Karneval: Ein ganz normales Fest …?!
Was sagt die Bibel dazu?

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© SoundWords, online: 24.02.2001, updated: 30.10.2022

Was ist Karneval?

Die Bezeichnung „Karneval“ stammt vermutlich vom italienischen carne vale, was etwa „Fleisch, lebe wohl“ bedeutet. Es beschreibt ein Fest vor der Fastenzeit, das hauptsächlich in katholischen Gegenden gefeiert wird. Es ist für viele Gemeindemitglieder der katholischen Kirche eine Zeit der Vorbereitung auf den Aschermittwoch als ersten Tag der Fastenzeit. „Am Aschermittwoch ist alles vorbei“ singt man in einem Lied und meint damit, dass nun die Zeit des Fastens und der Buße anfängt; eine Zeit, in der sich Mitglieder aus der katholischen Kirche oder der Ostkirche selbst auferlegt haben, weniger zu essen oder zum Beispiel kein Fleisch zu essen und keinen Alkohol zu trinken. Diese Zeit geht dann in der Regel bis Ostern. Das Fasten und die Buße geschehen auch besonders im Hinblick auf Ostern, einem Fest, das ganz besonders den Tod und die Auferstehung Christi zum Thema hat. Der Höhepunkt des Karnevals wird nach Weiberfastnacht (am Donnerstag vor Rosenmontag), mit regionalen Unterschieden, am Rosenmontag oder Faschingsdienstag erreicht. An diesen Tagen finden auch in verschiedenen Städten Umzüge mit Festwagen sowie karnevalistische Veranstaltungen statt. Dabei tragen die meisten Akteure spezielle Karnevalskostüme.

Wann der genaue Ursprung dieses Festes war, ist nicht ganz sicher nachzuweisen. Sicher scheint, dass es auf bestimmte Bräuche der katholischen Kirche zurückgeht. Die Protestanten konnten nach der Reformation mit diesem Brauch nichts anfangen, und so wurde er bei den Protestanten auch nicht gepflegt. Wenn auch das Karnevalsfest zum großen Teil auf Traditionen der katholischen Kirche zurückgeht, so hat das natürlich nicht zuerst etwas mit den Christen zu tun, die sich heute in dieser Kirche befinden, wenn auch jedes Mitglied dieser Kirche seine Verbindung mit dieser Kirche und ihren Traditionen sowie Lehrmeinungen durch seine Mitgliedschaft bezeugt. Umstritten ist, ob die Feiern neben religiösen Bezügen auch in germanisch-heidnischen Riten, den Fruchtbarkeitskulten und der Wintervertreibung ihre Wurzeln haben.

Als die Fastenzeit noch strenger eingehalten wurde als heute, wurden die zwei oder drei Tage, die dem Aschermittwoch vorausgingen, als Fastnachtszeit oder Rosenmontag und Faschingsdienstag bezeichnet und mit Spielen, sportlichen Wettkämpfen, Tänzen und allgemeinen Feiern begangen. Der deutsche Begriff „Fastnacht“ bedeutet „Nacht vor dem Fasten“: Bei Fastnachtsfesten sollte ursprünglich die Nahrung aufgebraucht werden, die während der Fastenzeit nicht gegessen werden konnte.

Das sind nur einige Hauptaspekte des Karnevalsfestes. Viele weitere Aspekte, mit regionalen Unterschieden, könnte man erwähnen (z.B. die Tradition des Kölner Karnevals, der alemannischen Fastnacht usw.). Für viele hat dieses Fest weder etwas mit germanisch-heidnischen Riten noch etwas mit dem katholischen Brauch des Fastens zu tun und sie feiern dieses Fest, um einfach Spaß zu haben. Andere wiederum feiern es, um einmal so richtig über die Stränge zu schlagen – einmal etwas zu tun, was man sonst nicht darf; deshalb wahrscheinlich auch die Verkleidung.

Was sagt die Bibel?

