; (und er setzte ihn zu seiner Rechten in den himmlischen Örtern, 21 über jedes Fürstentum und jede Gewalt und Kraft und Herrschaft und jeden Namen, der genannt wird, nicht allein in diesem Zeitalter, sondern auch in dem zukünftigen,

Außerdem ist es eine Kraft, die uns nicht nur durch eine Aussage geoffenbart worden ist, sondern sich in der Auferweckung Christi erwiesen hat. Der Welt und Satan wurde erlaubt, ihre größte Machtentfaltung, die der Macht des Todes, dann zu beweisen, als sie den Herrn Jesus an das Kreuz nagelten. Als dann der Teufel und die Welt ihre Macht in höchstem Maß gezeigt hatten, machte Gott in der Auferweckung Christi aus den Toten die überschwängliche Größe seiner Kraft bekannt und setzte Ihn als Mensch auf den höchsten Platz im Universum, nämlich zu seiner Rechten. In dieser erhabenen Stellung ist Christus über jede andere Macht gesetzt, seien es geistliche Fürstentümer und Gewalten oder zeitliche Mächte und Herrschaften. In Bezug auf die Regierung dieser Welt werden heute und in Zukunft Namen genannt, aber Christus hat einen Namen, der über jeden Namen ist: Er ist König der Könige und Herr der Herren.

Vers 22

Eph 1,22: … und hat alles seinen Füßen unterworfen und ihn als Haupt über alles der Versammlung gegeben,

Christus ist nicht nur über jede Macht gesetzt, sondern darüber hinaus wird auch alles Böse seinen Füßen unterworfen sein. Der machtvolle Ausdruck der Kraft wird uns nicht nur dorthin bringen, um diesen hohen Platz der Herrlichkeit mit Christus zu teilen, sondern wirkt auch für uns, während wir auf unserem Weg zur Herrlichkeit sind.

Dann lernen wir eine andere große Wahrheit kennen: Der, in dem alle Macht zum Ausdruck kommt, der auf einen über jede Macht erhabenen Platz gesetzt ist, der die Gewalt hat, alles Böse zu unterwerfen, ist derjenige, der als Haupt über alles der Versammlung gegeben ist.

In seiner Beziehung zu den Mächten des Universums ist er „über“ jede Gewalt gesetzt. Was das Böse betrifft, so ist alles seinen Füssen unterworfen. In Verbindung mit der Versammlung seinem Leib ist Er das Haupt, um alles zu lenken. So ist es das Vorrecht der Versammlung, zu Christus aufzublicken, um Leitung und Weisung in Bezug auf alles zu empfangen. In Gegenwart aller feindlichen Macht und alles Bösen hat der Leib eine Hilfsquelle in Christus. Er mag zwar Gaben und Führer benutzen, um uns zu unterweisen und zu führen, aber wir sollten zum Haupt emporschauen und nicht nur auf die armen, schwachen Gefäße, die Er in seiner Gnade für fähig erachten mag, von Ihm benutzt zu werden.

Vers 23

Eph 1,23: … welche sein Leib ist, die Fülle dessen, der alles in allem erfüllt);

In Vers 22 sehen wir, was Christus für die Versammlung ist; in Vers 23 erkennen wir, was die Versammlung für Christus bedeutet (Eph 1,22.23). Die Versammlung ist „die Fülle dessen, der alles in allem erfüllt“. Die Versammlung als sein Leib bringt die ganze Fülle dessen, der das Haupt über alles ist, zur Darstellung. Christus sollte in der Versammlung gesehen werden. Es gibt nichts Wunderbareres als den Platz, den die Versammlung in ihrer Beziehung zu Christus einnimmt. Jemand hat gesagt: „Sie ist ein Leib, erfüllt mit seiner Liebe, angetrieben durch seinen Geist, und bringt seine Gedanken zur Ausführung; so wie unser Körper die Gedanken und Absichten unseres Geistes ausführt.“ Leider haben wir gefehlt, Christus den Platz als „Haupt über alles der Versammlung gegeben“ einzuräumen, und als Folge davon haben wir versagt, die Fülle des Christus darzustellen.

In diesem wunderbaren Gebet erwartet der Apostel eine gegenwärtige Wirkung in dem Leben der Gläubigen. Die Berufung und das Erbe sind uns sicher. Deshalb bittet der Apostel nicht, dass wir die Hoffnung und das Erbe haben möchten, sondern dass wir wissen möchten, was sie beinhalten. So sollte die Erkenntnis des Zukünftigen eine gegenwärtige Wirkung auf unser Leben und unseren Wandel haben, indem sie uns in der Kraft des Auferstehungslebens vom Fleisch und jeder feindlichen Macht befreit und uns im Geist von dieser gegenwärtigen Welt trennt.

Nächster Teil


Zuerst erschienen in Halte fest – www.haltefest.com
und als Buch erschienen in Christus und seine Versammlung
erhältlich bei www.beroea.ch
Bibelverse eingefügt von SoundWords


Note from the editors:

The SoundWords editorial team is responsible for the publication of the above article. It does not necessarily agree with all expressed thoughts of the author (except of course articles of the editorial staff) nor would it like to refer to all thoughts and practices, which the author represents elsewhere. “But examine all things, hold fast the good” (1Thes 5:21).—See also „On our own account ...

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