Ein Wort zuvor:
Mit diesem Artikel möchte ich Christen einer bestimmten Kirche keinesfalls angreifen oder den Eindruck vermitteln, ich wüsste alles besser als sie. Wir sind als Jünger Christi aufgefordert, respektvoll miteinander umzugehen und bereit zu sein, in Demut voneinander zu lernen. Wenn ich zu diesem Thema und in Zukunft noch zu anderen Themen mit römisch-katholischem Hintergrund Stellung beziehe, dann deshalb, weil ich zum einen als Lernender um die Wahrheit ringen möchte, und zum anderen, um jenen zu helfen, die an dieser Stelle vielleicht unsicher sind oder verunsichert wurden, und natürlich auch, um den katholischen Freunden einen Beitrag anzubieten, damit sie die eigene Position überprüfen können. Ich widme die folgende Ausarbeitung meinen italienischen Freunden, mit denen ich eine Zeit meines Lebens gemeinsam unterwegs sein durfte und die ich von Herzen liebgewonnen habe.
1 | Gibt es bei den frühen Kirchenvätern eine „substanzielle Verwandlungslehre“?
Die römisch-katholische Kirche (RKK) lehrt, dass Brot und Wein bei der Eucharistie[1] substanziell in den Leib und das Blut Jesu Christi verwandelt würden:
Durch die Konsekration des Brotes und Weines geschieht eine Verwandlung der ganzen Substanz des Brotes in die Substanz des Leibes Christi, unseres Herrn, und der ganzen Substanz des Weines in die Substanz seines Blutes. Diese Wandlung wurde von der heiligen katholischen Kirche treffend und im eigentlichen Sinne „Wesensverwandlung“ [Transsubstantiation] genannt (Konzil von Trient: DS 1641).[2]
Demnach seien Brot und Wein nach der Verwandlung substanziell nicht mehr Brot und Wein, sondern der Leib und das Blut Christi.
Um die Verwandlungslehre zu rechtfertigen, beruft man sich oft auf die frühen Kirchenväter und die kirchliche Tradition. Auch mit der Heiligen Schrift versucht man diese Lehre zu begründen; darauf werden wir in der Folge auch eingehen. Dennoch landet man in Gesprächen sehr schnell bei der kirchlichen Tradition und den Überlieferungen der Kirchenväter. Deshalb möchte ich dieses Argument gerne biblisch kurz einordnen.
Eines der größten Probleme, die der Herr Jesus mit seinem Volk und auch mit den Frömmsten seines Volkes hatte, waren die väterlichen Überlieferungen. Er musste ihnen mehr als ein Mal sogar sagen: „So habt ihr das Gebot Gottes ungültig gemacht um eurer Überlieferung willen. … Geschickt hebt ihr das Gebot Gottes auf, um eure Überlieferung zu halten [aufzurichten]. … Ihr macht das Wort Gottes ungültig durch eure Überlieferung“ (Mt 15,6; Mk 7,9.13). Vor seiner Bekehrung trat der Apostel Paulus so sehr für seine „väterlichen Überlieferungen“ ein (Gal 1,14), dass er die Christen sogar verfolgte (1Tim 1,13; Apg 8,3). Die Kolosser musste er ermahnen achtzugeben, dass sie nicht „als Beute weggeführt würden durch … eitlen Betrug, nach der Überlieferung der Menschen, … und nicht nach Christus“ (Kol 2,8). In anderen Bibelstellen allerdings werden die Gläubigen durchaus positiv aufgefordert, die Überlieferungen zu halten, doch dort sind „die Überlieferungen“ die Worte und Lehren der inspirierten Apostel, die sie festhalten sollten: „Ich [Paulus] lobe euch aber, dass ihr … die Überlieferungen, wie ich sie euch überliefert habe, festhaltet. … Steht fest und haltet die Überlieferungen, die ihr gelehrt worden seid, sei es durch Wort oder durch unseren Brief“ (1Kor 11,2; 2Thes 2,15).
Eine große Gefahr unserer Zeit besteht gerade darin, dass wir nur (bzw. besonders) deshalb etwas für wahr halten, weil es bereits so alt ist und nicht, weil es so in der Schrift steht. Wir sollten nicht in diese „Gibeoniter-Falle“ tappen (siehe Jos 9).[3]
Vielleicht kann diese Einordnung ein wenig helfen, um aufzuzeigen, dass die kirchliche Tradition und die Überlieferungen, so faszinierend oder interessant sie auch sein mögen, niemals neben oder gar über das Wort Gottes gestellt werden dürfen.
In diesem Kapitel beschränke ich mich auf die Zeugnisse der frühen Kirchenväter über die Eucharistie. Dazu empfehle ich dem Leser einen englischen Artikel, der unser Thema in Form eines Gespräches beleuchtet: „Conversations on Romanism. Eighth Conversation: Transubstantiation“.[4] Der Artikel stammt von John Nelson Darby (1880–1882), einem ehemaligen Priester der anglikanischen Kirche in Irland. Darby war ein außerordentlicher Kenner der frühen Kirchenväter und stützt seine Argumente mit etlichen Zitaten der Kirchenväter. Er weist in seinem Artikel nach, dass es bis ins 16. Jahrhundert hinein, als die Lehre über die Transsubstantiation zum Glaubensdogma wurde, keine klare einheitliche Lehre diesbezüglich gab. Ebendieser Anspruch wird aber heutzutage von Katholiken erhoben: dass es eine einheitliche und lückenlose Linie gebe. Darby weist nach, dass die meisten Kirchenväter nicht an eine substanzielle Verwandlung dachten und sich in ihrem Denken mehr oder weniger stark unterschieden. Besonders die zweite Hälfte dieses Artikels beschäftigt sich mit dem Denken der Kirchenväter, zum Beispiel mit Ignatius von Antiochien (35–110), Justin der Märtyrer (100–160; engl. Justin the Martyr), Irenäus von Lyon (130–202; engl.: Irenaeus), Tertullian (160–220), Origenes von Alexandria (185–254; engl. Origen), Eusebius von Caesarea (ca. 260–340), Chrysostomus (ca. 349–407; engl.: Chrysostom), Ambrosius von Mailand (339–397; engl.: Ambrose), Hieronymus (348–420; engl.: Jerome), Augustinus von Hippo (354–430; engl. Augustine), Kyrill von Alexandria (376–444; engl.: Cyril), Theodoret von Kyrrhos (393–460), Gelasius I. (†496). Mit der Suchfunktion kann man nach bestimmten Kirchenvätern suchen.
Der Kirchenvater Ignatius von Antiochien (35–110) schreibt in seinen bekannten sieben Briefen, die als die ältesten erhaltenen Zeugnisse über das frühe christliche Gemeindeleben gelten, keine Abhandlung über die Eucharistie. In einigen wenigen Quellen erwähnt er die Eucharistie, doch diese knappen Äußerungen können nicht als Rechtfertigung für die heutige Eucharistie der RKK dienen. Es ist obendrein sehr fraglich, mit solchen Bruchstücken eine ganze Lehre der „substanziellen Verwandlung“ von Brot und Wein zu begründen. Die beiden folgenden Zitate von ihm werfen zwar durchaus Fragen auf, was Ignatius wirklich meint, doch sie sprechen nicht davon, dass sich Brot und Wein substanziell in Fleisch und Blut Christi verwandeln.
Anfang des 2. Jahrhunderts schreibt Ignatius Folgendes:
Von der Eucharistie und dem Gebete halten sie [die Irrlehrer] sich ferne, weil sie nicht bekennen, dass die Eucharistie das Fleisch unseres Erlösers Jesus Christus ist.[5]
Ignatius schreibt hier, dass die gnostischen Irrlehrer leugneten, dass Jesus wirklich einen menschlichen Leib von Fleisch und Blut hatte. In diesem Zusammenhang erwähnt Ignatius die Eucharistie nur kurz.
Einen klaren Beweis dafür, dass Jesus nicht bloß ein Geist war, wie die Gnostiker behaupteten, sondern ein Mensch von Fleisch und Blut, finden wir in den Worten, die der Herr Jesus sprach, als Er das Abendmahl einsetzte: „Dies ist mein Leib“ (Mt 26,26; Mk 14,22), und: „Dies ist mein Blut“ (Mt 26,18; Mk 14,24). Diese Worte wurden damals (und auch heute noch) jedes Mal in der Eucharistie vom Priester ausgesprochen – ein starkes Argument gegen die damaligen gnostischen Irrlehrer: Jesus hatte keinen Geistleib, wie sie behaupteten, sondern war wahrer Mensch.[6] Allerdings möchte Ignatius auch in diesem Zitat in keinerlei Hinsicht für eine „substanzielle Verwandlungslehre“ eintreten. Ähnliches finden wir auch bei Tertullian (160–220).[7]
Im folgenden Zitat spielt Ignatius mit dem einen Brot auf das Abendmahl an:
… ein Brot brechend, das ist ein Heilmittel zur Unsterblichkeit, ein Gegengift, dass wir nicht sterben, sondern leben in Jesus Christus immerdar.[8]
Es ist schwierig, mit Bestimmtheit zu sagen, woran Ignatius hier denkt, wenn er von dem einen Brot spricht, das „ein Gegengift [ist], dass wir nicht sterben, sondern leben in Jesus Christus“. Möglicherweise bringt er das Abendmahl irrtümlich in Johannes 6 hinein, denn dort bezeichnet Jesus sich selbst als das Brot und verspricht, dass derjenige, der „von diesem Brot isst“, ewig leben wird (Joh 6,51). Auch heute noch beziehen manche Christen diese Bibelstelle auf das Abendmahl, obwohl sie durchaus nicht an eine „substanzielle Verwandlung“ von Brot und Wein denken.