Es ist wie mit so vielen Festen in der Christenheit, dass die Bibel dazu eigentlich überhaupt nichts Direktes sagt. Wir werden auch als Christen nirgendwo in der Heiligen Schrift aufgefordert, eine bestimmte Fastenzeit einzuhalten, oder bekommen gar die „Erlaubnis“, einmal ganz ausschweifend zu leben und „einmal so richtig über die Stränge zu schlagen“. Trotzdem hat auch dieses Fest, zumindest im katholischen Teil der Christenheit, einen gewissen Stellenwert erlangt, und man sieht zu Karneval die Gemeindemitglieder zum Gemeindesaal pilgern, um ausgelassen zusammen zu sein. Das soll keine pauschale Verurteilung aller dieser Mitglieder sein, sondern nur das Phänomen der Kombination von religiösem Verhalten mit weltlicher Ausgelassenheit beispielhaft demonstrieren und die Verbindung mit den historischen Wurzeln aufzeigen.

Vom biblischen Standpunkt her ist dieses Verhalten entschieden zurückzuweisen. Nicht dass es dem Christen untersagt wäre, fröhlich zu sein oder bei einem gemeinsamen Essen in angenehmer Atmosphäre zusammen zu sein – siehe Lukas 15, wo der verlorene Sohn nach Haus kam (wobei dies natürlich lediglich ein Teil eines Gleichnisses ist!) –, aber die Bibel fordert uns doch eindringlich auf, uns nicht am Wein zu berauschen und ausschweifende Feste zu feiern (siehe Epheser 5,18: „Berauscht euch nicht mit Wein, in welchem Ausschweifung ist“).

In Epheser 5,3.4 heißt es: „Hurerei aber und alle Unreinigkeit oder Habsucht {o. Gier} werde nicht einmal unter euch genannt, gleichwie es Heiligen geziemt; auch Schändlichkeit und albernes Geschwätz oder Witzelei, welche sich nicht geziemen, sondern vielmehr Danksagung.“ Diese Bibelstelle sagt ganz deutlich, was wir von den Büttenreden und dem damit verbundenen albernen Geschwätz zu halten haben, gar nicht erst zu reden von den vielen außerehelichen intimen Kontakten während dieser Zeit.

Denken wir noch an ein anderes Beispiel: Zu Weiberfastnacht wird ganz bewusst in einer zum Teil hemmungslosen Art und Weise die göttliche Schöpfungsordnung mit ihrer Rollenverteilung umgestoßen und umgeändert – eine drastische Auflehnung gegen Gott.

Warum verkleiden?

Es gab auch Personen in der Bibel, die sich verkleideten:

  • Jakob – um sich den Segen seines Vaters zu erschleichen (1Mo 27)
  • Tamar – um verkleidet als Prostituierte ihren Schwiegervater zu verführen (1Mo 38)
  • Saul – um unerkannt zu einer okkultistischen Sitzung zu gehen (1Sam 28).

Alle diese Personen verkleiden sich eigentlich, um zu sündigen. Sie benutzen dazu eine „andere Identität“. Handeln wir manchmal ebenso? Oder haben wir den Wunsch, vielleicht einmal so zu handeln? Gibt es bei uns Situationen, in denen wir unsere Identität wechseln wollen, um uns so vor den Menschen oder gar vor Gott zu verstecken, um unerkannt zu sündigen? Wir sagen nicht, dass jeder, der sich verkleidet, sogleich sündige Hintergedanken hat, dennoch werden gerade unter dem Deckmantel des Verkleidens viele üble Dinge getrieben.

Jetzt könnte man aber fragen: Ist es aber nicht extrem, Karneval deswegen gleich abzulehnen? – Der Apostel Petrus sagt zu den Gläubigen sinngemäß: Wo ist die Ehre, wenn wir ausharren, indem wir sündigen und bei dem gleichen Treiben mitmachen? Aber wenn wir Gutes tun und leiden und nicht mitmachen, dann heißt es: „Es ist Gnade bei Gott“ (1Pet 2,20). Es ist Gnade, weil jeder, der sich von diesem Treiben distanziert, Jesus Christus ähnlich wird, der als das Licht der Welt über diese Erde ging. Denn Er musste nicht leiden, weil Er etwas Böses getan hätte, sondern Er musste leiden und verspottet werden, weil Er ausschließlich Gutes getan hatte, so dass der Schächer, der mit Ihm gekreuzigt wurde, ausrufen musste: „Dieser aber hat nichts Ungeziemendes getan“ (Lk 23,41). Die Bibel sagt von Jesus Christus: „… welcher keine Sünde tat, noch wurde Trug in seinem Munde erfunden“ (1Pet 2,22).

