Wenn jemand Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein
Römer 8,9

John Nelson Darby

© SoundWords, online seit: 16.09.2001, aktualisiert: 17.11.2022

Leitvers: Römer 8,9 „Ihr aber seid nicht im Fleisch, sondern im Geist, wenn nämlich Gottes Geist in euch wohnt. Wenn aber jemand Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein.“

Röm 8,9: Ihr aber seid nicht im Fleisch, sondern im Geist, wenn anders Gottes Geist in euch wohnt. Wenn aber jemand Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein.

Einleitung von R.A. Huebner

Manche haben Römer 8,9 „Ihr aber seid nicht im Fleisch, sondern im Geist, wenn nämlich Gottes Geist in euch wohnt. Wenn aber jemand Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein.“ in absoluter Weise aufgefasst, als wenn dieser Vers bedeuten würde, dass eine Person, die nicht versiegelt ist, in überhaupt keiner Weise Christus angehören kann: „Wenn jemand Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein.“

Nun, wenn man das in absoluter Weise verstehen will, dann gehören die alttestamentlichen Gläubigen, von denen keiner mit dem Geist versiegelt war, Christus in keiner Weise an. Der Vers in Römer 8,9 „Ihr aber seid nicht im Fleisch, sondern im Geist, wenn nämlich Gottes Geist in euch wohnt. Wenn aber jemand Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein.“ muss gemäß dem Platz verstanden werden, den er im Römerbrief einnimmt – das heißt, jemand, der den Geist nicht innewohnend hat, ist nicht von Christus in dem Sinne, dass er nicht in der wahren christlichen Position vor Gott ist. Er ist nicht in der christlichen Stellung, das heißt, er ist nicht in Christus. Um in Christus zu sein, muss Christus in uns sein. Der Mensch in Römer 7 war nicht in Christus, nicht versiegelt mit dem Geist, obwohl er lebendig gemacht war. Es ist bemerkenswert, dass der Geist hier „Christi Geist“ genannt wird. Das kennzeichnet Ihn als den, der sozusagen Christus in dem Christen bildet, das heißt in einem, der von diesem Geist bewohnt wird (Röm 8) und nicht nur lebendig gemacht ist (Röm 7).

Es gab eine Zeit, in der dieser Vers eine Schwierigkeit für Bruder J.N. Darby war. Er schreibt Folgendes:

Darby über Römer 8,9

In Kapitel 8 des Römerbriefes lesen wir von Ihm (dem Geist) sowohl als von einem, der als Leben in uns wirkt, aber auch als unterschiedene Person. Zuerst als Natur und Charakter; und dann (denn wir können das nicht von seiner Quelle trennen) nach Vers 14 haben wir Ihn als eine Person in uns und bei uns: „Der Geist selbst zeugt mit unserm Geist“, und dort ist Er eine handelnde Person. Der Geist ist Leben und dann gibt Er Zeugnis; das unterscheidet diese beiden Stellen. „Wenn jemand Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein“ bedeutet das Innewohnen des Geistes, aber hier wird das charakteristisch gesehen. Eine nicht versiegelte Seele gehört nicht zu Christus in dem Sinne, dass sie ein Christ ist, so wie Gott sie als Christ anerkennt. Gemeint ist nicht, dass er Ihm nicht vorher gehörte, denn er gehörte Ihm vorher, aber ich kann eine solche Person, die nicht versiegelt ist, nicht einen Christen nennen. Er mag wirklich Christus angehören in dem Sinn, dass Gott ihn in all diese Dinge hineinbringt; aber er ist nicht an dem christlichen Platz und in die christliche Position gekommen. „Wir haben nicht den Geist der Knechtschaft empfangen wiederum zur Furcht, sondern wir haben den Geist der Sohnschaft empfangen, in dem wir rufen: ,Abba Vater‘, und: ,Wenn jemand Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein‘, bezieht sich hierauf. Es handelt sich hier um eine Person, die nicht ungläubig ist. Es gab keinen Vers in der Schrift, der jahrelang so schwierig für mich war wie dieser, bis ich sah, dass das ganze Kapitel sich auf die christliche Stellung als solche bezieht: Es geht hier nicht nur um Leben: Wir empfangen den Geist als Leben und als eine Person, beides ist wahr.[1]

„Ist nicht sein“ alarmiert die Leute; dabei ist einfach gemeint, dass er noch nicht sein ist, genauso wenig wie der verlorene Sohn an dem Platz des Sohnes war, bis er seinen Vater erreicht hatte.[2]

Anmerkungen

[1] J.N. Darby, Collected Writings of J.N. Darby, Bd. 26, S. 270.

[2] J.N. Darby, Collected Writings of J.N. Darby, Bd. 31, S. 276.

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