Später im 2. Jahrhundert schreibt der Kirchenvater Irenäus von Lyon (130–202), ebenfalls im Kampf gegen die Gnostiker, Folgendes:
Wenn nun also der gemischte Kelch und das zubereitete Brot das Wort Gottes [Christus] aufnimmt und die Eucharistie zum Leibe Christi wird, woraus die Substanz unseres Fleisches Erhebung und Bestand erhält, wie können sie dann sagen, das Fleisch könne nicht aufnehmen die Gabe Gottes, die in dem ewigen Leben besteht, da es doch von dem Blute und Fleische des Herrn genährt wird und sein Glied ist?[9]
Aus dem Kontext gerissen, könnte man auf den Gedanken kommen, Irenäus deute mit diesen Worten eine Verwandlungslehre an. Doch ähnlich wie oben bei Ignatius und Tertullian geht es hier nicht um die Bedeutung der Eucharistie, sondern um die Beweisführung, dass der Herr bei der Einsetzung des Abendmahls von seinem Leib und seinem Blut spricht. Jedenfalls finden wir hier nichts von einer „substanziellen Verwandlung“. Im Gegenteil, an anderer Stelle schreibt Irenäus:
Denn wie das von der Erde stammende Brot, wenn es die Anrufung Gottes empfängt, nicht mehr gewöhnliches Brot ist, sondern die Eucharistie, die aus zwei Elementen, einem irdischen und einem himmlischen besteht, so gehören auch unsere Körper, wenn sie die Eucharistie empfangen, nicht mehr der Verweslichkeit an, sondern haben die Hoffnung auf Auferstehung.[10]
Wie auch immer wir diese Sätze zu verstehen haben, eine Transsubstantiation suchen wir hier vergeblich. Es ist nicht ganz klar, worauf Irenäus sich beruft, wenn er schreibt: „So gehören auch unsere Körper, wenn sie die Eucharistie empfangen, nicht mehr der Verweslichkeit an, sondern haben die Hoffnung auf Auferstehung.“ Dachte er vielleicht an Johannes 6,54: „Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat ewiges Leben, und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag“? Wir werden uns in Kapitel 2 ausführlich mit dieser Bibelstelle beschäftigen.
Origenes von Alexandria (185–254) wird zwar nicht offiziell als Kirchenvater anerkannt, aber in vielerlei Hinsicht als einer betrachtet, weil viele seinen Gedanken folgten. Er warnt vor einer buchstäblichen Auslegung von Johannes 6,54. Ich zitiere aus dem Artikel von John Nelson Darby:
Origenes (Homily 7 über Leviticus[11]) sagt: „Wenn man sich streng an den Buchstaben hält, der besagt: ‚Wenn ihr nicht mein Fleisch esst und mein Blut trinkt‘ [Joh 6,53], dann tötet der Buchstabe …, aber wenn man ihn geistlich versteht, tötet er nicht, sondern es ist ein lebensspendender Geist darin. […] Wenn ihr Söhne der Kirche seid, wenn ihr von den Geheimnissen des Evangeliums durchdrungen seid, dann erkennt an, was wir sagen, dass es vom Herrn ist, damit nicht etwa der Unwissende unwissend bleibe; erkennt an, dass es sich um Bilder handelt, die in den göttlichen Büchern geschrieben stehen, und betrachtet sie daher als geistlich, nicht als fleischlich; denn wenn ihr sie als fleischlich aufnehmt, schaden sie euch und nähren euch nicht.“[12]
Ich möchte an dieser Stelle festhalten, dass die frühen Kirchenväter gegen den Gnostizismus ankämpften. Für sie waren die Eucharistie und die damit verbundenen „Einsetzungsworte“ („Dies ist mein Leib“ und „Dies ist mein Blut“) ein wichtiges Argument im Kampf gegen den Gnostizismus. Es geht jedoch weit über diese Texte hinaus, in die Worte der Kirchenväter die Lehre von einer „substanziellen Verwandlung“ hineinzulegen.
Die Lehre der Transsubstantiation wurde erst auf dem Konzil von Trient (1545–1563) als verbindliches Glaubensdogma festgeschrieben. Zwar hatte man schon früh die Vorstellung, Christus sei in Brot und Wein gegenwärtig (Realpräsenz), und im 9. Jahrhundert diskutierte man darüber, ob Christus in der Eucharistie gegenwärtig sei, aber es gab noch keine verbindliche Lehre über die Verwandlung. Im Gegenteil: Diese Lehre stieß lange Zeit auf heftigen Widerstand. Erst auf dem IV. Laterankonzil (1215) wurde die Realpräsenz, in der Verwandlung von Brot und Wein, unter dem Begriff Transsubstantiation erstmals ausdrücklich festgehalten. Beachten wir: Etliche Kirchenväter glaubten zwar an eine Realpräsenz durch Brot und Wein, doch diese Realpräsenz hatte nichts mit einer Transsubstantiation zu tun. Die Realpräsenz beschreibt das „Was“ (Christus ist in Brot und Wein gegenwärtig) und die Transsubstantiation das „Wie“ (nämlich indem Brot und Wein in Leib und Blut Christi verwandelt werden).
Die Aussagen der frühen Kirchenväter haben sicherlich ihren Teil zum späteren Glaubensdogma der RKK beigetragen, dennoch finden wir bis zum 9. Jahrhundert keine übereinstimmende Lehre über die Transsubstantiation. Die griechische Kirche (die Ostkirche des Byzantinischen Reiches um 1054 n.Chr.) und weite Teile der Christenheit lehnten die Transsubstantiation ab, hielten jedoch zum Teil an der Realpräsenz Christi in Brot und Wein fest. Die von Katholiken oft beschworene Einheitlichkeit in der Lehre über die Jahrhunderte hat es so in der Geschichte jedoch nicht gegeben, wie man in Darbys Artikel über die Transsubstantiation nachlesen kann.
Wenn man die Schriften der Kirchenväter liest, wird man erkennen, dass man aus heutiger Sicht manche Lehren und Aussagen kritisch sehen kann (z.B. die Ansicht der frühen Kirchenväter über die Autorität von Bischöfen). Es gibt sogar Diskussionen darüber, welche Schriften des Ignatius authentisch sind und welche nicht. Ganz offensichtlich stimmen verschiedene Schriften nicht miteinander überein.[13] Das heißt aber nicht, dass diese frühen Kirchenväter in anderen Dingen nicht treu für die biblische Wahrheit eingestanden wären. Sie waren sogar bereit, ihr Leben für Christus zu geben wie zum Beispiel Ignatius. Dafür wird der Herr ihm und sicher auch anderen die Krone des Lebens geben (Off 2,10). Weiterhin stand Ignatius tapfer für die Lehre ein, dass der Herr Jesus Gott und Mensch in einer Person ist. All das wird der Herr ihm vergelten.
Immer wieder wird die Verwandlungslehre, auch Transsubstantiation genannt, mit Johannes 6 begründet. Dort offenbare Jesus „eine … der Lehren des christlichen Glaubens: die Eucharistie“[14]. Johannes 6 wird im Katechismus der Katholischen Kirche (KKK) im Zusammenhang mit der Eucharistie mehrfach erwähnt.[15] In aktuellen Artikeln im Internet, die in dieser Ausarbeitung erwähnt werden, bringt man die Verwandlungslehre ebenfalls mit Johannes 6 in Verbindung, besonders mit den Versen 51 bis 58:
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Joh 6,51-58: Ich bin das lebendige Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist; wenn jemand von diesem Brot isst, wird er leben in Ewigkeit. Das Brot aber, das ich geben werde, ist mein Fleisch, das ich geben werde für das Leben der Welt. Die Juden stritten nun untereinander und sagten: Wie kann dieser uns sein Fleisch zu essen geben? Da sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht das Fleisch des Sohnes des Menschen esst und sein Blut trinkt, so habt ihr kein Leben in euch selbst. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat ewiges Leben, und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag; denn mein Fleisch ist wahrhaftig Speise, und mein Blut ist wahrhaftig Trank. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, bleibt in mir und ich in ihm. Wie der lebendige Vater mich gesandt hat und ich lebe des Vaters wegen, so auch, wer mich isst, der wird auch leben meinetwegen. Dies ist das Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist. Nicht wie die Väter aßen und starben; wer dieses Brot isst, wird leben in Ewigkeit.
Von katholischer Seite wird argumentiert, die Protestanten und auch Freikirchler begingen den gleichen Fehler wie die Juden damals, die „nun untereinander stritten und sagten: Wie kann dieser uns sein Fleisch zu essen geben?“ (Joh 6,52).[16] Sie hätten nicht glauben können, was Jesus sagte, und ebenso würden auch heute Christen außerhalb der RKK nicht glauben, dass der Herr meint, wir sollten Ihn buchstäblich „essen“ und „trinken“. Der Herr scheint das fehlende Verständnis der Juden (Joh 6,52) nicht zu korrigieren, sondern sie darin sogar noch zu bestätigen (Joh 6,53). Wir werden gleich sehen, ob es sich wirklich so verhält.
Nach katholischer Lehre werden Brot und Wein verwandelt und essen die Gläubigen tatsächlich den Leib Christi und trinken sein Blut, weil man die Aussagen des Herrn Jesus in der oben zitierten Bibelstelle aus Johannes 6 wortwörtlich auffasst:
Jesus sprach nicht bildlich. Er meinte eine geheimnisvolle, aber konkrete Wirklichkeit: Sein wahres Fleisch und sein wahres Blut würden Speise sein. […]
Bei der Transsubstantiation hören Brot und Wein nach der Wandlung auf, Brot und Wein zu sein, obwohl sie äußerlich so erscheinen. Sie werden zum Leib und Blut Christi. Nicht als Symbol, nicht als Erinnerung, nicht als Darstellung – sondern als ontologische Wirklichkeit.[17]
Schließlich geht man sogar so weit zu sagen:
Dies zu leugnen, hieße, die Liturgie ihres Sinnes zu berauben, das Johannesevangelium zu verraten und die Messe auf ein bloß menschliches Ritual zu reduzieren.[18]
Spricht Johannes in unseren Versen tatsächlich von einer „substanziellen Verwandlung“[19] von Brot und Wein? Dass Brot und Wein also wesenhaft verwandelt werden? Und ist es tatsächlich so, dass wir „das Johannesevangelium […] verraten“, wenn wir „leugnen“, dass Johannes 6 von einer Verwandlung spricht? Um das herauszufinden, müssen wir den biblischen Text genau untersuchen.