Er kam uns, den Sündern, so nahe, dass Er von Gott für uns zur Sünde gemacht wurde. Jesus Christus empfing am Kreuz von Golgatha das ganze Gericht für Sünden, die Er selbst nicht getan hatte. Er, der Gerechte, starb für die Ungerechten. In den Psalmen heißt es prophetisch von dem Herrn: „Für meine Liebe feindeten sie mich an … und sie haben mir Böses für Gutes erwiesen und Hass für meine Liebe“ (Ps 109,4.5). Ja, Er liebte gerade dich und mich so sehr, dass Er das alles freiwillig über sich ergehen ließ.

Bedenken wir, dass es gerade die Sünden jenes Festes waren, die das Leiden und die Gottesferne am Kreuz von Golgatha nötig machten. Können wir wirklich ausgelassene Feste feiern, wenn wir von dem Einen wissen, der gerade wegen der Sünden, die ja auf vielen dieser Feste geschehen, sterben und unendlich leiden musste? Muss uns da nicht das Feiern vergehen? Man halte sich einmal vor Augen: Man gesteht zu, dass in Verbindung mit dem Tod Christi (nämlich Ostern) Buße (nämlich Fastenzeit) angebracht ist. Und als Vorbereitung dazu (Karneval) wird dann noch einmal das Sündigen zum Höhepunkt gebracht! Judas spricht in seinem Brief von denen, „die die Gnade Gottes in Ausschweifung verkehren“ (Jud 4).

Ist Gott der große Spielverderber?

Aus biblischer Perspektive kann man dieses Fest nur ablehnen, und wir finden keinerlei Hinweise für dieses Fest, im Gegenteil. Wer dieses Fest feiern möchte und meint, hierin eine gewisse Form von Freiheit genießen zu können, sollte bedenken, dass Karneval überhaupt nichts mit „frei sein“ zu tun hat, sondern der Ausdruck größter Gebundenheit und Unfreiheit bedeutet (Alkohol, Ausschweifung, Völlerei, Hurerei und Ehebruch). Und viele haben es schon bereut, nachdem sie gesehen haben, welche Folgen ihre Sünde hatte. Aber auch jene, die vielleicht nicht in eine „grobe“ Sünde verstrickt waren und lediglich meinten, dass hier „Lebensqualität“ und „Freiheit“ zu finden sei, sollten bedenken, dass Lebensqualität und Freiheit niemals in unmoralischen und ausschweifenden Festen zu finden ist. Es bleibt eine Leere zurück. Wie viele haben das auch schon sehr bitter erfahren müssen. Wir müssen erkennen, dass es entweder die Freiheit gibt, Gott dem Schöpfer zu gefallen oder dem Gegenspieler Gottes, dem Teufel. Einen Mittelweg gibt es nicht.

Entscheide dich heute für deinen Schöpfer. Mach dich auf und werde wirklich frei, indem du deine Schuld einsiehst und sie vor Gott bekennst (1Joh 1,9). Er wird dir vergeben und dir eine Freiheit schenken, die du bisher nicht gekannt hast. Er wird dir ein Fest geben, das alle Erwartungen übersteigt. Lies einmal Lukas 15: Der verlorene Sohn lief vom Schweinestall auf dem direkten Wege in die Arme eines wartenden Vaters, der ihn umarmte, ihm vergab, ihn beschenkte und ihm ein Fest ausrichtete.

Gott will auch dein Vater sein und dir um des Namens Christi willen vergeben. Suchst du noch mehr?

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