Im Kontext von Johannes 6 spricht der Apostel mit keiner Silbe vom Abendmahl (Eucharistie). Das wäre auch gar nicht möglich gewesen, denn zu diesem Zeitpunkt hatte der Herr das Abendmahl noch gar nicht eingesetzt. Wenn der Herr sich als „das lebendige Brot“ bezeichnet, dann meint Er damit nicht das Brot beim Abendmahl. Vielmehr spricht Er davon, dass Er in seinem bevorstehenden Tod sein „Fleisch geben“ würde „für das Leben der Welt“ (Joh 6,51). Die Jünger hätten damals noch nicht verstehen können, was Er ihnen mit dem Abendmahl hätte mitteilen wollen, weil Er es damals noch nicht eingesetzt hatte. Allein aus diesem einfachen Grund gibt es keine Veranlassung, bei Johannes 6 an das Abendmahl zu denken.
Zugegeben, der Herr Jesus sagte manches, was man erst nach seinem Tod und seiner Auferstehung verstehen konnte. So hatte Er zum Beispiel bereits von der örtlichen Gemeinde gesprochen (s. Mt 18,15-20), bevor diese überhaupt existierte. In Johannes 6 allerdings erwartete der Herr, dass seine Jünger durchaus verstanden, was ein Mensch brauchte, um ewiges Leben zu haben: Er erwartete von ihnen, daran zu glauben, dass Er vom Himmel kam, um sein „Fleisch für das Leben Welt“ zu geben (Joh 6,51). Sie mussten also nicht erst auf die Eucharistie warten.
Aber es gibt noch einen weiteren Grund, dass wir in Johannes 6 das Abendmahl nicht finden: Ginge es in Johannes 6 um das Abendmahl, hätten alle, die noch nicht daran teilgenommen haben, kein ewiges Leben.[20] Das würde wiederum den Worten des Herrn widersprechen, die Er im gleichen Kapitel zu den Jüngern redet: dass nämlich derjenige, der an Ihn glaubt, ewiges Leben hat (Joh 6,47). Nur wenige Verse später verbindet Er das ewige Leben damit, dass der Gläubige sein Fleisch „isst“ und sein Blut „trinkt“:
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Joh 6,53-54: Wenn ihr nicht das Fleisch des Sohnes des Menschen esst und sein Blut trinkt, so habt ihr kein Leben in euch selbst. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat ewiges Leben, und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag.
Ginge es in diesen Versen um die Eucharistie, müsste es nach dem Dogma der RKK heißen: „Keine Eucharistie, kein ewiges Leben und keine Auferweckung am letzten Tag.“ Das wäre jedoch ein totaler Widerspruch zu anderen Bibelstellen (z.B. Joh 3,36; 5,24; 6,47), nach denen schlichter Glaube an den Herrn Jesus Christus und Gott ausreicht, um ewiges Leben zu haben:
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Joh 3,36: Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben.
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Joh 5,24: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern ist aus dem Tod in das Leben übergegangen.
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Joh 6,47: Wer an mich glaubt, hat ewiges Leben.
Johannes schreibt in seinem Evangelium immer wieder, dass wir, wie bereits erwähnt, durch Glauben an den Sohn Gottes ewiges Leben haben (z.B. auch Joh 3,16). Und ebendas ist auch das Thema in Johannes 6. So schreibt Johannes zum Beispiel:
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Joh 6,40: Dies ist der Wille meines Vaters, dass jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, ewiges Leben habe; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag.
Vergleichen wir also Johannes 6,53-54 mit Johannes 6,40. Wir stellen fest: Beide Bibelstellen sprechen davon, dass wir ewiges Leben haben und am letzten Tag auferweckt werden. Die Frage ist, wie wir dieses Ziel erreichen: Einmal müssen wir „essen“ und „trinken“ (V. 53-54) und dann wiederum müssen wir „glauben“ (V. 40). Offensichtlich müssen wir in diesen Versen nach der Antwort suchen, wie wir ewiges Leben haben und auferweckt werden können, und nicht in der Eucharistie. Der Herr vergleicht das „Essen“ und „Trinken“ damit, an Ihn zu „glauben“. Das heißt, an Ihn zu glauben, bedeutet bildlich gesprochen, Ihn zu „essen“ und zu „trinken“. In Vers 40 finden wir also den Schlüssel für die Wörter „essen“ und „trinken“ aus den Versen 53 und 54.
Johannes 6,64 stützt diesen Gedanken, denn dort spricht der Herr von solchen, „die nicht glauben“. Der Glaube muss erfassen, was wir durch das „Essen“ und „Trinken“ zum Ausdruck bringen. An Christus zu glauben, bedeutet nicht, einfach nur die Tatsache, dass Christus gelebt hat, für wahr zu halten, sondern wir müssen das in uns aufnehmen, was Er – der als wahrhaftiger Mensch (davon spricht sein Fleisch) über diese Erde ging – durch seinen Tod (davon spricht sein Blut) bewirkt hat. Wir müssen verstehen, dass Christus „im Fleisch gekommen“, das heißt wahrer Mensch geworden ist (1Joh 4,2; Röm 1,3; Joh 1,14; 1Tim 3,16); davon spricht das Brot in Johannes 6. Und wir müssen verstehen, dass Er als Mensch sein „kostbares Blut“ gegeben hat (1Pet 1,19).
Nach meinem Dafürhalten ist es völlig ausgeschlossen, dass der Herr uns auffordert, buchstäblich etwas zu tun, was sowohl im Alten als auch im Neuen Testament streng verboten war, nämlich Blut zu trinken (1Mo 9,4; 5Mo 12,16; Apg 15,20.29). Was damals verboten war, soll heute durch die Wandlung in der Eucharistie erlaubt sein? Aber die RKK beharrt darauf, dass Jesus „wörtlich“ und „nicht bildlich“ gesprochen habe.[21]
Nein, der Herr Jesus spricht in Johannes 6 nicht von der Verwandlung von Brot in den Leib und von Wein in Blut, sondern von dem, wovon wir uns ernähren („essen“), was wir verinnerlichen („trinken“), ja was wir im Glauben ergreifen müssen. Wenn Er dagegen von einer buchstäblichen Verwandlung spricht, dann wird das aus dem Kontext der Schriftstelle unmittelbar deutlich. Das sehen wir bei der Hochzeit zu Kana, wo der Herr Jesus buchstäblich Wasser in Wein verwandelte (vgl. Joh 2,1-11).
Dass der Herr Jesus in Johannes 6 eine derart „harte Rede“ benutzt, zeigt, wie wichtig seine Worte sind, während gleichzeitig die Herzen seiner Zuhörer damals offenbart werden. Denn etliche stießen sich an seiner Rede und verließen Ihn: „Diese Rede ist hart; wer kann sie hören? … Von da an gingen viele von seinen Jüngern zurück und wandelten nicht mehr mit ihm“ (Joh 6,60.66). Doch bestand seine „harte Rede“ nicht vielmehr darin, dass Er von seinen Jüngern verlangte, an Ihn zu glauben und sich täglich von Ihm zu nähren – von „dem Brot, das aus dem Himmel herabkommt“ (Joh 6,33), von dem aus dem Himmel gesandten Sohn Gottes? Führten nicht gerade diese Reden dazu, dass Er später der Lästerung bezichtigt wurde (Joh 10,33.36)?
Wenn wir errettet werden wollen, müssen wir sowohl an einen gekreuzigten Erlöser (davon spricht das Blut, das am Kreuz vergossen wurde) glauben als auch an einen fleischgewordenen Erlöser (davon spricht das Brot; vgl. Joh 6,51). Die Jünger damals (und auch wir heute) müssen diese geistlichen Dimensionen verstehen. Und um den Menschen geistliche Wahrheiten zu vermitteln, benutzte der Herr oft bekannte Bilder und Gegenstände aus dem Alltag. Ebenso hatte Er die Gewohnheit, „vieles in Gleichnissen zu ihnen zu reden“ (Mt 13,3). Im Folgenden zwei Beispiele, die zwar keine Gleichnisse sind, durch die der Herr dennoch anhand von Bildern aus dem Alltag seinem Gegenüber geistliche Wahrheiten vermittelt:
- Auf die Frage des Nikodemus, ob der Mensch von neuem geboren werden könne, indem er wieder in den Leib der Mutter zurückginge (Joh 3,4), antwortete der Herr, dass wir eine geistliche Neugeburt erfahren müssten, nicht eine buchstäbliche: „Was aus dem Fleisch geboren ist, ist Fleisch, und was aus dem Geist geboren ist, ist Geist“ (Joh 3,6).
- Der Frau am Jakobsbrunnen würde der Herr „lebendiges Wasser“ geben (Joh 4,10). Das bedeutete nicht, dass die Frau nun in der Zukunft ihren eigenen Brunnen im Vorgarten hätte, sondern das „lebendige Wasser“ musste geistlich verstanden werden: „Jeden, der von diesem Wasser[22] trinkt, wird wieder dürsten; wer irgend aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, den wird nicht dürsten in Ewigkeit; sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm eine Quelle Wassers werden, das ins ewige Leben quillt“ (Joh 4,13-14).
Ebenso ist das Essen und Trinken in Johannes 6 geistlich zu verstehen. Auf die fassungslose Frage der Juden „Wie kann dieser uns sein Fleisch zu essen geben?“ (Joh 6,52) antwortet der Herr: „Die Worte, die ich zu euch geredet habe, sind Geist und sind Leben“ (Joh 6,63). Er spricht also nicht von einem buchstäblichen „Essen“, so wie die Juden es verstanden hatten, sondern von einem geistlichen Essen. Ich möchte es einmal mit meinen Worten formulieren; der Herr sagt gleichsam: „Ihr müsst verstehen, dass meine Worte eine geistliche Bedeutung haben; nur das führt euch zum Leben.“
Das Neue Testament hat nie das Materielle und Rituelle im Blick, sondern immer das Geistliche. Wenn der Herr Jesus sagt: „Ich bin das Brot des Lebens“ (Joh 6,35), müssten wir, wenn wir die katholische Verwandlungslehre konsequent zu Ende denken, annehmen, dass der Herr Jesus zu einem buchstäblichen Brot wurde. Ein absurder Gedanke. Natürlich würden alle Katholiken so einen Gedankengang ablehnen und diesen Vers ausschließlich bildlich verstehen. Während sie also an dieser Stelle bereit sind, die Worte des Herrn Jesus als eine bildhafte Sprache zu akzeptieren, sind sie einige Verse später allerdings nicht mehr dazu bereit. Wir sehen, wohin uns dieses willkürliche Bibelverständnis führt.
Ebenso wie der Herr von sich sagt: „Ich bin das Brot“, so sagt Er auch von sich: „Ich bin die Tür“ (Joh 10,9); „Ich bin der wahre Weinstock“ (Joh 15,1); „Ich bin das Licht“ (Joh 8,12); „Ich bin der Weg“ (Joh 14,6) usw. Niemand käme auf den absurden Gedanken, der Herr Jesus hätte sich wirklich in eine Tür verwandelt. Auch bei Paulus finden wir bildhafte Sprache, wenn er zum Beispiel schreibt: „Hagar ist der Berg Sinai in Arabien“ (Gal 4,25). Hagar, die ägyptische Magd Sarahs und die Nebenfrau Abrahams (s. 1Mo 16), wurde mit Sicherheit nicht in einen Berg verwandelt. So wie Paulus in diesem Zusammenhang betont, dass seine Worte „einen bildlichen Sinn“ haben (Gal 4,22-25), so haben auch die Worte des Herrn in Johannes 6 einen bildlichen Sinn und dürfen nicht buchstäblich, sondern müssen geistlich verstanden werden.
Obwohl Katholiken einerseits an die Buchstäblichkeit von Johannes 6 glauben („Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat ewiges Leben, und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag“), lehnen sie es dennoch ab, dass jemand, nur weil er an der Eucharistie äußerlich teilgenommen hat, automatisch auch die damit verbundenen Segnungen oder sogar ewiges Leben empfängt. Man müsse die Eucharistie im Glauben empfangen und sich entsprechend vorbereiten (z.B. Beichte), wenn man die vollen „Früchte der Kommunion“ genießen wolle.[23]
Warum eigentlich? Ich verstehe die Sinnhaftigkeit einer Vorbereitung durchaus, doch wenn nach der Lehre der RKK die Bibelstelle buchstäblich aufgefasst werden muss, müsste man doch durch das schlichte „Essen“ und „Trinken“ buchstäblich ewiges Leben haben und am letzten Tag auferweckt werden. Jedenfalls wäre das eine konsequente Auslegung der katholischen Verwandlungslehre. Denn schließlich hat man ja buchstäblich Christi Leib und Blut zu sich genommen, ob man sich nun genügend vorbereitet hat oder nicht. Und wer sagt uns eigentlich, wann man sich genug vorbereitet hat, um die „Früchte der Kommunion“ zu empfangen?
Merken wir etwas? Bei einer wörtlichen Bibelauslegung kommen viele Fragen auf. Bei der geistlichen und symbolhaften Auslegung hingegen haben wir ewiges Leben, wenn wir schlicht an den Sohn Gottes glauben, uns täglich an der vom Himmel gekommenen Person Jesu erfreuen und uns davon nähren, wie Christus als wahrer Mensch auf der Erde gelebt und sich für uns in den Tod gegeben hat. Legt man Johannes 6 also geistlich aus, ohne den Text mit Gedanken an die Eucharistie zu überfrachten, hat man von Beginn keine Probleme bei der Auslegung und macht sich auch keiner inkonsequenten Bibelauslegung schuldig.
Wir kommen zu dem Schluss: Um bei der Frage, ob etwas bildlich oder wörtlich gemeint ist, nicht zu einer falschen Auslegung zu kommen, dürfen wir Bibelstellen nicht isoliert betrachten und auslegen, sondern müssen stets den Kontext beachten.
Fassen wir das bisher Gesagte zusammen, warum es in Johannes 6 nicht um das Abendmahl gehen kann:
- Das Abendmahl war noch nicht eingesetzt; deshalb hätten die Jünger nicht verstehen können, was das Essen und Trinken bedeuteten.
- Das Abendmahl war nicht dazu gedacht, ewiges Leben zu geben, und war auch nicht für die Auferweckung am letzten Tag bestimmt. Dies stünde im Widerspruch zu anderen Bibelstellen.
- Das Abendmahl kann nicht gemeint sein, denn im Kontext geht es um die Bedeutung dessen, was die Jünger glauben sollten, was sie verinnerlichen mussten. Es ging um ein geistliches Essen und nicht um ein buchstäbliches Essen.
- Das Abendmahl kann nicht gemeint sein, weil man sich dann einer inkonsequenten Bibelauslegung schuldig macht.
Außerdem haben wir gesehen, dass es in Johannes 6 keineswegs um eine „substanzielle Verwandlung“ geht, sondern um die geistliche Bedeutung von „essen“ und „trinken“.
3 | Aber Christus sagt: „Dies ist mein Leib“
Ein weiteres Argument, das die RKK für die Verwandlungslehre vorbringt, sind die Einsetzungsworte des Herrn beim Abendmahl. Jesus setzte das Abendmahl einen Tag vor seinem Tod im Obersaal ein mit den Worten: „Dies ist mein Leib“ (Lk 22,19), „Dies ist mein Blut“ (Mk 14,24), und: „Nehmt, esst; dies ist mein Leib“ (Mt 26,26).
Von einer Verwandlung von Brot und Wein ist in diesen Schriftstellen keine Rede; die muss man schon in den Bibeltext hineinlesen. Wie schon oben gesagt, verwendet der Herr hier eine bildhafte Sprache. Wir kennen so eine sinnbildliche Sprache zum einen aus dem biblischen Kontext (siehe oben), zum anderen auch aus unserem Alltag. Manchmal hole ich ein Bild aus meiner Geldbörse und zeige es anderen mit den Worten: „Schau mal, das ist meine Frau.“ Jedem ist klar, dass das Foto nur ein Bild meiner Frau ist und es sich nicht buchstäblich in meine Frau verwandelt, wenn ich die Worte „Das ist meine Frau“ ausspreche. Ebenso sagt der Herr Jesus zu seinen Jüngern, während Er das Brot nimmt: „Dies ist mein Leib“, und fährt fort, dass Er seinen Leib für sie geben werde (Lk 22,19). Das Brot ist ein treffendes Bild von seinem Leib, so wie der Kelch und dessen Inhalt ein treffendes Bild für das Blut ist, das für sie vergossen werden würde (Lk 22,20).
Aus welchem Grund sollte man in all diesen Bibelstellen davon ausgehen, dass der Herr Jesus hier von einer Umwandlung von Brot und Wein spricht und das verwandelte Brot und den verwandelten Wein seinen Jüngern als Nahrung empfiehlt? Er sitzt zu diesem Zeitpunkt vor ihnen und schneidet sich weder ins Fleisch noch nimmt Er sich Blut ab. Hatte der Herr sich selbst substanziell in der Hand, als Er den Jüngern das Brot reichte? Hatte Er substanziell sein Blut in den Händen, als Er den Jüngern den Kelch reichte?
Nach katholischer Lehre verwandelt sich der Messwein durch die Danksagung des Priesters bei der Eucharistie in das Blut Christi. Aber ist uns aufgefallen, dass das Neue Testament im Zusammenhang mit dem Abendmahl gar nicht vom Wein, sondern immer vom Kelch redet? Der Herr sagte zu seinen Jüngern: „Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut“ (Lk 22,20). Käme jemals jemand auf den Gedanken, dass sich der Kelch in den neuen Bund verwandeln würde? Warum sollte man das Wort „Dies ist mein Leib“ wörtlich nehmen und das unmittelbar darauffolgende Wort „Dieser Kelch ist der neue Bund“ nicht? All das ist doch ziemlich widersprüchlich.
Nach der Lehre der RKK soll Christus selbst in der Eucharistie gegenwärtig sein (das ist die bereits oben erwähnte Realpräsenz).[24] Natürlich war der Herr im Obersaal leiblich gegenwärtig, aber das war Er auch ohne die Umwandlung von Brot und Wein. Heute ist Christus jedoch verherrlicht und hat einen verherrlichten, auferstandenen Leib, der kein physisches Blut mehr hat, weil sein Blut am Kreuz zur Vergebung der Sünden vergossen wurde, sondern Er ist nur noch „Fleisch und Gebein“ (Lk 24,39). Christus müsste also für die Eucharistiefeier wieder in den leiblichen Zustand vor der Auferstehung zurückkehren. Aber wie sollte Christus gleichzeitig einen verherrlichten Leib haben und einen Leib, wie Er ihn hier auf der Erde hatte?
Auch hier argumentiert man mit den Kirchenvätern. So lesen wir zum Beispiel bei Justin dem Märtyrer (100–160) Folgendes:
Darauf werden dem Vorsteher der Brüder Brot und ein Becher mit Wasser und Wein gebracht; der nimmt es und sendet Lob und Preis dem Allvater durch den Namen des Sohnes und des Heiligen Geistes empor und spricht eine lange Danksagung […] Nach der Danksagung des Vorstehers und der Zustimmung des ganzen Volkes teilen die, welche bei uns Diakonen heißen, jedem der Anwesenden von dem verdankten Brot, Wein und Wasser mit und bringen davon auch den Abwesenden.[25]
Weiter schreibt er:
Denn nicht als gemeines Brot und als gemeinen Trank nehmen wir sie [die Eucharistie]; sondern wie Jesus Christus, unser Erlöser, als er durch Gottes Logos Fleisch wurde, Fleisch und Blut um unseres Heiles willen angenommen hat, so sind wir belehrt worden, dass die durch ein Gebet um den Logos, der von ihm ausgeht, unter Danksagung geweihte Nahrung, mit der unser Fleisch und Blut durch Umwandlung genährt wird, Fleisch und Blut jenes fleischgewordenen Jesus sei.[26]
Diese angebliche Umwandlung begründet Justin in der Folge so:
Denn die Apostel haben in den […] Evangelien […] überliefert, es sei ihnen folgende Anweisung gegeben worden: Jesus habe Brot genommen, Dank gesagt und gesprochen: „Das tut zu meinem Gedächtnis, das ist mein Leib“, und ebenso habe er den Becher genommen, Dank gesagt und gesprochen: „Dieses ist mein Blut“, und er habe nur ihnen davon mitgeteilt.[27]
Offenbar verstand Justin der Märtyrer die Worte des Herrn Jesus bei der Einsetzung des Abendmahls so, als habe der Herr den Jüngern auf irgendeine nicht näher beschriebene Art und Weise sein eigenes Fleisch und sein eigenes Blut gegeben. Allerdings ist die Ausdrucksweise so vage und so wenig eindeutig, dass nicht ganz klar ist, was Justin hier wirklich sagen möchte. Offensichtlich ist es nicht Christus, den die Gläubigen durch die gewandelten Gaben empfangen, wie es die RKK lehrt, sondern immer noch Brot und Wein, denn Justin sagt: „Nach der Danksagung […] teilen die […] Diakonen […] jedem der Anwesenden von dem verdankten Brot, Wein und Wasser mit.“ Demnach ist es also immer noch Brot, Wein und Wasser; von einer „substanziellen Verwandlung“ lesen wir bei Justin nichts.
Nebenbei bemerkt: Heute werden den katholischen Gläubigen lediglich Oblaten gereicht und nur der Priester empfängt den Wein, und das, obwohl der Herr Jesus bei der Einsetzung des Abendmahls die Jünger auffordert: „Trinkt alle daraus“ (Mt 26,27), und es in der frühen Kirche offensichtlich auch so üblich war (siehe Zitat von Justin).
Außerdem darf in der katholischen Messe nur der geweihte Priester die Danksagung aussprechen. Gemäß dem II. Vatikanischen Konzil (1962–1965) handelt er in diesem Moment „in persona Christi“, das heißt „in der Person Christi“ oder „an der Stelle Christi“.[28] Von solch einer Stellvertretung Christi lesen wir in der Bibel jedoch nichts und auch bei den Kirchenvätern finden wir nichts davon. Nach der Heiligen Schrift sind wir als Gläubige alle „heilige Priester“ (1Pet 2,5) und haben keine Stellvertretung durch einen geweihten Priester nötig.
Fazit: Die Einsetzungsworte des Herrn können nicht als Argument für eine angebliche substanzielle Verwandlung von Brot und Wein benutzt werden. Denn wir kennen diese bildhafte Rede nicht nur aus dem Kontext der Heiligen Schrift, sondern auch aus dem alltäglichen Leben. Hier eine Verwandlung hineinzubringen, führt uns zu einer widersprüchlichen Bibelauslegung. Des Weiteren wäre es unlogisch, wenn der verherrlichte Herr, der nach seiner Auferstehung lediglich „Fleisch und Gebein“ hatte und nicht mehr Fleisch und Blut, den Gläubigen auf einmal weiteres Blut zu trinken gäbe, obwohl all sein Blut bereits vergossen wurde. Auch das Argument, bereits die Kirchenväter würden von einer Verwandlung sprechen, ist nicht schlüssig, und wir müssen sogar das Gegenteil annehmen.
4 | Was bedeutet „unwürdig essen“ in 1. Korinther 11,23-29?
Offenbar wird die Verwandlungslehre auch in 1. Korinther 11,23-29 hineingelesen:
Der heilige Paulus warnt in 1. Korinther 11,23-29 davor, den Leib und das Blut des Herrn unwürdig zu empfangen – ein Hinweis darauf, dass er wirklich gegenwärtig ist.[29]
Wir sind sicher einig darin, dass die folgende Bibelstelle deutlich macht, dass das Brot und der Kelch nicht irgendein Brot oder irgendein Kelch sind, so wie bereits im alttestamentlichen Tempel das Schaubrot nicht irgendein Brot war (s. Lk 6,4):
- 1Kor 11,27-29: Wer also irgend das Brot isst oder den Kelch des Herrn trinkt in unwürdiger Weise, wird des Leibes und des Blutes des Herrn schuldig sein. Jeder aber prüfe sich selbst, und so esse er von dem Brot und trinke von dem Kelch. Denn wer unwürdig isst und trinkt, isst und trinkt sich selbst Gericht, indem er den Leib nicht unterscheidet.
Man folgert hier jedoch viel zu schnell, die Unwürdigkeit der Korinther habe darin bestanden, dass sie die Verwandlung von Brot und Wein nicht verstanden hätten, und deshalb heiße es, dass sie „den Leib nicht unterschieden“ (1Kor 11,29) und das Mahl „in unwürdiger Weise“ gefeiert hätten (1Kor 11,27).[30]
Doch der Grund, warum die Korinther ermahnt werden, „des Herrn Mahl“ nicht „in unwürdiger Weise“ zu essen, war nicht, dass sie die Transsubstantiation nicht verstanden hätten. Nein, sie werden ermahnt, weil sie zusammenkamen, um ihren Hunger zu stillen, und damit die Armen beschämten, die nichts zu essen hatten. Deshalb sagt der Apostel: „So ist das nicht des Herrn Mahl essen“ (1Kor 11,20). Das Problem der Korinther: Sie verstanden überhaupt nicht, wovon das Brot und der Kelch sprachen. Sie sollten, wenn sie das Brot aßen und aus dem Kelch tranken, des Herrn gedenken und seinen Tod verkündigen (1Kor 11,24.26). Doch sie dachten nur an sich selbst, indem sie nicht aufeinander warteten und „die beschämten, die nichts haben“ (1Kor 11,22), und das war des Mahls des Herrn unwürdig (1Kor 11,27.29).
Zudem hatte Paulus die Korinther darüber belehrt, dass das Brot ein Bild von allen Gläubigen ist und dass die Gläubigen der Leib Christi sind (1Kor 10,17; 12,12.27). Das Brot und der Kelch sprechen von dem Tod des Herrn und den gesegneten Folgen seines Todes, nämlich dass die Gläubigen zu einem Leib getauft werden (1Kor 12,13). Sich nun in einer derart unwürdigen Weise diesem Bild gegenüber zu verhalten, würde alles zerstören, wofür das Brot und der Kelch standen. Wenn jemand auf das Bild meiner Frau spuckt, beleidigt er meine Frau und macht sich mir gegenüber schuldig. Das Bild von Brot und Kelch hat einen weitaus tieferen Sinn, und uns wird klar, dass wir uns auch den Gedanken, die uns dieses Bild übermittelt, gegenüber unwürdig verhalten können.
Überdies erwähnt der Apostel Paulus in 1. Korinther 11,24-25 die Einsetzungsworte des Herrn nach dem Lukasevangelium. (Siehe Lukas 22,19-20: „Dies ist mein Leib, der für euch ist; dies tut zu meinem Gedächtnis. … Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut; dies tut, sooft ihr trinkt, zu meinem Gedächtnis.“) Nach katholischer Lehre wird durch die Danksagung (Eucharistie) Brot und Kelch in Leib und Blut verwandelt. Doch Paulus nennt das Brot in der Folge weiterhin „Brot“ und den Kelch weiterhin „Kelch“ (1Kor 11,26-28). Wenn also jemand zum Beispiel unwürdig isst, so isst er immer noch Brot und nicht den Leib, und wenn jemand unwürdig trinkt, trinkt er immer noch aus dem Kelch und nicht das Blut.
Müsste es nicht auch katholischen Gläubigen zu denken geben, dass Paulus vom Herrn nicht die Worte „empfangen“ hat „Dies ist mein Blut“, sondern: „Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut“? Beim Sprechen dieser Worte soll angeblich der Wein in Blut verwandelt werden (substanziell), aber es müsste beim Aussprechen dieser Worte eigentlich der Kelch in den neuen Bund verwandelt werden. Es handelt sich hier um die Einsetzungsworte, die Paulus im Besonderen für die Gläubigen aus den Nationen „empfangen“ hatte (1Kor 11,23). Wenn es eine Transsubstantiation gäbe, hätte der Herr dem Paulus nicht besser die Worte „Dies ist mein Blut“ eingegeben? Wir merken also, eine Verwandlung müssten wir in den Text hineinlesen. Nein, das Mahl des Herrn geschieht, wie wir in 1. Korinther 11,24 und 25 lesen, „zu seinem Gedächtnis“, das heißt, wir erinnern uns an seinen Tod, der für immer vorbei ist. Es ist eben kein immer wiederkehrendes sakramentales Opfern, sondern ein Erinnern an die einmalige und größte Tat der Weltgeschichte.
Diese Auslegung bietet sich aus dem Kontext an und man muss nicht über eine eventuelle Verwandlung spekulieren.
5 | Was bedeutet das Messopfer?
In der Eucharistie wird Gott das sogenannte Messopfer dargebracht:
Eucharistie ist die sakramentale Vergegenwärtigung von Tod und Auferstehung Jesu Christi.[31]
Die Eucharistie […] ist die wirkliche und lebendige Vergegenwärtigung des Opfers Christi am Kreuz […], die vollkommene Wiedergutmachung für alle unsere Sünden.[32]
Sie erinnere an das Leiden und Sterben Jesu, das in dieser Handlung selbst präsent und lebendig werde:
Die Eucharistie ist das Gedächtnis des Pascha Christi[33], die sakramentale Vergegenwärtigung und Darbringung seines einzigen Opfers in der Liturgie seines Leibes, der Kirche.[34]
In der Bibel lesen wir nichts von einer „täglichen Vergegenwärtigung seines Opfertodes am Kreuz“[35] im katholischen Messopfer, allerdings sehr wohl von einer Erinnerung an dieses „ein für alle Mal geschehene Opfer des Leibes Jesu Christi“ (Heb 10,10): Wir sollen das Abendmahl „zu seinem Gedächtnis“ feiern (1Kor 11,24-25). Nach der Schrift ist Christus „einmal geopfert worden“ (Heb 9,28). Deshalb muss sein Opfer nicht ständig und fortdauernd „in aller Wahrheit und Wirklichkeit von neuem Gott aufgeopfert“[36] und vergegenwärtigt werden. Warum hält man sich nicht an die Sprache der Heiligen Schrift und geht sogar weit darüber hinaus? Warum überfrachtet man das schlichte, aber dennoch bedeutungsvolle Abendmahl mit unschriftgmäßen Aussagen?
Und warum spricht man in der RKK zum Beispiel von einem „Messopfer“? Im Brief an die Hebräer werden wir aufgefordert, „Opfer des Lobes“ darzubringen, das die „Frucht der Lippen“ genannt wird. Wir lesen in der Schrift nichts davon, „dass Christus unter den Gestalten von Brot und Wein wirklich zugegen ist“[37] und fortwährend geopfert werden müsste (vgl. Heb 13,15). Wir lesen nicht einmal etwas davon, dass wir die „Opfer des Lobes“ nur in der sogenannten heiligen Messe (Eucharistie) darbringen sollten, sondern es heißt, dass wir sie „stets“ bringen sollen. Es geht eben um geistliche Dinge, die wir mit unseren Lippen vergegenwärtigen. Die rituelle sichtbare Anbetung gehört der Epoche des Gesetzes an – heute bringen wir „geistliche Schlachtopfer“ (1Pet 2,5) und beten den Vater „in Geist“ an:
- Joh 4,23-24: Es kommt aber die Stunde und ist jetzt, da die wahrhaftigen Anbeter den Vater in Geist und Wahrheit anbeten werden … Gott ist ein Geist, und die ihn anbeten, müssen in Geist und Wahrheit anbeten.
Im katholischen Messopfer „steht“ der Priester immer noch „täglich“ da,[38] um seinen Dienst zu verrichten (vgl. Heb 10,11; 7,25-26):
Durch sein Opfer am Kreuz hat Christus für die Sünden der ganzen Welt ein für alle Mal genug getan und so das Werk der Erlösung vollendet. Wenn er nun das Kreuzesopfer täglich in der heiligen Messe erneuert, dann geschieht das nicht, um neuerdings für unsere Sünden Genugtuung zu leisten oder die geleistete Genugtuung irgendwie zu ergänzen; denn was einmal vollendet ist, das bleibt vollendet und bedarf keiner Ergänzung. Die Erneuerung des Kreuzesopfers in der hl. Messe hat daher einen andern Zweck; sie soll […] den Opfertod Christi am Kreuz uns beständig gegenwärtig halten, „damit das Andenken an denselben bis zum Ende der Zeiten fortdauere“. (Konzil von Trient, Sitzung 22, Kapitel 1)[39]
Es ist zwar verständlich, dass Menschen nach Wegen suchen, um das Opfer Christi in ihrer Vorstellung lebendig zu erhalten, und auch ergriffen sind, wenn sie daran denken, dass sich der Opfertod Christi gerade noch einmal, zwar unblutig, aber real vor ihren Augen abspielt. Dennoch verlässt man mit dieser katholischen Vorstellung von der Eucharistie biblischen Boden und fördert einen rituellen Mystizismus, der dem Neuen Testament fremd ist. Problematisch ist nicht so sehr, dass wir uns vorstellen, was damals geschah, denn in gewisser Weise wird uns dieses Geschehen im Gedächtnismahl immer wieder erneut durch Erinnerung vor Augen gestellt, sondern dass das Messopfer der RKK in Wahrheit fortdauernd Gott dargebracht wird[40] und dass es Christus selbst ist, der vom katholischen Priester Gott fortdauernd dargebracht wird. Damit widerspricht das katholische Messopfer jedoch den Belehrungen des Hebräerbriefes, dass Christus sein Opfer „ein für alle Mal“ (Heb 10,10) vollbracht hat. Doch in der Eucharistie wird Christus gleichsam „gezwungen“, um es einmal pointiert auszudrücken, sich auf dem katholischen Altar immer wieder als Opfer darzubringen – wenn auch unblutig –, so als ob sein Opfer auf dem Kreuz nicht ausgereicht hätte. Die RKK mag es ablehnen, von einer Wiederholung zu sprechen, dennoch ist es Woche für Woche oder auch Tag für Tag der gleiche sich wiederholende Prozess.
Der Ritualismus in der katholischen Kirche geht so weit, dass die Gläubigen sich vor der durch den Priester emporgehobenen Hostie[41] niederknien als Zeichen der „Verehrung der Eucharistie“[42], da Christus in Brot und Wein substanziell gegenwärtig sei.
Ich möchte mit allem Ernst fragen: Ist das nicht Götzendienst? Man kniet vor der Hostie nieder, die sich nach katholischer Auffassung angeblich in Christus verwandelt habe. Ein Beispiel aus der Geschichte des Volkes Israel zeigt, wie ernst es Gott damit ist, dass man keine Gegenstände verehren darf. Am Ende der Wüstenreise gab Gott dem Volk ein Rettungsmittel in Form einer ehernen Schlange (vgl. 4Mo 21), so wie der Herr Jesus das Abendmahl (Eucharistie) einsetzte, wenn auch nicht als Rettungsmittel, sondern als Gedächtnismahl. Viel später in der Geschichte des Volkes Gottes musste Hiskia diese eherne Schlange vernichten, weil das Volk sich vor diesem Bild gleichsam „verneigt“ hatte, indem es diesem Gegenstand räucherte (ein Sinnbild für die Verehrung; vgl. 2Kön 18,4).[43] Auch wenn wir als Christen nicht unter dem mosaischen Gesetz stehen, so sollte uns das Wort aus dem zweiten Buch Mose doch im Gewissen treffen:
- 2Mo 20,4-5: Du sollst dir kein geschnitztes Bild machen noch irgendein Gleichnis dessen, was oben im Himmel und was unten auf der Erde und was im Wasser unter der Erde ist. Du sollst dich nicht vor ihnen niederbeugen.
Zwar hatte Gott selbst den Israeliten die eherne Schlange gegeben, aber Er hatte ihnen nicht geboten, sie in irgendeiner Weise zu verehren oder diesem Symbol zu räuchern. Ähnlich ist es mit der Eucharistie: Der Herr hatte den Jüngern das Gedächtnismahl hinterlassen, aber nie gesagt, dass Brot und Wein sich substanziell verwandeln würden und sie sich deshalb vor diesen Zeichen verneigen sollten, weil Er selbst darin angeblich gegenwärtig sein würde.
Vonseiten der Kirche wird zwar darauf bestanden, es handle sich im Messopfer nicht um eine Wiederholung des ein für alle Mal geschehenen Opfers Christi. Dennoch solle das Opfer Christi immer und immer wieder Gott in der Eucharistie dargebracht werden. Dabei betrachtet man dieses Opfer nicht als ein geistliches Opfer, das wir nach 1. Petrus 2,5 darbringen sollen, sondern man vergegenwärtigt das tatsächliche und buchstäbliche Opfer Christi und bringt es erneut Gott dar. Nach katholischer Lehre sollte der Opfertod Christi beständig gegenwärtig gehalten werden und bis zum Ende der Zeiten fortdauern.
Zusätzlich zum Opfertod Christi sei die Heilige Messe mit der Eucharistiefeier nötig, damit die Früchte dieses Werkes – unter anderem die Vergebung der Sünden – auch wirksam würden. Es werde zwar nicht die Genugtuung Gottes in Bezug auf die Sünden in dieser Welt erneuert oder wiederholt, aber wenn man diese Früchte des Opfertodes Christi genießen möchte, bedürfe es zusätzlich des Messopfers, damit die Genugtuung auch in der heutigen Zeit wirksam werde. Doch damit würdigt man das Werk des Herrn auf dem Kreuz herab. Auf katholischen Websites und im katholischen Katechismus lesen wir über das Messopfer Folgendes:
Was würde aber aus der Welt werden, wenn sie dieses unblutigen Sühnopfers entbehrte? „Ich meinesteils glaube“, sagt der hl. Leonardo von Porto Maurizio, „dass, wenn die hl. Messe nicht wäre, die Welt bereits zugrunde gegangen sein würde, weil sie das Gewicht so vieler Sünden nicht mehr hätte tragen können.“[44]
Als Opfer wird die Eucharistie auch zur Vergebung der Sünden der Lebenden und der Toten dargebracht und um von Gott geistliche und zeitliche Wohltaten zu erlangen.[45]
So stärkt die Eucharistie die Liebe, die im täglichen Leben zu erlahmen droht. Diese neubelebte Liebe tilgt die lässlichen Sünden, verkündeten die Konzilsväter in Trient (1545–1563).[46]
Die „Vergebung der Sünden“ geschieht jedoch nicht durch die Eucharistie, sondern die Bibel sagt, „dass jeder, der an ihn glaubt, Vergebung der Sünden empfängt“ (Apg 10,43), und „wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt“ (1Joh 1,9). Beim ersten Abendmahl sagte der Herr Jesus: „Dies ist mein Blut, das des neuen Bundes, das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden“ (Mt 26,28). Der Kelch, den der Herr Jesus beim Abendmahl eingesetzt hat, ist also ein Sinnbild davon, dass der Herr Jesus sein Blut am Kreuz geben würde (Lk 22,20). Dieses Blut, das am Kreuz für uns vergossen wurde, sichert uns „die Vergebung der Sünden“ zu (Mt 26,28), nicht durch das Opfer in der Eucharistie, wie es oben im Katechismus heißt. Wir lesen in Matthäus 26,28 nicht, dass das Abendmahl uns Vergebung der Sünden bringt, sondern sein Blut, das auf dem Kreuz vergossen wurde:
-
Mt 26,28: Dies ist mein Blut, … das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.
Wenn der Apostel Paulus in 1. Korinther 11,23-25 schreibt, was er vom Herrn „empfangen“ hatte, dann schreibt er nichts von der Vergebung der Sünden. Die „Früchte […] seines Kreuzopfers“[47] werden nicht durch das Messopfer oder die heilige Messe wirksam, sondern durch den Glauben an das vollbrachte Werk des Herrn Jesus am Kreuz.
Ein weiterer schwerwiegender Punkt ist auch, dass es im katholischen Katechismus ausdrücklich heißt, dass ein Messopfer „unblutig geopfert“ wird; es sei „nichts anderes […] als die unblutige Erneuerung des Kreuzesopfers“[48]:
Das Opfer Christi und das Opfer der Eucharistie sind ein einziges Opfer: „Denn die Opfergabe ist ein und dieselbe; derselbe, der sich selbst damals am Kreuze opferte, opfert jetzt durch den Dienst der Priester; allein die Weise des Opferns ist verschieden.“ „In diesem göttlichen Opfer, das in der Messe vollzogen wird, [ist] jener selbe Christus enthalten und [wird] unblutig geopfert ..., der auf dem Altar des Kreuzes ein für alle Mal sich selbst blutig opferte“ (Konzil von Trient: DS 1743).[49]
Wie bereits oben erwähnt, wird die Eucharistie „als Opfer […] zur Vergebung der Sünden der Lebenden und der Toten dargebracht“[50]. Im Klartext heißt das: Im katholischen Messopfer wird ein „unblutiges“ Opfer „zur Vergebung der Sünden“ dargebracht. Dies steht im Gegensatz zu dem, was wir im Hebräerbrief lesen:
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Heb 9,22: Ohne Blutvergießung gibt es keine Vergebung.
Die Sprache des Hebräerbriefes ist ganz anders als im katholischen Katechismus oder auf katholischen Internetseiten:
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Heb 7,26-27: Ein solcher Hoherpriester geziemte uns auch: heilig, … der nicht Tag für Tag nötig hat, wie die Hohenpriester, zuerst für die eigenen Sünden Schlachtopfer darzubringen, dann für die des Volkes; denn dies hat er ein für alle Mal getan, als er sich selbst geopfert hat.
-
Heb 9,11-12.25-26: Christus aber – … auch nicht mit Blut von Böcken und Kälbern, sondern mit seinem eigenen Blut – ist ein für alle Mal in das Heiligtum eingegangen, als er eine ewige Erlösung erfunden hatte. … auch nicht, damit er sich selbst oftmals opferte, wie der Hohepriester alljährlich in das Heiligtum hineingeht mit fremdem Blut; sonst hätte er oftmals leiden müssen von Grundlegung der Welt an. Jetzt aber ist er einmal in der Vollendung der Zeitalter offenbart worden zur Abschaffung der Sünde durch sein Opfer.
-
Heb 10,10.18: Durch diesen Willen sind wir geheiligt durch das ein für alle Mal geschehene Opfer des Leibes Jesu Christi. … Wo aber eine Vergebung derselben {Sünden} ist, da ist nicht mehr ein Opfer für die Sünde.
Wenn wir also „Fleisch und Blut“ Christi essen und trinken, wie wir das weiter oben in Johannes 6,54 gesehen haben, und im Herzen daran glauben, dass Er „ein für alle Mal“ ein Opfer dargebracht hat, das ewig wirksam ist, dann muss es weder immer wieder dargebracht noch fortdauernd vergegenwärtigt werden, denn Er ist in die Höhe aufgefahren und sitzt zur Rechten des Vaters. Das Opfer Christi ist wirksam, seit Christus das Opfer am Kreuz dargebracht hat. Das Opfer Christi wird nicht „für uns wirksam“[51], sondern es ist wirksam, seit Christus das Opfer gebracht hat. Christus hat als erhöhter und verherrlichter Mensch kein weiteres Blut, das die Gläubigen „trinken“ könnten, denn Er hat sein Blut am Kreuz bereits gegeben und sitzt dort in der Höhe mit einem verherrlichten Leib. Es ist undenkbar, dass Christus im Messopfer wieder Fleisch und Blut annimmt, wo Er doch jetzt im verherrlichten Zustand nur noch „Fleisch und Gebein“ hat (Lk 24,39).
Natürlich sprechen das Brot und der Kelch beim letzten Abendmahl davon, dass der Herr sich in den Tod hingegeben hat. Aber wenn durch die Danksagung (Eucharistie) im Obersaal eine Verwandlung geschehen wäre und uns dies in den „Einsetzungsworten“ des Herrn gezeigt werden sollte, dann müssten wir festhalten, dass Christus zu diesem Zeitpunkt das Opfer noch gar nicht gestellt hatte. Wie sollte also das Brot und der Kelch im Obersaal davon sprechen, dass „die Eucharistiefeier […] sein Opfer vergegenwärtigt“[52]?
Katholiken reden bei der Eucharistie gern von der „Realpräsenz Christi“[53]. Aber gerade im Obersaal war der Herr Jesus nicht durch Brot und Kelch gegenwärtig, sondern Er war leibhaftig anwesend. In der Bibel finden wir keinen Hinweis darauf, dass eine Realpräsenz durch Brot und Wein besonders hervorgehoben wird. Überraschenderweise ist tatsächlich in einem anderen Zusammenhang von der „Realpräsenz“ Christi die Rede, doch nicht im Abendmahl, sondern wenn Gläubige zum Namen des Herrn Jesus versammelt sind. Dann verheißt der Herr, in ihrer Mitte gegenwärtig zu sein:
- Mt 18,20: Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte.
Warum erklärt man die Realpräsenz Christi nicht mit der Bibelstelle, die viel besser dazu geeignet ist?
6 | Fazit
Die Eucharistie wurde über die Jahrhunderte mit rituellen und liturgischen Elementen überfrachtet und zu „der Quelle und dem Höhepunkt des ganzen christlichen Lebens“[54] stilisiert. Der katholische Katechismus sagt über die Eucharistie: „Die Eucharistie ist also der Inbegriff und die Summe unseres Glaubens.“[55] Wir haben gesehen, dass die Eucharistie mit der Wandlung von Brot und Wein nicht zu begründen ist, wenn wir das Wort Gottes schlicht lesen. Wenn die katholische Eucharistie der „Höhepunkt“ und die „Summe“ des christlichen Glaubens ist – was geschieht dann, wenn man feststellt, dass dieser „Höhepunkt“ gar nicht in der Heiligen Schrift zu finden ist?
Ich habe versucht, in dieser Ausarbeitung ebendiesen Nachweis zu erbringen, nämlich dass die zentrale Lehre im eucharistischen Verständnis, die Transsubstantiation, sich weder im Wort Gottes noch bei den frühen Kirchenvätern finden lässt. Die Bibelstellen über das „Essen“ und „Trinken“ in Johannes 6 werden überfrachtet mit Gedanken über die Eucharistie und einer angeblichen Verwandlung von Brot und Wein aufgrund der Einsetzungsworte des Herrn „Dies ist mein Leib“ und „Dies ist mein Blut“. All das führt, wie wir gesehen haben, zu absurden Vorstellungen.
Das Messopfer ist ein Angriff auf das „ein für alle Mal geschehene Opfer des Leibes Jesu Christi“ (Heb 10,10), weil man glaubt, die Früchte des Kreuzes durch die Heilige Messe und das damit verbundene Messopfer wirksam werden zu lassen. Damit fügt die RKK dem Bekenntnis der Sünden (1Joh 1,9) und dem Glauben (Joh 3,36) an das „ein für alle Mal geschehene Opfer“ noch zwei Dinge hinzu: (1) Der Gläubige muss an der Eucharistie teilnehmen, und (2) in der Eucharistie wird mittels eines Priesters beständig das Messopfer dargebracht. Damit reicht nach katholischer Lehre das einmalige Opfer Christi nicht aus. Die Galater fügten dem Evangelium ebenfalls noch etwas hinzu (nämlich das Gesetz), weshalb Paulus ihnen schreiben musste:
- Gal 1,8: Aber wenn auch wir oder ein Engel aus dem Himmel euch etwas als Evangelium verkündigte außer dem, was wir euch als Evangelium verkündigt haben: Er sei verflucht!
Sicherlich gibt es unzählige katholische Gläubige, die von all diesen Ungereimtheiten nicht viel wissen und die römisch-katholische Kirche mit bestem Wissen und Gewissen besuchen. Sie hören vielleicht zum ersten Mal davon, dass bestimmte Glaubensdogmen ihrer Kirche dem Wort Gottes einander völlig entgegenstehen. Wir wollen deshalb miteinander viel Geduld haben und obige Zusammenhänge in Ruhe erklären, auch in dem Bewusstsein, dass wir selbst auch Mängel haben und nicht alles wissen.
Wer in solchen Systemen und Lehrgebäuden aufgewachsen ist, für den ist es oft sehr schwer, sich von liebgewordenen Glaubensüberzeugungen zu trennen. Während wir die Menschen in solchen Systemen lieben und für sie das Beste wünschen, müssen wir die katholische Lehre und die katholische Kirche scharf verurteilen. Es geht bei unserem Thema nicht um Unterschiede in der Erkenntnis, sondern es berührt die Frage „Wahres oder falsches Evangelium?“. Abschließend noch ein Wort: Auch wenn ich dieses Thema hier nicht weiter ausführen kann – es muss für jeden Christen, der die Bibel beim Wort nimmt, klar sein, dass diese Punkte auch die Frage nach der Gemeinschaft und der Zusammenarbeit berühren.
Die Lehren der RKK bezüglich der Eucharistie mögen mit den Zeugnissen der frühen Kirche begründet werden, aber wir haben gesehen, dass diese Zeugnisse mehr als vage sind und einer Überprüfung anhand des Wortes Gottes nicht standhalten. Wie immer auch die kirchliche Tradition zu bewerten ist, sie muss sich unter das Zeugnis der Schrift beugen. Es sollte uns nicht überraschen, dass falsche Lehren schon früh Einzug gehalten haben in die christliche Kirche, denn der Apostel Paulus weist bereits bei seinem Abschied aus Ephesus darauf hin, dass „Männer aufstehen, die verkehrte Dinge reden“ würden (Apg 20,30).
Wir sollten beherzigen, was Paulus in der Folge den Ephesern empfiehlt, wenn er über das Hereinkommen fremder Lehre spricht: „Und nun befehle ich euch Gott und dem Wort seiner Gnade an, das vermag, aufzuerbauen und das Erbe zu geben unter allen Geheiligten“ (Apg 20,32). Nicht die Kirchenväter oder die kirchliche Tradition entscheiden, sondern Gottes Wort!
Anmerkungen
[1] Das Wort „Eucharistie“ kommt von dem griechischen Wort eucharistia, das „Dankbarkeit, Danksagung“ bedeutet.
[2] „V Das sakramentale Opfer: Danksagung, Gedächtnis, Gegenwart“, 1374–1376, in Katechismus der Katholischen Kirche 1997. Quelle: vatican.va.
[3] Die Gibeoniter überlisteten das Volk Israel, indem sie den Anschein erweckten, als wären sie von weit her gekommen und bereits lange unterwegs. Sie benutzten alte Säcke für ihre Esel, abgenutzte Weinschläuche, geflickte Schuhe, zerschlissene Kleider und vertrocknetes und schimmeliges Brot. Ihr Plan ging auf, die Obersten des Volkes Israel ließen sich täuschen und fielen auf die List der Gibeoniter herein (s. Jos 9,3-15).
[4] Wer des Englischen nicht mächtig ist, kann sich mit www.deepl.com wichtige Passagen übersetzen lassen.
[5] Ignatius von Antiochien, „Ignatius an die Smyrnäer“, aus „Kapitel 7: Verhalten der Irrlehrer“ in Die sieben Briefe des Ignatius von Antiochien. Quelle: https://bkv.unifr.ch/de.
[6] Siehe: „Was ist christlicher Gnostizismus?“. Quelle: gotquestions.org/deutsch. Vor den frühen Kirchenvätern trat bereits der Apostel Johannes allen gnostischen Vorstellungen entgegen, indem er zum Beispiel in besonderer Weise betonte, dass Jesus „Fleisch wurde“ und „betastet“ werden konnte (Joh 1,14; 1Joh 1,1; 4,2; s.a. Lk 24,39), was auf einen angeblichen Geistleib nicht zutrifft.
[7] Siehe dazu den Artikel von J.N. Darby.
[8] Ignatius von Antiochien, „Ignatius an die Epheser“ aus „Kapitel 20: Ignatius verspricht einen zweiten Brief über den Heilsplan Gottes an die Epheser, die er nochmals zur Eintracht mahnt“ in Die sieben Briefe des Ignatius von Antiochien. Quelle: bkv.unifr.ch/de.
[9] Irenäus von Lyon, „Fünftes Buch | 2. Kapitel: Der Leib des Menschen und die Eucharistie“ in Gegen die Häresien. Quelle: bkv.unifr.ch.de.
[10] Irenäus von Lyon, „Viertes Buch | 18. Kapitel | 5: Nur das reine Opfer der Kirche ist Gott wohlgefällig“ in Gegen die Häresien. Quelle: bkv.unifr.ch.de.
[11] Anm. v. SI: The Fathers of the Church. Origen: Homilies on Leviticus 1–16, Bd. 83, Washington D.C.: The Catholic University of America, 1990, S. 146.
[12] J.N. Darby, „Familiar Conversations on Romanism. Eighth Conversation: Transubstantiation“ in Collected Writings, Doctrinal 9, Bd. 31.
[13] Siehe: J.N. Darby, „Familiar Conversations on Romanism. Eighth Conversation: Transubstantiation“ in Collected Writings, Doctrinal 9, Bd. 31.
[14] „Johannes 6 und die Eucharistie: Warum haben viele Jesus wegen dieser Lehre verlassen?“ (17.7.2025). Quelle: catholicus.eu.
[15] Siehe zum Beispiel: „III Die Eucharistie in der Heilsökonomie“: 1336, 1338; „VI Das österliche Mahl“: 1384, 1391; „Kurztexte“: 1406. Alle in Katechismus der Katholischen Kirche 1997. Quelle: vatican.va.
[16] Peter Dimond, The Bible Proves the Teachings of the Catholic Church, Fillmore: Most Holy Family Monastery, 2009.
[17] „Johannes 6 und die Eucharistie: Warum haben viele Jesus wegen dieser Lehre verlassen?“ (17.7.2025). Quelle: catholicus.eu.
[19] Lexikoneintrag: „Die Wandlung“. Quelle: katholisch.de.
[20] Damit möchte ich nicht sagen, dass alle Katholiken dies glauben. Ich zeige nur die Konsequenzen dieser Lehre auf.
[21] „Johannes 6 und die Eucharistie: Warum haben viele Jesus wegen dieser Lehre verlassen?“ (17.7.2025): „Im gesamten Evangelium verwendet Jesus Gleichnisse, Metaphern und Symbole. Aber in Johannes 6 ist seine Sprache überraschend wörtlich und anschaulich. […] Jesus sprach nicht bildlich.“ Quelle: catholicus.eu.
[22] Anm. v. SI: Das heißt aus dem Brunnen Jakobs; siehe Johannes 4,5-6.12.
[23] „VI Das österliche Mahl“: „Die Früchte der Kommunion“, 1391–1398; „V Das sakramentale Opfer: Danksagung, Gedächtnis, Gegenwart“, 1319; „VI Das österliche Mahl“, 1385–1387, 1415. Alle in Katechismus der Katholischen Kirche 1997. Quelle: vatican.va.
[24] „Zeichen oder Wirklichkeit? Die Lehre der Realpräsenz“ (28.8.2017): „Sie [die Eucharistie] ist eine der zentralen Lehren der katholischen Kirche: der Glaube an die Realpräsenz, also daran, dass Christus in der Feier der Eucharistie in den Gestalten von Brot und Wein wirklich gegenwärtig ist.“ Quelle: katholisch.net.
[25] Justin der Märtyrer, „65. Der eucharistische Gottesdienst nach Empfang der Taufe“ in Erste Apologie. Quelle: bkv.unifr.ch.
[26] Justin der Märtyrer, „66. Das Wesen der Eucharistie“ in Erste Apologie. Quelle: bkv.unifr.ch.
[28] „Der Priester handelt in persona Christi“ (13.8.2020). Quelle: kath.net: „Der Priester handelt ,in persona Christi‘. […] Die Privatperson des Priesters wird in Besitz genommen von der Person Christi, an dessen Stelle er steht und dessen Stimme er ist. Daraus folgt, dass der Priester das Bild Christi ist.“
[29] „Eucharistie in der Bibel: Schlüssel zum Verständnisses des Geheimnisses von Christi Leib und Blut“ (9.2.2025). Quelle: catholicus.eu.
[30] J. Ratzinger Papst Benedikt XVI., Der Geist der Liturgie, Freiburg im Breisgau: Herder, 2013, S. 69–70.
[31] „Sine dominico non possumus“ (11.3.2019), Hirtenbrief des Kölner Erzbischofs Rainer Maria Woelki zur Fastenzeit. Quelle: kath.net.
[32] Kardinal Medina, 24.2.2005, „Das Eucharistische Opfer“. Quelle: kath.net.
[33] Anm. von SI: „Pascha“ (altgriechisch für „Ostern“) Christi bezeichnet das gesamte Geschehen in der Osterzeit vom Einzug in Jerusalem bis zur Erhöhung Christi im Himmel.
[34] „V Das sakramentale Opfer: Danksagung, Gedächtnis, Gegenwart“, 1362, in Katechismus der Katholischen Kirche 1997. Quelle: vatican.va.
[35] „Katechismus, Messopfer und Kreuzesopfer“ (30.4.2019) in P. Joseph Deharbes größere Katechismuserklärung, Paderborn: F. Schöningh. Quelle: katholischglauben.info.
[36] „Katechismus, Messopfer und Kreuzesopfer“ (30.4.2019), in P. Joseph Deharbes größere Katechismuserklärung, Paderborn: F. Schöningh. Quelle: katholischglauben.info.
[37] „V Das sakramentale Opfer: Danksagung Gedächtnis, Gegenwart“, 1378, in Katechismus der Katholischen Kirche 1997. Quelle: vatican.va.
[38] Auch die Priester im Alten Testament „standen täglich da“, um jederzeit zum Opfern bereit zu sein, und brachten immer wieder Schlachtopfer dar, weil die alttestamentlichen Tieropfer niemals Sünden wegnehmen konnten (Heb 10,11). Nachdem Christus sich jedoch „ein für alle Mal“ geopfert hatte, konnte Er sich zur Rechten Gottes „setzen“ (Heb 7,27) – ein Bild dafür, dass kein weiteres Opfer mehr nötig ist.
[39] „Katechismus, Messopfer und Kreuzesopfer“ (30.4.2019) in P. Joseph Deharbes größere Katechismuserklärung, Paderborn: F. Schöningh. Quelle: katholischglauben.info.
[40] „Wozu bringen wir Gott das heilige Messopfer dar?“ (6.5.2019); „Wem wir das heilige Messopfer darbringen“ (3.5.2019) in P. Joseph Deharbes größere Katechismuserklärung, Paderborn: F. Schöningh. Quelle: katholischglauben.info.
[41] Eine Hostie ist eine dünne, meist runde Oblate aus ungesäuertem Weizenmehl und Wasser, die in der christlichen Liturgie – insbesondere in der römisch-katholischen Kirche – anstelle eines abgebrochenen Stücks von dem einen Brot beim Abendmahl verwendet wird.
[42] „V Das sakramentale Opfer: Danksagung, Gedächtnis, Gegenwart“, 1378, in Katechismus der Katholischen Kirche 1997. Quelle: vatican.va. Siehe auch: „Wann wird die Hostie zum Leib Christi?“ (15.6.2017). Quelle: katholisch.de. Und: „Eucharistieverehrung und ewige Anbetung“. Quelle: erzbistum-muenchen.de.
[43] Tatsächlich heißt es im KKK 1378, wie bereits weiter oben erwähnt: „Die Verehrung der Eucharistie“.
[44] „Wozu wir das heilige Messopfer darbringen“ (6.5.2019) in P. Joseph Deharbes größere Katechismuserklärung, Paderborn: F. Schöningh. Quelle: katholischglauben.info.
[45] „Kurztexte“, 1414“ in Katechismus der Katholischen Kirche 1997. Siehe auch „V Das sakramentale Opfer: Danksagung, Gedächtnis, Gegenwart“, 1366, in Katechismus der Katholischen Kirche 1997. Quelle: vatican.va. Siehe auch: „Die Lehre über das Opfer der Messe“ aus dem Konzil von Trient, 2019. Quelle: katholisch.info.
[46] „Schuld und Vergebung“ (23.6.2014). Quelle: katholische.de.
[47] „Katechismus Messopfer und Kreuzesopfer“ (30.4.2019), in P. Joseph Deharbes größere Katechismuserklärung, Paderborn: F. Schöningh. Quelle: katholischglauben.info.
[48] „Wozu wir das heilige Messopfer darbringen“ (6.5.2019) in P. Joseph Deharbes größeres Katechismuserklärung, Paderborn: F. Schöningh. Quelle: katholischglauben.info.
[49] „V das sakramentale Opfer: Danksagung, Gedächtnis, Gegenwart“ in Katechismus der Katholischen Kirche 1997, Quelle: vatican.va.
[51] „Feier der Eucharistie: Das Opfer Jesu: gegenwärtig und wirksam“ (13.6.2014). Quelle: www.erzdioezese-wien.at.
[52] Tobias Glenz, „Gründonnerstag: Das letzte Abendmahl“ (28.3.2024). Quelle: katholisch.net.
[53] „Zeichen oder Wirklichkeit – Die Lehre der Realpräsenz“ (28.8.2019). Quelle: katholisch.de.
[54] Papst Johannes Paul II, Enzyklika Ecclesia de Eucharistia. Quelle: vatican.va.
[55] Irenäus, zitiert in „I Die Eucharistie – Quelle und Höhepunkt des kirchlichen Lebens“, 1327, in Katechismus der Katholischen Kirche 1997. Quelle: vatican.va.


